Wie viele Länder sind in der NATO

Nato steht als Kürzel für North Atlantic Treaty Organization, also „Organisation des Nordatlantikvertrags“. Immer wieder ist als Synonym auch vom Nordatlantikpakt oder dem Atlantischen Bündnis die Rede.

Geschlossen wurde der Vertrag am 4. April 1949 infolge des Zweiten Weltkriegs und der Sorge vor einem Konflikt zwischen dem Westen, speziell Westeuropa, und dem Ostblock unter Führung der Sowjetunion. Zur Nato gehören neben vielen europäischen Staaten – darunter Deutschland – deshalb auch die USA.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion traten eine ganze Reihe Länder, die früher zum Ostblock gehörten, ebenfalls der Nato bei. Dazu zählen etwa Polen oder die baltischen Staaten. Das führte zu neuerlichen Konflikten zwischen Russland und dem Westen.

Die Nato versteht sich selbst nicht nur als Verteidigungs- sondern auch als Wertebündnis. Wichtiger Teil dessen ist der sogenannte Nato-Bündnisfall. Dieser verpflichtet die Mitgliedsstaaten dazu, sich gegenseitig militärisch zu unterstützen, sollte eines der Länder angegriffen werden.

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Auf dem regulären NATO-Gipfel am 29./30. Juni 2022in Madrid wurden Entscheidungen zur Umsetzung der Reformagenda „NATO 2030"  getroffen. Die NATO  hat ein neues strategisches Konzeptbeschlossen, in dem Russland als die „größte Bedrohung" für Sicherheit und Frieden bezeichnet wird. Das NATO-Budget soll erhöht, die schnelle Eingreiftruppe von derzeit etwa 40.000 Soldaten und Soldatinnen auf 300.000 aufgestockt werden. In Folge des Krieges Russlands gegen die Ukraine befände sich die NATO in einer grundlegenden Umgestaltung und verfolge nun ein neue Strategie bezüglich ihrer Militärpräsenz an der Ostflanke. Ferner konnte in Bezug auf einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens bereits am Vortag  des Gipfels eine Einigung erzielt werden. Nachdem die beiden Länder ihren Beitrittsantrag eingereicht hatten, hatte die Türkei in den vergangenen Woche den Beginn des Aufnahmeverfahrens zunächst blockiert. Nun ist der Weg frei für einen Beitritt Finnlands und Schwedens in die NATO, das Verfahren zur Aufnahme wurde offiziell gestartet. Gastgeber Spanien hatte vor dem Gipfel zudem gefordert, neben dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der NATO-Norderweiterung auch die Bedrohungen an der Südflanke des  Verteidigungsbündnisses anzugehen. Spanien sieht sich mit Nachbarn in Nordafrika konfrontiert, die untereinander zerstritten sind.

Russland verurteilte die neuen Schritte der NATO. Der stellvertretender Außenminister Sergej Rjabkow sprach von einem „zerstörerischen Kurs” der nordatlantischen Allianz. Das Gerede von euroatlantischer Solidarität diene nur als Deckmantel für die aggressiven Pläne des Bündnisses gegenüber Russland, so Rjabkow: „Es wird ein neues Konzept angenommen, bei dem Russland als Bedrohung für das Bündnis bezeichnet wird. Aber es ist die Allianz, die uns bedroht. Und wir werden alles dafür tun, dass unsere eigene Sicherheit und die unserer Verbündeten unter allen Bedingungen gewährleistet wird.”  Vor dem Hintergrund neuer Gefahren, die durch diese Aktionen des Bündnisses entstünden, werde Russland nun entsprechend mit einer Stärkung der Westgrenze reagieren, so Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow.

Ergebnisse des NATO-Gipfels 2022 im Überblick:

  • Billigung eines neuen strategischen Konzepts der NATO angesichts einer gefährlicheren und wettbewerbsintensiveren Welt
  • grundlegende Veränderung der Abschreckung und Verteidigung der NATO: Verstärkte Frontverteidigungen, verstärkte Kampfverbände im östlichen Teil des Bündnisses, Erhöhung der Zahl der schnellen Eingreiftruppe auf über 300.000
  • Erhöhung der Investitionen in die NATO, neuer NATO-Innovationsfond, um technologischen Vorsprung des Bündnisses zu stärken
  • langfristige Unterstützung der Ukraine durch verstärktes umfassendes Hilfspaket
  • Start des Verfahrens zur Aufnahme Finnlands und Schwedens in die NATO
  • Einigung auf Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels, einschließlich Zielen zur Senkung der
  • Treibhausgasemissionen der NATO und zur Annäherung an Netto-Null bis 2050
  • erneute Verpflichtung zum Kampf gegen den Terrorismus
  • Erörterung der Reaktion der NATO auf Bedrohungen und Herausforderungen aus dem Nahen Osten, Nordafrika und der Sahelzone
  • sowie auf die Herausforderungen in Bezug auf China

Anlässlich der Eskalation im Konflikt um die Ukraine und des von Russland gestarteten Angriffskrieges am 24. Februar 2022 ist es im Laufe des Jahres bereits zu mehreren Sondersitzungen gekommen:


Treffen der Außenminister in Bukarest am 29./30 November 2022

Die NATO Außenministerinnen und Außenminister beraten bei ihrem Treffen in Bukarest darüber, wie das Bündnis den Menschen in der Ukraine weiter beistehen kann. Der Fokus der NATO liegt auf praktischer Unterstützung im Verteidigungskampf gegen Russland, das beinhaltet Waffenlieferungen, aber auch humanitäre Hilfe, damit die Menschen durch den Winter kommen. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es, man werde der Ukraine helfen, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken, ihre Bevölkerung zu schützen und den Lügen Russlands entgegenzutreten. Dabei gehe es auch um die Wiederherstellung der Energie-Infrastruktur. Die Unterstützung werde so lang wie nötig geleistet.
Zusätzlich zu den NATO Beratungen hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zu einem erweiterten Treffen der G7 eingeladen, bei dem es um die Notfallunterstützung der Ukraine bei der Wiederherstellung der gezielt durch Russland zerstörten Energieinfrastruktur geht.

NATO Dringlichkeitssitzung der Botschafter am 16.November 2022

Die NATO hat sich anlääslich des Raketeneinschlags in Polen nahe der ukrainischen Grenze zu einer Dringlichkeitssitzung auf Ebene der Botschafter getroffen. Danach soll auch das Militär-Komitee des Bündnisses zusammenkommen. Die NATO beobachte die Situation, die Verbündeten berieten sich eng, teilte NATO-Generalsekretär Stoltenberg mit. Es sei wichtig, dass dieser „tragische Vorfall” vollständig aufgeklärt und die Fakten gesichert seien, erst dann könne man entsprechende Schlüsse ziehen. Insgesamt sei Besonnenheit angesagt. Es gebe derzeit keine Anzeichen dafür, dass es sich um eine gezielte Attacke gehandelt habe. Der Vorfall ist demnach kein Anlass für einen Bündnisfall nach Artikel 5. Dennoch trage Russland letztendlich mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine auch die Verantwortung für derlei Vorfälle. Eventuell werden die Bündnisstaaten über eine weitere Verstärkung der Luftabwehr nachdenken.(ZDF).

Tags zuvor hatte NATO--Generalsekretär Stoltenberg mit den Verteidigungsministern der Länder Möglichkeiten zur weiteren Unterstützung der Ukraine erörtert. Es sei wichtig, Russland nicht zu unterschätzen, das Land verfüge über „erhebliche Fähigkeiten und eine hohe Zahl an Truppen“. Er unterstrich auch die Notwendigkeit einer besseren Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte. „Wir müssen die Ukraine so lange wie nötig mit Fähigkeiten, aber auch mit Training unterstützen“, so Stoltenberg.

Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel am 12./13. Oktober 2022
Zum Auftakt der zweitägigen Konferenz der NATO-Verteidigungsministerinnen und -minister haben zunächst in der Ukraine-Kontaktgruppe rund 50 Länder über weitere Waffenlieferungen für die ukrainische Armee beraten. Die versuchte Annexion ukrainischer Gebiete, die Teilmobilmachung und die „unverantwortliche nukleare Rhetorik" des Kreml sei die bisher schwerste Eskalation seit Beginn des russischen Angriffskrieges, so NATO-Generalsekretär Stoltenberg. Angesichts der jüngsten Serie russischer Luftangriffe auf die Ukraine wollen die NATO-Verbündeten dem Land so schnell wie möglich weitere Abwehrsysteme zur Verfügung stellen. Die Unterstützung soll auf lange Sicht gewährleistet werden. Die USA wollen hierfür einen Zehn-Jahres-Plan für die Verteidigung in der Ukraine ausarbeiten. Am Rande des NATO-Treffens in Brüssel unterzeichneten Deutschland und mehr als ein Dutzend weitere europäische Länder ferner eine Erklärung zu der sogenannten European Sky Shield Initiative. Diese soll helfen, bestehende Lücken im derzeitigen NATO-Schutzschirm für Europa zu schließen. Bei der Situung der sogenannten Nuklearen Planungsgruppe gingen die Verteidigungsminister der Frage nach, was ein russischer Atomwaffeneinsatz in der Ukraine für das Bündnis bedeuten würde und wie die nukleare Abschreckung der NATO angesichts der aktuellen russischen Drohungen maximiert werden kann. Russlands Vize-Sektretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Alexander Wenediktow hatte jüngst gewarnt, die Aufnahme der Ukraine in die NATO könne in einen Dritten Weltkrieg münden: „Kiew ist sich bewusst, dass ein solcher Schritt eine sichere Eskalation hin zu einem Dritten Weltkrieg bedeutet“. Die Ukraine hatte Anfang Oktober einen Antrag auf einen beschleunigten NATO-Beitritt ihres Landes eingeriecht. Ein Beiritt in absehbarer Zeit gilt allerdings als unrealistisch.

Ramstein-Treffen der Verteidigungsminister am 8. September 2022
Verteidigungsminister und hochrangige Militärs aus 50 Ländern haben auf der US-Militärbasis in Ramstein abermals über weitere militärische Hilfen für die Ukraine gesprochen. US-Verteidigungsminister Austin sagte der Ukraine iweitere Militärhilfe der USA im Wert von rund 675 Millionen Dollar zu. Unter anderem Munition für verschiedene Raketensysteme, sowohl für Fahrzeuge als auch für Panzerfäuste, zusätzliche Haubitzen samt Munition, 1.000 Panzerabwehrminen, Granatwerfer, Nachtsichtgeräte und 50 gepanzerte medizinische Fahrzeuge..Auch Deutschland und weitere Länder sagt ihre Unterstützung zu. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg war ebenfalls zugegen und betonte die Notwendigkeit, die Ukraine nachhaltig zu unterstützen..Das Konferenzformat tauscht sich im Rahmen einer Ukraine Kontaktgruppe monatlich aus, um die Hilfen der Länder für die Ukraine besser koordinieren zu können.

Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel am 15./16. Juni 2022
Das Treffen diente der Vorbereitung des Gipfeltreffens in Madrid. Die Beratungen drehten sich um die Verstärkung der NATO-Ostflanke und Finanzierungsfragen. Zuvor tagte das Ramstein-Format zur Koordinierung der weiteren Unterstützung der Ukraine. In einer gemeinsamen Erklärung dokumentieren die USA, Großbritannien und Deutschland ihre gemeinsame Unterstützung durch Mehrfachraketenwerfer: „Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Deutschland engagieren sich vollumfänglich für die Unterstützung der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die anlasslose Invasion Russlands." Konkret heißt es in dem in dem Statement weiter: „Um die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie ihres souveränen Territoriums zu unterstützen, haben die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und Deutschland zugesagt, Mehrfachraketenwerfsysteme (MLRS) mit entsprechenden Lenkraketen (GMLRSGuided Multiple Launch Rocket System Guided Multiple Launch Rocket System) zu liefern.“
Angesichts der durch den Ukraine-Krieg massiv veränderten Sicherheitslage in Europa berieten sich die NATO-Verteidigungsministerinnen und -minister ferner intensiv über die Anpassung der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten der Allianz an der Ostflanke. Die derzeitige Präsenz der Allianz an der Ostflanke wird als nicht mehr hinreichend angesehen.

Informelles Treffen der Außenminister im neuen „Berlin-Format" am 15. Mai 2022
Auf ihrem Treffen in neuen  „Berlin-Format” der NATO besprachen die 30 Außenminsterinnen und Außenminister der Bündnisstaaten die weitere Unterstützung der Ukraine und erörterten einen Beitrittsantrag von Schweden und Finnland. „Ihre Mitgledschaft in der NATO würde unsere gemeinsame Sicherheit erhöhen und zeigen, dass die Tür der NATO offen steht, und dass sich Aggression nicht auszahlt", so NATO-Generalsekretär Stoltenberg. Ferner erfolgten letzte Abstimmungen zum neuen „Strategischen Konzept“ der NATO, welches auf dem NATO-Gpfel im Juni verabschiedet werden soll. Mit dem „Berlin-Format" wurde ein drittes jährliches Zusammentreffen der NATO-Außenministerinnen und -Außenminister eingeführt.

Ramstein-Konferenz der Verteidigungsminister am 24. April 2022
Es war kein reines Treffen der NATO-LÄnder, zu dem US-Außenminister Lloyd Austin auf die US-Militärbasis in Ramstein eingeladen hatte. Die Unterstützung der Ukraine erfordere die Zusammenarbeit sowohl der Länder innerhalb als auch außerhalb der NATO. Ingesamt waren Verteidigungsminister und weitere Vertreter und Militärs aus 40 Ländern vertreten. Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg war zugegen. Die Konferenz hat sich über aktuelle und zukünftige Unterstützung der Ukraine verständigt. So sollen weitere Waffen an die Ukraine geliefert, darunter auch schwere Waffen wie Panzer, Haubitzen und andere Artilleriegeschütze. Außerdem wurde beschlossen, das Konferenzformat zu einer monatlichen Kontaktgruppe auszuweiten, damit die Unterstützung der Länder für die Ukraine insgesamt besser koordiniert werden kann.

NATO-Treffen der Außenminister am 6. und 7. 4. 2022
Die NATO-Außenminister kamen am 6. und 7. April in Brüssel zusammen, um über eine verstärkte Abschreckung Russlands in Reaktion auf den Ukraine-Krieg zu diskutieren.  NATO-Generalsekretär Stoltenberg äußerte sich zuvor in einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage sowie die Themen des Treffens. Die NATO werde die vollständige Untersuchung an den in Butscha verübten Greueltaten unterstützen. Die NATO werde der Ukraine weiterhin helfen  Und auch weiteren Ländern, die sich durch Russland bedroht fühlten, sagte Stoltenberg Unterstützung zu. So werde die  NATO auch Länder wie Georgien und Bosnien-Herzegowina vor russischen Aggressionen schützen. Damit werde die Widerstandsfähigkeit der NATO-Partner gestärkt (n-tv).

NATO-Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs am 24.3.2022
NATO Generalsekretär Stoltenberg hatte für den 24. März einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs in Brüssel einberufen, Auch US-Präsident Biden war zum Gipfel angereist. Die NATO-Staaten haben auf dem Gipfel beschlossen, mit einer massiver Aufrüstung auf die neue Bedrohungslage zu reagieren und ihre Truppen an der Ostflanke dauerhaft zu stärken. Vier NATO-Gefechtseinheiten sollen in die Slowakei, nach Ungarn, Bulgarien und Rumänien entsendet werden.Man werde damit das Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv erheblich stärken. Diese Schritte würden durch „erweiterte Übungen" mit dem Schwerpunkt kollektive Verteidigung und der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Streitkräfte ergänzt. Besondere Sorge bereitete den Nato-Staaten ferner der mögliche Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch Russland im Krieg gegen die Ukraine.


NATO-Sondersitzung der Verteidigungsminister am 16.3.2022
Auf der Krisensitzung in Brüssel beraten die NATO-Staaten über Konsequenzen, die der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine für das NATO-Bündnis haben könnte. Aufrüstung statt Einmischung ist dabei die Strategie der NATO. Man werde die Truppenpräsenz und die Verteidigungsstrategie überdenken, so Stoltenberg. Nicht nur aufgrund der russischen Invasion, sondern auch „im Lichte der Zusammenlegung russischer und belarusischer Streitkräfte”. Aus westlicher Sicht sei das eine neue Bedrohungslage. Die Militärplaner der Allianz sollen nun den Auftrag bekommen, eine Antwort auszuarbeiten. Im Bündnis werde eine künftige dauerhafte Verstärkung der Ostflanke erwogen, so Stoltenberg. Dazu könne gehören, substanziell mehr Streitkräfte im östlichen Teil der Allianz zu stationieren und dort mehr Ausrüstung vorzuhalten. Zudem werde man deutlich mehr Luft- und Marineeinsätze, eine Stärkung der Luft- und Raketenabwehr sowie zusätzliche und größere Übungen in Erwägung ziehen. Diesbezüglich sollten Optionen für den anstehendem Gipfel in Madrid im Juni entwickelt werden, sagte Stoltenberg. Eine Einmischung  in den Krieg gilt weiterhin als nahezu ausgeschlossen. Die NATO selbst werde keine Truppen in die Ukraine schicken, auch sei weiterhin eine Flugverbotszone über der Ukraine ausgeschlossen. In Reaktion auf den Krieg Russlands seien ferner mehrere Hunderttausend NATO-Soldaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Darunter befänden sich rund 100 000 US-Soldaten in Europa und rund 40 000 Soldaten unter direktem Nato-Kommando.

Der im Vorfeld von Polen eingebrachte Vorschlag für eine NATO-„Friedensmission” in der Ukraine fand keine Zustimmung bei den anderen NATO-Staaten. Erst müsse es einen Waffenstillstand geben. Zudem müsse Russland seine Truppen abziehen und es müsse irgendeine Art von Abkommen zwischen der Ukraine und Russland geben. Es sei sehr schwierig, sich derzeit mit der Intensität des Krieges und der Belagerung der Städte eine Friedensmission vorzustellen. Eine Friedensmissionen werden in der Regel zudem im UN-Rahmen beschlossen. Die  Wahrscheinlichkeit, dass die Veto-Mächte Russland und China einem solchen Einsatz im UN-Sicherheitsrat zustimmen, sei aber gleich null.


NATO-Sondersitzung der Außenminister am 4.3.2022

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg stellte eine düstere Prognose: „Die nächsten Tage werden wahrscheinlich noch schlimmer werden”, sagte er nach Beratungen der NATO-Außenminister. Er appellierte an Russlands Präsident Wladimir Putin, den Krieg sofort und ohne Bedingungen zu beenden, die Truppen aus der Ukraine abzuziehen und an den Verhandlungstisch zu kommen. „Die NATO will keinen Krieg mit Russland.” Es müsse alles dafür getan werden, damit sich der Krieg nicht über die Ukraine hinaus ausweite.

Die NATO werde nicht in den Krieg eingreifen, weder zu Land noch in der Luft, sagt Stoltenberg in Brüssel. Das Bündnis verstehe die „Verzweiflung" der ukrainischen Regierung, sagte Stoltenberg. Doch wenn sich die NATO direkt militärisch in den Konflikt mit Russland einmische, würden zahlreiche weitere Länder in Europa in den Krieg hineingezogen. Die NATO werde also dem ukrainischen Wunsch nach  Durchsetzung einer Flugverbotszone über der Ukraine nicht nachkommen können. Die Alliierten seien sich einig, dass NATO-Flugzeuge nicht im ukrainischen Luftraum operieren sollten. Um eine Flugverbotszone zu kontrollieren, müssten Kampfflugzeuge der NATO über der Ukraine „russische Flugzeuge abschießen”, sagte Stoltenberg.  „Wir haben als NATO-Verbündete die Verantwortung, eine Eskalation dieses Krieges über die Ukraine hinaus zu verhindern, denn das wäre noch gefährlicher, verheerender und würde noch mehr menschliches Leid verursachen", sagte Stoltenberg.
Welche Optionen hat die NATO in der aktuellen Lage?


NATO-Sondergipfel am 25.2.2022

Aufgrund der gestarteten Großoffensive Russlands auf die Ukraine traf sich die NATO zu einer Dringlichkeitssitzung in Brüssel. Die Vertreter der 30 NATO-Staaten haben beschlossen, die Verteidigungspläne zu aktivieren, um eine schnelle Truppenbewegung zu ermöglichen. Damit kann die  NATO-Führung nun zusätzliche Truppen und andere Einheiten anfordern. Im Notfall könne somitauch die Eingreiftruppe „NATO Response Force“ (NRF) eingesetzt werden. Sie umfasst bis zu 40.000 Soldaten. Die Gefahr, dass sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf das Bündnisgebiet ausweitet, sieht Stoltenberg aber nicht. „Solange Russland weiß, dass ein Angriff auf einen NATO-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen.” Um die Abschreckung zu verstärken, werde man aber zusätzliche Truppen an die Ostflanke schicken, sagte Stoltenberg. Insbesondere in Estland, Lettland und Litauen ist die Sorge groß, dass Russland nicht nur die Ukraine, sondern auch sie angreifen könnte.

Die 30 NATO-Staaten haben eine Verlegung von Einheiten der schnellen Eingreiftruppe zur Abschreckung Russlands beschlossen, Es sei das erste Mal, dass Teile der NRF im Zuge der Abschreckung und Verteidigung des Bündnisgebiets verlegt würden, sagte Stoltenberg. Die Maßnahmen seien „präventiv, verhältnismäßig und nicht eskalierend”.

Erklärung des Nordatlantikrats zum Angriff Russlands auf die Ukraine vom 24.02.2022

Militärische Unterstützung für die Ukraine gilt unterdessen weiter als ausgeschlossen. Da die Ukraine kein Mitglied des Bündnisses ist, kann sie auch nicht nach Artikel 4 und  5 des Nordatlantikvertrags Beistand beantragen.


Die „NATO Respons Force” – Schnelle Eingreiftruppe


NATO-Treffen der Verteidigungsminister am 16.2.2022

Angesichts der Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt fand bereits am Mitte Februar 2022 ein NATO-Treffen in Brüssel statt, an dem die Verteidigungsminister der 30 NATO-Staaten zugegen waren. Beraten wurde über den Umgang mit Russland und die Zukunft der NATO. Die NATO-Länder planen einen weiteren Truppenausbau der NATO in Osteuropa. Um Einheiten in neue Regionen entsenden zu können, ist ein einstimmiger Beschluss der 30 NATO-Länder nötig. Auf dem Gipfeltreffen im Juni in Madrid könnte dieser dem Vernehmen nach fallen.

Welche 30 Länder gehören zur NATO?

Diese 30 Länder gehören zur NATO: Portugal, Norwegen, Niederlande, Luxemburg, Kanada, Italien, Island, Frankreich, Belgien, Dänemark, Vereinigte Staaten, Großbritannien, Türkei, Griechenland, Polen, Spanien, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Litauen, Estland, Litauen, Slowenien, Slowakei, Rumänien, Albanien, ...

Welche Länder sind in der NATO 2022 Karte?

Diese Länder sind Nato-Mitglieder 2022.
Vereinigtes Königreich (1949).
USA (1949).
Belgien (1949).
Kanada (1949).
Dänemark (1949).
Frankreich (1949).
Island (1949).
Luxemburg (1949).

Wie viele Länder gehören zu der NATO?

Das NATO Hauptquartier hat seinen Sitz in Brüssel (zuvor London und Paris). Der Nordatlantikpakt ist in erster Linie ein militärisches Bündnis zwischen den derzeit 30 Ländern. Es dient der Erhaltung demokratischer Werte und der gegenseitigen Unterstützung in Verteidigungs- und Sicherheitsfragen.

Welche Länder sind nicht in der NATO 2022?

Die Nato-Osterweiterung Seit 1999 traten Polen, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Albanien, Kroatien, Montenegro und Nordmazedonien der Nato bei. Auch die Ukraine hat Bestrebungen, Russland lehnte dies jedoch ab.