Magenschmerzen sind weit verbreitet und meist harmlos. Das macht das Bauchdrücken, -zwicken oder -krampfen allerdings nicht angenehmer. Manchmal sind auch ernsthafte Krankheiten Grund für den Schmerz. Dann heißt es: Hausmittel im Schrank lassen und ab zum Arzt! Erfahren Sie hier, welche Ursachen Magenschmerzen haben können und was sich dagegen tun lässt. Show
Bei Magenschmerzen tut der Oberbauch weh. Die Beschwerden können sich brennend, bohrend oder stechend anfühlen, plötzlich und krampfartig auftreten. Auch als anhaltender Druck im Oberbauch können sich Magenschmerzen äußern. Wo sie spürbar sind und seit wann sie bestehen, gibt Ärzten wichtige Anhaltspunkte für ihre Ursache. Zu Letzteren zählen hektisches Essen, eine falsche Ernährung und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Stress oder Sorgen ebenso wie ein Reizmagen, ein Magen-Darm-Infekt, eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Magengeschwür bis hin zum Magenkrebs. Manchmal liegt die Ursache gar nicht direkt im Bauchraum: Vor allem bei Frauen kann auch ein Herzinfarkt bis in die Magengegend ausstrahlen. Je nach Ursache weisen Betroffene zusätzliche Symptome auf, zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder saures Aufstoßen. Es hängt von der Ursache ab, was Betroffenen hilft. Bei einer leichten Magenverstimmung durch eine falsche Ernährung oder Stress genügen oft schon einfache Maßnahmen gegen die Magenschmerzen. So lindern etwa Bettruhe, Entspannungsübungen, Wärme und Kräutertees häufig akute Bauchbeschwerden. Doch Hausmittel haben ihre Grenzen. Besonders starke, ungewohnte oder andauernde Schmerzen sind ernste Warnsignale, die ein Arzt abklären sollte. Magenschmerzen: HausmittelEs muss nicht immer gleich eine Tablette sein. Häufig können Sie Magenschmerzen auch mit natürlichen Mitteln beikommen. Bewährt haben sich zum Beispiel folgende Hausmittel:
Rezept: Pro Tasse reiben Sie eine daumengroße Knolle Ingwer in eine Tasse, gießen kochendes Wasser darüber und lassen den Mix zehn Minuten ziehen. Den Sud trinken Sie dann noch warm in kleinen Schlucken. Wer mag, gibt Honig dazu.
Magenschmerzen – was essen?Mal ehrlich: Wie gesund ernähren Sie sich? Wer aufgrund von zu viel fettem Fast Food, Süßigkeiten und Fertiggerichten Probleme mit dem Magen hat, bekommt diese meist zeitnah in den Griff, wenn er seine Ernährung auf möglichst natürliche, unverarbeitete, ballaststoffhaltige und fettarme Nahrungsmittel umstellt. Ebenso ist es sinnvoll, bei akuten Magenschmerzen die Ernährung anzupassen: dann sollten die Lebensmittel möglichst magenschonend sein. Bei Magen-Darm-Infekten mit Durchfall helfen beispielsweise geriebener Apfel und Möhrensuppe dem Körper dabei, die Krankheitserreger schneller auszuscheiden. Ausreichend trinken nicht vergessen, am besten Kräutertee (z. B. mit Kamille oder Fenchel) und stilles Wasser. Verzichten sollten Sie bei Magenschmerzen auf alles, was die Magenschleimhaut reizt oder aufblähend wirkt, also:
Magenschmerzen: Medikamente, die helfenBei Sodbrennen oder säurebedingten Beschwerden wirken in der Apotheke frei verkäufliche Säurehemmer (Antazida) relativ schnell. Sie binden die überschüssige Magen- und Gallensäure. Manchmal hilft aber auch bereits ein Schluck Milch oder in Wasser gelöste Heilerde. Bei hartnäckigen Magenschmerzen sind Tabletten mit einem krampflösenden Schmerzmittel und Schonung eine Option, um gut durch den Tag zu kommen. Bessert sich über zwei Wochen nichts, sollten Sie jedoch einen Termin beim Arzt vereinbaren, um die Ursache der Beschwerden abzuklären. Vorsicht gilt bei Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac. Wer diese nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) über einen längeren Zeitraum einnimmt, schadet der Magenschutzschicht. Dadurch kann es zu Problemen wie einer Magenschleimhautentzündung kommen. Magenschmerzen: wirkt Homöopathie?Ob gegen Magenschmerzen Globuli wirken, ist eine Glaubensfrage, wissenschaftlich belegt ist die Wirkung von Homöopathie nicht. Wer auf die Heilkraft der Kügelchen vertraut, kann es mit Nux vomica D6 versuchen. Diese Globuli sollen bei Reizmagen, Völlegefühl und Blähungen sowie schmerzhaften Krämpfen in Magen und Darm die Selbstheilungskräfte anregen. Sprechen Sie am besten vorher mit Ihrem Arzt oder Apotheker darüber. Die Ursachen für Magenschmerzen sind vielfältig und reichen von harmlos bis akut lebensbedrohlich. Auch wenn das viele meinen: Die gefühlte Schmerzintensität allein ist kein verlässlicher Indikator für die Schwere einer Erkrankung, weil jeder Mensch unterschiedlich schmerzempfindlich ist. Aber anhand der Begleitumstände und -symptome lassen sich oft Rückschlüsse auf die Ursache von Magenschmerzen ziehen:
Wichtig:Auch wenn Symptom-Kombinationen Hinweise auf eine Erkrankung geben können: Nur ein Experte für Magen-Darm-Erkrankungen kann die individuelle Ursache der Magenschmerzen feststellen. Hier finden Sie einen Überblick über die häufigsten Gründe für Beschwerden im Oberbauch und wie Sie sie erkennen: Magenschmerzen und Psyche: Wenn Stress auf den Magen schlägtUnser sogenanntes Bauchhirn (das enterale Nervensystem) steuert mit seinem dichten Geflecht aus Nervenzellen die Verdauung und steht in direkter Verbindung zum Gehirn. Auch der Magen und das vegetative Nervensystem hängen eng zusammen. Das vegetative Nervensystem können wir nicht bewusst steuern, es passt die Körperfunktionen selbstständig an unterschiedlichste Lebenslagen an. Daher können Auslöser von starken, stechenden Magenschmerzen Stress oder die Psyche sein. Besonders seelische Belastungen wie Angst vor einer Prüfung oder überfordernde Situationen im Job schlagen manchen Menschen auf den Magen. Vorbeugen können Betroffene mithilfe von bewussten Pausen und indem sie regelmäßig Entspannungsmethoden wie Autogenes Training oder MBSR (Mindfullness Based Stress Reduction, eine Methode zur Stressbewältigung) üben. Viele gesetzliche und private Krankenkassen zahlen Zuschüsse für solche Kurse. Gleiches gilt für Sport zum Stressabbau wie Yoga, Qigong und Tai Chi. Tatsächlich finden Ärzte bei jedem zweiten Patienten selbst bei genauestem Hinsehen keine organischen Ursachen für Magenschmerzen. Mediziner sprechen dann vom Reizmagen oder Reizdarm und führen das auf ein besonders empfindliches Nervensystem zurück. Hier sind neben Magenschmerzen auch Aufstoßen, Herzstechen oder Blähungen mögliche Symptome. Daneben gibt es Hinweise darauf, dass neben Stress Bewegungsstörungen der Magenmuskulatur und erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Magenschmerzen nach dem EssenSchmerzt der Magen nach dem Essen, kann das verschiedene Ursachen haben – organische, funktionelle und ernährungsbedingte:
Aufschluss darüber, ob jemand Frucht- oder Milchzucker verträgt oder nicht, gibt ein Wasserstoff-Atemtest beim Gastroenterologen, einem Facharzt für Magen- und Darmbeschwerden. Dafür trinkt der Betroffene eine Fructose- oder Laktose-Lösung und pustet anschließend in regelmäßigen Abständen in ein Atemtestgerät. Steigt der Wasserstoff-Gehalt bei dieser Messung nicht an, kann der Körper Frucht- oder Milchzucker problemlos verdauen. Misst das Gerät vermehrt Wasserstoffgas (H2), spricht das für eine Nahrungsmittel-Intoleranz. Der Grund: Fehlt beispielsweise bei Laktoseintoleranz ein Enzym, das für die Verdauung wichtig ist, wandert der unverdaute Teil weiter in den Dickdarm, wo ihn Bakterien zersetzen. Bei diesem Prozess entsteht H2, das Betroffene über die Lunge ausatmen – was das Gerät schnell registriert. Um bei Laktoseintoleranz Magenschmerzen vorzubeugen, gibt es Laktase-Tropfen und -Tabletten in der Apotheke, um das fehlende Enzym zuzuführen. Alternativ hilft es nur, Laktose zu vermeiden. Wer keinen Milchzucker verträgt, sollte auf laktosereiche Lebensmittel wie Milch und Sahne verzichten. Käse ist mitunter okay, da er wenig Laktose enthält. Auch Joghurt und Quark sind meist gut verträglich. Versteckte Laktose findet sich übrigens auch in Fertigprodukten und Wurstwaren.
Sind die Beschwerden leicht ausgeprägt, erholt sich der Körper oft schon nach ein paar Tagen Ruhe, ausreichend Flüssigkeit (Wasser, Tee) und Schonkost von selbst wieder. Gegebenenfalls lindern frei verkäufliche Medikamente und Elektrolyt-Lösungen die Beschwerden. In schweren Fällen müssen Betroffene zur Behandlung ins Krankenhaus. Bei Kindern und Senioren sollte immer ein Arzt die Situation einschätzen, wenn die Beschwerden anhalten. Deren Immunsystem ist nämlich oft schwächer.
Häufig klingt so eine Magenschleimhautentzündung nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Bis dahin ist es sinnvoll, den angegriffenen Magen zu schonen und erst einmal nur Wasser und Tee zu trinken, bevor Sie mit Schonkost beginnen. Kommt es häufiger zu Magenschleimhautentzündungen, kann ein Facharzt, in diesem Fall ein Internist oder Gastroenterologe, eine Magenspiegelung machen und das Gewebe untersuchen. Gegebenenfalls verschreibt er säureblockende Medikamente. Zu den Ursachen für eine Gastritis zählen Reizstoffe wie Alkohol oder Medikamente, Stress, Autoimmunreaktionen oder eine Infektion mit dem Bakterium Heliocobacter pylori. Verursacht Letzterer die Magenschmerzen, kann der behandelnde Arzt ein Antibiotikum verschreiben. Allerdings kann es andersherum auch passieren, dass die Magenschmerzen durch Antibiotika auftreten. Das gehört ebenso zu deren möglichen Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit oder allergische Hautreaktionen (siehe auch „Magenschmerzen durch Medikamente“).
Magenschmerzen nach KaffeeSpüren Sie brennende Magenschmerzen, nachdem Sie Kaffee getrunken haben, klingt das nach säurebedingten Beschwerden. Koffein, Fett und Alkohol regen die Säureproduktion des Magens an. Zu viel Säure überfordert die Schleimhaut und es kann zu Entzündungen der Magenwand kommen. Fließt die Magensäure in die Speiseröhre zurück, merken Betroffene das in Form von Magenschmerzen, Sodbrennen (ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein) und saurem Aufstoßen. Sind die Magenschmerzen im Liegen und nachts besonders schlimm, hilft es, Kopf und Oberkörper höher zu betten, damit die Säure nicht in die Speiseröhre aufsteigt. Alternativ können Magenschmerzen nachts und nüchtern auf einen Schleimhautdefekt im Zwölffingerdarm oder ein Geschwür in Magennähe hindeuten. Magenschmerzen bei HungerSolche Magenschmerze sind meist harmlos sein: Hat jemand länger nichts gegessen, macht sich der leere Magen manchmal schlicht schmerzhaft bemerkbar. Magenschmerzen im nüchternen Zustand können aber auch auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder Essstörungen hindeuten. Magenschmerzen durch MedikamenteAuch Arzneimittel können Magenschmerzen auslösen. Besonders häufig sind Magenschmerzen beim Wirkstoff Ibuprofen, da er auf Dauer die Magenschleimhaut angreift. Magenschmerzen durch Antibiotika kommen ebenfalls vor. Sprechen Sie im Zweifel am besten mit Ihrem Arzt darüber. Vermeintliche MagenschmerzenManchmal liegt das Problem gar nicht im Bauchraum, obwohl es sich so anfühlt. So können Magenschmerzen auch einen Herzinfarkt ankündigen. Gerade bei Frauen stehen statt der typischen Herzschmerzen oftmals Symptome wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Atemnot im Vordergrund. Besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt, sollten Sie sofort einen Arzt anrufen. Harmlos oder gefährlich? Das ist für einen Laien schwer einzuschätzen und so fragen sich Betroffene mitunter bei Magenschmerzen, wann sie zum Arzt gehen sollten. Immer ein Fall für den Arzt sind folgende Warnzeichen:
Doch welcher Arzt ist der richtige bei Magenbeschwerden? In der Regel sind der Hausarzt, ein Internist oder ein Gastroenterologe (umgangssprachlich Magen-Darm-Arzt) gute Ansprechpartner. Der Berufsverband der Niedergelassenen Gastroenterologen Deutschlands e.V. (bng) bietet auf www.magen-darm-aerzte.de eine Suche mithilfe der eigenen Postleitzahl an, über die Patienten einen Internisten oder Gastroenterologen in der Nähe finden. Haben Sie Magenschmerzen, wird der Internist oder Gastroenterologe zuerst ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) mit Ihnen führen, um Hinweise auf die Ursache der Magenschmerzen zu sammeln. Ideal ist es, wenn Sie sich bereits vor dem Arztbesuch zu folgenden Fragen Gedanken machen oder Stichworte notieren:
Auf die ausführliche Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt den betroffenen Bereich mit den Händen abtastet, abklopft und mit dem Stethoskop nach Darmgeräuschen abhorcht sowie gegebenenfalls ein Ultraschall macht. Je nach Verdacht kommen bei unklaren Magenschmerzen individuell weitere Checks wie etwa eine Blutuntersuchung, ein Stuhltest, eine Magen-Spiegelung (Gastroskopie), eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Röntgenkontrastuntersuchung infrage. Treten Magenschmerzen in der Frühschwangerschaft auf, kann das sehr beunruhigen. Meist sind die körperlichen Veränderungen die Ursache für die ziehenden, stechenden oder krampfartigen Bauchschmerzen. Besonders wenn das Kind größer wird und gegen den Magen drückt, kann das mitunter schmerzhaft sein. Kommen die Magenschmerzen in der Frühschwangerschaft plötzlich und/oder sind sie sehr stark, ist eine Frauenärztin (Gynäkologin) oder der Hausarzt gefragt, um sie abzuklären. Gleiches gilt für starke rechtseitige Oberbauchschmerzen und Übelkeit, weil diese Symptome auf eine Sonderform des HELLP-Syndroms, eine lebensbedrohliche Komplikation, hinweisen können, vor allem, wenn ein hoher Blutdruck, starke Kopfschmerzen, innere Unruhe und Augenflimmern hinzukommen. Ist das Kind weit genug entwickelt, ist die Therapie die Entbindung. Bei unreifen Föten versuchen Ärzte, die Schwangerschaft zu erhalten und die Betroffene im Krankenhaus mit Medikamenten zu behandeln. Das ist jedoch eine Gratwanderung, bei der die Risiken für Mutter und Kind sehr genau abgewogen werden müssen. Magenschmerzen in der Schwangerschaft: Was tun?Grummelt es öfter im Magen oder zieht es im Bauch unangenehm, fragen sich werdende Mütter: Wenn ich Magenschmerzen während der Schwangerschaft habe, was kann ich nehmen? Denn nicht alles Medikamente sind für Schwangere zugelassen. Am besten sprechen Frauen, die ein Kind oder Mehrlinge erwarten immer erst mit ihrem Arzt, bevor sie etwas einnehmen – auch bei frei verkäuflichen Arzneimitteln. Weitere verlässliche Informationsquellen:
Warum hab ich immer Magenschmerzen?Mögliche Ursachen für akuten Schmerz im Bauch können ein Magen-Darm-Infekt, ein Darmverschluss, eine Bauchfellentzündung, ein Ulkus (Geschwür) im Magen, eine Kolik (Gallen- oder Nierenkolik), eine Gallenblasenentzündung, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder eine Entzündung des Darms (Dünndarm, Dickdarm, Blinddarm) ...
Was tun gegen dauerhafte Magenschmerzen?Was Sie selbst gegen Magenbeschwerden tun können. Entspannen. Oft ist zu viel Hektik im Alltag der Grund für Magenschmerzen. ... . Magen schonend essen. Lebensmittel wie Kartoffeln, Karotten, Bananen und Zwieback beruhigen einen gereizten Magen. ... . Viel trinken. ... . Verzicht auf Genussmittel. ... . Massagen. ... . Wärmezufuhr.. Hat man bei Magenkrebs immer Schmerzen?Die ersten Anzeichen, die auf Magenkrebs hindeuten, sind meist unspezifisch: Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Appetitmangel können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Verschwinden solche Beschwerden nicht von allein, sollten Betroffene sich vom Arzt untersuchen lassen.
Wie merkt man dass man eine Magenschleimhautentzündung hat?Eine Entzündung der Magenschleimhaut wird meist durch Bakterien oder Schmerzmittel verursacht. Typische Symptome sind Magenschmerzen, Völlegefühl oder auch Blähungen. Wie eine Magenschleimhautentzündung behandelt wird, hängt von ihrer Schwere und Ursache ab.
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