Warum bekommt man nach vorstellungsgespräch nicht gleich zussand

Viele Bewerbende haben Angst oder sind vor einem Bewerbungsgespräch sehr nervös. Dies ist bis zu einem gewissen Grad normal. Negative Erfahrungen in Bezug auf das Verhalten zukünftiger Arbeitgeber tragen jedoch häufig dazu bei.

Viele Unternehmen und HR-Abteilungen vergessen, dass es sich beim Bewerbungsgespräch um einen Dialog handelt. Beide Parteien profitieren am meisten davon, wenn eine offene Kommunikation zustande kommt. Ein Interview sollte immer in einer entspannten Atmosphäre stattfinden. Nur so kommt es auch zum geplanten Informationsaustausch, den vor allem Sie als Recruiter·in in weiterer Folge für Ihr Auswahl-Verfahren dringend benötigen.

Achtsamkeit und eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch sind vor allem deshalb so wichtig, weil sich hochqualifizierte Arbeitskräfte oftmals ihren zukünftigen Arbeitsplatz aussuchen können. Ein nicht ganz so angenehm verlaufenes Bewerbungsgespräch kann schnell auf Sie zurückfallen und zu einer Absage führen.

Übrig bleiben dann tendenziell die Bewerbenden, die sich nicht in der komfortablen Situation befinden, sich Ihren zukünftigen Arbeitnehmer aussuchen zu können. Keine Ausgangssituation, die man sich als Unternehmen bei der Personalsuche wünscht. Folglich bewirbt sich das Unternehmen in gewisser Weise auch bei den jeweilig Job-Suchenden.

Bei einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch hinterlassen Sie beim Gegenüber einen professionellen Eindruck – überlassen Sie Ihre Bewerbungsgespräche also nicht dem Zufall.

Bewerbungsgespräch führen: Die Vorbereitung macht den Unterschied

Ob Sie es glauben oder nicht: Talente merken sehr schnell, ob Sie sich deren Unterlagen vor dem Gespräch nochmal angesehen haben oder nicht. Meistens sind 3 bis 5 Minuten völlig ausreichend, um sich die wichtigsten Eckdaten einzuprägen. Viele Recruiter·innen haben dafür eine kleine Checkliste. Diese könnte zum Beispiel so aussehen:

  1. Name?
  2. Letzte Arbeitsstelle?
  3. Dauer der letzten Anstellung?
  4. Ggf. weiterführende Unterlagen?
  5. Hobbies und Interessen?

Auch, wenn diese Fragen nicht alle Informationen über Bewerbende beinhalten, so bieten Sie gute Anknüpfungspunkte für den weiteren Gesprächsverlauf. Vermitteln Sie tatsächliches Interesse an der Person. Eine unterschwellige Anspielung auf die angegebenen Freizeit-Aktivitäten können beim Smalltalk wahre Wunder bewirken und tragen effektiv zum Employer Branding bei. Vielleicht haben Sie ein gemeinsames Hobby – das wird ganz sicher das Eis brechen und der Person die Anspannung und Nervosität nehmen. Je offener Ihr Gegenüber spricht, desto besser klappt das Kennenlernen.

Ein weiteres nützliches Hilfsmittel, das zu einem reibungslosen und flüssigen Ablauf beiträgt, ist ein Gesprächsleitfaden. Teilen Sie den Ablauf des Gespräches zeitlich und inhaltlich grob auf:

  1. Eintreffen und Kennenlernen (ca. 5 Min.)
  2. Präsentation der ausgeschriebenen Stelle & des Unternehmens (ca. 10 Min.)
  3. Fragen an Bewerber·in (ca. 15 Min.)
  4. Offene Fragen und Dialog (ca. 10 Min.)
  5. Abschluss (ca. 5 Min.)

Pro Tipp

Wenn Sie sich in einem größeren Bürokomplex befinden, macht es Sinn, den Empfang von Talenten zu planen.

Geben Sie dem Portier über deren Ankunft Bescheid und organisieren Sie die Abholung (falls Sie selbst nicht die Möglichkeit dazu haben).

1. Eintreffen und Kennenlernen

Sind die Bewerbenden bei Ihnen im Büro angelangt, wird es ernst – der erste Eindruck muss sitzen. Halten Sie Augenkontakt und werden Sie Ihrer Rolle als Gastgeber·in gerecht. Eine Tasse Kaffee, Wasser oder Ähnliches anzubieten, gehört einfach zum guten Ton und verbessert gleich die Stimmung. Das Ziel dieser Gesprächsphase ist es, das Eis zu brechen und eine gute Atmosphäre für den inhaltlich anspruchsvollen Teil zu schaffen.

2. Fragen an Bewerbende

Jetzt gilt es, mit den richtigen Fragen im Vorstellungsgespräch möglichst viel über das Gegenüber selbst und dessen Absichten zu erfahren. Einleitende Fragen sind zum Beispiel:

  • Warum haben Sie sich von Ihrem letzten Arbeitgeber getrennt?
  • Warum möchten Sie gerade bei uns arbeiten und nicht bei einem unserer Konkurrenten?
  • Geben Sie mir drei Gründe, warum wir Sie nicht einstellen sollten.

Auch wenn die letzte Frage in der HR-Szene umstritten ist: Kaum eine andere Frage lässt so tief in die Persönlichkeit eines Menschen blicken wie diese. Man merkt sofort, ob die Antwort einstudiert ist, ob nicht wirklich negative Eigenschaften, wie zum Beispiel eine „perfektionistische Veranlagung“, vorgeschoben werden oder ob Job-Suchende einfach offen und ehrlich über deren Schwächen sprechen. Beachten Sie dabei allerdings stets Ihre eigene Haltung sowie Ihre Art und Weise, Fragen zu stellen.

Wirken Sie herzlich und einladend – Überheblichkeit wirkt einschüchternd und verschlechtert das Bild, das Ihr Gegenüber von Ihnen hat. Vergessen Sie nicht: Sie sind die erste Person, die Bewerbende in Ihrem Unternehmen kennenlernen. Ihr Auftreten wird also auf das gesamte Unternehmen projiziert. Achten Sie deshalb auch speziell auf Ihre Körpersprache, während Sie ein Bewerbungsgespräch führen.

3. Präsentation der ausgeschriebenen Stelle & des Unternehmens

Bei diesem Punkt zahlt sich gute Vorbereitung besonders aus: Eine Stellenausschreibung enthält schon eine ganze Menge relevanter Informationen, die Talenten eine gute Vorstellung von der offenen Position und Ihrem Unternehmen vermitteln. Nun ist es Ihre Aufgabe, die gesamten Informationen für den Bewerber in einen Kontext zu setzen und zusammenzufassen.

Denken Sie daran, die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wer ist die·der direkte Vorgesetzte? (Diese·r sollte ohnehin am Bewerbungsgespräch teilnehmen…)
  • Besteht die Möglichkeit zum Home-Office? Gibt es Kernarbeitszeiten? etc.
  • Fassen Sie das Tätigkeitsfeld und die damit verbundenen Aufgaben zusammen.

4. Offene Fragen und Dialog

Sie haben sich im vorigen Abschnitt Mühe gegeben, so viele potentielle Fragen wie möglich bereits vorab zu klären. Dennoch wird es oft vorkommen, dass Bewerbende noch weitere Fragen haben. Diese zeigen auch deren Interesse an Ihrem Unternehmen und der Position. Geben Sie diesen die dafür nötige Zeit.
Schließlich soll das Gefühl bleiben, dass alle Fragen auf beiden Seiten geklärt wurden. Bewerbende können sich so auf den Gedanken, für Ihr Unternehmen zu arbeiten, einlassen.

5. Abschluss

Sind alle Fragen geklärt, ist die Zeit der Verabschiedung gekommen. Doch auch diese kann gut und schlecht verlaufen. Vermeiden Sie zum Beispiel, dass bereits die nächsten Job-Suchenden im Vorraum sitzen und auf ihren Interview-Termin warten. Planen Sie, wenn möglich, einen ausreichend großen Zeitpuffer ein oder lassen Sie die nachfolgenden Personen in einem Zimmer Platz nehmen, wo sich die Job-Suchenden nicht über den Weg laufen.

Wann bekommt man Zusage nach Vorstellungsgespräch?

In den meisten Fällen wird dir direkt im Gespräch mitgeteilt, wann du eine Rückmeldung erhältst. Hier ist die Frist meist ein bis zwei Wochen nach dem Bewerbungsgespräch.

Wie merkt man dass ein Vorstellungsgespräch gut gelaufen ist?

Zustimmende Körpersprache Im Online-Vorstellungsgespräch ist es zwar schwieriger, die Körpersprache richtig zu interpretieren, allerdings gibt es auch hier einige Anzeichen für eine Zusage. Positive Anzeichen sind dabei beispielsweise zustimmendes Nicken, häufiges Lächeln oder direkter Augenkontakt.

Woher weiß ich ob ich den Job bekomme?

Jobzusage: Diese Indizien zeigen es.
Sie werden nach den Gehaltsvorstellungen gefragt. ... .
Das Einstiegsdatum wird angesprochen. ... .
Sie werden zu weiteren Gesprächen eingeladen. ... .
Man fragt, wie Sie am besten zu erreichen sind. ... .
Die Stimmung ist gut und Ihr Gesprächspartner interessiert. ... .
Das Gespräch dauert länger als erwartet..

Was kommt zuerst Absage oder Zusage nach Vorstellungsgespräch?

Bei der Beantwortung der Frage, ob das Unternehmen zuerst die Zusagen oder die Absagen verschicken, heißt es leider wie so oft: Es kommt drauf an. Während manche Unternehmen als erstes die Zusagen und Einladungen zu Gesprächen verschicken, kümmern sich andere Unternehmen zuerst um die Bewerbungsabsagen.