Ist es normal an den Ex zu denken?

Manche konzentrieren sich auf ihre Arbeit, andere fangen verzweifelt eine neue Beziehung an, trotzdem können sie ihren Ex-Partner nicht vergessen. Warum ist das so?

Ist es normal an den Ex zu denken?
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Ist es normal an den Ex zu denken?

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2021

Du denkst noch immer häufig an deinen Ex-Partner? Ein Monat, ein halbes Jahr oder sogar ein ganzes Jahr ist vergangen und der Verstand hängt immer noch an dieser Person, an der gescheiterten Beziehung, die deine Gegenwart bestimmt. Warum passiert das? Welcher psychologische Mechanismus hindert dich daran, dieses Kapitel zu schließen und in die Zukunft zu blicken?

Du würdest vielleicht bestimmte Erinnerungen am liebsten löschen, deinen Ex-Partner aus deinen Gedanken verbannen und dein Leid zurücklassen. Doch deine Vergangenheit hat sich in deinem Gehirn verankert und lässt dich nicht los, was zu Erschöpfung und Zwangsgedanken führt.

Du bist nicht in der Lage, die Situation zu akzeptieren, schaust täglich in deinen sozialen Netzwerken, was dein Ex macht, wie er (oder sie) sein Leben gestaltet und versuchst sogar herauszufinden, ob er eine neue Beziehung hat. Wenn dir das bekannt vorkommt, lies weiter, wir haben ein paar Tipps für dich.

Ist es normal an den Ex zu denken?

Ist es normal an den Ex zu denken?

Warum du nicht aufhören kannst, an deinen Ex-Partner zu denken

Viele Menschen befinden sich in dieser Situation und kommen deswegen in eine psychologische Therapie. Sie fühlen, dass sie ein extremes Maß an Erschöpfung oder vielleicht sogar eine gewisse Besessenheit erreicht haben. Es fällt ihnen deshalb schwer, ihren Alltag zu bewältigen. Die Erinnerung an die Trennung erschwert normales Arbeiten, den Genuss der Freizeit und Gedanken an zukünftige Projekte.

Manche Menschen versuchen, sich mit neuen Praktiken, mit Sport oder mit einem Selbsthilfekurs abzulenken. Andere beginnen eine neue Beziehung in dem vergeblichen Versuch, zu vergessen. Es gibt auch diejenigen, die sich dem Alkohol, Drogen oder anderen gefährlichen Verhaltensweisen zuwenden.

Diese Situationen haben den gleichen psychologischen Mechanismus wie eine Sucht. Das Gehirn funktioniert gleich wie bei einem Raucher oder einem Spielsüchtigen, der nicht aufhören kann.

Liebe ist manchmal wie ein Spielautomat

Die Metapher ist nicht sehr poetisch, aber dennoch anschaulich. Liebe kann sich in Besessenheit verwandeln und süchtig machen, so wie ein Spielautomat. Einer der Gründe, warum du nicht aufhören kannst, an deinen Ex-Partner zu denken, ist also der Dopamin-Belohnungskreislauf des Gehirns.

Wenn du mit deinem Partner zusammen bist und alles gut läuft, ist der Spiegel dieses Neurotransmitters stabil. Du fühlst dich zufrieden, erlebst Sicherheit, Freude und Wohlbefinden. Wenn es jedoch zu einer Trennung kommt, reduziert sich die Produktion von Dopamin und Noradrenalin drastisch. Dadurch entstehen Angst, Verzweiflung und Entzugserscheinungen.

Um diese Situation zu beenden, musst du den Kontakt abbrechen, damit aufhören, die sozialen Netzwerke deines Ex zu durchforsten und seine Nummer im Handy löschen. Wenn du dich deinem Ex-Partner immer wieder näherst, verstärkst du die Abhängigkeit und das Entzugssyndrom.

Trennungsangst: Jetzt liebe ich dich noch mehr!

Die Anthropologin Helen Fisher hat jahrzehntelang alles untersucht, was mit der Mechanik der Liebe (und des Liebeskummers) zu tun hat. Sie weist darauf hin, dass bei der ewigen Frage, warum du immer noch an deinen Ex-Partner denkst, ein neues Phänomen auftaucht, das sie “Frustrations-Attraktion” nennt.

Die Trennung führt zur Idealisierung der Vergangenheit und verstärkt das Bedürfnis nach einer Bindung. Helen Fisher beschreibt dies folgendermaßen: “Trennungsangst ist wie ein Welpe, der von seiner Mutter getrennt ist: Er rennt im Kreis, bellt und winselt.”

Andererseits berichten eine Studie der Universität Graz (Österreich) sowie andere Forschungsarbeiten, dass dies bei Männern häufiger vorkommt. Sie sehen ihre vergangene Beziehung weiterhin in einem positiven Licht und können sich oft vorstellen, sie wieder aufzunehmen. Frauen neigen im Durchschnitt dazu, sich auf die eher negativen Aspekte zu konzentrieren, um sich in der Distanz und dem Ende der Beziehung wieder durchzusetzen.

Was kannst du tun, wenn du immer wieder an deinen Ex-Partner denkst?

Du solltest zuerst über die Gründe für den Beziehungsschluss nachdenken. Wenn dein Partner beschlossen hat, die Beziehung zu beenden, liebt er dich nicht mehr und du musst das akzeptieren.

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Emotionaler Schmerz und warum du nicht aufhören kannst, an deinen Ex-Partner zu denken

Ethan Ross, Professor an der Universität von Michigan, hat in einer Studie nachgewiesen, dass das Gehirn soziale Ablehnung und die Trennung von einem Partner auf die gleiche Weise interpretiert wie eine Verbrennung. Mit anderen Worten: Der emotionale Schmerz, den du erleidest, ist ähnlich wie der körperliche Schmerz. Das erklärt auch, warum es dir so schwerfällt, das Blatt zu wenden und nicht mehr an deinen Ex-Partner zu denken.

Anhaftung, Erinnerungen an die Vergangenheit und die Unmöglichkeit, sich mit der Realität abzufinden, nähren diese Zustände. Der Schmerz lässt nicht nach, sondern wird sogar intensiver.

Was kannst du tun?

Jede Trennung erfordert eine Phase der Trauer. In diesem Stadium finden Leid und Schmerzen Raum, wobei Akzeptanz der erste Schritt ist, um dich von deinen Erinnerungen zu lösen, um neue zu schaffen. Nur so kannst du neue Pläne und Ziele definieren und einen neuen Lebensabschnitt initiieren.

Du solltest nicht zögern, fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du merkst, dass du es allein nicht schaffst, deine Wunden zu heilen.

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Generell an den Ex zu denken und gemeinsame Erinnerungen abzurufen ist normal, wenn es nicht zum Problem in der neuen Beziehung wird. Mit Vergangenem positiv abzuschließen ist der erste Schritt in eine glückliche neue Zukunft; das Schlüsselwort allerdings ist „abschließen“."

Warum kann ich nicht aufhören an meine Ex zu denken?

Einer der Gründe, warum du nicht aufhören kannst, an deinen Ex-Partner zu denken, ist also der Dopamin-Belohnungskreislauf des Gehirns. Wenn du mit deinem Partner zusammen bist und alles gut läuft, ist der Spiegel dieses Neurotransmitters stabil. Du fühlst dich zufrieden, erlebst Sicherheit, Freude und Wohlbefinden.

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