Was ist der unterschied zwischen futtermittel und ergänzungsmittel bei tieren

Mit der Verordnung (EG) Nr. 1831/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung sind die Zulassung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von Futtermittelzusatzstoffen (Futtermittelzusatzstoff-Verordnung) ab dem 18. Oktober 2004 neu geregelt worden. Die Futtermittelzusatzstoff-Verordnung löst die bisherigen einheitlichen Bestimmungen der Richtlinie 70/524/EWG ab.

Nach der Definition in den Begriffsbestimmungen der Futtermittelzusatzstoff-Verordnung sind Futtermittelzusatzstoffe Stoffe, Mikroorganismen oder Zubereitungen, die keine Futtermittelausgangserzeugnisse sind und bewusst Futtermitteln oder Wasser zugesetzt werden um insbesondere eine oder mehrere Funktionen zu erfüllen. Dies betrifft im Einzelnen folgende funktionelle Wirkungen:

  • die Beschaffenheit des Futtermittels positiv zu beeinflussen
  • die Beschaffenheit der tierischen Erzeugnisse positiv zu beeinflussen
  • die Farbe von Zierfischen und –vögeln positiv zu beeinflussen
  • den Ernährungsbedarf der Tiere zu decken
  • die Auswirkungen der Tierproduktion auf die Umwelt positiv zu beeinflussen
  • die Tierproduktion, die Leistung oder das Wohlbefinden der Tiere, insbesondere durch Einwirkung auf die Magen- und Darmflora oder die Verdaulichkeit der Futtermittel positiv zu beeinflussen oder
  • eine kokzidiostatische oder histomonostatische Wirkung aufzuweisen

Die Futtermittelzusatzstoffe werden je nach Funktionsweise und Eigenschaften einer oder mehreren Kategorien zugeordnet:

  • technologische Zusatzstoffe: jeder Stoff, der Futtermitteln aus technologischen Gründen zugesetzt wird (wie Konservierungsmittel, Bindemittel, Emulgatoren, Antioxidationsmittel, Silierzusatzstoffe),
  • sensorische Zusatzstoffe: jeder Stoff, der einem Futtermittel zugesetzt, die organoleptischen Eigenschaften dieses Futtermittels bzw. die optischen Eigenschaften des aus Tieren gewonnenen Lebensmittels verbessert oder verändert (wie Farbstoffe, Aromastoffe),
  • ernährungsphysiologische Zusatzstoffe (wie Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren),
  • zootechnische Zusatzstoffe: jeder Zusatzstoff, der die Leistung von gesunden Tieren oder die Auswirkungen auf die Umwelt positiv beeinflussen soll (wie Mikroorganismen, Enzyme) und
  • Kokzidiostatika und Histomonostatika.

Innerhalb dieser Kategorien werden die Futtermittelzusatzstoffe entsprechend ihrer Hauptfunktion oder Hauptfunktionen einer oder mehreren so genannten Funktionsgruppen wie z.B. Konservierungsmittel, Verbindungen von Spurenelementen, Verdaulichkeitsförderer zugeordnet. Im Anhang I der Futtermittelzusatzstoff-Verordnung sind alle derzeit geregelten Funktionsgruppen sowie deren Beschreibung gelistet. Aufgrund des technologischen Fortschritts oder der wissenschaftlichen Entwicklung können im Ausschussverfahren neue Kategorien und Funktionsgruppen geschaffen werden.

Personalisierte Ernährung: bei Nutztieren Alltag

Milch, Fleisch und Eier sind wichtige Lebensmittel, die von sehr unterschiedlichen Tieren stammen. Wiederkäuer, wie Rinder und Schafe, haben hinsichtlich ihrer Futterversorgung völlig andere Bedürfnisse als Schweine und diese wiederum sind anders zu füttern als Geflügel. Zwischen den Tiergattungen und innerhalb der Tierarten bestehen weitere erhebliche Unterschiede im Nährstoffbedarf, der vom Verdauungssystem, den intermediären Stoffwechselmechanismen und den Nutzungsrichtungen abhängt. Beispielsweise haben

  • Milchkühe andere Nährstoffansprüche als Mastbullen,
  • Sauen andere als Mastschweine,
  • Legehennen wiederum andere als Mastputen.
  • Schließlich haben junge Tiere andere Ernährungsbedürfnisse als ältere.

Die Rezeptur eines Mischfutters wird nach der jeweiligen Zweckbestimmung zusammengestellt und richtet sich nach dem Bedarf der Tierart, deren Entwicklungsstand und Leistungsvermögen (z. B. zur Kälberaufzucht, Kälbermast, Rindermast oder Milchleistung). Eine gute Ernährung sorgt bei Nutztieren mit dafür, dass sie sich gut entwickeln und gesund bleiben. So liefern sie uns sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel. 

Basis für gesunde Tiere und Lebensmittel

Aus dem Wissen um die unterschiedlichen Ansprüche wurde eine Vielzahl von Mischfuttersorten entwickelt, die heute in nahezu unüberschaubarer Menge auf dem Markt angeboten werden. Häufig werden in einem Unternehmen mehrere hundert verschiedene Rezepturen und Formulierungen von Mischfuttern hergestellt und angeboten.

Ein Speiseplan, ganz auf die individuellen Gesundheitsbedürfnisse und Geschmacksvorlieben zugeschnitten: Was sich bei Menschen unter dem Begriff „personalisierte Ernährungskonzepte“ zum Trend entwickelt, ist für die Nutztierernährung ein alter Hut. Die tägliche Futterration, durch die es unseren Nutztieren wie Rindern, Schweinen oder Geflügel an nichts mangelt, aber auch kein Übergewicht zulässt, steht täglich im Mittelpunkt bei ihrer Versorgung. Sie bekommen täglich ihr „Menü“ bereitet, das typgenau und optimiert zusammengemischt ist. Erfahrene Tiernahrungsexperten helfen den Landwirten bei der optimalen Fütterung ihrer Tiere. Diese ist individuell angepasst an die Situation auf dem jeweiligen Betrieb und an den Bedarf der Tiere. Die Hersteller bieten dafür eine Vielfalt an geeigneten Futtermischungen und die entsprechende Beratung dazu.
 

Gut und sicher – verantwortungsvoll – nachhaltig

Wissenschaftliches Know-how über die eingesetzten Rohstoffe, eine nachhaltige Tierernährung und die einzelnen Produktionsprozesse bilden die Basis für hochwertiges Futter. Gleichzeitig wird die Umwelt geschont, indem wertvolle Nährstoffe in der richtigen Menge für das jeweilige Tier eingesetzt und nicht verschwendet werden. So kann die Menge an Futter und damit der Verbrauch von Energie und Rohstoffen verringert werden. Dies wurde in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich vorangebracht. 

Der Anspruch besteht zugleich darin, einen Beitrag zum Klimaschutz und der Kreislaufwirtschaft zu leisten. Ressourcenschonend sind die unterschiedlichen Produkte, die bei der Lebensmittelherstellung gewonnen, aber von uns Menschen nicht gegessen werden. Bei der Herstellung von Mischfutter werden beispielsweise Nachmehle und Kleien aus Mehlmühlen, Ölschrote aus Ölmühlen, Rübenschnitzel und Melasse aus Zuckerfabriken oder auch Biertreber und -hefe aus Brauereien verwendet. Diese sogenannten Koppel- und Nebenprodukte sind sehr wertvoll für die tierische Ernährung, werden damit sinnvoll genutzt, zu Produkten wie Fleisch, Milch und Eiern veredelt und bleiben somit in der Lebensmittelkette.

Fakten für Neugierige

www.futterfakten.de

Wer Informationen über die Fütterung von Tieren, die Tiernahrungsbranche an sich, unterschiedliche Futtermittel oder Zusatzstoffe im Futter sucht, wird auf www.futterfakten.de fündig. Häufig wiederkehrende Fragen beantworten Futterexperten in kurzen und leicht verständlichen Texten oder Videos, und räumen auch mit Mythen und Vorurteilen auf. Experten beantworten Fragen wie: „Was fressen eigentlich Milchkühe? Nur Kraftfutter?“, „Zusatzstoffe im Futter: Alles böse Chemie?“ oder auch „Hundefutter selbst herstellen – darf ich das?“ und vieles mehr.

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Was ist ein Ergänzungsfuttermittel?

Ergänzungsfutter sind solche, die individuell nicht ausreichend sind, um alle ernährungsbedingten Anforderungen von Hunden und Katzen in einer einzigen Mahlzeit zu erfüllen. Sie haben keine Zusatzstoffe.

Was ist Ergänzungsfuttermittel für Hunde?

Ergänzungsfuttermittel können vorbeugend eingesetzt werden – etwa um eine erhöhte Belastung durch Hundesport oder eine Trächtigkeit auszugleichen – oder zur Unterstützung Ihres Hundes bei verschiedenen Erkrankungen, beispielsweise bei Arthrose, Stoffwechselstörungen, Herz- oder Niereninsuffizienz.

Was bedeutet Alleinfuttermittel für Katzen?

Von Alleinfuttermitteln spricht man, wenn diese Art des Futters ausreicht, um eine Katze optimal mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen. Das heißt, dass in einem Produkt bereits alles enthalten ist, was eine Katze für eine gesunde Ernährung benötigt.

Was bedeutet Einzelfuttermittel für Hunde?

Alleinfuttermittel oder Komplettfutter Alleinfutter deckt durch eine ausgewogene Mischung den kompletten Nährstoffbedarf des Hundes. Das Tier erhält Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett sowie Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine in ausreichender Menge, wenn Sie es ausschließlich mit dieser Tiernahrung versorgen.