Warum hat man herpes immer an der gleichen stelle

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Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus verursacht wiederholt kleine, schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen auf der Haut, am Mund, auf den Lippen (Fieberbläschen), an den Augen und Genitalien.

  • Das Virus verbreitet sich manchmal auch auf andere Körperteile, einschließlich Augen und Gehirn.

  • Die Herpesbläschen sind für den Arzt leicht erkennbar, aber manchmal sind Untersuchungen von Material aus einer Läsion oder Bluttests notwendig.

Das HSV ist sehr ansteckend und kann durch direkten Kontakt mit Läsionen sowie mitunter durch Kontakt mit dem Mund- oder Genitalbereich von Personen mit einer HSV-Infektion verbreitet werden, auch wenn keine Läsionen zu sehen sind.

Nach der ersten (primären) Infektion verbleibt das HSV wie andere Herpesviren lebenslang in inaktivem (latentem oder schlafendem) Zustand im Körper. Eine latente Infektion kann nie wieder Symptome hervorrufen oder von Zeit zu Zeit reaktiviert werden und erneut Symptome auslösen.

Die primäre HSV-Infektion verursacht einen Ausschlag mit kleinen Bläschen auf der Haut. Der Ausschlag klingt wieder ab, aber die Viren bleiben inaktiv (latent) in den Nervenzellen (Ganglien) nahe des Rückenmarks, von wo aus die Nervenfasern versorgt werden, die zu der infizierten Stelle führen. Wenn die Viren wieder aktiviert werden und sich zu vermehren beginnen, wandern sie durch die Nervenfasern zurück zur Haut und lassen an der gleichen Stelle wie bei der früheren Infektion einen Bläschenausschlag entstehen. Manchmal ist das Virus auf der Haut oder in den Schleimhäuten vorhanden, ohne sichtbare Bläschen zu bilden.

Das Virus kann mehrmals reaktiviert werden. Die Reaktivierung einer latenten HSV-Infektion im Mund- oder Genitalbereich kann durch Folgendes ausgelöst werden:

  • Fieber

  • Emotionale Belastung

Fieberbläschen entwickeln sich auch nach körperlichem Trauma, wie z. B. einem zahnmedizinischen Verfahren oder Sonnenbrand an den Lippen. Häufig ist der Auslöser unbekannt.

An folgenden Körperteilen treten winzige Bläschen auf:

  • Haut: Insbesondere rund um den Mund oder an den Genitalien

  • Schleimhäute: Beispielsweise in den Augen, der Scheide, dem Gebärmutterhals oder im Mund

Die Haut um die Bläschen ist häufig gerötet.

Die erste orale Infektion mit HSV verursacht in der Regel viele schmerzhafte Läsionen im Mund (Gingivostomatitis herpetica). Gingivostomatitis herpetica tritt meistens bei Kindern auf.

Vor dem Auftreten der Läsionen verspüren die Betroffenen möglicherweise ein unangenehmes Kribbeln oder Jucken an der betroffenen Stelle. Darüber hinaus fühlen sie sich abgeschlagen, haben Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen.

Die Mundgeschwüre können 10 bis 19 Tage lang anhalten und sind oft so unangenehm, dass Essen und Trinken zur Qual werden. Infolgedessen kann es zu Dehydratation kommen. Gelegentlich entwickeln sich keine Symptome.

Bei Rückfällen wird in der Regel eine Anhäufung von Bläschen am Lippenrand gebildet. Die Bläschen platzen auf und verkrusten.

Das Lippenbläschen wird auch Fieberbläschen genannt (weil es oft durch Erkältungen oder Fieber ausgelöst wird). Andere Auslöser sind Sonnenbrand auf den Lippen, Angstzustände, bestimmte zahnmedizinische Verfahren und alles, was zur Reduzierung der körperlichen Abwehrkräfte gegenüber Infektionen führen kann.

Bevor die Fieberbläschen erscheinen, fühlt man in der Regel ein Kribbeln an der Stelle des Ausbruchs, das von einigen Minuten bis zu ein paar Stunden dauern kann; anschließend rötet sich die Stelle und schwillt an. Gewöhnlich bilden sich dann mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die aufbrechen und wunde Stellen hinterlassen. Sie bilden rasch eine dünne, gelbe Kruste. Nach etwa 5 bis 10 Tagen fällt die Verkrustung ab, und die Erkrankung heilt ab. Seltener kommt es zu Kribbeln und Rötung, ohne dass sich Bläschen bilden.

Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können wiederholte Ausbrüche von oralen und genitalen Herpesinfektionen zu sich vergrößernden wunden Stellen führen, die Wochen brauchen, um zu heilen. Die Infektion kann auf das Körperinnere übergreifen und Entzündungen von Speiseröhre, Lunge oder Dickdarm bewirken. Geschwüre in der Speiseröhre verursachen Schmerzen beim Schlucken und die Lungeninfektion verursacht Pneumonie mit Husten und Kurzatmigkeit.

  • Wenn sich die Mutter vor Kurzem mit dem Herpesvirus infiziert hat

  • Wenn die Mutter sichtbare Herpesbläschen im Scheidenbereich aufweist, obwohl sich das Kind auch dann infizieren kann, wenn die Mutter keine sichtbaren Bläschen aufweist

Wenn die Infektion bei der Geburt erworben wird, treten die ersten Symptome zwischen der 1. und der 4. Lebenswoche auf. Neugeborene mit einer HSV-Infektion erkranken sehr schwer. Sie können eine weit verbreitete Krankheit, eine Infektion des Gehirns oder eine Hautinfektion aufweisen. Ohne Behandlung sterben etwa 85 Prozent derjenigen mit weit verbreiteter Krankheit und etwa die Hälfte der Kinder mit einer Gehirninfektion. Selbst wenn eine Behandlung erfolgt, kann ein Hirnschaden zurückbleiben.

  • Untersuchung einer Probe aus dem Bläschen

  • Bei Verdacht auf eine Gehirninfektion Magnetresonanztomographie (MRT) und Lumbalpunktion

Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus ist üblicherweise leicht zu erkennen. Im Zweifel können Ärzte eine Abstrichprobe von der Wunde entnehmen und im Labor eine Kultur des Virus anlegen und identifizieren lassen.

Material aus der Wunde kann auch mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) getestet werden, um die Herpes-simplex-DNA zu identifizieren. PCR ist ein empfindlicherer Test als eine Viruskultur, sodass weniger Fälle einer Virusinfektion unentdeckt bleiben.

Manchmal wird das von den Bläschen abgeschabte Material im Mikroskop untersucht. Obwohl das Virus selbst nicht gesehen werden kann, enthält das abgeschabte Material mitunter vergrößerte infizierte Zellen (Riesenzellen), die für die Infektion mit einem herpesartigen Virus typisch sind.

Bestimmte Bluttests können zwischen einer HSV-1- und einer HSV-2-Infektion unterscheiden.

Menschen mit einer HSV-Infektion sollten Tätigkeiten und anderes meiden, welche die Krankheit bekanntlich wieder auslösen. Wenn eine orale HSV-Infektion beispielsweise durch Sonnenlicht ausgelöst wird, sollte man es nach Möglichkeit vermeiden, sich der Sonne auszusetzen oder wenn Sonneneinstrahlung nicht vermieden werden kann, ein Sonnenschutzmittel verwenden.

Da eine HSV-Infektion ansteckend ist, sollten Menschen mit Lippenherpes bereits bei einem leichten ersten Kribbeln auf Küssen verzichten (oder beim Auftreten des ersten Bläschens, wenn kein Kribbeln besteht), bis die Wunde vollständig geheilt ist. Sie sollten keine Trinkgläser mit anderen teilen und nach Möglichkeit ihre Lippen nicht berühren. Oralsex sollte ebenfalls vermieden werden.

Es gibt keine antivirale Behandlung, die eine Herpesinfektion heilen könnte. Die Behandlung der ersten oralen oder genitalen Infektion verhindert auch nicht den chronischen Befall der Nerven. Antivirale Medikamente wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir können allerdings die Beschwerden bei einem wiederholten Ausbruch ein wenig lindern und um ein bis zwei Tage verkürzen (siehe Tabelle mit einigen antiviralen Arzneimitteln gegen Infektionen mit Herpesviren Einige antivirale Arzneimittel gegen Infektionen mit Herpesviren

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). Die Behandlung ist am effektivsten, wenn sie innerhalb weniger Stunden nach dem Einsetzen der Symptome begonnen wird, am besten bereits beim ersten Anzeichen von Kribbeln und Unbehagen, noch bevor Bläschen auftreten. Bei Patienten, die unter häufigen und schmerzhaften Attacken leiden, lässt sich die Zahl der Ausbrüche durch die dauerhafte tägliche Einnahme antiviraler Arzneimittel verringern (sogenannte suppressive Therapie). Die Einnahme antiviraler Arzneimittel beseitigt jedoch das Ansteckungsrisiko nicht unbedingt. Die meisten antiviralen Medikamente sind nur auf Rezept erhältlich.

Penciclovir-Salbe wird tagsüber, d. h., solange die Patienten wach sind, alle 2 Stunden aufgetragen und kann die Heilungszeit und die Symptomdauer von Lippenherpes um etwa einen Tag verkürzen. Auch rezeptfreie Cremes, die Docosanol enthalten (5-mal pro Tag angewendet), können Beschwerden lindern. Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir, die einige Tage lang geschluckt werden, sind gegen wiederholt auftretende Fieberbläschen möglicherweise am wirksamsten.

Bei Menschen, die nur minimale Beschwerden haben, besteht die einzige nötige Behandlung gegen wiederkehrenden Lippen- oder Genitalherpes darin, den infizierten Bereich beispielsweise durch behutsames Waschen mit Seife und Wasser sauber zu halten. Um Schmerzen und Schwellungen zu lindern, kann man auch Eis auflegen.

Die Anwendung von verschreibungspflichtigen oder rezeptfreien topischen Anästhetika wie Benzocain kann helfen, die Schmerzen zu verringern. Wenn im Mund viele wunde Stellen bestehen, kann man ihn mit Lidocain spülen. Diese Anästhetika sollten nicht geschluckt werden. Topische Betäubungsmittel sollten nur gemäß ärztlichen Anweisungen verwendet werden. Bei häufigerer Anwendung können diese Arzneimittel schädliche Nebenwirkungen haben.

Gegen die Schmerzen können Schmerzmittel eingenommen werden.

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Warum bekomme ich regelmäßig Herpes?

Es ist möglich, dass Herpes-Viren jederzeit aus ihrem Ruhezustand erwachen und einen erneuten Ausbruch von Lippenherpes verursachen. Ärzte bezeichnen dies als Reaktivierung. Dazu kommt es meist, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die Häufigkeit von Reaktivierungen ist individuell sehr unterschiedlich.

Warum bricht bei manchen Herpes aus?

Bei den meisten Menschen können sich die Viren nicht vermehren. Sie schlummern lediglich in den Nervenzellen. Bei einem von fünf Infizierten bewirken allerdings spezielle Reize, dass die Viren wieder aktiv werden. Infolgedessen entstehen die schmerzhaften Bläschen.

Was tun wenn man ständig Herpes bekommt?

Bei sehr häufig wiederkehrendem Lippenherpes kommt eine vorbeugende Behandlung mit systemisch wirksamen Medikamenten infrage, die die Vermehrung der Viren hemmen. Systemisch nennt man eine Behandlung mit Arzneimitteln, die im Gegensatz zu einer örtlichen (lokalen) Therapie im ganzen Körper wirken.

Wie oft Lippenherpes normal?

Wie oft es zu solchen Reaktivierungen kommt, ist individuell sehr unterschiedlich. Bei manchen Menschen tritt mehrmals im Jahr Herpes auf, andere sind nach der Primärinfektion nur noch selten oder gar nicht mehr davon betroffen.