Übelkeit am morgen nach den aufwachen

Nächtliche Übelkeit kommt meist überraschend und ist besonders unangenehm. Nachts raubt sie den Schlaf und sorgt für Verzweiflung, auch wenn man dabei nicht erbrechen muss. Was bedeutet nächtliche Übelkeit und welche Hausmittel verschaffen Linderung?

Eine Frau krümmt sich nachts im Bett Nächtliche Übelkeit ist besonders unangenehm, denn in der Nacht fehlt jegliche Ablenkung. Stress oder ungesunde Ernährung können hinter dem flauen Gefühl im Magen liegen Foto: iStock / AndreyPopov

Übelkeit ist auch tagsüber eine Qual. Aber meist kann man sie am Tag auf falsches Essen zurückführen und sich irgendwie ablenken. In der Nacht jedoch, wenn Ihnen plötzlich schlecht wird und Sie aus dem Schlaf gerissen werden, lenkt nichts mehr von diesem fiesen Gefühl ab. Aber keine Angst: Meist hat dieses Symptom eine klare Ursache, zum Beispiel fettiges Essen am späten Abend. Was steckt genau hinter nächtlicher Übelkeit und welche Hausmittel bieten sich als schnelle Helfer in der Nacht an?

Ich wache nachts wegen Übelkeit auf: Woran liegt das?

Im Schlaf fühlt man sich normalerweise sicher. Die Organfunktionen fahren herunter, Atmung und Verdauung werden ruhiger, die Seele kann sich entspannen. Plötzliche Übelkeit, die einen aus dem Schlaf reißt, fühlt sich in der Nacht darum besonders bedrohlich an.

Atmen Sie im ersten Schritt ganz ruhig in den Bauch und versuchen Sie möglichst entspannt zu bleiben. Vielleicht hilft eine kleine Bauchmassage mit der Hand? Wird die Übelkeit nicht besser, stehen Sie auf und trinken Sie ein Glas Wasser. Was haben Sie am Vorabend gegessen? War es etwas besonders Fettiges? Haben Sie zu viel Alkohol getrunken? Manchmal hilft es, ein Getränk mit Kohlensäure zu trinken, um Aufstoßen zu können, vielleicht hat sich nur etwas Luft im Magen gestaut.

Nächtliche Übelkeit verschwindet meist von allein wieder. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Wenn Sie häufiger darunter leiden, sollten Sie nach den Gründen forschen.

Nächtliche Übelkeit: Das sind die Ursachen

Die häufigsten Ursachen für Erwachen in der Nacht mit Übelkeit sind:

• Ungesunde Ernährung oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Fragen Sie sich: Was war an Ihrer Ernährung anders als sonst? Haben Sie ungewöhnlich spät gegessen? War es Fast Food mit einem hohen Fettanteil? Leber und Galle können bei besonders fettreichen Speisen mit Übelkeit reagieren. Haben Sie sich gesund ernährt, aber trotzdem mit nächtlicher Übelkeit zu kämpfen, kann es sein, dass Sie eine Lebensmittelunverträglichkeit entwickelt haben. Besonders verbreitet sind Glutenunverträglichkeit und Laktoseintoleranz. Gerade wenn Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall zusammen mit der Übelkeit kommen, könnte das für eine Unverträglichkeit sprechen.

• Nächtliche Übelkeit bei Stress

Stress und psychische Probleme wie Ärger können buchstäblich auf den Magen schlagen. In Stressphasen schüttet der Körper vermehrt Stresshormone wie Kortison und Adrenalin aus, das vegetative Nervensystem kommt nicht zur Ruhe. Übelkeit kann die Folge sein, meist ohne Erbrechen. Ist Ihr Kreislauf ebenfalls durcheinander oder der Blutdruck erhöht? Rauschen die Ohren? Das alles spricht für ein erhöhtes Stresslevel, das sich in nächtlicher Übelkeit Bahn brechen kann.

• Nächtliche Übelkeit durch Gastritis, Reizmagen oder Reizdarm

Menschen mit entzündeter Magenschleimhaut (Gastritis) leiden häufig unter Übelkeit, auch nachts. Brennende Magenschmerzen nach dem Essen, Völlegefühl nach wenigen Bissen und Verdauungsstörungen weisen darauf hin. Auch bei Betroffenen, die unter einem Reizdarm oder einem Reizmagen leiden, tritt nächtliche Übelkeit auf. Für diese Menschen ist die Übelkeit mitunter ein ständiger Begleiter.

• Nächtliche Übelkeit in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren

Schwankende Geschlechtshormone können Übelkeit auslösen. Schwangere Frauen kennen das: Plötzlich überfällt sie eine heftige Übelkeit. Meist morgens, aber auch nachts leiden viele Schwangere unter Attacken von Übelkeit. Auch vor der monatlichen Blutung leiden nicht wenige Frauen unter plötzlicher Übelkeit, schuld sind die Hormone.

In den Wechseljahren ist es der sinkende Progesteronspiegel, der eine Wirkung auf den Verdauungstrakt hat. Frauen in dieser Phase leiden häufiger unter einem flauen Gefühl im Magen, manchmal ist ihnen richtig übel. Das kann auch nachts der Fall sein. Erbrechen müssen sie dabei meist nicht. Begleitend treten vermehrt Blähungen auf.

Nächtliche Übelkeit ohne Erbrechen

Wer nachts mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hat, leidet vermutlich an einer Magen-Darm-Infektion. Bei nächtlicher Übelkeit ohne Erbrechen ist die Diagnose schwieriger. Alle beschriebenen Ursachen können dahinter stecken, seien es abfallende Hormone oder ungesundes Essen. Leiden Sie regelmäßig unter Übelkeit nachts, sollten Sie in einem Tagebuch festhalten, was Sie gegessen und getrunken haben. Wenn Sie lebensmittelbedingte Faktoren ausgeschlossen haben, sollten Sie mit dem Hausarzt oder der Hausärztin sprechen, um Krankheiten auszuschließen bzw. um die Ursache und damit auch eine geeignete Therapie finden zu können.

Nächtliche Übelkeit und Schwitzen

Wenn Sie häufiger an nächtlicher Übelkeit leiden und dazu noch stärker schwitzen, sollten Sie ärztlichen Rat holen. Diese Symptomenkombination deutet auf Krankheiten hin. Bei Stoffwechselstörungen wie zum Beispiel einer Schilddrüsenüberfunktion kann es zu vermehrtem Schwitzen, Übelkeit und auch Herzklopfen kommen. Tumorerkrankungen können sich ebenfalls durch nächtliche Übelkeit und Schwitzen bemerkbar machen. Leiden Sie dann noch unter ungewolltem Gewichtsverlust und Schwäche, sollten Sie den Arztbesuch nicht hinauszögern. Besser ist es, solche Sorgen frühzeitig aus dem Weg zu räumen. Es muss keine Krebserkrankung sein, auch ein erhöhter Alkoholkonsum, Stress oder Gallensteine können zu nächtlicher Übelkeit mit Schwitzen führen.

Hausmittel und Tipps bei nächtlicher Übelkeit

Je nach Ursache der Übelkeit in der Nacht helfen ein paar schnell umzusetzende Tipps und Hausmittel, damit die Nacht wieder entspannend wird:

Vorbeugend können Sie an den Ernährungsgewohnheiten schrauben:

  • Essen Sie kleinere Mahlzeiten, besonders abends

  • Essen Sie langsam

  • Kauen Sie gründlich

  • Verzichten Sie auf zu fettige Speisen und reduzieren Sie den Alkohol

  • Bewegen Sie sich ausreichend und machen Sie einen kleinen Abendspaziergang

Das kann gegen nächtliche Übelkeit helfen:

  • Stellen Sie Ihre Ernährung um: leichte Kost entlastet Magen und Darm

  • Reduzieren Sie Stress durch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation

  • Kräuter wie Pfefferminze können helfen, Übelkeit zu bekämpfen. Auch Ingwer ist bekannt für seine Wirkung gegen Übelkeit. Kauen Sie Pfefferminzblätter oder Ingwer roh oder bereiten Sie sich einen Tee daraus zu

  • Homöopathische Globuli wie Nux vomica können bei nächtlicher Übelkeit Linderung schaffen. Nehmen Sie im Akutfall fünf Globuli in der Potenz D6 oder D12 oder prophylaktisch drei Globuli vor dem Schlafengehen

Das schlimmste an nächtlicher Übelkeit ist oft die Ungewissheit, was sie wirklich bedeutet. Wer die Ursache für den flauen Magen in der Nacht kennt, kann gezielt die nächtliche Übelkeit mit einfachen Tipps und Hausmitteln bekämpfen.

Ist morgenübelkeit normal?

Man spricht oft von „Morgenübelkeit“ während der Schwangerschaft, da die Symptome dann häufig am schlimmsten sind. Schon in der Frühschwangerschaft kann dir jedoch zu jeder Tages- und Nachtzeit übel werden.

Kann Übelkeit auch von der Psyche kommen?

Psychische Ursachen Eine unangenehme Situation, Leistungsdruck, Angst, Aufregung, Ekel oder auch Schmerz – all diese Faktoren können Übelkeit verursachen. Psyche und Verdauung hängen eng miteinander zusammen, und somit kann es zu Würgereiz bei Stress kommen oder sogar zu Erbrechen.

Wann beginnt die morgen Übelkeit?

Für rund 13 Prozent der Frauen kann die morgendliche Übelkeit beginnen, bevor sie ihre Periode verpassen, was eins der frühesten Anzeichen einer Schwangerschaft sein kann. Für 90 Prozent der Frauen, die an morgendlicher Übelkeit leiden, beginnt sie mit der achten Schwangerschaftswoche.