Kann man Macrogol während der Stillzeit einnehmen?

Sollten im Darm-Bereich Probleme in die andere Richtung, nämlich in Form von Durchfällen auftreten, gibt es folgendes zu beachten: Orale Rehydratationslösungen wie Oralpädon® gleichen den Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust aus und sind damit die erste Wahl bei Diarrhö. Oft sind pathogene Erreger und deren Toxine Auslöser solcher Beschwerden. Diese sollten, zusätzlich zur Rehydratation, adsorbiert werden, um die Durchfall-Erkrankung in den Griff zu bekommen. Dafür eigenen sich für stillende Mütter Hefepräparate z.B. Perenterol® forte. Da der Körper beim Stillen täglich um die 500 kcal mehr an Energie benötigt, sollten Durchfälle wegen des resultierenden Flüssigkeits- und Energieverlustes schnell behoben werden, spätestens nach zwei bis drei Tagen ohne Besserung ist der Gang zum Arzt für die Mutter unabdingbar. Auch Arzneimittel, die Loperamid enthalten (z.B. in Imodium® akut) können laut embryotox.de kurzzeitig eingenommen werden, sind aber weniger erprobt in der Stillzeit und daher eher abzugeben, wenn vorher der Arzt eine Empfehlung dafür ausgesprochen bzw. niedergeschrieben hat.

Das Abführmittel Macrogol wird zur Darmreinigung vor Darmuntersuchungen und zur Behandlung von Verstopfung eingesetzt. Es bindet Wasser, was das Stuhlvolumen erhöht und den Stuhl weicher macht. Das erleichtert den Stuhlgang. Generell sollten Abführmittel nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Hier lesen Sie alles Wichtige über Macrogol.

Artikelübersicht

Macrogol

  • Wirkungsweise

  • Anwendungsgebiete

  • Richtige Anwendung

  • Nebenwirkungen

  • Wichtige Hinweise

  • Abgabevorschriften

So wirkt Macrogol

Macrogol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Abführmittel (Laxanzien) mit wasserbindenden und abführenden Eigenschaften. Die vermehrte Bindung von Wasser im Magen-Darm-Trakt bewirkt einerseits eine Zunahme des Stuhlvolumens, wodurch die Darmtätigkeit (Peristaltik) angeregt wird, andererseits macht es den Stuhl weicher.

Laxanzien können notwendig sein, wenn die Verdauung beeinträchtigt ist. Eine verlangsamte Darmpassage kann zum Beispiel durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung und gelegentlich auch durch die Einnahme von bestimmten Medikamenten (beispielsweise starken Schmerzmitteln aus der Gruppe der Opioide) hervorgerufen werden.

Auch bei bestimmten Erkrankungen (wie Multiple Sklerose) kann es zu Verstopfung (Obstipation) kommen. Kurzfristig können dann Abführmittel eingesetzt werden, um die Stuhlentleerung zu erleichtern.

Macrogol, auch Polyethylenglycol genannt, ist ein künstlich hergestellter Stoff, der Wasser bindet. Wird Macrogol über den Mund (peroral) eingenommen, bindet der Stoff im Darm das vorhandene Wasser und verhindert dessen Aufnahme über die Darmwand ins Blut - es bleibt also im Darminhalt (Stuhl).

Die Wirkung von Macrogol tritt mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa 12 bis 48 Stunden ein.

Kann man Macrogol während der Stillzeit einnehmen?

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Aufnahme, Abbau und Ausscheidung

Der Wirkstoff wird aus dem Darm nicht ins Blut aufgenommen, sondern unverändert wieder mit dem Stuhl ausgeschieden.

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Wann wird Macrogol eingesetzt?

Macrogol ist ein stark wirksames Abführmittel und findet Anwendung zur Darmreinigung vor Darmuntersuchungen und operativen Eingriffen im Magen-Darm-Trakt. Außerdem wird es zur Behandlung von chronischer Verstopfung und Problemen bei der Ausscheidung des Stuhls angewendet.

Angezeigt ("indiziert") ist die kurzfristige Anwendung von Laxantien beispielsweise bei Frauen kurz nach der Entbindung (damit sie beim Stuhlgang nicht fest pressen müssen). Das Gleiche gilt bei Patienten, die eine Operation an der Bauchdecke hatten und deshalb Schmerzen beim Anspannen der Bauchmuskulatur haben.

Eine langfristige Einnahme wird nur in speziellen Fällen empfohlen wie beispielsweise bei Querschnittsgelähmten und Patienten, die stark wirksame Schmerzmittel (Opioide) einnehmen. Hier sind aber Kombinationspräparate ratsam, die neben Macrogol auch Salze (Elektrolyte) enthalten. So kann man einem drohenden Elektrolytmangel durch beschleunigten Stuhlgang in gewissem Maße vorbeugen.

Von einer regelmäßigen Einnahme von Laxantien wie Macrogol ohne ärztliche Untersuchung wird dringend abgeraten. Eine länger bestehende Verstopfung sollte immer ärztlich abgeklärt werden, um eventuelle krankhafte Ursachen auszuschließen.

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So wird Macrogol angewendet

Macrogol wird meist als Pulver zum Herstellen einer Lösung eingesetzt. Der Inhalt eines Macrogol-Beutels wird dafür in Wasser eingerührt und getrunken.

Für eine vollständige Darmreinigung vor ärztlichen Eingriffen müssen in der Regel zwischen drei und vier Litern an Macrogol-Lösung getrunken werden (nach Anweisung des Arztes). Für eine leichte abführende Wirkung bei einer vorübergehenden Verstopfung sind deutlich geringere Mengen nötig.

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Welche Nebenwirkungen hat Macrogol?

Häufig, das heißt bei einem bis zehn Prozent der Behandelten, ruft Macrogol Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme hervor.

Bei einer Überdosierung des Abführmittels sind schwere Durchfälle möglich.

Bei dauerhaftem Gebrauch von Abführmitteln, ohne entsprechenden Elektrolytzusatz, kommt es zu Elektrolytverlusten. Dies vermittelt dem Körper den Eindruck, dass der Nahrungsbrei den Darm zu schnell passiert. Als Gegenmaßnahme drosselt er die Magen-Darm-Bewegung noch weiter. Diese fatale Regulierung fördert die bestehende Verstopfung zusätzlich. Viele Patienten nehmen dann noch mehr Abführmittel ein – der Teufelskreis verstärkt sich.

Lassen Sie eine Verstopfung mit akuten Beschwerden (u.a. Schmerzen, Übelkeit, starkes Druckgefühl) immer ärztlich abklären.

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Was ist bei der Einnahme von Macrogol zu beachten?

Gegenanzeigen

Macrogol darf nicht angewendet werden bei:

  • Darmverschluss
  • Magen-Darm-Blutungen
  • schweren chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einen anderen Bestandteil des Präparats

Wechselwirkungen

Es besteht die Möglichkeit, dass durch die Einnahme von Macrogol die Resorption anderer Arzneistoffe beeinträchtigt wird.

Kann man Macrogol während der Stillzeit einnehmen?

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Altersbeschränkung

Fertigpräparate mit Macrogol sind, je nach Dosierung, ab einem Alter von einem Jahr zugelassen. Ältere Patienten, Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und solche mit Herzrhythmusstörungen sollten Medikamente mit Macrogol nur mit Vorsicht anwenden, am besten nur unter ärztlicher Aufsicht.

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Schwangerschaft und Stillzeit

Bisher liegen nur unzureichende Daten zur Anwendung von Macrogol in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Da der Wirkstoff praktisch nicht aus dem Darm in den Blutkreislauf aufgenommen wird, gehen Experten jedoch davon aus, dass er während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden kann, wenn Quellmittel wie Lein- und Flohsamen nicht wirksam sind.

Macrogol gehört zu den Laxanzien der Wahl in der Schwangerschaft und Stillzeit.

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So erhalten Sie Medikamente mit Macrogol

Medikamente mit Macrogol sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz freiverkäuflich in der Apotheke erhältlich.

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Autoren- & Quelleninformationen

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Datum :

21. Juni 2021

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Wann darf man Macrogol nicht einnehmen?

Macrogol sollte nicht angewendet werden bei: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis uclerosa. Magen-Darm-Blutungen.

Wie schnell wirkt Macrogol bei Verstopfung?

Wird Macrogol über den Mund (peroral) eingenommen, bindet der Stoff im Darm das vorhandene Wasser und verhindert dessen Aufnahme über die Darmwand ins Blut - es bleibt also im Darminhalt (Stuhl). Die Wirkung von Macrogol tritt mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa 12 bis 48 Stunden ein.

Wie lange bleibt Macrogol im Körper?

Damit die Wirkung nach 24 bis 48 Stunden – abhängig vom Alter, dem Grad der Verstopfung und der Dosis – eintritt, sollten sie regelmäßig eingenommen werden. Macrogole werden nicht vom Körper aufgenommen oder vom Stoffwechsel verarbeitet, sondern unverändert ausgeschieden.

Wie viel Macrogol zum Abführen?

Macrogol gibt es als Pulver und Granulat in Beuteln sowie als Brausetabletten. Macrogol ist freiverkäuflich. Leiden Sie an Verstopfung, so nehmen Sie zunächst morgens eine Einzeldosis ein, aufgelöst in einem Glas Wasser. Eine Einzeldosis entspricht einem Beutel oder einer Brausetablette.