Warum sollte der projektleiter als erster unter gleichen agieren

Projekte erfolgreich ins Ziel zu bringen ist heutzutage ein Key-Erfolgsfaktor für Organisationen. Unternehmen, die dies beherrschen, sichern sich Wettbewerbsvorteile gegenüber
 der Konkurrenz.

In den letzten beiden Jahrzehnten wurde viel Bewusstsein dafür geschaffen. Das Berufsbild des Projektmanagers mit fundierter Ausbildung und anschließender Zertifizierung ist etabliert. Nach wie vor kommen aber immer noch viele Großprojekte gehörig ins Straucheln, manche scheitern letztendlich komplett.

Was sind die Ursachen dafür? Kann man dies verhindern?

Klare Antwort: JA!

Inhaltsverzeichnis

  • Ausgangssituation – weltweit ca. 500.000 zertifizierte Projektleiter
  • Warum scheitern Großprojekte?
  • Was kann man tun um die oben angeführten Punkte zu vermeiden?
  • Für Projektauftraggeber: So bringen Sie jedes Projekt zum Scheitern
  • Für Projektleiter: So bringen Sie Ihr Projekt erfolgreich ins Ziel
  • Literaturhinweise

Ausgangssituation – weltweit ca. 500.000 zertifizierte Projektleiter

Die zunehmende Bewusstseinsbildung über die hohe Bedeutung von erfolgreichem Projektmanagement in der Wirtschaft hat einen stetig wachsenden Bedarf an professionellem Projektmanagement mit sich gebracht. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten die Ausbildung bzw. Zertifizierung von Projektleitern quasi als Allheilmittel zur optimalen Durchführung von Projekten und Großprojekten entwickelt.

Mittlerweile gibt es einen kaum mehr überschaubaren Ausbildungsmarkt für Projektleiter. Projektmanagement wurde in die Schul- und Universitätsausbildungen integriert, diverse Zertifizierungsorganisationen, wie IPMA, PMI, TÜV, PRINCE2, etc. haben sich etabliert. Weltweit gibt es mittlerweile ca. 500.000 zertifizierte Projektleiter. Mit dieser Fülle an Experten-Know-how müsste doch jedes Großprojekt Erfolg haben. Oder doch nicht?

Anzeige

Das Bostoner Beratungsunternehmen Standish Group erhebt seit 1994 periodisch die Lage im IT-Projektgeschäft. Der „Chaos Summary 2009 Report“ – 400 Firmen wurden dazu befragt – stellt folgendes Ergebnis dar:

  • 24 Prozent der Projekte werden vorzeitig abgebrochen oder deren Ergebnisse kommen nach Fertigstellung nie zum Einsatz.
  • 44 Prozent der Projekte werden zwar durchgezogen, allerdings anders als geplant: Sie dauern längern, kosten mehr oder erreichen nicht, was zu Anfang geplant war.

Das bedeutet: Nur 32 Prozent der Projekte sind erfolgreich! Dies stellt im Vergleich zu den vorangegangenen Studien einen Anstieg (!) im Scheitern von Projekten dar. Anscheinend gibt
 es also neben der Auswahl des perfekt ausgebildeten und zertifizierten Projektleiters noch andere Einflussfaktoren auf Erfolg oder Misserfolg eines Großprojektes.

Warum scheitern Großprojekte?

Nachfolgend auszugsweise einige „Klassikerthemen“, die bei einem Großprojekt über Erfolg und Misserfolg entscheiden, wenn sie nicht sauber behandelt werden. Eine umfassende Abhandlung aller relevanten Themen würde ein Buch füllen.

Unklare Projektziele

Es geschieht häufiger als man denkt, dass Projekte ohne klar erkennbares Ziel vor sich hinplätschern. Wenn die involvierten bzw. betroffenen Führungskräfte eines Unternehmens das Kernziel eines Projektes – aus welchen Gründen auch immer – nicht gemeinsam festgelegt haben, arbeiten sie aneinander vorbei. Die Konsequenzen sind dann ausufernde Budgets, verschobene Termine und allgemeine Unzufriedenheit.

In vielen gescheiterten Projekten bestand oft keine Einigkeit darüber, welchen Umfang das Vorhaben annehmen sollte. Dies ist schon kritisch, wenn es im eigenen Unternehmen unterschiedliche Interpretationen gibt. Noch schwieriger wird es aber, wenn Ausschreibungen unklar formuliert sind und unterschiedliche Erwartungshaltungen zulassen.

Um einen Auftrag zu erhal
ten, versuchen Anbieter ihre Schwachstellen zu verbergen. Oft wird aber auch die eigene Leistungsfähigkeit überschätzt. Präsentationen und Verhandlungen finden meist auf der Ebene des Topmanagements statt. Da kann es schon vorkommen, dass die oberste Unternehmens-Ebene die Projektdauer verkürzt oder angebotene Leistungen reduziert werden, ohne sich vorher mit den Spezialisten über die Machbarkeit und Auswirkungen auf das Projekt auszutauschen.

Wichtige Stakeholder werden ignoriert

Es gibt immer einflussreiche Personen, die großes Interesse am Verlauf und Ergebnis des Projektes haben. Dies ist in erster Linie positiv zu sehen. Leider verfolgen die Stakeholder aber oft unterschiedliche Zielsetzungen, sodass nicht alle Interessen im Einklang mit den definierten Projektergebnissen stehen. Die daraus resultierenden Konflikte sind eine der größten Herausforderungen im Projektmanagement.

Worst-Case für das Projekt sind mächtige Stakeholder, die ein Interesse am Scheitern des Projektes haben. Das wird natürlich nie offen so gesagt. Es geht dabei meist um die klassischen „Machtspiele“ in einer Organisation, oft sind aber auch persönliche Eitelkeiten und offene alte zwischenmenschliche Rechnungen der Grund dafür.

Anzeige

Je mehr Veränderung ein Projekt in eine Organisation bringt, desto mächtigere Stakeholder werden auftauchen. Wenn diese nicht laufend in das Projekt eingebunden werden, dann werden sie Mittel und Wege finden, sich über andere Kanäle Informationen zum Projekt zu holen und Einfluss auf das Projekt auszuüben.

Warum sollte der projektleiter als erster unter gleichen agieren

Projektmanagement: Projekte, Projektportfolios, Programme und projektorientierte Unternehmen (Linde Lehrbuch)

Was macht einen guten Projektleiter aus?

Ein guter Projektleiter hat nicht nur die Grundlagen des Projektmanagements zu beherrschen und darüber hinaus noch eine Führungspersönlichkeit zu sein, er hat außerdem ein gutes Verständnis über die Strategie sowie das Geschäftsmodell des Projekts bzw. des Kunden.

Welche Rollen werden im Projekt vom Projektleiter eingenommen?

Nach den meisten Methoden werden in einem Projekt mindestens drei Rollen besetzt: Der Auftraggeber, die Projektleitung (bzw. Projektmanager) und der Projektmitarbeiter.

Welche Eigenschaften muss ein Projektleiter haben?

Welche Eigenschaften braucht ein guter Projektleiter?.
Organisationstalent. Selbstverständlich ist sein Methodenwissen im Fachbereich des Projektmanagements ein essenzielles Kriterium. ... .
Führungsqualitäten. ... .
Sozialkompetenz. ... .
Flexibilität. ... .
Unternehmerisches Geschick..

Welche unterschiedlichen Rollen nimmt der Projektleiter ein?

In jedem Projekt lassen sich zwar auch individuelle Rollen bestimmen, dennoch gibt es einige, die immer vorgesehen werden sollten:.
Der Projektmanager bzw. ... .
Der Projektsponsor oder Projektauftraggeber. ... .
Teilprojektleiter. ... .
Qualitätsmanager. ... .
Projektkaufmann. ... .
Controller. ... .
Der Lenkungsausschuss. ... .
Die Projektbüromitarbeiter..