Kind trinkt 1 Liter Milch am Tag

Haferdrink im Kaffee und Soja-Joghurt statt das klassische tierische Produkt: Immer mehr Menschen setzen auf pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch. Damit tun sie vor allem den Tieren sowie der Umwelt einen großen Gefallen.

Doch viele Menschen verzichten auch der eigenen Gesundheit zuliebe auf den Konsum von Kuhmilch.

Denn immer mehr Studien legen nahe, dass ein übermäßiger Konsum von Milch nicht gut für die die körperliche Verfassung ist. Einige Expertinnen und Experten raten inzwischen, nicht zu viel Milch zu sich zu nehmen. 
 

Ein hoher Milchkonsum geschieht schnell

Im Allgemeinen gilt: Milch und Milchprodukte enthalten viele Inhaltsstoffe wie beispielsweise Kalzium, Eiweiß, Vitamine und andere Spurenelemente, die mitunter wichtig für den Knochenaufbau sind. 

Das Eiweiß, aber auch das Fett in der Milch, kann der Körper gut verarbeiten und leicht in Energie umwandeln.

Die Länder, in denen Milch kein Grundnahrungsmittel ist, zeigen jedoch deutlich: Der Mensch kann auch ohne den Verzehr von Kuhmilch gesund leben.

Die wichtigen Nährstoffe können bei einer ausgewogenen Ernährung auch aus anderen Lebensmitteln aufgenommen werden. 

Lesetipp

Da viele weitere Produkte wie Joghurt, Käse, Kefir oder Quark ebenfalls aus Milch gewonnen werden, kann es sogar schnell passieren, dass deutlich mehr Milch aufgenommen wird, als die offiziellen Empfehlungen vorsehen. Doch was bedeutet das für den Körper?
 

1. Das Hautbild wird unrein

Dass sich Milchprodukte – und insbesondere pure Kuhmilch – nicht gerade positiv auf die Haut aufwirken, ist keine Überraschung mehr. 

Je nach Hauttyp und Verträglichkeit kann regelmäßiger Konsum von Milchprodukten sogar dazu führen, dass sich das Hautbild deutlich verschlechtert und es zu vermehrten Unreinheiten und Pickeln kommt. 

Besonders bei Menschen, die ohnehin unter Akne leiden, können Milchprodukte das Hautbild merklich verschlimmern.

Zu diesem Ergebnis kamen Forscherinnen und Forscher der Harvard Universität nach der Auswertung von 14 internationalen Studien. Demnach erhöht der Konsum von Kuhmilch auch die Wahrscheinlichkeit, an Akne zu erkanken. 
 

2. Magenbeschwerden

Rund 75 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung hat eine Laktoseintoleranz. Europweit sind es rund 30, in Deutschland immerhin knapp 15 Prozent, die Milchprodukte nicht vertragen. 

Solltest du von der Intoleranz betroffen sein, solltest du lieber einen großen Bogen um Milch machen. Denn in diesem Fall mangelt es dir an Laktase. Dabei handelt es sich um ein Enzym, welches während der Verdauung Milchzucker spaltet. 

Trinkst du trotzdem Milch, kann es nach dem Genuss passieren, dass dein Bauch unangenehm grummelt, der Magen schmerzhaft krampft und du Blähungen bekommst. 
 

3. Auswirkungen auf das Gewicht

Milch besteht zu rund 87 Prozent aus Wasser. Jedoch gilt sie trotzdem nicht als Getränk, sondern als Grundnahrungsmittel. Immerhin setzt sie sich neben Wasser vor allem aus Eiweißen, Fett und Milchzucker zusammen. 

Ein Glas Vollmilch enthält knapp 10 Prozent tierisches Fett, womit es nicht für eine kalorienarme Ernährungsweise geeignet scheint. Doch keine Sorge – auch bei regelmäßigem Milchkonsum nimmt man nicht automatisch zu. 

Sofern du dich ausgewogen ernährst und einen aktiven Lebensstil hast, soll Milch sogar die Gewichtsreduktion positiv beeinflussen können, da das enthaltene Kalzium gemeinsam mit dem Vitmain D den Blutzuckerspiegel stabilisiert. 
 

4. Vollmilch verhindert Heißhungerattacken

Ob du vom regelmäßigen Milchkonsum zu- oder abnimmst, hängt, wie bei so vielen Dingen, von der Menge ab. Sicher ist jedoch, dass Vollmilch Heißhungerattacken vorbeugen kann. 

Denn sie hat einen sehr niedrigen glykämischen Index und sorgt dadurch für einen stabilen Blutzuckerspiegel. Das in der Milch enthaltene Fett stabilisiert zudem die Insulinausstüttung, wodurch dein Sättigungsgefühl länger anhält. 
 

5. Umstrittene Auswirkungen auf die Knochendichte

Lange Zeit wurde angenommen, dass Milch durch den hohen Kalziumgehalt gut für die Knochen und damit auch einen starken Knochenaufbau sein soll. Jedoch legen Untersuchungen nun nahe, dass dies doch nicht mehr Fall ist.  

Nach einer schwedischen Studie der Universität Uppsala erhöht sich das Risiko von Knochenbrüchen und Osteoporose, wenn man täglich mehr als drei Gläser Milch trinkt.

Das gilt vor allem für Frauen, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler festgestellt haben. Schuld daran sei die im Milchzucker enthaltene Galaktose.

Zu viel Milchzucker (Laktose) führe zu chronischen Entzündungen, Immunschwäche und vorzeitigen Altern. Die Wissenschaftler raten deshalb, Kalzium auch durch andere Lebensmittel zu sich zu nehmen: Kohl und Brokkoli zum Beispiel.

Andere Studien hingegen finden keine Indizien für die negative Auswirkung von Milch auf die Knochen. Auch eine Harvard-Studie an 43.000 Männern aus dem Jahr 1997 konnte keine Hinweise auf verstärkte Brüche an Vorderarm oder Hüfte finden.

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Quellen

Juhl, C. R., et al. (2018): Dairy Intake and Acne Vulgaris: A Systematic Review and Meta-Analysis of 78,529 Children, Adolescents, and Young Adults, abgerufen am 01.03.2021: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30096883/

Michaëlsson, K., et al. (2014): Milk intake and risk of mortality and fractures in women and men: cohort studies, abgerufen am 01.03.2021: https://www.bmj.com/content/349/bmj.g6015

Owusu, W., et al. (1997): Calcium Intake and the Incidence of Forearm and Hip Fractures among Men, abgerufen am 01.03.2021: https://academic.oup.com/jn/article/127/9/1782/4728946

Lesetipps

Was passiert wenn ein Kind zu viel Milch trinkt?

Viele Gesundheitstörungen durch Milch Zu den Gesundheitstörungen zählen unter anderem Hautprobleme jeder Art, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall, eine übermässige Schleimbildung, Asthma, Bronchitis, chronische Entzündungen der Ohren und vieles mehr.

Was passiert wenn man jeden Tag 1 Liter Milch trinkt?

Studien an Männern hingegen zeigen: Wer sehr viel Milch trinkt, also über einen Liter am Tag, hat ein leicht erhöhtes Risiko für Prostatakrebs. Wichtig zu wissen: Die Hormone und Wachstumsfaktoren in der Kuhmilch haben keinen Effekt auf den Menschen, denn sie werden bereits im Magen zersetzt.

Wie viel Milch soll ein Kind am Tag trinken?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Kinder ab einem Jahr 300 bis 350 Milliliter Milch täglich. Zum Beispiel Joghurt, Käse und – Milch pur. Säuglinge sollten erst ab sechs Monaten bis zu 200 Milliliter Kuhmilch bekommen, vorher gar nicht.

Ist zu viel Milch für Kleinkinder ungesund?

Ist Kuhmilch im ersten Lebensjahr gesund? Milch und Milchprodukte zählen zu den bedeutendsten Allergieauslösern. Gerade im Säuglings- und Kindesalter löst Kuhmilch oft Beschwerden im Verdauungstrakt oder an der Haut aus. [3] So kann es neben Verdauungsproblemen zu Neurodermitis und asthmaähnlichen Symptomen kommen.