Wie sehen blutungen in der frühschwangerschaft aus

Schmier­blu­tun­gen kom­men in der Früh­schwan­ger­schaft recht häu­fig vor, das heisst bei 20 – 25 % al­ler Schwan­ge­ren. Vor al­lem wäh­rend der Ein­nis­tung der be­fruch­te­ten Ei­zel­le in der Ge­bär­mut­ter, also ca. 3-4 Wo­chen nach der letz­ten Pe­ri­ode, be­mer­ken vie­le Frau­en eine leich­te so­ge­nann­te Ein­nis­tungs­blu­tung (Ni­da­ti­ons­blu­tung).

Man­che wer­den­den Müt­ter ha­ben auch ei­nen zu nied­ri­gen Spie­gel des Gelb­kör­per­hor­mons Pro­ges­te­ron, eine so­ge­nann­te Gelb­kör­per­schwä­che, und blu­ten des­halb vor­über­ge­hend. Zum Aus­gleich und zur Un­ter­stüt­zung der Schwan­ger­schaft wird heu­te dann ge­le­gent­lich ein Ges­ta­gen (z.B. Ut­ro­ge­stan, Du­phas­ton, Cri­no­ne) zu­ge­führt. Wie lan­ge man die­se Me­di­ka­men­te ge­ben soll­te, ist noch nicht ein­deu­tig ge­klärt. Man­che Fach­leu­te emp­feh­len die The­ra­pie bis zu 12. Schwan­ger­schafts­wo­che, an­de­re bis zur 8. oder 9. Schwan­ger­schafts­wo­che. Spä­tes­tens in der 12. Schwan­ger­schafts­wo­che muss eine Lu­te­al­in­suf­fi­zi­enz je­doch nicht mehr aus­ge­gli­chen wer­den, da dann die Gelb­kör­per­hor­mon-Pro­duk­ti­on vom Mut­ter­ku­chen (Pla­zen­ta) si­cher­ge­stellt wird.

Auch in den wei­te­ren Wo­chen der Schwan­ger­schaft kann es noch zu Schmier­blu­tun­gen oder leich­ten Blu­tun­gen kom­men, und zwar meist um die Zeit her­um, wenn nor­ma­ler­wei­se Ihre Pe­ri­ode ein­ge­setzt hät­te. Die Ver­let­zung fei­ner Blut­ge­fäs­se am Mut­ter­mund wäh­rend des Ge­schlechts­ver­kehrs (Kon­takt­blu­tung), bei ei­ner va­gi­na­len Un­ter­su­chung beim Frau­en­arzt oder der Frau­en­ärz­tin oder auch eine Ent­zün­dung oder ver­spreng­te Ge­bär­mut­ter­schleim­haut (En­do­me­trio­se) am äus­se­ren Mut­ter­mund sind wei­te­re harm­lo­se Ur­sa­chen, be­dingt durch die sehr star­ke Durch­blu­tung und Ver­letz­bar­keit des Ge­we­bes.

Über 50 % al­ler Schwan­ger­schaf­ten mit leich­ten Blu­tun­gen im ers­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel ent­wi­ckeln sich da­nach je­doch un­ge­stört wei­ter. Oft sind leich­te Blu­tun­gen nur ein Zei­chen da­für, dass sich die Schwan­ge­re et­was mehr scho­nen soll­te. Nach ein paar Ta­gen kör­per­li­cher Scho­nung ist fast im­mer al­les wie­der in Ord­nung. Ru­hig­stel­lung muss aber kei­nes­falls strik­te Bett­ru­he sein. Ent­las­tung im Haus­halt, Ver­mei­dung schwe­rer kör­per­li­cher Ar­beit, aber auch von Stress all­ge­mein ist viel wich­ti­ger.

Al­ler­dings kön­nen Blu­tun­gen wäh­rend der Schwan­ger­schaft auch ein Warn­zei­chen für eine ernst­haf­te Stö­rung sein. Des­halb soll­ten Sie Ih­ren Frau­en­arzt, Ihre Frau­en­ärz­tin im­mer um­ge­hend in­for­mie­ren, da­mit die Ur­sa­che der Blu­tung durch Ul­tra­schall und/oder eine Blut­un­ter­su­chung ab­ge­klärt wird und Sie wis­sen, wie Sie sich ver­hal­ten sol­len. Mög­li­cher­wei­se droht eine Fehl­ge­burt oder sie ist schon im Gang.

Ge­fähr­li­che Blu­tun­gen in der spä­te­ren Schwan­ger­schaft sind häu­fi­ger durch eine Kom­pli­ka­ti­on der Pla­zen­ta be­dingt, z.B. ei­nen Mut­ter­ku­chen, der den Mut­ter­mund ver­deckt (Pla­zen­ta pra­e­via) oder eine vor­zei­ti­ge Pla­zen­ta­lö­sung.

Bei Frau­en mit Blu­tun­gen am An­fang der Schwan­ger­schaft sieht man ei­nen vor­zei­ti­gen Bla­sen­sprung et­was häu­fi­ger. Das Ri­si­ko für vor­zei­ti­ge We­hen ist etwa dop­pelt so hoch wie bei Schwan­ger­schaf­ten ohne frü­he Blu­tun­gen. Im Durch­schnitt sind die Neu­ge­bo­re­nen et­was leich­ter bei der Ge­burt. Aus die­sen Grün­den wird eine Schwan­ger­schaft nach Blu­tun­gen bzw. dro­hen­der Fehl­ge­burt in­ten­si­ver über­wacht.  

An­ge­bo­re­ne Fehl­bil­dun­gen sind beim Kind al­ler­dings nicht häu­fi­ger, wenn es in der Früh­schwan­ger­schaft eine Blu­tung ge­ge­ben hat.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Nach dem Ge­schlechts­ver­kehr hat­te ich (16. SSW) neu­lich eine ein­ma­li­ge leich­te Blu­tung. Was hat das zu be­deu­ten?

Ich habe im­mer mal wie­der leich­te Schmier­blu­tun­gen, aber bis jetzt (13. Wo­che) war bei den Un­ter­su­chun­gen im­mer al­les in Ord­nung.

Kann man trotz Blu­tung schwan­ger sein?

Die 9 häufigsten Gründe für Blutungen in der Schwangerschaft

Eine Blutung in der Frühschwangerschaft kann viele Ursachen haben. Es gibt verschiedene Gründe, warum es in der Frühschwangerschaft zu einer Blutung kommen kann. 

1. Nidationsblutung (Einnistungsblutung) 

Durch das Einnisten einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter kann es in diesem Bereich zu Verletzungen kleiner Gefäße kommen. Dies geschieht meist um den Zeitpunkt, an dem die Frauen ihre Regelblutung erwarten. Gar nicht selten wird deshalb eine Nidationsblutung mit einer Regelblutung verwechselt. Diese Blutung ist absolut ungefährlich und stellt keine Gefahr für die Schwangerschaft dar.

2. Kontaktblutung 

Nach einem Frauenarztbesuch oder Geschlechtsverkehr kann es ebenfalls zu einer leichten vaginalen Blutung kommen. Durch die Untersuchung oder durch die mechanische Reizung beim Sex können kleine Blutgefäße am Muttermund einreißen. Dieser ist während der Schwangerschaft nämlich besonders gut durchblutet. Auch diese Blutung ist nicht gefährlich.

3. Infektionen der Scheide oder des Gebärmutterhalses

Auch durch eine Infektion kann es zu einer Blutung kommen. In diesem Fall ist es wichtig, dass sie behandelt wird, da eine Infektion die Schwangerschaft im weiteren Verlauf gefährden kann. 

4. Tiefliegende Plazenta 

Liegt der Mutterkuchen, also die Plazenta, zu Beginn der Schwangerschaft noch sehr tief, das heißt, nah am inneren Muttermund, so kann sich dies durch eine vaginale Blutung bemerkbar machen. In diesem Fall ist das Fehlgeburtsrisiko nicht erhöht. Meist zieht sich der Mutterkuchen mit dem Wachstum der Gebärmutter in der weiteren Schwangerschaft nach oben und es gibt keine weiteren Komplikationen.

5. Gelbkörpermangel 

Durch einen Mangel des Gelbkörperhormons kann es zu einer Blutung und zudem zum Abgang der Schwangerschaft kommen. Das Gelbkörperhormon bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf das Einnisten der befruchteten Eizelle vor. Liegt eine nicht ausreichende Menge von diesem Hormon vor, so kann es zum Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut kommen und somit auch zum Abgang der Schwangerschaft.  Es ist medizinisch möglich, das Gelbkörperhormon von außen zuzuführen.

6. Eileiterschwangerschaft

Nistet sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter ein, sondern an einem anderen Ort, wie z.B. dem Eileiter ein, kann sich das durch eine vaginale Blutung bemerkbar machen. Häufig ist dies dann auch mit Unterleibsschmerzen verbunden. Eine Eileiterschwangerschaft kann sehr gefährlich für die Frau werden.

7. Drohender Abort/ Drohende Fehlgeburt (Abortus imminens) 

Es gibt verschiedene Gründe für eine drohende Fehlgeburt. Einer der häufigsten ist ein Hämatom in der Gebärmutter, welches sich durch die Einnistung gebildet hat. Dieses kann immer mal, auch mehrfach, Blutungen verursachen. Schont sich die werdende Mama, so ist die Chance sehr hoch, dass das Hämatom mit der Zeit verschwindet und sich die Schwangerschaft komplikationslos weiterentwickelt.

8. Verhaltener Abort (missed abortion)

Wenn das kindliche Herz aufgehört hat zu schlagen, aber der Muttermund noch geschlossen ist und kein Abgang stattfindet, nennt man das „missed abortion“, verhaltene Fehlgeburt. Häufig kommt es hierbei zu einer leichten vaginalen Schmierblutung. Meist muss hier eine Ausschabung der Gebärmutter gemacht werden.

9. Abort/ Fehlgeburt (Abortus incipiens) 

Blutet es und hat sich der Muttermund in der Frühschwangerschaft bereits geöffnet, spricht man von einem Abortus incipiens (stattfindender Fehlgeburt). Hier ist die Schwangerschaft nicht mehr zu retten. Auch hier ist manchmal noch eine Ausschabung der Gebärmutter notwendig.

Welche Farbe haben Blutungen in der Schwangerschaft?

In der frühen Schwangerschaft können Blutungen oder Schmierblutungen auftreten. Schmierblutungen sind leichte Blutungen aus der Vagina, die ähnlich sind wie die Periode, nur leichter. Die Farbe variiert von rot bis braun.

Kann man bluten und trotzdem schwanger sein?

Fazit: Schwanger trotz Periode? Nein! Der weibliche Körper stellt sofort nach der Befruchtung der Eizelle seinen Hormonhaushalt so um, dass keine Schwangere die Periode kriegen kann. Es ist also ein Irrglaube, dass Frauen schwanger trotz Periode sein können.

Wie viel Blut in Frühschwangerschaft?

Blutungen in den ersten Schwangerschaftswochen betreffen etwa 20% aller Frauen. Die Sorge ist bei Auftreten der Blutung verständlicherweise groß, häufig jedoch unbegründet. Gegen Ende der Schwangerschaft sind Blutungen seltener, allerdings auch mit einem höheren Risiko verbunden.

Wie lange hält eine Blutung in der Frühschwangerschaft an?

Während der ersten 20 Schwangerschaftswochen kommt es bei 20 bis 30 Prozent der Frauen zu Scheidenblutungen. Bei der Hälfte dieser Frauen endet die Schwangerschaft in einer Fehlgeburt. Schwangerschaftswoche.