Welche bedeutung hat der gedanke in der asana

Der achtgliedrige Pfad des Yogas wurde ja bereits im vorangegangenen Artikel ein wenig angerissen. Hier kannst du jetzt noch einmal genauer nachlesen, was sich hinter den einzelnen Gliedern verbirgt und was sie beinhalten. Viel Spaß beim Lesen!

Yama und Niyama

Die Yamas und Niyamas geben uns Rat und Richtlinien für unser Verhalten im Bezug auf uns selbst, die Umwelt und im Bezug auf eine spezifische Situation. Als Richtlinien weisen sie zwar in eine Richtung geben, aber immer Raum für eine angemessene und bewusste Interpretation. Zu den Yamas zählt zum Beispiel Ahimsa, die Gewaltlosigkeit. Sie bezieht sich nicht nur auf körperliche Gewalt, sondern auch Gewalt gegen sich selbst mittels Gefühlen, Worten und Gedanken. Außerdem steht Satya für Ehrlichkeit. Das bedeutet nicht immer 100% ehrlich zu sein, denn auch die Wahrheit kann andere Menschen verletzen. So hilft uns Ahimsa hier einen Weg zu finden, die Wahrheit zu sprechen ohne andere oder sich selbst zu schaden. Dieses Yama bedeutet sich gegenüber ehrlich zu sein und die Motivation hinter der eigenen Wahrheit stetig zu hinterfragen. Asteya steht dafür nicht mehr zu nehmen als man braucht. Brahmacharya bedeutet wortwörtlich übersetzt "mit Gott gehen", im übertragenen Sinne so viel wie "sich von sich selbst abhalten, bzw. Energie zu verschwenden". Im Sinne dieses Yamas ist es, die eigene Energie zu nutzen wofür sie bestimmt ist und dem eigenen Weg zu folgen. Das letzte Yama ist Aparigraha und kann mit "keine Gier" bzw. "keine Anhäufung von Besitz" übersetzt werden. Es besagt nur das zu nehmen, was man braucht und sich von Dingen zu lösen, wenn die Zeit dafür reif ist.

Yoga bedeutet in diesem Sinne ein gewisses Urvertrauen, dass alles was wir wirklich brauchen auch zu uns findet.

Während die Yamas sich hauptsächlich mit dem Zusammenleben in der Gesellschaft auseinandersetzen, geben die Niyamas Richtlinien für den Umgang mit sich selbst. So steht Sauca für die Reinigung des Körpers innerlich (geistig), wie auch äußerlich. Santosha steht für das praktizieren von Zufriedenheit. Glücklich sein mit dem was man hat und nicht unglücklich darüber was man nicht hat. Tapas ist die Disziplin. Dieses Niyama hilft uns Herausforderungen als Mittel zur Transformation anzusehen und somit ist Tapas die entschlossene Überzeugung, die beste Version unserer selbst zu werden. Svadhyaya bezeichnet das Selbststudium. Es ermöglicht uns uns selbst zu hinterfragen und leidvolle Verhaltensmuster zu erkennen und aufzulösen. Meditation ist ein großer Teil dieses Prozesses. Das Herzstück aller Yamas und Niyamas ist Isvarapranidhana, die Hingabe. Dieses Niyama bedeutet eine Intention in unsere Praxis und alles was wir tun zu bringen. “Was würde Liebe tun?” als leitende Frage in all unseren Entscheidungen und als Reflexion für alle unsere Gedanken und Handlungen.

Asana

Asanas sind alle Körperhaltungen die im Yoga praktiziert werden. Übersetzt bedeutet Asana eigentlich nichts weiter als "in Ruhe sitzen". Alle Asanas, die wir heute kennen wurden entwickelt um den Körper auf das lange Sitzen in der Meditation vorzubereiten und den Geist zu beruhigen. Iyengar beschreibt Asana als eine Form, um im Körper Energie zu kreieren. Während wir Asana praktizieren generiert der Körper Energie, die erhalten bleibt, wenn wir die Praxis beenden. Savasana (Endentspannung) ist deswegen so wichtig, da all die gewonnene Energie währenddessen im Körper abgespeichert wird.

Pranayama

Pranayama ist das Praktizieren eines kontrollierten Atems. Prana steht in Sanskrit für Lebensenergie und Yama für ausbreiten. Damit ist Pranayama der effektivste Weg um Lebensenergie im Körper zu verteilen.

Pratyahara

Pratyahara bezeichnet den Rückzug der Sinne und ist die erste Stufe der Meditation. Das Befreien der Gedanken von äußeren Einwirkungen und materiellen Dingen. In dem Moment, in dem man sich von den äußeren Einflüssen unabhängig macht, sind wir in der Lage Dinge objektiv zu betrachten und freie Entscheidungen zu treffen.

Dharana

Dharana ist die Konzentration. Pratyahara beschäftigt sich hauptsächlich mit Ablenkungen durch äußere Einflüsse, während Dharana sich nun mit den inneren Prozessen beschäftigt. In diesem Prozess können wir lernen, wie wir unseren Geist beruhigen, Gedanken reduzieren und uns auf Dinge fokussieren können. Alle Stufen davor bereiten uns bereits auf diesen Prozess vor, beruhigen unser Nervensystem und können Stress lösen. Dies ist die letzte Vorstufe zur Meditation.

Dhyana

Dhyana ist nun der vollständige Zustand der Meditation. Der Zustand im vollendeten, präsenten Moment zu sein. Im Hier und Jetzt zu sein ohne die Ablenkungen von Außen oder Innen.

Samadi

Samadi ist die Erleuchtung. In diesem Stadium erreichen die wir wahre Erkenntnis, dass wir ein Teil des großen Ganzen sind. In diesem Zustand können wir erkennen das alles verbunden ist, Leid und Schmerz nur Konstrukte unseres Geistes sind und Liebe in allem steckt.

Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadi (Erleuchtung ) sind herausfordernde und spirituellere Formen der Meditation und widmen sich vor allem der Bändigung des Geistes. Yama, Niyama, Asana, Pranyama und Pratyahara sind auf jeden Fall die greifbareren und praktisch anwendbareren Werkzeuge, die wie in unser tägliches Leben integrieren können.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig näher bringen, was sich hinter der wundervollen Philosophie des Yogas verbirgt.

Vielen Dank für deine Zeit!

Deine Anna

Was verbirgt sich hinter einer Asana?

Was verbirgt sich hinter einer Asana? Das ist der allgemeine Begriff für "Yoga-Stellung«". Jede Asana hat zudem einen eigenen Namen, etwa "Kobra" oder "Hund". In der Regel werden mehrere Asanas zu einer Yoga-Einheit kombiniert.

Was ist der Sinn hinter Yoga?

So unterstützt Yoga etwa die Schilddrüse bei ihrer Arbeit – und sie kann unseren Körper noch besser vor Giften schützen. Fehlfunktionen des Organs wie starker Nervosität oder Schlaflosigkeit kann Yoga so vorbeugen. Gleichzeitig stärkt Yoga das Herz, regt die Blutzirkulation an und erhöht unsere Konzentrationsfähigkeit.

Wie wirkt Yoga auf den Geist?

Yoga hat eine stressreduzierende Wirkung: Das Training aktiviert gezielt den Parasympathikus, der im vegetativen Nervensystem die Rolle des "Ruhenervs" einnimmt. Das heißt, er dämpft bestimmte Körperprozesse wie Atmung, Herzschlag und Muskelspannung und sorgt dafür, dass wir uns entspannen und erholen.

Was versteht man unter Asana?

Asana ist ein Wort aus dem Sanskrit, das sich auf den Ort und eine Pose bezieht, in der ein Yogi sitzt. Eine Pose ist das Ergebnis der Vereinigung von Form und Dynamik, der Beständigkeit, allen Ablenkungen zum Trotz.