Jobs
im öffentlichen Dienst sind in fast jeder Branche zu finden, die Tätigkeiten sind breit gefächert – und es locken nicht nur sichere Aufstiegs- und Gehaltschancen, sondern auch eine gute Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Rund fünf Millionen
Menschen arbeiteten im Jahr 2020 beispielsweise in der kommunalen Verwaltung, in Kindergärten, bei der Polizei, an Hochschulen, in staatlichen Krankenhäusern und Kliniken, im Städtebau, bei der Energie- und Wasserwirtschaft und vielen Bereichen mehr. Neben dem Weg in die freie Wirtschaft
ist also auch ein Job im öffentlichen Dienst attraktiv für junge Akademikerinnen und Akademiker. Wer diese Möglichkeit in Betracht zieht, sollte sich mit den Besonderheiten der Bewerbung im öffentlichen Dienst vertraut machen, um die besten Chancen zu haben. In den
meisten Bereichen im öffentlichen Dienst kann man als Beamtin oder als Tarifangestellter beschäftigt werden. Während Angestellte im öffentlichen Dienst mit einem regulären Arbeitsvertrag an ihren Arbeitgeber gebunden sind und ein per Tarifvertrag geregeltes Gehalt bekommen, werden Beamte ernannt und
erhalten eine Besoldung. Sie können anders als Tarifangestellte nicht gekündigt werden. Sofern sie das Dienstverhältnis nicht auf eigenen Antrag beenden oder ein grobes Fehlverhalten vorliegt, werden sie nach erfolgreichem Absolvieren des Vorbereitungsdienstes in der Regel zu Beamtinnen oder Beamten auf
Lebenszeit ernannt. Bei der Ausschreibung im öffentlichen Dienst gilt das Prinzip der Bestenauslese. Es bedeutet, dass die Arbeitgeberin oder der Dienstherr beim Auswahlverfahren Art. 33 Abs. 2 des Grundgesetzes (GG) berücksichtigen muss: „Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und
fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.“ Das gilt nicht nur für Beamtenjobs, sondern auch für Stellen von Tarifangestellten. Dieser Grundsatz soll verhindern, dass andere Bewertungskriterien als Eignung, Befähigung und fachliche Leistung eine Personalentscheidung beeinflussen. Dabei birgt das Prinzip der Bestenauslese keinen Anspruch auf Einstellung, sondern nur darauf, dass kein geringer für die Stelle qualifizierter Kandidat eingestellt werden darf. Ausschreibungen von freien Stellen im öffentlichen DienstVon Jobs im öffentlichen Dienst erfahren Interessierte meist durch Ausschreibungen. Gemäß Beamtenrecht gilt grundsätzlich, dass jede zu besetzende Stelle öffentlich auszuschreiben ist. Für Tarifstellen gibt es laut Bundesverwaltungsgericht keine allgemeine Verpflichtung zur öffentlichen Ausschreibung. Die Verpflichtung dazu kann sich jedoch für einige Stellen aus Grundsätzen des Diskriminierungsschutzes oder der Frauenförderung ergeben. Eine externe Ausschreibung kann immer unter dem Vorbehalt stattfinden, dass externe Bewerberinnen und Bewerber nur berücksichtigt werden sollen, wenn sich nicht genug interne Bewerberinnen und Bewerber finden (gestuftes Ausschreibungsverfahren). Initiativbewerbung im öffentlichen DienstWer von einer neu zu besetzenden Stelle erfährt, die nicht öffentlich ausgeschrieben war, darf sich dennoch darauf bewerben und hat auch Anspruch auf die Mitteilung, wie über die Bewerbung entschieden wurde. Eine reine Initiativbewerbung ist im öffentlichen Dienst aber nicht sinnvoll, da eine freie Stelle vorhanden sein muss und für diese ein breites Spektrum an Bewerbern erreicht werden muss, um das Prinzip der Bestenauslese anwenden zu können. Beamtenstelle: Laufbahnen berücksichtigenBei der Bewerbung um eine Beamtenstelle ist es wichtig, sich vorher zu informieren, um welche Laufbahngruppe es sich dabei handelt. Dementsprechend müssen Kandidatinnen und Kandidaten in der Bewerbung bereits die dafür erforderlichen Voraussetzungen belegen können. Im Mittleren und Gehobenen Dienst muss vor der Bewerbung ein Beamtentest absolviert werden. Für Akademiker mit Masterabschluss oder Doktortitel ist grundsätzlich der Einstieg in den Höheren Dienst möglich. Bewerbungsschreiben für den Staatsdienst: Anschreiben, Lebenslauf, ZeugnisseAuch im öffentlichen Dienst sind digitale Bewerbungen mittlerweile üblicher als analoge. Zu berücksichtigen ist dabei, dass Unterlagen meist durch viele Hände gehen und oft ausgedruckt werden. Eine Bewerbung mit Schwarz-Weiß-Foto und ohne aufwändige farbliche Gestaltung sieht im Schwarz-Weiß-Ausdruck besser aus. Wird ausdrücklich eine digitale Bewerbung verlangt, sollte dem unbedingt entsprochen werden. Gleiches gilt für Bewerbungsplattformen, in denen Formulare auszufüllen und Dateien hochzuladen sind. Auch diese sind im öffentlichen Dienst mittlerweile verbreitet. Welche Form der Bewerbung verlangt wird, ist in der Stellenanzeige oder auf der Homepage des Ausschreibenden ersichtlich. Die wichtigsten Elemente der Bewerbung: Anschreiben:
Lebenslauf:
Zeugnisse und sonstige Unterlagen:
Bei manchen Stellenausschreibungen werden zudem weitere Unterlagen gefordert, beispielsweise ein Forschungs- und/oder Lehrkonzept bei der Bewerbung um eine Professorenstelle. Was eingereicht werden muss, ist in der Stellenanzeige nachzulesen. Bewerbungsgespräch für eine Stelle im öffentlichen Dienst: TippsWaren die Unterlagen vollständig, fehlerfrei und überzeugend, können sich Bewerberinnen und Bewerber über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Vor allem sollten Kleidung, Frisur und Auftreten einen selbstbewussten und seriösen Eindruck erwecken. Dies gilt ganz besonders für den öffentlichen Dienst, da das Gehalt aus öffentlichen Geldern stammt. Zudem sind beim Auswahlgespräch im öffentlichen Dienst meist noch mehr Personen vertreten als in der freien Wirtschaft, da beispielsweise Gleichstellungsbeauftragte in vielen Fällen mit anwesend sind. Mit einem nicht zu extravaganten Auftreten trifft man wahrscheinlicher den Geschmack aller Beteiligten und zeigt, dass man sich auch für eine Stelle mit Kundenkontakt zu kleiden weiß. Bewerbungsverfahren: Ablauf und DauerAufgrund der Bestenauslese, vieler beteiligter Stellen und klar geregelter Hierarchien kann die Phase der Bewerbung im öffentlichen Dienst sehr lange dauern. Bei der Bewerbung um eine Professur gibt es beispielsweise sogar einen festgesteckten Zeitrahmen von in der Regel mindestens eineinhalb Jahren, die zwischen Bewerbung und Berufung vergehen. Bei den meisten anderen Jobs im öffentlichen Dienst geht es aber schneller: Meist gibt es innerhalb der ersten zwei Wochen eine Eingangsbestätigung - wer danach zwei bis drei Monate nichts hört, kann nachhaken. Meist finden sich in der Stellenausschreibung Ansprechpartner. Möglichkeiten nach der Absage für den öffentlichen DienstWer sich für einen Ausbildungs- oder Studienplatz im öffentlichen Dienst bewirbt, kann sich bei einem negativen Bescheid als Nachrücker vermerken lassen und hat Chancen, wenn beispielsweise jemand kurzfristig abspringt. Alle abgelehnten Bewerber im öffentlichen Dienst haben per Gesetz einen Anspruch auf die gerichtliche Prüfung der Fehlerfreiheit des Verfahrens. Wer sich benachteiligt fühlt, weil ein mutmaßlich weniger gut qualifizierter Konkurrent ausgewählt wurde oder wer Diskriminierung vermutet, kann eine arbeitsgerichtliche Konkurrentenklage anstreben: Dann wird die Rechtmäßigkeit der Auswahlentscheidung überprüft, was zur Wiederholung des Auswahlverfahrens führen kann. Auch Schadensersatzansprüche wegen der Nichtberücksichtigung der Bewerbung und Einstellungsansprüche sind möglich. Was schreibt man in eine Interessenbekundung?Eine Interessensbekundung sollte so kurz wie möglich gehalten werden, um einen starken Fokus auf ein bestimmtes Thema zu halten. Wenn es die offene Position offiziell gar nicht gibt, ist es nicht erforderlich, sie zwei Seiten lang zu beschreiben.
Wie bewerbe ich mich auf eine höhere Stelle?Im Aufbau ähnelt die interne Bewerbung stark der Bewerbung auf eine externe Stelle. Die interne Bewerbung besteht aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf sowie Zeugnissen und Zertifikaten, die im Rahmen von Weiterbildungsseminaren erworben wurden und dem Arbeitgeber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegen.
Was schreibe ich in eine interne Bewerbung?Interne Bewerbung Lebenslauf. Persönliche Daten.. Beruflicher Werdegang.. Ausbildung oder Studium.. Schulbildung.. Besondere Kenntnisse (Weiterbildungen, IT-Kenntnisse, Fremdsprachenkenntnisse). Hobbys und Interessen.. Datum und Unterschrift.. Wie muss eine innerbetriebliche Bewerbung aussehen?Wie bei jeder anderen öffentlichen Stellenausschreibung gehört zum Bewerbungsschreiben, das intern erfolgt, Folgendes: Anschreiben: gut strukturiert und formuliert. Lebenslauf: vollständig/lückenlos und aussagekräftig. Zeugnisse: alle relevanten Beurteilungen (unter anderem Arbeitszeugnisse, Empfehlungsschreiben)
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