Wer ist der erste mensch

Wie entstand der erste Mensch?

Wissenschaftlern zufolge befindet sich die Wiege der Menschheit in Ostafrika. Dort entstand vor Millionen Jahren ein riesiger Graben, in dessen Mitte sich ein Becken, die Afarsenke, befindet. Es sammelten sich zum Beispiel entlang des Flusses Awash in Äthiopien in den vergangenen sechs Millionen Jahren Sedimente, die die fossilen Überreste von zahlreichen Pflanzen, Tieren und Menschen enthalten.

Mehr als die Hälfte aller heute bekannten Frühmenschenarten stammen aus der Afarsenke. Dort wurden unter anderem das 3,2 Millionen Jahre alte Teilskelett von Lucy (Australopithecus afarensis) und das noch wesentlich ältere von Ardi (Ardipithecus ramidus) gefunden. Letztere lebte vor etwa 4,4 Millionen Jahren, war so groß wie ein Schimpanse und verfügte neben der Ausstattung zum geschickten Klettern auch bereits über den aufrechten Gang. Demzufolge hat sich die Fortbewegung auf zwei Beinen nicht, wie ursprünglich angenommen, als Reaktion auf die zunehmende Versteppung der Landschaft, sondern bereits vorher im tropischen Regenwald entwickelt.

Über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren hinweg entwickelten sich immer wieder neue menschliche Formen, die sich schließlich über Afrika, Europa und Asien ausbreiteten. Man vermutet, dass sie den Herden ihrer Beutetiere hinterherzogen. In Europa und Vorderasien lebten zum Beispiel die Neandertaler. Im Vergleich mit uns heutigen Menschen waren sie zwar kleiner, aber auch sehr viel kräftiger. Sie waren gut an das Leben in einer eiszeitlichen Umgebung angepasst.

Es gilt mittlerweile als gesichert, dass sich der moderne Mensch (Homo sapiens), ebenso wie seine frühmenschlichen Vorfahren, in Afrika entwickelt hat und von dort aus den Rest der Welt besiedelte. Forscher arbeiten derzeit intensiv an der Frage, was passierte, als diese modernen Menschen auf andere Menschenarten stießen, wie z. B. den Neandertaler in Europa oder den Homo erectus in Asien. Anfangs mag es bei solchen Kontakten durchaus eine Vermischung zwischen verschiedenen Menschenarten gegeben haben, aber im Laufe vieler tausend Jahre blieb letztendlich nur der Homo sapiens übrig.

Alles, was Wissenschaftler über die Entwicklung des Menschen wissen, wissen sie übrigens von Fossilien, die sie bei Ausgrabungen gefunden haben, und von der genetischen Information in den Zellen heute lebender Menschen.

Diese Frage beantwortete Dr. Philipp Gunz, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

(Redaktion WiD: mba)

Es ist der Traum vieler Paläontologen, eines Tages den ersten Urmenschen zu finden, jenen Urahn, der an der Wurzel unseres Stammbaumes steht, unmittelbar nachdem wir uns von unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, getrennt haben. Ein Kandidat ist Orrorin tugenensis. Seine fossilen Überreste fand ein Team um Brigitte Senut und Martin Pickford vom Nationalmuseum für Naturgeschichte in Paris im Jahr 2000 in Kenia. Es taufte ihn „Millenium-Mann“.

Die Entdeckung war eine Sensation. Dieses womöglich älteste Mitglied der Menschenfamilie soll, so Senut und Pickford, vor sechs Millionen Jahren schon aufrecht gegangen sein. Genau das ist eines der wichtigsten Merkmale, das den Menschen auszeichnet. Kurz darauf wurden jedoch im Tschad und in Äthiopien zwei weitere Frühmenschen gefunden: Sahelanthropus tchadensis und Ardipthecus kadabba lebten etwa zur selben Zeit wie Orrorin. Seitdem tobt ein Streit. „Die Entdecker aller drei Arten wollen diejenigen sein, die den ältesten Hominiden gefunden haben“, erklärt Friedemann Schrenk, Paläoanthropologe am Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt.

Der erste Mensch: Orrorin lief schon vor sechs Millionen Jahren

Im Zentrum der Debatte steht, welche dieser Kreaturen wirklich zweibeinig war – und wenn ja, wie: War die Art zu laufen bereits ähnlich wie bei unserer Gattung? War einer der Urmenschen damit tatsächlich unser direkter Vorfahr? Unbestritten zweibeinig war erst Australopithecus afarensis. Das erste Skelett dieser Art wurde in den 70er-Jahren gefunden: „Lucy“. Die Urmenschendame lebte vor etwa drei Millionen Jahren, lange nach Orrorin.

Nun hat ein Team um den Paläontologen Brian Richmond von der George-Washington-Universität in Washington im Fachmagazin „Science“ eine Studie veröffentlicht, die neues Licht auf Orrorin wirft. „Wir können jetzt zeigen, dass auch Orrorin vor sechs Millionen Jahren zweifellos schon laufen konnte“, sagt Richmond. Senut und Pickford hatten seinerzeit nur die wenigen Fragmente, die sie von Orrorin finden konnten, untersucht – einige Zähne, Kieferfragmente, Finger- und Armknochen sowie Bruchstücke von drei Oberschenkelknochen. Richmond hat nun einen dieser Knochen mit über 200 Oberschenkelknochen von heutigen Menschen, verschiedenen Affenarten und fossilen Hominiden-Arten verglichen.

Die Form der Oberschenkelknochen gibt Hinweise auf die Fortbewegungsart: Beim Menschen etwa ist der Oberschenkelhals lang. Dadurch steht der Oberschenkelknochen zum Knie hin etwas nach innen. Das bringt die Knie beim aufrechten Gang unter den Körper und hilft das Gewicht zu balancieren. Affen besitzen dagegen einen kurzen Oberschenkelhals. Wenn sie sich aufrichten, bilden die Beinknochen eine gerade Linie, so dass die Hinterbeine seitlich vom Körper stehen.

Orrorin konnte keine großen Distanzen zurücklegen

Orrorin, so das Ergebnis von Richmonds Analyse, hatte einen vergleichsweise langen Oberschenkelhals – und konnte somit aufrecht laufen. „Allerdings hatte er auch noch recht lange Arme und kletterte wohl noch viel“, schränkt Richmond ein.

Eine andere Behauptung der Orrorin-Entdecker widerlegt der Paläontologe. Diese hatten erklärt, dass der Millenium-Mann tatsächlich schon ging wie unsere Art, die erst vor zwei Millionen Jahren entstand. Australopithecinen hätten dagegen einen urtümlicheren Gang gehabt, argumentierte Senut. „Das ist eine unsinnige Außenseiterposition“, sagt Tim White von der Universität von Kalifornien in Berkeley. Senuts Behauptung, so White, würde nahelegen, dass Orrorins Oberschenkelknochen schon vor sechs Millionen Jahren modern war, statt sich im Laufe der Evolution zu entwickeln.

Richmond konnte mit seinem umfassenden Vergleich nun in der Tat zeigen, dass Orrorin nicht wie Vertreter der Gattung Homo ging, sondern eher wie Australopithecus. Das heißt, er konnte keine großen Distanzen zurücklegen.

Homo erectus war der erste aufrecht gehende Mensch

Forscher stoßen auf uralte Fußabdrücke

Wissenschaftler haben an der englischen Nordseeküste, in der Nähe der Ortschaft Happisburgh, die ältesten, menschlichen Fußabdrücke außerhalb Afrikas gefunden. Sie sollen fast eine Million Jahre alt sein.

Quelle: Reuters

Das konnte erst Homo erectus, der vor zwei Millionen Jahren die offene Savanne betrat. Zusätzlich zum langen Oberschenkelhals hatte er an der Hüfte ein verstärktes Gelenk und konnte dadurch mehr Gewicht auf die Beine verlagern. „Demnach war es der Gang von Australopithecus, der schon vor sechs Millionen Jahren entstand und dann über vier Millionen Jahre lang stabil blieb“, sagt Richmond.

White hält allerdings auch das für zweifelhaft. „Orrorin verfügte sehr wahrscheinlich schon über eine Art von Zweibeinigkeit“, gibt er zwar zu. Ob diese aber der von Australopithecus glich, oder sogar noch primitiver war, könne nur eine Untersuchung der inneren Struktur des Oberschenkelknochens zeigen. Dort erzeugt nämlich die Beanspruchung durch vierbeiniges Laufen typische Muster. Die Orrorin-Entdecker hatten dazu computertomografische Aufnahmen vorgelegt, die aber als unscharf kritisiert wurden.

Müßige Diskussion mit falschem Ansatz?

Neue Menschenart in Südafrika entdeckt

In der Höhle „Rising Star“ im Nordwesten von Johannesburg in Südafrika haben Forscher Überreste eines bisher unbekannten Urmenschen gefunden. Der „Homo naledi“ hat seine Toten offenbar begraben.

Quelle: N24

Vom anderen Anwärter auf den Titel “Zweibeiniger Mensch“, Sahelanthropus tchadensis“, ist nur der Schädel überliefert. „Die Ansatzstelle des Rückenmarks deutet aber auf eine aufrechte Haltung und einen aufrechten Gang hin“, sagt der Frankfurter Paläontologe Schrenk. Auch von Ardipithecus kaddaba, den White und Yohannes Haile-Selassie 2001 ausgegraben hatten, sind nur einige Knochenfragmente und Zähne überliefert, aber auch ein vollständig erhaltener Zehenknochen. Dessen Gelenk sieht so aus, wie es bei einem Fuß zu erwarten wäre, der beim zweibeinigen Gehen abgerollt wird.

Zudem lebten Sahelanthropus, Orrorin und Ardipithecus alle drei genau zum richtigen Zeitpunkt: Genetische Vergleiche haben schon in den 90er-Jahren ergeben, dass sich die Linien von Mensch und Schimpanse vor fünf bis sieben Millionen Jahren trennten. White glaubt, dass die drei Arten ohnehin nur Vertreter einer einzigen Art sind. Er sucht in Afrika nach Belegen dafür. Auf seiner Wunschliste stehen das Kniegelenk, ein ganzer Fuß oder die Wirbelsäule. Sie könnten viel mehr über Zweibeinigkeit verraten als die bekannten Knochenfragmente.

Friedemann Schrenk hält die ganze Diskussion für müßig: „Es ist gut möglich, dass der aufrechte Gang mehrmals entstanden ist.“ Denn in weiten Teilen Afrikas wich vor sechs Millionen Jahren der dichte tropische Regenwald einer lockeren Bewaldung. „Überall dort waren die Bedingungen so, dass der aufrechte Gang entstehen konnte.“ Dazu passt auch, dass heute die meisten Paläontologen die Vorstellung einer gradlinigen Entwicklung vom Menschenaffen zum modernen Menschen ablehnen. Vielmehr gehen sie davon aus, dass es im Stammbaum viele Seitenäste und parallele Entwicklungen gegeben hat. Sahelanthropus, Orrorin und Ardipithecus könnten allesamt zweibeinige Mitglieder einer Menschenfamilie gewesen sein.

„Intelligentes Design“: Kreationisten halten Einzug

Darwins Evolutionstheroie verschwindet aus türkischen Schulbüchern

Charles Darwins Evolutionstheorie wird ab 2019 aus türkischen Lehrbüchern verschwinden. Das teilte der Lehrplanbeauftragte des Bildungsministeriums mit. Staatspräsident Erdogan hat den Entwurf bereits unterzeichnet.

Quelle: N24/Christoph Hipp

Auch wenn die herrschende Meinung der seriöse Wissenschaft weiterhin die Evolutionstheorie verfechtet, vertreten immer mehr Menschen einen kreationistischen Ansatz. Sprachlich verkleidet als „Intelligentes Design“.

Vor allem gewinnt die Ansicht in strukturell gläubigen und konservativen Ländern immer mehr Anhänger. So lehnen laut einer Umfrage 70% der Befragten in der muslimisch geprägte Türkei die Evolutionstheorie ab. In den USA sind es bis zu 33%.

Jedoch übersehen die Kreationisten laut den meisten Forschern die offensichtlichen Schwächen der Natur. So ist beispielsweise die Unvollkommenheit des menschlichen Auges nicht mit einem genialen Ingenieur, sondern viel eher mit einem grandiosen Tüftler vereinbar.

Wer war der erste Mensch im?

Juri Gagarin Juri Gagarin, am 12. April 1961 der erste Mensch im All. 108 Minuten machten Juri Gagarin zur Legende: Am 12.

Wann beginnt die Geschichte der Menschheit?

Heute steht fest: Alle Hominidenfunde, die älter als zwei Millionen Jahre alt sind, stammen ausschließlich aus Afrika. Der Startschuss zur Menschwerdung fiel bereits vor sechs Millionen Jahren.

Was war das erste auf der Welt?

Vor etwa 3,5 Milliarden Jahren gab es erste Spuren von Leben. Es handelte sich um bakterienartige Einzeller, die noch keinen Zellkern besaßen (die sogenannten Blaualgen). Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff. Diese Lebewesen nennt man Prokaryonten.

WAS IST WAS erste Menschen?

Vor etwa vier Millionen Jahren tauchten die ersten affenähnlichen Menschen auf. Unser direkter Vorfahr, der "Homo sapiens" ist seit 100.000 Jahren belegt. Quelle: Nicolas Primola. Vor etwa 1,8 Millionen Jahren tauchte „Homo erectus“ auf, der weitgehend die Körpergestalt des heutigen Menschen hatte.