Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Für diese Frauen beginnen die „anderen Umstände“ damit, dass sie sich hundeelend fühlen. Die Gründe, warum ihnen übel ist, wo andere Schwangere aufblühen, sind bis heute nicht eindeutig geklärt. „Die Kombination von verschiedenen Einflüssen ist wahrscheinlich“, sagt Gitsch. Verantwortlich scheinen das Östrogen sowie das Schwangerschaftshormon HCG zu sein, das in der Plazenta (Mutterkuchen) produziert wird. Aber auch Störungen der Schilddrüse, Angst, Probleme oder Stress können die Symptome verstärken. Professor Gitsch: „Weniger über die Übelkeit zu sprechen, kann den betroffenen Frauen bereits helfen.“

Doch Professor Gitsch hat auch eine gute Nachricht parat: „Die normale Schwangerschaftsübelkeit ist zwar für die Mutter unangenehm, sie ist aber für das Ungeborene nicht gefährlich.“ Meist tritt die Übelkeit zwischen der 5. und der 14. Woche auf. Das ist die Zeit, in der die gesamten Organe des Babys, seine Arme, Beine, Ohren und Nase angelegt werden. Danach wächst das Kind rasant weiter – und normalerweise verschwinden Übelkeit und Brechreiz so schnell wie sie gekommen sind.

Allerdings kann die schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit, Hyperemesis gravidarum, unter der zum Beispiel Herzogin Kate wie schon bei den ersten beiden Kindern leidet, gefährlich sein. Hier hält die Übelkeit den ganzen Tag über an. „Erbricht die Frau mehr als fünfmal pro Tag, zeigt sie Zeichen unzureichender Nahrungsaufnahme und nimmt sie ab, spricht man von Hyperemesis gravidarum“, sagt Professor Gitsch. Etwa zwei Prozent der Frauen sind betroffen – überwiegend junge, schlanke Nichtraucherinnen und Frauen, die Zwillinge erwarten. Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht haben, übergewichtig oder über 35 Jahre alt sind, leiden seltener darunter.

„Eine Schwangere sollte bei Übelkeit und Erbrechen immer zum Arzt gehen – und natürlich sofort, wenn sie keinerlei Nahrung mehr bei sich behalten kann oder abnimmt“, rät Professor Gitsch.

Experten-Tipps gegen die Übelkeit:

  • Meiden Sie fette, sehr zuckerhaltige, stark gewürzte, frittierte und scharfe Speisen.
  • Trinken Sie zuckerfreie Getränke ohne Kohlensäure, zum Beispiel Wasser oder Tee.
  • Trinken Sie vor dem Aufstehen zum Beispiel einen leicht gesüßten Tee oder ein Glas Orangensaft und essen Sie einen Zwieback dazu. Bleiben Sie danach noch etwa 20 Minuten liegen.
  • Essen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten. Diese sollten mehr Kohlenhydrate enthalten als sonst. Bei Übelkeit sind auch viele Ballaststoffe aus Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, reichlich Eiweiß und wenig Fett empfehlenswert.
  • Meiden Sie Gerüche, gegen die Sie in der Schwangerschaft empfindlich sind. Das sind oft Kaffee, Fleisch oder Parfum.  
  • Verzichten Sie vor der 15. oder 16. Schwangerschaftswoche auf Vitaminpräparate. Professor Gitsch: „Zu Beginn brauchen Schwangere nur die ausreichende Dosis an Folsäure.“ Zusätzliche Vitamine könnten den Magen belasten, da er die Kapseln auflösen muss. Das wiederum kann die Übelkeit verstärken.
  • Einfache Hausmittel helfen manchmal auch: Zum Beispiel  Wasser mit Zitronenscheiben oder der Geruch von grünen Äpfeln.

Die Klinik für Frauenheilkunde bietet bei Beschwerden in und nach der Schwangerschaft außerdem Akupunktur an: www.uniklinik-freiburg.de/frauenheilkunde/uniklinik-plus/akupunktur

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Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Woher kommt die Übelkeit in der Schwangerschaft?

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Die genaue Ursache für Schwangerschaftsübelkeit ist nach wie vor unbekannt. Experten können lediglich Vermutungen darüber anstellen, warum einigen Frauen gerade in der Frühschwangerschaft besonders oft schlecht ist. Manchen werdenden Müttern ist direkt mit dem Aufstehen etwas übel, anderen wird es bei speziellen Gerüchen flau im Magen.

Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass die hormonelle Umstellung im Körper der Schwangeren auch die Schwangerschaftsübelkeit verursacht. Vor allem auf den Anstieg von Östrogen und Progesteron, aber auch auf das Schwangerschaftshormon HCG, wird das schwangerschaftstypische Unwohlsein zurückgeführt. Die Beobachtung, dass die Übelkeit bei vielen Frauen vor allem morgens auftritt, legt außerdem die Vermutung nahe, dass ein niedriger Blutzuckerspiegel Schwangerschaftsübelkeit begünstigt.

Was hilft bei Schwangerschaftsübelkeit – Die besten Tipps

Was konkret gegen die Schwangerschaftsübelkeit hilft, ist so individuell wie jede einzelne Schwangere. Während manch eine mit salzigen Crackern vor dem Aufstehen am besten zurechtkommt, schwört eine andere auf Wasser mit Zitrone. Was in Ihrem Fall am besten hilft, finden Sie am ehesten selbst heraus. Hier gilt: Probieren geht über Studieren! Wir haben zehn Tipps zusammengetragen, die Ihre Übelkeit in der Schwangerschaft lindern können.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Snacks vor dem Aufstehen

Einige Butterkekse, etwas Zwieback oder salzige Cracker, die Sie sich am Abend zuvor bereitgelegt haben, können die Übelkeit lindern, bevor Sie aufstehen. Zusammen mit einer Tasse leicht gesüßtem Tee bringen Sie damit den Kreislauf in Schwung und den Blutzuckerspiegel auf ein normales Level. Vielen Schwangeren hilft dieser Kniff gegen Schwangerschaftsübelkeit.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Kleinere Mahlzeiten

Die kleinen, regelmäßigen Mahlzeiten belasten den Magen weniger und halten gleichzeitig den Blutzuckerspiegel stabil.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Ausreichend Flüssigkeit

Besonders für Schwangere gelten mindestens 1,5 bis 2 Liter, die Sie über den Tag verteilt trinken sollten. 

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Ballaststoffreiche Ernährung

Eine Ballaststoffreiche Ernährung beruhigt den Magen und soll Übelkeit entgegenwirken.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Geheim-Tipp Ingwer

Entweder als Tee, als Zusatz im Wasser, als Kapseln, Bonbons oder als Gewürz in Gerichten für Schwangere– Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Beruhigende Kräutertees

Ebenfalls beliebt sind Kräutertees, wie Pfefferminze, Fenchel, Kamille oder Melisse – am besten nicht allzu lang gezogen und nicht zu stark.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Bitterstoffe und Saures

Wer Saures liebt, kann Wasser mit Zitronenscheiben oder Grapefruit probieren. Die enthaltenen Bitterstoffe sollen Übelkeit lindern können.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Auf Scharfes, Fettiges oder Zuckerhaltiges verzichten

Meiden Sie stark gewürzte, scharfe, besonders zuckerhaltige oder fettige Mahlzeiten. All dies bedeutet Stress für den Magen – die Übelkeit wird so begünstigt.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Stress vermeiden

Auch körperlicher, emotionaler oder psychischer Stress kann das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft fördern. Versuchen Sie also, Ihren Alltag so entspannt wie möglich zu gestalten. Auch Schwangerschaftsyoga kann sich in dieser Hinsicht positiv auswirken.

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Akupunktur oder Akupressur

Besonders Hebammen setzen auf Akupunktur. Es gibt etwa bestimmte Armbänder, deren Tragen das flaue Gefühl im Magen verringern soll.

Übelkeit in der Schwangerschaft bei der Arbeit

Vielen Frauen in der Frühschwangerschaft macht die Übelkeit unter anderem deshalb zu schaffen, weil sie auch vor der Arbeitszeit nicht Halt macht. Grundsätzlich gilt: Als Schwangere sind Sie durch das Mutterschutzgesetz geschützt und müssen ausreichend Raum zur Erholung und für kurze Pausen haben. Allerdings kann Ihr Arbeitgeber diese Regelungen nur umsetzen, wenn die Schwangerschaft auch bekannt ist. Holen Sie Ihre Vorgesetzten also rechtzeitig ins Boot.

Wollen Sie die 12. Schwangerschaftswoche abwarten, bevor Sie von Ihrer Schwangerschaft berichten, haben Sie die Möglichkeit, sich bei anhaltender Schwangerschaftsübelkeit krankschreiben zu lassen. Manch Schwangere nimmt auch Urlaub, um sich zu erholen. Allerdings sollten Sie diese Option nur in Erwägung ziehen, wenn Sie sich sicher sind, den Urlaubsanspruch bis zu Ihrem Mutterschutz nicht noch zu benötigen.

Dauer der Schwangerschaftsübelkeit

Ab wann beginnt die Übelkeit?

Ab welchem Zeitpunkt das flaue Schwangerschaftsanzeichen zu Ihrem Alltag gehört, ist sehr individuell. Während einige werdende Mütter gar nicht an Schwangerschaftsübelkeit leiden, ist mancher schon vor dem positiven Schwangerschaftstest häufig schlecht. Wieder andere bemerken erst in der 6. Schwangerschaftswoche (SSW) oder sogar erst in der 8. SSW, dass der Magen Achterbahn fährt.

Im Schnitt gehen Experten davon aus, dass die Schwangerschaftsübelkeit Mitte der 5. SSW, spätestens in der 6. SSW einsetzt. Ihren Höhepunkt findet die Übelkeit in der Schwangerschaft zwischen der 8. und 9. Schwangerschaftswoche, bei einigen auch zwischen der 9. und 11. SSW. Das liegt vermutlich daran, dass das Schwangerschaftshormon HCG in der 11. Schwangerschaftswoche seinen Spitzenwert erreicht. Danach sinkt die Konzentration dieses Hormons wieder etwas, was bei vielen Frauen gleichbedeutend mit einem Abklingen der Übelkeit ist.

Wie lange dauert die Übelkeit?

Besonders werdende Mütter, die ihre Schwangerschaftsübelkeit sehr bewusst wahrgenommen haben, sind schnell verunsichert, wenn die Übelkeit und das Erbrechen von einem Tag auf den anderen verschwinden. Die Sorge, eine Fehlgeburt zu erleiden, wird schnell groß. Doch an dieser Stelle möchten wir Entwarnung geben: Verschwindet die Übelkeit in der Schwangerschaft, ist das selten ein schlechtes Zeichen.

Wird die Übelkeit weniger – oft ab der 12. oder 13. SSW – bedeutet dies, dass der Körper sich auf die Schwangerschaft eingestellt hat. Diese Gewöhnung beginnt oft ab der 10. SSW, sodass auch die Übelkeit ab dieser Zeit langsam abklingt.

Ist Übelkeit in der Schwangerschaft gefährlich?

Was hilft bei übelkeit in der frühschwangerschaft

Grundsätzlich besteht kein Grund zur Sorge, wenn Sie in der Frühschwangerschaft und darüber hinaus von Übelkeit und sogar von Erbrechen geplagt werden. Bewegen sich diese Begleiterscheinungen in einem normalen Rahmen und ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft nach wie vor möglich, gehört die Übelkeit einfach dazu.

Schwieriger wird es, wenn zur Übelkeit mehrfaches Schwangerschaftserbrechen pro Tag hinzukommt und Sie Probleme damit haben, ausreichend Nahrung und Flüssigkeit bei sich zu behalten. Können Sie nicht mehr genug Nahrung zu sich nehmen, droht Ihnen und dem Ungeborenen eine Mangelversorgung von Energie und Nährstoffen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen.

Häufige Fragen zur Schwangerschaftsübelkeit

Schwangerschaftsübelkeit ist eines der häufigsten Anzeichen der Frühschwangerschaft. Deshalb haben wir hier noch einmal die vier wichtigsten Fragen und Antworten für Sie.

Wie häufig ist Schwangerschaftsübelkeit?

Von der Übelkeit in der Schwangerschaft sind etwa 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren betroffen. Damit ist das flaue Gefühl im Magen häufiger als andere Anzeichen, wie Müdigkeit oder Verstopfung. Jede zweite Schwangere muss sogar erbrechen. Sie sind also damit nicht allein!

Wann verschwindet die Schwangerschaftsübelkeit?

In den meisten Fällen nehmen Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft zwischen der 12. und 14. SSW ein Ende. Manche Schwangere plagt sich noch bis zur 16. Schwangerschaftswoche, aber spätestens dann ist das flaue Gefühl im Magen meist vorbei. Selten, vor allem bei einer Schwangerschaft mit Mehrlingen, kann das Unwohlsein bis ins zweite Trimester hinein andauern.

Wie oft ist Erbrechen in der Schwangerschaft normal?

Während die meisten Schwangeren die Übelkeit noch recht gut wegstecken, beginnen sie sich nach dem ersten Erbrechen zu sorgen. Vor allem, wenn mehrmals am Tag erbrochen wird, ist die Angst groß, das Baby nicht ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgen zu können. Mediziner gehen davon aus, dass drei- bis viermaliges Übergeben pro Tag noch im normalen Rahmen für eine Schwangerschaftsübelkeit liegt. Erbrechen Sie häufiger oder verlieren Sie sehr stark an Gewicht, sollten Sie Ihre Hebamme oder Ihren Gynäkologen ansprechen.

Warum ist Übelkeit in der Frühschwangerschaft ein gutes Zeichen?

Tatsächlich gehen die meisten Mütter davon aus, dass eine ausgeprägte Schwangerschaftsübelkeit im ersten Trimester ein gutes Zeichen ist. Die Wissenschaft gibt ihnen mittlerweile Recht. Eine Studie dreier Wissenschaftlerinnen im Jahr 2016 legt nahe, dass bei Frauen, die unter Schwangerschaftsübelkeit leiden, zu 50 bis 75 Prozent seltener eine Fehlgeburt auftritt. Das ist selbstverständlich keine Garantie, aber es hilft, das flaue Gefühl von einer positiven Seite zu sehen. Nichtsdestotrotz ist eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft auch bei Erbrechen das A und O, um sich selbst und Ihren Bauchbewohner gut zu versorgen.

Autoreninfo

Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kleinkindern mit 18 Monaten Altersunterschied stand sie häufiger vor der Frage, auf was es in der Schwangerschaft eigentlich ankommt. Heute schreibt sie Ratgeber, um werdenden Eltern die drängendsten Fragen zu beantworten.

Fachliche Beratung und Redaktion: Birgit Laue, Hebamme & Medizinpädagogin, Medizinjournalistin & Sachbuchautorin

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Trinken – viel und richtig..

Wann ist die Übelkeit in der SS am schlimmsten?

Erfahrungsberichten zufolge ist die Übelkeit am schlimmsten, wenn der HCG-Wert in der 9. und 10. Schwangerschaftswoche seinen Höhepunkt erreicht hat. Einige Frauen haben die gesamte Schwangerschaft über mit Übelkeit, Brechreiz oder sogar Erbrechen zu kämpfen.

Warum ist Schwangerschaftsübelkeit ein gutes Zeichen?

Ein Trost für Frauen, die in der Schwangerschaft wiederholt mit Übelkeit und Erbrechen zu tun haben: Sie erleiden offenbar seltener Fehlgeburten. Frauen, die in der Schwangerschaft wiederholt mit Übelkeit und Erbrechen zu tun haben, erleiden offenbar seltener Fehlgeburten.

Was hat euch in der Schwangerschaftsübelkeit geholfen?

Frisch aufgebrühter Ingwer beruhigt den Magen und regt gleichzeitig deinen Stoffwechsel an: Eine super Mischung gegen Übelkeit, die mittlerweile wissenschaftlich belegt ist. Mit Honig bekämpfst du gleichzeitig einen niedrigen Blutzucker, der oft einer der Gründe ist, warum Schwangeren schlecht wird.