Wie viel Geld kann man überweisen ohne eine Meldung an das Finanzamt?

Bei Überweisungen über 20.000 Euro kann es schwierig werden, diese günstig und schnell zu erledigen. Was Sie dazu wissen und dabei beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Wie viel Geld kann man überweisen ohne eine Meldung an das Finanzamt?

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Das gilt bei Überweisungen über 20.000 Euro

Wichtig ist, zu klären, ob die Überweisung in den SEPA-Raum oder in den Nicht-EU-Raum geht. Im SEPA-Raum (EU-Staaten plus Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz und Monaco) gibt es kaum Probleme, in den Nicht-EU-Raum wird es eher kompliziert.

  • Zunächst wird geklärt, was für beide Varianten gilt.
  • Überweisungen ins Ausland ab 12.500 Euro sind meldepflichtig und zwar sowohl, wenn Sie überweisen, als auch derartige Geldbeträge erhalten. (In- und Ausland beziehen sich auf den Wohnsitz, nicht die Staatsbürgerschaft.)
  • Diese Meldepflicht müssen Sie bei der Deutschen Bundesbank einreichen. Das können Sie über Ihr Bankinstitut machen.
  • Von der Meldepflicht ausgenommen sind Wareneinfuhrzahlungen, Ausfuhrerlöse, langfristiger Auslands-Geldverkehr der Geldinstitute, Auszahlungen und Rückzahlungen von Einlagen und Kredite mit einer Laufzeit von bis zu zwölf Monaten.
  • Achten Sie auch auf die Obergrenze Ihres Kontos. Sie gibt an, wie viel Sie auf einmal pro Tag überweisen dürfen. Bei derartig großen Geldbeträgen wird Sie fast immer zu niedrig sein.
  • Die Obergrenze ist von Bank zu Bank individuell. Manchmal können Sie sie selbst festlegen, manchmal gibt sie die Bank vor, manchmal gibt es sie gar nicht.
  • Sie müssen daher auf jeden Fall mit Ihrer Bank Rücksprache halten, bevor Sie eine derartig große Überweisung tätigen wollen, denn oft werden große Beträge nicht ohne Wenn und Aber überwiesen, sonder nur nach Rückfrage.
  • Müssen Sie den Betrag stückeln, so achten Sie darauf, dass Sie ihn nicht in gleiche Teile stückeln - denn mehrere, große Beträge (z.B. 2 x 10.000 Euro) dürfen online zum Schutz der Kunden vor Diebstahl nicht überwiesen werden.
  • Planen Sie also diese Verzögerungen unbedingt ein!

So funktionieren die SEPA-Überweisungen

In diesem Absatz widmen wir uns den SEPA-Überweisungen von derartig großen Geldbeträgen.

  • Wie gewohnt, brauchen Sie bei einer SEPA-Überweisung nur IBAN und BIC, um diese in Gang zu setzen. Daran ändert sich auch ob des Betrags nichts.
  • Achten Sie unbedingt darauf, dass sowohl IBAN als auch BIC korrekt sind. Für Zahlendreher und dergleichen haftet nämlich der Kunde, nicht die Bank.
  • Führen Sie die SEPA-Überweisung online oder an einem Terminal aus, so sind die Kosten immer gleich, da sie EU-weit festgelegt sind.
  • Direkt am Schalter kann die Sache aber anders aussehen. Greifen Sie daher eher zur Selbstbedienungsvariante.
  • Achten Sie darauf, wie die Konditionen bei der Empfängerbank aussehen. Hier können versteckte Kosten anfallen, wenn die Deckung derselbigen nicht mit dem Empfänger geklärt wurde.
  • Es gibt zwei Varianten: Entweder Sie übernehmen alle Kosten (OUR-Überweisung) oder Sie teilen die Kosten mit dem Empfänger (SHA-Überweisung).

Wie viel Geld kann man überweisen ohne eine Meldung an das Finanzamt?

Wenn Sie eine Überweisung von mehr 20.000 Euro über eine große Bank tätigen wollen, dann entscheiden Sie sich lieber für die SEPA-Variante, weil es ansonsten am Schalter kostspielig wird. (Bild: Pexels/Expect Best)

Überweisungen in Nicht-EU-Länder

Hier wird die Sache etwas kniffliger. Wollen Sie große Geldbeträge in Nicht-EU-Länder überweisen, so sollten Sie sich einige Dinge genau überlegen.

  • In Nicht-EU-Länder per Hausbank zu überweisen kann sehr teuer werden. Manchmal müssen Sie bis zu 10 % Überweisungskosten berappen. Es gilt also, sich genau bei der Bank zu informieren, wie die Kosten aussehen.
  • Sie sollten daher eher Online-Anbieter wie Moneygram, Worldremit oder Azimo in Betracht ziehen. Diese haben weniger Nebenkosten und sind übersichtlicher.
  • Western Union bietet sich auch dafür an. Hier kann der Empfänger sich das Geld entweder direkt abholen, oder auf sein Konto überweisen lassen - und das ohne große Kosten.
  • Paypal ist umständlich, weil hier ein Limit von 2.500 Euro besteht. Das Limit lässt sich jedoch manuell in Ihrem Konto aufheben.

Videotipp: Falsche Überweisungen zurückholen

Wie viel Geld kann man überweisen ohne eine Meldung an das Finanzamt?

Auch beim Verwendungszweck gibt es einiges zu beachten. Wie Sie diesen richtig angeben und was Sie dabei lieber bleiben lassen sollten, zeigen wir Ihnen im nächsten Praxistipp.

Aktuell viel gesucht

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Wann muß die Bank dem Finanzamt melden?

Die Banken bzw. sonstigen Zahlstellen haben bis zum 31. Mai des Kalenderjahres nach der Gutschrift oder Auszahlung der relevanten Kapitalerträge Meldung an die zuständige Behörde ihres Landes zu machen.

Wie viel darf man auf einmal überweisen?

Das Überweisungslimit pro Tag ist bei Online-Girokonten oft auf 3.000 Euro festgesetzt.

Kann man 100 Tausend Euro direkt überweisen?

Bei einer Standard-Überweisung gibt es keine Betragsgrenze – anders bei der Echtzeit-Überweisung. Hier gilt aktuell die Grenze von 100.000 Euro pro Transaktion.

Wann wird das Finanzamt stutzig?

Passt die Finanzierung nicht zu den Lohnzahlungen und Einkünften aus der Steuererklärung, wird das Finanzamt stutzig. Zusätzlich merkt sich das Finanzamt die Angaben der Vorjahre. Wer etwa plötzlich keine Mieteinnahmen mehr hat, aber auch keinen Immobilienverkauf versteuert, muss mit Fragen rechnen.