Was tun wenn das Kind sich verschluckt?

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Kaum ein Notfall tritt so unerwartet und heftig auf wie das Verschlucken eines Fremdkörpers. Hat ein Baby oder Kind etwas verschluckt, kann es unterschiedlich reagieren: von hartnäckigem Husten ohne Einschränkung der Atmung bis zum Erstickungsanfall ist alles möglich!

In diesem Artikel

  • Wann ist die Gefahr am größten, dass ein Kind einen Fremdkörper verschluckt?
  • Das Kind hat einen Fremdkörper verschluckt: Zwei wichtige Handgriffe
  • Die Rückenklopfmethode
  • Der "Heimlich-Handgriff"
  • "Heimlich-Handgriff" bei Babys
  • Im Ernstfall den Rettungsdienst alarmieren
  • Wenn ein Kind einen Fremdkörper verschluckt hat, ist Handeln angesagt!

Wann ist die Gefahr am größten, dass ein Kind einen Fremdkörper verschluckt?

Die Gefahr, dass ein Kind etwas verschluckt, was dann im Hals stecken bleibt, ist größer, je kleiner es ist. Besonders bei Krabbelkindern ist Vorsicht geboten, da sie sich in ihrer “Oralen Phase” prinzipiell alles in den Mund stecken, was sie finden!

Kinder bis zum vierten Lebensjahr sollten von ganzen Nüssen, speziell Erdnüssen, ferngehalten werden. Bei kleinen Kindern sollten Nüsse und Mandeln vorsichtshalber immer gemahlen zum Einsatz kommen. Auch Murmeln, Perlen oder kleine Bausteine (die „Einer“) werden oft verschluckt. Aber selbst ein Keks oder ein Stück Apfel oder Karotte kann im Hals stecken bleiben. Aufmerksamkeit ist daher wichtig, um beobachten zu können, was sich ein Kind in den Mund steckt.

Das Kind hat einen Fremdkörper verschluckt: Zwei wichtige Handgriffe

Das Verschlucken von Gegenständen kann lebensgefährlich sein. Um sicher zu gehen, sollte man zwei wichtige Handgriffe beherrschen: Die „Rückenklopfmethode“ und den „Heimlich-Handgriff“ (benannt nach dem amerikanischen Arzt Dr. Heimlich). Alle Personen, mit denen das Kind allein gelassen wird (Großeltern, Babysitter), sollten diesen Handgriff beherrschen. So kann im Erstfall das Leben eines Kindes gerettet werden.

Die Rückenklopfmethode

  • Das Kind wird mit herunterhängendem Oberkörper auf den Unterarm, Oberschenkel oder über einen Tisch oder Stuhl gehängt. Der Oberkörper muss deutlich nach unten geneigt sein!
  • Nun klopft man mit der flachen Handfläche fünf Mal auf den Rücken in Höhe der Schulterblätter.
  • Das Klopfen sollte nicht zu zaghaft sein. Angst, dass man das Kind dabei verletzen könnte, ist nicht notwendig. Um den Gegenstand zu bewegen bedarf es einer gewissen Wucht.
  • Der Fremdkörper wird durch das Klopfen losgerüttelt und mit Hilfe der Schwerkraft in Richtung Mund befördert. Dabei ist die Wirkung der Schwerkraft genauso wichtig wie das Klopfen. In waagerechter Position zu klopfen bringt keinen Erfolg.

Früher hieß es, man solle Kinder, die etwas verschluckt haben an den Beinen fassen und über Kopf halten, ja sogar schüttelt. Das ist aber mit einer Hand kaum möglich (die andere muss ja klopfen) und das Verletzungsrisiko für das Kind ist erheblich. Diese Methode sollte man also lieber schnell vergessen!

Der “Heimlich-Handgriff”

Sollte sich der Fremdkörper durch die Rückenklopfmethode nicht lösen, muss der Heimlich-Handgriff angewendet werden. Hierbei soll der Gegenstand, wie bei einem Hustenstoß, mit Wucht aus der Lunge herausgeschleudert werden.
Der Handgriff kann im Stehen oder im Liegen ausgeführt werden. In beiden Fällen muss kräftiger Druck auf den Oberbauch zwischen Bauchnabel und Brustbein ausgeübt werden. Dazu umfasst man das Kind (im Stehen) von hinten mit beiden Armen und verschränkt seine Hände unterhalb des Brustkorbes. Dann zieht man das Kind ruckartig zu sich hin, um so Druck auszuüben.

“Heimlich-Handgriff” bei Babys

Bei Kindern unter einem Jahr funktioniert der Handgriff etwas anders. Der Brustkorb eines Babys hat eine andere Form: die Rippen stehen noch waagerecht. Man übt deshalb mit zwei Fingern oder dem Handballen Druck auf die Mitte des Brustbeins aus. Man muss keine Angst haben, das Baby zu verletzen. Seine Knochen sind noch sehr weich und elastisch. Außerdem kann man es so vor dem Erstickungstod bewahren!

Im Ernstfall den Rettungsdienst alarmieren

  • Zuerst sollten beide genannten Handgriffe ausgeführt werden, um keine wertvolle Zeit zu verschenken.
  • Unmittelbar danach wird der Rettungsdienst alarmiert.
  • Der Fremdkörper sollte auf keinen Fall mit den Fingern entfernt werden! Der Versuch, einen Fremdkörper mit den Fingern zu entfernen, kann dazu führen, dass der Gegenstand tiefer in die Atemwege geschoben wird. Erwachsene Finger sind im Vergleich zu den engen Atemwegen eines Kindes sehr dick und ein Greifen des Gegenstandes kann unmöglich sein.

Was tun wenn das Kind sich verschluckt?

Wenn ein Kind einen Fremdkörper verschluckt hat, ist Handeln angesagt!

Immer wieder hört man von Fällen, bei denen Kinder ersticken mussten, weil die anwesenden Erwachsenen nicht halfen. Viele Eltern haben Angst, etwas falsch zu machen oder ihr Kind zu verletzen. Doch es ist wichtig zu wissen, dass bei Verschlucken schon nach ungefähr vier Minuten der Erstickungstod eintreten kann. In solchen Fällen bleibt keine Zeit, auf den Rettungsdienst zu warten! Hier muss sofort und richtig gehandelt werden!

Was tun wenn dem Kind was im Hals steckt?

Zunächst forderst du den Betroffenen auf, kräftig zu husten. Hilft das nicht, kannst du mit der flachen Hand bis zu fünf Mal kräftig auf den Rücken zwischen die Schulterblätter schlagen. Am besten beugt sich der Betroffene dabei leicht nach vorn und überprüft nach jedem Schlag, ob sich der Fremdkörper gelöst hat.

Was tun wenn Kind keine Luft holt?

So sollten Eltern auf einen Affektkrampf reagieren Bei einem Wutanfall können Eltern versuchen, das Kind abzulenken, und das Schreien so frühzeitig zu unterbrechen. "Manchmal hilft leichtes Anpusten oder eine kühle Kompresse", sagt Reichel. Da heißt es ausprobieren. Auf keinen Fall das Kind schütteln!

Wann zum Arzt nach Verschlucken?

Fremdkörper verschluckt: Wann zum Arzt? Wenn die Erste Hilfe beim Verschlucken wirkungslos bleibt, sollten Sie umgehend den Notarzt rufen. Vor allem, wenn der Betroffene kaum / keine Luft bekommt, darf man keine Zeit verlieren - es besteht akute Lebensgefahr!

Was tun wenn man sich verschluckt und keine Luft mehr bekommt?

In diesen Fällen muss schnell gehandelt werden. Ein paar kräftige Schläge auf den Rücken können helfen, den Fremdkörper zu entfernen. Bringt das keinen Erfolg und leidet der Betroffene an Atemnot, sofort den Notarzt rufen! Bis zu fünfmal hintereinander kann der sogenannte Heimlich-Handgriff angewendet werden.