Was passiert wenn man mitten in der Nacht aufwacht?

Was passiert wenn man mitten in der Nacht aufwacht?

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© Imago Images / Photothek

Wolfsstunde - das steckt hinter dem Phänomen der Schlaflosigkeit

  • Viele Menschen wachen zwischen 2 und 4 Uhr nachts auf und können nicht mehr schlafen. Das ist die sogenannte Wolfsstunde oder Stunde des Wolfes.

  • Die Wolfsstunde wird so genannt, weil früher zu diesen frühen Morgenstunden keine Menschen mehr auf der Straße waren – und nur noch die Wölfe unterwegs waren.

  • Die Ursache der Schlaflosigkeit: Hormone beeinflussen tagsüber unsere Stimmung - und auch nachts! Ein hormonelles Ungleichgewicht im Körper ist schuld daran, dass viele Menschen mitten in der Nacht aufwachen.

  • Viele Menschen fangen an zu grübeln, wenn sie wach im Bett liegen. Probleme erscheinen uns nachts unlösbar. Und so dauert es noch länger, bis wir wieder einschlafen.

  • Dass du nachts mal aufwachst, ist ganz normal. Das kann sogar bis zu 20 Mal passieren. Meistens kannst du dich am nächsten Tag nur nicht mehr daran erinnern.

Was passiert im Körper zwischen 2 und 4 Uhr nachts - und warum können wir nicht schlafen?

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    Für den Schlaf-Wach-Rhythmus ist ein Zusammenspiel von Hormonen in unserem Körper verantwortlich.

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    Der Körper schüttet das Schlafhormon Melatonin in der Dunkelheit aus: Er wandelt Serotonin, das oft auch „Wohlfühlhormon“ genannt wird, in Melatonin um.

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    Und noch ein Hormon spielt eine Rolle: das Cortisol, mit dem sich der Körper vor Stress schützt.

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    In der Wolfsstunde spielen sich im Körper besondere biologische Prozesse ab: Unsere Körpertemperatur ist niedrig und das Schlafhormon Melatonin ist besonders aktiv.

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    Der Spiegel der beiden Hormone Cortisol und Serotonin in unserem Körper ist hingegen sehr niedrig. Uns fehlt die Wohlfühl-Wirkung des Serotonins - und es fehlt die Antistress-Wirkung des Cortisols.

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    Außerdem ist die Durchblutung des Gehirns in wichtigen Bereichen gedrosselt. Wir seien dann dünnhäutig, sagt der Schlafmediziner Dr. Alfred Wiater. Angst, Pessimismus und eine gedrückte Stimmung überwiegen.

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    Die Folgen: Wir grübeln, wälzen Probleme im Kopf hin und her und können nur schwer wieder einschlafen.

Dr. Alfred Wiater von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin erklärt, was das Alter mit dem Schlafbedarf zu tun hat.

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    Kinder und Jugendliche brauchen mehr Schlaf als Erwachsene, so schlafen 10-Jährige zum Beispiel durchschnittlich 10 Stunden. Manchen reichen allerdings schon 8 Stunden, andere brauchen 11 Stunden.

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    Erwachsene schlafen durchschnittlich zwischen 7 und 8 Stunden.

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    Wie viel wir schlafen, verändert sich im Laufe des Lebens. Im Alter zwischen 40 und 70 Jahren nimmt die Schlafdauer alle 10 Jahre um etwa 10 Minuten ab. Danach verändert sie sich kaum noch.

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    Schlaf ist besonders erholsam, wenn wir 5 Schlafzyklen ohne längere Unterbrechungen durchgeschlafen haben. Ein Schlafzyklus dauert etwa 90 Minuten und besteht aus verschiedenen Phasen: dem Leichtschlaf, dem Tiefschlaf und dem Traumschlaf.

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    Unsere innere Uhr bestimmt den individuellen Schlafbedarf. Deshalb gibt es Kurzschläfer:innen, die mit weniger Schlaf auskommen. Langschläfer:innen brauchen mehr Schlaf.

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    Wie viel Schlaf man selbst braucht, kann man zum Beispiel im Urlaub gut herausfinden: Gehe zu Bett gehen, wenn du müde bist. Stehe auf, wenn du ausgeschlafen bist.

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Die 2-Minuten-Methode

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Die 2-Minuten-Methode

Die US-Army hat eine Methode entwickelt, die dabei helfen soll, trotz Stress innerhalb von nur 2 Minuten einzuschlafen. Aber kann das wirklich funktionieren?

Tipps gegen nächtliche Einschlafprobleme

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    Wer in der Wolfsstunde wach liegt und grübelt, sollte aufstehen, damit das Gehirn wieder besser durchblutet wird. Aber bitte langsam!

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    Du solltest das Licht anschalten, um den Melatoninspiegel in deinem Körper zu senken, ein Glas Wasser trinken und das Licht wieder ausschalten. Dann versuchst du, wieder einzuschlafen.

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    Wer regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett geht und morgens zu einer ähnlichen Zeit aufsteht, schläft meistens besser.

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    Frische Luft hilft: Lüfte das Schlafzimmer vor dem Ins-Bett-Gehen.

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    Wer gut schlafen will, sollte vor dem Schlafengehen keinen Alkohol trinken.

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    Um kreisende Gedanken zur Ruhe zu bringen, kann es helfen, sich vor dem Schlafengehen Notizen zu machen: etwa, was man erledigt hat und was am nächsten Tag ansteht.

  • Und wenn du doch wach wirst: besser nicht schauen, wieviel Uhr es ist. Wer anfängt zu rechnen, wie viele Stunden Schlaf ihm bis zum Klingeln des Weckers noch bleiben, setzt sich nur selbst unter Druck.

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    Um sich abzulenken, kann es helfen, ein bisschen zu lesen oder einen Podcast zu hören.

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Veröffentlicht: 02.12.2021 / Autor: Kathrin Aldenhoff

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