Sie haben im Rahmen Ihres stationären Aufenthalts einen Blasenverweilkatheter erhalten. Die Gründe hierfür können sein: Show
Der Blasenverweilkatheter besteht aus Latex oder Silikon. Sein Durchmesser kann variieren und wird in Charriere angegeben (1/3mm ). Am unteren Ende befindet sich ein Ballon, der in Ihrer Blase geblockt wird. So wird ein Herausrutschen des Blasenverweilkatheters verhindert. An der Gegenseite befinden sich 2 oder 3 Nippel. Der erste dient dem Blocken oder Entblocken des Katheters, der zweite dem Anschluss eines Urinablassbeutels und der eventuell dritte dem Anschluss eines Dauerspülbeutels. Welche Beschwerden kann ein Blasenverweilkatheter machen? Da es sich um einen Fremdkörper handelt, können die Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Meist nehmen die Patienten einen wiederkehrenden oder andauernden Harndrang wahr. Ferner kann es zu Blasenkrämpfen kommen, die dadurch entstehen, dass der Katheter die Blasenschleimhaut reizt, welche sich unter diesem Impuls zusammenzieht. Unwillkürlicher Urinverlust kann die Folge sein. Ebenso kann es beim Husten, Niesen oder Pressen zum Urinverlust kommen. Hierbei entsteht ein hoher Druck im Unterbauch, welcher den Urin am Katheter vorbeipresst. Dies ist allerdings kein Grund zur Sorge und nicht weiter ungewöhnlich. Je nach Ausprägung der Beschwerden können Ihnen Schmerzmittel bzw. krampflösende Medikamente verabreicht werden. Wann und wie wird der Blasenverweilkatheter entfernt? Über die Liegedauer Ihres Katheters entscheidet der behandelnde Arzt, abhängig von dem Eingriff, der bei Ihnen durchgeführt wurde oder Ihrer Grunderkrankung. Ein weiteres Kriterium ist die Farbe Ihres Urins. Das Pflegepersonal entfernt den Blasenkatheter nach ärztlicher Anordnung. Dabei wird zuerst die Blockflüssigkeit aus dem Ballon mit einer Spritze abgezogen. Anschließend wird der Katheter aus der Blase entfernt. Dies ist nicht schmerzhaft, sondern eher unangenehm. Ablenkung durch Husten kann in diesem Moment hilfreich sein. Was erwartet mich, nachdem der Katheter entfernt wurde? Je nach dem wie lange Ihre Blase dauerabgeleitet wurde kann es etwas dauern, bis Sie die vollständige Gewalt über Ihren Schließmuskel wieder erlangen. Dies kann sich in unwillkürlichem Urinverlust beim Niesen, Husten oder Lachen äußern. Es gibt geeignete Übungen, die den Beckenboden kräftigen und einfach durchgeführt werden können. Auf Wunsch erhalten Sie ein Merkblatt vom Pflegepersonal, auf dem solche Übungen beschrieben sind. Am letzten Tag Ihres stationären Aufenthaltes verlassen Sie unsere Station (gegen 10.00 Uhr) mit einem Entlassbrief. Er enthält alle wichtigen Informationen für Ihren Urologen und/oder Hausarzt, bei denen Sie sich kurzfristig zur Kontrolle vorstellen und den Entlassbrief abgeben sollten, da der Arztbrief auch eine Empfehlung für die weitere Diagnostik bzw. Therapie enthält. Bei akuten Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren niedergelassenen Arzt oder unsere urologische Poliklinik (Aufzug B2, Ebene 2). Ab 15.30 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen erreichen Sie den diensthabenden Urologen über die allgemeine Notaufnahme oder die urologischen Stationen. Bei akuten Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren niedergelassenen Arzt oder unsere urologische Poliklinik (Aufzug B2, Ebene 2). Ab 15.30 Uhr und an Wochenenden/Feiertagen erreichen Sie den diensthabenden Urologen über die allgemeine Notaufnahme oder die urologischen Stationen. Sollten nach der Entlassung Fragen auftauchen, bitte zögern Sie nicht, uns auf Station zu kontaktieren (Kontaktdaten siehe Adressfeld). Wir wünschen für die Genesung alles Gute und stehen Ihnen im medizinischen Notfall Tag und Nacht, auch nach Ihrer Entlassung, jederzeit zur Verfügung. Vordergründig scheint es praktisch: Der Urin eines bettlägerigen Patienten fließt automatisch in einen Beutel. „Es müssen keine Vorlagen gewechselt werden“, sagt Professor Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologie im Ev. Krankenhaus Witten. Einen Dauerkatheter verordnet er, wenn die Blase sich nicht richtig entleert, wie etwa bei Kranken, die im Wachkoma liegen, gelähmt sind oder an Multipler Sklerose leiden. Manchmal auch bei vergrößerter Prostata, einem Tumor der Vorsteherdrüse oder bei Patienten mit Blasenschwäche, bei denen andere Therapiemöglichkeiten nicht mehr greifen. Die große Gefahr ist jedoch: Der Katheter erhöht das Infektionsrisiko, warnt Urologe Wiedemann, „weil Keime in der Harnröhre am Katheter vorbei in die Blase hochwandern“. Betreuende Angehörige sollten sich daher gut beim Urologen über den Umgang mit dem Katheter informieren und sich alle Pflegetechniken erst von Fachkräften zeigen lassen. Wer Katheter und Pflege organisiert? Grundlage ist eine ärztliche Verordnung. Wenden Sie sich an einen ambulanten Pflegedienst, der sich um die Versorgung und alle Utensilien kümmert. Kommt ein Patient aus der Klinik, hilft der Sozialdienst, alles rund um den Katheter zu organisieren. Welche Katheter-Typen es gibtDurch die Harnröhre: Der Kunststoffschlauch führt durch die Harnröhre in die Blase. Der Urin fließt in einen am Katheter befestigten Beutel ab. Den Katheter darf eine Pflegefachkraft legen und wechseln. Hier zur Erklärung einmal beim Mann, bei der Frau... Blasenkatheter durch die Harnröhre – beim Mann und bei der Frau © W&B/Martina Ibelherr Durch die Bauchdecke: Der Kunststoffschlauch führt durch eine kleine Einstichstelle in der Bauchdecke direkt in die Harnblase und wird an der Bauchdecke fixiert. Auch hier fließt der Harn in einen Beutel. Blasenkatheter durch die Bauchdecke © W&B/Martina Ibelherr Welchen Katheter jemand bekommt, entscheidet der Arzt. Liegt er lange oder dauerhaft, ist ein Bauchdeckenkatheter meist das Mittel der Wahl. In der Regel legt und wechselt der Urologe den Katheter in der Klinik oder ambulant in seiner Praxis. Er kann diese Tätigkeiten auch an eine erfahrene Pflegekraft delegieren. Reizblase: Was wirklich hilft Viele Ältere haben Probleme mit einer überaktiven Blase. Der Leidensdruck ist oft groß. Verschiedene Maßnahmen können dazu beitragen, den Drang wieder besser zu kontrollieren Richtig waschen: So gehen Sie Schritt-für-Schritt vor
Frau: Von der Harnröhre weg säubern. Zug am Katheter sollte man vermeiden © W&B/Martina Ibelherr Wasser reicht: Mit einem Waschlappen tut man sich leichter © W&B/Martina Ibelherr Wann den Arzt oder Pflegedienst verständigen?Ob Intimhygiene oder Beutelwechsel – vieles können auch pflegende Angehörige zuhause erledigen. In diesen Fällen sollten Sie aber den Arzt oder Pflegedienst verständigen: -Fieber oder wenn der Patient über Schmerzen im Unterleib klagt Rötungen und weißliche Beläge im Intimbereich oder wenn die Eintrittsstelle des Harnkatheters mit Sekret verkrustet ist. Das kann auf eine Entzündung oder eine Pilz infektion hindeuten. -Schwellungen rund um die Einstichstelle des Bauchkatheters oder wenn die Haut dort stark gerötet ist oder schmerzt. -Blutiger Urin oder wenn der Harn trüb ist, ausflockt oder streng riecht, obwohl Ihr Angehöriger aus reichend getrunken hat. -Leerer Beutel, weil Urin neben dem Katheter austritt – oder dieser aus der Harnröhre oder Bauchdecke herausgerutscht ist. Beutel wechseln: So gehen Sie Schritt-für-Schritt vor
Katheterbeutel: Er sollte regelmäßig entleert werden © W&B/Martina Ibelherr Was Patienten noch hilft➔ Manchen Männern mit Blasenschwäche hilft ein Kondomurinal, das sie mit dem Urinbeutel verbinden. ➔ Ein Stöpsel verschließt den Katheter, wenn der Patient unter- wegs ist. Auf der Toilette kann er das Ventil öffnen und Urin ablaufen lassen. Nachts lässt sich der Beutel anschließen. ➔ Kleinere Beinbeutel (bis zu 700 Milliliter) sorgen für mehr Bewegungsfreiheit. Sie lassen sich am Ober oder Unterschenkel oder auf Hüfthöhe fixieren. ➔ Die richtigen Vorlagen schützen bei Blasenschwäche. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, auch zu Mitteln gegen Reizblase oder Blasentraining. Mehr über Blasenschwäche: Bei der Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V. erhalten Sie weitere Informationen: www.kontinenz-gesellschaft.de Harnwegsinfekte richtig behandeln Entzündungen der Blase und der Harnwege häufen sich im Alter, zeigen aber oft andere Symptome. Die Therapie verlangt Weitblick Fünf Übungen für einen starken Beckenboden Vielen Menschen, die an Blasenschwäche leiden, hilft Beckenbodentraining. Fünf Gymnastik-Übungen für zu Hause. Was passiert wenn Urin in den Bauchraum läuft?Aus dem Urin, der in die Bauchhöhle ausgetreten ist, werden die harnpflichtigen Substanzen wieder in den Blutkreislauf aufgenommen (rückresorbiert). Dies wird als „Pseudo-Nierenversagen“ bezeichnet, weil Kreatinin und Harnstoff im Blut ansteigen, obwohl die Funktion der Nieren nicht beeinträchtigt ist.
Was tun wenn Urin am Katheter vorbei läuft?Es kann auch vorkommen, dass Sie Urin seitlich des Katheters durch Entstehen von Blasenkrämpfen verlieren. Wir empfehlen Ihnen, sich in beiden Fällen an Ihren Arzt zu wenden, damit Ihnen weitergeholfen werden kann und das Problem gelöst wird.
Warum Katheter undicht?Undichtigkeit des Katheters
Eine Undichtigkeit -- Austritt von Urin durch die Urethra ausserhalb des Katheters -- kann auf eine Katheterblockierung oder andere lokale Ursachen (einen Blasenstein oder einen zu stark oder zu wenig gefüllten Katheterballon) zurückzuführen sein.
Warum Blasenkatheter durch die Bauchdecke?Die wichtigsten Vorteile des Bauchdeckenkatheters sind: Schonung der Harnröhre. Weniger Infektionen. Möglichkeit des Blasentrainings.
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