Was ist der unterschied zwischen zivil und militär

Gemäss Artikel 59 der Bundesverfassung ist jeder Schweizer verpflichtet, Militärdienst zu leisten (ist im folgenden Text von «Militärdienst» die Rede, ist damit auch der zivile Ersatzdienst gemeint). Diese Pflicht steht a priori in Widerspruch zu der in Artikel 8 Absatz 3 der Bundesverfassung festgeschriebenen Gleichstellung zwischen Frau und Mann. Nach bundesgerichtlicher Rechtsprechung ist die Militärdienstpflicht für Männer eine zulässige Ausnahme (lex specialis) vom Grundsatz der Gleichbehandlung der Geschlechter. So führt das Bundesgericht aus, dass Frauen aufgrund physiologischer und biologischer Unterschiede im Durchschnitt für den Militärdienst als weniger gut geeignet erachtet werden (vgl. BGer 2A.47/2002 vom 23. Mai 2002 und BGer 2C_221/2009 vom 21. Januar 2010). In seinem Entscheid 2C_1051/2016 vom 24. August 2017 bestätigt das Bundesgericht seine bisherige Rechtsprechung zu dieser Frage. Ferner weist er darauf hin, dass nicht das Bundesgericht, sondern der Verfassungsgeber darüber zu entscheiden habe, ob diese Regelung sachlich sinnvoll oder allenfalls zu ändern sei.

In einem Entscheid aus dem Jahr 1991 (2A.433/1990 vom 17. September 1991, nicht publiziert) erklärt das Bundesgericht ausserdem, dass das Gleichstellungsgesetz und der Verfassungsartikel in der Absicht geschaffen wurden, in erster Linie die Situation der Frauen zu verbessern und nicht, um ihnen noch weitere Verpflichtungen aufzuerlegen (Gleichstellung als Anpassung nach unten statt nach oben).
Als im Jahre 1981 der Grundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter in die Bundesverfassung aufgenommen wurde, lehnte es das Bundesgericht ab, die Wehrpflicht auch auf Frauen auszudehnen (unveröffentlichtes Urteil 2A.433/1990 vom 17. September 1991).

Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und der Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften (EuGH) sehen in der Beschränkung der Militär- und Ersatzdienstpflicht auf Männer keinen Verstoss gegen das Prinzip der tatsächlichen Gleichstellung von Frau und Mann. Bei der Organisation der Sicherheit wird den Staaten ein grosser Ermessenspielraum belassen.

Der Militärdienst ist für Schweizerinnen zwar freiwillig. Hat sich eine Schweizerin aber beim Militär angemeldet, muss sie an der Rekrutierung teilnehmen und wird militärdienstpflichtig, sobald sie als diensttauglich eingestuft und eingeteilt ist. Einmal militärdienstpflichtig, erwachsen ihr dieselben Rechte und Pflichten wie den militärdienstpflichtigen Männern. Sie wird aber nicht ersatzdienstpflichtig (z. B. bei Dienstverschiebung oder Untauglichkeit), weil dies verfassungsrechtlich nicht vorgesehen ist. Das Bundesgericht hat auch diesen Grundsatz in seiner Rechtsprechung bestätigt (2C.221/2009 vom 21. Januar 2010).

Der Bundesrat prüft bis Ende 2024 eingehend die Möglichkeit, den Orientierungstag für Frauen und Männer verpflichtend zu machen, sowie die Möglichkeit, die Wehrpflicht auf Frauen auszudehnen.

Mit der Bundeswehr verbinden die meisten Leute Menschen in Uniform – Soldaten und Soldatinnen.  Die militärischen Laufbahnen sind aber nicht der einzige Weg, um bei der Bundeswehr Karriere zu machen. Über 81.000 der rund 265.000 Bundeswehrangehörigen haben sich für eine zivile Laufbahn bei der Bundeswehr entschieden. Ob als Ingenieurin, Krankenpfleger, Sachbearbeiterin oder bei der Feuerwehr – sie halten im Inland wie im Ausland den Uniformierten den Rücken frei. Unter ihnen sind auch zahlreiche Auszubildende und Beschäftigte in Kooperationsprojekten.

Was ist der unterschied zwischen zivil und militär
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In den zivilen Laufbahnen der Bundeswehr arbeiten Tarifbeschäftigte und Beamte in über 50 verschiedenen technischen oder nicht-technischen Berufen

Bundeswehr

Die meisten sind Tarifbeschäftigte

Der Großteil der zivilen Angehörigen bei der Bundeswehr sind Tarifbeschäftigte. Die Übrigen sind Beamtinnen und Beamten in verschiedenen Laufbahngruppen. Sie alle arbeiten entweder in technischen oder nicht-technischen Berufen. Über 10.000 der Zivilbeschäftigten arbeiten im Bereich Wehrtechnik. 16 technische Berufe vom Elektroniker bis zur technischen Projektmanagerin stehen hier zur Auswahl. Im Fokus ihrer Arbeit stehen die Entwicklung, Erprobung und Beschaffung von Wehrmaterial – von ITInformationstechnik- und Waffensystemen bis zu persönlichen Ausrüstungsgegenständen.

Zivile Laufbahnen bei der Bundeswehr: Kaum ein Beruf, den es nicht gibt

Im nicht-technischen Bereich, der Bundeswehrverwaltung, ist die Auswahl an Berufen noch größer. Über 40.000 Angestellte arbeiten hier in 40 Berufen. Gärtner, Psychologinnen, Kaufleute für Büromanagement, Maler und Lackierinnen, Verwaltungsfachangestellte sowie Tierpfleger – es gibt fast nichts, was es bei der Bundeswehr nicht gibt. Die übrigen 30.000 Zivilisten und Zivilistinnen finden sich in der Rechtspflege, der Militärseelsorge und in den Streitkräften.

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Die Ausbildung zum Fluggerätemechaniker ist einer von 16 technischen Berufen, den die Bundeswehr bietet. Die Techniker sorgen dafür, dass Flugzeuge und Helikopter sicher und zuverlässig abheben und landen können.

Bundeswehr/Stephan Ink

Zivile Laufbahnen bei der Bundeswehr vom Auszubildenden bis zum Meister

Um eine zivile Ausbildung bei der Bundeswehr absolvieren zu können, benötigen die Bewerber mindestens einen Hauptschulabschluss. Neben Berufsausbildungen bietet die Bundeswehr auch duale Studiengänge an, beispielsweise für Informatik, Public Administration oder Wehrtechnik. Voraussetzung ist hierfür ein Fachabitur. Wer erst einmal nur reinschnuppern möchte, kann sich auch für ein Praktikum entscheiden. Entweder als Berufseinstieg bei der Bundeswehr oder als Vorbereitung für das eigene Studium.

Was ist Bundeswehr Zivil?

Der Großteil der zivilen Angehörigen bei der Bundeswehr sind Tarifbeschäftigte. Die Übrigen sind Beamtinnen und Beamten in verschiedenen Laufbahngruppen. Sie alle arbeiten entweder in technischen oder nicht-technischen Berufen. Über 10.000 der Zivilbeschäftigten arbeiten im Bereich Wehrtechnik.

Warum zur Bundeswehr Zivil?

Die Bundeswehr beschäftigt zahlreiche Menschen mit Behinderungen. In zivil wie militärisch geprägten Bereichen leisten diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unverzichtbare Arbeit. Zögern Sie also nicht, sich trotz einer behinderungsbedingten Einschränkung zu bewerben.

Ist Militär und Bundeswehr das gleiche?

Der Begriff „Armee" ist doppeldeutig. Manchmal wird er für die Landstreitkräfte benutzt, manchmal aber auch für die gesamten Streitkräfte. In Deutschland heißen die gesamten Streitkräfte "Bundeswehr". Ein militärisches Bündnis wie zum Beispiel die NATO hat immer auch Streitkräfte.

Was macht man bei der Militär?

Das Militär wird typischerweise mit der Gewährleistung der äußeren Sicherheit beauftragt, also mit der Verteidigung des Landes und/oder der Bündnispartner gegen Gefahren und Bedrohungen von außen.