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Die militärische Strategie der Ukraine zahlt sich ein weiteres Mal aus und zwingt die Russische Föderation, ihre Armee aus der Stadt Cherson abzuziehen und auf das linke Ufer des Dnipro zu verlagern. Dies stellt gleichzeitig eine großen Erfolg der Ukraine als auch eine vernichtende Niederlage der Russen dar, die in der Heimat schwer zu vermitteln sein wird. Wir analysieren, wie es dazu kam, wie es an der restlichen Frontlinie aussieht, welche Optionen der Ukraine und den Russen nun noch zur Verfügung stehen und was die strategischen Ziele der nächsten Zeit sein könnten.

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Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

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Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlaff und äh das hier ist die hundertsiebte Ausgabe vom 16. November. 2022 und ähm nachdem ich zuletzt ja mit John auf Die Brexit-Situation geschaut habe, mal wieder, wollen wir jetzt natürlich auch mal wieder auf die Ukraine-Situation schauen. Dazu begrüße ich natürlich Pavel, hallo Pavel. Genau, denn wir haben jetzt dann auch schon wieder gut einen Monat nicht äh Updates geliefert. Das mag äh mittlerweile viel erscheinen, weil dann ist dann doch einiges passiert. Aber wir hatten dann auch erstmal so eine kleine Urlaubsphase. Ähm in der es äh ja nur ums Beobachten und uns sammeln ging. Und jetzt ähm jetzt stehen wir da und äh haben eigentlich schon wieder fast viel zu viel zu ähm berichten. Mhm. Ich würde gerne anfangen. Da wo wir zuletzt aufgehört haben, weil als wir die Sendung dann äh die letzte aufgenommen haben war ja der Anschlag auf die Krimbrücke gerade erst einige Tage her, ne, also, Wir haben am 12. Oktober veröffentlicht und wenn ich mich jetzt richtig erinnere war der Anschlag auf die, Brücke am wann war das? Irgendwie so am achten oder neunten, ne. Und ähm jetzt. Könnte man sozusagen noch mal draufblicken und sagen, äh war denn das, was wir damals dachten, was dort passiert ist, äh auch tatsächlich das, was äh passiert ist. Wir hatten uns ja eigentlich relativ klar auf diese LKW. Variante festgelegt und ich hab auch so den Eindruck seitdem hat sich da auch nichts anderes wirkliches äh ergeben.

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Pavel Mayer

Das scheint sich so weitgehend bestätigt äh zu haben, dass das wahrscheinlich eine Aktion, ja, des ukrainischen Geheimdienstes äh war, der dann den LKW auf die Brücke mit einer Bombe oder mit mehreren Bomben. Gebracht hat und so es zu den Zerstörungen gekommen ist.

Tim Pritlove

Macht so ein bisschen den Eindruck, als ob der Schaden letztlich dann doch noch ein bisschen größer war als zuerst vermutet, ne? Also vielleicht zur Erinnerung. Dieser LKW ist auf dieser Brücke explodiert. Daraufhin sind zwei, drei ähm Bahnsegmente. Der Brücke, also der Straße, des Straßenteils der Brücke ähm eingestürzt davon gibt's zwei Fahrspuren, das heißt, die andere Fahrspur, die ist nicht eingestürzt, war aber wohl auch so weit mitbeschädigt worden, dass ähm auch große Trucks dort immer noch nicht fahren. Habe ich jetzt noch nichts gehört, dass sich das groß geändert haben soll, sprich der ganze Verkehr musste dann auf Fähren aus äh weichen. Was natürlich den ganzen Güterverkehr extrem äh beeinträchtigt. Aber auch diese. Eisenbahnbrücke, die ja neben dieser Straßenbrücke verläuft und die ja nur mittelbar betroffen war. Wo dann dieser Zug drauf stand, ja, der mit Diesel beladen war, die durch die Explosion, also durch die. Ganzen Debri, also diese ganzen kleinen Teile, die da losgescheuert äh losgeschleudert werden bei so einer Explosion. Offenbar. Dafür gesorgt haben, dass dass diese Tanks auch wegschlagen und dann auch gebrannt haben, aber nicht explodiert sind. Und das hat dann relativ lange gebrannt und hat wohl eine ganze Menge Hitze erzeugt und das hat schon dazu geführt, dass auch diese Bahnlinie. So nicht mehr benutzbar ist. Alle haben irgendwie damit gerechnet so, naja okay, gut, dann reparieren sie da die Schienen und dann, dann, dann funktioniert das auch wieder. Aber offensichtlich scheint. Der Mensch so stark zu sein, dass auch größere Züge dort immer noch nicht äh fahren können. Zumindest jetzt keine, die irgendwelche Panzer transportieren. Oder hast du da irgendwas anderes mitbekommen, was äh naheliegend würde, dass das sich in einem besseren Zustand befindet.

Pavel Mayer

Nee, es sieht in der Tat so aus, ja, dass. Die Einschränkungen äh die du geschildert hast im Zugverkehr wie auch im LKW-Verkehr weiterhin. Andauern und auch noch eine Weile andauern. Äh haben jetzt zumindest ein äh so ein so ein Fahrbahnstück jetzt in Position gebracht, also auf Schiffe verladen, das ist das letzte, was ich jetzt gesehen habe, dass sie da irgendwie jetzt äh zumindest ein Stück Fahrbahn. Dabei sind, anzutransportieren.

Tim Pritlove

Ja das ist auch schon eingesetzt. Also das eine, das eine Segment ist schon ausgetauscht, bleiben halt noch zwei andere und was sonst noch an Reparaturen zu machen ist, also könnte sein, dass quasi, wenn sie die Geschwindigkeit beibehalten zumindest die Straße dann bald wieder befahrbar ist, aber das. Ansonsten haben sie aber gesagt, dass die Reparaturen insgesamt bis Juli 2023 andauern sollen. Und das ist natürlich schon ein hartes Stück. Also das ähm klingt nach sehr viel mehr Schaden und logistischen Problemen, als man jetzt vielleicht am Anfang hätte vermuten können. Warum ist das überhaupt alles so ein Problem? Ich weiß gar nicht, inwiefern wir da drauf eingegangen sind, aber. Diese ganze äh Situation dort verschärft sich natürlich jetzt auch durch den nahenden Herbst und Winter. Also grad diese da, diese. Bereich, der von dieser Brücke überfahren wird, der ist halt. Dafür bekannt im Winter auch ziemlich rau zu sein. Da ist also äh einerseits eine Menge Seegang, teilweise auch Eisschollen, die da lang äh. Lang treiben und äh den Fährverkehr auch teilweise komplett zum Erliegen zu bringen. Also kann sogar sein, dass die logistischen Probleme, die sie da jetzt ohnehin schon haben, auch was die Reparatur betrifft noch. Schwerer ausfallen äh können als als als jetzt schon, ne. Natürlich auch sein, dass sich da irgendwas beschleunigt oder als einfacher herausstellt. So oder so seit vier Wochen kann die Verbindung zwischen Russland und Krim, die dort neu gebaut worden ist. Nicht mehr genutzt werden, sowohl zur militärischen Belieferung der ganzen Kriegsgebiete, aber auch der ganzen. Versorgung der Krim, die ja einfach, da sie ja nun vom Norden nicht gerade mit irgendwas beliefert wird, alle ihre Güterverbrauchsgüter Lebensmittel vor allem halt aus Russland erhält. Ja und das äh könnte natürlich innerhalb der Krim auch für Probleme sorgen und habe jetzt nicht von riesigen Fluchtströmen gehört, aber ich denke mal, wenn's da irgendeine Bewegung gibt, dann halt eher in Richtung Russland, zumal sich ja die Gesamtsituation, auch weiter verschärft, wie wir gleich noch erläutern werden. Ja, also dort gibt's äh viele Kilometer LKW-Stau. Und ähm insgesamt ist die Situation dieser Krimbrücke nicht gut für die Russen und man kann sagen, das war einfach mal ein. Super, super, super erfolgreicher äh Akt, der. Ukrainischen Special Forces oder wer auch immer da äh seine Finger mit im Spiel gehabt hat. Das war einfach gnadenlos gut geplant, vorbereitet und durchgeführt und super effektiv. Während alle die ganze Zeit darüber gerätselt haben, wir ja auch. Was man so gegen diese Krimmbrücke tun kann und immer so hm na ja okay, da kannst du viel Raketen draufschmeißen, aber es wird wahrscheinlich nicht so viel bringen so. Da waren die dann schon wieder drei Schritte weiter. Einfach gesagt. Einfach LKW voll ruffahren bam läuft schon.

Pavel Mayer

Ja und in und ein weiteres Problem diskutiert hatten, ist, dass natürlich äh extremen Aufwand auch treiben müssen, wenn sie wieder LKW da drauflassen, dass sich das nicht nicht wiederholt. So und das kann mit einem Grund sein auch warum. Sie bisher da äh den LKW-Verkehr noch äh äh eingeschränkt äh haben, weil sie nicht so richtig wissen, wie sie das mit der Sicherheitsüberprüfung machen sollen.

Tim Pritlove

Mhm. Ja, das kommt noch dazu, weil es ist natürlich durchaus sein kann, dass äh Ukraine das nochmal probiert. Auch wenn sie vielleicht schon wieder ganz andere Sachen ersinnen, aber sie wissen zumindest, dass Bedrohungspotential ist da und. Vielleicht läuft das dann alles nicht so flüssig, wie sie sich das gewünscht haben. Ja, ja, das kann schon sein.

Pavel Mayer

Und das Problem alleine ist dann auch die Durchleuchtungsstation erstmal in Gefahr äh sind. So, also müssen dann richtig Aufwand. Treiben mit irgendwie vor Kontrolle und Entladen und so, um wirklich sicher zu gehen, dass da nicht nochmal eine Bombe mitgeschickt.

Tim Pritlove

Erstmal in der Vorkontrolle losgeht, nur um die kaputt zu machen, um danach nochmal die Brücke kaputt zu machen. Ja, ja.

Pavel Mayer

Das ist sozusagen die unangenehme Bedrohungssituation, dass sie halt äh ja äh sagen Vorkontrollen brauchen, um die Hauptkontrolle zu schützen und äh ja.

Tim Pritlove

Totaler Terror. Ja gut ähm so viel vielleicht zur äh Krimbrücke. Und dann ähm Am besten mal gleich hier den Elefanten im im Raum, denn natürlich, ihr werdet es alle gehört haben, die große Nachricht ist die Belagerung der Stadt durch die ukrainischen Truppen letztlich erfolgreich gewesen ist und Russland angekündigt hat, sich von diesem Gelände zurückzuziehen und das haben sie mittlerweile auch getan, sodass also weitere viele tausend Quadratkilometer Land, die eins von Russland erobert wurden, wieder zurückerobert werden konnten. Und das Ganze ist vor allem auch relativ unblutig abgelaufen. Was ist passiert? Also vielleicht noch mal so zur Ausgangssituation dieser ganze Bereich ist ja einer der ersten überhaupt von Russland besetzt wurde. Das ging am Anfang des Krieges relativ schnell und ich glaube, da sind auch die ein oder anderen gerollt in der ukrainischen Armee, weil das war natürlich ein großes Versagen. Ist ja nicht so, dass man jetzt die Bedrohung im Süden so nicht gekannt hätte. Und äh dieser Übergang von der Krim äh nach. Ist ja jetzt auch ein Problem bei der Eroberung, das sind ja im Prinzip nur zwei Straßen, die dort von Süden nach Norden führen. Ihn irgendwie nicht gelungen hier entsprechenden Widerstand äh entgegenzusetzen, nicht nur um das Eindringen überhaupt äh nach äh Fresshon, also die. Ob Lars zu verhindern, sondern dann eben auch äh nicht in der Lage waren, das übertreten russischen Truppen über die zwei Brücken, nämlich eben die bei dem Staudamm und eben die Antonowski-Brücke direkt bei der Stadt. Äh das irgendwie zu verhindern und das Ergebnis war, dass die Russen halt drauf und dran waren. Ins Land reinzustürmen, die Stadt Nikolaif anzugreifen und auch noch ein bisschen äh weiter nach Norden. Also sie sind ja im Prinzip von diesem äh Fluss sind sie ähm bis zu 134 Kilometer ins Land ähm vorgedrungen und haben also versucht oben diesen äh anderen Teilfluss, der dort ist. Das sind Namen, ich immer vergesse Bug heißt der, glaube ich, äh den irgendwie zu umrunden, um von dort einen Landweg nach äh Odessa. Einschlagen zu können. Das konnte dann aber verhindert werden. Das wurde dann eben zurückgeschlagen und deswegen haben wir jetzt seit einem halben Jahr diese Situation gehabt, dass eben da so ein ja ein Teil. Ähm ab diesem Fluss äh ins Land hinein von ähm den Russen gehalten wurde, aber dann eben die Ukrainer so eine Verteidigungslinie äh haben aufbauen können. Also von Gengershof für so vierzig Kilometer ins Land und das Ganze eben über 'ne 'ne Breite von um die gut 150 Kilometern. So und so war das dann eben alles eingefroren und dann gab's ja diese ersten Angriffe. Wir erinnern uns noch kurz bevor dann die eigentliche Offensive wiederum im Osten, in Rakif losging, die ja so erfolgreich war gab's ja erstmal Angriffe so und zwar auf breiter Front und das hat ja dann auch die Russen dazu gebracht die ganzen Truppen dort in zu verstärken. Und sich selber im Osten wiederum zu schwächen, aber letzten Endes ist es nie so richtig viel passiert. Es gab hier so ein bisschen paar Vorstöße, da so ein paar kleine Kämpfe, ein paar Brückenköpfe, das ging dann auch hin und her und die einzelne Orte, die dann gewonnen werden konnten, die wechselten auch mehrfach den Besitzer, aber so im Großen und Ganzen passiert da halt eigentlich gar nichts. Außer, dass natürlich dann, durch das äh Verwenden dieser Präzisionsartillerie. Also andere, Systeme, also alles was so die Europäer und die Amerikaner geliefert haben, was einfach über große Distanzen extrem präzise Bomben abwerfen kann. Das wurde dann eben genutzt, einerseits, um eben diese ganzen Command und Control Posts ähm Im Süden zu zerstören, Munitionslager natürlich zu zerstören, also überhaupt diese gesamte logistische Kette zu durchlöchern und zusätzlich eben auch noch diese Brücken außer Betrieb zu nehmen. Haben wir auch mehrfach drüber gesprochen. Die waren auch gut durch Löcher. Das sieht man jetzt auch, Auf frischen Fotos. Jetzt konnte man da ja mit Drohnen rüberfliegen, um mal zu gucken, was da überhaupt passiert ist. Schon äh atemberaubend, wie äh präzise dort mit diesen Artillerie. Munitionen, die halt was weiß ich, 50 bis 80 Kilometer weit losgeschossen wurden. Da wirklich so eine so eine Reißverschlusslinie quer über diese Brücke, beide Brücken rübergezogen wurde, was eben dann dazu geführt hat, dass man da einfach mit so einem 12 Tonnen Panzer einfach nicht mehr rüberfahren kann. Na ja, so und das hat natürlich dann die Situation dahingehend verschlechtert, dass dort 20tausend oder was weiß ich, wie viel es am Ende äh waren, Soldaten stationiert sind, die permanent. Nahrungsmitteln versorgt werden müssen und natürlich auch noch mit äh Munition und mit Diesel und mit was nicht allem. Und das Ganze musste. Mit Fähren gemacht werden. Das war dann halt einfach irgendwann nicht mehr haltbar. So und das ist auch den Russen klar geworden und irgendwann war dann auch der politische Wunsch, die Stadt unbedingt zu halten, nicht mehr stark genug, um. Militärische Realität zu ignorieren und dann. Gab's ja dann nochmal einen Wechsel an der Führung des russischen Militärs. Es gibt jetzt diesen neuen Chef, der jetzt erstmalig für die gesamte Operation zuständig ist, wie heißt der Soro Wikin oder so. Und ähm ja und der war im Prinzip als äh seine erste Amtshandlung ist im Prinzip gewesen, hier diesen Rückzug einzuleiten. Fand dann auch statt über einen längeren Zeitraum. Gab dann wieder viele Leute, die jetzt vielleicht die Situation nicht so direkt verfolgen, ja, die sich dann so wundern so, warum geht denn das auf einmal so schnell und so kampflos. War es eben nicht, dass da die Stellung schwach gewesen wären und ähm. Die äh Ukraine hätte jetzt äh die Russen so übertöpelt, wie das eben in äh Rakif in der Region Rakif gewesen ist, sondern hier war ja relativ klar, dass die Präsenz schon groß ist und die Russen haben sich da auch tief wieder in neue Verteidigungslinien eingegraben. Allerdings in so einem zehn, 14tägigen Prozess. Eigentlich erstmal so ihre ganzen Kommandanten, ihre ganzen Führungskräfte, diese ganzen installierten, administrativen Leute, die da diese Städte hätten fahren sollen. Die wurden irgendwie alle rausgeholt, die Lehrer. Ähm und äh außerdem auch noch wohl ein Großteil ihrer besser ausgebildeten Soldaten und die Stellungen wurden dann eben wiederum mit äh den also mit den mobilisierten Russen befüllt, damit da irgendwie jemand drin rumsaß, der äh dann auch einfach abgeschossen werden konnte, dass äh hat die Russen ja nicht so sehr interessiert. Und zu einem bestimmten Zeitpunkt gab's dann eben den Befehl, okay, ziehen wir uns auch komplett zurück. Das haben die sich wahrscheinlich ein bisschen anders vorgestellt. So wie die ganzen Verteidigungslinien angelegt waren macht es so den Eindruck, als ob die Russen sich das eher. So gedacht haben, dass man die Ukrainer. Erst mit größeren Verlusten immer wieder Schritt für Schritt Linie für Linie äh vordringen lässt. Ja, also man greift irgendwie in eine eine Verteidigungslinie an, wo dann halt Leute in irgendwelchen Gräben sind, die wehren sich so ein bisschen, ähm muss die Ukraine wieder zurück, dann macht man vielleicht mal eine kleine Gegenoffensive. Also so ein so ein dieses übliche Hin und Her, was in der Regel sehr verlustreich ist. Hat sich so ein bisschen auf den auf den auf die Ostregion eingefahren aber das wurde dann von der Ukraine zu dem Zeitpunkt wo klar war, dass der Großteil der Truppen sowieso jetzt schon abzieht, glaube ich dadurch umgangen, indem sie einfach auf breiter Front überall angegriffen haben und äh dadurch sehr schnell Lücken gefunden haben und einfach diese ganzen Verteidigungslinien umfahren konnten.

Pavel Mayer

Also auf jeden Fall ist es den Russen nicht gelungen, sagen. Dass sich da allzu teuer äh zu verkaufen immer gerne so Parallelen mit dem Zweiten Weltkrieg gezogen, was immer ein bisschen schwierig ist, aber nichtdestotrotz der Fall, der nun auch derselben Gegenstand, aber es wurde halt auch immer so ein manchmal so ein bisschen mit Stalingrad verglichen, so auch so eine größere Stadt mit dem Rücken zum Fluss quasi äh nur das diesmal ähm die Russen halt äh ja ähm das Ganze mehr oder weniger kampflos aufgegeben haben statt jetzt im Häuserkampf bis zum letzten Blutstropfen äh zu verteidigen. Also ganz so wichtig scheint dann dieser russische Boden dann doch nicht zu sein, dass man jetzt. Irgendwie dann ja ähm äh. Da jetzt äh wirklich drum kämpfen würde, so dann hat die Ukraine äh quasi ihren Boden, äh den sie da verteidigt hat, äh den den musste den mussten die Russen teuer erkaufen äh so jeden jeden Meter äh den den sie nach erobert hatten im im Sommer und äh ja.

Tim Pritlove

Relativ billig wieder abgeben.

Pavel Mayer

Ja und das das war jetzt jetzt nicht so. Da haben waren die Ukraine einfach ein bisschen cleverer und haben sich da jetzt nicht verausgabt, sondern im Prinzip auf der einen Seite Druck gemacht. Also so ist jetzt nicht so, das das ist jetzt das ist jetzt da freiwillig abgezogen werden die Russen. Kann man jetzt auch nicht nicht nicht sagen, sondern das hat natürlich ein ganz klares mit dem Druck und den Verlusten äh zu tun äh und mit den Kampfhandlungen, die dort. Permanent stattfanden äh so ohne die wären sie wären sie halt nicht gegangen, aber ja aber die Ukrainer, Haben dann eben ganz klar äh sich nicht drauf eingelassen jetzt. Allzu große Verlustreiche äh Angriffschlachten zu führen, sondern eben immer geguckt, geguckt, geguckt und da, wo's ging, ist man vorgerückt und ansonsten hat man eben, ja, äh im im Hinterland auch mit viel Arthroriebeschuss äh und so die Russen einfach mürbe äh gemacht, äh gestört, wo's denn nur irgendein ging.

Tim Pritlove

Genau, also das ist ja eh so ein Bild, was ich gerade äh stark abzeichnet. Da kommen wir dann auch gleich noch mal zu, wenn wir über äh Rakifans und ähm Donezk reden, aber nicht die die Russen sind immer so in diesem klassischen Attacke äh Modus, wir feuern da jetzt so lange Leute drauf, bis wir hier irgendwie durchbrechen Ukrainer machen das einfach sehr viel geschmeidiger, weil sie eben auch einen sehr viel Verletzteres und bessere organisiertes äh Angriffssystem haben. Die setzen digitale Systeme ein, die haben alle irgendwie Tablets. Da stehen dann Also wenn irgendeine Truppe ein Mienenfeld findet, dann wird das eingetragen, dann sehen das sofort alle anderen. Also die sind einfach über ihre kollektiven Movements ähm informiert, die können das abrufen. Das mag vielleicht nicht immer überall funktionieren, aber im Prinzip existiert diese Technologie und kommt dort auch zum zum Einsatz. Also die haben einfach sehr gute Communications, teilen ihre Informationen in Echtzeit und können damit eben sehr viel klüger vorgehen. Und tasten halt immer wieder die russischen Positionen ab eben diese Information überhaupt nicht zu haben scheinen. Insbesondere durch diese mobilisierten, die einfach überhaupt keinerlei Ausbildung haben und auch irgendwie komplett ohne irgendwelche Ausrüstung und Funkgeräte äh da einfach in die Gräben geschmissen werden. Die wissen dann teilweise einfach überhaupt nicht ähm wo sind wir Wer greift uns an, ja? Was können wir da tun? In welche Richtung sollen wir irgendwie äh schlagen? Wo sind die anderen von uns, ja? Kommen die gerade? Ist diese Stellung dahinten unsere? Also es gibt auch sehr viel Berichte über so Friendly Fire, dass die für so Verluste der Russen teilweise einfach auch einfach durch eigene Kräfte ausgelöst wurden, weil sie sich einfach gegenseitig beschossen haben, weil sie einfach nicht wussten, dass auf der anderen Seite äh ihre eigene Armee ist. Ist ja ein generelles Problem in in Kriegen und das betrifft eben jetzt diese äh Frontlines der Russen mit den schlecht ausgebildeten Soldaten nochmal besonders.

Pavel Mayer

Ja, also es gab, gab Zahlen bis Mönchen gegen den bis zu 60 Prozent der Verluste durch Franky Fire.

Tim Pritlove

Habe ich auch gehört. Also es ist natürlich schwer sowas zu quantifizieren oder diesen Zahlen jetzt zu glauben. Weil ich denke, man kann schon sagen, dass das ein signifikantes Problem ist für die Russen Nicht das Einzige, was sie haben, aber noch mal eins, was dazu kommt und das vermutlich Friendly Fire bei Ukrainern eher die Ausnahme sein dürfte. So gut wie sie da eben äh vernetzt sind, ne.

Pavel Mayer

Ja gut, kommt immer vor äh so und äh auch wir jetzt im Golf Golfkrieg gab's auch mehr Tote. Auf äh Koalitions äh Seite, irgendwie hundertfünfzig ungefähr durch Friendly Feier und äh nur zehn oder 20. Durch Feindeinwirkung, ja. Aber gut, auf der anderen Seite hat man äh irgendwie ungefähr hunderttausend gegnerische Truppen äh getötet wahrscheinlich, insofern war das jetzt immer noch ähm ganz gutes Verhältnis.

Tim Pritlove

Trotzdem war der Rückzug äh schon ein geplanter Rückzug, das sieht man auch da dran, dass dann binnen eines Tages mehrere Brücken gesprengt wurden und zwar jetzt nicht nur die übern, sondern eben äh alle möglichen Brücken, also man wollte generell einerseits natürlich den Vorstoß, der hm ukrainischen Truppen verlangsamen, aber wahrscheinlich auch einfach mal einfach nur wieder Infrastruktur zerstören, um die Sache teuer zu machen. Auch in der Stadt Ressourcen ist die komplette Strommobilfunk und ich glaube auch Wasserinfrastruktur komplett zerstört worden.

Pavel Mayer

Alles.

Tim Pritlove

Das heißt, sie haben da jetzt erstmal einen Scheiß so ein bisschen, also da funktioniert erstmal sehr viel nicht, trotz alledem waren da die ähm, ja der Jubel natürlich groß, als die ukrainischen Soldaten dort in die Stadt gekommen sind. Hat sich ja nicht lange Zeit gelassen und war nach drei Tagen schon vor Ort, was ich. Mal wieder sehr tough finde, so weil er war im Prinzip so in Reichweite russischer Artillerie zu dem Zeitpunkt, weil War ja dann auch auf der anderen Seite des Flusses. Also das äh zeigt schon immer wieder, welchen Mut er hat auf der einen Seite, aber auch welches Vertrauen er in die eigene Armee äh zu haben scheint klares Signal. Ähm da kann sich Putin mehrere Scheibchen von abschneiden, aber vielleicht sollte er das besser nicht.

Pavel Mayer

Was man woran man vielleicht auch noch erinnern kann, ist, dass äh ja auch die Stadt war, wo es größere Proteste gegen die Russen äh gab in den ersten Wochen, die dann unterdrück. Äh wurden, also Demonstrationen gegen gegen die russische Besetzung äh gegen die dann mit Tränengas und dann Verhaftungen äh vorgegangen wurde, da äh ja. Und äh ganz viele Leute haben dann ihre ukrainischen Flaggen irgendwo im Garten äh in einer Plastiktüte vergraben und jetzt wieder ausgebuddelt und dann ähm wie die Wiener hissen zu können. Also da scheint doch ähm, ja äh eine Menge Leute gegeben äh zu haben oder auch noch zu geben, die. Mit dem russischen Einmarsch überhaupt nicht einverstanden waren und wahrscheinlich sind dann auch viele, die vielleicht erstmal ja indifferent waren, nachdem sie erlebt haben, wie die Russen sich da aufgeführt haben, haben wahrscheinlich auch ihre Meinung geändert.

Tim Pritlove

Den Eindruck habe ich auch gewonnen. Ja, vielleicht noch mal kurz zu den Brücken. Also wir haben diese vielen kleinen Brücken im Land gesprengt, aber sie haben natürlich dann auch nochmal die beiden großen Brücken ähm, die halt jetzt vorher schon von der Ukraine eigentlich die ganze Zeit angegriffen wurde, aber nicht so komplett zerstört wurden, sondern eben nur so nicht mehr befahrbar gemacht wurden Also die Antonowski Brücke, die große Brücke bei der Stadt Ressorten. Da sind gleich mehrere Segmente äh zusammengestürzt. Es gab ein bisschen unterschiedliche Berichte darüber, was jetzt diese Sprengung wirklich ausgelöst hat. Also es ist offensichtlich, dass es so, so wie so mächtig wie die ähm Explosion war, dass das schon direkt an der Brücke installierte. Sprengsitze der Russen gewesen sein müssen. Ja, sonst wäre so so ein Einsturz gar nicht äh denkbar. Das geht mit Raketenbeschuss nicht, sonst hätte das ja schon längst stattgefunden. Ähm aber es gab zumindest so Berichte, dass während des Abzuges der Russen über diese Brücke. Wo halt viele Truppen rübergelaufen sind. Äh es nochmal massiven Artilleriebeschuss gab durch die Ukraine. Dabei ähm ein Lastwagen mit Munition getroffen wurde, der dann vielleicht diese Springsätze.

Pavel Mayer

Ja

Tim Pritlove

Alles so ein bisschen Spekulation. Letzten Endes ist das alles so im Dunkeln. Passiert. Da gibt's zwar Bilder von der Explosion, aber daraus lässt sich eigentlich relativ wenig ableiten, ist auch am Ende völlig egal. Die Situation ist auf jeden Fall so, dass im Nordteil der Antonowski-Brücke hin. Glaube fünf oder sechs Segmente kaputt sind und wohl auch ein paar Stützen, also das wird dauern bis das äh wieder repariert werden kann. Und ähm im Osten die zweite große Brücke bei dem Staudamm, beim Nova Kakovka Damm. Da äh verläuft ja der. Also der eigentliche Staudamm. Gibt's im vorderen Bereich so ein Schleusen-Ding mit einer Brücke. Das ist das, was die Ukraine die ganze Zeit beschossen hat und wo dann die Russen sich damit geholfen haben, dass sie diesen ganzen Schleusenbereich einfach zugeschüttet haben. Verläuft aber weiter im Verlauf des Gangs eine eine weitere Brücke und die haben sie dann halt im Nordteil haben sie nochmal drei Segmente gekillt, sowohl den Straßen als auch den. Eisenbahnteil, sodass auch da ein übersteigendes erstmal nicht so schnell möglich ist, aber ich glaube, das wird sich für die Ukrainer schneller lösen lassen das Problem, weil das nicht so riesigen Spannweiten sind an der Stelle, sondern das äh dürfte sich mit irgendwie vorgefertigten Brückenteilen ähm wahrscheinlich bald machen lassen.

Pavel Mayer

Ja in ich meine interessant ist auch an. Der Sache, dass die Russen sich jetzt nicht zutrauen von ihrer Seite aus. Diese zwei Brücken militärisch zu sichern, ja, Also quasi sagen, na ja, äh den Ukrainern jetzt eine Falle zu stellen oder die Ukrainer da einfach äh rüberzulassen, um äh ihn dann Verluste durch äh zuzufügen, müssten wir ja denken, na ja gut, jetzt wo sie sich zurückgezogen haben äh. Könnten Sie ja eigentlich dort Truppen konzentrieren und äh sagen umgekehrt die ja die Brücken einfach stehen lassen, aber offensichtlich haben sie Angst vor den Ukrainern, dass sie über die Brücke rüberkommen und äh sie dem nicht standhalten. Mhm so ich meine anders kann man das jetzt nicht interpretieren, ja, dass sie da alles alles gesprengt haben. Also dass sie offensichtlich nicht damit rechnen irgendwie jemals in absehbarer Zeit äh wieder auf die andere Seite zu kommen, dass sie im Grunde genommen erst mal kapituliert haben. An der Stelle.

Tim Pritlove

Das stimmt, das ist ähm das ist offensichtlich. Es gab ja dann noch Gerüchte, dass äh die Russen vielleicht den Damm springen wollen. Die Gerüchte stammen vor allem daher, vor allem, dass die Russen genau dieselben Gerüchte über die Ukrainer veröffentlicht haben Was ja meistens immer darauf hinweist, dass sie selber äh so was vorhaben. Das war, fand ich schon die ganze Zeit so eine etwas. Skurrile Geschichte, weil hm es macht aus der russischen. Sicht heraus gar nicht so sehr Sinn, diesen Staudamm. Zu killen, ne. Einerseits ist es halt auch wie eben schon von dir erwähnt. Diese Perspektive mit, na ja, das ist ja eigentlich alles Russland. Das ja gerade annektiert ja? Ist ja auch irgendwie ihre Infrastruktur ähm also ist es natürlich nicht, aber so aus aus ihrer.

Pavel Mayer

In der aus deren Sicht.

Tim Pritlove

Aus ihrer komischen Logik heraus äh zerstören sie ja quasi jetzt ihr eigenes Land die ganze Zeit und während man halt so eine Brücke und so weiter mal eben schnell ersetzt bekommt, so würde dieser Staudamm gesprengt werden und würde tatsächlich das ganze Wasser, was dort aufgestaut ist äh in die das Schwarze Meer gelassen werden, dann wäre das eine Katastrophe, die also erstmal verheerend wäre und zweitens auch. In absehbarer Zeit auch nicht wieder rückführbar gewesen wäre. Plus es würde eben auch gefährden, den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks, was halt von diesen aufgestauten Wasservorräten vor allem seine Kühlung bezieht. Dazu kommt noch, dass an dieser Stelle speziell auch ja noch der Kanal abgeht, der die Wasserversorgung für die Krim sicherstellt. Das heißt auch an der Stelle würden sie sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie eben davon ausgehen, dass sie die Krim noch halten hätten sie das jetzt sozusagen gesprengt, dann wäre das im Prinzip ja dann auch sofort das Todesurteil für die Krim gewesen. Und was noch dazukommt, ist. Diese spezielle militärische Situation, die wir jetzt haben, also wir haben diese. Bei so einer Berichterstattung immer so eine Sache, ne? Es wird manchmal von linken und rechten Ufern, manchmal von Westufer und Ostufer und manchmal von Nord- und Südufer gesprochen, ne? Und das ist halt lustigerweise. Alles dort richtig. Ja, also auf der einen Seite teilt ja dieser Kniepro. Die Ukraine mehr oder weniger von Nord nach Süd, macht eben nur auf den letzten Metern nochmal so einen Schlenker gen Westen, so dass man zwar schon vom Westufer reden kann, aber die Stadt Chrisson, hat das Ufer quasi nach nach Süden und äh der äh östliche Teil der östliche, der östliche Landmasse, die durch diesen abgetrennt wird, befindet sich eben dann entsprechend dort im Süden der Stadt, also nach Norden äh ist dann die andere Seite. Also links und rechts bezieht sich ja immer auf den Flussverlauf, das heißt wenn man jetzt quasi das Wasser verfolgt, dann ist die rechte Seite die Westseite, die linke Seite ist äh die Ostseite beziehungsweise eben dann auf diesen letzten Metern bei der Stadt ist es eben so eine Nord-Süd-Trennung. Und also dieser. Westliche oder nördliche Teil, da wo die Stadt ist, liegt sehr viel höher als die andere Seite dort, wo die Russen jetzt sind. Das heißt, die Russen haben jetzt ihre neue Verteidigungsstellung dort aufgezogen, befinden sich aber signifikant niedriger. Als die Stadt Resshon. Würde jetzt dieser Staudamm brechen, explodiert werden, was auch immer. Dann würde halt das Wasser riesige Gebiete überfluten, würde auch signifikant bestimmte Teile der Stadt mit ähm. Mitnehmen, ja. Aber eben auch sehr große Teile nicht, die einfach sehr hoch liegen, während aber da, wo die Russen stehen, eigentlich alles überschwemmt werden würde. Also das wäre aus der Sicht auch. Gar keine sinnvolle ähm Aktion. Klar, man könnte sagen, okay, wenn das so alles überschwemmt ist, dann können die uns da irgendwie nicht mehr angreifen. Aber ich habe so den Eindruck, das war ihnen dann auch zu teuer. Jetzt denke ich, sollten eigentlich. Die also wenn es wirklich Sprengladungen an diesem Damm gegeben hat, dann bin ich mir relativ sicher, dass jetzt die Special Forces der Ukraine diese schon entfernt und entschärft haben. Zugang dazu haben sie, ne? Sie stehen halt jetzt quasi auf der anderen Seite, aber es gibt jetzt auch Berichte und jetzt kommen wir so ein bisschen in die aktuelle Gerüchteküche, die schon seit Tagen äh ein bisschen hin und her geht. Also was. Verhältnismäßig gesichert zu sein scheint es, die Russen sind jetzt nicht direkt am anderen Ufer. Genau aus diesen von mir eben genannten Gründen. Sie liegen da so niedrig. Für die Artillerie aus der Stadt von oben einfach ein gefundenes Fressen sind. Die übersehen da sozusagen alles und wenn du da so einen Höhenunterschied hast, dann ähm dann ist das nicht gut. Dementsprechend. Heißt es, dass sie sich zehn, 15 bis zu 25 Kilometer ins Land zurückgezogen haben. Und das wären wirklich gute Nachrichten für die Stadt Resson, denn das würde bedeuten, dass die Stadt, aus dem Range des Artilleriefeuers der Russen raus ist und bisher gab es auch noch keine Berichte von äh unmittelbarem Artilleriebeschluss der Stadt. Man natürlich jetzt vermuten, dass sie sagen, so oh, was, wir kriegen die Stadt nicht mehr, dann machen wir die halt jetzt kaputt, wie wir das überall auch gemacht haben. Wir haben hier ganz viel Artillerie rumstehen, können einfach draufhalten. Aber es gilt wahrscheinlich auch nach wie vor, dass sie eben. Probleme haben mit der Logistik, mit dem Nachschub, dass sie jetzt unter Umständen auch ihre Artilleriemunition zusammen äh halten müssen, um dann eben wirkliche Vorstöße äh etwas entgegensetzen zu können Und ja, sie waren ohnehin so benachteiligt, dass sie sich dann doch auf andere Bereiche zurückgezogen haben.

Pavel Mayer

Sie haben vor allen Dingen haben sie auch so ein grundsätzliches Problem. Was im Wesentlichen durch Haimas und andere Präzisionsartillerie verursacht. Wurde, nämlich ähm jedes Mal, wenn jetzt die Russen irgendwo Truppen konzentrieren. Also und sei es äh sag mal fünf Fahrzeuge oder so auf einem Haufen packen, dann äh wird das halt sofort zum Prioritätsziel für ukrainische Präzisions Angriffe oder auch für äh nicht präzisionsarthologie. Und ähm deswegen damit das nicht der Fall sind, haben die Russen sich so die Taktik, überlegt oder überlegen müssen, dass sie zum einen die größeren Lager sehr weit hinter der Front. Haben und dann sowohl die Truppen als auch die Lager halt. Fein aufteilen in viele kleine Grüppchen und kleine Lager damit, die, besser tarnen können, weil du hast ja dann auch bei einem großen Lager äh hast du halt ständig auch Verkehr äh dass du das nicht so leicht geheimhalten kannst. Nur durch diese, sage mal Zersplitterung äh brauchst du natürlich von der Logistik her. Äh einen viel größeren Aufwand und du hast nicht mehr so viel Überblick, wo eigentlich dein ganzer Kram lagert. Und dann kommt noch dazu, dass die Russen ja mit sogenannter Puschlogistik arbeiten. Also äh im Gegensatz die NATO da fordern die Truppen dann an, was sie brauchen, während äh bei den Russen man so ungefähr weiß so wie wie viel braucht so eine Truppe und dann wird halt von oben einfach geliefert und ähm Das führt dann natürlich viel leichter zu Fehlallokationen. Heißt, dass wahrscheinlich es irgendwo Truppen gibt, die gar nicht wissen, wohin mit dem ganzen Krempel. Weil äh ja sie gar nicht jetzt direkt im Kampf stehen oder einen ganz anderen Verbrauch äh haben äh oder weil man nicht genau weiß, wie viele Truppen eigentlich wo äh sind, weil die Zahlen eben nicht stimmen während es halt bei anderen Truppen allein schon am Trinkwasser mangelt, äh weil sie nicht mal in der Lage sind, an den nächsten Bach oder die nächste Quelle äh zu gehen, weil sie äh ständig eben dann. Ukrainische Drohnen oder Artilleriebeschuss äh fürchten und quasi dann auch noch mitten in einem in einem Land, was total nass und feucht ist irgendwie auch noch am Verdursten sind.

Tim Pritlove

Ja also ist alles äh. Situation, wo nicht klar ist, wie feststeht die Verteidigungslinie der Russen an der Stelle tatsächlich. Das ist jetzt sicherlich auch Fokus der ukrainischen Armee, das neu herauszufinden und neue Pläne zu machen. Während sie natürlich jetzt auch erstmal mit der Sicherung und der Instandsetzung der Infrastruktur beschäftigt sind, sie müssen sicherlich auch noch. Das Cleaning durchführen, also das ist so der Begriff für. Entschuldigung nicht das also wenn halt 'ne Stadt eingenommen wird dann muss man. Von Haus zu Haus, von Keller zu Keller schauen, dass ich da nicht irgendwelche Soldaten äh hinter den Linien eingesperrt haben. Es gab da 1tausend Berichte, dass die sich dann einfach. Ihrer Soldatenkleidung entledigt haben und zivil irgendwo rumhangen, um irgendwie äh davonzukommen oder vielleicht auch. Linien zu infiltrieren, aber ich glaube nicht, dass das von sehr viel Erfolg gekrönt sein dürfte. Ist auch ein bisschen unklar, wie groß jetzt die Verluste waren. Die Russen haben ja selber gesagt. Super, kein Problem, kein Mann verloren, keinen Panzer zurückgelassen, Tatsächlich ist der Verlust an Gerät relativ gering, also es ist nicht so, dass jetzt nicht zurückgelassen wurde, aber es ist jetzt nicht wie in äh Isum, das verwundert so ein bisschen, weil ja durch diese Brücken im Prinzip. Genau dieser Rückzug von schwerem Gerät eigentlich erschwert worden sein sollte. Trotzdem habe ich jetzt nicht so viel gesehen, dass da jetzt äh riesige Mengen an Munition oder eben auch an schwerem Gerät. Die Hände der äh Ukraine gefallen sind, aber es war wohl schon auch etwas. Also ich kenne jetzt bloß die Zahlen nicht, aber es äh war jetzt nicht im, übermäßig viel, aber es sind dann eben schon viele Russentod äh im Fluss gefunden worden, die also dann es nicht geschafft haben über diesen Fluss zu kommen et cetera, die Verluste sind äh an der Stelle ein bisschen unspezifisch. Insgesamt haben wir allerdings eine enorm hohe Verlustquote der russischen Armee, also täglich gehen, irgendwie so zwischen also laut den Zahlen der ukrainischen Armee, die die veröffentlichen, ja, also was sie meinen, was was sie. Meinen gesehen zu haben oder behaupten zu können in der Größenordnung von 500 bis 800 pro Tag. Enorme Zahlen sind, ne und äh man kann auch davon ausgehen, dass die Verluste bei der Ukraine jetzt auch nicht null sind, sondern dass äh, vielleicht so ein Verhältnis von 1 zu 8, 1 zu zehn derzeit äh existiert. Also der Verlust der Ukraine sind sicherlich niedriger. Das hat. Viel mit ähm ihrer besseren Ausrüstung zu tun, ja. Die haben einen besseren mhm, Schutz gegen äh Munition, also solche Schutzwesten, Helme sind besser, generell ist die Ausrüstung besser, die medizinische Versorgung ist besser. Die Soldaten sind auch nicht so ausgepowert, die werden regelmäßig durchrotiert, mentale Belastung wird. Von daher auch ähm besser kontrolliert. Ist natürlich trotzdem hoch. All diese ganzen Faktoren, das gilt halt für die Russen irgendwie kaum. Dazu kommt dann eben noch die Situation mit der schlechten Ausbildung äh und der schlechten Ausrüstung und jetzt gerade im Winter durfte das nochmal ein Problem werden. Da kommen wir aber auch gleich nochmal separat dazu. Vielleicht erstmal die Situation in nochmal. Abschließend, also die rechte Nibro-Seite, komplett unter ukrainischer Kontrolle. Das kann man mit Sicherheit sagen und und ob die andere Seite komplett unter russischer Kontrolle ist, da gab's einiges. Hin und her, also es ging dann relativ schnell, dass so Berichte kamen so, ja, die ukrainische Special Force sind jetzt mit, auf die andere Seite gegangen des Flusses an verschiedenen Stellen angelandet und fahren da irgendwelche Attacken und viel wurde auch über diese Landzunge hm spekuliert. Das ist ja so ein eher so ein Naturschutzgebiet da am Süden äh so sandige würde man sagen fast schon so. Syltartige äh Strukturen, ja, so ein bisschen so ein Nordseeinselstyle mit viel äh Sand und Büschen, alles sehr flach im Wasser. Ähm wo. Ja, man sich nicht groß verstecken kann, aber wo man auch mit schwerem Gerät nicht unbedingt. Problemlos durchfahren kann, weil's einfach keine befestigten Straßen gibt, sondern eben alles sehr sandig ist und wurde eben gemunkelt, dass dort äh die Ukraine rübergesetzt hat mit kleinen Schiffchen, um dort irgendwelche Spätposten zu bestreiten. Das kann alles sein, aber das ist alles überhaupt nicht bestätigt und ähm Gab dann auch Berichte, dass schon irgendwie erste Städte wieder eingenommen wurden. Das ist aber Quatsch, sondern das hat wohl eher was damit zu tun, dass die Russen sich eben einfach von alleine paar Kilometer zurückgezogen haben und die kleinen Dörfchen, die also jetzt wirklich an der Nordseite äh sind, dass die halt einfach derzeit grayzon sind, also so ein unumkämpfter Bereich oder vielleicht um faktisch umgekämpfter Bereich, aber eben derzeit. Niemand und ähm niemand hat da die Kontrolle dadrüber und äh macht da irgendwas, ne.

Pavel Mayer

Ja, also diese diese Ecke äh da ist im Prinzip auch sozusagen der Flusskilometer null des Drah. Äh da fängt äh der Fluss äh eigentlich an und ähm, Ja, es ist halt schon auch ziemlich weit. Von jetzt generell Nachschub, egal auf welche aus welchem Wege er kommt und es gab auch schon recht früh Meldungen auch noch also bevor Jetzt das die Nordseite von der Ukraine ganz befreit war, dass äh die Russen auch auf der Südseite, also auf ihrer eigenen Seite äh Evakuierungen vornehmen, So also dass sie sich nicht nur auf die Nordseite beschränkt haben, sondern eben auch äh dort ja Truppen aus der, Südwest äh aus dem Südwestzipfel äh zurückgezogen haben, weil eben dort ja die die Versorgungswege einfach lang.

Tim Pritlove

Das können Sie einfach genauso wenig halten wie die ähm Versorgung eben im nördlichen Teil, den Sie jetzt verlassen mussten und das ist so ein bisschen das Dilemma der Russen, dieser ganze Oblaste Ressourcen ist nochmal. Viel extremer als schon der jetzt gerade von ihnen verlassene Teil einfach weites Land. Ja also da ist wenn man sich das mal anschaut das ist halt einfach eine einzige Agrarwüste immer mal wieder ein kleines Dörfchen Filder, Filter, Filter, Filter, Filter, Filter, Filter, soweit das Auge reicht. Also ein riesiges Gebiet, in dem einfach sehr wenig wirkliche städtische Infrastruktur ist. Es gibt einfach nur so ein paar kleinere Örtchen, die so am Meer 'ne gewisse Dichte aufweisen, wie dem dieses Gadows, aber das ist dann eben so weit weg vom Schuss und so wenig mit allem anderen verbunden, dass es sich eben auch fast nicht lohnt, dort große Truppenkonzentrationen zu halten, zumal ein Vorstoß der Ukraine einfach wahrscheinlich an diesen Städten mehr oder weniger dran vorbeigehen würde und diese Versorgungslinien durchschneidet und dann stehen sie halt genauso doof, und es macht derzeit so ein bisschen den Eindruck, als ob sie ihr Kommand und Kontrollzentrum und irgendwie ihre gesamten und Truppenkonzentrationen tatsächlich mehr auf den. Ja auf die Grenze zu Krim konzentrieren und von dort äh auch eben die Kämpfe in Saporissia. Also weiter hoch, den Fluss, ähm da wo das Kraftwerk ist, dort äh darauf zu konzentrieren, weil das sieht so ein bisschen aus, als könnte das eben so das nächste Theater sein, in dem die Kriegs äh Wallungen weitergehen.

Pavel Mayer

Ja, ja. An sich dachte ich mir noch, hm okay. Warum bringen die Russen jetzt nicht vielleicht. Die Ukrainer in dieselbe, unangenehme Situation, in der sie vorher äh waren, also quasi erlauben den Ukrainern jetzt einen Brückenkopf auf dem anderen Ufer aufzumachen. Und drehen quasi den Spieß um. Aber äh das scheint halt weder die geografische Lage zu äh ermöglichen wegen dem Höhenunterschied und gegen die du gerade ausgeführt hast äh. Ganz unterschiedlichen Besiedlungsgrad plus, dass es den Russen einfach an den entsprechenden Waffensystemen auch mangelt, um eben genau das äh. Dann symmetrisch äh umzukehren, sodass. Mein Eindruck ist, dass Sie sich innerlich auch schon von mehr äh Gebiet verabschiedet äh haben, äh was Sie wahrscheinlich erst mal nicht in der Lage sein werden, zu verteidigen.

Tim Pritlove

Ja, das kann gut sein. Summa summarum. Muss man jetzt festhalten durch diesen erfolgreichen Kriegszug, diese erfolgreiche Rückeroberung von statt und der entsprechend drumrum liegenden Gebiete nördlich des Flusses oder. Des Flusses. Ähm hat jetzt Ukraine die Hälfte der Gebiete wieder befreit bekommen, die die Russen insgesamt in diesem ganzen Krieg besitzt haben, also einschließlich der Vorstöße in Kiew, Rakiew, also all das, wo. Ukrainisches Territorium mal unter russischer Kontrolle war, Die Hälfte davon ist jetzt wieder äh zurückerobert worden und das ist schon mal ein ziemlich großer Erfolg. Ich glaube, die Ukrainer werden jetzt auch nicht äh groß, einen Pausenmodus machen. Einfach weiterkämpfen und versuchen weiterhin die großen unter Druck zu erhalten, denn die sind sagen wir mal also eine Pause können da sicherlich alle mal gebrauchen. Aber eine Pause könnten die Russen natürlich überproportional mehr nutzen. Als die Ukrainer, weil sie dann eben sich wieder verstärken können. Aber derzeit sind sie einfach die ganze Zeit auf dem linken Fuß und äh Ukraine versucht ihn halt ähm. Möglichst viele Schläge zuzusetzen, so es eben in ihren eigenen Kräften steht. So, das gibt uns die äh Gelegenheit und den Auftrag auch noch Zweites Kriegsgebiet mal anzuschauen, wo es ja auch schon seit einiger Zeit äh vorangeht. Das ist eben ich würde es jetzt mal die Luhansk-Offensive nennen äh äh Offensive. Es ist zwar jetzt noch nicht der letzte Quadratzentimeter des Oblast Rakif befreit, aber eben ja so gut wie. Dann nur noch so einen nördlichen Streifen, der jetzt äh technisch fehlt. Aber es geht natürlich jetzt um die Rückeroberung von äh Luhansk, weil das ist jetzt sozusagen genau das Gebiet, wo die aktuelle Frontlinie im Nordosten steht. Und ähm ja, das hängt ja alles zusammen mit dieser. Super erfolgreichen schnellen Rückeroberung größerer Gebiete, über die wir hier schon viel gesprochen haben, Rakif. Die Ukraine hat dort halt eine Lücke gesehen, eine äh hat schwache Stellung gesehen, hat dann in Windeseile das ganze Gebiet bis äh kopiansk. In Beschlag genommen, das was also diesen Ost Kiel äh Fluss getrennt wird, der dort von Nord nach Süden läuft und in dem Zuge dann halt erst die wichtige Stadt Isum wieder zurückerobert, die halt so ein ganz wichtiger Brückenkopf war für die Russen im Kampf um Donetsk und dann später eben auch noch die genauso wichtige Stadt Lüman, die eine ähnliche Funktion hatte sie dann eben von diesem weiter nach ähm Osten vorgestoßen sind. Und dort gab's dann auch für eins, zwei Wochen weitere äh Erfolge, sodass diese ganze Frontlinie ähm an so eine wichtige Straße herangeführt werden konnte, die P 6undsechzig, die halt dann diesen Ort äh Kopiansk mit den industriellen Gebieten, um et cetera Luci Chansk verbindet. Das ist eine ganz wichtige Linie für die Russen um den Norden von Luhansk äh zu halten. Dort gibt's auch noch mal so geografisch ein ähm Eine Trennung einerseits gibt's dann erstmal äh Waldgebiete. Dahinter geht's dann aber auch wieder ähm nach unten, also für die Russen vielleicht gar nicht so gut und die wichtige Stadt ist dort eben. Die versuchen die Russen jetzt gerade zu verteidigen. Das gelingt ihnen so halbwegs, aber äh die Ukraine macht also hier Fortschritte. Und wenn jetzt Truppen, die aus frei geworden sind und da. War ja von 60.000 die Rede. So viel werden sie jetzt nicht brauchen, um diese Stellung dort zu halten. Können sie also keine Ahnung wie viele, aber viele neu äh verteilen und mich würde das nicht überraschen, wenn sie sowohl jetzt diese Front äh. Luhansk Front damit äh verstärken als auch zwei, drei andere Punkte, auf die ich gleich noch eingehen werde. So und damit könnten dann weitere Vorstöße möglich sein. Sind da schon relativ weit. Ist ein bisschen schwierig zu sagen, wann sich hier etwas nennenswert äh verbessert, aber auch hier geht die Ukraine relativ klug vor. Also sie tasten immer wieder ab, wo es Widerstand, wo kann man durchschießen Russen machen Gegenoffensiven, die werden in der Regel immer zurückgeschlagen äh, eine recht blutige Veranstaltung, wenn man in Zahlen dort glauben darf. Dort immer wieder genannt werden es macht so ein bisschen den Eindruck als ob das hier auch wieder so. Nutzungs äh Krieg ist, es wird sich zeigen, inwiefern die Wälder dort für die Russen noch ein sinnvolles äh Versteck sind mit ihrer Artillerie, wenn jetzt der Herbst voll einsetzt, ja also. Klar, ne, also wenn's nicht jetzt grade Nadelwald ist, dann wird einfach nicht mehr sehr viel, Blätter äh Dickicht am Start sein und natürlich auch die äh allgemeine Kältesituation und die schlechte Ausrüstung, das könnte alles eine Rolle spielen. Gilt natürlich umgekehrt genauso auch für die Ukraine aber es gibt schon so verschiedenste Anzeichen, dass äh ja also in an irgendeiner Stelle dieser Front äh es demnächst knacken könnte.

Pavel Mayer

Was was immer auch noch eine Rolle spielt, wenn man sich das mal so im Profil anguckt oder im im Satellitenbild, stellt man fest, dass. Die Gegend, wo die Front sich jetzt hin verlagert hat, äh etwas. Ungünstig ist für einen schnellen, mobilen Kampf, die es glaube ich relativ hügelig, relativ bewaldet und mit ja eher so vielen kleineren auch Flussläufen durchschnitten, die dann jeweils immer Taylor äh bilden und zwar hauptsächlich so in Nord-Süd-Richtung. Was äh halt bedeutet, ja, dass dass eben, diese Gegend gerade den den Verteidiger äh so ein bisschen bevorteilt und das eben schwieriger macht jetzt dort so einen schnellen äh Durchmarsch zu erzielen, aber, ähm im Winter frieren eben viele dieser Flüsse auch zu. So, das heißt, äh der Winter verändert nicht nur, dass es weniger Laub gibt, sondern es werden dann plötzlich auch irgendwann, wenn halt Frost einsetzt da oben werden plötzlich ganz andere äh Stellen eben auch wieder passierbar, nämlich man kann dann teilweise sogar mit Fahrzeugen einfach über die Flüsse rüberfahren, die stellen dann nicht mehr so ein so ein Hindernis da und das kann dann auch nochmal eine neue Dynamik in das Ganze bringen da oben und äh wenn halt jetzt ein Vorstoß dann eben tatsächlich in Ostrichtung äh erfolgt. Dann äh die die ganzen Versorgungswege laufen eben auch vom äh äh Norden nach nach Süden und äh wie gesagt in in in Ostrichtung zu gehen, da sind dann eben die meisten Hindernisse, aber wenn man das einmal durchbrochen hat, dann kann man eben relativ schnell dann äh äh wiederum nach nach Süden äh äh durch. Durchmarschieren beziehungsweise äh haben dann die Truppen äh im im Süden äh den kann man dann die Versorgungswege abschneiden. Also in der Tat da ist jetzt einiges drin äh für den Winter habe ich das Gefühl, dass sich da irgendwann äh wieder eine neue Dynamik einstellen könnte in der Luhansk-Region.

Tim Pritlove

Das zeigt ja auch, also es gibt ja noch so eine etwas obskure Bewegung in diesem Bereich und zwar die sogenannte Wagnerlinie. Danach benannt, nach diesem Wagner, Privatmilitär, Truppen, die das wohl in irgendeiner Form koordinieren und das ist wirklich eine etwas verstörende Nummer. Also was wird dort getan? Es sind größere Mengen an so Betonpyramiden ähm hergestellt worden und werden dort mit Trucks großräumig auf so einer Verteidigungslinie verteilt. Wenn man sich aber diese Linie anschaut, wo die liegt. Dann macht es mehr so den Eindruck, als ob das so der Kernbereich des 20014eroberten Gebietes um Luhansk Stadt äh et cetera ist. Also überhaupt nicht da, wo jetzt grade die Frontlinie ist, sondern deutlich weiter zurückgesetzt und eben auch nicht vollständig der ganze Bereich von Luhansk, der ganze Norden, von Luhansk äh nicht, sondern nur eben die Stadt ähm et cetera. Einerseits, andererseits gibt es auch für Verteidigungslinien in Russland, die dort gebaut werden, was völlig verstörend ist, also um, ähm die Gegend da äh Belgo Rott, also jenseits der ukrainischen russischen Grenze werden solche Verteidigungslinien auch aufgezogen Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll, diese Verteidigungslinien, das sind halt so im Prinzip immer so zwei Linien, wo dann so im regelmäßigen Abstand diese Beton Pyramiden abgesetzt werden, die vielleicht, was weiß ich, wie hoch sind die, eins fünfzig oder so, keine Ahnung, nicht besonders hoch.

Pavel Mayer

Diese Drachenzähne werden die auch genannt, Dragon Ties und wie hießen Deutsch schießen die noch anders? Das gab's auch schon im ersten Weltkrieg die Dinger, nur die Russen haben glaube ich auch noch eine Billigvariante davon. Eigentlich werden die eigentlich werden die wohl eingegraben normalerweise, damit die da damit man die eben nicht einfach mit einem Radlader wegschieben kann, aber äh.

Tim Pritlove

Die einfach nur so auf die Erde, ne.

Pavel Mayer

Aber bei den Russen ist es mehr irgendwie Optik. Die kippen die da ab äh und das äh Einzige ja wogegen die helfen ist, dass ja ähm. Du da nicht nicht einfach mitm Auto äh. Lang fahren kannst, sondern halt ja irgendwas brauchst.

Tim Pritlove

Den Eindruck habe ich nicht so richtig, weil für ein Auto sind dann die Abstände dann teilweise auch wiederum zu groß und ich habe auch schon ähm irgendwo ein Filmchen gesehen, wo ein gepanzertes Fahrzeug über diese Dinger einfach rüber ockelt. Also das was viel bringt, da habe ich so ein bisschen meine Zweifel, aber man man wundert sich ja bei den russischen Verteidigungslinien. Mittlerweile eigentlich über gar nix mehr so richtig. Also um vielleicht die Situation jetzt hier äh kurz abzuschließen. Man muss halt noch sagen, also auch hier wie auch an vielen anderen Stellen. Werden halt immer wieder viele von diesen mobilisierten Truppen eingesetzt. Das ist halt ähm alles nicht so schön. Berichte verdichten sich immer wieder äh auf dieselben Storys. Diese Leute werden da viel zu schnell hinverlegt. Die sind sozusagen von diesen insgesamt mobilisierten ist halt einfach so ein gewisser Teil einfach auserwählt worden, um einfach sofort an die Front zu gehen und die setzen sie dann ganz vorne in die allererste Verteidigungslinie, drücken ihn irgendwie ein paar Waffen in die Hand damit sie ein bisschen paff machen können, aber sind einfach nicht gut ausgerüstet und wie vorhin schon erwähnt auch nicht besonders äh gut mit Kommunikation äh versorgt und sitzen da teilweise rum, haben nix zu essen, haben nix zu trinken ähm und äh werden die ganze Zeit mit Artillerie Feuer beballert und entsprechend hoch sind die Verluste aber auch nicht so ohne Weiteres fliehen Weil eben die Reihen dahinter den Auftrag haben, die dann einfach abzuknallen, wenn sie irgendwie desertieren möchten. Also es ist alles ziemlich böse, was da läuft bei den Russen ähm für die Moral und den Zusammenhalt der Armee nicht viel getan. Ähm aber das ist nun mal diese Situation und man geht davon aus, dass also auch in Johannes so die Verluste der Russen äh locker sieben bis zehn Mal so hoch sind wie die der Ukraine. Ja, dann vielleicht nochmal eine ein Blick auf die Situation in Dunetzk Da gibt's immer relativ wenig zu berichten, weil eigentlich immer dasselbe passiert. Also wären wir jetzt mit der Luhansk ähm Front, den nordöstlichen Teil des Frontverlaufs, der sich ja so einmal sichelmäßig jetzt so um diese Ukraine herumlegt besprochen haben, ist eben Douniz, der daran anschließende im Süden anschließende Teil, Sprich, das sind so die Kämpfe, sowohl um. Die Region um die Stadt. Als auch ein bisschen weiter nördlich, insbesondere der Kampf um die Stadt Bachmuth, die ja jetzt schon lange immer wieder genannt wird. Das ist so ein bisschen der Ausläufer der Kämpfe, Im Sommer hatten, um nachdem die Russen das eingenommen hatten, sind sie relativ weit vorgedrungen und dachten alle schon so oho oh Gott oh Gott was passiert jetzt? Das war dann eigentlich genau der Moment wodurch das Eintreffen der modernen europäischen und amerikanischen Artillerie die Ukraine das Blatt, drehen konnte. Also bis zu diesem Zeitpunkt sah es wirklich brenzlig aus und durch diese Waffen konnten dann eben die äh Russen so ein bisschen ähm auf ihrem Platz gehalten werden trotzdem und das ist halt dann auch wieder so eine Story mit diesen Wagner, Privatmilitärgruppen von diesem, wie heißt der Vogel nochmal, Prilo, ich. Genau, ne, also so ein Milliardär, dem das irgendwie alles gehört und der halt jetzt unbedingt dort äh Fortschritte machen will, weil es im Prinzip überhaupt der einzige Bereich ist, wo Russland überhaupt irgendwelche Fortschritte macht. Fortschritte bewegen sich eher so in muss man eher in Metern bemessen als in Kilometern. Es gab jetzt in den letzten zwei Wochen dort mal wieder größere Vorstöße. Die meisten werden immer wieder zurückgeschlagen. Jetzt äh haben sich die Kampfhandlungen wieder etwas näher an die Stadt Bach Mut. Aber es geht da halt einfach immer hin und her und die Verluste äh sind auf beiden Seiten groß. Das ist so ein ganz ekliger Teil. Es ist vor allem auch so ein bisschen absurd, selbst wenn die Russen Bachmut einnehmen würden ist damit nicht viel gewonnen, weil dahinter liegen dann wiederum weitere Verteidigungslinien ähm der äh Ukraine insbesondere sozusagen alles in Richtung und ist so quasi die Burg, das ist schon immer so das Zentrum des ukrainischen Widerstands gewesen, seit zwanzig ähvierzehn Vorstellung, dass die Russen hier in irgendeiner Form militärisch nennenswert noch einen Blumentopf gewinnen können, die die. Einfach ähm kann man einfach derzeit ausschließen. Dafür haben sie einfach die Power nicht. Nichtsdestotrotz wird dann einfach Menschenmaterial verheizt ohne Ende und auch Artillerie. Alles, was irgendwie geht. Man versteht das nicht und auch in Donez bei der Stadt Donezk gibt's verstärkte ähm Offensiven und ähm ein paar. Orte, die äh die Ukraine jetzt eigentlich seit einem halben Jahr hält ähm konnten dann zurück. Äh was heißt zurück? Überhaupt erstmal erobert werden von den äh Russen, Aber das handelt sich auch hier äh. Einfach um Fortschritte im im 100 Meter Bereich völlig absurd. Um den Topf dann gleich noch zuzumachen, wo es gerade auch noch wild abgeht, was ja auch noch so ein Tor ist, das ist halt auch wieder so ein äh Ort des permanenten Kopfschüttelns, Pawlifka, da. Das sind so diese beiden. Städte. Das ist von daher ganz interessant, das ist ja dann sozusagen schon so in der Mitte dieser ganzen Frontlinie und das wäre so ein bisschen das Tor nach Marienpol, nach dieser. Extrem zerstörten am Asowschen Meer und ähm hier wollen die Russen auf jeden Fall verhindern, dass die Ukrainer vorstoßen und versuchen das eben mit einer Gegenoffensive. Das ist jetzt schon irgendwie die zehnte oder zwölfte Gegenoffensive in den letzten paar Wochen. Die permanent immer wieder zurückgeschlagen äh wird. Auch hier sind die Verluste groß. Auch hier kämpfen sie quasi ab Hill, also die da als höher als die Stadt und die Russen versuchen, Pavlifka zu erobern, aber es gelingt ihnen irgendwie nur sehr begrenzt dort Fortschritte zu machen und wenn die ganze Zeit wieder zurückgeschlagen das wirkt alles etwas äh verzweifelt und das sind alles so Teile wo man sich denken kann, dass wenn die Ukraine hier ihre zweite Welle startet und äh quasi die Leute, die jetzt in frei geworden sind zum Einsatz bringt und vielleicht eben auch nochmal ein neues Waffenmaterial, dass sich hier das Blatt schnell wenden könnte, denn dieser gesamten Linie gilt natürlich das Ding, sollte es der Ukraine jetzt gelingen, in irgendeiner Form auf dieser breiten Frontlinie. Bist du Netz dort vorzustoßen und so einen Spalt äh. Die russische ähm Besetzungslinie reinzustoßen und vielleicht sogar bis ähm zur ähm, also mehr vorzudringen, dann werden auch noch die letzten Versorgungslinien aus Russland für den Resonnenbereich komplett abgetrennt. Und da haben natürlich die. Russen riesen Sackgang. Trotz alledem sehen wir eben das, was wir schon seit Monaten sehen mit der Halmasraketen und Raketen und anderen Systemen werden einfach permanent. Kommandostrukturen zerstört, ähm größere Soldatenansammlungen angegriffen, und ähm vor allem eben so Munitionslager und andere Logistikzentren zerstört und das ist halt einfach so desbals Haus, so das ne? Hier hauen wir euch weg. Da hauen wir euch weg. Unsere Aufklärung ist besser, unsere Artillerie ist besser. Wir äh machen euch einfach mürbe und der Winter kommt und ihr habt irgendwie Ja, eigentlich keine Chance. Das ist so ein bisschen das. Und das ist dann auch glaube ich so ein bisschen die Zusammenfassung, wie es militärisch jetzt äh insgesamt so aussieht.

Pavel Mayer

Ja ähm also. Ist es natürlich jetzt strategisch sagen, es ist genau der Ort, wo jetzt alle davon ausgehen, äh dass äh es darum äh gehen wird, weshalb so richtig sagt, dass die Russen dort auch versuchen jetzt ihre Truppen zu konzentrieren und das halt möglichst zu verhindern und äh ja ist die Frage wird halt deswegen dann wieder äh irgendwas eher Überraschendes passieren an an anderer Stelle äh so und äh sozusagen noch noch mal so eine so eine Nummer wie äh so so ein so ein. So ein Doppelpack, äh wo man dann erstmal an anderer Stelle angreift, weil klar ist, dass äh die andere Seite irgendeinen Punkt unbedingt haltend äh äh will und äh ja also wird wird bin gespannt äh wo das passieren wird. Ich bin aber im Moment auch fast äh, ja an dem an dem Punkt, dass äh ja wahrscheinlich die Russen ähm nur nur wenige Fronten äh äh werden werden wirklich dauerhaft halten können. Aber da kommen wir gleich noch zu, um das Thema auch noch mal äh zu beenden, noch zwei Sachen zum zum Wagner Thema. Das eine ist, dass nach russischem Gesetz eigentlich solche äh Private Military Companies verboten sind. Ja Aber hat jetzt ja in äh Sankt Petersburg so ein Startup-Zentrum aufgebaut wurde dann irgendwie auch Leute rekrutiert und neue Technologien entwickelt werden, äh sollen und ähm hat sich da mit den lokalen Behörden gerade angelegt und liefert sich dort einen Machtkampf wegen diesem Zentrum, wo die ihm wohl bisher aber die Genehmigung dafür verweigern, also dass sozusagen eine. Sache, die sich dort gerade abspielt und die zweite Sache ist, dass äh Wagner ja auch die Truppe ist, die eben vor allem in Gefängnissen Strafgefangene, rekrutiert hat und unter diesen Strafgefangenen gibt's dann eben noch mal eine spezielle Gruppe mit besonders niedrigem Status. An sowas wie aussätzigen Bataillone. Das sind nämlich Leute, die irgendwie, an Krankheiten leiden, also typischerweise Aids HIV. Äh oder Tuberkulose oder andere äh. Dinge und die werden auch genommen und kommen dann eben wohl in spezielle Bataillone, die dann ganz vorne an der Front sind und die dann auch spezielle Aufnäher tragen müssen und die dann halt vor allem von den Barrikadetruppen zurückgehalten werden und quasi sagen das das sind dann die, die Untersten der Untersten, wenn man, wenn man so will, was so Truppen angeht, auch sehr unappetitlich, das.

Tim Pritlove

Sind auch die Berichte, dass diejenigen, die sich jetzt wirklich dem Kampf äh verweigern, dann wiederum in speziellen Gefängnissen im Keller gehalten äh werden äh entsprechend malträtiert, schlecht versorgt werden und gezwungen werden sollen, dort äh an die. An die Front zu gehen. Also alles, was man da hört, ist einfach. Ein äh einfach schlecht auf allen Ebenen, das ist äh es ist wirklich äh schlimm und spricht vor allem alles nicht dafür, dass. Dass ich hier in irgendeiner Form nochmal eine Armee herausbilden kann, die wirklich die Werbe hat. Hier diesen Krieg einen neuen Spin zu geben, sondern das riecht einfach alles total nach Untergang. Tocking about Untergang. Winter is coming.

Pavel Mayer

Ja Bevor wir ähm zum zum Wetter äh äh kommen ähm in dem also zu oder zum zum Winter kommen, äh würde ich würde ich gerne als erstes nochmal das das Thema Lügen äh äh ansprechen, äh weil das auch noch mal äh ganz ganz gut erklärt. Da gab's ein Video von äh Peru eben auch zu, der das mal untersucht hat und ähm das kann ich kann ich auch nur nur wärmstens empfehlen. Es wird was über eine eine Stunde ungefähr, wo man dann denkt ähm na ja, Moment mal mit äh äh wie ergiebig soll das das Thema Lügen äh jetzt schon sein? Das klingt so ein bisschen oberflächlich aber äh tatsächlich äh, war das super interessant und äh liefert eben auch sehr, sehr viel Erklärungspotential so für Dinge, die bei den Russen jetzt tatsächlich schiefgelaufen äh sind und hm vielleicht. Äh muss man dazu erstmal wissen, dass die Russen oder das russische Militär. Ähm eigentlich sehr mathematisch wissenschaft, vorgeht bei ihren Plänen und und kämpfen. Wir hatten ja ein paar Jahrzehnte Zeit, das mit dem ganzen Kriegshandwerk. So äh alles zu durchleuchten und zu durchrechnen und die haben halt im Prinzip komplexe Algorithmen, wenn man so will, die dann meistens in irgendwelchen Tabellen und Diagrammen zusammengefasst sind, wo dann steht, dass er sich okay für jetzt äh hundert, äh Meter Frontabschnitt oder für für ein Kilometer Frontabschnitt braucht man jetzt so und so viel Truppen und um jetzt Gebiet von der und der Größe ähm zu beschießen, muss man mit so und so viel Granaten von dem und dem Kalima äh jetzt vorgehen und halt all solche Dinge und also haben wir halt sehr, sehr viele Formeln und was weiß ich und wenn ich dann einen Angriff machen will und. Setzt sich da die Zahlen auch der gegnerischen Truppen und gegnerischen Bewaffnungen ein und dann fällt halt raus und dann setzt sich halt meine Truppen ein und dann kriege ich so eine Erfolgswahrscheinlichkeit wie wahrscheinlich ist es äh dass ich dann an der Stelle gewinne und äh wie groß sind dann wahrscheinlich meine Verluste so. Also so. Arbeiten, die eben teilweise, wie gesagt, sehr schematisch, mathematisch und diese ja diese Logik wurde dann auch nach dem nach Ende des Kalten Krieges, als man da Zugang zu hatte wurde das dann auch mal so von westlichen ja äh Forschern mal durchsucht äh äh durch durchleuchtet und dann kam man zu dem Ergebnis, ja das macht eigentlich alles Sinn, was die Russen da, also das Tabellenwerk und äh was sie da so für ihre Art von von Kampf und und äh äh Taktik äh haben. Das schien alles, wie so schön heißt, Sound äh also äh ja funktioniert grundsätzlich sinnvoll, macht Sinn. Problem ist nur hm da kommen wir jetzt zu dem Thema Lügen. Mhm. In der russischen Armee, mein das hat sich, so eine spezielle, wenn wir Lügenkultur ein äh gestellt. Ähm aus. Verschiedenen Gründen, aber vor allem eben ja aus, ich sage mal System, also. Anderen Worten ähm. Wenn du jetzt einen Bericht schreibst, angefangen, jetzt in Friedenszeiten wie viel deiner Panzer sind jetzt einsatzbereit. Ähm dann tendieren in Russland. Leute einfach ein bisschen äh zu schön die Zahlen, die gemeldet werden, nach oben oder auch wie viel Truppen hast du jetzt, äh wie viel Leute hast du äh grade, äh die im Einsatz sind, weil dementsprechend laufen natürlich dann Zuteilungen und. Wenn du jetzt ehrlich berichtest auf 50 Prozent meiner Fahrzeuge sind Schrott und alle anderen Kommandeure berichten Orebounds sind achtzig, 90 Prozent der der Fahrzeuge einsatzbereit, dann bist du natürlich derjenige, der dann schlecht aussieht so im im Vergleich. Also äh bist du quasi fast gezwungen ähm. Auch zu schönen, weil ähm sonst ja äh du nirgendwo hinkommst, dann wirst du eben eher eher bestraft, wenn du einfach schlechte Zahlen äh äh nach oben meldest. So. Und äh dann im Krieg geht das eben noch noch weiter mit mit diesen. Meldungen jetzt. Jetzt wurden die Truppen halt in die Ukraine geschickt. Basis jetzt dieser mhm ja übertriebenen oder oder geschönten Zahlen, was sie denn. Da eigentlich haben und auf Basis dieser Zahlen wurde dann eben auch erstmal gerechnet oben, wo man denn jetzt erfolgreich angreifen kann und anfangs funktionierte das ja auch so so halb. Aber eben dann dann doch nicht nicht so gut und ähm dann kamen eben dann solche Dinge dazu, dass äh ja jetzt Truppen, von denen die Führung dachte, da wären vielleicht doppelt so viele Leute eigentlich, wurden dann gegen Stellungen geschickt, wo die Formeln sagten, ja neunzig, 95 Prozent Erfolgswahrscheinlichkeit. Jetzt haben sie aber in Wirklichkeit am Boden nur mit der Hälfte der Truppen angegriffen und äh sind dann halt zurückgeschlagen. Worten, so jetzt hätten aber haben die Formeln haben wir gesagt, sie hätten eigentlich gewinnen müssen so und melden dann aber jetzt auch nicht zurück ja, wir haben uns hier jetzt eine blutige Nase geholt, sondern es her halt auch nicht nicht gut aus, wird dann eher gemeldet, na ja äh wir sind hier auf. Ähm ja unerwartet großen Widerstand äh gestoßen, haben uns aber heldenhaft vorgearbeitet, haben unglaublich viele ähm Feinde getötet und unglaublich viel Equipment äh zerstört. Und äh ja sind aber noch nicht durchgekommen. Und normalerweise sieht dann die russische, eben auch vor, okay, da wird die erste Welle losgeschickt und, die, wenn die erfolgreich ist, dann schickt man halt die zwei hinterher, wenn die nicht erfolgreich ist, schickt man eben eigentlich nicht die Zweite hinterher, sondern überlegt sich dann was Neues. Aber da ja die erste Welle gemeldet hat, äh sie ist hat so große Erfolge erzielt, hat man halt. Jetzt an die zweite Welle hinterhergeschickt, um jetzt ja das den Erfolg zu verstetigen und und den Gegner endgültig zu bezwingen, aber in Wirklichkeit sind die halt wieder dann äh gegen eine Wand äh gelaufen und äh alle dahin gemetzelt worden und. So kam's dann vor, dass erst nach drei oder vier Versuchen. Manche Städte sind dann fünf Mal erobert worden. Ich glaube bei Piskey war das der Fall, wo irgendwie ständig vermeldet wurde, ja und jetzt haben wir den Ort erobert und das erklärt sich dann eben auch äh so, dass. Dann eben und das fiel dann irgendwann auch den russischen Mehlbloggern auf, dass äh ständig dieselben Orte offenbar erobert äh werden, und äh so erklärt sich dann schon mal ganz gut, dass die Spitze. Je weiter sie von der Front entfernt ist umso weniger weiß, was da eigentlich überhaupt äh. Los ist so ne und äh dass sie halt ständig die falschen Zahlen in ihre Formeln einsetzen und so dann zu völlig falschen, Ergebnissen kommen, wo man dann denkt, sind die jetzt bekloppt, wieso rennen die halt ständig gegen diese äh Verteidigungsstellung ein und holen sich eine blutige Nase und äh der Grund dafür ist nicht, weil jetzt die Russen verrückt sind oder irgendein Kommandeur, da jetzt ist, der unbedingt jetzt hohe Verluste äh gerne hätte, sondern weil einfach ihre Formeln äh und die ganze Informationslage äh eigentlich das vernünftig erscheinen lassen, äh was aber in Wirklichkeit total totaler Wahnsinn ist. So und ähm. Das ähm ist natürlich es ist schon mal ein Riesenproblem und es ist aber ähm und. Was aber noch noch schlimmer ist, ist das eigentlich äh Russland keine Chance hat. Dieses Problem wirklich zu beseitigen, weil das eben Vom untersten Soldaten äh quasi bis äh zu Putin rauf reicht, auf jeder Ebene wird geschönt und gelogen und ähm eigentlich müsste das dann eben von von oben. Kommen äh und man müsste das gesamte System umkrempeln, aber wo sollen denn jetzt, sage mal, die Agenten der Korruptionsbekämpfung dann kommen, wenn das System so durch und durch korrupt ist, äh dass man eigentlich nicht wirklich weiß, wo man da ansetzen kann. In dem Zusammenhang fiel mir dann auf, dass Krieg dann offensichtlich so etwas ist. Äh. Was dann eben auch mit Lügen irgendwo am Ende des Tages aufräumt, weil du kannst eben. Dir Erfolg nur bis zu einem gewissen Grad zusammen Lügen, ja oder für eine gewisse Zeit. Aber am Ende kommt dann eben die Stunde der Wahrheit, wie in oder wo du dann einfach zum, gezwungen bist und wo ja ähm alle Erfolge vorher, die du gemeldet hast oder alles, was was du dir zusammenphantasiert hast äh vorher dann einfach mal den Realitätsabgleich nicht nicht überlebt. Und das ist, sagen fand ich so einen ja einfach eine interessante Erklärung, warum die Russen scheinbar so an an vielen Stellen so dämlich agieren und warum. Sie wahrscheinlich auch nicht die Wände. Hinbekommen, weil sie nicht einfach jetzt plötzlich äh plötzlich die Wahrheit äh so äh ähm ja äh auf auf allen Ebenen, auf einmal äh ähm. Ausbricht und und und alle sich alle jetzt anfangen wahrheitsgemäß zu berichten und und die Korruption aufhört und so. Es wird sicherlich ein Stück weit den Effekt haben, weil einfach, ja Leute äh also auch die Russen bemerken, wenn irgendwas schief läuft und versuchen natürlich gegenzusteuern und Natürlich wird sich da werden, sich da auch Dinge verändern, aber eigentlich haben die Russen allein schon aus dem Grund schon mal keine guten Chancen die Wende hinzukrieg.

Tim Pritlove

Diese Lügengeschichten, das geht ja äh noch ein bisschen weiter, also es gab ja zum Beispiel diesen Fall der Stadt äh also Stadt, das ist nicht so das Orts Dowinke, südlich von äh Issium, wo Die Russen an ihre Kommandeure die Einnahme dieses Ortes gemeldet haben, den aber gar nicht eingenommen hatten und ähm. Dann über einen Zeitraum von zwei Monaten. Ganze Zeit versucht haben, ihn dann trotzdem einzunehmen, weil sie ja schon als Eingenommen gemeldet haben und immer wieder Truppen reingeschickt haben, die immer wieder niedergemetzelt wurden von den Ukrainern. Ähm das ist ähm auch nochmal so ein Ding, gibt auch die Geschichten, dass diese ganzen Trainings für die mobilisierten, durchgeführt wurden, sondern da würden dann einfach Fotos gemacht. Da machen sie so ein bisschen Foto-Op Stellt euch mal so hin, tut mal so, als würdet ihr schießen. So, dann wird das irgendwie fotografiert, denn dann ist das Training auch schon wieder beendet. Schickt einfach die Fotos mit so hier haben wir alles durchgeführt, alles super äh passt schon, also die sind einfach die haben einfach nicht die intelligent. Um wirklich richtige Entscheidungen zu fällen und fällen deswegen am laufenden Meter schlechte äh Entscheidungen, ne. Äh.

Pavel Mayer

Und und auch noch so ein so ein so ein Prinzip ist ein unschönes Prinzip. Hm angenommen. Du meldest jetzt, äh sagen ehrlich den Zustand, wie Scheiße es an die Ebene drüber ähm. Dann steht der Kommandeur oder dein dein Chef vor dem Problem, dass er das Ganze jetzt schönen muss und dein Bericht irgendwie äh ja verschwinden lassen muss, wenn er nicht schlecht dastehen äh will. So das heißt, allein dadurch äh. Dass du jetzt deinen Vorgesetzten in Bredouille bringst mit einem schlechten Bericht. Das alleine führt auch schon dazu, dass quasi Chef sagen, die, die ja auch. Natürlich Cover your S äh äh fahren, dass sie am liebsten auch nur positive Berichte von der unteren Ebene überhaupt entgegennehmen, um eben selber sauber dazustehen und dir sagen sogar wieso, hier meine Untergebenen haben alle gemeldet, alles tipp alles super gelaufen so ja. Also nein, nach dem Motto, wer schreibt, der bleibt und äh eben am besten keine schlechten Nachrichten überhaupt auch nur entgegennehmen, weil äh ja man eben sonst in die Bredouille kommt, Und äh ja, das ist sicherlich nicht sage mal. Unterschiedlich aus stark ausgeprägt auch in verschiedenen äh Bereichen aber ich glaube es erklärt insgesamt ganz viele wirklich irre und komische Dinge, die da äh die Russen angestellt. Haben. Ja ähm kommen wir zum Winter.

Tim Pritlove

Ja, kommen wir zum Winter, Winter äh das Coming hat's schon äh gesagt, dass es halt jetzt äh also es gilt vor allem jetzt eben für die noch sehr umkämpften Gebiete ein bisschen weniger für diesen Südteil und speziell für die Krim, weil dort ist es halt auch einfach generell noch mal wärmer und die Situation anders, aber grundsätzlich sind wir eben jetzt in dieser Matschsaison angekommen. Es regnet sehr viel, das Wetter ist also generell schon mal schlecht und wenn viel Regen ist, dann bewegt sich da auch nicht so viel der Boden ist halt sehr lebenhaltig und sehr schmodderig, da bleibt dann irgendwie alles auch drin stecken, das ist natürlich schlecht, wenn du Vorstöße machen möchtest, insbesondere mit schwerem Gerät über unbefestigte Straßen aber wenn der Winter kommt und die Temperaturen dann wirklich unter null absinken, dann wiederum friert alles zu und die Situation ändert sich nochmal neu und dann im Februar geht das Ganze dann wieder in die andere Richtung. So, wie wir das ja auch schon gesehen haben, als der Krieg losgegangen ist.

Pavel Mayer

Ja, also generell, genau, kann man erstmal festhalten, diese Vor- und Nachwinterphasen bevorzugen erstmal den Verteidiger. So, weil eben sich der Verkehr auf befestigte Wege und Straßen beschränkt, die. Relativ einfach äh verteidigt werden können, so. Aber schon sagt es, in dem Moment, wo alles zufriert, werden die Felder wieder befahrbar und teilweise auch die Flüsse einfach überquerbar. Das heißt, da tut sich auf jeden Fall schon mal eine Offensivoption grundsätzlich auf für beide Seiten natürlich. Plötzlich wird Bewegung äh wieder möglich, äh sodass wir erstmal davon ausgehen können, dass es. Wahrscheinlich auch Bewegung geben wird, dass sich beide Seiten jetzt auch schon genau darauf vorbereiten. Aber dann ist natürlich noch die die weitere interessante Frage so, wen, bevorzugt denn jetzt der der Winter eigentlich äh wird der oder wer wer wird stärker durch den durch den Winter äh beeinträchtigt. Also erstmal, jetzt gesagt Ukraine durch den Schlamm äh beziehungsweise Offensiven durch den Schlamm werden jetzt erstmal erstmal schwieriger, aber gleichzeitig natürlich auch die Logistik äh wird dann dann schwieriger und gerade auch die Russen, wenn die sich, wie wir vorhin schon erwähnt haben, teilweise verteilt haben und teilweise eben gut das triffte beiseiten zu, dann mit Zivilfahrzeugen auch, Matschwege entlang fahren müssen und so, also logistisch wird es wird es schwieriger und erstmal die Seite, die sowieso schon logistische Probleme, äh hat. Äh für die wird's wird's jetzt nicht besser, sondern äh die hat noch weniger Luft nach unten. Und ähm ein weiteres Merkmal natürlich für den Winter ist, wenn du dich, wie das jetzt der Fall ist, eben überwiegend im Freien in irgendwelchen Stellungen und und und Löchern äh hausen musste und natürlich draußen rumlaufen und auf Patrouille gehen musst. Ähm. Dann bist du der Kälte ausgesetzt und ähm man geht davon aus, dass ein Soldat ähm der jetzt einfach nur in dieser Kälte, um nur zu zu überleben einfach mal einen erhöhten Kalorienbedarf hat zwischen ja 3tausend und 4000 Kalorien am Tag einfach nur äh zum Überleben und ähm wenn das jetzt dann auch noch ja. Im Kampf ist, also du dann auch noch rumrennen musst oder nach nach vorne und oder marschieren musst oder Sachen schleppen und beladen. Ähm ja, dann kann sich das noch mal bis zu verdoppeln. So und dann ist es aber so, dass selbst bei optimaler Versorgung du nicht mehr als 6000 Kalorien aufnehmen kannst, aber davon können die Russen teilweise nur träumen. Ähm. Das heißt, allein schon jetzt, äh die Ernährung oder genügend Nahrungsmittel äh zu zu haben oder nicht genügend Nahrungsmittel zu haben, ist im Winter noch mal ein deutlich verschärftes Problem. Dann auch noch dazukommt ist. Dass äh natürlich gute Kleidung äh oder umgekehrt schlechte Kleidung dann auch noch mal den Kalorienbedarf vergrößert. So, das heißt äh schlechte Kleidung und zu wenig Kalorien zu wenig Nahrung äh verschlimmern die Situation nochmal zusätzliches, das, addiert sich und dann äh leben die Leute von ihrer Substanz also verlieren dann einfach auch noch isolierende Fettschichten, die dann verzehrt werden vom vom Körper, was natürlich auch nicht hilfreich ist im Winter, also so ein Dreifach-äh-Effekt äh. Und es sieht halt schon so aus, dass ja, die Russen einfach was, Versorgung mit Nahrungsmitteln angeht, was die Qualität der Kleidung äh angeht. Ähm. Ein größerer Teil der Truppe da einfach Defizite hat und diese Truppe wird einfach leiden, selbst ohne allzu große Einwirkung äh durch durch das durch den Gegner. Ähm. Wird also voraussichtlich der der Winter nochmal die Kampfkrampf äh der Ukrainer. Relativ äh zu der der Russen vergrößern. So, das ist also auch eigentlich etwas, was wir erwarten können. Ja also mit anderen Worten ähm der Winter äh. Wenn man wenn man das eben auch auch vergleicht, da war ja, ob's ja auch immer ja der der russische Winter und der ist ja bisher immer allen Invasoren äh zum Verhängnis äh geworden, nur in dem Fall, also es ist nicht so, dass der Winter jetzt magisch die Russen äh äh bevorzugt oder bevorteilt, sondern bevorteilt halt derjenigen denjenigen, der besser auf den Winter vorbereitet ist und zum Beispiel damals im Winterkrieg gegen Finnland waren das zum Beispiel ganz klar, die Finnen, die da äh erstmal vom vom Winter äh bevorteilt äh wurden und jetzt äh sind es eben. Wahrscheinlich eher die die Ukrainer, die da nochmal einen einen Boost äh durch den Winter erhalten werden oder einen stärkeren Boost oder. Relativ weniger eingeschränkt werden.

Tim Pritlove

Ja um diesen äh Teil, wie geht's eigentlich den Russen äh so vielleicht abzuschließen, sollte man vielleicht auch nochmal so generell auf die bisherigen Erkenntnisse aus dieser ganzen Mobilisierungsaktion beleuchten. Das ist ja äh so eine Sache. Also offiziell hat ja Putin auch gesagt, okay, die Mobilisierung ist jetzt abgeschlossen. Ich glaube aber nicht, dass das nach innen tatsächlich bedeutet, die wirklich abgeschlossen ist und diese Zahl von 300000 Leuten die ursprünglich mal genannt worden sind, die halt erzielt werden sollen durch diese Mobilisierung. Das weiß keiner so recht. Es ist klar, dass wohl ein signifikanter Teil der Leute, die dort eben. Verpflichtet wurden zwangsverpflichtet wurden an die Grenze geschickt wurden und dort äh teilweise auch schon. Gefallen, verwundet äh ist äh desertiert hat, äh was auch immer oder eben vielleicht auch teilweise noch die Lücken schließt, aber sie treffen halt dort auf eine ohnehin schon angespannte Truppe, die ähm ja. Große Verluste erlitten hat. Es gibt immer wieder Berichte von Bataillonen, die halt einfach komplett aufgelöst wurden ja wovon 2.5 nochmal 50 übrig bleiben überhaupt gar keine Strukturen sind, in die man wirklich zuverlässig reinkommen kann und äh es gibt halt auch immer mehr Berichte über konkrete Konflikte. Nicht nur so zum Nachteil mobilisierten, sondern auch zum Nachteil der der Truppen, an dem sich halt einfach bestimmte Gruppen einfach äh vollkommen gegen ihre Kommandeure äh stellen und dort äh richtig Alarm machen. Es gibt auch Berichte von. Vorfällen, wo halt dann Streit ausbricht unter den mobilisierten teilweise dann auch so ethnische Konflikte auf ähm poppen und äh gab's ja diesen einen Fall, wo irgendwie, zwei wissen wir ganz genau aus welcher Region, aus irgendeinem zentralasiatischen äh Region dort einfach dreißig Leute abgeknallt haben und so ne Sachen, ne. Ich glaube nicht, dass jetzt hier noch viel ähm Druck aufgebaut werden kann, weil der Widerstand natürlich auch in Russland steigt, ne, dadurch dass jetzt die, Leute sterben und in äh zu Hause anrufen, wenn sie überhaupt noch ein Smartphone haben und von schlechten Bedingungen berichten, gibt ja diese ganzen mitgeschnittenen Telefongespräche, wenn man da mal so reinhört, ist also wirklich super gruselig entsprechend gibt's dann auch einen Widerstand von den Angehörigen, Müttern, Ihr Frauen et cetera, die dort versuchen, auf die Behörden einzuwirken, wahrscheinlich meistens ohne viel Erfolg, aber in der Summe äh rumort es halt zusätzlich. Ganz davon abgesehen, was wir ja schon mal besprochen hatten, dass also da immer noch Fluchtbewegungen sind und Leute versuchen sich eben dem Zugriff des Staates zu entziehen. Ähm das nimmt halt Ausmaße an, dass die Leute also wirklich da von der Straße weg rekrutiert werden, auf ihren Arbeitsplätzen aufgelauert wird oder ja auch sozusagen Mobilisierung als Bestrafung ähm eingesetzt wird. Diese Wagnergruppe rekrutiert offenbar immer noch massenhaft aus Gefängnissen, das heißt, man holt halt einfach Leute, die. Wieso was weiß ich, 25 Jahre äh Knast haben und dann da irgendwie eine Gelegenheit sehen, sich vielleicht irgendwie äh zu befreien, was natürlich Quatsch ist, die dort zum Einsatz kommen. Das sind aber alles keine Qualitäts Truppen so, ne? Und das ist ähm etwas, was äh einfach zunehmende Maße für Unruhe sorgt, insbesondere auch in diesem ganzen Supporter-Bereich, ne. Das ging dann schon so weit, dass also sogar gegen diese Müllblogger, die ja das ganze Geschehen sehr viel feiner äh beobachten, du hattest es ja schon erwähnt, ne, die dann, Alle ja alle pro Russland sind und pro Militäreinsatz sind und dann versuchen dieses Geschehen zu begleiten, aber natürlich auch mitbekommen äh tatsächlich passiert und ja, dass die dann äh auch eine Teilöffentlichkeit aufmachen, die dann wiederum Putin gar nicht so in den. Kram passen. Teilweise wird da probiert, der hat dann irgendwie Billblogger zu sich eingeladen und die da irgendwie ruhig zu stellen, aber Großen und Ganzen werden die auch teilweise auch schon unterdrückt und äh verschwinden dann auch einfach mal bestimmte Blogs einfach so mir nichts dir nichts und keiner weiß, was mit den Leuten dann passiert ist.

Pavel Mayer

Ähm ich meine diese Mobilisierung ist ja ähm. Entscheidender Faktor dessen, was man so schön Kräfte, Generierung oder Forst Generation äh nennt im Militärjargon und. Dazu gehört halt natürlich erstmal Leute zu rekrutieren und sie dann auszustatten. Entsprechende Ausrüstung, die Sie. Brauchen und sie ausbilden erstens diese Ausrüstung zu benutzen, die ihr natürlich teilweise auch doch hoch spezialisiert und technisch ist, man auch reparieren und instandhalten muss und äh ja also das ist ähm, einen Punkt und dann eben auch, Einheiten, äh die man dann irgendwo eingliedert und dann eben zum Funktionieren bringt, zusammen mit anderen Einheiten. Das ist halt schon eine komplexe Maschinerie, die man, die man da aufbaut, also Kräfte generieren ist halt ein komplexer Vorgang und wenn man jetzt. Sich sich das Ganze anguckt, dass das Ergebnis, wenn jetzt diese 220.000 bisher mobilisierten Stimmen dann. Sieht das Ganze aus wie thu little too late. Zu wenig zu spät. Ähm. Weil äh bei der Intensität im Moment, wie gesagt. Davon ausgehen, dass Größenordnungen von 500 bis 800 rechnet man mal weil. Man jetzt sagt, okay, Ukraine übertreibt, selbst wenn wir nur von 300 ausgehen. Ja, am Tag äh Soldaten, die die Russen jetzt. Ja die bei den Russen fallen, die ausfallen durch Tod. Ähm dann ist eine relativ niedrige äh Zahl nochmal Faktor zwei irgendwo ähm. Die man dann an Verletzten hat, die dann entweder teilweise oder auch dauerhaft äh vielleicht äh ausfallen. Das heißt, wir sind da schon mal dann in der Größenordnung von tausend. Jetzt ganz konservativ am Tag, die irgendwie verloren äh gehen und dann nimmt man noch diejenigen dazu, die dann durch jetzt Krankheiten und durch Kälte und durch die Sektion und äh ja einfach Erschöpfung äh wenn man bei sie zu lange im Kampf äh sind oder psychische Probleme ausfallen, dann äh ja sind eben, ich sage mal 1tausend bis 1500 am Tag ähm wahrscheinlich eher konservativ geschätzt, was sich dann auf 30 bis 45.000 im Monat addiert an Leuten, die irgendwie ja ersetzt werden müssen und wenn ich wenn man dem jetzt die 220.000 mobilisierten entgegensetzt, dann ja äh. Ist das nicht. Geeignet diese Zahl, um überhaupt nur auf die Zahlen zu kommen, äh mit der Russland den Krieg begonnen hat anfangs, ja also äh. Das äh schon mal, dass es heißt, äh Russen schaffen es gerade vielleicht im besten Fall ihre Stärke zu halten. Im schlimmsten Fall, ähm ja bauen sie sogar äh stärker ab, als sie in der Lage sind aufzubauen. Während offensichtlich bei den Ukrainern äh das Ganze äh deutlich besser funktioniert und sie in der Lage sind ganz offensichtlich Kräfte aufzustellen, die dann zu relativ komplexen, offensiven in der Lage äh sind, die gut miteinander kämpfen und die eben gut. Motiviert äh sind und mit einer mit einer guten Moral so. Mit anderen Worten ähm die relative Stärke der Ukraine, über der Stärke der Russen steigt halt weiter an. So. Also alleine nur aus jetzt, eben Mobilisierung und Kräfte generierungs äh Aspekten ähm. Wobei die Russen wahrscheinlich nicht alle sofort auch an die Front geschickt haben, sondern man auch davon ausgehen kann, dass ein Teil der Truppen äh zumindest auch eine. Halbwegs brauchbare Ausbildung und Ausrüstung erhält. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass es alles nur Schrott, aber äh wie viele das betrifft, ist halt unklar und auch noch mal zu der zu der Lügen äh äh Geschichte teilweise. Scheint es auch so zu sein, dass manche Truppen offiziell gar nicht an der Front sind. So Aussicht jetzt der russischen Führung, weil. Weder bürokratischer Fuck-Up oder auch äh ja man Geld nicht zahlen will oder wie auch auch immer. Das heißt Gruppen, die an der Front sind gelten aus russischer Sicht äh noch irgendwo in Ausbildung befindlich. Und kriegen halt deswegen zum Beispiel gar keine Frontzulage, was weswegen sich die Leute dann halt aufregen und können dann natürlich auch unter Umständen logistisch gar nicht berücksichtigt werden, wenn sie dann ausrechnen, wie viel Material brauchen sie denn um die dort befindlichen Truppen zu versorgen und äh Sie haben gar nicht die die wirklichen Zahlen, dann kommt natürlich auch zu wenig an. Selbst äh wenn es planmäßig läuft, weil es halt nicht tut Also ja äh ich denke mal das es so aussieht. Dass das, was immer jetzt mobilisiert wurde wahrscheinlich nicht ausreicht und dass ja war eigentlich mehr mobilisiert werden müsste, aber mit Ausrüstung und Ausbildung äh scheint. Das da eben auch. Enge Grenzen zu geben, sodass äh ja äh das das Spiel auch die Mathematik hier im Moment nicht gerade äh in Russlands zu Russlands Vorteil ähm. Aussieht.

Tim Pritlove

Ja jetzt äh. Stellt sich natürlich auch so ein bisschen grade die Frage, was braucht denn jetzt die Ukraine noch, um wirklich diesen. Feldzug zu Ende zu führen. Ich denke wir sind so beide so ein bisschen auch äh an dem Punkt angelangt, wo wir sagen das Ding kann gewonnen werden. Ukraine ist einfach auf einer Dreiektorie. Wo sie generell, vorausgesetzt, dass sie weiterhin die äh entsprechende Unterstützung erhält, also vor allem die Versorgung, Munition und Waffen. Aber natürlich auch die sonstige logistische Unterstützung und worüber wir noch gar nicht gesprochen haben auch äh. Die äh Veränderung von weiteren Angriffen auf die Infrastruktur, ne? Das ist äh Thema, was wir hier so ein bisschen hinten angestellt haben, muss man natürlich auch nochmal erwähnen, dass äh jetzt auch grade gestern. Am 15. nochmal große. Also eine Angriffswelle geflogen wurde von den Russen sind mittlerweile sehr viel mehr. Fege Luftabwehrsysteme in der Ukraine eingetroffen und im Einsatz sowohl die von uns hier ausführlich mal vorgestellten Iris-Systeme als auch die Nasanssysteme und viele andere andere Systeme auch noch, die von allen möglichen Partnern aus Europa bereitgestellt wurden und den USA. Trotzdem kommen halt immer wieder Messers durch und das ganze Energieversorgungssystem, insbesondere Stromnetz, aber eben auch teilweise die Wasserversorgung, Heizungsversorgung sind vielen Städten und vor allem auch in Kiew äh ja enorm unter Druck und es gibt halt Blackouts, es gibt äh wenig Stromversorgung, teilweise eben auch keine Wasserversorgung. Zum Beispiel geschildert. Also das ist natürlich auch eine logistische Bedrohung, wenn das Land natürlich keinen Strom hat, dann kann's irgendwie auch keinen Krieg führen. Und ähm es scheint nicht so einfach zu sein, die zerstörten Systeme, insbesondere die Verteilungsstationen, die Russland wohl bevorzugt angreift, ähm zu ersetzen, weil einerseits. Technisch sehr aufwendig ist. Andererseits ist aber auch die Technologie teilweise gar nicht gibt, weil das russische. Das russisch geprägte Stromnetz, das sowjetische System wie Strom verteilt wird. Anders ist als in Europa teilweise äh zum Einsatz kommen und einfach diese Technik so ohne Weiteres nicht gibt auf der Shave, dass man sagt, oh hier kaputt, kein Problem weg Bulldozern, schließen wir alles wieder an, läuft wieder, ne? So an die äh das ist schon alles relativ komplex und das kann ich im Einzelnen überhaupt gar nicht. Einschätzen. Also die Ukraine ist unter Druck, gar keine Frage, aber äh sie brauchen natürlich auch Unterstützung und Bei Luftabwehrsystem ist es relativ klar. Man will natürlich verhindern, dass Russland noch weiterhin die Ukraine schwächt. Aber auf der Angriffsseite ähm stellt sich halt immer noch die Frage, was können die westlichen Länder eigentlich noch bereitstellen, was äh wirklich dabei hilft, jetzt diesen Krieg zu beenden und da, diese Diskussion um die Leopardpanzer, wo ich bisher noch keine guten Antworten gehört habe, warum eigentlich. Systeme in Ukrainern vorbehalten werden, aber sicherlich auch noch ein paar andere Systeme.

Pavel Mayer

Ja ähm wir hatten bei den also bei den Panzern ist es mir ist es mir auch so ein bisschen unklar, so meine Vermutung ist, dass man ja einerseits so ein bisschen die logistischen. Aufwand scheut, dann, dass man Angst hat, dass ähm, ja äh die Panzer vielleicht dann in russische Hände fallen, dass das nicht nicht gut äh aussieht oder das die Ukraine dann zu schnell gewinnt äh so äh oder dass das eben Bildern dann von deutschen Kampfpanzern äh der russischen Propaganda dann nochmal schaden, also ist so eine seltsame Kombination. Mir ist es mir ist es auch nicht auch nicht so ganz klar äh plus, dass man das vielleicht auch. Nochmal als Drohung in der Hinterhand äh halten möchte nach dem Motto, wenn Russland jetzt zu sehr eskaliert, dann machen wir das doch. Und Ähnliches schien ja auch für diese Attackes äh zu gelten, also diese. Kurzmittel, also diese ich sage mal kurz strengen Raketen mit größerer Reichweite, so könnte man sie vielleicht. Äh äh bezeichnen, die. Ja auch im Prinzip zu Heimas äh gehören hm also derzeit haben, Wir äh bekommt die Ukraine offiziell nur diese GML. RS oder wie sie auch dann äh werden sie auch gerne genannt. Gimmlas äh so mit, der sie dann ja sechzig, achtzig Kilometer äh weit. Ziele treffen können, die nicht so supergroße Sprengköpfe haben, die ja aber immerhin geeignet waren ja, ähm diese Antonowski-Brücke zu durchlöchern und ähm. Ja, aber äh das ist natürlich das ist schon mal ein ein eine gute Reichweite. Ähm. Die sind halt erstmal. Schlecht von normalen Mehrfachraketenwerfern äh zu unterscheiden oder auch von Artillerie äh Granaten, ja das das vielleicht schon schon eher, aber ja, jedenfalls äh ist es der russischen Luftabwehr bisher nicht gelungen auch diese in nennenswerter Zahl zu bekämpfen, wenn wenn überhaupt so ja, die kommen durch, ja und bei den größeren Attacks, ist es so, die dir auch immer gefordert werden, gibt der Ukraine doch endlich auch diese 300 Kilometer Reichweite äh Raketen mit größerem Sprengkopf ähm. Da ist eine erstmal so, dass halt die Dinger dann pro Pot nur eine so eine Fette verschießen können äh eben ähm ja sechs äh Gimmler und auch vom Preis her verhält es sich ungefähr so, dass so eine Attacks rund eine Million Dollar kostet und so eine Rakete eher so zwischen ja um die hundert1fünfzig-, 200.000 in der in der Gegend Das heißt, man kann jetzt halt für eine Attackims kann man so sechs bis acht Gimmler ähäh liefern und, sind natürlich auch und haben eine größere Radarsignatur und wenn sie weiter fliegen, dann sind sie auch länger in der Luft und äh werden dann eben früher geortet und die Vermutung mal jetzt auch, dass halt diese ähm von der russischen Luftabwehr besser bekämpft. Werden können und es sich dann auch eben, lohnt äh so eine S300 Abwehr Raketel gegen äh die eine Million kostet zu starten. Da ist die. Economy äh ganz ganz gut, äh wenn man vor allem wenn man dann auch trifft, während selbst wenn so eine S300 gegen. Gegen die äh Gimmlers helfen würde, äh wäre die wahrscheinlich trotzdem auch, teurer ja äh und äh wir wissen halt äh dass dass es halt nicht geht, dass die anderen warten. Der Grund, warum äh die USA keine Attacks äh liefert, ist, dass sie einfach annehmen, dass sie nicht so effizient sind und nicht so viel äh liefern, zumal ich dann mit ich sage mal sechs oder acht äh Gimmlern kann ich halt sechs bis 8 unabhängige Ziele äh äh bekämpfen, wobei sie in der Regel mindestens Double oder Triple Tab äh machen, aber habe ich trotzdem noch zwei bis dreimal so viel unabhängige Ziele, die ich bekämpfen kann für dasselbe Geld äh wie mit einer ähm Attackcoms oder so. Aber. Hm das ganze Kalkül könnte sich in dem Moment ändern, wenn äh wiederum, ist der Ukraine gelingt, die russische Flugabwehr äh entsprechend. Zu dezimieren, äh dass die halt dann nicht mehr in der Lage sind äh auch Attackcams, zu schießen und dann könnte es durchaus sein. Dass sie eben das das Kalkül äh auch verändert. Bis dahin scheint es so zu sein, dass es die Amerikaner oder der Westen ganz geil geschafft hat, den Russen das Ganze zu verkaufen als na ja ähm, Wir liefern die nicht, äh weil äh ja wenn wir nicht eskalieren wollen, aber in Wirklichkeit liefern sie die nicht, weil die nicht so geil sind grade, aber äh sie als, das trotzdem als Drohung in der Hinterhand äh behalten können. Das fand ich nochmal so eine, interessante These, an der, glaube ich, äh durchaus was dran sein könnte.

Tim Pritlove

Also so oder so ist äh wäre schon gut, wenn die Ukrainer halt mehr Long-Range ähm Niss äh hätte, weil sie dann einfach die Command und Controlcenter angreifen konnte, insbesondere auf der Krim. Man wird sehen, also letztlich zeigt sich ja die Ukraine extrem modern in der Art und Weise, wie sie dann das Gerät auch zum Einsatz bringt. Hatten da glaube ich auch schon mal ein paar Beispiele äh genannt, insbesondere was so die Abstimmung mit Drohnen betrifft, wo also dann auch schon so normale Schützenpanzer im Prinzip wie Artillerie verwendet werden, indem dann halt einfach immer wieder äh korrigiert wird, das heißt der Schützenpanzer schießt nicht direkt. Auf ein Ziel, wie es eigentlich normalerweise so gedacht ist für so einen Schützenpanzer mit den relativ kleinen äh Munitionsdurchmessern sondern zielt eben tatsächlich auf weitere Ziele, schießt also quasi höher in die Luft und wird dann über die Drohnen Operators entsprechend korrigiert, sodass man eben auch das quasi wie so 'ne so 'ne Miniatillerie verwenden.

Pavel Mayer

Was da so indirekt fire mit.

Tim Pritlove

Genau, das ist dann halt äh mit einem Gerät, was eigentlich so dafür nicht äh unbedingt gedacht ist und ähm was ähnliches habe ich ähm berichtet gesehen, äh machen Sie auch mit diesem Gepardpanzern. Ja sozusagen Luftabwehrpanzer äh sind und dieses extrem schnell sich drehende Radarelement haben, ne. Vielleicht die Bilder so das dreht sich da die ganze Zeit, macht Radar Radar Radar und wenn da halt irgendwas kommt, dann kann sich eben auch dieser Turm des Gepards sehr schnell drehen. Aber was äh Ukraine teilweise machen, ist, dass sie eben bestimmte Gebiete versuchen abzusichern, indem sie verstreute Einheiten haben, die mit so unterwegs sind, also mit so tragbaren Flugabwehr äh Kanonen, die man so auf der Schulter trägt. Und die aber mit diesem Gepardpanzern vernetzen. Das heißt, der Gepard übersieht mit seinem Radar eben diese äh Gebiete. Meldet dann blitzschnell an diese Einsatzkräfte, dass irgendwo eine Bewegung ist und damit haben sie's wohl schon äh geschafft einmal irgendwie vier Hubschrauber an einem Tag runterzuholen, weil einfach den Gepard, die gemeldet hat. Aber nicht unbedingt im Range war, den äh abzu, aber sie dann einfach gesagt haben, okay da hinten ist was, zack, äh kommt mal raus ausm Busch und dann haben die halt innerhalb kürzester Zeit diese äh so ein Manpad losgeschickt und dann ja mit dem Hubschrauber. Also das sind so die Methoden, mit denen sich die Ukraine da einfach kreativ vorsetzt überhaupt ist das äh so eine Masterclass in digitaler äh Kriegsführung. Also jetzt nicht im Cyber-Krieg, sondern eben aufm äh realen äh Schlachtfeld. Trotzdem. Denke ich mal, ist einfach jetzt noch mehr Unterstützung nötig, einfach um den Krieg auch letztlich billiger zu machen. Das ist halt das das Ding, ne? Also das. So viel Waffen vorenthalten wurden, äh solange hat eigentlich alles nur noch schwieriger gemacht und äh man würde jetzt eben sehr gut daran tun, auf den letzten Metern eher nochmal äh richtig aufzudrehen USA machen das offenbar. Gestern gab's die Ankündigung, dass die USA nochmal 37 Milliarden US-Dollar äh locker machen wollen für entsprechende militärische Unterstützung Das ist im Kontext dessen, was sie bisher geleistet haben, nicht wenig, nämlich ungefähr noch mal ähm die Hälfte von dem, was sie bisher schon geleistet haben. Sprich, dann werden sie so auf 1hundert Milliarden US-Dollar äh Militärunterstützung kommen, das ist schon ja das ist schon relevant, die Größenordnung. Muss man halt sehen, was dabei jetzt rauskommt.

Pavel Mayer

Alles ein Schnäppchen im Vergleich zu sich wenn man sagen die NATO. Einen Tag in den Einsatz schicken äh würde, da kannst du die Ukraine, Wochen oder Monate lang mit Waffen versorgen, was so einen Tag. Kampf oder Eingriff von der von der NATO bedeuten.

Tim Pritlove

Gut, jetzt stellt sich natürlich die Frage, was. Was passiert jetzt? Wir hatten hier vor einigen Sendungen mal die Sendung die dritte Phase genannt. Und interessanterweise hat der äh wie heißt der Puck Anderson.

Pavel Mayer

Anders Punkt Nielsen.

Tim Pritlove

Anders genau Nielsen, so rum heißt er, ähm. Jetzt auch so die Begrifflichkeit aufgemacht und gesagt, okay, auch auf seiner Perspektive waren das jetzt bisher drei Phasen, aber jetzt nach der. Eroberung von Reson sind wir definitiv in der vierten Phase dieses Krieges ähm wobei jetzt noch komplett offen ist, womit diese Phase jetzt gefüllt wird. Also die Ukraine ist jetzt am Zug. Es sind nicht die Russen, die vorgegeben, wo das Kriegsgeschehen stattfindet mit dieser kleinen Ausnahme des Kampfgebiet da um um um Bachmutter, aber das kann man glaube ich jetzt erstmal ignorieren und und der andere Brennpunkt da um um Donetsk, aber das sind eher so lokale Feuer. Damit sind aber keine großen offensiven und keine großen, strategischen Geländegewinne äh verbunden, weil das wird einfach Russland nicht mehr hinbekommen können. Die Frage ist, wo geht's weiter.

Pavel Mayer

Vielleicht können wir doch noch mal kurz die drei Phasen dann die bisherigen noch mal ganz kurz erwähnen, nämlich Phase eins wäre quasi Schlacht um Kief gewesen, äh wo sich Russland dann zurückziehen musste, die Russland verloren hat Phase zwei war dann die russische Offensive im. Wo dann eben auch so Städte wie äh und so eingenommen wurden und sie dann über Monate hinweg mit massiven Einsatz an Artillerie sich versucht haben, nach vorne zu arbeiten und es nur sehr. Nur teilweise gelungen ist und die Phase 3 äh war dann, Sie der bisherige Wendepunkt, nämlich die Gegenoffensive äh erstmal um die äh Region äh und äh dann die Einnahme von äh Kerstin, wobei äh ja man das ja ruhig zusammen äh zählen kann und. Interessanterweise eben ja Russland versucht hat äh, Kerstin äh zu retten und dafür geopfert hat und dann trotzdem Kehrson verloren hat. Das ist vielleicht das Bemerkenswerte. Ja und jetzt eben Phase vier, und ähm und so ein bisschen. Ist diese Phase vier jetzt eine, die äh vielleicht schon mal eine Entscheidung bringen könnte, nicht notwendigerweise muss aber quasi so die Ukraine eröffnet. Jetzt die hat hat jetzt Spiel und könnte jetzt irgendwie das mit Satz und Sieg zu Ende bringen oder. Eben auch nicht. So und dann geht's halt weiter. Also das sind sozusagen im Moment die die zwei äh. Wahrscheinlich einen realistischen Möglichkeiten. Dass äh die russische Front hält oder die russische Front nicht hält. So ähm und äh ja. Schon äh jetzt die in der in der Sendung immer wieder erwähnt haben, spricht halt, ja, der Winter und die Lügen und das Problem mit Forst Generation äh und. Ja insgesamt hohe hohe Verluste äh spricht eigentlich. Stark dagegen, dass die Russen eine also schließt es fast aus, dass die Russen irgendwie eine Wende. Hinbekommen können und äh ja äh deutet eigentlich auch eher darauf hin äh dass es erstmal, ja, das ist bis auf weiteres weiter bergab geht und dass es möglicherweise jetzt einfach zu, spät ist äh für die Russen, um wirklich noch eine noch eine Wende hinzubekommen. Also sie müssten dann wahrscheinlich komplett ihre gesamte Gesellschaft, das ganze Land äh auf einen totalen Krieg einschwören und selbst das würde dann dauern und, Das ist halt scheint aber auch nicht ohne weiteres äh möglich zu sein gerade. Also wenn Wende, dann höchstens langfristig, dann kann das irgendwie Jahre dauern und ich glaube aber nicht, dass äh Russland eben jetzt, noch Jahre hat oder Putin Jahre hat, sondern. Äh wie das Nielsen eben aber auch schön bemerkt. Ähm. Man hat jetzt versucht oder versucht jetzt eine Wende. Herbeizuführen, indem man einige sehr schmerzhafte und teure äh Dinge getan hat oder ja also angefangen. Der. Voreiligen Annexionen ukrainischer Provinzen, die nicht von ihnen ganz kontrolliert wurden, was halt sie so ein bisschen auch zum zum Gespött gemacht hat natürlich, was. Kluger Schachzug war, dann die Teilmobilisierung oder Mobilisierung, die auch für viel Unruhe äh und geringere Akzeptanz des Krieges in Russland. Ähm verursacht hat. Dann hat man jetzt diesen neuen Oberkommando oder oder überhaupt mal offenbar einen Oberkommando für das gesamte Geschehen, wobei. Das ist immer noch unklar ist, wie äh wirklich in der Lage ist, seine Truppen dort äh zu kommandieren. Dann die erwähnten Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur, die international nicht so gut ankommen und dann Prinzip jetzt auch noch die Aufgabe von Careson, so das alles sind. Dinge, ja die ähm man jetzt schlucken musste in in Russland und. Die aber jetzt dann eigentlich was bringen müssen. So jetzt langsam, also wo man dann jetzt auch erwartet, Asi der neue. Der neue Kommandeur hat jetzt erstmal Tabula Rasa äh gemacht so und hat jetzt erstmal alles gekriegt, was er sich gewünscht hat so quasi oder was was halt drin war, nämlich unter anderem auch sich aus Kerston zurückziehen zu können, aber jetzt ist natürlich der Druck da, dass ich irgendwie auch militärische Erfolge äh. Einstellen und wenn die jetzt auch nur ausbleiben, wird's ein Problem, aber wenn die Ukraine nochmal drauflegt. So und noch mehr Territorium im größeren. Umfang äh befreit, dann wird es, wie wir auch schon gesagt haben, spätestens im Frühjahr wahrscheinlich sehr, sehr eng äh werden für Putin, also Er hat nicht mehr so viel Kapital jetzt jetzt gut, glaube ich, politisches äh Kapital und. Deswegen ja auch so ein bisschen in der Propaganda der Schwenk ähm also äh Kerston lässt sich halt schon mal ganz schlecht erklären, so selbst. Wenn man dem den einfachen Leuten nicht. So dass ja Russland und. Wieso verteidigen wir das nicht? Wieso haben wir uns da jetzt zurückgezogen, so das passt alles nicht äh zueinander und äh wie können die Ukrainer überhaupt. Nur äh so einen Widerstand leisten, teils natürlich die Erklärung, dass es gar nicht die Ukrainer sind, sondern natürlich der Westen und in Wirklichkeit jetzt ja Russland gegen die NATO und die Welt kämpft und die NATO Horden jetzt nur darauf warten äh auch gleich äh weiter. Zu marschieren. Aber äh ja diese Logik, also erstmal spielt es keine Rolle, wenn hm. Einfach ständig nur verloren wird, dann ist das völlig egal, gegen wen da gekämpft wird, wenn man ständig verliert, ja, dann macht das jetzt nicht so den den den großen Motivationsschub und. Dann wissen die Leute aber instinktiv auch wieder schon, dass es nicht wirklich die NATO ist, äh die da gegen die sie kämpfen, weil sonst gäb's ja keinen Grund. Nicht in Polen einzumarschieren oder direkt auch auf NATO-Gebiet Schläge äh durchzuführen. Also insofern ist das halt auch wiederum klar, dass das nur vorgeschobene Propaganda ist, zumindest bei der äh der Führung ist, ist das halt klar. Das dass äh die NATO. Indirekt verwickelt ist, während Russland eben direkt äh verwickelt ist in diesen Stellvertreterkrieg und dass Russland das ja. Eigentlich auch gerne erstmal so behalten äh äh möchte, so dass sie auch nicht nicht so scharf drauf sind, äh weil das wäre jetzt kein Problem für die Russen einen Krieg von Zaun zu brechen mit der NATO, wenn sie's jetzt nur wollten, aber ganz offensichtlich wissen sie, dass das eine schlechte Idee wäre, dass sie das halt, dass sie doch nicht wirklich gegen die NATO kämpfen in der Ukraine. Ja.

Tim Pritlove

Ja die Frage ist, wie geht's jetzt weiter, ne.

Pavel Mayer

Mhm. Also mhm. Ich äh habe mal gesagt vom vom Gefühl her. Denkt man immer noch, oh mein Gott, Russland so groß und mit Atomwaffen und. Eigentlich können die ja nicht so, verlieren und wenn die nur wollen und irgendwie, kriegen sie dann vielleicht doch doch die Wende äh hin. So das ist immer so ein bisschen im im Hintergrund so ein, so ein reines Gefühl und dann kommt es ja auch oft anders, als man denkt, aber. Die gesamte Logik, die gesamten Zahlen äh so wie wir sie heute ja auch präsentiert haben, sprechen halt dafür äh ja dass das jetzt, äh dass wir wahrscheinlich schon den Höhepunkt gesehen äh haben oder den den den Wendepunkt. Gesehen haben äh wobei wir das natürlich, solange der Krieg nicht zu Ende ist, äh werden wir's nicht endgültig wissen, so erst im Rückblick wird klar sein, wann war eigentlich der Wendepunkt, aber es kann gut sein, dass eben mit. Ja jetzt und Offensive hm die. Eine Wende stattgefunden hat und. Russland einfach sich äh weiter auf dem absteigenden Ast befindet und es jetzt nur eine Frage der Zeit ist, äh wann Russland gezwungen ist ähm ja den Kampf einzustellen und äh zu verhandeln. So ernsthaft zu verhandeln. Also das waren ja jetzt auch schon so Signale. Kam gut, Russland tut ja immer so als äh wollten sie äh immer äh. Verhandeln, aber waren jetzt erstmal beleidigt, dass die Ziele sozusagen, dass das, was die Ukraine als Vorbedingungen stellen, äh. Eine Verhandlungsverweigerung äh darstellt, weil es ja komplett unrealistisch äh sei, dass Russland irgendwie das gesamte. Besetzte Gebiet und Gadi Krim aufgibt, aber. Genau das ist äh im Moment das Kriegsziel der Ukraine natürlich.

Tim Pritlove

Es ist das Kriegssinn und es wird halt auch in zunehmenden Maße äh äh realistisch beziehungsweise es ist ja auch verständlich. Also es ist ja. Mehrfach klar geworden, dass einfach Russland ist einfach im totalen Vernichtungsfeldzug Man muss sich da nur mal irgendwie im lokalen Fernsehen, im russischen Fernsehen ein bisschen umhören, was da äh alles so ideologisch von sich gegeben wird und es ist irgendwie relativ klar. Es herrscht einfach so eine Stimmung des. Ja, die Ukrainer sind halt einfach, die gibt's halt einfach, nicht, wo dieser Staat hat, nicht zu existieren und sind irgendwie alles nur Russen, die äh mental durchgedreht sind und man muss jetzt irgendwie gerade biegen, damit sie merken, dass sie richtige Russen sind und de facto on the ground äh findet halt einfach eine Entvölkerung statt, um sich dieses Territorien anzueignen, sie dann später irgendwie mit äh Russen zu besetzen. Das ist das, was wir von Anfang an sehen und es gilt einfach nach wie vor wenn eben Russland aufhört zu kämpfen in der Ukraine, dann ist Frieden und wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen äh in der Ukraine, dann wird es ihre Vernichtung sein. So und das sind halt einfach ähm die beiden Eckenpunkte, an denen man sich klar machen muss was äh man eigentlich von Russland erwarten kann, nämlich dass sie eigentlich. Nur sich komplett zurückziehen und das eben auch aus dem Donbass und das auch aus der Krim, weil erst dann wird auch die Ukraine äh Ruhe geben. Nicht, dass diese jetzt in irgendeiner Form sich jemals auf irgendwas einlassen werden. Die sind einfach viel zu stark und viel zu. Motiviert, die wollen jetzt dieses Thema ein für alle Mal beenden und da wird man sie auch nicht dran hindern können. Die werden das jetzt einfach tun, so und äh wir haben nur die Möglichkeit Das äh zu einem Prozess zu machen, der sich ewig hinzieht. Das ist für uns alle nicht gut und das ist auch einfach für für die Ukraine äh auch ein völlig unakzeptable Situation. Natürlich, aber sie werden sie werden jetzt nicht sagen irgendwie so, oh. Lassen wir's mal sein, sondern das ist jetzt einfach zu viel gewesen so. Also so ein Vernichtungsfeldzug, da man kann sich ja kaum vorstellen, wie überhaupt das Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland sich jemals in den nächsten zwanzig, 30 Jahren wieder normalisieren kann.

Pavel Mayer

Wahrscheinlich ja äh wird das äh noch Jahrhunderte äh möglicherweise äh.

Tim Pritlove

Kann gut sein, ja.

Pavel Mayer

Nach nachhängen äh so historisch und. Was im Moment so ich sage mal gehandelt wird als mögliche ja Lösung oder möglicher Entzustand ähm des Ganzen ist äh ja eine entmilitarisierte Krim so äh. Unter ja allerdings ja unter ukrainischer Verwaltung oder mit einem hohen Maß an Selbstverwaltung so, dass scheint so im Moment das Maximum zu sein, äh was grade im im Westen an an Kompromiss äh gedacht, und äh ja. Was die anderen Regionen angeht hm. Hat ja der der Kampf um die findet ja seit 2014 statt, also die da hat's ja nie wirklich Ruhe gegeben und da sehe ich auch nicht, dass das irgendwie Ähm. Ja Ruhe äh geben wird, wenn dort äh die solange dort Russen äh solange Nordrussisches Militär stationiert ist und, ähm ja also insofern sehe ich im Moment. Als die wahrscheinlichste Variante, dass spätestens im Frühjahr ähm. Ja die äh Russen an den Punkt gekommen sein werden, wo sie politisch äh nicht mehr bereit sind den Krieg weiter zu führen oder oder weiter äh. Die nötigen Ressourcen mobilisieren zu können, um äh militärisch äh dort. Den Krieg weiterführen zu können. Das ist meine Erwartung und es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das vorher auch passieren könnte.

Tim Pritlove

Konkrete vierte Phase betrifft, kann man sich natürlich fragen, okay, wo geht's jetzt auch militärisch weiter. Das ist offen, also auf der einen Seite äh haben wir natürlich jetzt schon noch die laufende, eine offensiv Bemühung da in Luhansk. Ich denke mal, die werden mittelfristig auch erfolgreich sein äh können mit äh der möglichen Rückgewinnung des Nordens von Es gibt da nach die Stadt, die jetzt derzeit da im Blickfeld ist, noch eine zweite Stadt, die eine strategische Rolle spielt, Staro Billsk, das ist dann nochmal so hundert Kilometer Osten und wenn das dann auch noch mal umkämpft wäre oder vielleicht fällt, dann ist da eigentlich die Verteidigung nicht mehr so richtig zu halten aus meiner Perspektive. Das wird sich zeigen aber strategisch wichtiger, kann es äh fast sein, eben jetzt in Saarbrücker voranzukommen und vor allem äh dieses Atomkraftwerk wieder zurück in ukrainische Hände zu bekommen. Das wäre sicherlich auch nochmal so ein eine Niederlage, von denen die Russen sich kaum erholen würden, weil dann würden sie eben wirklich dann in die ähm Krim zurückgedrängt werden und unter Umständen dort dann eben auch äh angegriffen werden. Viele Fragezeichen, wissen wir alles nicht ähm kann man nur spekulieren.

Pavel Mayer

Und das weiß auch tatsächlich niemand bisher äh so richtig, weil. Der weitere Verlauf ja davon abhängt auch äh wie sich, beide Seiten verhalten werden, also äh die Ukraine hat zwar die Initiative. Aber ich denke nicht, dass Sie jetzt äh. Sagen äh einfach irgendeinen Plan haben, den sie jetzt aufbiegen und brechen, versuchen umzusetzen, also an an irgendeiner Stelle, sondern ich rechne damit, dass sie wie bisher einfach schauen werden, äh wo äh sind, Schwächen, also dass sie erstmal äh versuchen werden äh weiter Druck zu machen, weiter die Logistik der Russen äh zu stören, weiter Hauptquartiere äh zu zu beschießen, weiter ja Druck zu machen an der an der Front, Und ähm also ja, die Russen weiter ab abzunutzen und dass es dann. Von so Faktoren, wie eben Wetter und wie äh ja äh. Wo wo die Russen wie viel Kräfte äh konzentrieren oder auch nicht. Äh konzentrieren. Davon wird es dann auch ein Stück weit abhängen ähm wo die Ukraine dann vielleicht zum. Ja wo die Ukraine dann selbst Durchbrüche äh erzielen kann und. Da spielt natürlich eben auch eine eine Rolle, dass offensichtlich die Aufklärung der Ukraine äh immer noch besser funktioniert als die der Russen und äh. Dass die eben nicht umgekehrt die äh die Ukraine auf ähnliche Art und Weise weich kochen können, beziehungsweise sie versuchen selbst über die Infrastruktur, weil das das Einzige ist, was sie jetzt im Moment können, so die die Terrorangriffe, aber da zeigt auch die Erfahrung aus vergangenen Kriegen dass das nicht zum Erfolg äh führt. Es hat noch nie äh wirklich zum Erfolg geführt. Aus der Luft alleine. Zu kämpfen, ähm sondern du musst muss halt schon äh brauchst die Truppen äh am am Boden, die auch Erfolge haben und äh indem du. Trafostationen. Mit superteuren äh Raketen angreifst, die wahrscheinlich so teuer sind äh wie die äh. Verteilerstationen, die da getroffen. Äh werden kommst du einfach nicht weit, äh zumal. Ja äh mir auch die Russen einfach äh. Nicht wirklich genug Raketen haben. Wir haben jetzt gesehen, dass sie jetzt immer mehrere Tage oder auch eine Woche pausieren müssen, um dann genug. Äh auf einmal losschicken zu können, um mit der immer besser werdenden ukrainischen Flugabwehr äh klar zu kommen und. Also sieht nicht gut aus für die Russen.

Tim Pritlove

Belassen wir's vielleicht erstmal äh dabei und schließen den Timer ab.

Pavel Mayer

Ja vielleicht noch äh dann dann ein Ding ist dir aufgefallen, dass jetzt äh das Gerede des Nukleargerede so ein bisschen aufgehört hat äh.

Tim Pritlove

Hat es.

Pavel Mayer

So ähm und das hat vermut.

Tim Pritlove

Nicht nur im Westen, sondern auch im bei Russland.

Pavel Mayer

Ja äh und es hat wohl mehrere Gründe. Ein Grund ist, weil eben äh unter anderem China und Indien da äh deutliche Ansagen gemacht haben, Ähm aber ein anderer Grund ist noch ähm. Die Amerikaner gerade wohl die Situation äh sehr klug nutzen, um äh gerade Gespräche über den Abbau von äh Nuklearwaffen zu beginnen. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast.

Tim Pritlove

Nee, nicht direkt.

Pavel Mayer

Und zwar äh war wohl der Pitch der Amerikaner äh sah wohl so aus. Dass äh die Amerikaner jetzt an die Russen rangetreten sind und gesagt haben, hey, wie sieht's denn aus. Eure ganzen Atomwaffen, die euch gerade sowieso nicht weiterhelfen im Ukrainekrieg. Ähm habt da nicht Lust, äh dass wir gemeinsam ein bisschen reduzieren, dann habt ihr auch Geld frei, um irgendwie. Mehr für euren Krieg einzusetzen und die Russen äh sind wohl darauf angesprungen und haben wir gesagt, oh ja, äh lass uns. Einfach mal reden über den Abbau von Atomwaffen.

Tim Pritlove

Aber wo hast du jetzt diese Information her? Daraufhin habe ich jetzt irgendwie nix. Sind das.

Pavel Mayer

Ja, das.

Tim Pritlove

Diese geheimen Gespräche in der Türkei, die da angeblich gelaufen sein sollen.

Pavel Mayer

Äh ja nicht nur in der Türkei, sondern äh ja ähm also ich weiß gar nicht äh ich habe das aus zwei verschiedenen äh äh Quellen gehört, dass das äh grade wohl ja, dass man da angefangen hat.

Tim Pritlove

Gerüchteküche, aber wir halten mal fest, äh deine Position ist jetzt äh kein nuklear Krieg nach Weihnachten.

Pavel Mayer

Ja, also sieht im Moment nicht so aus äh als äh. Würde jetzt äh ja in absehbarer Zeit, eine nukleare Eskalation erfolgen, wobei natürlich die strategischen Waffen ist nochmal eine andere äh Sache als jetzt die taktischen Atomwaffen, also die Gespräche gehen wohl nur um äh Belgien in erster Linie um Abbau von strategischen. Waffen, die definitiv äh ja für den Ukraine-Krieg äh komplett nutzlos äh sind.

Tim Pritlove

Na wir beruhigen. Zwei, drei kleinere Sachen sollten wir noch äh nachschieben, jetzt wo wir mit dem großen Teil äh durch sind, ähm weil wir da auch glaube ich nicht so viel zu berichten haben, aber ich wollt's dann trotzdem noch mal aufgreifen. Wir hatten uns ja hier auch sehr ausführlich über Angriff auf Nordstream ähm unterhalten. Auch das ist so ein Thema, was irgendwie in den Medien äh überhaupt nicht mehr so richtig vorkommt gab nur so eine relativ geheimhalterische Untersuchung der Schweden, wo man nicht so richtig genau weiß, was dabei rausgekommen ist, auch Nordstream selber wollte hier nochmal Untersuchungen machen, aber so richtig zu. Ergebnissen scheint es bisher noch nicht gekommen zu sein.

Pavel Mayer

Und es gab ja in der Zwischenzeit dann noch diese Unterwasser-Aufnahmen, ich weiß gar nicht, ob wir. Uns zu denen geäußert hatten von der Presse und da sieht es für mich so aus, also die, jetzt auch nicht sehr gehaltvoll äh diese diese Aufnahmen und dass die. Das entscheidende Stück, also da wird wird halt ein Stück von der von der. Pipeline auch gezeigt, aber diese diese. Ställe sieht eher so aus, als sei das eine Stelle, wo die Schweden wahrscheinlich. Ein Stück von dem Rohr abgesägt haben, um das als Beweisstück mitzunehmen, das heißt äh dass sozusagen. Das entscheidende Ding, wie sie jetzt die Stelle aus, wo was potenziell gesprengt wurde äh oder geplatzt ist oder wie auch immer ähm das äh ja es davon keine äh Aufnahmen. Und das Ganze ist ja nach wie vor äh sehr, sehr rätselhaft. Äh die ganze Geschichte.

Tim Pritlove

Also es gibt da auf jeden Fall keine klaren Erkenntnisse. Insofern warten wir da ab dann äh sollte man vielleicht auch nochmal kurz was sagen zu äh Belaros, weil das jetzt so in den letzten Wochen immer wieder mal hoch äh geblubbert äh ist, ob es denn irgendwie möglich sei, dass Belarus in irgendeiner Form noch mal in den Krieg eintritt oder dass die Russen nochmal äh eine eine Offensive auf Kiew oder vielleicht auch auf den äh Westen der Ukraine startet. Ähm. Es sind immer wieder Berichte äh aufgepoppt von. Truppenverlegungen nach Belarus. Ähm es gab aber auch entsprechende ähm verlegungsschwere Waffen aus Belarus wiederum in russisches Gebiet. Das ging so hin und her, mein Take dabei äh ist der, dass ähm, was wir da sehen, ist halt auf der einen Seite die Russen nutzen die Trainingsmöglichkeiten für ihre mobilisierten Soldaten. Selber ja kaum noch haben Ja, das heißt, die benutzen einfach belarussische äh Standorte und vielleicht auch deren Personal um äh eine entsprechende Ausbildung für russische Soldaten vorzunehmen. Darüber weiß man wenig, aber das äh ist so ein bisschen der Eindruck, den man gewinnen konnte. Ähm auf der anderen Seite äh gibt wohl auch, Ähm Panzermaterial, andere et cetera, das ist halt alles irgendwie so da äh in den Norden der Ukraine dann auch eingefahren worden. Also. Anderen Worten sie bedienen sich da auch einfach auch nochmal aus einem Reservoir, weil sie halt einfach. Einfach so viele Verluste haben, ja, die Amerikaner meinten ja, sie hätten jetzt irgendwie Die Hälfte ihres kompletten Panzerbestands eingebüßt so, also von allem, was sie sozusagen äh gelagert haben und wir wissen ja, dass was da gelager. Noch ist, das ist ja jetzt auch nicht so das Allerbeste, also kann davon ausgehen, dass sie sogar einen Großteil, brauchbaren Geräts äh verloren haben und dementsprechend, kann so ein Deal gewesen sein zwischen Lukaschenko und Putin, so nach dem Motto hier, ihr müsst uns irgendwie helfen. Aber ähm. Zum Kriegseintritt der äh weißrussischen Armee als solcher wird's mit Sicherheit nicht kommen, weil die ist auf der einen Seite auch nicht sehr gut ausgebildet und ausgestattet und auch zahlenmäßig nicht besonders groß und ich glaube, dass Lukaschenko äh auch äh Fuchs genug ist, um zu wissen, dass ähm ein Kriegseintritt jetzt in den Ukraine-Krieg auch für ihn so viel innere Spannung hervorrufen könnte. Äh er sich das halt einfach gar nicht äh trauen kann. Also ich denke von Belarus geht jetzt so erstmal keine Gefahr aus.

Pavel Mayer

Er ist ja nicht nicht um umsonst Dienstältester Diktator in Europa. So oder vielleicht ich weiß nicht ob sogar auf der Welt keine Ahnung aber auf jeden Fall ist er ja irgendwie seit Ende der Sowjetunion. Äh dran äh dort in Belarus.

Tim Pritlove

Ja, da gibt's schon noch in Afrika gibt's nochmal so ein paar, die halten halten schon nochmal ein bisschen länger äh so, aber in Europa ist er auf jeden Fall ziemlich weit vorne und der ist ja auch ein Fuchs, Ähm Letzter Punkt vielleicht für die heutige Sendung, aber das muss man jetzt schon nochmal kurz ansprechen, auch wenn das jetzt grade äh gestern Abend hier so ungefähr jetzt mal so 24 Stunden bevor wir dieser Sendung aufnehmen passiert ist da gab's ähm Aufregung da ähm. Der Grenze zur Ukraine auf polnischem Gebiet2 Raketen niedergegangen sind, nicht nur das, sondern die haben auch noch so einen Traktor getroffen, um diese landwirtschaftliches Gerät und dabei zwei Leute getötet. Da gab's natürlich dann erstmal riesige Aufregung, oh Gott, hier der Russe äh schießt die Polen ab, Artikel 5 muss sofort äh entvogt werden und äh der dritte Weltkrieg beginnt ganz so schlimm scheint's dann doch nicht gekommen zu sein. Ähm das Ganze ist jetzt noch so im Prozess so wie es derzeit aussieht, handelt es sich wohl um S 300 Raketen und dabei äh wohl um welche aus der Ukraine. Also Luftabwehrraketen ähm das Ganze hat halt stattgefunden, während eben die Ukraine sich versucht hat, gegen diese 1hunderteinfliegenden Misshalts über ganz Ukraine. Die Flugabwehrsysteme haben da ja auch sehr viel runtergeholt. Fünfundachtzig Prozent ungefähr war so die Aussage, aber ein paar sind halt doch noch, landet und es macht jetzt gerade so den Eindruck. Ja, jetzt mal hier so ganz zurückhaltend formuliert. Es macht gerade so den Eindruck, ob im Rahmen dieser Luftverteidigungsmission äh ein oder zwei Raketen. Einen anderen Weg gefunden haben oder vielleicht war das eine auch nur die Luftabwehrrakete, das andere war tatsächlich eine russische Rakete, aber das ist sozusagen im Rahmen dieser Abwehrmaßnahmen zu einer Umlenkung kam und dann äh das Raketenmaterial, sieben Kilometer von der Grenze entfernt auf polnischem Boden runtergegangen ist.

Pavel Mayer

Also ja, wir haben noch keinerlei. Auch Informationen wo denn welche Raketen jetzt welchen Weg genommen haben Aber am plausibelsten ist, äh dass äh da irgendwas vom Norden kam, äh was quasi entlang der polnisch-ukrainischen. Grenze äh dann flog, möglicherweise auch äh teilweise polnischen Luftraum. Überflogen hat oder in polnischen Luftraum. Eingedrungen ist und äh dann entsprechend äh ja ukrainische Luftabwehrraketen, die äh im Prinzip von Süden, äh kamen, also in Richtung Norden äh leicht in Richtung Nordwesten, denn dann abgefeuert äh wurden äh dann quasi, zu so einer Art äh Raketen, Luftkampf über der Ukraine polnischen äh äh Grenze stattgefunden hat oder ähm. Möglicherweise auch im Polnischen Luftraum. Das werden jetzt wahrscheinlich noch dann irgendwann genaue Untersuchungen zeigen, was denn wo lang geflogen ist, mit welcher äh Richtung, aber ich glaube so kann man. Wahrscheinlich zusammenfassen, dass es eben ein ja Raketenluftkampf äh über der Grenze gab und dass dabei äh Teile der. Raketen äh dann oder sprengen Köpfe äh dann auf polnischem Gebiet gelandet sind, zwei Kuriositäten in dem Zusammenhang äh nämlich äh das einmal gemutmaßt wurde. Ich halte das für für Zufall, dass irgendjemand. Von den Russen in der in der äh Excel-Tabelle, um eine Spalte verrutscht ist, weil irgendwie ähm nämlich die Einschlagstelle sehr nah ist äh an Koordinaten, äh wo wenn man irgendwie den Lenkengrad von Kiew und den Breitengrad äh von äh was war's.

Tim Pritlove

Aber genau anders.

Pavel Mayer

Oder genau andersrum äh nimmt, kommt man genau auf die Einschlagstelle, so dass es dann gemutmaßt wurde, ob dann jemand beim Abtippen eben der Excel-Tabelle um eine Spalte spalte und Zeile verrutscht ist und deswegen die Raketen dahin flogen, weiß ich nicht, halte ich eher für eine Inzidenz und die andere äh Sache ist, dass dort halt diese Versorgungsleitung zwischen also Stromleitungen zwischen Polen und der Ukraine, dass dort eine größere Leitung genau entlang äh läuft und Wenn man jetzt diese Leitung äh genau, verlängert auf dieses Dorf, wo das eingeschlagen ist, dann liegt eben der Einschlagort auch genau äh in der Verlängerung dieser Stromleitung, was wahrscheinlich auch nur Zufall äh ist, aber das waren so zwei Dinge, die halt noch äh diskutiert worden, das gemutmaßt wurde, dass vielleicht eben diese Hochspannungs Leitung irgendwo Ziel gewesen sein könnte, dieser Raketen, aber wie gesagt, alles äh eher unwahrscheinlich beziehungsweise äh hoffe, dass wir dann zur nächsten Sendung äh vielleicht ein bisschen mehr wissen oder auch nicht.

Tim Pritlove

Genau, werden wir sehen. So, dann würde ich es äh jetzt hier mal zum Ende bringen wollen. Ich denke für ein Update. Jetzt auch, sondern auch schon wieder über zweieinhalb Stunden rübergekommen. Ja Leute, ähm vielen Dank fürs äh Zuhören und euer äh kontinuierliches Interesse. An dem Programm, und ähm ja wir werden uns hier wieder zusammenfinden, wenn's wieder ähm sinnvoll ist, glaube ich, alles äh zusammenzufassen. Manchmal ist das wöchentlich, manchmal äh nicht so oft ähm. Wie's halt so äh kommt. Wir beobachten auf jeden Fall die News immer sehr ausführlich. Also ich weiß nicht, wie viel Zeit du so pro Tag auf den Krieg äh verwendest. Kannst du das mal so quantifizieren Pam Vilm.

Pavel Mayer

Ja es unterschiedlich aber ich würde sagen so zwischen ein und sechs Stunden. So je nachdem äh was halt grade ist so. Ähm ja ich habe dann natürlich schon so meine meine auch favorisiert, YouTube äh Kanäle und äh Twitterer und Reddit und dann natürlich, ja je nachdem versuche ich dann halt auch zu verifizieren und andere Quellen für Informationen zu finden, die dann auf YouTube oder in irgendwelchen Vorträgen äh äh sind und dann ja Hintergründe mir zu erarbeiten und zu gucken, wie plausibel. Ist das jetzt und stimmen die technischen Informationen und so und ja, also es kann bisweilen schon recht zeitintensiv sein.

Tim Pritlove

Geht mir ähnlich, also es äh fließt relativ viel rein, weil man ja auch viel beobachten muss. Also man hat so erstmal so einfach so den Newsflow. Was alles so passiert und manchmal ist es ja auch so, man weiß schon so, okay, jetzt kommt hier wieder diese Meldung, Da warte ich mal ab, bis ich die zehn mal gesehen habe, bis ich äh glaube, dass da was dran ist. Ne, also wie jetzt zum Beispiel diese. Angebliche äh anphibische ähm Übersetzung da auf äh den Teil von dieses in diesen Kinbein Split et cetera. Da ist, sehr viel drüber geschrieben worden und dann muss ich natürlich auch immer so ein bisschen davon abhalten, sofort auf jede Meldung anzuspringen und das zu glauben, weil oft ist es nicht so, dass ja es. Einfach nur Fehlinformationen sind oder irgendjemand äh behauptet, einfach mal irgendwas bis hin zu vielleicht auch wirklich gestreuten Informationen jetzt ähm. Von der ukrainischen oder von der russischen Seite, die so nicht stimmt, aber die einfach so an sich ihren ähm Effekt erzielen sollen. Und ähm wo ist so ein Gefühl dafür auch entwickeln, was jetzt eigentlich äh substanzielle Information ist und ähm was nicht.

Pavel Mayer

Ja und dann gibt's natürlich eben auch schon so die sag mal eher begeisterten ähm ja pro. Ukraine, YouTuber, die äh natürlich mit denen manchmal dann so die Begeisterung äh durch, äh oder wo dann öfter auch mal so die die Hoffnung äh Vater des, des Gedankens äh äh sind und da sind genau eben die Fälle, wo man dann mal so ein bisschen ja vorsichtig äh sein muss und auf der anderen Seite, was was. Mir immer so ein bisschen sagen, Schwierigkeiten bereitet oder. Wo ich versuche das richtige Maß zu finden ist also die Russen können auf der einen Seite jetzt nicht komplett unfähig sein, ja? Also So aber auf der anderen Seite gibt's eben diese Fülle von ja, ähm Bildern äh und Geschichten über, Probleme und Unfähigkeit bei den bei den Russen. Und das Ganze jetzt da. Die die Mitte zu finden oder oder wo wo befindet sich jetzt die Realität zwischen diesen sagen wir beiden Bildern zwischen jetzt der man dann sagen zwischen der russischen Propaganda und der ukrainisch westlichen Propaganda und äh. Da war jetzt aber das sind die die Grunderkenntnis äh dass äh ja. Bei den Russen wirklich äh schlimmer ist, als ich in der Vergangenheit gedacht habe und, letztlich, dass diese diese Gewinne jetzt der Ukraine in in hieß es ja äh ja in Erfolgen sehr nah, das war Glück und haben die Ukrainer eine geschickt eine Schwäche der Russen ausgenutzt und so und äh, ja das wird sich jetzt nicht unbedingt wiederholen lassen oder das ist jetzt nicht nicht irgendwie Indikator dass es um die Russen wirklich so schlecht bestellt ist, aber jetzt im Zusammenhang eben auch mit mit Kerstin und mit allem was wir heute in der in der in der Sendung auch noch noch behandelt haben, glaube ich, dass äh ja es den Russen eben wirklich schlecht geht.

Tim Pritlove

Trotzdem, also viel äh Zeitaufwand, insofern würde ich mich auch äh freuen, wenn ihr euch hier in dem Zeitaufwand dahingehend ähm Beteiligten, die mir. Drüber nachdenkt, den Kanal finanziell zu unterstützen. Wir recherchieren für euch und äh Lesen all die News, die ihr eigentlich gar nicht lesen wollt und ähm insofern wäre ich ähm für eine Unterstützung des Kanals dankbar. Das findet ihr alles auf äh mit der Ebene ME Slash äh Support. Und damit äh entlassen wir euch äh wieder mal in die Realität, in die wunderschöne Realität.

Pavel Mayer

Bis zum nächsten Mal.

Shownotes

  • oalexanderdk.substack.com The Cause Of The Crimea Bridge Explosion

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Das russische Narrativ zum Anschlag auf die Krimbrücke

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Probleme für den Wiederaufbau der Krimbrücke

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    twitter.com Pavel zu Lügen und Militär

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    twitter.com Pavel über Winterkampf

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    twitter.com Bessere Flugabwehr durch Gepard + MANPADS

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    youtube.com After Kherson: What's next in the war? - YouTube

  • spiegel.de Nord Stream: Schweden lässt gemeinsame Pipeline-Ermittlungen platzen - DER SPIEGEL


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Der Abgang von Boris Johnson und die Instant-Krise von Liz Truss

Es geht Schlag auf Schlag in der Britischen Politik: kaum war Liz Truss als neue Premierministerin vereidigt wird das Land zunächst durch den Tod der Queen in ein zweiwöchiges Trauerkoma versetzt und in den Wochen danach bricht die neue Regierung alle Rekorde, wie schnell man scheitern kann. Wir besprechen was in den letzten drei Monaten passiert ist.

Hinweis: wenige Minuten NACH Aufnahme dieser Sendung wurde die Nachricht des Rücktritts von Liz Truss Rücktritt verkündet, über den wir zum Ende der Sendung noch diskutiert und spekuliert haben.

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Tim Pritlove

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Jon Worth


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlove und ich begrüße alle zur 1006. Ausgabe von UKW und, geht's mal nicht um den Krieg, sondern wir haben ja noch ein paar andere Krisen, die hier auch noch behandelt werden möchten und es äh drängt sich geradezu auf, mal wieder nach Großbritannien zu schauen, wo es äh wild hergeht. Und bevor wir da wieder alles verpassen und viel zu spät äh dran sind, bei uns quatschen wir mal wieder und ich sage äh hallo zu John John Moers, hallo.

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Jon Worth

Und hallo wieder, ja.

Tim Pritlove

Du bist grade äh auf Reisen, von daher haben wir leider heute nicht ganz die äh den technischen Standard hier bei unserer Soundqualität, wie wir es sonst gewohnt sind, aber wir äh kriegen das sicherlich auch so.

Jon Worth

Hoffe ich. Also Grüße aus dem ländlichen Burgund in Frankreich.

Tim Pritlove

Genau. Ähm ja. Letzte Sendung äh war ziemlich genau vor drei Monaten. Das scheint sich bei uns ja hier auch ganz gut eingefunden zu haben, dass wir das ganze Geschehen eigentlich immer so im Quartal beobachten und äh irgendwie scheint dann auch immer so nach drei Monaten wieder auch alles kopfzustehen auf der Insel. Wir äh haben die letzte Sendung veröffentlicht, im Mitte Juli und da befanden wir uns gerade hinter der Information, dass Boris Johnson dann final abtreten wird. Er ist ja dann noch eine Weile Ministerpräsident geblieben Viele hat er dann nicht gemacht. Da gehen wir auch gleich noch mal drauf ein. Ähm. Und äh wir standen kurz vor der Wahl der Neuwahl der Torries ihres äh ja ihrer Parteiführung. Ähm was ja dann immer dann bedeutet, dass damit dann auch die. Positionen des Premierministers neu besetzt wird und, äh ich glaube, wir waren so bei den letzten drei, ne, hatten wir glaube ich, die Runde und ja wie das ausgegangen ist, werdet ihr alle schon mitbekommen haben, reden wir auch gleich drüber. Aber bevor wir vielleicht ähm darauf kommen, würde mich natürlich noch mal so deinen Blick interessieren, wie denn es eigentlich um den Brexit als solchen, steht also die Auswirkung aufs Land, auf der einen Seite, aber auch inwiefern eigentlich das Thema Brexit in der Öffentlichkeit Großbritanniens präsent ist, weil zuletzt hatte man immer so den Eindruck, das ist so Alle versuchen, das irgendwie wegzuschieben. Man hatte ja genug Ausreden, Corona, Ukraine-Krieg, sehr viel alles war irgendwie Krisenenergiekrise kam jetzt noch mit dazu und es war dann immer alles andere Schuld, aber der Brexit war ja an gar nichts schuld und ich glaube auch die Leute, die so ein bisschen verstanden haben. Ähm dass damit schon Schwierigkeiten verbunden sind haben sich auch nicht so richtig getraut darüber zu reden. Hat sich daran irgendwas, geändert, was ist so deine Wahrnehmung der britischen Gesellschaft?

Jon Worth

Ja nicht so hundert Prozent, also wir haben in den letzten sechs bis zwölf Monaten gesehen, eine leicht steigende, Anteil der britischen. Bevölkerung sagen, ja, das war eine Fehlentscheidung. Die Europäische Union zu verlassen. Aber auf der anderen Seite, innerhalb der öffentlichen Diskussion sage ich in den Medien, ja und und und unter politischen Beteiligten Da darf man das Wort Brexit fast überhaupt nicht sagen. Und das ist das natürlich konservativen, die so eine Art Pro-Brexi-Partei geworden sind, die wollen dann nicht akzeptieren, dass sie haben eine falsche Entscheidung getroffen und auf der anderen Seite die Labour Partei will so unbedingt wieder an der Macht kommen, dass die wollen, dieses sich mit dieses Themenfeld auch nicht beschäftigen. Also das bedeutet, wir haben sie hier so zwei Ebenen. Auf eine Seite Die Bewölkung beginnt so zu denken. Hey Moment mal, wir haben großen wirtschaftlichen Problemen. Brexit hat alle diese Probleme so verschärft aber auf der anderen Seite die Politiker reden nicht so unbedingt darüber oder sage ich nur die Ehe kleineren Parteien, also die schottischen Nationalisten oder die ähm ähm die die die Liblegrads. Also das ist ein bisschen den Hintergrund Aber was wir auch sehen, was sehr, sehr wichtig ist für die jetzige Krise, ist die Wölzeln von die diese jetzige Krise gehen hundert Prozent so den Brexit Volksabstimmung zurück und zu diese leaf Kampagne. Diese alles wird besser nach dem Brexit. Also hat er überhaupt kein, passte überhaupt nicht zu der wirtschaftliche Realität. Also damals in zwanzig sechs, in haben die Brexit-Befürworter alle das ganze wirtschaftlichen Risiken des Brexits. Also einfach Projekt vier benannt. Ja so, die EU verlassen ohne schwierigen wirtschaftlichen Folgen. Die haben gesagt, nee, das ist eine komplette Schwachsinn. Aber jetzt merken wir, jetzt besonders in Sachen, die Energiepreisen, also das ist was am was ähm ähm am härtesten, die die britische Wirtschaft äh gerade äh betrifft den Großbritannien, ist dieses Problem ist deutlich schwieriger zu beheben, weil Großbritannien aus der EU ausgetreten ist. Es kam in in den Daily Telegraph ein ein interessantes Meinung so raus letzte Woche. Projekt vier with, ja? Also dass die Brexit-Gegner härter in 2016 Recht. Ähm also irgendwie beginnt die Diskussion jetzt ein sich ein bisschen zu ändern, aber das kam bei den Politiker, besonders bei den Konservativen und bei Labour bisher nie.

Tim Pritlove

Und die gut, also Medien, Politiker, das ist so das eine und was ist so deine Wahrnehmung, wie die Gesellschaft das selber, äh das wahrnimmt?

Jon Worth

Ja, so die man merkt in Großbritannien, dass die Situation inzwischen. Ziemlich ernst ist. Aber und das ist irgendwie schief läuft. Die Frage ist, inwiefern ist diese Wahrnehmung, dass, Brexit ein Teil des Problems ist oder das ist das. Die Leute in die in die höchsten Ebenen besonders in der Regierung. Überhaupt keine Ahnung haben von wie man diese Arten von Problemen löst ähm und. Bisher alle reden über zu den alltäglichen politischen Krisen aber nicht über die eher langfristigeren Änderungen des britischen Gesellschafts oder Wirtschafts, dann gegen Wurzeln haben in die in den Austritt aus der Europäische Union. Ähm also Ich kriege den den Eindruck, dass diese Diskussion ist bisher irgendwie nicht reif. Man hat. Platz und Zeit um um um Tiefe nachzudenken hatte man bisher nicht, ja weil man steckte, Besonders in den letzten so sage ich vier bis sechs Wochen einfach in so eine dauerhafte Krise. Und wenn man in so eine dauerhafte Krise ist, ist natürlich ziemlich schwierig die langfristigere Schlussfolgerungen zu ziehen.

Tim Pritlove

Na ja klar, das lenkt äh aber ich habe so den Eindruck, dass es zumindest der Wirtschaft selbst, zumindest den Teilen, die sich bisher zu wenig Gedanken gemacht haben, auch einfach den politischen Aussagen geglaubt haben. So gab ja auch viele Unternehmer, die das auch nicht so richtig, verstanden haben oder nicht verstehen wollten, welche Auswirkungen das hat, aber die Auswirkungen sind ja real, ja. Also die jetzt nicht alle Zahlen parat, aber ich denke ähm grob kann man sagen, der ganzen Ausfuhren äh von Groß nach Europa sind, also glaube ich mindestens um ein Drittel eingebrochen. Also es sind massive äh Verluste, die dort. Zu erzielen sind, weil einfach viele europäische Unternehmen sagen ja sorry, aber den Stress äh von euch zu importieren, den den den mache ich mir erst gar nicht. Größere Unternehmen haben's dadurch kompensiert, dass sie dann Niederlassungen in Polen, Deutschland, Frankreich äh Niederlande et cetera aufgesetzt haben. Von dort also dann sozusagen schon noch exportieren, aber dann halt immer so Bike Export machen, aber die ganzen, werden dann eben von europäischen Unternehmen durchgeführt. Die Steuern müssen dort, werden. Die Mitarbeiter, die dort arbeiten, äh tragen natürlich dann zu den jeweiligen Wirtschaften bei, aber eben nicht mehr zu der Wirtschaft von UK und das sind natürlich Auswirkungen, die sind auf dem Papier, die kann man nicht weg, und ich habe so den Eindruck, die Wirtschaft selber versteht das jetzt und noch hinzuzufügen, dass es ja nur die Situation bei den größeren Unternehmen, diesen Aufwand leisten können, während halt kleine Unternehmen, so hohe Selbstständige et cetera Unternehmen mit ein paar, die Genau, die die den die verlieren dann den Markt und wenn die einfach mit dem lokalen Markt nicht überleben können, dann ist halt äh vorbei.

Jon Worth

Ja das stimmt aber was man nicht hat als Bürger oder als Unternehmer ist irgendein Weg, diese Situation irgendwie zu ändern. Wie kann man Druck. Ausüben und natürlich auch es gibt diese politische Spannungen, weil Lisstraße hat vor kurzem gesagt, dass, sie will die britische Wirtschaft von dem Last der so verbliebene EU-Regeln. Möglichst rasch so entlasten. Was wir nicht wissen ist, erstens stimmt das überhaupt, funktioniert das? Und zweitens, wegen die kurzfristige politische Krise, man weiß ja nicht, ob sie das überhaupt hinkriegt. Also das bedeutet, dass Unternehmer, so entweder groß oder klein, wie trifft man und den jetzigen Umständen überhaupt Entscheidungen in Großbritannien? Weil man weiß ja nicht, was tun, die Regierung überhaupt. Ja, also ist mal die Regierung dann oder auch andere anderen Aspekten. Großbritannien kontrolliert LKWs bei der Einfahrt in Großbritannien bisher nicht. Weil die haben die Regierung hatte die die Kontrollstation und so bisher nicht gebaut und und nicht alles implementiert. Aber natürlich, als Unternehmer, man weiß ja nicht, kommen diese Kontrollen jetzt in drei Monaten? Zwölf Monaten oder dann überhaupt nicht. Also das bedeutet, dass es gibt, Keine Sicherheit ja? Sobald man weiß, okay, das ist, was dann kommen wird, könnte man dann Entscheidungen treffen. Aber zur Zeit, man reagiert, also von dem einen Tag bis dem nächsten und diese diese Unsicherheit ist ist, was so so auch so sehr störend.

Tim Pritlove

Ja und vor allem ist natürlich dieses in Anführungsstrichen Versprechen, dass man jetzt äh Großbritannien von. Wie Lys Trost das so schön formuliert hat. Wir werden nachher noch sehr viel mehr über sie reden. Ähm ja von dieser Last der äh bürokratischen Regeln, das ist ja auch diese äh anti äh Sprache, also die Brexit äh Sprache, die ja eigentlich vollkommen verschleiert, dass die Last dadurch ja noch sehr viel größer wird, weil in dem Moment, wo jetzt ein britisches Unternehmen andere Regularien hat sagen wir mal in der industriellen Produktion, was Standards betrifft et cetera, dann sehen sich die Unternehmen ja vor der Situation, dass sie zwar andere Standards für ihren eigenen Markt machen äh erfüllen müssen. Trotzdem sind ja die Regelungen der EU nicht, in der EU, sondern in gewisser Hinsicht auch weltweit der Standard, weil sich ja alle eigentlich nach dem bürokratischen Standard der EU richten, weil es einfach vollkommen sinnlos ist, nach irgendwelchen anderen Standards zu produzieren, weil dann muss man ja alles zwei, drei Mal, produzieren. Das heißt, es würde ja dann die Last noch erhöhen.

Jon Worth

In den letzten Monaten, wir haben schon ein paar Beispiele davon, ja also die die Regierung hat gesagt, ja so wir treten aus den ähm ähm so ähm äh Datenschutzverordnungen, raus. Und alle britischen IT-Unternehmen haben's an meine Gute, nee, das geht nicht oder dass die aus, also das ist eine eine eine Gesetzgebung der EU für Registrierung von Chemikalien und dann hat die ganze Chemieindustrie in Großbritannien gesagt. Im Moment mal, das kostet uns zu viel so danach auszutreten und um alle Blödesten hat die die EU ähm entschieden jetzt vor ein paar Wochen. USB-C aus ähm so Ladestandard für Handys und elektrische Geräte zu verwenden nee, das tun wir nicht, ja? Aber was ist das dann? Das Appo produziere dann ein ein iPhone für Großbritannien immer nochmal in deinem Lightning-Kabel und und nicht mit einem Mikro-USB. Es geht auf keinen Fall. Äh also und, Das sind nur die Beispiele aus den letzten paar Monaten. Also dieses Idee, dass man kann sich von diese Regelungen dann befreien und man gewinnt dann wirtschaftlich. Ja also das. So weit wir wissen, geht nicht. Aber das war ein zentraler Punkt vom, die Diskussionen von Lears, also was sie vorgeschlagen hat, um überhaupt dann. Parteichef der Conservy zu werden und das sagt sie halbwegs, immer noch, ja, obwohl wir natürlich dann gar nicht wissen, ob das überhaupt wirkt.

Tim Pritlove

Gut. Schließen wir jetzt erst mal da an, wo wir zuletzt aufgehört haben und äh blicken wir ein letztes Mal hoffentlich äh, auf den Werdegang von Boris Johnson. Er hatte ja dann sozusagen sein eingeleitet. Das war ja klar, aber er war auch klar, dass er dann noch über den Sommer Premierminister bleiben würde. Ich weiß nicht so ganz genau, wofür er es genutzt hat. Ich habe nur ein paar Reisen in die Ukraine gesehen und wahrscheinlich gab's auch noch ein paar Reisen in irgendwelche Urlaubsländer. Äh inhaltliches nichts passiert, ne.

Jon Worth

Er hat wenig getan möglicherweise. Wir haben so gefischt, hey Moment mal wenn er immer arm bleibt zerstört er was. Er hat am Ende wenig getan und für seine Verhältnis äh ziemlich wenig zerstört. Ja, also er hatte sein Hochzeitfest gehabt in, außer dem den ländlichen, so House für der Premierminister ja, aber ganz grundsätzlich, ja, also. Für den jetzigen Verhältnissen, also diese some Periode zwischen Ende Juli und Anfang September war dann. Ziemlich ruhig, ja. Ähm was wir vielleicht diskutieren müssen, ist. Was hatte Sudan gelassen äh und inwiefern war. Hat er dann diese Kaos nach ihm hat er selber eingeleitet, weil. Er hat seine eigene, so Kabinett war, ziemlich schwach ja und zwei von den führenden Personen, Persönlichkeiten, aus dem Kabinett von Boris Johnson waren dann in diese Urwahl, also für für seine Nachfolger, ja, so den ausgehenden Finanzminister Sunnac. In den ausgehenden Außenministerin und. Es war für Boris Johnson sehr, sehr wichtig, dass er wäre die der stärkste in seinem eigenen Kabinett. Also er hätte. Bessere und stärkeren Leute innerhalb der Reihen der der konservativen Abgeordnete gefunden können, aber das hat er nicht getan. Er ist so ein Kabinett so gesammelt, die einfach dann. Immer bereit wären, ihm zu unterstützen. Also was bedeutet dann ein Nachfolger für ihn zu finden, war dann ziemlich schwierig, weil er war dann, Er hat niemand so aufgebaut. Und das führte dann zu Problemen dann um ein ein Nachfolge ähm überhaupt zu finden. Und was auf sie nicht wichtig war, er hatte bis seinen letzten Tagen mehr Unterstützung unter den Parteimitglieder der Konservativen als er je hatte und äh den Abgeordneten. Also sein Sou ist ein Abgang war mir. So produziert wegen seinen Verhältnissen zu den anderen Abgeordneten als Problemen bei den konservativer Parteimitglieder, wo ein und auch heute noch eine gewisse Unterstützung hat.

Tim Pritlove

Ja das ist wirklich skurril, ne? Also da merkt man aber mal wieder, ich meine er wird ja immer so als. In den Medien so als charismatisch beschrieben. Das ist äh etwas, was man, glaube ich, so aus aus unserer Position heraus fällt, uns das ein bisschen schwer.

Jon Worth

Ja in Großbritannien.

Tim Pritlove

Ja aber man kann einfach niemals und sollte auch niemals unterschätzen, was so bisschen auch. Die Verbundenheit von Wählern und und der Bevölkerung zu solchen Figuren manchmal ausmacht. Die ist halt, nicht davon getragen, was äh jemand macht und auch nicht unbedingt davon, wie intellektuell jemand, ja äh generell hat ja auch diese ganze Brexit-Kampagne gezeigt, dass so intellektualität und das ähnliche Bewegung sehen wir auch weltweit. Ja dann auch oft also als Gegenargument benutzt wird, ne. Das sind dann die Eliten und so weiter. Was bei ihm natürlich besonders irre ist, weil er ist ja nun wirklich. Ein volles Produkt der Eliten, ja, nur dass er sich eben nicht so push äh aufführt, sondern eben immer so rumpelig äh rüberkam wie so ein Bauer und äh einfach überhaupt, nicht jetzt so ein Snoop war wie was weiß ich hier äh Jacke Breasmog oder so, der dann einfach auch nochmal besonders verkörpert was es ist, aber trotzdem auch in der Lage ist gegen die Eliten zu schimpfen. Also es ist einfach alles es ist alles so furchtbar absurd. Trotzdem so als Typ kann man halt einfach immer irgendwie an, auch wenn da eigentlich die ganze Zeit nur noch gelogen äh hat und einfach nix gestimmt hat, was er gesagt hat und einfach auch das, was er gesagt hat, auch an sich äh keinerlei Substanz hatte. Es war einfach nur immer so ein bisschen daher geredet.

Jon Worth

Ja, aber es ist ja sehr interessant, weil man schaut hier neben einem so Umfragen, also. Die konservative Wähler haben ihm nie so wirklich vertraut. Hä? Also, die konservative Parteimitglieder, ne, einige Abgeordneten haben dieses Ruf von Boris Johnson so aufgebaut. Haben, die ihn benannt, vor allem nach dem Spruch von Heineken in in aus der Werbung in Großbritannien. Also war den Spruch von von ähm äh ähm äh von von Heiniken jahrelang. Die den konservativen Partei sonst nie erreichen könnte. Aber er war nie selber besonders populär. Das das Vorteil für die konservativen in 2019 war Jeremy Cobin war besonders unpopulär. Ja so. Einfach Wähler, die normale weiße Label wählen, wollten auf keinen Fall Jeremy Kobin dann unterstützt Also das bedeutet, dass die Konservativen als Partei, nicht unter die Partei, die Leute, die für die Partei gestimmt haben, haben so dieses Huf von Boris Johnson enorm so blasen und das das er er war so eine Art Räte der Partei und und dieses Ruf, bleibt heute noch zum Teil also als Gültig. Den sehr schmalen Kreisen der Parteimitglieder. Ja? Und das ist dann sehr wichtig, weil das sind dann diese Parteimi, die dann für seine Nachfolge gestimmt haben ähm und das ist was dann zu zu dieses die in der jetzigen Paul Martin Situation dann dann führt.

Tim Pritlove

Gut dann setzen wir doch mal jetzt direkt da an, wo wir letztes Mal aufgehört haben. Es gab ja dann die Neuwahl. Und ähm uns nochmal aufzuzählen. Also zu dem Zeitpunkt, als wir den letzten Podcast gemacht haben, waren im Rennen Richie Sunac die beiden waren ja dann am Ende. Äh auch diejenigen, über die dann die Partei abstimmen durften zur Erinnerung, läuft ja dann immer so. Erstmal gibt es äh einzelne Wahlen äh es wird sozusagen immer einer rausgewählt oder, äh Stimmen werden eingesammelt und wir haben am wenigsten im Kopffeld äh unten raus und so wird dann das Teilnehmerfeld immer weiter reduziert, bis es nur noch zwei sind und dann wird das eben der Partei vorgelegt. Das heißt, die Parteimitglieder dürfen dann wählen und entscheiden letzten Endes zwischen den letzten beiden. Wir hatten dann, glaube ich, äh Als es noch drei waren und das war dann Penny modern, die noch mit äh im Boot war? Du hattest glaube ich äh gemeint, das könnte sie vielleicht werden, ist sie dann aber nicht.

Jon Worth

Ja, aber das ist dann ein das war dann am Ende ziemlich knapp. Zwischen die die drei und das ist dann. Ja, es gibt halt Gerüchten um um die die diese Situation. Also in alle anderen Gründen, der der der Vorwahl unter Abgeordneten. War auf dem ersten Platz. Dann Mode runter auf den, und dann alle anderen dahinter und dann in diese letzte Runde hat dann hat sich durchgesetzt. Also die Zahlen waren 137 für, 13 Abgeordneten für Truss und 15 für Mode und also was ziemlich knapp, also unter ein Drittel der Abgeordneten, haben dann in diese letzte Runde Truss überhaupt unterstützt. Und es gab ja Gerüchten, dass einige Unterstützer haben dann für. Für ähm für Truss gestimmt, damit nicht in die letzte so Runde kommt und den Parteimitglieder. Also das das es wäre besser für In die letzte Runde gegen Tross anzutreten als gegen. Also das wissen wir nicht. Aber es gab so eine rundum Gerüchten da innerhalb der Partei.

Tim Pritlove

So ist es ja auch gelaufen, als es äh um Boris Johnston's Wahl ging, ne? Das.

Jon Worth

Aber aber. In in den in den vorherigen Situationen ähm es gab ja nur zwei, ja also ähm Cameron und Boris Johnson. Da war waren die die Leute, die dann sich durchgesetzt haben, aufführend und ab die Abgeordneten, ja? Theresa May Premierministerin geworden ist, da trat Andrea letzten aus dem Rennen, also da kam es nie so eine Urwahl unter den Parteimitgliedern. Aber das ist das erste Mal und diese diese Prozedere, also diese getrennte Prozedere, die Abgeordneten stimmen zuerst, also die äh damit es dann zu nur zwei Kandidaten kommen und dann die Parteimitglieder, in die beiden vorherigen Malen, als die das so getan haben, wie dieses Mal war der Person, der am Ende gewonnen hat. Auch bei den Abgeordneten gewonnen, diesmal hat Trus vorbei den Abgeordneten so verloren, hatte eine Unterstützung von weniger als ein Drittel der Abgeordneten, Aber hat sich dann bei den Parteimitglieder mit 8160.000 Stimmen, durchgesetzt. Also das bedeutet, dass Trus war beliebte unter den Mitglieder als unter den Abgeordneten. Und das kann man dann so sagen, das führte dann, zu Problemen als Trust begonnen hat, dann zu regieren, weil sie hatte diese gewisse Unterstützung unter den eigenen Kollegen nicht. Ähm also das ist dann eine ziemlich problematische Situation, für für und man man merkt ja so Es gab eine 80 Prozent Wahlbeteiligung unter den konservativen Parteimitgliedern. Ja so 14.000 haben äh haben abgestimmt. Also man merkt da, dass diese Partei eine ziemlich kleine Bewegung ist, ja. Auch die die deutsche CDU hat doppelt so viele Mitglieder, als die die britischen Torys. Also das bedeutet, die, wie viel hatte. Am Beginn als sie gewählt worden ist als Parteichefin am 5. September. Das war dann schon am Beginn ziemlich fraglich.

Tim Pritlove

Warum haben denn die äh Mitglieder sie gewählt und nicht äh.

Jon Worth

Wir haben dieses diesen Satz im Englischen he would wheels the sourd. Will never where the Crown. Und Sunac war hat eine entscheidende Rolle gespielt für den. So die Ende vom äh von Boris Johnson, der ist zurückgetreten und das führte dann. Den ähm Rücktritt von Boris Johnson. Und was Trus. Richtig gut verstanden hat, war Boris Johnson war unter den Parteimitglieder noch ziemlich populär. Also Tross hat sich dann selber als so Boris Johnsons Nachfolgereden, präsentiert. Und das kam bei den Parteimitgliedern ziemlich gut an. Und zweitens, was Trust getan hat, die Linie von Trass war so eine Art. Post-Faturis. Ja, also eine Senkung. Der der besonders der der Posensaal der äh der Einkommenssteuer in Großbritannien, was Selber auch Gitarren hatte in der Achtziger. Also das bedeutet, dass Trus hat zwei Dingen. Richtig verstanden um Parteichefin zu werden. Erstens die Linie vom, Boris Johnson nicht zu heftig zu zu kritisieren und zweitens sich also als als Nachfolgerin von Margaret zu präsentieren. Und das sind dann die, das ist warum sie. Kaum sage ich ziemlich gut bei den Mitgliedern an. Aber nicht nur ziemlich gut. Es die Erwartung, War so mitten in diese Urwahlprozedere im Sommer im August. Das Truss könnte. Mit einer überragenden Mehrheit dann gewinnen. Was sie am Ende, nicht getan hat, ja, das war keine überragende Mehrheit für LiS Strass aus 75 zu 3undvierzig. Am Beginn der Oval-Leute ging davon aus, es könnte so mindestens zwei Drittel, so sogar vielleicht 70 Prozent. Weil die die Schwächen von. Besonders bei der Kommunikation ja? Kamen auch während dieses Urwahlprozedere dann schon raus. Sie kommuniziert nach so einem sehr schwachen Art und Weise. Das ist irgendwie sehr robotisch. Ja, es kommt rüber. Und dann die dies diese Entscheidung zwischen den beiden, die beiden. Könnten niemand so wirklich überzeugen. Ja also es war eine sehr lange und langweilige und und und, keine überragende so besonders gute Prozedere, ja? Also was bedeutet genug getan, um zu gewinnen, aber hat niemand so wirklich überzeugt. Und was dann auch sehr wichtig ist, ja, ist Sunac hat die wirtschaftliche Pläne von Listes. Hart kritisiert. Ja, er hat gesagt, wenn sie tut, was sie sagt, führe das dann so eine Finanzkrise in Großbritannien. Und niemand, ich ich gehöre auch selber dazu. Niemand hat wirklich daran geglaubt, ja. Nee, das tut sie nicht. Das das sagt sie nur, um diese Urwald zu gewinnen und nur um Parteichef. Äh dann äh zu werben. Und wir kommen dann zu was sie dann getan hat. Aber einfach zu sagen. Sie ist in einem Aspekt anders als Boris Johnson. Boris Johnson hat. So viel vorgeschlagen und angeboten und und und gesagt, dass er alles tut für allen und das hat er am am Ende nicht getan, ja? Er hat nicht geliefert. War am Ende blöd genug. Zu machen, was sie die Parteimitglieder angeboten hat. Und das ist dann das große Unterschied, wie wie anderen gesagt haben, she was high on here own supply, also sie hat sie hat einfach. Selber sucht zu viel an an dem geglaubt, was ich selber gesagt hat. Ja ähm und das und und die Schlussfolgerung davon haben wir dann jetzt äh im im September und Oktober dann äh dann dann erlebt.

Tim Pritlove

Ja, also sie wurde dann äh eben gewählt und ist dann am welchen Datum?

Jon Worth

Ja, es war das Ergebnis kam am 5. September raus. Sie ist am 6. September Premierministerin endgültig geworden und dann nur zwei Tage später starb die Königin. 8. September. Also das bedeutet Und dann die Beerdigung, wir kommen in kurzes die die Rolle der Königin, die Beerdigung der Königin war am 19. September, also das bedeutet, dass dem ersten zwei Wochen von die Abendzeit von Listes, die haben die Briten fast ausschließlich, die Situation mit die Beerdigungen die Rolle der Königin beschäftigt. Also sie begann nur wirklich. Sage ich so normalen politischen Aufgaben dann erst am zwanzig. September. Also das ist nur ein Monat her, ja, weil wir sind jetzt am 2. Oktober, ja. So ist das lief alles sehr schief. Schon sehr schnell.

Tim Pritlove

Ja, kommen wir mal äh zur Queen. Die äh ja so ein bisschen äh immer den Eindruck machte, als würde sie nie sterben. Meinte sie war jetzt, wie lange Königin über siebzig.

Jon Worth

Über 70 Jahren, ja.

Tim Pritlove

Ne äh und ist natürlich jetzt eine Persönlichkeit, die einfach die ganze Welt äh. Mental im im Griff hatte, weil sie eben irgendwie immer da war. Ich weiß nicht, wie viele Premierminister hat sie erlebt äh da muss man richtig anfangen zu zählen, also äh gefühlt.

Jon Worth

Über zehn Premierenminister. Ich denke, es war 11 oder 12 Premierminister. Aber aber aber irgendjemand hat so kalkuliert. Nach den jetzigen ähm so Geschwindigkeit wie wie viele Premierminister es ja geben könnte in Großbritannien. Charles würde ungefähr 600 bei mir Herr Minister. Während seine arm seid. Dann haben, wenn er so lang lebt wie die Königin. Ähm es war leider ein ziemlich lustiger Cargfühl, aber ja, ganz grundsätzlich. Sie hatte. Sie hatte eine sehr lange Armzeit gehabt, aber was sie selber. Für die britische politische System tut. War nie so wirklich bekannt. Was hat sie gebremst oder irgendwie gestoppt? Als Boris Johnson. Vor dem Brexit-Abstimmungen einfach das Parlament einen Monat lang außer Kraft gesetzt hatte in zwanzig neunzehn. Diese sogenannten Proregation of Parliment, ja ähm das haben wir in einem vorherigen Podcast debattiert. Es war ja klar, dass so was politisch und akzeptabel sei. Und es gab damals eine Diskussion, könnte die Königin so was einfach. Aber es geht nicht. Bitte tut das einfach nicht. Und die Königin hat das damals nicht getan oder oder vielleicht hat sie das vorgeschlagen und Boris Johnson hat das dann trotzdem gemacht. Also. Inwiefern war die königliche Familie so eine Art Bremse gegen die. Ehe blödsinnigere Sachen, die in den letzten Jahren. Die reguläre Politiker vielleicht versucht hätten, das haben wir nie mit die Königin. Das wussten wir nicht, ja. Sie herrschte für eine Art Stabilität, aber was wäre dann die alltägliche politische Rolle der Königin? Also es gibt und gab einmal pro Woche, eintreffen zwischen die Königinnen und jetzt mit dem zwischen den König und dem jetzigen Premierminister. Aber Was war die Rolle? Was für ein Einfluss hatte die Königin? Das wussten wir nie. Also sie war immer da, sie war immer präsent aber sagte nie was politisches, also hat sich immer rausgehalten aus den alltäglichen Debatten. Und das haben wir schon erlebt mit Schals. Also es gab schon eine öffentliche Streit zwischen ihm. Und liest Charles. Also er wollte so den COP27 in Ägypten in November dieses Jahr äh fahren und er war auf vorherigem Copreffen der freien Nationen und es ist jetzt bekannt, dass liest Schraus will nicht, dass das King Charles dann zu den Korp treffen fährt in Ägypten. Ähm also sowas wäre. Käme nie raus unter die Königin, also das bedeutet, dass Großbritannien muss jetzt sich mit eine neue Ära irgendwie klarkommen und und und, Also hm es waren 9 Gewicht. So Ballens irgendwie zwischen die königliche Familie ähm und die sage ich die normale Politiker.

Tim Pritlove

Erklär mir doch mal also was ist denn die reale tatsächliche, wirkliche im Gesetz festgeschriebene Macht in Anführungsstrichen, die, die Königin hatte oder der König jetzt hat. Also was was ist tatsächlich wirklich der der juristischen, mögliche Einfluss und was ist, sagen wir mal, nur so ein mentaler, Einfluss, den äh diese Rolle auf die Bevölkerung und dann indirekt auf die Politik hat. Was ist da dran.

Jon Worth

Das Problem ist, dass wissen wir nicht so genau. Da ist. Nehmen wir das.

Tim Pritlove

Also juristisch muss man's doch wissen. Also ich meine.

Jon Worth

Es ist alles auf Prinzipien oder auf ähm. Es ist nirgendwo komplett juristisch geregelt, weil Großbritannien keine geschriebene Verfassung hat. Nehmen wir das Beispiel. Oder weiterhin und. Es besteht jetzt wieder die Macht, ein ein Neuwahlen auszurufen. Dieses Macht hat den Premierminister oder Premierministerin und wenn morgen Lese geht zu den König und sagt ich will Neuwahlen. Ist das möglich, dass der König sagt nein, das geht nicht, Das ist auf dem Basis von den sogenannten. Und diese sind nicht juristisch und die greifen zurück auf diese Idee, gebe es eine auternative Premierminister oder Ministerin, der oder die über eine Mehrheit in den britischen Unterhaus verfügt. Wieso könnte Prinz Charles dann wissen, ob es eine adernative Premierminister überhaupt, gebe, der oder die über ein ein Mehrheit dann verfügt. Das wissen wir nicht, wie Prince Charles so was dann, als sorry, King Charles überhaupt. So was herausfinden könnte. Weil das nie zustande gekommen ist seit Jahrzehnten. So, das bedeutet, dass auf Papier könnte Charles eingreifen, in der Realität wird er erst das nicht tun. Sowas bedeutet diese Art von Sachen, die wissen wir dann nicht.

Tim Pritlove

Was sind das für principles, die du gerade genannt.

Jon Worth

Hießen die.

Tim Pritlove

Wie schreibt sich das?

Jon Worth

L A S C E L ES. Sehr kurz zusammengefasst, diese waren zehn Jahre lang außer Kraft, weil es gab eine neue Regelung, wie man einen und Auswahl ausruft. Eingeführt von ähm David Cameron und diese, die und Boris Johnson mochte diese Regelungen aus der Zeit von Bori, von Camon nicht und haben diese dann Regelungen dann abgeschafft und wie sind jetzt so zu den Regelungen von vor 20 11 zurückgekehrt? So Aber das bedeutet, dass falls Großbritannien jetzige politische Krise in Großbritannien eine Art konstitutionelle Krise wird, dass. Liest Tross überhaupt nicht in der Lage ist, zu regieren, selber kein ähm kein Neuwahlen ausruft. Aber ein Misstrauensvotum eingeleitet von der Labour Partei nicht erfolgreich wäre, also das bedeutet, dass um damit ein Misstrauensvotum. Erfolgreich sein muss müssen. Irgendwas zwischen 30 und 40 konservativen Abgeordneten auch dann für den. Misstrauen in den eigenen Partei oder in die eigene Regierung dann stimmen. Aber wegen die jetzige Situation der Konservativen in den Meinungsumfragen das führe dann. So ein Machverlust für die Konservativen, also man könnte eine Situation haben, dass Neuwahlen sind nicht möglich, weil die Konservativen wollen kein neu, keine Neuwahlen, aber. Die können ganz grundsätzlich nicht regieren, weil Schuss verfügt über keinerlei Mehrheit, um irgendwas. Durchführen zu können. Und das ist die fast die jetzige Position. Also ist es dann eine Frage könnte der König dann eingreifen und sagen okay wir brauchen jetzt Neuwahlen. Rein theoretisch schon, aber in die Realität nicht. Ja. Sorry, das ist ein bisschen kompliziert ist, ja, aber aber so ist es.

Tim Pritlove

Ja, weil das so kompliziert ist, machen wir diesen Podcast ähm.

Jon Worth

Ja ja.

Tim Pritlove

Lass uns doch mal kurz bei bei der Queen äh bleiben. Was, Ähm wie muss man sich, ich meine klar, das war jetzt natürlich medial sehr präsent und irgendwie tagelang wurden da diese Warteschlangen gezeigt und Anteilnahme und Pipapo und große Reden und die Beerdigung und so weiter. Ich habe mich da äh gleich so ein bisschen ausgeklinkt. Ich hatte da gar keinen. Äh aufzunehmen, aber es ist natürlich klar, dass das für die britische Bevölkerung natürlich auch so ein bisschen ein Symbol für eine Zeitenwende ist. Was auch immer dann folgt, aber es ist jetzt einfach eine Ära es äh zu Ende, ja? Die Person, die auf jedem ähm auf jedem Geldschein äh gedruckt ist und auf jeder. Irgendwie ihr Siegel äh hatte, ist jetzt einfach nicht mehr da und die hat natürlich einer ganzen Generation, ich meine, es gibt ja einfach sehr sehr wenige, die überhaupt länger als sie gelebt haben so ja also so jeder jeder der irgendwie noch äh in Großbritannien derzeit lebt äh, kennt die Queen als Queen und die war schon irgendwie immer da. Was macht das also was. Wie schätzt du diese Wirkung äh dieses Moments auf die Bevölkerung ein? Kann das auch, deuten, so nach dem Motto. Jetzt ist die Queen tot, jetzt ist auch irgendwie alles andere egal oder jetzt, jetzt, jetzt, jetzt ändern sich äh Dinge, kann gibt's so einen Effekt oder wie wirkt das auf das Land.

Jon Worth

Ich habe den Eindruck, dass da herrscht so eine Art Unsicherheit, einfach mal das. Es gab schon dieses Gefühl, dass. Großbritannien ist nicht mehr, was Großbritannien irgendwie vorher war. Äh also diese dieser. Diese Gedanke oder diese diese Diskussion begann schon längst vor der Tod der Königin, aber. Das war so eine sie war so eine Art Brücke, so diese alte Ära. Aber was für eine Rolle sie dann spielte. Was das muss man dann auch nicht übertreiben. Also aus der BBC dann einfach dann. So tagelang berichtet nur über den Tod der Königin. Gab's auch eine ziemlich starke Gegenreaktion. Also sorry, das ist ein bisschen zu viel, ja? Also die haben ein paar so Amateure Fußballteams wollen einfach ein Turnier noch spielen. Und dann die da kamen dann die Polizisten, sagen, hey Moment, also das sei nicht akzeptabel, ein Fußballturnier zu spielen, ein paar Tage nach dem Tod der Königin, das war. Das ist dann.

Tim Pritlove

Nicht nur die Amateure, auch die Profis haben ja aufgehört zu.

Jon Worth

Ja, die Profis haben da auch nicht gespielt, ja, aber und dann all das man hat so einfach dann dieses Idee, so Moment mal. Das ist einfach zu viel. Also das ist nur. Sie das war eine sehr wichtige Person, ja klar. Aber Moment mal. Also das das alltägliche Leben. Stoppt nicht oder so, ja ähm äh und, und noch was mit mit Fußball zu tun, also mehr mehr Briten haben das so das Finale von ähm äh Euro zwanzig20 angeschaut als die Beerdigung der Königin. Ähm äh so es gibt. Ich denke, dass die die das diese Diskussion in den Medien hat sie dargestellt als mehr so eine eine Art. So sehr zentrale Figur als vielleicht die War der Situation in der Realität, weil. Einen Seestarkenpunkt der Königin. Also was für eine Rolle sie genau spielte war nie so sehr präzis. Ja, es war immer ein bisschen vage. Und das war ein Grund, warum es dann, nie so umstritten war, dass die die Rolle der königlichen Familie aus sie selber noch im Armt Und das habe ich, ich habe persönlich jahrelang Geld an den Republik Kampagne in Großbritannien Geld gegeben, ja, weil ich bin für eine britische Republik, die Abschaffung der Königliche Familie. Ich habe immer gesagt, ja warte bis Charles der König ist und dann wirklich eine Debatte über die Zukunft der königlichen Familie. Weil die Königin ist ziemlich klug, hält sich aus die meisten Debatten. Aber das bedeutet, dass dieses Idee, dass sie wäre irgendwie, ganz grundsätzlich irgendwie geliebt oder so. Ja unter einem bestimmten Teil der Bewölkung schon. Aber das war kein. Generelles Gefühl. Es war einfach jahrzehntelang es war nicht politisch erlaubt. Gegen die königliche Familie irgendwas zu sagen. Das war so äh die beiden Parteichefs, der jetzige. Parteien. Tross und und aus Studenten die beiden haben sich, gegen eine königliche Familie und für eine britische Republik geäußert Und irgendwann mal, als die dann reguläre und Karrieren begonnen haben, war es dann nicht mehr akzeptabel zu sagen, hey Moment mal, wir brauchen eine britische Republik. Das war nie möglich. Also das hat man einfach nie debattiert ähm und. Aber auf der anderen Seite einfach so mal zu sagen, die wahren beliebte oder irgendwie total unkomplett. Die haben ja mehr Unterstützung als andere politische Akteure. Aber das bedeutet das vielleicht, dass andere politische Akteure anderen Schwächen haben und gehasst sind, aus meiner Sicht, es gibt keine. Keine sind so in in der gesamte Bewölkung, keine so sehr sehr tiefe Beliebtheit.

Tim Pritlove

Mhm. Na ja also es gibt also auf jeden Fall Teile der Gesellschaft, die das Spiel ja auch nicht mitgespielt haben, wo wir schon beim waren. Es gab ja dann glaube ich ein Spiel äh mit Celtic Glasgow. Das ist ja so ein bisschen der ähm katholische äh Teil schon der hinter dieser Mannschaft äh steht, wo dann auch ein Spiel war, wo dann irgendwie geklatscht werden sollte für die Queen und dann haben die gezelt die Glaskohlfans dann angefangen zu singen irgendwie.

Jon Worth

Ja und ja und natürlich ist es auch besonders problematisch, Teil auch natürlich die königliche Familie hatte dieses Bezug zu Schottland zum Teil, aber die sage ich. Aber das war so eine ziemlich elitäre Verbindung da auch, ja. Ähm.

Tim Pritlove

Die Schlösser äh große Bilanzbesitz hatte.

Jon Worth

Ja, die Schlösser und auch dann Prinz Charles war Prince Wales und jetzt die die Unabhängigkeitsbewegung in Wales hat, hey Moment mal, also wir wir wollen keinen keinen zukünftigen Prince Wales bitte. Also lass uns bitte raus. Ähm also ähm ja also Spannungen gibt es ja schon, ja. Ähm.

Tim Pritlove

Aber es gibt jetzt wieder ein Prince of Wales.

Jon Worth

Ja ähm nee aber.

Tim Pritlove

Also der der Sohn, der der Sohn von äh ähm wie heißt er? William genau, der ist ja jetzt äh Prince of Wales äh geworden.

Jon Worth

Aber irgendwie. Nur nur ein ziemlich ungewöhnliches Beispiel. Ich war schon in Frankreich an den Tagen als die die Königin starb und ich war in einem Zug und ein. Total unbekannte, ja, der bei dem bei dem Ausstrahlen, bei dem Zug an der Französisch so gefragt, Oh bist du aus Großbritannien? Also hier ich bin aus Großbritannien, also oh, traue für den den Tod. Der König in der so. Ich habe da nicht einfach geantwortet, oh ich bin für eine Brüsche Republik. Und ich fand die Reaktion und auch in den deutschen Medien eigentlich ziemlich ungewöhnlich. Moment mal, also. Hier sind so zwei so äh Länder ohne körperliche Familien und es gibt so ne. Traurige Reaktionen, als ob dann Das wäre etwas Gutes. Nie, das ist in sich selber nicht etwas Gutes. Und einfach so sehr schwierig ist für uns alle, auch für meine Eltern, ja also mein Vater ist in dem Jahr zweiundfünfzig geboren, ja und die Königin, begann dann an an der Drohne zu sein im Jahr zweiundfünfzig, in dem Jahr des Geburts von meinem Vater, ja? Also, was die königliche Familie ist, ist für die Leute in Großbritannien und man kann es nie trennen von die. Die Königin, die sind so eng verbunden. Wir wissen nicht, was ist eine moderne königliche Familie in Großbritannien, das wissen wir nicht. Und ähm und es wird ja spannend zu sehen, wie die Situation jetzt sich entwickelt in den nächsten Jahren. Kann sein, dass seine ernsthafte Debatte dann beginnt, was wäre dann die Rolle von einer, eine moderne königliche Familie, aber bisher Hand diese Debatte nicht wirklich begonnen wegen die ständige die ständige andere politischen Krisen dann in den Wochen. Ähm seit Anfang äh seit Ende, Ende September.

Tim Pritlove

Was denkst du, was mit äh Charles jetzt zu erwarten ist? Er gilt ja eigentlich als eine sehr viel politische Person, du hast es ja schon erwähnt, ne. Er ist äh gilt als jemand, der sich's schon immer sehr für das Klimathema eingesetzt hat, ich sage jetzt mal, er gilt. Ich weiß es nicht, wie viel da jetzt wirklich äh äh dran ist und er machte eigentlich immer so ein bisschen den Eindruck als würde er schon in gewisser Hinsicht einen anderen Stil als seine äh Mutter. Wird der den jetzt aufgeben? Wird der den jetzt durchziehen? Denkst du, er wird mehr in eine politischere Rolle auch haben? Wollen.

Jon Worth

Das ist das ist ja schwierig. Natürlich. Er hat bestimmt ordentliche Berater und diese Berater werden bestimmt sagen bitte. Erstens so einfach möglichst dich so raushalten. Ähm. Aber irgendwie wir haben schon dieses Beispiel mit einem Kopf 27 schon gehabt. Wir haben schon einen Film ähm äh kam auch raus aus der und sagte oh you are again, oh dea ode hat er so gesagt, ja. Das kam auch. Äh irgendwie aber sonst Art und Weise, ja, irgendwie nicht gemein gedacht, ja, aber irgendwie. Bisschen blöd ähm.

Tim Pritlove

Bisschen britisch, würde ich sagen. Also das.

Jon Worth

Ja, nach dieser so Bomblinger Art und Weise irgendwie. Ähm es wird auf jeden Fall anders sein. Was wir. Was man mit ihm sagen kann, ist, ganz ehrlich er ist nicht gemein. Er ist. Irgendwie er will das Beste tun. Die Frage ist natürlich, für ihn ist was bedeutet das überhaupt heutzutage in die die die britische. So in dem britischen politischen Zirkus. Ähm und das es könnte so eine Situation kommen, wo er wirklich so Entscheidungen. Treffen muss in den nächsten Wochen oder Monaten, ja? Also. Ja, also für mich ist es immer noch ein großes Fragezeichen. Ähm er hat bisher. Keinen großen Fehler gemacht, ja? Äh aber es er ist nur im Amt seit sechs Wochen. Ähm es kann ja sein, dass es problematisch wird, ja. Ähm. Ja, mehr kann ich zurzeit nicht sagen.

Tim Pritlove

Gut, dann kommen wir doch mal wieder zurück auf die äh. Und dann vor allem jetzt auf die letzten vier Wochen. Wir haben's ja schon erwähnt, List Russ äh musste sich dann erstmal medial etwas äh zurückhalten oder hätte auch gar keine andere Chance äh gab. Man könnte auch sagen, sie hatte zwei Wochen Vorsprung erstmal. Ohne mediale Aufmerksamkeit ähm was vorzubereiten. Jetzt hat sie natürlich das Land zu einem Zeitpunkt übernommen, wo. Die Probleme äh echt kulminierten. Also es gibt auf der einen Seite das auch von Boris Johnson. Äh unterstützte und ich glaube auch unter Lyst Trust nicht wirklich in Frage stehende Engagement für die Ukraine. Die damit verbundene Energie äh Situation, das haben wir auch alle schon erwähnt und natürlich dann äh die ganze Brexit Heritage plus eben der allgemeine Zustand der ähm und natürlich ähm damit eben auch schon die angesprochene Schwäche, mit der sie ja jetzt hier eigentlich in die Rolle gegangen ist, weil sie eben diese Unterstützung der Partei so nicht hat. Jetzt hat sie ja erstmal einen glaube ich, ganz bemerkenswertes Kabinett aufgestellt, was so, die Diversität betrifft. Da hat sie wohl versucht einen Punkt zu machen, aber was sind denn da letzten Endes für Personen aufgerückt?

Jon Worth

Ja also ganz grundsätzlich, also dieses Kabinett ist schon im Abend seit dem 6. September, aber auch dann wir haben erst nach der Beerdigung der Königin wirklich. Gesehen, was tun die, ja? Tross hat so eine, Ideologisch sehr schmal aufgesetztes Kabinett ähm äh ähm so zusammengestellt. Äh der. Das schon raus, ja? Aber der der damalige ähm, Finanzminister der ist eins von den engsten politischen Alliierten von Trus, also ist wirklich auf der rechten wirtschaftlichen Flügel äh der der Partei. Ähm, Hat überhaupt nicht versucht, anderen Leute aus so anderen Flügeln der Partei irgendwie. Wirklich reinzubringen. Also äh. Also stellvertretender Premierministerin ist ähm sie ist ähm auch eine langjährige Alliierte von von Trus und der Außenminister ähm auch. Also sie haben versucht so eine Gruppe von so engsten Alliierten um sich zu bilden. Leute reinzubringen wie wie könnte es ja so eine Rolle geben für ihn oder ähm äh anderen Leute so aus der Ehe so pragmatischeren Seite der Partei. So im, Das führte dann zu einer echt große Krise ähm am 32 September, sodann das ist, sind nur vier Tage nach der Beerdigung, der Königin. Also das ist eigentlich ausdünlich interessant. Also so ein normales Politik begann, schon am 20. September wieder an. Ja, okay, Beerdigung ist vorbei, Politik beginnt wieder. Ja, also es das war ziemlich schnell und ziemlich beeindruckend. Also, der damalige Finanzminister braucht das einen sogenannten 2022 raus. Das hieß. Einen sogenannten mini Budget, so dem Minihaushalt. So das ist dann wichtig, weil in den britischen politischen Kultur muss ein Haushalt durch den britischen Unterhaus abgestimmt werden. Also es begann schonende Diskussion muss es ja eine Abstimmung geben über diese neue Finanzplan von quasi Quarten. Und es begann sehr, sehr schnell wirklich schief zu laufen, Die finanzielle Situation in Großbritannien war schon sehr problematisch, weil besonders wegen Energiepreisen die so rasant angestiegen sind Mit den mit zwei Problemen im Hintergrund. Erstens, Großbritannien war Härte betroffen wegen der Coronakrise. Als manche andere europäische Länder wirtschaftlich, meine ich und hatte schon größere Staatsschulden und wegen Brexit und wegen den sinkenden Wert des Funkes und wegen Energieimporten äh Importen, die dann in ähm äh gepreist sind. Waren dann diese Energiepreisproblemen, die dann dann schon sehr ernst waren von anderen europäischen Ländern, noch Ängste für Großbritannien erst dann für anderen. Also was bedeutet das, den wirtschaftlichen Ausgangspunkt für Kurt Hang und Trass ähm Ende September war schon sehr ernst Was haben die dann getan? In diese gab's keine, unabhängige wirtschaftliche Prognose. Es gibt in Großbritannien ein Gremium, es heißt die Office, Budget responsebility. So eine Büro für verantwortliche Finanzpolitik. Also da drin. Sind es Beamte, aber die müssen oder haben immer die Finanzpläne der Regierung, theoretisch unabhängig ausgewertet und gesagt, funktioniert das wirtschaftlich oder funktioniert das nicht? Also. Quarternk hat so ein rausgebracht, ohne diese unabhängige Analyse der Office und in dem Golfplan gab's eine Senkung der Einkommenssteuer für alle, Eine große Senkung der Einkommenssteuer von 45 auf 40 Prozent. Für sehr reiche Leute, die über 150.000 Pfund im Jahr verdienen, Es gab eine Reduzierung der Nation in, also das ist wie eine Art Einkommensteuer, was hauptsächlich den Britischen National Health Service finanziert. Also sehr große Steuersenkungen, und mit dem Hintergrund, dass schon Steuereinnahmen schon runtergegangen sind wegen den wirtschaftlichen Situationen und Ausgaben schon erhört geworden sind wegen Subventionen für Staatsbürger, oder normale Burger. Wegen den erhörten Energiepreisen. Also das bedeutet Einnahmen waren schon runter, ja und die wirtschaftlichen Hintergrund war schon problematisch. Also die Finanzmärkten haben so gesagt, he Moment mal, das geht einfach nicht. Wie kann man hoffen, dass mit. Wenige Steuereinnahmen, ja, dass Wirtschaftswachstum kommt, also das war das Argument von von Corsy Cortain und das mit mir Wachstum, das dann schließt den Kreis. Und den einzigen Option für mehr Wirtschaftswachstum wäre natürlich eine wieder Eintritt in dem EU Binnenmarkt. Was die sehr euroskeptische und und und Liste natürlich als Option ausschließen. Das führte dann zu kurzfristig dann zu einer Art ähm finanzielle Krise in Großbritannien. Den Zentralbank, dann, musste ähm Bonds ja also ähm Staatsschulden dann zurück kaufen, Das führte dann zu historische äh Niedrigwerten der Fund gegenüber den Dollar. Also ähm er schärfte dann noch mehr, die Krise und das führte dann inzwischen, dass obwohl Truss selber 100 Prozent Quad hängen unterstützt hatte, Er war dann als Finanzminister dann schon am 14. Oktober gefeuert, Er war dann den zwei kürzesten Finanzminister äh der der britische äh Geschichte. Also das war dann eine kurze Zusammenfassung von nur die finanziellen Aspekten von den Mini-Budget, von von Quarten und von. Was haut an sie interessant ist, ist all das hat Tross während. Der Partei Antenne Urwahl im Sommer schon gesagt. Und niemandem hat das damals ernst genommen. Denn ich selber auch nicht, ja? Das kann sie nicht tun. Das wird natürlich nicht funktionieren. Das wird so eine Krise führen. Sie wird alles, was Sie dann die Parteimitglieder angeboten hat, einfach abgeben müssen. Also wir haben es einfach alle so selber so gesagt, so eingepreist. Ja, sorry, das kann sie nicht tun. Wenn der Realität wirklich kommt, wenn sie Premierminister ist, sie wird alles dann abgeben müssen. Jahrelang gesagt, ja ich will die ähm äh Steuerprozentsatz äh aussenken können hat er nicht getan. Was schoss dann gemacht hat, war einfach mal was hat sie getan? Und das führte dann Großbritannien in diese Parallele wirtschaftliche sowie auch politische Krise.

Tim Pritlove

Also die Kritik an diesem. Czess war ja auch nicht nur innerhalb von äh dann äh sofort da, sondern eben grade einerseits natürlich durch die internationalen Märkte, Finanzmärkte et cetera, was du schon erwähnt hast, aber das ging ja bis zum. Bis zu Joe Biden, der irgendwie äh öffentlich äh explizit diese Maßnahme, hat und gesagt hat, das ich weiß nicht mehr ganz genau, weil seine Worte waren, aber äh nach dem Motto, das ist irgendwie nicht so eine gute Idee. Das ja schon ziemlich bemerkenswert und äh ja da diese Reaktion hat auch damit zu tun, dass das Pfund ja auch immer noch Teil ähm der internationalen Währungs. Sicherung ist. Also man kann sozusagen sich das gar nicht erlauben, dass dann eben das Pfund einfach mal so abfällt, weil es dann einfach Unsicherheit an den, in jeder Beziehung ähm auslösen, alles sehr komplexe Zusammenhänge, verstehe ich auch nur so begrenzt, aber auf jeden Fall war die Aufregung dann doch sehr äh groß. Ja.

Jon Worth

Und und es führte ich versuche hier das auf Deutsch zu übersetzen. Er war fast die die. Die finanziellen Journalisten benennen in ähm in Großbritannien zurzeit eine Idiot Wish Premien, so eine Art Deppenzuschlag auf Deutsch. Wir haben versucht, das zu übersetzen. Das wenn man vertraut. Politischer Entscheidungsträger nicht, Das Herr ist herrsche da eine Unsicherheit in den Märkten und das erhört dann den Preisen, um damit dann man will, britischen Governments zum Beispiel zu kaufen. Es zu erhörte Zinsrahmen in Großbritannien Und das war dann Einweggrund, warum dann, und das war dann den Beginn von den jetzigen politischen Problemen. Für sie dann gefeuert hat, hat sie dann. Jeremy Hunt zurückgebracht. Der war jahrelang. Minister und ist auf der Sorte der pragmatischeren Flügel der Konservativen. Und der leitete dann eine Art Kiewwende ein, hey Moment mal, also diese Senkung der Steuersätze für für Reichen, Reduzierung der Einkommenssteuer und so weiter. Das machen wir jetzt nicht mehr. Ja, also er hat alles den kompletten Plan von von und von einem Tag bis dem nächsten komplett gedreht. Und einfach mal zu sagen, okay, wie Adolf Sebuck in Room, also das bedeutet dann, das herrschte dann hat dann geholfen, dann ein bisschen für ein bisschen mehr Ruhe in den Finanzmärkten hat das zu begonnen, das dann reinzubringen. Das Problem da war dann. Eine andere. Es hat die Finanzmärkten ein bisschen beruhigt, aber das hat die politische Situation für List Stross. Das hat das dann den kompletten, Regierungsrichtung von, komplett kaputt gemacht. Also sie hat dann gesagt, ja wir standen alle hinter dem kompletten Kabinett stand hinter diese Pläne von Tross und Quarten. Und dann von einem Tag bis demnächst, also dem vierzehnten, 15. Oktober, haben die dann alles. So geändert, alles so zurück zu den alten Johnson und und und Snack-Ära zurückgebracht Aber dann wofür ist dann Truss? Wofür steht sie dann überhaupt, Und das führte dann zu einer Art politische Krise bei TRAS. Also das bedeutet, die Hardlines, die dann Truss unterstützt haben bei der Partei interne Urwahl sagen. Hey Moment mal. Also wir wollten Steuersenkungen, jetzt kriegen wir genau das Gegenteil. Was für eine Chance hat sie dann das überhaupt einzuleiten? Und das führte dann schon dann gestern zu, Wir wissen nicht, ob es so wirklich eine Art Rücktritt oder ob sie gefeuert worden ist. Den Aus für den Innenministerin, also die oh damalige Innenministerin Swellemann hat als Parteichefin, gegen die anderen äh kandidiert. Aber wirklich von den noch weiteren rechten Flügel der Partei Astras und Snack und sie sagte, okay also unter den jetzigen Umständen kann das einfach nicht weitergehen. Und alle denken dann, sie will sich dann positionieren für einen zukünftigen, Entscheidung, wenn Trust dann als Parteichefin und Premier Mistance stürzt, das Spraywoman könnte dann äh dann kandidieren die Partei noch weiter nach rechts, zu ziehen. Ähm also das ist grob den den jetzigen ähm äh Situation. Die Partei zersplittert komplett aus so einem anderen Thema und das ist dann fucking. Also die Lösung vorgeschlagen von Trass. Für eine Senkung der Energiepreisen. Wäre dann Fracking für Gas ziemlich schnell wieder Einführung in Großbritannien. Gegen den Willen, der der Britischen Bewölkungen, weil die wollen das nicht. Und auch 100Prozent gegen was die Konservativen in den Parteiprogramm vorgeschlagen haben in zwanzig neunzehn, als Boris Johnson, das war Unterhauswahl gewonnen hatte damals. Er hat damals einen kompletten fracking Verbot vorgeschlagen damals und jetzt will komplett wieder einführen, also gegen den Willen der eigenen Partei Und sie, das führte dann zu noch einer katastrophalen, parlamentarischen Situation gestern Abend in in ähm im Britischen Unterhaus. Als sie versucht hat alle Parteiabgeordneten unter enorm viel Druck zu setzen, um fucking wieder einführen zu können. Also das führt dann. Außerdem, wir wissen nicht genau, ob das zustande gekommen ist oder nicht. Zu der der der ähm. Abgang von den Chief Web, also den ähm ähm Rücktritt der Chief Web äh Wendy Morden. Also was bedeutet, wir haben ja keine Ahnung.

Tim Pritlove

Chief Fip darfst du gerne noch mal kurz erklären.

Jon Worth

Also das ist die die ein Person, der für für für parteiinterne ähm äh Kohärenz der Fraktion, so eine Art äh der für der oder die Kohärenz der Fraktion zuständig ist.

Tim Pritlove

Also äh förtlich übersetzt. Das ist also die Hauptpeitsche, ne, also.

Jon Worth

Ja genau.

Tim Pritlove

Person, die sozusagen hinter allen Abgeordneten steht und dafür sorgt, dass es eben ja ein einheitliches Auftreten äh gibt und es ist halt generell äh so ein bisschen so eine Hardliner Position auch immer im Kabinett, ne.

Jon Worth

Also wir haben ja keine Ahnung, ob noch ist oder nicht oder sie ist im Amt, aber hat keine Verantwortung oder keine Macht mehr. Also. Die Regierung, von eine politische Krise bis die nächsten, ja ähm es es kann auch sein, dass Bravoman Worte zurücktreten nicht wegen den offiziellen Grund, was rauskam, sie hatte einen technischen Sicherheitsfehler gemacht, ja ähm sie hatte. Geheime Dokumente über den eigenen persönlichen E-Mail Konto verschickt, Ja, das ist den offiziellen Grund. Aber in der Realität, wir wir haben gehört, dass sie wollte eine neue Regelung für Wiesen. Füll. In Großbritannien einführen, also viele internationalen Studenten, besonders auch China, Studierende in Großbritannien und die haben dann eine besondere Regelung. Arbeitsvisum für die Zeit nach dem Studium zu kriegen. Und diese Regelung wollte Sweaterman als Innenministerin dann dann deutlich Stränge machen schwieriger zu machen für für für Studenten, dann nach dem Studium an Visum zu kriegen und direkt gegen den Willen von von Le's Charles. Also bedeutet, dass aus der gleichen Flügel der konservative Partei kommt wie Braveman, wollte Bravoman, so eine Art Alleingang in Sachen der Visumpolitik der Regierung, einfach selber einen Alleingang machen und dafür setzen Braverman unter Druck. Also es ist ja, vollkommen schwierig. Einfach diese komplette blöde Geschichte überhaupt zu folgen, weil man weiß ja nicht, wer tritt zunächst zurück wer wird dann reingebracht als Nachfolger? Ist die Regierung überhaupt entscheidungsfähig? Also es ist. Einfach katastrophal zur Zeit. Äh also ich habe selber in meine jetzt war 20 Jahren, die ich so sehe nah an British Politic, gefolgt habe und auch wenn diese kompletten Krisen mit Brexit und und Theresa May und und wo im im britischen Unterhaus da gab's eine gewisse wie wir Menschen sagen, also. Dass alle, die in der Regierung sind, also in dem Regierungskabinett haben eine gemeinsame Verantwortung gemeinsam die Regierungslinie zu vertreten. Und diese Das funktioniert zur Zeit nicht. Ja, also, selber keinen einheitlichen ordentlichen Team gebaut. Und es herrscht jetzt die Frage, ist das überhaupt möglich, dass Trass das überhaupt in Griff kriegt oder kriegen könnte, ja, das wissen wir zur Zeit nicht. Also dann. Was sind dann die Optionen? Also entweder Trus, regiert weiter, aber come faktisch gar nichts tun, weil alles, was sie bisher getan hat wird nicht die dem kompletten Mini-Bagget ist schon kaputt. Was kann die dann überhaupt tun? Also sie hat kein. Agenda mehr, also sie kann nichts bemerken oder gar nichts tun und sie leitet jetzt einen Kabinett, ohne so eine Art Gemeinschaftsidee oder Gemeinschaftside. Oder die Alternative ist dann die konservativen ersetzen Listras. Mit sonst jemanden. Aber wer könnte diese Rolle dann überhaupt übernehmen? Weil was man nicht oder was die Abgeordneten nicht in diese, riesen Seiten haben wollen, ist wieder eine parteiinterne Urwahl. Weil man fürchte, dass wenn so was zustande komme. Kriechmann, dann sogar Boris Johnson als Premierminister zurück und das ist ja kein Witz, obwohl es klingt so, total blöd. Also dass die Abgeordneten sagen, hey, wir wollen keinen parteiinternen Urwahl, aber wenn die Partei, armgeordnet sagen, hey Moment mal wir wollen die. Mitglieder einfach nicht erneut fragen können, ja das führe dann zu einer. Dort tiefere Spaltung zwischen die Abgeordneten und die Parteimitglieder. Das führe dann zu einer Art. Partei, wo man das so parteiintern überhaupt nicht das ist nicht regierbar als Partei oder als Bewegung.

Tim Pritlove

Die äh Einschätzung teilt ja auch die Bevölkerung derzeit offensichtlich, weil wenn man sich die aktuellen Umfragen schaut. Also es war ja immer so, dass Labour ja so ein bisschen aufgeholt hat, aber es gab nie wirklich eine nennenswerte, Trend hin zu einer anderen Regierung, glaube die aktuellen Umfragen sehen Labour irgendwie 30 Prozent Punkte vor äh den Torriss, die jetzt irgendwie bei 19 Prozent sind. Das ist ja das absolute Tief und das ist, glaube ich, das, was die Torries immer am meisten hassen in irgendeiner Form nicht mehr an der Regierung zu sein.

Jon Worth

Genau, also das sind die besten Umfragewerten für Label seit Anfang der Neunziger, so heißt es vorher auch, eine parteiinterne Krise gab bei den Konservativen und äh äh John Major damals. Aber das, ist auch ein Grund, warum Neuwahlen. Zur Zeit eher unwahrscheinlich sind, weil alle konservative Abgeordneten denken, oh Moment mal, also wenn es jetzt. Zu Neuwahlen käme, es ist ja unser eigene politische Zukunft ist. Ist dann fraglich. Vielleicht, wenn wir als Partei mit sonst noch jemand dann ersetzen, der oder diese Person könnte die Situation dann irgendwie stabilisieren Könnte das dann zu einer etwas bessere Situation dann führen. Ja und die haben ja vielleicht recht. Aber wäre das dann, halbwegs demokratisch schon den dritten Premiere Minister seit den letzten. Unterhauswahlen ja also es auch ja sehr fraglich.

Tim Pritlove

Ja sagt man glaube ich, ne? Also sie können äh sozusagen nicht vor, nicht zurück und ähm ja Neuwahlen stehen erst 2024 glaube ich spätestens an, ne.

Jon Worth

Alle spätestens Januar 20025 aber alle gehen davon aus, dass, Es wäre normaleweise Herbst zwanzig vierundzwanzig, weil Großbritannien keine Tradition hat, vor allem in in den Wintermonaten zu machen. Das, was geschah in 2019 war so eine Art Ausnahme.

Tim Pritlove

Tja ähm also es.

Jon Worth

Wer könnte Nistrossel setzen und wie? Ja, das ist dann eine eine interessante Frage. Weil. Wir haben in den letzten Podcast von den Parteiinternen Prozederen der Konservativen Gerede. Ganz grundsätzlich also wenn. Wenn 15 Prozent der Abgeordneten, der conservativen schreiben Briefe, den sogenannten neuen das ist so eine Art Ausschuss der Hinterbänkler der Conservativen. Beginne dann eine Misstrauensprozedere in der Parteichef der Conservativen. Also das, haben die getan gegen Boris Johnson. Boris Johnson hat das am Ende überlebt, aber dann einen Monat danach musste er dann zurücktreten, Das Problem ist in diese Regelungen gibt es dann eine eine Periode wo zwölf Monate lang es nicht mehr möglich ist diese Prozedere, erneut zu verwenden, damit es dann dann eine gewisse Stabilität dann herrscht. Wir wissen schon, dass es ausreichend Abgeordneten gibt, die kein Vertrauen mehr haben in, aber die Prozedere kann erst in einem Jahr beginnen. Eine parteiinterne Misstrauensvotum in Lissras nach dem formellen Artenweise parteiintern zu beginnen. Also das ist formell. Ausgeschlossen. Es gibt die Diskussion, könnte man einfach dann diese Regelungen ändern, ja? Natürlich ist es auch nicht hervorragend als Lösung. Zweite Option lies Trust tritt zurück. Also man sagt, hey Moment, lesen, so das geht nicht, bitte zurücktreten. Was wäre dann die Prozedere, Liz Trust Dan zu. Zu ersetzen. Dann beginnen dann diese Prozedere das bei den Abgeordneten. Man muss so eine Art von zwei dann etablieren. Aber faust dann zwei Leute dann in die letzte Runde dann kommen muss es dann zu den Parteimitglieder dann, noch einmal dann gehen und es bestehe dass Gefahr, dass wenn diese beiden, die dann kandidieren, was die eigentlich dann wollen, ist so eine Art Situation, lass Theresa May, in die letzte Runde kam gegen trat zurück damit es dann keine parteiinterne Urwahl bei den Mitgliedergeber damals Aber wenn zum Beispiel, es gäbe Swelle Braverman gegen Vishismark, muss es dann zu einer parteiinterne, uralte Mitglieder kommen und sowas braucht dann sechs sechs Wochen, so sorry so inisieren Um mitten in eine politische und finanzielle Krise ist es dann möglich, dass Großbritannien politische Situation könnte dann einfach faktisch sechs Wochen lang ohne klare politische Linie einfach da sowas zu überleben. Ja, das ist nicht klar.

Tim Pritlove

Also ich meine eine klare politische Linie sehen wir ja eigentlich schon längere Zeit nicht mehr so richtig.

Jon Worth

Genau oder es gibt auch Überlegungen, eine Art Olaf Scholz. Ja, das benennen die das nicht. Das. Dass Trus Könte Parteichefin bleiben, aber die Abgeordneten wählen einen anderen Premierminister. Gäb's eine Diskussion auch darüber, ja aber was der Situation ist, ist die parteiinterne ist, ist so tief problematisch, dass. Leute hoffen, dass die Partei könnte sich also eine Art Notfalllösung auf eine Art. Kompromisskandidat dann einigen. Aber wer könnte so ein Kandidat dann sein, weil die Chassunterstütze, die hassen die komplette Prozedere, die sagen, das sei eine Art ähm äh, Kuh ja gegen Truss, ja? Ähm also ich kann es überhaupt nicht sehen, dass die finden dann eine Art Einigung für. Sonst noch jemanden. Ja, aber wir wissen, dass Trus. Kann gar nichts jetzt machen, ja und. Ist ja ich habe mich dann so sehr oft gefragt. Wie könnte es zustande kommen, dass jemand, die so total unfähig ist wie Trus. Wie könnte so jemand überhaupt Premierministerin werden? Und die Wurzeln sind so sehr tief in die, sage ich die moderne britische politische Kultur. Und diese politische Kultur Brexit führte zu diese moderne politische Kultur. Fähig zu sein irgendeine Ahnung von was wirtschaftlich eine gute Idee wäre, war nicht in vogue, also diese we don't need experts any more Linie von Michael Google während der der Brexit-Referendumskampagne. Das. Seit 2016 ist die ganze britische, politische Kultur. So komplett realitätsfern geworden. Wenn man versucht hatte jemand wie Trus unter Druck zu setzen, sagen hier Moment mal, sowas funktioniert nicht. Vordersamtwort, ja, wir müssen einfach ein bisschen mehr in das Land glauben oder an Brexit glauben oder die. Die Möglichkeit des Brexits einfach mal Härte durchsetzen können, Das waren eine Reihe von sehr unseriöse Menschen, Leute, die unter sage ich normalen, politischen Umständen. Nie unter Druck wären, ja. Jahrelang war Lea beliebt unter konservativer, Mitglieder, besonders in den Jahren zwanzig neunzehn und 20 20. Sie war damals ähm Trade, also Handelsministerin. Und sie hat einfach diese Handelsverträge mit anderen Ländern der Welt unterschrieben. Wir wir haben eine eine Handelsvertrag mit Neuzählern, die unterschrieben, ja, im Wert von 0,01 Prozent der Bruttoinlandsprodukt. Es setzt nicht, was groß mit der EU hatte. Aber enorm viel Applaus. Der Applaus der der konservativen Parteimitglieder. Also. War fast zehn Jahre lang ein Minister in Großbritannien seit 2tausendzwölf. Und wir haben nie irgend Sie waren nie unter Druck. Wir hatten nie den einen irgendeine stabile Meinung von was will sie tun? Das ist eine so ein komplettes Versagen der der komplette öffentliche politische Diskussion. Es ist alles so, überflächlich, ja. Und in den Worten von den Hinterbänkler ist es es lohnt sich das das anzuschauen. Dahinter Pankle Charles Walker ein Konservativer. Er hat äh sich zu den Thema gemeldet gestern. Er hat gesagt, wir haben einfach jahrelang. Unfähige und unseriöse Menschen den höchsten Emden gegeben, einfach weil die. Die richtige politische Linie unterstützt haben jahrelang und. Und was dann ist den Weg zurück? Hört Großbritannien jetzt den tiefsten Punkt. Jetzt erreicht. Das das Hand zurückgekommen ist als Finanzminister. War das dann den tiefsten Punkt? Man kann sagen Hand ist Hand immer noch ideologisch ziemlich weit nach rechts. Aber es ist weniger Realitätsfern als Truss oder Kraten oder Wismark äh oder Braverman. Ja? Elsorück ist das eine, Wände. Vielleicht. Aber die politische Karriere von Truss ist auf jeden Fall tot. Es gibt kein Weg zurück für Trus. Keinerlei. Die Frage ist nur, wie lange kann sie im Amt bleiben und wer könnte dann schon. Überhaupt ersetzen. Die sind dann die großen politischen Fragen.

Tim Pritlove

Jeremy mir Hunt selber da ein Kandidat?

Jon Worth

Gute Frage vielleicht aber er war. Am 20. Juli so unbeliebt ja, dass er hat es überhaupt nicht geschafft, in den letzten sechs kandidieren zu schaffen. Um Parteichef zu werden. Also äh bei den Oval unter den Abgeordneten zählten er nicht zu den sechs populärsten damals, ja, in Ende Juli.

Tim Pritlove

Was natürlich auch daran liegt, dass dass das gesamte äh die ganze Fraktion äh der Torries natürlich alle mehr oder weniger solche äh Borussia Johnson Jubel Perser äh sind oder zumindest zum großen Teil.

Jon Worth

Ja und auch halbwegs feigen haben so gedacht okay wir müssen irgendwie unterstützen also und, wenn man hört, was Leute sagen überhand Ja, dass er sei macht nur, was die Finanzmärkten wollen, von ihm wollen, dass er korrupt sei keine Ahnung, ob das wirklich stimmt, ja, aber, das kommt aus den eigenen Rängen der konservativen ja also. Man hat den Eindruck, dass diese Partei überhaupt nicht mehr zu verreinigen, ist. Das Einzige, was gegen Neuwahlen spricht, ist die haben alle Angst vor Neuwahlen.

Tim Pritlove

Also. Werden wir jetzt sehen, wie sich das äh entwickelt. Ich frage mich jetzt, kann das dann auch. Im Prinzip auch das Ende oder zumindest der Anfang vom Ende sein, dieser Ideologie, die sich so mit dem Brexit Referendum 2016 jetzt im Verlauf der letzten, schon sechs Jahre Bahn gebrochen hat. Also kann das einfach sein, dass auch das Ganze Brexit-Denksystem damit langsam zum Einsturz kommt. Hältst du das für möglich.

Jon Worth

Es ist möglich aber es wird lange dauern bis wir den Punkt wirklich erreichen.

Tim Pritlove

Deswegen sagte ich ja auch, es ist vielleicht der Anfang vom Ende.

Jon Worth

Es ist Anfang jetzt stürzt, das ist einen wichtigen, Startpunkt. Den einen noch wichtigeren Punkt. Ist dann bei den nächsten und Hauswahl, weil dann hoffentlich verlieren dann die Konservativen. Und den dritten wichtigen Punkt ist, wann beginnt bei Labour eine Art Überlegungsprozedere. Wie sähe dann einen besseren Verhältnis zwischen Großbritannien und die EU aus? Weil's zur Zeit Laibern besonders die finanzpolitische Sprecherin der Label Partei sie sagen, Wir sehen oder wir wir werden aus Labour Partei die, des Brexits besser ausnutzen können, aus die Konservativen. Ich sage, es gibt ja keinen Vorteilen des Brexits. Ja und das hat Labour bisher nicht erkannt. Also das wäre dann den die dritte Etappe, das Labour erkenne dann Okay, wir müssen auch einen nicht erneute EU beitreten, sondern. Etwas bessere Verhältnis besonders wirtschaftlich mit der EU wäre dann, Also was wäre die dritte Etappe? Also tschüss raus, Etappe eins Just Etappe zwei verlieren eine Unterauswahl, eine Etappe drei Labour Förder, dann eine ordentlichere Beziehung mit der EU. Ja also die sind die, die möglichen Nächsten Etappen.

Tim Pritlove

Also wirtschaftlich, denke ich mal, gibt's ja eigentlich nur den Weg, einzusehen, dass man eben in dieser total isolierten Stellung keine Chance hat, weil meine. Zahlen sind ja relativ klar, ähm alle G7 Staaten haben äh sich sozusagen nach der Corona-Delle wieder gefangen und äh mit der Ausnahme eben von UK, die halt so auf so einem niedrigen Plateau verweilen und halt. Tendenziell auch noch weiter einbüßen können. Es ist ja auch überhaupt nicht absehbar, wie eigentlich Großbritannien da raus will oder kann gibt da einfach keinen keinen wirtschaftlichen Weg. Das heißt, die einzige Option die sicherlich manche auch schon realisieren, aber die einfach im politischen Klima des Landes nach wie vor schwierig zu vermitteln sind, ist zu sagen, wir müssen mindestens irgendwie der Customs Union beitreten, so würde ich das mal sehen, womit sich ja auch das Nordirland-Problem äh schon mal reduzieren würde. Äh der nächste Schritt wäre natürlich zu sagen, wir müssen auch Teil des Single Markets in äh werden in irgendeiner Form, so ne, also so eine Assoziation, so ähnlich wie Norwegen, äh das hat warte mal, Norwegen ist oh Gott. Ähm und äh ja, womit man natürlich dann wiederum in so einer anderen Dilemma äh Situation wäre, dass man ja quasi vollständig den Regeln der EU ausgeliefert ist. Aber eben überhaupt gar kein Mitspracherecht mehr hat. So und das ist ja schon mal so läuft ja schon mal so komplett dieser Brexit Ideologie entgegen.

Jon Worth

Aber irgendwie ganz grundsätzlich irgendwie das Großbritannien hat alleine. Diese für sich alleine diese Krise ausgedacht irgendwie, ja. Dass die EU sei nicht schuld, dass ich schon ein wichtiges Kenntnis für die britische öffentliche politische Debatte.

Tim Pritlove

Und du meinst, die kommt oder die ist schon da.

Jon Worth

Die ist schon da. Äh das das Brexit. Ein Grund dafür sei ist vielleicht nicht komplett bekannt. Aber das niemandem wirklich Schuld ist für die jetzige Situation außer die Briten selber ja das ist schon bekannt, kriege ich den Eindruck aus den aus den letzten paar Tagen.

Tim Pritlove

Ne, das ist ja schon mal ein äh.

Jon Worth

Das schon war's, ja.

Tim Pritlove

Das könnte wirklich der Anfang äh vom Ende sein in gewisser Hinsicht, ne? Ja vielleicht sollte man ja auch nochmal ganz kurzen Blick noch mal auf die Sezessions äh Bestrebungen, die es ja auch immer unterschwellig äh gibt werfen, also nach wie vor steht ja die Ankündigung von Niklas Dörging, der Premierministerin in Schottland aus, dass sie äh ja eigentlich in diesem Jahr äh das Referendum ähm ab halten wollte über eine weitere Unabhängigkeit von Schottland. Auf der einen Seite auf der anderen Seite gibt es ja in Nordirland, die im Übrigen das ja auch in Bezug auf Brexit auch noch mal so eine interessante Wahrheit. Der einzige Teil des Landes sind, die überhaupt keine nennenswerten wirtschaftlichen Probleme haben oder zumindest eine eine stabile äh äh Situation haben, weil sie eben noch über Irland und damit eben mit der ganzen EU ähm Handel treiben können. Trotzdem gab's dort jüngst auch das erste Mal glaube ich eine Umfrage, die jetzt eine klare oder zumindest überhaupt erstmal eine Mehrheit, vielleicht noch keine klare Mehrheit, aber zumindest eine Mehrheit für eine äh Regionification mit äh Irland. Also wie läuft's in an der Front? Das ist natürlich derzeit kein primäres Thema, weil, so wie anderes das überlagert, aber das das ist ja irgendwie unterschwellig auch immer noch da und da bilden sich ja auch weiterhin Meinungen.

Jon Worth

Also. Da gab's Gerüchte aus Brüssel. Also ist das Verhandlungen da, um faktischen Lösungen für die Probleme an an der Grenze nach Nordirland. Die Verhandlungen liefen weiter in Brüssel in den letzten paar Wochen ja und führte zu einer etwas. Bessere Atmosphäre, dass man könnte kurzfristig Lösungen für diese Problemen, besonders die Kontrollen auf den Fähren zwischen dem Rest von Großbritannien und und und Nordirland. Also da war die Stimmung ein bisschen besser. Die Stimmung in Schottland war, ziemlich negativ, also Nicola Störgin sagte auch vollkommen zurecht, hey Moment mal so. Wir so ein Steuerpolitik wollen wir in Schottland nicht und im die einzige Lösung wäre da nun Unabhängigkeit. Aber keine Ahnung also ob wie das dann weitergeht, was. London ist überhaupt zurzeit überhaupt nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen. So, was Schottland die irgendwie braucht, ist. Irgendeinen stabilen Ansprechspartner in London, was man bisher nicht hat. Und es kam. Letzte Woche vielleicht heraus, dass es gar bisher auch kein Telefonat zwischen zwischen äh und Nicholas Sterging. Also hat auch den Eindruck gegeben, dass die, sie will auch Brücken nach Schottland überhaupt nicht bauen. Ähm also ganz grundsätzlich die Situation in Richtung Nordirland sieht kurzfristig einen pragmatisch. Kleines bisschen besser aus, aber mittelfristig bleiben ganz, ganz viele Fragen offen und in Richtung Schottland keine Ahnung. Man man braucht eine gewisse Stabilität in in London, was grad nicht herrscht. Also mehr zu dem Thema. Können. Ich denke, können wir zur Zeit nicht sagen.

Tim Pritlove

Aber ist denn das Problem, was du angesprochen hast mit den Fähren und den Kontrollen wirklich auch ein Problem für Nordirland oder ist es eigentlich eher nur ein Problem für Großbritannien?

Jon Worth

Es ist ein Problem für. Es ist ein politisches Problem für die Not irischen Juniisten. Die sagen, diese Kontrollen sind so eine Art Trennung, das Trenne Großbritannien von Nordirland. Ähm und das ist das ist mir so ein politisches Problem als ein. Problem ja natürlich ist es schwierig, weil alles kontrolliert werden muss. Ja, aber es ist mehr ein politisches Problem als ein faktisches Problem, aber das, Das betrifft auch Nordirland. Es ist nicht nur in Westminster.

Tim Pritlove

Tja also wir stellen fest äh es ist immer noch alles ganz schön durcheinander und äh das Durcheinander nimmt tendenziell eher noch weiter zu. Ich ähm ich meine so aus einer deutschen Perspektive heraus. Ich denke, da hat sich dann auch in Deutschland, glaube ich, in den letzten Jahren relativ wenig verändert. Das wirst du wahrscheinlich auch so wahrnehmen. Hier sitzt man dann doch eher noch immer so ein bisschen mit der Tüte äh und schaut sich das Geschehen so von außen an, ne? Das ist so, man hat da so sein. Und man denkt sich halt die ganze Zeit die spinnen die Briten was ja wahrscheinlich auch tun und ähm. Was allerdings mir dabei und das begleitet auch unsere ganze Serie eigentlich von Anfang an immer noch so ein bisschen, was mir da so ein bisschen zu kurz kommt ist halt das Problem dass es eben in keinerlei Interesse von Deutschland und Europa an sich sein kann dass diese ganzen Auflösungserscheinungen, die das Land zeigt, sich äh weiter fortsetzen. Weil man weiß ja auch, solche politischen Instabilität wenn die sich noch weiter verfestigen, äh können dann auch jederzeit immer mal wieder zu neuen Radikalisierungs ähm Bewegungen führen. Gut, die hatten wir jetzt im Prinzip mit dem Brexit bereits oder eben auch einfach die wirtschaftliche Schwäche, die sich letzten Endes daraus ergibt, ist ja auch nicht gut. Ich meine äh man verliert ja auch äh die also die ganze wissenschaftliche Kooperation, dadurch dass halt äh nicht mehr in dem Horizont-Programm teilnimmt äh also da da sterben ja auch Verbindungen, die ja für alle gegenseitig von Vorteil waren, ne? Es ist ja äh es war zwar immer so ein bisschen schwierig mit diesem auf der Insel und man dachte sich halt schon immer so, meine Güte, könnt ihr mal irgendwie wie? Kommt doch mal klar. Ja, aber äh immerhin, es gab diese äh politische Integration so schwierig sie auch war, aber sie war halt. Da und am Ende ähm hat ja äh das Land auch davon profitiert, auch wenn sie das halt dann sich das selber eingeredet haben, dass es nicht so ist. Ne, also aber das diese Erkenntnis könnte ja auch mal wieder zurückkommen und grade jetzt in der äh Situation mit dem Krieg sieht man ja auch wieder, wie wichtig, ist halt äh eine europäische Gesamtlinie zu finden und und wie schwierig das auch äh nach wie vor und immer noch ist das zu finden und gerade wenn man sich die Auseinandersetzung anschaut äh mit. Ungarn jetzt im Besonderen mit ihrer starken Antihaltung ja ähm Polen natürlich äh auch noch, auch wenn sich das auch wenn das grade so ein bisschen zurücktritt unter die äh Eindrücke des Krieges ähm wäre es ja schon, hilfreich, wenn eben ein weiterer Powerplayer wieder zurück in die EU kommen würde und dann ist halt auch die Frage, kann ja Deutschland kann, also was kann die EU, tun? Um diesem Drama dort in irgendeiner Form wieder einen Weg aufzuzeigen. So also, kann es ein Angebot geben.

Jon Worth

Ja aber ganz ganz grundsätzlich auf die britische Seite ist es, weit zu früh über einen erneuten EU-Beitritt Großbritannien zu reden. Man weiß ja nicht, auch kurzfristig, wie wie sieht alles politisch aus in Großbritannien.

Tim Pritlove

Mhm. Ja, das ist.

Jon Worth

Außenpolitik ist die britische Unterstützung für die für so für die Ukraine dann genauso stark wie sie vor. Also da da muss man keine Feuchtung haben. Und eins von den einzigen hardwegsfähigen ähm Politiker, die noch in dem Kabinett von ähm ähm dem noch in dem Kabinett von von Truss ist, ist Walles, der der der Verteidigungsminister. Also da muss man nicht so viel Angst haben. Was wir auch gesehen haben, ist die EU hat etwas auf diese diese Situation so gelernt, also wir wollen nicht, was gerade auf der Insel so passiert. Also das ist etwas auch ziemlich Wichtiges. Also, meine Hoffnung wäre es, dass die EU sagt, okay, wir wir sind offen für Vorschläge aus Großbritannien. Aber nicht so schnell, alles ganz ruhig, alles braucht jetzt ein bisschen Zeit. Großbritannien muss noch, ganz grundsätzlich äh über seine eigene politische Zukunft zu Tiefe denken. Dann ist dann ein zu den wieder Beitrittstür dann vielleicht wieder offen. Es ist nie schwierig für deutsche Politiker oder französische Politiker zu sagen, hey Moment mal also wir haben gezeigt, dass die EU wirkt. Ja? Dieses Argument ist für Scholz oder Macron ist einfacher heutzutage zu machen als als vielleicht vor dem vor dem Ausdeberin.

Tim Pritlove

Ja Was denkst du, was steht uns als nächstes bevor in diesem in diesem Spiel haben wir uns ja eigentlich auch schon zu geäußert, ne?

Jon Worth

Die Frage ist natürlich kurzfristig ist. Jetzige Krise überhaupt überleben, ja, auch sogar heute überleben. Die Chancen sind. Ehe dagegen. Ich denke, dass die Chancen, dass in den nächsten paar Wochen die Konservativen Finn eine Art. Ersatzpremierminister irgendeine Art Interim Premierminister. Sind höher als die Situation, als Lysters dann da bleibt. Und so jemanden könnte so eine Art Kabinett. Mit Leute aus allen Flügeln der Partei dann irgendwie aufbauen. Ich denke, dass sowas von Hand oder oder oder Synak geleitet wird, ist vielleicht eher unwahrscheinlich, weil die vielleicht kommt irgendjemand zurück, ja aufs alten Zeiten, ja wie Michael Google vielleicht? So ein bisschen mache mir ja so Angst, dass goog äh jemand für die Realität wäre, aber gut ähm. Und dann die Regierung könnte die Situation halbwegs stabilisieren für die nächsten paar Monaten. Ja bis irgendeiner andere Krise in den nächsten Monaten. Also das ist das wäre meine Vermutung. Ja das und er keine Neuwahlen, dass man hat gesehen, dass. Das ganze britische politische System ist auch nicht so wirklich demokratisch, Ja, also man hat schon einen Premierminister ersetzt mitten in diese Wahlperiode. Man macht das einfach noch einmal. Okay. Weil was den wichtigsten Punkt ist für die konservativen ist die die haben ja Angst vor Neuwahlen. Also die werden alles tun um Neuwahlen zu vermeiden ist meine zurzeit meine Vermutung, Ich sehe nicht, dass es ausreichend konservative Abgeordnete gibt, die wirklichen, wirklich einen Demokraten sind und sagen hier, Moment mal, so kann es nicht weitergehen, so für das das Gute des Landes wäre es besser, ein, ein Unterhauswahl zu machen und den die jetzige Regierung mit Labour irgendwie so ersetzen. Das ist grob meine Vermutung, ja dass, Keine Neuwahlen, so eine Art Ersatz vom von Lis Trash. Das ist die wahrscheinlichste und diese, schlechten Varianten.

Tim Pritlove

Nun gut. Schauen wir mal, was äh passiert und wie schnell uns die äh Ereignisse wieder zusammenführen.

Jon Worth

Woche.

Tim Pritlove

Ja. Na ja, ich denke, es war äh und ist auch nach wie vor hilfreich, hier auch immer in so gewissen äh zurückzublicken, ne und äh die Dinge da nicht so im im Tagesverlauf oder auch Wochenverlauf zu bewerten, weil es geht einfach äh so wild hin und her und es ist äh ein Schauspiel, was Ganz unterhaltsam war auf eine bestimmte Art und Weise, aber ehrlich gesagt, ich könnte jetzt auch mal wieder auf ein anderes Thema langsam. Also das wäre schon ganz gut, aber ich glaube äh als Ideologie ist etwas, was ja. So langsam aus den Köpfen weicht, so schnell es da reingeraten ist. Gut, das hatte natürlich seinen Vorlauf in gewisser Hinsicht. Das haben wir ja auch äh ganz zu Anfang auch schon besprochen. Aber es ist auf jeden Fall eine Ideologie, die jetzt einfach keinen Saft mehr hat, aus dem sich so recht keiner äh ernährt und jetzt ist es glaube ich eher so eine Frage. Wer traut sich äh zuerst aus der Deckung einfach mal zu sagen, dass der Kaiser äh keine Kleider hat, ne? Also es ist äh ich habe auch so bei Labour immer so das Gefühl, Ich meine, du hast vorhin gesagt, Leber hat noch nicht verstanden, dass Brexit keine Vorteile bietet. Da habe ich dann doch so ein bisschen gezuckt und dachte mir so bitte also. Das müssten die doch eigentlich auch sehen und ihre Zurückhaltung ist eher eine politische Zurückhaltung, weil sie meinen, mit so einer Position. Bevölkerung nicht anzukommen.

Jon Worth

Ja. Ja, aber.

Tim Pritlove

Da glaubt doch keiner jetzt wirklich da dran, ich meine das ist doch einfach alles viel zu offensichtlich. Ich meine es ist ja alles was, in Anführungsstrichen Projekt vier so vor, du hast ja da auch diesen Artikel zitiert, ne, Projekt vier was right vom Telegraph, der nun nicht unbedingt gerade für das Verbreiten dieser Position bekannt ist.

Jon Worth

Dieses dieses Angst ja hat immer noch. Leben traut sich immer noch nicht die wahre Realität. Zu präsentieren. Wenn Großbritannien ein Weg zurückhaben will, wirtschaftlich so wie politisch das führt so eine. Tiefgehende Überlegung, wie sehen die Verbindungen mit der EU politisch so wie wirtschaftlich aus? Es gibt kein Weg das zu vermeiden aber den politischen, kurzfristigen Kalkül von Labour ist nein wir reden nicht darüber, Punkt. Das muss als Meinung dringend geändert werden. Die Frage ist, was kommen wir zuerst? Eine Unterauswahl oder diese tiefgehende Überlegung der Labo Partei? Ja aber es hat volle Angst. Ja, wenn wir darüber reden, ja, wenn wir in den Meinungsumfragen sogar Prozentpunkte verlieren. Das haben die immer noch, auch heute noch.

Tim Pritlove

Ciao. Gut, wollen wir an der Stelle einen Punkt machen? Ich denke, es ist alles äh gesagt, also sage ich äh nochmal vielen Dank für deine Ausführung, Ton.

Jon Worth

Alles klar, herzlichen Dank ebenfalls und ähm ja, bis die die nächste britische politische Krise.

Tim Pritlove

Genau, die ist sicherlich nicht äh nicht weit entfernt. Ja, vielen Dank fürs Zuhören bei UKW äh irgendwann machen wir mit diesem Thema äh wieder weiter Ukraine wird natürlich auch fortgesetzt und so weiter, ja bis dahin äh. Euch noch einen unterhaltsames äh Politgeschehen. Ich sage tschüss und.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    de.wikipedia.org Liz Truss – Wikipedia

  • de.wikipedia.org Rishi Sunak – Wikipedia

  • de.wikipedia.org Penny Mordaunt – Wikipedia

  • telegraph.co.uk Project Fear was right all along

  • en.wikipedia.org Lascelles Principles - Wikipedia

  • de.wikipedia.org Thérèse Coffey – Wikipedia

  • en.wikipedia.org Office for Budget Responsibility - Wikipedia

  • de.wikipedia.org Jeremy Hunt – Wikipedia

  • en.wikipedia.org Suella Braverman - Wikipedia

  • en.wikipedia.org 1922 Committee - Wikipedia

  • en.wikipedia.org Andrea Leadsom - Wikipedia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    youtube.com Tory MP visibly furious over party chaos: 'the damage they have done is extraordinary' - YouTube

  • de.wikipedia.org Ben Wallace (Politiker) – Wikipedia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Umfragen in Nordirland kippen

  • thetimes.co.uk A six-year cult has the Tories in its grip. Only defeat can free them | Comment | The Sunday Times

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Led by Donkeys: A Historic Failure

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    youtube.com The Brexit effect: how leaving the EU hit the UK | FT Film - YouTube


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Der Anschlag auf die Krim-Brücke und der Raketenangriff auf ukrainische Städte

Nach nur einer weiteren Woche sehen wir wieder Bedarf einer erneuten Zusammenfassung der Ereignisse. Der Bombenanschlag auf die Krim-Brücke über die Straße von Kertsch ist hier natürlich einer der wichtigsten Punkte, aber wir sprechen auch über die Gesamtsituation in Russland, die massiven Raketenangriffe auf ukrainische Städte, neue Waffen im Krieg, die Lage der Lieferungen von Waffen und Munition für die Ukraine und Probleme bei StarLink.

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Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Äh mein Name ist Tim Prittlaff. Ja und das hier ist die hundertfünfte Ausgabe von UKW vom 11. Oktober. 20, 2undzwanzig und ja, wenig überraschend geht's heute wieder um die Ukraine, das heißt, ich begrüße Pavel, hallo Pavel. Denn äh ja nach wie vor ist die allgemeine Aktivität im Krieg recht hoch und äh ist uns wichtig ein paar Aspekte hier zeitnah zu besprechen. Und ja, heute wollen wir hm uns mal allgemein mit der Situation Russlands beschäftigen, die jetzt glaube ich für die ganz Ereignisse nicht ganz unerheblich ist. Dann wollen wir natürlich über die Explosion auf der Kerchbrücke äh sprechen, die natürlich in aller Munde ist und natürlich auch die jetzt auch zu diesem Zeitpunkt, wo wir das aufnehmen, noch anhaltenden Cruismithall Angriffe auf die Ukraine. Und danach nochmal auf die Fortschritte bei den beiden offensiven der Ukraine gegen Russland in ähm Casson und auch in Luhansk sprechen. Denke, eine Rarativ-Offensive in dem Sinne gibt's jetzt nicht mehr. Ist zwar noch nicht komplett befreit, aber schon so gut wie und jetzt geht's halt dort in die nächste Phase. Dann wollen wir noch ein wenig über ja die Situation der Waffentechnik, was da gerade so geliefert wird, was so zum Einsatz kommt in der Ukraine äh sprechen ja und ähm. Dann noch einen Ausblick wagen. Genau. Fangen wir an mit Russland. Warum? Weil glaube ich es nicht ganz unerheb, ist mal so nochmal so auf diese Gesellschaft und auch die politische Situation in Russland zu schauen und das alles ein bisschen einsortieren zu können, was eigentlich Putin derzeit zu welcher Maßnahme drängt Wir hatten ja jetzt diese ganze Mobilisierung und auch diese Mobilisierung erschienen ja auch schon etwas zu sein. Putin so lange wie möglich herauszögern wollte. Und sich dann aber doch dazu genötigt sah es zu machen, wenngleich viele jetzt der Meinung sind, das käme ja auch viel zu spät. Zumindest um seine äh Ziele zu erreichen beziehungsweise um diese offensiven der Ukraine zurückzuschlagen. Da haben die sich also so oder so verkalkuliert wie mit diesem ganzen Krieg eigentlich. Die Frage ist halt immer nur, wer ist eigentlich jetzt die treibende Kraft an dieser Stelle? Und es gibt halt so ein paar Gruppen, die zwar immer wieder Erwähnung finden, aber die durchaus so ihre Bedeutung haben in diesem ganzen Spiel. Die kann man mal benennen. Ähm grundsätzlich teilt sich ja so Die russische Gesellschaft so in drei Lager auf, da gibt's halt auf der einen Seite so die Horks, also die, die irgendwie diesen Krieg bejubeln und denen's irgendwie alles nicht kriegerisch genug sein kann, dann gibt's halt so die aufgeklärte, in Anführungsstrichen Linke kriegsfeindliche Teil der Gesellschaft, den's natürlich immer schon gegeben hat, aber der wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt das Land auch schon weitgehend verlassen hat und die halt auch einfach, weil Putin und die letzten 20 Jahre damit verbracht hat, die auch kategorisch Schritt für Schritt äh aus dem aus dem gesellschaftlichen Leben auszuschließen, einfach gar nicht mehr viel äh Kraft hat irgendetwas zu bewirken. Ja und dann eben so die Dritte, die große Gruppe, ne und die, entpolitisierte, egal Bevölkerung, die äh eigentlich lieber wegschaut und äh mir doch egal, habe ich da nix mit zu tun, lass mal den Putin machen, Hauptsache ich kann hier irgendwie shoppen gehen, die aber jetzt eben von dieser ganzen Mobilisierung total. Angepisst ist, weil sie natürlich jetzt sehen, dass sie jetzt selber mit in diesen Konflikt reingezogen werden, auf die ein oder andere Art und Weise. Und in diesem rechten Lager in diesem Militär Kriegsjubillager gibt's natürlich auch verschiedenste. Gruppen, die man vielleicht mal auseinanderhalten muss und interessanterweise ist eigentlich kleiner Teil davon auch im Internet unterwegs. Diese Szene, die natürlich diesen ganzen Krieg begleiten, so wie es natürlich viele Leute im Netz gibt, die das aus der ukrainischen Perspektive betrachten, gibt's das natürlich auch äh aus russischer Perspektive deren Einfluss scheint so gering auch gar nicht zu sein. Ähm gab jetzt, glaube ich, auch so ein Event, wo Putin die sogar eingeladen hat. Ja, um sie da so ein bisschen, weiß ich nicht, zu beschwichtigen oder einzulullen oder äh was auch immer da der Inhalt dieses Treffens gewesen sein mag. Aber ähm es gibt dann eben auch noch so diese Veteranen. Also ich sage mal so, die alten Kriegsbegeisterten und natürlich auch solche Power-Hauses rund um diese Wagner-Gruppe. Wir hatten ja diesen. Nochmal äh. Regurien, ne? So einer äh ja eigentlich der so in dieses Putinlager zu zählen ist so ein Milliardär, der eben diese Wagner-Truppe aufgestellt hat die so ein bisschen die Drecksarbeit äh immer verrichtet in den ganzen Konflikten, die Russland hm in den letzten Jahren so vom Damm gebrochen hat. Ja und da scheint wohl eine echte Bedrohung drinnen zu stecken für Putin, weil die halt sozusagen noch hockischer sind als er schon, denen's alles nicht äh krass genug sein kann, die diese ganze denke diese ganze imperialistische Denke Russlands vollständig in sich aufgesogen hat und quasi jetzt auch Putin dazu drängen eben jetzt noch aktiver zu werden und die potenziell ja auch als die Leute gelten, die ihnen. Gegebenenfalls vom Thron stoßen könnten, weil sie eigentlich die einzigen sind, die äh die entsprechende Macht auch haben. Teilweise eben auch eine militärische Macht, weil sie eben mit in diesen ganzen Sicherheitsapparat reinragen, der letzten Endes. Eigentliche Machtbasis von Putin ist. Also nicht die politische Machtbasis, sondern eben diese. Konkrete Machtbasis der Sicherheitsapparat, der eben dafür sorgt, dass äh alle kleingehalten werden. Einschließlich des Militärs, was eben gar nicht so eine dominante Rolle spielt in Russland, sondern. Militär, das sind halt eigentlich so ein bisschen die Deppen. Ja, die müssen die Kriege führen. Da werden die Leute verheizt. Aber trotzdem hat die Armee selbst gar nicht so einen großen Status in diesem ganzen System. Sondern wird eben auch entsprechend kleingehalten und äh hat nicht unbedingt jetzt Möglichkeit, hier groß ähm irgendetwas kippen zu lassen in der Gesellschaft. Man will ja von so einem typischen militärischen Coup vielleicht träumen. Das ist aber eher unwahrscheinlich. Weil's eben diesen Sicherheitsapparat gibt, der nochmal separat davon ist.

Pavel Mayer

Ja, daneben gibt's halt Innenministeriumstruppen Ommern und dann die Nationalgarde die da eine Rolle spielt und dann äh natürlich der FSB, äh der da als Geheimdienst, als Auslands äh Geheimdienst äh einem auch noch äh mitmischt und äh ja dann, wie du schon erwähntest, äh äh Wagner Gruppe. Ähm zu den, ich sage mal, Rechten oder zu den nationalistischen äh Gruppen ist aber noch äh ein interessantes Ding zu sagen, nämlich hm. Dass sie halt auch keine Lösung haben für das ganze Problem. Das sieht wohl auch das Russische Establishment so ein bisschen. Das heißt, äh die können zwar auf der einen Seite jetzt Druck machen Aber die sind wohl eben auch nicht so. Stark und haben jetzt auch nicht wirklich eine Idee, dass sie in der Lage wären äh jetzt. Ja, die Macht dort äh zu übernehmen, sondern diese Gruppen das ist halt wohl schon so ein bisschen austariert und was dann immer auch passieren sollte, wenn Putin äh. Äh äh äh weg ist oder oder in diesem in diesem äh äh Prozess äh äh wäre, dass die sich dann wahrscheinlich auf irgendwie eine Kompromissfigur als Nachfolger einigen äh äh müssten, dass da keine Seite genug ist. Äh irgendwie quasi ihren äh Kandidaten dann dann durchzubringen. Das ist so eine Einschätzung unter anderem von, Putins äh langjährigen Redenschreiber der 22 Jahre mit ihnen zusammengearbeitet hat.

Tim Pritlove

Also äh das ist da aber auch äh jetzt schon Machtkämpfe gibt, das lässt sich ja schon daran festmachen, wie am laufenden Meter auch die Oberkommandierenden dieses Kriegs ausgetauscht werden. Hatte äh Russland am Anfang, glaube ich, mit drei oder vier verschiedenen separat kämpfenden äh Truppen den Krieg gestartet, in einzelnen Kampfbereichen, also da im Norden die Kiew Geschichte, die Kämpfe im Donbass, der Angriff auf äh Mario Pohl, äh und eben auch Ressourcen. Das waren alles so unterschiedliche Generäle, die das äh kommandiert haben ohne große Abstimmungen untereinander. Dann wurde es irgendwann wieder zusammengefasst. Ich mir fallen jetzt diese ganzen Namen nicht ein. Ich habe einfach so ein schlechtes Gefühl für russische Namen.

Pavel Mayer

Die Russen haben alle paar Monate irgendwie äh ihre Befehlshaber ausgewechselt und irgendwie äh einen neuen Oberbefehlshaber eingesetzt, der dann aber wie sich rausstellte dann doch nicht den Oberbefehl hatte. Also insofern ist äh. Das Interessanteste äh sicherlich äh an diesem neuen General sein angeblicher Spitzname, so der äh wo ich nicht weiß, ob das wirklich stimmt, ob wirklich Militär ist ihn so genannt haben oder. Ob das nicht äh von der einfach eine Erfindung der russischen Propaganda ist, also kolportiert wurde, dass wohl irgendwie in der äh so, dass das angeblich irgendwie Leute ihn general Armageddon äh nennen wir Captain Armageddon oder ich weiß es nicht äh und ich dachte mir dann äh nur äh ja unsere Medien haben sich natürlich auch gleich sofort drauf gestürzt so oh mein Gott und äh äh wo der nicht überall gekämpft hat und soll soll ein brutaler Hardliner. Sein, der dann auch bei den Rechten irgendwie angeblich auf äh Begeisterung gestoßen ist, so nach dem Motto, jawoll, jetzt. Geht's endlich los. Ja, ich weiß nur nicht, ob ich ähm ja als äh jetzt seriöser General äh gerne mit dem Spitznamen General Armageddon äh äh rum laufen würde, also besonders seriös klingt das nicht, vor allen Dingen ich meine Armageddon, das ist auch sozusagen die letzte Schlacht so ja was ist was so so wollen sie jetzt damit signalisieren äh treten sie jetzt zur zur letzten Schlacht an oder was und ähm ja mhm also die Ukrainer äh rechnen nicht damit, dass, sich irgendwas ändert dadurch, weil äh einfach die Einschätzung ist, dass russische Militär ist. Auf so vielen Ebenen, so disfunktional, also äh dann auch meine Einschätzung war, okay äh wenn der gute Mann, der auch so unkonventionelle Ideen und so bekannt ist, der muss jetzt also nur. Sagen erstmal sich wirklich den Oberbefehl verschaffen dann das Kommunikationsproblem lösen, das Logistikproblem, die Disziplin äh äh Probleme und äh, Ja äh Ausbildungsprobleme hm, und dann vielleicht äh sage ich mal, wenn er das dann alles gelöst hat so denn vielleicht in einem halben Jahr oder so könnte das dann die Wände bringen. So ist es wäre meine Einschätzung, also mit anderen Worten, da ist wieder ja viel, viel Wind und wahrscheinlich wenig dahinter.

Tim Pritlove

Im Gegensatz zur Ukraine, wo alles sehr geordnet läuft. Dort ist Valerie äh Salusny der Führer. Ukrainischen Streitkräfte und macht ja einen sehr, besonnenen und äh kompetenten Eindruck ist äh auf jeden Fall auch schon auf Volksheldstatus ähm gekommen, denke ich mal, in der Ukraine und führt ja, dass diese gesamte Verteidigung einfach, sehr klug und sehr pfiffig, wie wir da äh nachher auch noch besprechen werden. Ja also die Auswirkungen der Mobilisierung hatten wir ja hier auch schon mal. Angesprochen. Die hängen natürlich jetzt damit zusammen. Jetzt äh wurde also beschlossen, alles muss mobilisiert werden und dass das nicht so richtig gut läuft, das das zeichnet sich jetzt schon seit längerem ab und es hat sich jetzt eigentlich auch in der letzten Woche meiner Auffassung nach wenig ergeben, wo man denken könnte, da würde sich äh auch nur mittelfristig irgendetwas dran. Verbessern. Viele Dinge, die vorhergesagt wurden, sind auch schon eingetreten. Die Leute bekommen halt, kaum Ausrüstung, bekommen äh wenig Training. Viele werden nach wenigen Tagen schon an die Front geschickt und sind dann irgendwie ein paar Tage später auch entweder tot oder schon in Gefangenschaft. Ähm und das hat natürlich auch extreme Auswirkungen auf Russland. Als solches, ne? Wir hatten ja letztes Mal schon diese Zahl genannt, die so ein bisschen im Raum steht, die ich jetzt nicht so richtig belegen kann, aber es gibt halt enorm. Hohe Flüchtlingszahlen, die die einzelnen umliegenden Länder melden und äh man kann das jetzt eben so ausgehen, dass es mindestens wohl eine halbe Million ist, vielleicht sogar schon deutlich mehr. Und das ist natürlich äh für Russland dreifach hart.

Pavel Mayer

Ja bis zu sogar also bis zu 700.000 im Ausland Inseln ins Ausland äh gegangen. Also russische Männer ähm aber das, noch nicht mal das Schlimmste wahrscheinlich kommt dann auch noch auf jeden, der ins Ausland geht, kommen dann noch zwei oder drei, die einfach sich Russland verstecken vor der Rekrutierung, also äh sprich irgendwie aufs Land gegangen sind oder sich bei Verwandten äh irgendwo äh unterkommen, bloß nicht an der offiziellen Meldeadresse und weil äh. Eben die Russen auch am Arbeitsplatz äh ja rekrutieren. Ähm. Ähm führt das dazu, dass diese Leute natürlich auch alle ihre Arbeit fernbleiben und sodass äh man vielleicht davon ausgehen kann, dass es die ineffizienteste Mobilisierung aller Zeiten ist, weil normalerweise ist ja schon ein Problem, wenn du eine Person mobilisierst, die dann nicht mehr äh dem Arbeitsmarkt. Zur Verfügung steht und nicht mehr für die Produktion da ist, aber wenn für jeden, den du ziehst, drei, fünf, sieben Leute dem Arbeitsplatz fernbleiben, ja, dann ist es einfach mal äh eine komplette äh wirtschaftliche Katastrophe und es gibt Schätzungen, dass wir sagen. Diese Auswirkungen der Mobilisierung wohl wirtschaftlich katastrophaler äh sind als die ganzen Sanktionen zusammengenommen. Also dass die äh Die Wirtschaft stärker schrumpfen lassen äh werden ähm ja als als die Sanktionen und zwar natürlich auch relativ schnell und. Hm und das andere Problem ist, dass offensichtlich, aus Einfachheit äh sind auch die Rekrutierer in Firmen reingegangen und haben dort dann die halbe Belegschaft. Eingezogen. Und ähm was dann dazu geführt hat, dass die andere Hälfte der der Belegschaft äh sich dann aus dem Staub gemacht hat, was dann eben ja wohl eine Reihe von Unternehmen einfach mal. Komplett kaputt hinterlässt so und darunter sind dann natürlich aber auch Unternehmen die jetzt für die Rüstungsproduktion wichtig sind, weil wir denken, werden ja eigentlich so so dumm sein, aber um das zu vermeiden, müsstest du halt genau wissen, wie denn eigentlich dein Supply Chain aussieht um bestimmte Waffen oder Rüstungsgüter zu bauen und die sind ja je je. Moderner die Waffen umso komplexer, also gerade bei Panzern und so hm kann man das halt kaum nachvollziehen, wer was genau zuliefert, sodass ich davon ausgehe, dass sie auch noch mal. Äh quasi ihren militärischen Supply Chain massiv geschädigt haben, weil sie keine Möglichkeit haben so richtig jetzt äh Rüstungswichtige von Rüstungs unwichtigen äh äh Produktionsstätten zu unterscheiden, wenn du dir die halt die gesamte Lieferkette anschaust.

Tim Pritlove

Das sind ja nicht nur Auswirkungen auf ja, die die eigene Rüstungsproduktion, auf die sie jetzt in zunehmendem Maße, sind, um überhaupt da ihren Flow zu erhalten, ähm sondern sind ja auch eine Rüstungsexport Nation und die sehe ich jetzt natürlich auch extrem in Gefahr. Also so Länder wie Indien werden sich das jetzt glaube ich zwei-, dreimal überlegen Ob sie jetzt diese ganzen Geräte noch kaufen sollen, die einerseits vermutlich kaum lieferbar sind, die sich technisch wahrscheinlich auch auf absehbare Zeit nicht nennenswert weiterentwickeln werden und darüber hinaus ja jetzt auch in den Ukrainekrieg nicht gerade bewiesen haben, dass sie besonders gut funktionieren würden.

Pavel Mayer

Ja, also das ist sicherlich ja das ist ein Problem, das wahrscheinlich ihr Exportmarkt äh für für Waffen aus verschiedensten äh Gründen grade zusammenbricht, unter anderem, weil sie auch erst mal selber äh sicherlich brauchen, bevor sie die die exportieren. Aber es geht halt noch äh weiter. Man befürchtet eben das auch, weil grade so viel Landbevölkerung rekrutiert worden ist, dass dort dann jetzt äh ja das mit der Landwirtschaft ist, die Landwirtschaftliche Produktion, Nahrungsmittel auch leiden könnte plus natürlich Infrastruktur, weil sie knapp sind an Fahrern an der Front, haben sie wohl auch besonders viele Fahrer äh irgendwie versucht zu rekrutieren, die dann natürlich jetzt auf dem Land fehlen, um was weiß ich, Busse zu fahren oder, LKW ja die gesamte Versorgung äh tatsächlich äh äh könnte jetzt in in Teilen des Landes auch einfach gefährdet sein. Ähm und könnte sich eben auch jetzt sehr, sehr schnell äh auswirken, weil äh ja sie eben so chaotisch und überhastet und planlos vorgegangen sind, aber ein weiterer Aspekt ähm neben dem ja, ich sage mal den den wirtschaftlichen. Auswirkungen sind halt die psychologischen Auswirkungen der Mobilisierung. Und äh was eben auch dumm war, war äh normalerweise rekrutierst du halt junge Leute so. Ja äh siebzehn, achtzehn, neunzehn, 20 bis 27 offiziell so aus verschiedensten gründen, so unter anderem auch Belastbarkeit und die kannst du schneller trainieren und die sind in der Regel gesünder und.

Tim Pritlove

Noch keine Familien.

Pavel Mayer

Ja haben keine Familien, mucken nicht so auf und fehlen noch nicht so in der Wirtschaft. Äh so und und die Älteren äh schicken dann halt erstmal die Jungen in den Krieg. Aber Putin hat halt gleich so mit seiner Teilmobilisierung alles zwischen 18 und sechzig erstmal Mobilisiert und als sich dann rausstellte, dass auch egal ist, ob man militärische Erfahrung hat oder nicht, hat sich praktisch die gesamte männliche Bevölkerung plötzlich potenziell an der Front gesehen, was eben auch zu diesen diesen hohen äh äh Fluchtzahlen beigetragen hat. Plus. Ja, dass äh durch diese Mobilisierung jetzt auch dieser Deal mit der, sage mal, 50 bis 60 Prozent Gruppe gebrochen wurde, die da so eher neutral ist oder die die eher lieber auf der Couch äh. Sitzt und ähm für die das Ganze irgendwie ja ein weiterer, ich nenne es mal Auslandseinsatz war ungefähr so, weiß ich nicht, wie bei uns. Der deutsche Auslandseinsatz in Afghanistan, so vielleicht diese diese Kategorie jetzt nix was jetzt Auswirkungen auf das tägliche Leben. Wirklich hat, aber das hat sich jetzt natürlich irgendwie äh gravierend geändert und äh dieser. Deal ähm so plötzlich ist der ist jetzt gebrochen, plötzlich ist der Krieg. Ja äh auf die Couch gekommen und äh droht äh die Leute irgendwie jetzt von der Couch zu werfen und sie haben halt riesige Probleme grade so die die Realität irgendwie an sich ranzulassen. Ja äh und. Das wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis bis sie. Wirklich aufgewacht sind und wirklich allgemein verstanden haben, was denn da in der Ukraine passiert. Hm für viele äh dieser Russen äh die die glauben, die Ukraine hätte Russland angegriffen. Ja so und Russland müsste sich jetzt wehren, also das äh ja und ähm. Wenn äh gibt, gibt's einen so einen schönen Kanal, auch 1420 heißt er, er läuft halt immer rum und fragt dann Leute auf der Straße, was sie denn so zu bestimmten Fragen denken und da siehst du in einen. Interessantes Interview mit einem, der so die ganze Zeit ja und äh äh Russland und äh klar und wir müssen irgendwie Ukraine äh hat uns irgendwie angegriffen und jetzt müssen wir uns verteidigen und. So ähm und dann fragt halt der Interviewer so nach, na ja ähm wieso hat die Ukraine jetzt uns angegriffen, wo wir Atomwaffen haben so hm und dann merkst du so wie er anfängt so, zu denken, wirklich schwer zu denken und irgendwie plötzlich so so geht ihm so halb äh also geht ihm auf, dass irgendwie stimmt was. Eine Bibi so es scheint er scheint ihm plötzlich offensichtlich unplausibel, dass die Idee, dass sie äh schwache Ukraine jetzt das große, mächtige Russland angreifen könnte. So siehst denn wirklich, wie er irgendwie dann. Ähm ja wie heißt es so schön ähm. Äh ja kognitive Dissonanz, wie bei ihm unangenehme, kognitive Dissonanz einsetzt und das ist, glaube ich, bei vielen Russen gerade so, dass sie versucht, neben kognitive Distonanz zu vermeiden, die eben sehr schmerzhaft ist, aber äh ja, Blatt Wechsler beschrieb das so, dass sie alle quasi wie wie nach einem Kater, nach einem großen jetzt da liegen und irgendwie so morgens ein Auge aufmachen und irgendwie die Realität sehen und das dann erstmal gleich wieder zumachen und also ja und dann Aber können sie halt doch äh müssten sie halt doch wieder irgendwie gucken und so beschreibt er in etwa den den Prozess wie die Russen sich jetzt langsam vielleicht mehr an die Realität rantasten dessen dessen was was passiert, was da gerade auf sie äh eingebrochen ist und, Das ist sozusagen jetzt in in etwa der der Stand, was Sie, was die Bevölkerung äh angeht und was die Eliten angeht. Es aber durch die Mobilisierung quasi auch eine neue Situation entstanden. Und zwar ähm, sind jetzt die Ziele von Putin nicht mehr deckungsgleich mit den Zielen der Elite und der Oligarchen um ihn herum. Also äh es ist jetzt klar, es. Jetzt nach diesem Schritt irgendwie keinen Weg zurück, aber sie hätten halt schon gerne, bin halt schon gerne wieder irgendwann mal ins Ausland reisen und vielleicht dann auch wieder irgendwie ihre Yachten benutzen beziehungsweise die nicht Oligarchen würden einfach gerne auch weiterleben und äh weiter gut leben. Ja und äh das hat jetzt aber einen Punkt erreicht, wo die das Gefühl haben, okay, da, Wo Putin das Land jetzt hinführt, dass es. Nicht da, wo wir sein wollen, so und das ist jetzt wie gesagt das das Problem. Nur gibt es eben auch noch. Gesagt niemanden, der da jetzt dem sie auch eine bessere Lösung zutrauen im im Moment. Aber der Punkt äh könnte halt spätestens kommen, wenn irgendwie noch weitere Niederlagen oder pushes erfolgen und wenn das, was Putin jetzt tut, äh keine erfolgreiche Wende im Krieg bringt, was eben sehr wahrscheinlich ist. So dann kann das eben auch sehr schnell gehen. In Russland, dass sich da was ändert. Ja und die Wahrscheinlichkeit, auch Einschätzung von diesem Redenschreiber ist okay, wenn. Den Putin jetzt gehen würde oder gegangen äh würde, ob denn dann der Nachfolger eher noch. Sein würde oder eher versuchen würde einen Kompromiss zu finden und seine Einschätzung war äh dass wahrscheinlich ein Nachfolger. Ihr, ja ich sage mal nicht schlimmer wäre als als Putin, sondern tendenziell gemäßigt da, aber was dann natürlich passiert, ist ähm. Dass es dann natürlich in dem Moment, auch äh komplett äh zu einem Zusammenbruch äh kommen kann, weil der Nachfolger vielleicht nicht in der Lage ist äh so die Loyalität, äh wirklich dann aller äh zu halten und wirklich die Kontrolle zu halten. Das ist so ein bisschen das Szenario, was da. Ähm oder ein ein wahrscheinliches Szenario, was da in Russland dann dann passieren könnte.

Tim Pritlove

Ja ja dass Russland ähm einfach ein merkwürdiges Land ist in mancherlei äh Hinsicht oder vor allem auch ein Land der totalen Extreme. Hat auch noch mal ein interessanter Schritt von diesem äh Kamilgalev, der ja schon seit Anfang des Krieges mit seinen langen Fritz auf Twitter immer wieder super interessante Einblicke so in die russische äh Seele und die ganzen historischen Zusammenhänge äh et cetera bietet. Hat er nochmal geliefert Äh und zwar ist er nochmal auf diese Sache mit ähm dem Tweet von Elon Musk eingegangen. Wir hatten da ja auch letzte Woche schon drüber gesprochen, dass äh ja dass das alles so ein bisschen merkwürdig wirkt. Warum jetzt gerechnet, Elon Musk sich zu Wort meldet. Gut, der meldet sich zu allen möglichen äh zu Wort. Insofern überrascht es vielleicht jetzt nicht, aber warum ausgerechnet jetzt noch in dieser Situation, zumal er bisher durch äh sein Engagement äh mit Darling et cetera so diesen Nimbus äh hatte des wohlmeinenden Amerikaners, der in irgendeiner Form hier auch noch vielleicht positiv zum Gesamtgeschehen beitragen kann, aber dann eben mit diesem Tweet aufkam mit, na ja, man könnte doch jetzt mal hier irgendwie einen Deal, Putin äh finden und das wäre doch alles viel schöner. Und die Perspektive, die er aufgemacht hat, die fand ich sehr interessant. Ich weiß nicht, ob sie diesen Schritt gelesen hast. Ähm, dass er äh also er erklärt sozusagen erstmal das Feld der Wirtschaft auf einem wieder mit einem interessanten Blickwinkel, den ich so noch nie eingenommen habe. Dass er nämlich die Wirtschaft in so einen nicht gewalttätigen und einen gewalttätigen Teil aufsplittet. Der einfach real ist und sagt, dass die Situation halt in USA eben ganz äh anders ist, denn dort kannst du als Innovator. Hm eigentlich im Wesentlichen tun, was du willst. Du lebst in einer Gesellschaft, die ich soweit beschützt. Durch den Staat, durch die Polizei, et cetera dass du äh im Wesentlichen so dann Dingen nachgehen kannst und in Ruhe äh arbeiten kannst, mal salopp formuliert. Und gibt als Beispiel vor allem diese furchtbaren Kryptoszene äh herbei, nicht weil er, irgendwie toll findet dieses Auftreten dieser ganzen Kryptobros für so absurd krass äh hält, ne. Permanent mit ihrem Reichtum und mit dem, was sie tun äh angeben und das irgendwie überall in Tweets, in YouTube-Videos, wo auch immer in allen möglichen News-Outlets von sich geben und sich selber die ganze Zeit dafür feiern. Was sie doch da alles tolles unternehmen würden. Und lenkt dann sozusagen den Blick mal auf Russland, wo natürlich, wie wir wissen, auch eine ganze Menge Leute mit Kryptogeld unterwegs sind, aber wo niemand. In der Öffentlichkeit damit groß hausieren gehen würde. Warum? Weil das wirtschaftliche Investment eben in Russland mitnichten so ist man dort in irgendeiner Form vor etwas geschützt ist. Ich glaube, wir hatten das auch ganz zu Anfang hier auch schon mal grob diskutiert, die gesamte Lage der der Wirtschaft in äh Russland im Allgemeinen und wie auch durch dieses Regime hm das, dort verschoben wird, dass insbesondere die Leute, die jetzt, sagen wir mal, intellektuell äh nicht unbedingt äh ganz vorne stehen äh und als besondere Innovatoren, gelten halt dort Einfluss haben weil sie einfach von Putin mit relativ einfach zu führenden Unternehmen äh vertraut betraut werden oder gelassen werden, ne. Die machen dann fördern dann halt Öl und Gas und plündern die Ressourcen und Kohle et cetera und das sind halt alles so Industrien. Nicht mehr viel erfinden. Da muss man eigentlich nur diesen Betrieb organisieren, das Zeug rausholen, weiterverkaufen, fertig. Während jetzt Leute, die eben so zum Beispiel im Computerbereich arbeiten oder Hochtechnologie machen ähm sehr viel kleiner gehalten werden, weil die Leute viel zu intelligent sind, viel zu pfiffig sind, viel zu viel Einblick haben, sich viel zu viel Gedanken machen und dementsprechend dann in der Gesellschaft auch kleingehalten werden. Was natürlich dann dazu führt, dass diese Innovation so, in Russland nicht stattfinden kann, nicht diesen Raum, nicht diesen Freiraum hat. Und als extremes Beispiel hat er dann. Irgendwie einen Fall äh hervorgeholt, den fand ich einfach wirklich krass. Da ist irgendwie im letzten Jahr bei Sankt Petersburg irgendwie so ein. Haus entdeckt worden. Ähm das äh so schon so so eine so eine leichte Ruine äh war und das gehörte so im ehemaligen Businessman, der äh gestorben ist und dann wurde entdeckt, dass ich unter diesem Haus. Ein Gefängnis befindet. Also ein Bunker quasi, der aber, nicht einfach nur so ein Bunker ist, um sich vor irgendwas zu schützen, sondern der also nicht nur wie ein Gefängnis. Wirkte, sondern auch genauso aussah wie Gefängnisse in Russland eben aussehen. Und das war offensichtlich so eine. Eine Simulation, wo dann Leute. Von denen man wusste, dass sie irgendwie Geld haben, wie zum Beispiel Leuten, die in Krypto unterwegs sind, von denen man ja im Prinzip nicht sehr viel mehr äh wissen musste als ein Passwort und dann hatte man ihr Geld.

Pavel Mayer

Ah

Tim Pritlove

Die dann gekidnappt wurden, da reingesteckt wurden und das Gefühl hatten, sie wären jetzt in einem richtigen Gefängnis gelandet. Und dann sozusagen solange dort äh traktiert wurden und ohne Aussicht auf äh Verlassen dieser Situation gelassen wurden. Bis sie dann halt äh ihre Geheimnisse auch äh rausgerückt haben, dann aber trotzdem gekillt wurden. Und dieses ganze. Enviamond sozusagen in Russland, wo du einfach in so einer permanenten Bedrohung bist von von Weilen Entrepreneurs äh ja also Unternehmern, die sozusagen überhaupt nicht in irgendeiner Form jetzt vom Staat und vom Gesellschaftssystem daran gehindert werden, diese Gewalt auszuüben, die haben natürlich dann diese Dominanz, über solche Innovatoren. Während halt jemand wie Elon Musk sich einfach danach sehnt in so einem Enviam zu sein, wo eben diese Gewalt nicht ist und deswegen diesen Wunsch hat, nach dem Deal und dann ist es ihm auch irgendwie egal, weil der Deal muss gemacht werden und der Deal muss einfach mit den Leuten gemacht werden, die eben die Gewalt. Gewaltmonopol haben und das ist halt in dem Fall Putin. Und dieses ganze äh schreckliche Regime, was er aufgezogen hat und das ist so ein bisschen seine These, dass das sozusagen durchsickert bei diesem Kommentar, dass er ja gerne irgendwie als Innovator irgendwie auch weltweit und auch in der Ukraine irgendwie einfach weitermachen kann mit seinem Ansatz an äh Wirtschaft und dann auf einmal dieser Wunsch nach einem Deal auf einmal stärker wird als das Verständnis für die gesamt politischen Zusammenhänge.

Pavel Mayer

Ich habe da ich habe da noch eine Geschichte aus erste Hand die so ein bisschen dazu passt also und zwar bekannter von mir äh Russe, äh hat mit ja hatte mit äh neun anderen Leuten haben die einen größeren Techno-Club. Aufgebaut irgendwann so in den Zweitausendern in in in Russland, der auch richtig gut lief äh so. Und ja dann kam irgendwann weiß ich nicht vor fünf, sechs Jahren oder so muss das gewesen sein. Kam dann äh die. Regierung, Staat und sagte ja, wenn ihr irgendwie weitermachen wollt, dann äh müsst ihr aber hier sozusagen politisch Propagandaprogramm mitfahren auf euren Veranstaltungen. So ja also quasi keine Ahnung irgendwie so ein so ein irgendwelche Putinpropaganda dann äh dort. Äh ja raustun und das äh haben da hatten sie aber dann irgendwie keinen Bock drauf und haben. Gesagt, dass da der hat unser Publikum einfach keinen Bock drauf, sollen das. Ja und äh, von den zehn Leuten äh sind irgendwie sechs äh wohl äh verschwunden, also im im Gefängnis äh im Prinzip gelandet und der, Freund, den haben sie auch äh irgendwann äh auf der Straße. Haben irgendwelche Schläger ihn abgefangen und äh quasi eine Schlägerei inszeniert und dann kam die Polizei und dann wurde er erstmal ja. Verhaftet und er hatte dann aber Glück, weil irgendwie sein Vater Connections hat zum Geheimdienst und ist dann geschafft hat, ihn da wieder rauszukriegen und dann hat er sich halt nur aufgemacht und erstmal äh ja nach Deutschland. Gesetzt, nachdem das passiert ist, so. Also ja und den Club haben jetzt ja irgendwelche Leute äh jetzt übernommen, die da jetzt Propaganda machen äh. So

Tim Pritlove

Ja also das ist halt das Problem mit solchen unfreien Gesellschaften, dass die sich halt irgendwann an dieser Entwicklung auch komplett. Selbst äh also an einer Weiterentwicklung auch selbst hindern so und ähm man kann viel klagen über die Zustände bei uns, aber in den Dimensionen spielt sich das nun wirklich nicht ab. Gut, dann würde ich sagen, kommen wir mal zu dem Ereignis der Woche. Am ähm. Am Sonntag. Morgens gab's auf einmal die Nachricht, dass es eine große Explosion gegeben hat auf der Kerch, Brücke. Das ist die Brücke, die Russland und die Krim miteinander verbindet, ein Bauwerk, was recht neu ist, was 2018 erst eingeweiht wurde, das große Projekt, das große Bauprojekt von Putin und wie wir heute. Natürlich wissen, vor allem getrieben durch diesen Wunsch äh diese militärische Offensive voranzutreiben, aber natürlich auch so ein bisschen der Anschluss an die russische Wirtschaft für die Krim um dort eben diesen Landstrich auch entsprechend versorgen zu können, was vorher nur durch Fähren möglich gewesen ist, also Schiff, weil es gibt ja in dem Sinne keine Land, Verbindung zu ähm Russland und ja, lange wurde gerätselt, was äh dann dauert nun eigentlich tatsächlich passiert ist. Aber ich denke, es lässt sich jetzt zu diesem Zeitpunkt schon ganz gut einschätzen, was dort vermutlich passiert ist. Vielleicht noch mal so zu dieser Struktur, dieser Brücke erst mal. Es sind halt im Prinzip ist es so ein Doppelbauwerk, sind eigentlich zwei Brücken, die nebeneinander entlang führen, ein Autobrücke und eine Bahnbrücke. Und das sind aber separate Strukturen, die auf separaten Pfeilern stehen. Auch ein anderes Höhenprofil teilweise auf äh weisen und es gibt dann nochmal so eine Insel äh zwischen Russland und der äh Kriminsel. Gerade gar nicht wie heißt. Äh die gehört auf jeden Fall auch noch zur Ukraine offiziell Ja und dort wurde dann eben äh über diese Insel hinweg so ins zwei großen diese Brücke geführt und in dem Abschnitt dann zwischen der kleinen Insel und der eigentlichen Krim dort ist dann eben auch eine, Schifffahrtsstraße, also nochmal eine Bogenbrücke untergebracht worden, wo die großen Schiffe durchfahren können. Man muss nämlich wissen, dass dieses Asofschemäer, was ja dort quasi endet in der Straße von Kersch, das ist ein relativ flaches Meer. Und dementsprechend musste diese Brücke dort auch sehr hoch gebaut werden, da äh führt also die Bahnbrücke ist sowieso relativ hoch und die ähm Autobrücke, die geht dort noch mal extra nach oben, um dann eben zu diesem äh zu diesem Bogen führen zu können, sodass dann dadrunter 50 Meter Platz ist, dass eben auch große Schiffe durchfahren können. Ja und kurz vor diesem Bogen gab es diese Explosion morgens um sechs Und es gibt zahlreiche Videoaufnahmen davon, teilweise eben von diesen Überwachungskameras, teilweise aus anderen Fahrzeugen, die zeigen ähm. Was dort äh passiert ist und es eine extreme Explosion gewesen. Die ähm ja Schaden zurückgelassen hat. Das sind dann von dieser Autobrücke, die selber eigentlich auch aus zwei Fahrspuren besteht, ist die eine Fahrspur ähm extrem beschädigt vor. Das sind ja immer so einzelne Segmente, die so zwischen den Pfeilern ähm montiert sind. Davon ist eine durchgebrochen und ins Wasser gefallen. Daneben ist dann eine äh komplett äh ins Wasser äh gekippt und zwei Segmente weiter ist dann auch nochmal eine aus diesen Halterungen gelöst worden. Da ist also sozusagen alles vorbei die andere Fahrspur hat wohl auch ähm Schaden davongezogen, ist aber im Prinzip noch befahrbar, wird aber derzeit nur mit PKWs befahren. Weil man sich eben noch nicht traut dort äh schwere Fahrzeuge fahren zu lassen. Das kann natürlich jetzt sein, dass zu diesem Zeitpunkt, wo wir das jetzt hier aufnehmen, dass sich das schon wieder äh geändert hat, aber das war jetzt so ein bisschen der Stand von gestern und ähm ja und, Was noch dazu kam ist, dass zum Zeitpunkt dieser Explosion, die offensichtlich eben auf dieser Fahrbahn stattgefunden hat, sich auch noch einen Zug mit Tank äh wagen auf der Brücke befand, der dort entweder stand oder langsam fuhr und der durch diese Explosion auch noch mit in Brand geraten ist und auch eine ganze Weile lang gebrannt hat. Ja und das war sozusagen die Situation, die die Welt dann vorgefunden hat. Und äh alle fragten sich natürlich, was ist passiert.

Pavel Mayer

Zwei äh Ergänzungen vielleicht noch einmal äh so zum zum Ort äh wo das passiert ist äh das ist äh sagen relativ nah an der Krimseite und völkerrechtlich gesehen äh so im auf dem Hoheitsgebiet der Ukraine. Nochmal wichtig ist zu sagen für die völkerrechtliche Beurteilung gesagt naja Ukraine na ja es ist irgendwie ein illegal auf unseren Territorium errichtetes Bauwerk und äh ja ich denke äh das durchaus äh die Ukraine äh ich sage mal jetzt nicht deswegen aber im Rahmen sagen jetzt auch der Kriegshandlung, dass es sich schon auch durchaus um ein legitimes. Militärisches äh Ziel gehandelt äh hat oder handelt, so die, Zweite Sache ist noch, dass es zum wahrscheinlich wohl um sechs Uhr sieben Ortszeit stattgefunden hat äh sodass relativ wenig Verkehr auf der Brücke. War und das äh sagen nach russischen Angaben sagen drei weitere Leute oder drei Leute dabei ums Leben gekommen äh sind äh neben dem Fahrer. Ähm. Ja das das wollte ich noch ergänzen.

Tim Pritlove

Genau. Da gab's natürlich schnell verschiedenste Thesen, was denn jetzt hier wohl explodiert sein könnte. Manche haben einen Angriff mit einer äh Cruise Missile in irgendeiner Form, also irgendeiner Rakete äh fabulisiert, andere kamen mit Thesen auf wie, das könnte ja auch ein Boot gewesen sein, was unter der Brücke durchfuhr und explodiert ist, äh die offizielle Darstellung Russlands war dann eben schnell, dass dort, KW explodiert ist. Ich denke, nachdem. Man sich jetzt sozusagen die Auswirkungen genauer hat anschauen können, Satellitenbilder, äh viele Fotos die von der Situation gemacht wurden, angucken konnte, lassen sich ähm ein paar Dinge auf jeden Fall ausschließen. Es äh war unter Garantie kein Boot, weil man sieht ganz klar, dass die Schlauchspuren dieser ganzen Explosion vor allem auf der Oberseite der Brücke ist und dass diese ganzen eingestürzten Segmente unten in der Form überhaupt keinerlei Explosionsspuren, also keine unmittelbaren Explosionsspuren aufweisen. Dann äh ist auch die diese Geländer dieser Brücke sind entsprechend verbogen, sodass man schon sagen kann, da muss schon die Explosion wirklich, oberhalb auf dieser Fahrbahn, in der Mitte der Fahrbahn stattgefunden haben.

Pavel Mayer

Man kann sich auch angucken sozusagen, wo die umgeknickten Laternen hinzeigen, ja und die weisen eigentlich ziemlich genau dann auf das Zentrum dieses Explosionsorts und man kann dann, auch äh sehen, dass dieser eine LKW sich wirklich genau an der Stelle befunden hat äh wo dann auch die Schmausspuren äh äh sind und die umgeknickten Laternen hinzeigen.

Tim Pritlove

Genau, aber es war vermutlich eben auch keine Rakete, weil es in dem Sinne kein Einschlagsgrater gibt, den es ja sonst hätte äh geben müssen. Also diese Brückenteile sind zwar durchgebrochen. Aber äh typisch wäre eben gewesen, dass es dort eben in irgendeiner Form einen Einschlagsgrater hätte geben müssen, sodass es eben jetzt sehr danach aussieht. Auch weitere Informationen, die rauskamen, bestätigen, dass dass hier wohl die Explosion von diesem LKW ausging, der. Von der russischen Seite in Richtung der ukrainischen Seite fuhr. Das ist ja auch noch mal ein wichtiger Aspekt.

Pavel Mayer

Und äh ja man hat dann auch Bilder sozusagen veröffentlicht äh die russische Seite von dem LKW an der Kontrollstelle, weil ähm. Was ähm halt dazu kommt ist, dass äh ja jeder einzelne LKW eben kontrolliert wird, bevor er auf die Brücke geht, muss halt seine Fahrzeuge zeigen. Da gibt es vorne einen am Anfang der Brücke einen, relativ ja, lange, große Kontrollstelle, hm kann man sich auch. Angucken äh auf YouTube, äh so eine Fahrt über die über die Brücke, da sieht man das ganz ganz gut und am Ende dieser Kontrollstelle gibt es auch noch eine große Halle wo dann auch unter anderem noch 'ne Durchleuchtungsanlage drin ist. Und hm die Russen sagten aber der LKW sei nicht durchleuchtet worden, weil äh der Fahrer wohl unverdächtig schien und sie sagten ebenfalls, dass, sagen die Spedition äh für die der Fahrer vor, der glaube ich aus Tadschikistan oder so.

Tim Pritlove

Aserbaidschan oder so.

Pavel Mayer

Aserbaidschan genau. Ähm. Dass äh diese Ladung Sie auf einem Internetportal im Prinzip. Äh was so Transporte vermittelt ähm geklickt haben äh sollen und hm, ja was wenn das stimmt äh und ich habe da jetzt erstmal also klingt. Zumindest plausibel, dass das Ganze. Dann hat der Fahrer nichts davon gewusst äh so, das heißt äh ja ert auch die Explosion wohl eher nicht ausgelöst äh selbst und aus meiner Sicht deuten zwei Dinge darauf hin, dass er davon nichts gewusst hat, dass eine ist ähm, dass er eben unverdächtig schien äh an der Kontrollstelle und die ja die Kontrolleure. Sind natürlich doch durchaus darauf geschult, irgendwie darauf zu achten und bestimmte Fragen zu stellen und ähm gut es mag vielleicht Leute geben, die so cool sind, aber äh wenn du auf einer Mission bist, äh äh gleich lang die Brücke zu sprengen und. Äh ja dein Leben zu beenden, dann kann ich mir vorstellen, ist es eher schwierig cool zu bleiben so und äh sondern die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwas sich durch irgendwas verrät, ist dann relativ hoch, weshalb. Geheimdienst geplant hat, äh sie. Ihr sagt das in der Ladung, die Bomben in der Ladung verstecken würden und der Fahrer einfach, ahnungslos ist. Dazu kommt noch, dass äh er auf der ganz auf der rechten Spur und, relativ schnell gefahren ist so und. Nicht verlangsamt hat oder nicht beschleunigt hat an der Stelle und ich könnte mir halt auch vorstellen, äh ja, dass er entweder dann zum einen vielleicht versucht hätte, wäre auch kein Problem gewesen. Den LKW anzuhalten, das Ding zu aktivieren und äh loszurennen, ja oder ins Wasser zu springen, weiß der Geier. Ähm äh so aber äh äh nichts dergleichen und wenn er auch größeren Schaden hätte verursachen wollen, sage ich mal, wäre er nicht auf der rechten Außenspur gefahren, sondern wäre dann wahrscheinlich eher äh wenigstens in die auf die linke Spur dann hätte hätte halt auch die andere äh Fahrbahn noch mehr Schaden äh und der Zug vielleicht auch noch. Also sind jetzt alles keine Beweise, dass er nichts davon äh wusste, aber für mich deutet das doch doch alles sehr darauf hin. Und auch äh ja die Art der der Bombe hm das ist so das das nächste Ding. Mhm. Deutet darauf hin ähm ja äh dass da einen Geheimdienst drin verwickelt war, weil. Sie ist zwar also nicht also, ich würde schon sagen, dass das auch in der Möglichkeit oder Kapazität von Amateuren liegt, so eine Bombe zu bauen. Aber äh diese war schon, relativ so fest dekated und wahrscheinlich auch ganz gut getarnt und äh sagen, ich würde sagen, Semibal, ein professionell improvisierter äh äh Sprengsatz, so würde ich äh das Ganze ein. Einstufen, also nix, nix irgendwie Standardmilitär äh Sprengstoffe, sondern schon irgendwie eine spezieller Mix. Und äh für mich sieht das auch sehr danach aus ähm dass es sich um Flüssigkeiten gehandelt hat, äh die da explodiert sind, also äh quasi ähm zusätzlich so was wie eine wie eine AirBomb äh zum Einsatz gekommen. Wobei äh ja auch zusätzlich noch äh vielleicht Aluminium oder andere äh Metalle äh äh drin gewesen sein könnten oder schon noch ein bisschen auch äh Oxidator, also, muss wahrscheinlich eine ziemlich spezielle Mischung gewesen sein. Die Russen meldeten auch, dass in den Papieren die Ladung als äh irgendwie Film oder Film äh was ich mal so interpretiert habe, Film in dem Sinne jetzt äh keine Filmrollen oder so, keine Videos, sondern, Folien und wenn man sich anguckt, wie Folien transportiert werden, dann werden die halt so. Großen Rollen transportiert, so kann man nicht mal angucken und was ich mir gut vorstellen könnte, wenn das, wenn das stimmt, dass äh diese Sprengsätze äh möglicherweise als große Rollen. Mit Aluminiumfolie. Getarnt waren. Ja, das würde so ein bisschen das Gewicht erklären so und dann im Prinzip auf Palette und noch schön isoliert, dass man's nicht genau sehen kann und. Waren dann aber in Wirklichkeit eigentlich große mit ja entsprechender Flüssigkeit und entsprechendem äh äh Zünd Zünd High Explosions gefüllt, vielleicht einfach vorstellen einfach so als Zylinder, der dann in der Mitte durchgeht, so dass das dann im Röntgen aussieht einfach wie so eine Spindel mit einem mit einem Innenkern äh und und so, also äh das. Wer zumindest ähm so wie ich mir das plausibel vorstellen könnte und, gezündet wurde sie relativ sicher nicht durch. Mhm äh durch einen durch einen Zeitzünder hm denkbar wären zwar auch ähm. Dann durch. GPS durch im Prinzip einen einen Geofans, der dort gesetzt äh wurde, dass wenn hm wenn der einen bestimmten Punkt erreicht, dass die gezündet wird, wäre. Eine Möglichkeit meine Vermutung wäre, dass wenn das ein Geheimdienst professionell gemacht hat, äh dass sie mehrere Redundante Zünder und auch mehrere redundante Bomben. Hatten. Ich das Gefühl aus dem Explosionsbild könnten das drei Stück gewesen äh sein, von denen eine zuerst gezündet ist und die zweiten dann nicht mehr so richtig äh ja äh zünden konnten oder äh dann schon deformiert waren und dann so mehr mehr verbrannt als explodiert äh sind. Also man sieht da, dass das halt das teilweise sehr in der Explosion, dass das. Teilweise unregelmäßig passiert und dass dann noch äh im Nachgang teilweise mehrere Sekunden später noch irgendwie Treibstoff oder Fehlmengen aufflammen irgendwo die ja noch nicht noch nicht entzündet äh war. So und. Ja wahrscheinlich, also was sein könnte ist, dass halt äh entweder jemanden mit einem starken Fernrohr von, Land aus das Ganze gezündet hat, oder hm ja in einem anderen Fahrzeug, was lang gefahren ist, was aber schwer zu koordinieren ist wegen der wegen der Kontrolle. Also konnte halt niemand genau wissen, wann dieser LKW über die Brücke geht. Es gab dann aber noch ein paar Fragen, okay war das jetzt wirklich die ideale Stelle, weil okay einerseits der Zug, der der übrigens mehr seit mehreren Stunden, dort gestanden haben soll, was wohl auch ein bisschen merkwürdig ist, weil normalerweise stehen die Züge da nicht so lange auf der Brücke rum. Äh so das hat dann bei einigen auch wieder gesagt, hm war's dann vielleicht doch vollsfleck und haben die den Zug da extra geparkt und stehen lassen für diese. Aktion ähm ähm ja. Und dann äh eben auch die Überlegung, dass eigentlich ja der Schaden viel größer gewesen wäre wahrscheinlich, wenn sie das Ganze auf dieser äh Spannbogenbrücke zur Explosion gebracht hätten. Ob das zu sagen entweder die Ukrainer da ja das zu früh gesprengt haben oder das zu früh in die Luft gegangen ist oder absichtlich halt die Spannbogenbrücke verschont wurde äh auch wegen möglich Getreideexportabkommen, dass man das nicht gefährden äh äh wollte Aber äh ja, also es bleiben, ich sage mal, eine ganze Menge merkwürdigkeiten an der Stelle.

Tim Pritlove

Ich glaube, die Getreideexporte spielen jetzt keine Rolle, weil meines Wissens wird über das gar kein Getreide exportiert.

Pavel Mayer

Nähen nur das sozusagen Russland, deswegen das Abkommen aufkündigen könnte.

Tim Pritlove

Ach so, ja okay.

Pavel Mayer

So, das war dann, weil so nach dem Motto ja äh.

Tim Pritlove

Das könnten Sie natürlich trotzdem machen, aber dann ich meine, Sie haben sich ja zu diesem Abkommen ohnehin äh nur bereit erklärt, war einfach der Druck aus dem Süden zu groß wurde und sie eben den globalen Süden nicht, als Allianz verlieren wollen. Also ich glaube jetzt gut kann man tausendfach drüber äh spekulieren. Bleiben wir vielleicht erstmal noch mal so bei diesem eigentlichen Schaden. Also das Ganze ist im Prinzip. Macht es so den Eindruck, als ob es sich um so eine thermobarische Bombe handelt, die halt äh so funktioniert, dass ein initialer Sprengsatz diese ganze Flüssigkeit, was auch immer das ist, Benzin. Wie auch immer.

Pavel Mayer

Alkohol. Mhm.

Tim Pritlove

Alkohol, irgendwas äh muss man sich ja vielleicht auch noch um Gestank Gedanken machen, je nachdem, wie gut das da einge ist. Auf jeden Fall wird diese Flüssigkeit dann eben durch diesen Initialen Sprengsatz erstmal vaporisiert und dann mit einer zweiten Zündung überhaupt erst äh zu zu dem gefährlichen Springkörper gemacht. Äh der ist dann letzten Endes ist. Und es spricht auch sehr dafür, weil dieser Zug hat ja dann Feuer gefangen. Jetzt ist natürlich so ein Zug, der erstmal. Nicht so fuffzig, 80 Meter entfernt ist, sehr viel höher stand, weil die Brücke, die Autobahnbrücke, ist relativ niedrig über dem Wasser. Die Eisenbahnbrücke ist zu diesem Zeitpunkt schon, hoch, weil die ja nicht so eine extreme Steigung machen kann, wie die, Autos sehen dann äh fahren. Ähm und äh da ist ja eigentlich nicht so viel, was da brennen kann. Klar, das sind zwar Tankwagen, aber die sind selber, diese Tanks haben ja gehalten, die sind ja nicht. Gegangen. Das ist ja nicht der Zug explodiert, sondern es ist einfach nur dieses ganze Gemisch von dieser eigentlichen Explosion auf alles niedergeregnet, eben auch auf diesen Zug und dort hat es dann eben lange weiter gebrannt, weil einfach, schließt einfach diesem diese Menge an Zeug, da so groß war, so dass dann eben auch äh diese Züge relativ lange gebrannt haben. Ähm das war ja dann auf allen Fotos zu sehen, mit viel Rauch und äh Feuer äh et cetera. Hat's eben nicht gereicht, diese Tankzüge selber dann nochmal zum explodieren zu bringen. Die sind ja auch sehr stabil gebaut.

Pavel Mayer

Ja und ich glaube, das war auch Diesel oder Heizöl oder so, was die geladen haben könnten. Äh deswegen hat das auch so lange gebrannt. Benzin wäre wahrscheinlich eher dann hochgegangen.

Tim Pritlove

Ja okay, weiß ich jetzt nicht. Auf jeden Fall hat es eben gereich. Äh zumindest diese. Dieses eine Gleis, auf dem dieser Zugstand weitgehend zu zerstören an der Stelle. Gab jetzt noch mal. Äh Videoaufnahmen davon, wo man sieht, dass eben einfach alles sehr heiß geworden ist, diese Schienen sind komplett deformiert, also man sieht richtig, wie dieser, Tankwagen dann mit mit der ganzen Hitze dieses ganze Schienenwerk auseinandergepresst hat, sprich.

Pavel Mayer

Eingesunken ist, in die Schienen so richtig die Schi.

Tim Pritlove

Genau. Also um das wieder äh herzustellen, muss man einfach den ganzen Schienenkörper austauschen. Die Brücke selber dürfte aber okay sein, weil die ist ja auch komplett aus Stahl. Das heißt, da gibt's jetzt keinen Beton, der irgendwie hätte brüchig werden können und äh der Stahl führt natürlich diese ganze Hitze dann auch gut ab. Klar, die Schienen sind im Eimer aber äh da ist ja nochmal ein Schotterbett dadrunter. Und äh diese dicken Stahlträger, die sie da verbaut haben, die sind jetzt nicht so ohne Weiteres äh. Die Bredouille zu bringen, macht zumindest den Eindruck, sodass man davon ausgehen kann, dass die äh Russen auch in der Lage sein sollten, innerhalb eines gewissen Zeitraums den sie jetzt brauchen, um erstmal diesen diese zerstörten Tankwagen dort zu wegzukranen und dann eben dieses Gleisbett neu aufzusetzen, dass ihr vielleicht so in einer Woche oder so auch wieder einen Betrieb aufnehmen können, wobei die zweite Seite die zweite Schiene erschien mir von den Bildern, die ich gesehen habe, weitgehend unbeeinträchtigt, wobei es natürlich auch sein kann, dass dort auch Schienen noch mal ausgetauscht werden müssen.

Pavel Mayer

Ja auch mein Eindruck und die Brücke ist wohl. Für so etwas grundsätzlich ausgelegt, weil man quasi damit geplant hat, dass eventuell dort Zug auf der Brücke in Brand geraten könnte und die ist eben so ausgelegt, dass die wohl einen brennenden Zug äh einfach aushält, aber äh ja Man wird sehen ähm wie lang das das das dauert, weil das war schon schon heftig so, was da und. Ich bin mir da nicht hundertprozentig sicher. Äh ja wie groß die äh oder also die die Schäden könnten größer sein als es äh von von außen so ohne Weiteres sichtbar.

Tim Pritlove

Hätten aber auch geringer ausfallen können. Also es war schon jetzt auch ein bisschen Glück mit diesem Zug. Äh sicherlich auch, diesen Zug hätte es dort auf den Schienen ein Feuer gegeben. Weiß nicht, inwiefern jetzt die Tatsache, dass der Zug da stand, dass noch in irgendeiner Form begünstigt hat, weil der ja selber so nicht gebrannt hat.

Pavel Mayer

Nee, doch, doch der war halt dort auch der Zugzug war schon ein großer Faktor äh äh also der der Treibstoff, den der geladen hat, der da ja verbrannt ist. Ähm also was wohl ein bisschen angeblich soll er soll er von der Krim gekommen sein, der Zug, was auch ein bisschen seltsam.

Tim Pritlove

Mein Verständnis ist, dass der dass der Treibstoff in den Zügen selber nicht gebrannt hat.

Pavel Mayer

Doch, doch, doch, doch. Sehr lange her, der hat sehr lang äh die sind die sind äh durch Splitter äh die sind halt durch durch Splitter sind sind dann wohl die Tanks äh auch.

Tim Pritlove

Worden. Ach so, oh.

Pavel Mayer

Und dann ist Sprit ausgetreten und die sind zwar nicht explodiert, das ist richtig, aber sagen und es ist auch nicht es sind auch nicht alle ausgebrannt. Entweder waren nicht alle voll oder äh sagen, die sind so gut geschützt, dass quasi selbst wenn einer brennt, sich das dann nicht auf den Nachbarwagen automatisch sagen Fortpflanzigerweise. Oder sie äh ich glaube, sie haben auch dann irgendwie es geschafft äh dann noch einen Teil abzukuppeln und ein paar wegzu äh äh fahren von von dem Brandherd.

Tim Pritlove

Ja, also mit Hubschraubern gekommen, haben versucht, das äh von Hubschraubern auszulöschen. Nach ein paar Stunden war auf jeden Fall der Brand dann im Griff, aber das hat dann eben schon äh ausgereicht, um dort eben zumindest jetzt die unmittelbare Schienenstruktur zu. Zerstören, die da jetzt. Ist, ne? Ja, gut so, also das ist das, was äh dort passiert ist und es macht natürlich so den Eindruck, dass jetzt hier die Ukraine wirklich eine. Einfach eine eine echte Räuberpistole abgezogen hat und einfach gut drüber nachgedacht hat, okay, wie können wir diese Brücke in irgendeiner Form beeinträchtigen. Ohne dass wir die Möglichkeit haben, sie mit Raketen zu treffen, ohne dass wir die Möglichkeit haben, damit Booten hinzukommen, weil dafür ist die einfach zu gut abgesichert, auch mit ihren normalen Raketen hätten sie durchaus befürchten müssen Sie von der dort natürlich existierenden Luftabwehr abgefangen werden, aber auch so ein Lastwagen war Russland irgendwie nicht, vorbereitet, ganz offensichtlich, zumindest nicht in ausreichendem Maße und durch diesen, diesem Spediteur, der was weiß ich, da vielleicht auch schon 30.000 Mal rübergefahren ist über diese Brücke und den. Die da einfach kannten, ja ähm haben sie's einfach geschafft, da äh. Einzuschmuggeln, die sozusagen ja man vielleicht. Nicht ja, die nicht äh hätte durchgelassen werden dürfen. Inwiefern das mit dem Zug jetzt ein Zufall ist. Also ich kann mir das irgendwie kaum vorstellen, dass man sowas planen kann. Das ist.

Pavel Mayer

Na ja, wie gesagt, der der stand da halt wohl sechs Stunden oder so lang auf auf der Brücke.

Tim Pritlove

Ja gut, aber ich meine, die haben äh hatten ja das sozusagen nicht in der Hand, wann dieser Fahrer wirklich losfährt und außerdem. Hatten sie ja nicht in der Hand zu regeln, wann dieser Zug dort steht. Und dass da dass der da überhaupt steht. Da hätte jetzt irgendwas stehen können. Da hätten auch irgendwelche Panzer äh stehen können. Ich würde mal vermuten, dass das eher nochmal so Glück im Spiel war.

Pavel Mayer

Oder äh einfach ähm ja äh wie gesagt, da war irgendein Spotter, der das beobachtet hat und der halt den Knopf äh äh gedrückt hat und dann gedacht hat, ja okay, nehmen wir den Zug oder es war. Zufall und es ist zu früh explodiert und man wollte es eigentlich auf den Bogen explodieren lassen, aber äh ja.

Tim Pritlove

Das werden wir vielleicht nie rauskriegen oder vielleicht dann erst in ein paar Jahren, bis man nicht. Auf jeden Fall waren die Auswirkungen jetzt auf mehreren Ebenen erheblich. Da ist natürlich dann erstmal so der mentale Schock, ne, weil das ist natürlich so das Prestige-Projekt von äh Putin gewesen, was er selber eröffnet hat. Das ist äh ein ja auf jeden Fall ein Schlag gegen ihre Logistikkette, ganz klar, selbst wenn sie nur temporär ist, denn.

Pavel Mayer

Nicht temporär.

Tim Pritlove

Na ja gut, also ich meine was die Zugverkehr betrifft unter Umständen schon.

Pavel Mayer

Na ja, nee, es gibt noch so ein paar Faktoren natürlich jetzt, die die dauerhaft wirken, ganz unabhängig von der Instandsetzung der Brücke, weil. Sie jetzt natürlich erstmal äh die Kontrollen intensivieren müssen, um. Zu verhindern, äh dass so etwas nochmal passiert. Ähm. Was natürlich zusätzlich jetzt einfach die Kapazität. Reduziert für LKW, weil intensivere Kontrollen und eventuell gibt's auch noch einen anderen Twist äh weil äh kam gestern auf ähm. Weil eventuell müssten sie jetzt alle, Wagen zukünftig Röntgen, die da drüber wollen, aber, wollen Sie denn tun, jetzt dagegen, dass jemand so einen Wagen reinschickt, und die Röntgenstation in die Luft sprengt. Ja, das ist sozusagen jetzt die neue Bedrohung. Sie können jetzt eigentlich keinen Wagen röntgen, weil die Gefahr besteht, dass dann jemand die Röntgenstation in die Luft springt und sie keine Wagen mehr könnten. Ja, so heißt möglicherweise äh quasi ist ich sage mal ist die Gesamtgefahr. Sich so etwas wiederholt und sie das nicht vermeiden können, dass sich so etwas wiederholt. Ähm auch einen Grund dafür, dass Sie vielleicht erstmal bis auf Weiteres keine LKW Transporte oder keine LKW über die Brücke fahren lassen, überhaupt, selbst wenn sie das das aushalten könnte und wenn, dann eben nur in deutlich reduzierter Zahl, weil sie dann von Hand im Vorfeld kontrollieren müssen und und und so. Das heißt, Das ist eine Wirkung, selbst wenn sie die Brücke instand setzen, sagen ist halt jetzt eine neue Bedrohungssituation entstanden, die quasi dauerhaft dazu führt, dass der Verkehr langsamer äh läuft auf der auf der Brücke. Das das ist so sozusagen auch eine interessante Nebenwirkung.

Tim Pritlove

Genau und es hat ja auch schon erwähnt, dass die Brücke ist halt so auch die Lifeline für die Krim Und es ging dann relativ schnell. Dann gab's äh lange Staus vor den Tankstellen auf der Krim. Es wurden auch offiziell schon äh bestimmte Lebensmittelrationiert in den Supermärkten, wenn man eben sich sofort drauf einstellen musste, okay, jetzt. Ist hier die permanente Versorgung durch Lastwagen. Die ist jetzt auf jeden Fall schon mal gestört. Und wir wissen ja, wie das so läuft mit den Lieferketten, haben wir ja hier auch. Bei Corona auch schön gesehen, dass dann schnell mal das Toilettenpapier alle und dann wollen das alle irgendwie haben und dann äh führt das zu noch mehr Verzerrung, weil die Leute dann eben Hamsterkäufe machen. Außerdem, lange lange Schlangen in die andere Richtung, weil natürlich jetzt viele auch Schiss bekommen und sich denken so oh oh, jetzt schon die Brücke angegriffen wird, dann verlasse ich mal lieber die Krim, hier geht's bald los, nachdem's ja schon ein paar Explosionen an Militärstandorten äh et cetera gegeben hat.

Pavel Mayer

Ja, ja. Also zu den Hamsterkäufen, also was ich gehört hatte, war, dass sie nicht nur nicht nur für bestimmte äh äh Nahrungsmittel, sondern dass sie erstmal pauschal gesagt haben, jener Einkäufer darf maximal zweieinhalb oder drei Kilo. An Waren mitnehmen, egal was, ja. Wenn du einkaufen gehst, nur nur eine halbe, nur eine halbe, äh im Prinzip, egal was.

Tim Pritlove

Ja. Also ich denke, man kann schon davon ausgehen, dass das halt jetzt eine. Attacke der Ukraine war und dass sie sie hier einfach extrem klug vorgegangen sind.

Pavel Mayer

Also vieles sehr vieles spricht dafür. Also auch die also zum einen die Reaktion und unverhohlene Freude äh darüber, die äh ukrainische Offizielle an den Tag. Gelegt. Haben, so auch äh Selensky konnte sich halt so ein bisschen den Grinsen nicht nicht verkneifen, als er dann darüber berichtet äh hat. Ähm. Ja äh, also äh plus für eine Operation hm ja ist es ein bisschen zu krass und So meine Überlegung war na okay, wenn Putin dahinter gesteckt hätte oder irgendwelche Russen, die provozieren äh wollen, dann hätten die das äh auch eher tagsüber gemacht, äh wenn da viele Zivilisten äh auf der Brücke, sind äh also das wäre dann noch ein bisschen blutiger gewesen. Wir hätten dann nicht sechs Uhr früh gewählt äh für den für den Anschlag.

Tim Pritlove

Wahrscheinlich auch eine koordinierte äh äh Attacke auf Social Media äh gegeben, so wie wir sie nach der Gaspipeline gesehen haben. Davon war auch nix zu sehen. Also das hat sich schon auf dem linken Fuß erwischt und das war jetzt sicherlich nicht auf ihrer Bingo.

Pavel Mayer

Mhm, ja. Es gab auch, ja, gab auch die These, dass das äh ja ähm. Okay, also in dem in dem Zusammenhang ist jetzt, äh wenn man jetzt davon ausgeht, dass die Ukraine das jetzt war, dass die dahinter steckt. So habe ich mich gefragt, okay, wussten die USA eigentlich vorher davon? Passieren würde und haben die USA in irgendeiner Weise mitgeholfen, hätte die Ukraine. Die Hilfe der USA gebraucht und äh also da da definitiv nein. Dass die Ukrainer völlig alleine hinkriegen können. Die Frage ist, ob sie das gemacht hätten ohne die Amerikaner vorher zu fragen und ich glaube äh dass da auch meine Einschätzung ist nein Das hätten sie also das Risiko wären sie glaube ich nicht eingegangen äh bei so einer bei so einer gravierenden Sache. Und ähm ja mit anderen Worten, die wahrscheinlichste Variante ist, dass. Äh die Ukraine, die USA gefragt haben, ist das okay, wenn wir das machen und die USA sagt, ja ist okay. So.

Tim Pritlove

Also warum sollst du sie überhaupt fragen.

Pavel Mayer

Mein, das ist halt schon ein ein weiterer Eskalationsschritt äh einfach und das ganze Vorgehen, Aufklärung äh äh weiß ich nicht und einfach die Gefahr sozusagen die USA zu verärgern äh äh da.

Tim Pritlove

Gut, aber ich glaube nicht, dass sie spezifisch genau diese Aktion so vorangekündigt haben, sondern bestenfalls einen was ist, wenn wir die Kehrbrücke angreifen, auf welchem Weg auch immer ohne eure Waffen. Seid ihr da clean mit. So, das, denke ich mal, dürfte das Maximum gewesen sein.

Pavel Mayer

Mhm und ähm mir überlegt habe, okay, was könnte jetzt die Motivation für die USA gewesen sein, war sie ihr okay zu diesem, weiteren Eskalationsschritt äh zu geben und da könnte man jetzt mutmaßen auch, dass das quasi. Dass die Pipeline Geschichte dort wiederum eine Rolle spielte die ja auch noch irgendwie weitgehend ungeklärt ist äh wer oder was da jetzt dahintersteckt. Aber gehen wir mal davon aus, dass die Russen äh das waren oder die Amerikaner glauben, dass die Russen das waren. Äh quasi ihr okay eben auch die Signalisierung äh sein könnte von also. Ihr habt auch Infrastruktur, die äh angegriffen werden kann, ja? Also äh haltet euch mal zurück. Irgendwie Pipelines, so das könnte halt quasi, auch so eine Motivation gewesen sein, deswegen die Amerikaner okay waren äh damit. Aber pure Spekulation. Aber äh ja, erscheint mir zumindest nicht völlig unplausibel. Wie gesagt, dass die Amerikaner informiert waren. Und ihr okay gegeben haben äh zu der Aktion, wenn's die Ukrainer war.

Tim Pritlove

Ja, ich denke, mehr lässt sich jetzt zu dieser Brücke erst mal nicht äh sagen, außer dass man jetzt natürlich drüber rätseln kann, welche Auswirkungen es haben wird.

Pavel Mayer

Doch so ein paar also was man vielleicht nochmal betonen muss, dort ist ja schon kurz angesprochen, welche Bedeutung diese diese Brücke einfach hat, ja okay, dann schieß los.

Tim Pritlove

Wenn man sich nämlich jetzt die Situation nochmal anschaut ähm wie das so mit den Versorgungslinien aussieht. Der ganze Angriff der, Russen basiert auf Eisenbahnstrecken. Deren primäres Logistiksystem und ihr sekundäres Logistiksystem Trucks bricht ziemlich auseinander. Wenn man sich anschaut, was mittlerweile für Fahrzeuge von Russland eingesetzt werden, um Dinge zu transportieren, merkt man, dass sie einfach echtes Problem haben genug Fahrzeuge zu bekommen. Sie. Verlieren auch relativ viele Tankfahrzeuge et cetera, also diese ganze äh Logistik, genug Material an die Front zu bekommen, insbesondere Treibstoff, die hängt eben schon sehr von Eisenbahnverbindungen ab Jetzt ist es so, dass es natürlich ursprünglich vor zehn Jahren gab's mal natürlich ein komplett geschlossenes Eisenbahnnetz. Aber durch den Vorstoß. 2014 im Dombas wurde die Eisenbahnverbindung aus Donutsk in Richtung Saborysia. Also das, was jetzt sozusagen die Landverbindung ist, die sich Russland da zusammen erobert hat, die wurde unterbrochen. Und zwar nicht, indem da mal irgendwo ein bisschen Gleis rausgenommen wurde, sondern so dies so nachhaltig zerstört worden, dass es dort einfach keine Verbindung gibt. Das heißt, es gibt keine Möglichkeit für Russland aus Rostov, was so ihr südlicher. Anknüpfungspunkt wäre ähm in die Ukraine von dort Züge in den Süden der Ukraine fahren zu lassen. Das läuft alles über diese Brücke. Das heißt, diese Brücke versorgt die ganze Krim. Diese Brücke versorgt. Den ganzen Südraum bis hin nach Mariopol. Mit Zügen und natürlich auch die Verbindung nach äh Resorten über den Fluss. Wenn jetzt diese Brücke Probleme hat und das hat sie jetzt. Kommt das zum Erliegen. Vielleicht erstmal zum vorübergehenden Erliegen, aber es ist definitiv eine Einschränkung. Du hast ja vorhin schon gesagt, dass jetzt das Problem haben LKWs können nicht mehr über die normale Brücke fahren. Das heißt, die müssen dann teilweise auch mit Zügen fahren. Das bedeutet wiederum, dass die Kapazität sinkt. Ist noch nicht ganz klar, wann sie die, Das zweite Gleis dort hinbekommen. Ich habe nochmal nachgeschaut. Es gibt auf dieser ganzen Brücke keine Weichen, auch nicht auf dieser Insel. Bisschen ungewöhnlich ist. Die können Sie natürlich jetzt noch einbauen. Aber im Prinzip, solange sie auch nur ein Gleis verwenden können, haben sie das Problem, dass sie eben jetzt so ein komplett blockierten Streckenabschnitt von ungefähr 30 Kilometern haben, wo dann immer nur ein Zug drauffahren kann, quasi oder vielleicht auch mehrere hintereinander, aber eben nur in eine Richtung. Und äh ja, das schränkt natürlich diese Versorgung, ein, wenn sie nebenbei auch noch die Krim am Leben erhalten wollen und das ähm wird auf jeden Fall dazu führen, dass weniger geliefert werden kann, als sie das derzeit ähm könnten. Inwiefern jetzt diese Brücke voll ausgelastet war, war kann ich nicht beantworten ähm aber da ist auf jeden Fall einiges los gewesen.

Pavel Mayer

Und psychologisch natürlich. Ist diese Brücke auch äh sehr eng mit Putin verbunden, er hat dir persönlich eröffnet am Steuer irgendwie eines Kammerstrucks, der da ja triumphierend dann über die Brücke äh so auf die Krim, und hier ist eigentlich auch ein Symbol, ne mal für seine territoriale Erweiterung äh Russlands, um die um die Krim und auch ein Symbol, ich sage mal, für ja die Dominanz und die Anbindung äh der. Der Krim äh und das ist halt schon äh eine extreme. Ja ein extremer Affront gegen gegen Putin persönlich auch und gegen den Status der der Krim und äh ja und die russische Volksseele kocht äh halt darüber entsprechend, weil eben äh ja auch die die größte äh also längste äh Brücke in Europa, sagen die Russen stimmt nicht ganz, je nachdem ob man die Länge der Eisenbahnbrücke oder der Straßenbahnbrücke nimmt, ist dann halt die irgendwie Wasko Dagama-Brücke in Portugal etwas länger. Die liegt genau zwischen der Länge der Eisenbahn und der der Straßenbrücke, die halt leicht unter die Eisenbahnbrücke ist, glaube ich, zwei Kilometer länger oder so als die Straßenbrücke. Und äh ja Also sozusagen auch der russische Nationalstolz, die Leute meinten, das wäre so ein bisschen wie Wenn äh ja die Golden Gate Bridge äh in San Francisco irgendwie jetzt plötzlich gesprengt oder bombardiert wurde, so vergleichbar vielleicht? Im Bewusstsein der Russen. Ich hätte natürlich einen etwas anderen Status, aber so in der Richtung oder vielleicht wie der erste Anschlag auf das World Trade Center, nicht nine eleven, sondern. Die die als da die Parkgarage gesprengt wurde, so der erste Versuch. So diese Dimension, vielleicht äh hat das jetzt in der russischen Wahrnehmung.

Tim Pritlove

Ja, also auf jeden Fall hat sich die Ukraine mit diesem Ding ähm wieder hm etwas. Zeit erkauft. Kann man sagen, hm in der Russland nicht so sehr, die Fronten versorgen kann und das natürlich genau in dem Bereich, den sie jetzt vor allem aufm KiKa haben. Und das äh ist auf jeden Fall ein. Ja ein Sieg für. Für die Ukraine. Ja, aber einen Tag später ging's dann äh schon wieder los und Russland schlug äh zurück beziehungsweise äh. Wurde es zwar offiziell als Antwort auf diesen Anschlag dargestellt, aber ich glaube, man kann davon ausgehen. Dass das äh schon länger von langer Hand geplant war, nämlich ein Raketenhagel, der. Über dem gesamten Staatsgebiet der Ukraine niedergegangen ist, vor allem eben auf große Städte und dort primär auf die äh Energieinfrastruktur und natürlich auch auf zivile Infrastruktur. In Kiev und auch in vielen anderen Städten. Gestern waren's etwas in der Größenordnung von 85Raketen und Drohnenangriffen in der Summe von denen gut die Hälfte von der Luftabwehr der Ukraine auch schon vorher runtergeholt werden konnte, was schon mal an sich eine große Leistung ist, aber da blieb halt noch viel Schaden übrig. Und ähm ist noch nicht ganz abzusehen, wie lange Russland das so durchhalten möchte und kann. Wie gesagt, während wir jetzt diese Sendung aufnehmen, gibt's schon wieder Berichte von weiteren Angriffen.

Pavel Mayer

Also heute sollen äh nochmal bisher 20Raketen abgefeuert äh worden sein, wird man sehen, dass halt deutlich weniger also diese Raketenschläge sind halt. Unglaublich teuer äh auch. Also äh je nachdem wie man die Preise ansetzt bei diesen Rüstungsgütern, das ist immer nicht nicht ganz so einfach. Äh. Dürfte der Preis für die gestrige äh äh Barage äh so für für Russland ähm in die hunderte Millionen äh gehen, was diese Waffen gekostet haben äh wobei wahrscheinlich gar nicht der Preis so das Problem ist, sondern dass sie im Moment wahrscheinlich auch nicht in der Lage sind die Dinger nachzuproduzieren, weil einen Großteil der der Teile dafür und nicht nur die Elektronik, sondern auch äh teilweise das Metall äh für die für die Hüllen oder für die für die Ende der Raketen kamen halt aus Deutschland. Also Deutschland hat halt einen größeren Anteil an wenn man auch ja. Mitteilen für für russische Waffen äh. Und so, also ich zähle diese Raketen. Und großen Mesalt und ja, wie gesagt, die Dinger sind halt sind halt ziemlich teuer und meine Schätzung war dass wir daran jetzt auch ablesen können, wir werden können wie wie lange Russland es jetzt aufrechterhalten kann, wie's um die russischen Reserven dort äh bestellt ist und, Äh ich ich würde schätzen, dass wenn die Russen so etwas 5 bis zehn Mal machen würden, dann ist. Alle. Ja, da ist wirklich nix mehr da so, ja. Äh also das ist sozusagen irgendwo die Gesamtkapazität der Russen, wenn sie sich komplett nackt machen äh würden, was sie glaube ich aber ja gut, weiß man nie, wenn sie jetzt der Meinung sind, sie müssten jetzt irgendwie erstmal alles geben und dann halt zu sehen, dass sie dann irgendwie ohne Präzisionswaffen auskommen, aber das kann ich mir halt auch nicht vorstellen, dass sie sich jetzt dann wirklich. Entblößen, aber wenn Sie jetzt wie gesagt, das wäre so meine äh Schätzung und. Offensichtlich hat es ja heute schon äh äh deutlich. Abgenommen, sodass äh ja für die Russen das das eben nicht nur kostspielig ist. Sondern äh der Angriff erfolgt ja von vier verschiedenen Seiten gleichzeitig. Das heißt, das musste dann auch noch koordiniert werden. Ähm einige der Crew Mist halts sind wohl auch über Moldawien hinweg geflogen. Bevor sie dann im.

Tim Pritlove

Von Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert worden.

Pavel Mayer

Und äh ja, da ging den bestimmt. Auch der Arsch auf Grundeis, kann ich mir vorstellen, wenn dann plötzlich über deinen Territorium so ja ein ganzer Schwarm an Raketen oder unterwegs ist, gut per Raketengan ist relativ schnell äh sagen, wo die hingehen oder es sich nicht treffen, aber, weiß das halt nicht äh so, die können halt auf jedes Ziel programmiert. Sein und aber das zu äh koordinieren, also es ist jetzt auch nicht so. Einfach wie ja schießt mal, sondern da mussten halt lange wenn man Ziellisten auch vorbereitet werden und übermittelt werden und dann, Waffen selbst halt auf die ganzen Ziele erstmal äh programmieren und beladen und scharf machen und das das das Ganze und ja die Schiffe in die richtige Position bringen ähm und dass das alles machst du nicht irgendwie von von sag mal einer, einer Nacht auf die andere damals, als die Amerikaner nach nine eleven. Ja die ersten Crewsmiths, Strikes auf Afghanistan durchgeführt haben. Das hat 14 Tage gedauert, bis sie äh. Das vorbereitet äh hatten.

Tim Pritlove

Ja gut, aber die mussten ja auch erstmal hinfahren.

Pavel Mayer

Ja äh wobei die waren die waren schon in der Nähe und so nah musst du da nicht ran mit den Dingern. Die haben eine ziemlich große Reichweite äh und so und. Ähm also das ist so die Größenordnung und die die die Planung äh braucht. Das heißt, je nachdem wie viel die jetzt plant haben oder wie viel die da auf der auf der Liste haben. Äh du willst natürlich die andere Sache, du willst natürlich auch gucken wo, wo hat man getroffen und wo müssen wir irgendwie jetzt vielleicht noch mal nochmal nachsetzen oder nochmal äh wiederholen das Ganze, das das könnte halt auch sein, aber meine. Erwartung, wie gesagt, ist, dass die das Russland diese Intensität nicht. Lange äh wird durchhalten können, bestenfalls Tage, wenn überhaupt.

Tim Pritlove

Ja ich denke auch, das wird keine langanhaltende äh Sache sein, ohne dass wir jetzt natürlich genau wissen zu können. Da ist natürlich jetzt der Durchhaltewillen der Ukraine gefragt und zwar sowohl jetzt natürlich der mentale an dem ich mir ehrlich gesagt relativ wenig Sorgen mache. Das wird ja eher noch dazu führen, dass dass ihr Widerstand äh weiter anwächst. Äh andererseits sieht man natürlich auch, was das Ziel ist. Das Ziel ist die Energieinfrastruktur, möchte also quasi jetzt hier Heiz- und Strominfrastruktur der Ukraine ausschalten, wird sich zeigen, wie groß die Schäden sind, wie reparabel die Schäden sind, aber das ist natürlich jetzt im Hinblick auf den Winter. Äh auch nochmal wieder so ein weiteres ähm ein weiterer Gang in seinem Menü der Grausamkeit.

Pavel Mayer

Ja. Aber in ja, also Erfahrungen so aus dem Zweiten Weltkrieg haben gezeigt, dass diese die ganzen Bombardierungen der Alliierten, die ja irgendwie mit, tausend Flugzeugen zum Teil auf einmal angegriffen haben und sich dann 10.000 Tonnen Bomben irgendwo abgekippt, haben, dass selbst die oft nur für mehrtägige, Produktionsunterbrechungen gesagt haben und äh verglichen mit dem, was Russland da jetzt abgefeuert, hat ist das ja mit der also verglichen mit der Größe des des Landes ähm. Äh ja äh, kann ich mir nicht vorstellen, dass das jetzt lange dauern wird, die die Schäden äh wieder wieder zu beheben. Das heißt, Russland müsste es quasi jetzt über längere Zeit aufrecht. Erhalten und ähm ansonsten ja sagt Infrastruktur, lässt sich normalerweise relativ schnell äh reparieren und es gibt viel, viel mehr Infrastruktur äh, als man denkt, so gut Problem sind natürlich Kraftwerke so, das kann dann kann dann länger dauern, aber ähm also es ist. So, es ist eigentlich äh so oder so schwierig einen einen Land jetzt äh aus der Luft. Irgendwie nennenswert ähm ja seine seine Kampfkraft oder so zu schwächen, das ist das ist das ist so oder so schwierig und ähm. Mit, ich sage mal fünfzig Explosionen oder so ähm kannst du zwar ein bisschen Schaden machen, aber im. Verglichen mit der Größe der Ukraines, das ist das nicht. Es ist halt das das Bedauerlichste äh wie gesagt sind dann die Verluste an an Menschen leben und äh militärisch weiß ich nicht. Also ich halte das halt für einen für einen Fehler äh ins insbesondere. Jede dieser Raketen, die da jetzt in irgendwelchen Parks, in irgendwie im Stadtzentrum oder auf Spielplätzen eingeschlagen ist, fehlt ja um militärische Ziele anzugreifen, ja und er hat dann an der Stelle Russland, keine Ahnung. Äh jetzt pro. Pro zerstörter Infrastruktur wahrscheinlich also prolohnendem Ziel irgendwie 1 bis 20 Millionen investiert und ich glaube, der Schaden an vieler dieser Ziele äh. Ist erreicht, diese Größenordnung äh äh nicht und so was macht halt nur Sinn, wenn man vorhat, das Land dann anzugreifen, also quasi als als Vorbereitung für eine für eine folgende. Invasion äh nochmal, um dann um dann vorrücken zu können. Aber das muss dann auch schnell passieren. Ja, das musst du dann ausnutzen, weil ich sage mal in spätestens ein, zwei Wochen ist dieser Effekt dieser Schläge weitgehend verpufft. So würde ich das, würde ich das einschätzen und dann war's halt. Fast verschwendete Liebesmüh. Außerdem gibt das halt unschöne Bilder wieder in der Welt und zum Beispiel aus Indien kam jetzt deutlich. Daran und auch aus anderen Ländern, die gesagt haben so nee, das das finden wir jetzt nicht gut, was Macht, so wie ihr da jetzt einfach äh die. Ukraine beschießt aus Russland waren das natürlich alles jetzt präzisionsangriffe so die äh äh ja alle nur militärische Ziele ausgeschaltet haben und. Alles perfekt und super gelaufen.

Tim Pritlove

Ich meine, diese Angriffe könnten natürlich politisch auch jetzt noch mal insofern zurückfeuern, als dass natürlich die Ukraine jetzt ähm sagen kann, gucke mal, hier äh wir brauchen jetzt auch long rangewaffen. Weil wir eben vor allem von Long Range bedroht werden. Das bedroht unsere Zivilisten, das bedroht unsere zivile Infrastruktur, das ähm bedroht das Überleben der Ukraine im Winter. Ähm. Jetzt äh hat Russland sozusagen von sich aus einen Eskalationsschritt gemacht. Auf dem man dann wieder mit einem weiteren Eskalationsschritt antworten kann. Keine Ahnung wie die Diskussion jetzt in Bezug auf äh diese Attac MS äh äh Raketentechnik, die Ukraine ja gerne einsetzen würde, jetzt bereits hat. Aber auf jeden Fall und das sieht man ja jetzt schon äh werden wahrscheinlich, Lieferung für Anti-Reinsysteme, also Luft ähm. Na Luftschutz.

Pavel Mayer

Luftabwehr.

Tim Pritlove

Luftabwehrraketen ähm da werden sie jetzt sehr.

Pavel Mayer

Flugabwehr, Flugabwehr heißt es glaube ich.

Tim Pritlove

Flugabwehrrake äh es kommt durcheinander mit den ganzen Military Turms. Auf jeden Fall äh Deutschland war er dann auch schnell dabei zu betonen, dass ja die Iris T-Systeme, die wir hier vor ein paar Sendungen schon mal besprochen haben, wie gut deep aufm Papier zumindest äh sind. Die dass die ja hier sehr gut hätten gut helfen äh können. Dass die dass das erste von vier Systemen wohl in den nächsten Tagen geliefert werden soll. Das war, glaube ich, die Aussage von. Ja, Harry Up, kann ich nur sagen, ne? Wenn die jetzt schon mal dagewesen äh wären, keine Ahnung wie viel die dann jetzt geholfen hätten und so weiter, aber es äh sicherlich jetzt mit den Systemen nicht schlechter als äh ohne. Auch die äh USA wird sicherlich dann auch nochmal mehr dort in den Gerättopf äh greifen. Na ja und dann eben, wie gesagt, wäre es natürlich jetzt interessant zu sehen, ob sich an der Diskussion der Long-Range-Raketen was ändert, denn es ist ja klar, in dem Moment, wo. Die Ukraine über diese Attack MS Raketen verfügt. Was ihr erstes Ziel wäre. Es wäre die Krimbrücke. Weil die wäre damit erreichbar. Und wenn sie, sagen wir mal zehn, 20 davon auf den Schienenweg ballern, dann wird der Schaden nehmen. So wenn kein dauerhaften permanenten Schaden zumindest einen, der sich nicht in zwei Tagen reparieren lässt. Insbesondere wenn Sie da einen konstanten Flow von diesen Raketen haben und im Prinzip jeglichen Reparaturversuch, kurz nachdem er stattgefunden hat, gleich wieder rückgängig machen können.

Pavel Mayer

Man wird ja, man wird sehen. Ich bin bin gespannt äh so, also auch äh wie gesagt, ob ob's jetzt noch äh weitere Schläge ähm. Gegen die Krimbrücke äh geben wird. Also eigentlich wäre das jetzt nur logisch, weil irgendwie mehr. Mehr Reaktionen so in Russland kann das jetzt auch nicht. Nicht auslösen. Es ist jetzt akzeptiert, dass es ein legitimes Ziel ist. Westen hat keiner protestiert. Dagegen, sondern es wurde auch mitgejubelt, sage ich mal. Also insofern ja hm.

Tim Pritlove

Können denselben Trick nochmal machen.

Pavel Mayer

Na ja die äh die Gefahr besteht natürlich ähm ich meine diesmal könnte man vielleicht auch was in den Zug packen ähm so. Aber äh könnte schwieriger werden. Müssen wir jetzt aber es gibt wahrscheinlich noch noch weitere Ideen oder Methoden, an die so vielleicht noch noch keiner gedacht hat. Wobei die Russen ja im Grunde genommen schon an alles gedacht haben. Es hat halt nur nicht nur nicht funktioniert und, Denkmal auch, dass dann jetzt die nächste wahrscheinlichste Variante wäre, äh ja, einen einen Angriff mit einer großen Menge an. Äh ja Kurzstreckenraketen. Sind noch nicht mal Mittelstreckenraketen im aber mit ja taktischen äh äh Raketen so. Zwei, 300 Kilometer Reichweite, zweihundert, 300 Kilo Sprengköpfe oder so, die machen dann schon. Ziemlich verwüstung.

Tim Pritlove

Gut, kommen wir zum nächsten äh Thema. Das ist ähm. Jetzt nicht mehr ganz so umfangreich, aber wir müssen natürlich mal schauen, wie sieht's denn jetzt mit den konkreten, militärischen Offensiven aus, die die Ukraine ja vor längerer Zeit schon gestartet hat und die zuletzt soviel Fahrt aufgenommen haben. Wir hatten ja hier in der letzten Sendung über beide äh Fronten, wo es richtig ähm Aktivität gibt, berichtet. Einerseits in äh Luhansk und eben jetzt, äh auch in äh fahren wir jetzt vielleicht mal durch die Nähe der Krim in ähm damit an. Ähm ja Was ist passiert? Hm ein bisschen was, aber nicht so viel. Es gab ja den Angriff ähm also noch mal zur Erinnerung, die Situation ist ja die, in äh ein Teil der russischen Truppen und zwar ein nicht unerheblicher Teil der russischen Truppen ungefähr, was ich schätze und gehen so auf 20000 Soldaten und natürlich entsprechend viel äh Gerät. Die stehen ja auf der rechten oder Westseite des Nitro und besetzen eben dort die Stadt Resshon im Oblass-Resshorn und äh das war eine relativ lange Front und ähm. Die Ukraine äh hat, dann im Osten dieser Region. Im Nordosten dieser Region eine ja gestaffelte Offensive gestartet und relativ schnell die Russen zurückgedrängt. Bis zu einer neuen Frontlinie, die jetzt so in der letzten Woche von den Russen weitgehend gehalten werden konnte Es gab also keinen weiteren Vorstoß. Es gab noch mal ein oder zwei Dörfer, die den Besitzer gewechselt haben, aber äh ansonsten macht es derzeit dort den Eindruck, als, sich gerade alles ein wenig konsolidiert einerseits und andererseits der Widerstand der Russen dann an einem bestimmten Punkt so groß war, dass jetzt die Ukraine ihre Offensive so jetzt erstmal so nicht fortsetzen konnte oder wollte. Gehört ja auch immer was dazu bei solchen Vorstößen nicht zu schnell voranzuschreiten, damit man das gewonnene Gebiet auch. Sichern kann, sich selber absichern kann gegen andere Gegenangriffe und ähm ja, trotz alledem gibt's Fortschritte, es werden da nach wie vor viele russische Flugzeuge und Hubschrauber abgeschossen generell ist so die Berichtslage äh weiterhin so, eben sowohl die Moral der russischen Soldaten nicht besonders äh gut ist und vor allem auch ihre Versorgung und ja, dadurch dass jetzt eben die Krimbrücke auch noch attackiert wurde und natürlich weiterhin mit den Heimatsystemen im Hinterland. Systemen im Hinterland, ähm Kommando Controlposten, Munitionslager, äh Treibstofflager, et cetera angegriffen werden, verbessert sich die Situation nicht. Also da kann man natürlich jetzt nicht wirklich reinschauen, aber es gibt schon Berichte von einer gewissen Treibstoffarmut, weil einfach nicht genug Diesel nachgeführt werden kann und selbst wenn jetzt diese Truppen sich nicht bewegen, ja? Brauchen die ja am laufenden Meter Diesel. Warum? Weil diese Panzer müssen jeden Tag laufen. Den ganzen Tag laufen, aber die müssen laufen, damit die Batterien aufgeladen werden. Keine andere Möglichkeit haben, diese Batterien aufzuladen und diese Batterien, das halt wie beim Auto ja, wenn die halt irgendwie platt sind, dann springt er halt gar nichts mehr an. Und äh von daher ist auch jeder Tag, wo. Anführungsstrichen nichts passiert, ist ein Tag, wo Sprit verbraucht wird und. Nicht wenig, die den einen, die fressen ja eine ganze Menge und dementsprechend werden diese ganzen Vorräte reduziert. Das führt dann streckenweise dazu, dass Panzer dann quasi nur noch als Artillerie eingesetzt werden können, weil die halt einfach gar nicht mehr fahren können, Sie haben genug Sprit um die sozusagen am Laufen zu halten. Aber nur noch in irgendwelchen Stellungen eingraben und äh benutzen die im Prinzip wie Artilleriegeschütze. Also man muss sehen, äh wie das hier läuft, wenn wenn sich so ein bisschen die Muster der letzten Monate äh fortsetzen, dann würde ich damit rechnen, dass es halt einfach, Konsolidierung an der Front gibt, dass die Ukraine weiterhin schaut wo ist der Widerstand gegebenenfalls am geringsten und dann entsprechend umdisponiert. Die Russen stehen hier wirklich mitm Rücken zur Wand. Die Wand ist dann halt in diesem Fall der Fluss. Und äh von von dahinter kommt eben nicht sehr viel Unterstützung. Und von daher sehe ich durchaus Möglichkeiten, dass diese Offensive wieder aufgenommen wird und dass die Ukraine halt andere Stellen findet, wo sie äh angreifen können. Es gibt noch einen Ort, über den's am Anfang viel Gerüchte gab, ob er denn schon gefallen sei, das ist wohl noch nicht der Fall. Das ist äh die Stadt nie Horiphka. Ähm vielleicht noch mal so zur ganzen. Geographie, also dieses ganze umkämpfte Gebiet dort teilt sich im Prinzip in zwei Teile in ein Ost- und einen Westteil. Im Ostteil. Ist die Stadt äh Entschuldigung, im Westteil ist die Stadt angesiedelt und dieser Ost und dieser Westteil wird ihm von diesem Fluss getrennt, der da so von Norden nach Süden durchmehren darf. Und ganz am Norden an der Frontlinie liegt eben diese Stadt. Die von den Russen noch gehalten werden kann, wie es aussieht würde die Ukraine dort einen Vorstoß erfolgreich durchführen können und diese Stadt wieder zurückerobern können. Was ich durchaus für möglich halte, dann hätten sie einen weiteren neuralgischen Punkt ausgeschaltet, weil das nämlich im Prinzip auch die Stadt ist, wo derzeit die einzige Bahnlinie durchgeht. Ähm es gibt eigentlich zwei Bahnverbindungen zwischen äh, dem Nord und dem Südteil dort äh des das eine ist halt die Bahnbrücke Bayrasson, die ist aber zerstört und das andere ist eben die Bahnbrücke bei Nova Kahofka. Die ist eigentlich auch, äh derzeit zerstört. Also ich glaube, da fährt derzeit nix, ne? Also sehr schwierig überhaupt da was reinzubringen.

Pavel Mayer

Ja ich ich glaube äh die beim Damm haben die das einfach zugeschüttet und ich kann mir schon vorstellen, dass da das.

Tim Pritlove

Züge wieder zum Laufen gebracht bekommen haben. Genau, aber trotzdem, die Bahnstrecke von Nova Kajowka führt dann nicht am Fluss entlang nach Hershon. Sondern geht quasi schräg nach oben nach äh und von dort schrägt wieder runter. Da gibt's also keine Querverbindung, weil es gab ja die andere Bahnbrücke, deswegen war das nicht erforderlich. Ähm kontrolliert man diese Stadt, kontrolliert man dann eben auch diese Bahnlinie. Einerseits, andererseits ist es dann eben auch um die eigene Logistik voranzutreiben, wiederum ganz hilfreich, weil dann die Ukraine sich eben dort äh äh an diesem Ort äh mittelfristig dann auch besser mit Eisenbahn selber versorgen könnte. Das muss man also alles abwarten. Äh ansonsten passiert da erstmal gerade nicht sehr viel.

Pavel Mayer

Ja, wahrscheinlich, also meine Erwartung äh äh dort ist, dass äh jetzt wieder eher so eine Phase ist, wo die Ukrainer versuchen äh. Den Gegner weich zu kochen und äh ja.

Tim Pritlove

Moment zuschlagen.

Pavel Mayer

Ihn abzunutzen und eigentlich dann darauf zu warten, dass er anfängt, sich zurückzuziehen und dann wieder nachzusetzen, das könnte irgendwie. Der Plan äh der.

Tim Pritlove

Könnte der Plan sein, aber das Problem ist natürlich auch, diese ganze Region ist sehr straßenarm. Es gibt dort nicht sehr viele befestigte Straßen und. Noch ich weiß jetzt nicht genau, wie das Wetter dort ist, aber wir nähern uns jetzt eben dieser Regensaison.

Pavel Mayer

Da unten ist wohl noch gut im Moment da unten ist.

Tim Pritlove

Da ist noch gut, aber das. Sich halt irgendwann ändern. Das heißt, die Zeit läuft in gewisser Hinsicht ein wenig ab. Das betrifft natürlich dann beide, aber es wird sicherlich schwieriger sein, diese Strategie der Umfahrung und Einschließung von russischen Stellung, wie sie die bisher äh primär durchgezogen haben, dann in demselben Maße fortzusetzen keine Ahnung, vielleicht denken sie sich noch irgendwas anderes, pfiffiges aus, aber ich denke, da ist dann auf jeden Fall so ein Punkt erreicht und könnte mir auch vorstellen, dass sie noch bevor es dort zu matschig wird, zumindest ein oder zwei weitere strategische äh Punkte erreicht haben, also die Stadthon, weiß ich nicht, das ähm. Kann natürlich dann mit diesen anderen Punkten zusammenhängen, wenn sie zum Beispiel bei diesem Damm bei Nova Kakowra wenn sie dort erfolgreich wären. Im äh im Westen, das wäre natürlich schon mal ein Blow, weil damit werden dann im Prinzip alle Versorgungslinien komplett gekappt. Ähm. Aber das ist noch nicht so weit.

Pavel Mayer

Insgesamt haben wir auch noch bemerken, ja die, die Frontlinie hat sich verkürzt auf jeden Fall äh da unten, was natürlich für beide Seiten so ein bisschen bedeutet, dass die die Truppendichte auf beiden Seiten auch äh zugenommen hat äh so äh wobei das auch wiederum unter anderem der Ukraine jetzt ermöglicht dort vielleicht Truppen erstmal abzuziehen oder auszutauschen oder an andere Stelle äh zu verlagern, wenn sie dort äh nicht jetzt erstmal weiter pushen wollen.

Tim Pritlove

Rotation.

Pavel Mayer

Zur Verteidigung, zur Verteidigung reichen einfach weniger Truppen, während du zum Angriff äh wie gesagt brauchst du halt so doppelt bis dreimal so viele ungefähr, damit äh ja das nicht zu blutig wird und dass damit du überhaupt Chancen hast äh da da vorzudringen. Normalerweise so und das war dann auch glaube ich ja also man musste jedenfalls äh äh deutlich, ja Truppen konzentrieren und. Soll auch so, dass die Truppen in äh dass die Ukraine in anderen Gegenden sagen, auch Konzentration von Truppen vorhält, die stärker sind, als man sie nur zur Verteidigung bräuchte, äh sodass äh sie quasi in der Lage sind, wenn sie an anderer Stelle jetzt eine Offensive machen wollen, müssen sie nicht. Nicht so stark verstärken, sondern da sind zwar nicht jetzt im Moment nicht genug versammelt für eine Offensive, aber sie müssten dann, was weiß ich, nur noch. Ein Drittel dazu packen und haben dann genug für eine Offensive. Das ist sozusagen auch eine Art und Weise, wie die Ukraine aufgestellt.

Tim Pritlove

Hm. Was man noch dazu sagen muss, es gibt Berichte, dass jetzt bei dem letzten Rückzug der Russen das nicht ganz so chaotisch gelaufen ist wie zuletzt in Lüman. Also es sind nicht in demselben Maße ähm. Gerät äh Gerät zurückgelassen worden. Also man hat nicht mehr so viel Munition erbeuten können und äh Geräte, also das finden natürlich trotzdem statt. Gibt immer wieder etwas, was in die Hände der Ukraine fällt. Von daher ähm hat sich das nicht. Geändert, aber es macht so ein bisschen den Eindruck, als ob sich die Russen dort schon seit Längerem auf einen Rückzug auch eingestellt haben. Und den. Quasi logistisch schon mal vorbereitet haben.

Pavel Mayer

Und dort kämpfen halt teilweise äh ja oder überwiegend sogar die besten Truppen, äh die äh Russland aufzubieten hat.

Tim Pritlove

Also diese derzeit noch aufzubieten haben.

Pavel Mayer

Ja ja, also da da ist. Ja, da ist äh überwiegend äh ja professionelles Militär, auch Fallschirmjäger und motorisierte Bataillone und so ist sozusagen man fast sagen, Großteil des Kerns äh der russischen Streitkräfte äh äh befindet sich da wohl. Die aber jetzt auch also sollen dort tatsächlich auch schon erste Wehrpflichtige angekommen sein, auch auch auch dort. Äh was man da äh daran weiß, dass auch die ersten schon übergelaufen sind.

Tim Pritlove

Ja genau. Also übergelaufen oder eben auch schon äh getötet worden sind. Blicken wir nochmal auf die andere ähm Frontlinie, wo die Ukraine stark aktiv ist, also äh die ehemalige Offensive, die ich jetzt im Luhansk-Offensive nennen würde, weil man steht jetzt unmittelbar an den Toren der ähm ja der des Oblas Luhansk genau. Es sind wohl nochmal es sind also nur irgendwas in der Größenordnung von 150 Quadratkilometern des äh Oblas Rakiev, die jetzt noch nicht befreit worden sind. Aber an manchen Stellen hat man eben diese Grenze zu Luhansk auch schon überschritten, Ja und das äh ist in einem ähnlichen Zustand. Also auch dort ich würde nicht sagen, schweigen die Waffen, aber gibt es jetzt gerade keine größeren Fortschritte. Es gab kleinere Fortschritte. Insgesamt. Sieht so aus, dass man jetzt diese Verteidigungslinie dort zwischen diesen wichtigen Orten und Krimina. Äh in Angriff genommen hat. Dort haben sich die Russen entsprechend verschanzt. Da äh bietet das Gelände auch, sagen wir mal, noch geringe Möglichkeiten, das zu tun. Und das ist ja auch ein Bereich, der jetzt eben sehr lange gehalten wurde und nach diesem Schock des Vorstoßes in äh haben sich die Russen ja dann äh dort quasi neu äh gesammelt und soweit verstärkt, wie es ihnen möglich war. Denke, jetzt ist es hier auch wieder so ein Abtasten Letztlich ist die Frontlinie schon so auf 15 Kilometer aufs Wattauet vorgestoßen und sollte es eben dort noch gelingen, diese Stadt auch noch einzunehmen, dann wird's da langsam richtig eng.

Pavel Mayer

Ja, also die die Gegend oben, wenn man sich das dann auch im Satelliten anguckt. Äh Satellitenbild anguckt, wo, das Ganze jetzt stattfindet, da sieht man, dass. Die Kämpfe jetzt in oder die die Front jetzt in eine Gegend gelangt ist, wo auch Manöverkrieg etwas erschwert wird dadurch, dass ähm es dort größere Waldgebiete gibt. Und die Siedlungen äh sich quasi genau dann zwischen den den Wäldern befinden und ähm es dann nur eine Möglichkeit. Quasi zwischen zwei Wäldern durch mit Panzern oder Fahrzeugen durchzufahren und ähm das macht es halt ein bisschen schwieriger dort diese ja so einen schnellen mechanisierten Vormarsch durchzuführen, weil eben die entsprechenden Former, Wege, die man benutzen könnte, entweder vermient oder eben entsprechend unter ja, Artillerie äh äh Feuer gesetzt äh werden können und das macht es ein bisschen mühsamer jetzt auch äh. Und lässt erstmal keine äh schnellen Fortschritte erwarten.

Tim Pritlove

Ja, das muss man abwarten. Da ähm. Wird sicherlich in den nächsten paar Wochen wieder was äh passieren, aber derzeit äh passiert da nicht viel. Ja, bringt uns zu unserem vorletzten äh Punkt oder vorvorletzten Punkt. Wollte mal so ein bisschen draufschauen, was ich denn so an Waffentechnik dort äh Neues eingefunden hat und was das unter Umständen für Auswirkungen haben kann. Du hast äh unter anderem neues Material der Bundeswehr ausgemacht.

Pavel Mayer

Ja und zwar die sogenannte Smart Suchzündermunition der Bundeswehr. Ähm auch wieder so ein bisschen erinnert mich so ein bisschen auch an an Iris T. Ähm. So vom Prinzip her und das Ding ist halt obwohl ich glaube jetzt über 20 Jahre alt schon ähm wirklich wieder krasse Hightech. Ähm und. Und die Amerikaner haben sowas in der Art nicht, die haben das zwar auch getestet, äh sich dann aber für was anderes entschieden, also die Amerikaner haben halt bei diesen Excalibur äh. Und anderen intelligenter Präzisions Artillerie geschossen, sage ich mal, die sind entweder. Äh GPS äh ähm, gesteuert, sage ich mal. Das heißt, die steuern dann eine bestimmte Koordinate an. Auf die du sie vorher programmierst und ja manövrieren äh dann im Flug dahin oder. Die zweite Art ist, du beleuchtest das Ziel mit entsprechenden Infrarot äh markern, also Sequenzen, Blinksequenzen im Prinzip schnelle Blinksequenzen, äh die eine eindeutige Nummer haben und auf die dann auch ein Geschoss äh äh sich äh sich einstellen äh kann. So. Ersteres natürlich mit den GPS-Koordinaten eignet sich nur bedingt für bewegte Ziele natürlich, weil klar, du hast halt feste Koordinaten. Und müsstest du es wenn dann genau timen, dass da ein Beobachter ist, der dann sagt okay in sechs Sekunden oder so ist dann der Panzer an der Stelle, also jetzt feuern, was halt sehr, sehr schwierig ist oder brauchst du eben eine anderen Forward Observer, der oder eine Drohne, die halt des des Ziel markiert. Diese. Smart-Suchzündermunition dagegen ähm die. Feuerst du einfach ab über in die Gegend des des Ziels, öffnet sich die unterwegs, äh bremst ab mit einem Fallschirm und äh wirft dann. Zwei ja Wirkkörper oder wie auch immer man das nennen kann, aus, die dann auch jeweils äh noch mal einen einen Fallschirm ausklappen, einen rotierenden. Und dann äh in der Drehbewegung mit drei verschiedenen Sensoren, einem Infrarot äh Sensor. Einem aktiven hohen Millimeterwellenradar und einem passiven äh Millimeterwellenradiometer. Das Zielgebiet absuchen und das ist, es gibt da zwei Varianten, äh das ist dann ungefähr dann Durchmesser zwischen. Von 80 bis 110 Metern, also anderthalb bis dreieinhalb Hektar ungefähr, äh die. Ähm jedes dieser Geschosse absucht und es hat intern dann eine. Algorithmus, Algorithmen, die dann aus den Sensordaten errechnen. Irgendwelche Militärfahrzeuge hm im Suchbereich sich finden und kann die wohl auch erkennen und äh unter Bäumen und so, weil mit dem Radar, das kann da halt durchgucken und das kann auch die äh Temperatur. Messen kann halt kalte von warmen Zielen unterscheiden und kann dann teilweise auch wahrscheinlich erkennen in welcher Farbe oder mit welcher Art von Lack äh und so die die lackiert sind. Genaue. Spezifikationen sind geheim, aber es wird eben auch gemunkelt, dass es die Möglichkeit gibt, äh sagen auch nochmal spezielle Arten von von Technik, äh zu fokussieren und zu sagen, wir möchten gerne vor allem ja Luftabwehr, Hardware oder nur Panzer oder so. Aber standardmäßig muss man da erstmal nix machen. Das hat halt ganz gute die Vollsettings. Ist halt einfach nur 155 Millimetergranate, die zum Beispiel von der Panzerhaubitze 200 verschossen werden kann und da ein schönes Video. Wo die Leute äh also wie die Ukrainer in Deutschland trainiert worden sind, sowohl an der Panzerhaubitze 200 als auch im Einsatz dieser Smart Suchzünder-Munition. Und was diese Wirkkörper dann machen ist äh auf dem Weg nach. Wenn sie dann ein Ziel identifiziert und verifiziert haben, feuern dann aus. Ungefähr zehn, zwanzig Metern äh würde ich würde ich sagen, vielleicht 30 Metern Entfernung explodiert das Dingen und formt. Einen äh Penetrationskörper, also der wird. So sagen im im Prinzip einen flüssigen Metallstrahl der dann aus 20, 30 Metern Entfernung äh auf das äh Ziel abgefeuert wird und äh ja, das dann, durchlöchert so und da sie sind halt auch hervorragend geeignet für bewegte Ziele. So äh und äh für natürlich äh sind gedacht für da kommt halt ein Militärkonvoi Und wir feuern der der ist in Bewegung, fährt auf uns zu und wir feuern halt einfach jetzt über den Konvoi in der Bewegung äh äh diese Geschosse ab und die suchen sich dann, ich sage mal, die teuersten Ziele. So ungefähr.

Tim Pritlove

Krass.

Pavel Mayer

Und äh äh und äh das geht auch so schnell, dass selbst in voller Fahrt äh einen Panzer sozusagen nimmt Zeitpunkt aus, wo. Dann der der. Äh das Ziel gefunden hat und auslöst, sich ungefähr nur 50 Zentimeter weit bewegt. Das heißt, deswegen muss das Ding noch nicht mal groß jetzt interpulieren oder so, sondern das geht halt irgendwie zack beim, und äh und. Drauf gestoßen äh bin ich bin ich halt, weil eben Bilder aufgetaucht sind von äh ja entsprechenden Angriffen, wo dann Leute gesagt haben, oh das sieht aber äh ganz nach eben smart äh Suchzündermunitionen aus und Ähm und es gibt da. Sondern so eine bisschen charakteristisch aussehende Wirkung, nämlich dass halt das Ding eben bisschen oberhalb quasi zündet, und äh die, Explosion, ja sie sieht halt ein bisschen anders aus und auch die Wirkung oft ist ist anders ähm da fliegt nicht, wie bei einer normalen Hiexplosiv-Granate, die einen Panzer einschlägt, fliegt äh fliegen halt gleich irgendwie Teile weg, sondern das ist mehr wird halt von von oben so ein bisschen durchlöchert und äh je nachdem wo dann die die die Löcher sind, dauert's dann unter Umständen bisschen äh und dann fängt das Ding an zu brennen oder explodiert und als ich das dann sagen mir an. Geguckt habe, habe ich mir dann halt mehr Videos nochmal durchgeguckt und äh ist natürlich teilweise oft aus der Ferne und es ist halt keine. Zeitlupe, sondern das geht eben sehr, sehr schnell, deswegen war's immer mit Vorsicht genießen, aber Äh ich hatte das Gefühl, dass es eine ganze Reihe von Treffern äh gab, vor allem Panzer in der Fahrt, wo man dann spektakulär gesehen hat, so oh wow, wie machen die Ukrainer das, dass sie hier jetzt voll irgendwie Bullseye äh äh auffahrende Panzer und eine Erklärung äh könnte mit dafür sein, dass dort sehr erfolgreich dieses Smart-Such zu einer Munition zum Einsatz kommt, wo du, wie gesagt, dein Geschoss nur irgendwo ja ich sage mal in einem Radius von 50 Metern oder so äh um das um das Ziel. Bringen musst, fünfzig, 60 Metern und dann egal, was was die machen so. Und es geht eben auch äh sehr schnell, weil's eben eine Arte ist, im Gegensatz zu jetzt anderen Raketenwaffen oder so. Mhm ist je nach je nach Entfernung äh dauert das halt fünf, sechs Sekunden oder so vom vom Abschuss äh bis das Ding dann dann dort dort ein. Schlägt tatsächlich und äh gibt's auch nicht viel, was man tun kann dagegen.

Tim Pritlove

Okay, schauen wir mal, was das äh noch so bewirkt.

Pavel Mayer

Generell zum Thema Munitionslieferungen. Mich auch noch auf ein paar interessante Einschätzungen gestoßen ähm und zwar hm. Ist es wohl so, dass seit Beginn auch jetzt des des Kriegs damit begonnen wurde nicht nur aus allen möglichen jetzt NATO-Ländern, die. Munitionskeller Munitionsbunker zu lehren und an die Ukraine äh zu liefern, sondern. Quasi weltweit, weil man weltweit hat ja fast jedes Land irgendwo. Irgendwelche Stockpilets, auch Länder, die mit diesen Konflikten, die mit dem Konflikt jetzt gar nicht so direkt was zu tun haben und es gibt auch viele Länder äh die man jetzt nicht so direkt zum westlichen Bündnis zählen würde die eben auch munitionsfabriken haben und Artilleriegeschosse herstellen oder auch die NATO oder NATO-Länder beliefern, also Prinzip in Südamerika, in Afrika, in Mexiko, in Asien ja bisschen in China. Und ähm zum einen wurden halt wohl weltweit Bestände von ähm, Warschauer Paktwaffen. Aufgekauft, die halt irgendwelche Regime noch rumliegen hatten, also die Waffenhändler hatten wohl Hochkonjunktur und ähm. Dass eine und dann ist es äh wohl auch so, dass eine Reihe von, NATO-Ländern, also Polen, aber auch andere Länder, also ich glaube Portugal wurde auch genannt, hat möglicherweise auch Tschechien und Slowakei und so. Ähm die kaufen halt einfach äh Munition für sich ein. Ländern, die jetzt direkt. Die Ukraine nicht beliefern würden, aber jetzt keine Probleme damit haben irgendwie ein Nato-Land äh zu beliefern oder Land X zu beliefern und, dann eben ja selber einkaufen und dann ja verschwindet die aber äh was weiß ich aus dem Stockpile der polnischen Armee ganz schnell die die neu eingekaufte, Munition. Und äh ja plus äh das wohl jetzt grade. Zum einen die USA, die äh Produktionslinien für verschiedene Munitionstypen. Nicht nur hochgefahren hat, sondern auch noch mal erhebliches Geld in die Hand genommen hat, um weitere Produktionslinien aufzubauen plus, ist halt große gibt, wo äh sagen wir mal also wenn du ab dreißigtausend Granaten im Jahr liefern kannst, dann kannst du dich irgendwie an der Ausschreibung beteiligen der US-Regierung äh für ja entsprechend. Munitionslieferung im Moment. Und dann gibt es wohl auch noch größere Produktionskapazitäten im ehemaligen Ostblockländern. Bulgarien wurde da genannt äh unter anderem Rumänien, Tschechien, Slowakei wahrscheinlich auch und. Die hauen wohl äh grade auch äh äh richtig viel noch Munition äh raus, um die ja Warschauer Pakt Hardware der Ukrainer und die, die sie für den Russen erobert haben, weiter mit mit Munition äh zu versorgen ähm sodass wahrscheinlich ja also Einschätzung von Profis, hat der Westen, also das steckt da so ein bisschen hinter der Frage so gibt's im Westen eigentlich genug Munition, um die Ukraine zu versorgen mit für die Alten und für die neuen Waffensysteme und die Antwort darauf ist. Man muss ein bisschen zusammenkratzen und äh ein bisschen mehr rausgeben als man normalerweise würde, aber der Ukraine wird wohl nicht die Munition. Ausgehen. Das ist die die Einschätzung, weil quasi Russland nicht nur, die NATO, sondern mehr oder weniger gegen die ganze Welt kämpft und wie gesagt, sogar China wahrscheinlich. Äh Rüstungs, Güter an die Ukraine liefert, aber nicht direkt. Sondern äh da kaufen einfach Drittländer, kaufen einfach ein und dann geht das auch an die Ukraine. Also fand in Gedanken, weil wir immer überlegt haben, okay äh sagen die Russen, wie umgehen die denn jetzt die äh Wirtschafts äh Sanktionen und für den Westen ist es natürlich noch viel einfacher, äh weil er erstens gar nicht offiziell sanktioniert ist und zweitens äh einfach, Geld da ist und der Westen quasi in der ganzen Welt auch Rüstungsgüter für die Ukraine, einkaufen und die dahin weiter fangen kann mit wesentlich weniger Aufschlägen und äh wesentlich weniger Hazle als die als die Russen, so das fand ich so ein interessanten Aspekt. Äh an dem an dem Thema. Und um da jetzt nochmal dran dann anzuschließen. Äh die die Russen haben dort ist ja jetzt das Narrativ, sie kämpfen ja in Wirklichkeit gegen die NATO. Das sind ja gar nicht die Ukrainer, die in dort entgegenstehen und er mir gefragt, okay wie viel Wahrheit ist denn jetzt steckt denn in dieser Propagandaaussage gegen wie viel NATO sage ich mal kämpfen sie und ja versorgungstechnisch nicht nur gegen die NATO, sondern gegen die ganze Welt, aber. Ansonsten ja wird gestritten, ist es jetzt ein Stellvertreterkrieg, der dort stattfindet in der Ukraine oder nicht, aber äh das ist so ein bisschen auch Definitionsfrage, was ist ein Stellvertreterkrieg? War jetzt, ich sage mal der Krieg Englands gegen Nazi Deutschland von 39bis 41 wo wo äh die USA nicht, mitgekämpft haben, hat die USA jetzt einen Stellvertreterkrieg in Europa geführt eigentlich, weil sie England. Munition versorgt haben so oder dann zumindest einen Monat lang auch noch die Russen äh. So äh oder ja die Russen versorgt haben. Äh die Russen jetzt einen Stellvertreterkrieg für die USA geführt im Zweiten Weltkrieg, weil sie versorgt wurden. So wenn man aber unabhängig von der Frage Stellvertreterkrieg oder nicht. Ähm so kann sagen, okay, ein Land kann direkt militärisch verwickelt sein in einem Konflikt in anderen Land, sprich eigene Truppen dort hinsenden, so wie man sich entnahmen, wo Amerikaner dann gekämpft haben dort, das heißt da bist du, ja direkt involviert oder eben indirekt indem du beispielsweise Waffen lieferst und da kann man festhalten. Dass die USA oder oder die NATO bisher ganz klar indirekt, involviert ist äh während Russland direkt äh dort als äh Supermacht militärisch. Einsatz ist, so dass es also schon mal der Unterschied zwischen jetzt, wer kämpft eigentlich gegen gegen wen? Also es ist ja ganz klar eben keine direkte Konfrontation äh bisher mit der mit der NATO insofern ist die Aussage, wir kämpfen dagegen die NATO na ja ähm und dann äh womit. Man das vielleicht auch nochmal gut untermauern kann, wie viel NATO denn in der Ukraine jetzt. Steckt, ähm die Schlacht um Kiew am Anfang So da standen die Ukrainer mehr oder weniger alleine. Kamen zwar dann so ein paar äh äh und ähm ja Stinger äh und so zum Einsatz, die uns dann alle angeguckt haben, aber der der eigentliche Kampf womit die Russen wirklich zurückgeschlagen wurden, waren halt auch Artillerie und und Panzer, von denen wir aber nur nicht viel zu sehen bekommen haben, aber Hostom äh da hat halt einfach klassische ukrainische Artillerie. Einfach mal das gesamte den gesamten Flughafen unter Feuer genommen und die ganzen. Truppen, die sich dort äh versammelt hatten äh einfach ja äh ziemlich hart getroffen. Und ähm mit anderen Worten äh der. Sag mal ja die ersten Kriegswochen äh da war die Hilfe der. Der NATO oder so eher von untergeordneter Bedeutung. So das haben die Ukrainer, würde ich sagen weitestgehend alleine geschafft. Klar, mit ein bisschen Unterstützung und die ist dann auch nach und nach angelaufen und äh irgendwann ist das auch mehr geworden und äh aber äh die. Sagen äh zum zum einen äh setzt die Ukraine ja bis bis heute noch mehr ja äh Warschauer Pakt Kit ein, zum einen die ganzen Eroberungen von den von den Russen, die sie bekommen haben plus ihre alten Sachen plus das, was dann auch von NATO Ländern geliefert äh wurde so von Tschechien und Polen und äh was die noch so an an äh äh kompatiblem Equipment hatten und äh. Und umgekehrt, wenn man jetzt auch hypothetisch aufmacht, die NATO. Und die USA hätten sich da jetzt weitgehend rausgehalten an dem Konflikt, aus dem Konflikt wäre der sicherlich. Nicht ganz so gut verlaufen für die Ukraine, aber sie hätte ja auch nicht völlig isoliert dagestanden. Es hätte trotzdem Länder gegeben, die die Ukraine unterstützt hätten, unabhängig von USA und NATO und wo äh die Ukraine hätte einkaufen äh können oder Geld gedienen worden wäre oder wie auch immer. Sodass ähm. Ja äh unterm Strich, wenn man, wenn man das alles berücksichtigt, so dann ähm kämpft, alt bisher äh äh Russland oder die russische Armee äh doch sehr klar gegen die ukrainische Armee äh mit allerdings zunehmender Hilfe äh aus dem aus dem. Ja von der NATO und stellt sich eben auch nach und nach um und dann ja werden halt auch Informationen geliefert. Aber die äh ist dann die Vorstellung ja und äh dann äh sitzt keine Ahnung äh sitzen halt amerikanische und äh also NATO-Truppen überall mit, an der Front und dirigieren dann die ukrainischen Truppen oder so, aber das halte ich für ja Das das ist Quatsch. Ich würde mich nicht wundern, wenn nicht ein einziger, offizieller NATO-Soldat gerade auf ukrainischem äh ähm Gelände wäre, also wenn keiner äh äh äh da wäre im Moment, weil. Ähm ja, es sind sicherlich Militärberater da, die vielleicht eckwestliche Ex-Militärs sind für private Military Contractors im im Westen arbeiten und ich sage mal so unterstützen, aber Der Unterschied ist zwischen einem regulären Militär und jetzt in so einem Contractor ist, dass der reguläre Militär einfach in die Hierarchische Befehlsstruktur des Heimatlandes eingebunden ist, ja und ganz klar äh bestimmte Loyalität hat, während du dann bei den äh Military Contractors, die sind wiederum äh oder jetzt auch Söldner oder Legionäre oder so sind halt ganz klar in die ukrainische Militär und Befehlsstruktur eingebunden. Das macht einen Riesenunterschied und meine Vorstellung, wie das halt funktioniert. Äh mit sagen auch den Informationen und der Übergabe von dem Material und und allem, das passiert alles auf westlicher Seite, die sitzen halt alle in Polen und lassen die Ukrainer dann zu sich kommen, ja oder da sitzt dann halt ein ukrainischer Verbindungsoffizier in Polen oder irgendwo anders im im Ausland und der übermittelt dann die Information nach Hause, aber nicht, dass da ein Amerikaner jetzt vor Ort in der Ukraine sitzt. Klar, paar Militärattaschees und das das übliche Akkreditierte werden sie auch da haben, aber ich. Glaube nicht, dass auch nur ein regulärer Soldat sich im Kampfeinsatz in der Ukraine befindet aus irgendeinem NATO-Land? Ja, weil da hat dann auch Versicherungsimplikationen und was wenn dem dann was passiert und so und es ist auch gar nicht nötig. Also warum sollten die sich dann da äh. Aufhalten, wo sie beschossen werden, wenn sie genauso gut ja dasselbe gilt für Reparatur wird jetzt ein großes wurde jetzt doch ein großes Reparaturzentrum in Polen und eins in in Tschechien aufgebaut, das heißt wenn bei der Ukraine größere Reparaturen sich an der Panzerhaubitze 2000 das Rohr ausgewechselt werden muss oder so, denn Karin, die das halt zurück über die die Grenze, das wird dann da repariert und gewartet und wieder zurückgeschickt, so läuft das im im Prinzip dann. Ist keiner vor Ort.

Tim Pritlove

Gut, ich habe da einen Punkt äh verstanden. Ich würde dir dahingehend ein wenig widersprechen wollen dass natürlich die Amerikaner von Anfang an, im Bereich der Informationsbereitstellung äh eng verbunden sind. Wo auch immer dann diese Informationsübergabe äh stattfindet aber ähm viele strategische Entscheidungen basieren natürlich dann auch auf dieser Aufklärung hier kommen natürlich dann auch NATO-Strukturen oder amerikanische Strukturen zumindest äh auf jeden Fall mit ins äh Spiel und das wird schon einen Einfluss äh gehabt haben, aber die generelle, äh gegen wen kämpft denn Russland jetzt hier eigentlich, lässt sich schon ganz klar beantworten mit ja im Wesentlichen kämpft ja einfach gegen die Ukraine, die habt ihr auch übrigens auch angegriffen und äh jetzt habt ihr äh den Salat.

Pavel Mayer

Genau, gegen die Ukraine und den Rest der Welt so.

Tim Pritlove

Ja der dann halt auch noch. Aber das sagen sie ja mittlerweile auch, dass sie gegen die ganze Welt kämpfen. Irgendwie so ist es halt, ne. Gut äh vielleicht daran anschließend noch äh kurz, wir müssen ja mal auch zum Ende kommen. Es gab noch. So ein bisschen Gerüchte äh Küche, das Darling an der Front, teilweise äh ausfällt Häufiger als bisher zusammen noch gepaart mit solchen hm Gerüchten, dass irgendwie Starlink abgelehnt hätte, äh diesen Service auch auf der Krim bereitzustellen. Da habe ich keine Ahnung, ob das irgendwie stimmt oder nicht. Gibt allerdings ein paar schöne äh Einblicke. Auch nochmal so ein Twitter-Fred dazu. Welchen Herausforderungsdarling äh sozusagen sich gegenübersieht und auf der Basis, wie es funktioniert, warum es so schwierig ist, weil natürlich die Russen versuchen Starling zu gejammen, wo es nur irgendwie geht und sie haben dann auch diverse Fahrzeuge, mit denen sie das äh tun können und äh, eine ziemliche Herausforderung. Das hat wohl dazu geführt, dass eben in bestimmten Frontbereichen teilweise äh die Truppen nicht weiter vorstoßen konnten, weil sie einfach irgendwie ihr Internet nicht mehr hatten. Und mittlerweile ist das halt so ein vernetztes Geschehen. Das ohne Netz dann äh auch keine koordinierte Attacke mehr möglich ist. Also wir erleben jetzt hier im Prinzip auch schon eine komplette digitalisierte äh und voll äh vernetze und in dem Sinne auch von vernetzter Infrastruktur abhängige Armee. Zumindest was jetzt die aktuelle Strategie betrifft. Dass sie da kein Vorbeck hätten. Ähm aber es macht mehr so den Eindruck, dass einfach Starlink jetzt hier mit äh tiefen Frontlinien zu kämpfen hat und da hat er. Umso mehr man sozusagen in schlecht abgedecktes Gebiet und ein feindliches Gebiet vorgeht, aus Darlings so seine Probleme, weil du dann eben mit einem Jamming so erfolgreicher sein kannst, umso äh schräger hier ein Satellit einen bestimmten Bereich abdecken muss, um überhaupt noch was anbieten zu können.

Pavel Mayer

Übrigens die App gibt es wirklich. Also erinnerst dich, wir hatten ja mal über diese Artillerie App äh äh.

Tim Pritlove

Ja? Mhm.

Pavel Mayer

Genau Und da habe ich mich dann auch immer gefragt, okay, wie welche Rolle spielten die tatsächlich jetzt und äh äh so, weil man hat's ja schon im Einsatz gesehen. Aber der Ausbilder, der die Ukraine an der Panzerhaubitze 200 ausgebildet hat, hat die App auch erwähnt. Und meinte, sie hätten halt die Ukrainer dann schon gleich so ausgebildet, wie sie denn auch, zu Hause dann arbeiten würden. Das heißt, wir haben quasi die App auch benutzt in der Ausbildung im im Training, so das ist quasi jetzt mehr oder weniger aus aus erster Hand von jemandem, der dieses Training äh äh durchgeführt hat und. Zu dann noch ein Detail, weil das halt auch zu jetzt den Ausfällen. Äh passt, an sich ist jetzt die Panzerhaube zu 2000 nicht so, dass man da jetzt mit Bluetooth und so einfach eine App lenken kann. Äh die hat aber ihre eigenen äh äh militärischen. Äh Funk äh Netze mit den man ja äh halt auf militärischem Funkfrequenzen Ziele digital äh übermitteln kann so. Also äh das das Feature hat das auch äh bloß ich weiß nicht, wie wie eng die die App jetzt integriert haben, aber die haben die auf jeden Fall benutzt und. Dieser Ausbilder meinte, es sei halt schon doch ein großer Vorteil, wenn man das jetzt über einen übers Internet, machen könnte, Koordinaten austauschen, weil eben diese Funkschnittstellen gut zwar auf der einen Seite besser geschützt sind gegen aber weil du keine Reichweitenbegrenzung hast, weil das du im Grunde genommen von überall dann ja, Tasks geben kannst und Koordinaten über übermitteln kannst und das sei doch ein erheblicher Vorteil, insofern. Ist das ist das durchaus relevant dieses Ausfälle äh auch in dem Kontext.

Tim Pritlove

Ja, dann noch eine kurze Anmerkung. Ich hatte das auch letzte Mal schon erwähnt, es gibt ja dieses Programm. Ähm also wo quasi die Ukraine den russischen Soldaten explizit anbietet ähm wo sich ja schon so an die zweitausend. Also letzte Woche hieß es, da hätten sich schon so an die 20000 gemeldet und gesagt, so hier, ich möchte gerne. Sind ja jetzt ein paar Videos auch rausgekommen, wie so eine koordinierte Übergabe. Stattfindet, also so quasi so ein ein eine Kapitulation. Da kommt dann so ein Panzer irgendwie so mit so einer weißen Unterhose übers Rohr äh rüber. Irgendwie ausm Busch äh hervor, während die Ukrainer äh geschützt durch so. Kleinen Graben äh sich das Geschehen anschauen, dann kommen die da halt hin, werden dann von einem vorstürmenden Ukrainern darauf hingewiesen, sollten sich da jetzt auch mal bitteschön auf den Boden legen, was sie dann auch tun und dann wird das einfach so koordiniert äh durchgezogen und gibt ähm. Auch ein paar andere Videos, wo äh solche Situationen gezeigt werden, wo die sich ergeben wo dann vor allem die Ukraine halt immer wieder sagen so, alles wird so sein, wie wir es abgesprochen haben, so. Das, vier, fünf, sechs, sieben Mal äh wiederholt während dieses ganzen Sicherstellungsprozesses. Das läuft also ganz erfolgreich. Äh die Hotline ist wohl auch überlastet von den ganzen Anrufen oder war sie zumindest zu einem bestimmten Zeitpunkt. Und man fragt sich natürlich, okay, was. Wie kann das irgendwie klappen, ne? Also die haben da wirklich eine eine Telefonnummer, die können da anrufen und sagen hallo, guten Tag, ich bin hier äh Russe, bin hier gerade eingezogen worden, ich will niemanden umbringen. Gibt's auch so Telefonmitschnitte, wo man das so sich anhören kann und äh Interviews, wie das abgelaufen ist. Die Belohnungen sind auch nicht schlecht. Also abgesehen davon, dass sie halt überleben. Gibt's, wenn sie dann auch noch Gerät mitbringen gibt's irgendwie 50.000 US-Dollar für einen Panzer, 25.000 für einen Schützenpanzer, 15.000 für so ein Mehrfachraketenwerfer, wo ich mich frage Mehrwert, aber offensichtlich nicht, 1.000 für selbstfahrende äh Gans, also solche äh Haubitzen. Äh fünftausend immerhin noch für so diverse Mehrzweckgelände wagen, also so gepanzerte Jeeps und so weiter, also ein äh Kram. Also wenn man quasi auch noch mit Gerät kommt, dann ähm hat man auch gleich noch was davon. Und den Leuten wird halt auch angeboten, dass sie ähm. Also entweder sie werden quasi einfach als Kriegsgefangene gemeldet und können dann auch wieder nach Russland äh zurück, wenn dann irgendwelche äh Austausch äh Programme äh vereinbart wurden oder wenn sie überhaupt gar keine Lust mehr auf Russland haben, dann können sie irgendwie auch äh in der Ukraine bleiben auf die ein oder andere Art und Weise. Gut, kommen wir zum äh Ende. Vielleicht enden wir noch mit einem kurzen äh Ausblick. Wie's jetzt weitergeht, teilweise klang das ja hier auch schon an. Denke äh more of the same ist jetzt erstmal angesagt ähm wird natürlich vielleicht noch die ein oder andere Überraschung geben, gar keine Frage. Aber ich denke mal, grundsätzlich ist der Lauf der Dinge äh vorgezeichnet. Wir werden weitere Vorstöße der Ukraine sehen. Wir werden sehen, dass die Russen sich ähm. Weiter in die Defensive einfressen, weil für eine Offensive ist derzeit einfach keinerlei Kapazitäten da. Und äh viel wird natürlich auf so einer politischen äh Ebene ablaufen mit weiteren Drohungen, vielleicht mit weiteren Raketenangriffen, werden wir sehen.

Pavel Mayer

Ja Wir befinden uns natürlich nach wie vor in einer Eskalationsspirale oder in einer Eskalations. Logik äh sage ich mal, weshalb natürlich, auch äh immer wieder jetzt in letzter Zeit häufiger sagen Die Frage atomare Eskalation führt uns das Ganze in den dritten Weltkrieg, was wir auch schon ja vor zwei Sendungen, wo wir dass im Prinzip schon ja entdeckt hatten oder ich das Gefühl hatte, wir sind halt eigentlich genau in äh so einer so einer Logik grade drin. Ähm die, wenn man das jetzt zu Ende denkt, Schritt für Schritt äh irgendwann dann eben schon. Bei der nuklearen Eskalation enden kann, wenn man das das eben logisch weiter verfolgt. Ähm da ist. Glaube ich, wichtig äh sich zu vergegenwärtigen, äh dass sagen auch so eine Eskalationslogik oder Eskalationsspirale jederzeit, auf jeder Stufe stoppen kann. Und das ist das normalerweise äh auch auch tut, weil äh sich ich sage mal bei so einer Eskalation. Überanstrengen sich beide Seiten auch unter Umstände oder oder strengen sich halt dann äh sehr an, verausgaben sich wie auch wie auch immer und. Müssen dann erstmal runterschalten um zu regenerieren nennt sich dann irgendwie eskalieren, um zu deeskalieren. Das heißt, man treibt's hoch und alle dann sagen, okay und jetzt äh ja jetzt brauchen wir beide erstmal etwas. Ruhe. Ähm so. Das ist sagen das das eine Ding. Ähm das ist jetzt allerdings auch nicht nicht zwingend. Ich muss sagen, es ist aber genauso wenig zwingend, dass es jetzt immer äh weiter eskaliert. Im Moment allerdings. Ja gesehen haben äh geht das bei den Russen nicht ganz so schnell mit dem jeweils mit den Antworten, wenn wir mal von ausgehen, dass sie jetzt die das ihre Antwort jetzt auf die äh äh Offensive jetzt vier Wochen gedauert hat. Ähm. Dann äh ja äh und es gibt halt jetzt Treffen, gerade heute wohl irgendwo Putin trifft seinen Sicherheitsrat, den Weißrussland irgendwie passieren ja auch noch Dinge äh äh gerade und Jedenfalls wollen sie sich irgendwie jetzt gerade über die weiteren Schritte jetzt beraten. Das heißt, äh ja, es kann sein, dass jetzt dann vielleicht, ja Eskalation äh äh kommt aber erst. Wieder einer gewissen Verspätung, bis sich das bis sich die Russen da irgendwie sortiert haben und und wissen was sie denn da noch eskalieren können oder wollen. Ähm. Zur Frage jetzt der nuklearen Eskalation und das das das nuklearen Risikos wird auf der einen Seite. Ist es durchaus real und sich das jetzt auch ganz viele Leute irgendwie Experten. Angeguckt und irgendwie Papers darüber geschrieben grade und und Artikel und das Haarklein auseinandergenommen aber. Ende ähm läuft's auf die Frage äh raus so äh. Würde Putin das machen oder nicht. So würde er sagen den den Schritt. Gehen. Ähm ganz unabhängig jetzt von. Sage mal, Nützlichkeitserwägungen oder so oder was dann passiert, sondern einfach ähm. Ja äh hat er hat er den Mumm äh äh dazu und da. Gab's da ein sehr interessantes Statement von dem bereits erwähnten Redenschreiber von Putin, der meinte, also Putin sei ihm in der Zeit jetzt nicht besonders durch persönlichen, Mut aufgefallen, sondern eher dadurch, dass wenn es irgendwie. Persönlich äh hätte an die Wäsche gehen können. So dass er da eher einen Schisser äh äh war, ja und dass er schon eigentlich sehr gerne leben möchte. So, und äh dass uns seine Einschätzung ist äh dass Putin äh bisher zumindest immer. Wenn es nur sagen ihm an die Wäsche ging äh äh quasi den gekniffen hat. So das ist jetzt, heißt jetzt nicht zwingend, dass das jetzt diese Einschätzung korrekt ist oder dass Putin nicht irgendwie sich geändert hat in der in der Zeit oder so, aber das ist zumindest eine Einschätzung, die sich interessanterweise mit einer meiner sehr frühen Einschätzungen vor. Monaten zu Kriegsbeginn quasi und sagen, was ist denn das Psychogramm von von Putin? Und äh dann gesagt hatte, ja äh fast alle Mafia-Bosse äh sind auch nicht also kaum ein Mafia-Boss ist irgendwie im Kugelhagel äh äh jetzt gefangen genommen worden. Es gab dabei Escobar bei seiner zweiten Flucht eine kleine Ausnahme, aber. Normalerweise haben die sich halt dann alle ergeben, das heißt äh ist halt in der Realität nicht so wie im Film, dass die Mafia Bosse jetzt grade die die die allermutigsten äh sind persönlich. Und ich meine, man hat's ja bei Putin auch so ein bisschen gesehen, wie er covid gehandelt, hat damit, äh den exzessiven Abständen und so, also ja das ist so bestätigt so ein bisschen die Einschätzung, dass er einfach nicht sterben möchte und wahrscheinlich eher dann wenn's zu der Situation kommt, dass er nicht mehr weiter weiß, dass er dann eher äh zurücktreten, wird äh und irgendwie einen Nachfolger vorschlagen wird, der dann übernehmen soll und dass es sozusagen seine. Dass das wahrscheinlichste.

Tim Pritlove

Also Putin ist ein Schisser, der läuft nur. Na gut, das ist doch mal ein positiver Ausblick Pavel.

Pavel Mayer

Das ist äh ja und äh wie gesagt und.

Tim Pritlove

Besser als Atomkrieg.

Pavel Mayer

Ja ja und ähm so und es gibt halt zunehmend eben wohl auch ganz klare äh Signale auch aus äh Indien und auch äh aus China äh das. Ja äh die. Nicht damit einverstanden wären, wenn wenn Russland das das täte. So, also das ist noch mal ein ein weiteres Ding. Aber wie gesagt, das sind alles Aspekte am Ende. Es ist eine Frage, sagen wir's, wofür entscheidet sich Putin, letztlich und äh ja und Putin will nicht sterben. So, das ist vielleicht äh äh. Ja.

Tim Pritlove

Gut lass uns hier zum Ende äh kommen, sonst wird das alles wieder viel zu lang.

Pavel Mayer

Okay. Ja, wir sind hier.

Tim Pritlove

Ja Leute, ich hoffe unsere Einschätzung konnten euch äh wieder weiterhelfen.

Pavel Mayer

Ja und wir werden sehen, jetzt die nächsten ein, zwei Wochen äh werden dann nochmal viel darüber verraten, welchen Weg das Ganze jetzt nimmt und ich rechne im Moment eher sich mit so sechzig Prozent, dass es sich eher jetzt etwas beruhigen wird mit 40 Prozent Eskalationspotenzial. Das heißt äh ich habe keine Ahnung.

Tim Pritlove

Ich auch nicht. Damit entlassen wir euch. Bis bald. Tschüss.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com ISW über Streit in der Milblogger/Veteran/Wagner Community

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Zustand der russischen Armee / ineffizienteste Mobilisierung aller Zeiten

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Kamil Galeev über das merkwürdige Verhalten von Elon Musk

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Einschätzungen von Putins ehemaligem Redenschreiber

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    twitter.com Kämpft Russland gegen die NATO?

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    twitter.com Warum haben die Russen Angst vor ATACMS? It's all about logistics

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    twitter.com LKW-Check auf der Krim-Brücke

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Satelliten-Foto der Brücke nach dem Anschlag

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Stabilität der Zugbrücke

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Zustand der Gleise nach dem Brand auf der Brücke

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    twitter.com Deutsche SMART-Suchzündermunition der Bundeswehr

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Probleme mit StarLink

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    youtube.com 🇺🇦 Ой, у лузі червона калина. Ukrainian patriotic folk song - YouTube


Youtube über sieben brücken musst du gehen

Pipelines explodieren und Russland vergeigt seine Mobilmachung und kennt seine eigenen Grenzen nicht. Währenddessen befreit die Ukraine weitere Gebiete.

Nach nur einer Woche müssen wir unsere Berichterstattung mit einer extrem langen Sendung fortsetzen, denn es ist einfach sehr viel passiert.

Wir starten mit einer Vorstellung unserer Quellen und was sich im Internet so alles rund um den Krieg abspielt.

In der Ostsee explodieren die Röhren der Nord Stream Pipeline und wir analysieren mal, was darüber wirklich bekannt ist und welche Ursachen das haben kann.

Dann schauen wir auf die chaotisch verlaufende Mobilisierung Russlands und welche Auswirkungen diese auf den Krieg derzeit realistisch haben kann. Wir reden natürlich auch über die merkwürdige Zeremonie rund um die sogenannte Annexion der Oblaste Luhansk, Donestk, Zaporischschja und Cherson durch Russland.

Danach widmen wir uns dem militärischen Fortschritten auf dem Schlachtfeld, denn die Ukraine schneidet derzeit durch russische Fronten wie ein heißes Messer durch Butter und befreit weitere tausende Quadratkilometer ihres Gebiets.

Am Schluss blicken wir auf weiteres Eskalationspotential - dieses Mal vor allem durch den Westen, was vielleicht zum Einsatz kommen könnte, sollte sich Putin wirklich für einen Einsatz von atomaren Waffen entscheiden.

Youtube über sieben brücken musst du gehen

Tim Pritlove

Youtube über sieben brücken musst du gehen

Pavel Mayer


Youtube über sieben brücken musst du gehen

Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlaff und begrüßt alle zur 1004 Ausgabe von UKW und äh wenig überraschend schon eine Woche nachdem wir hier die letzte Sendung gemacht haben geht es wieder um die Ukraine mit mir und mit Pavel. Hallo Pavel.

Pavel Mayer

Hallo Tim.

Tim Pritlove

Denn es geht rund in der Ukraine. Geht's in gewisser Hinsicht natürlich jetzt auch schon seit 7 Monaten, aber derzeit äh ist einfach eine Menge los und nicht nur dort, sondern überhaupt in äh ganz Europa ähm gab's doch eine ganze Menge Aufregung kaum, dass wir die letzte Sendung veröffentlicht hatten äh gab's Explosionen, nicht nur in der Ukraine. Ja und äh überhaupt hat das ganze Geschehen erneut an Dramatik zugenommen und ähm Ja, es gibt eine Menge einzuordnen. Äh ich dachte schon, wir also ich habe so die Hoffnung, dass wir vielleicht zwischendurch mal so eine Sendung machen, wo man mal so, bisschen zusammenfasst, was so ein bisschen passiert ist, aber ich habe so den Eindruck, die Zeit ist vorbei. Äh jetzt ähm müssen wir wieder dranbleiben. Nicht wahr? So, was ist äh alles passiert? Also vielleicht mal so als, Überblick heute. Ähm wir wollen mal so ein bisschen darüber reden, wie wir eigentlich so unsere Informationen gewinnen und was an sich eigentlich auch in diesem Informationskrieg so stattfindet. Da müssen wir natürlich über Nordstream reden, über den Anschlag auf die Gaspipeline. Wir wollen die Mobilisierung ähm thematisieren in äh Russland, wie das so gelaufen ist und natürlich auch die von Putin verkündete Annexion, dieser vier ukrainischen Oblaster. Und dann äh gehen wir auch noch mal auf die konkrete militärische Situation ein, weil da ist eine ganze Menge passiert, sowohl in äh der Region als auch ähm Johannes und Cresson, also eine Menge los. Und dann wollen wir nochmal so ein bisschen über ja das sonstige Eskalations, sprechen, was so drin ist. Haben wir auch letzte Woche schon gemacht, aber ähm wollen wir auch noch mal so ein bisschen was nachlegen. Also volles Programm, würde sagen wir fangen einfach mal an. So bist du Mitglied der?

Pavel Mayer

Nicht wirklich kein offizielles Mitglied und auch kein Identifizierbares Mitglied aber irgendwie ähm ja.

Tim Pritlove

Sympathisant.

Pavel Mayer

Sympathisant, Naphrosypartisant, ja, so könnte man es vielleicht äh bezeichnen.

Tim Pritlove

Mhm, genau. Wovon reden wir? Wir reden von der North Atlantik Fellers Organisation, die nicht ohne Grund, so ähnlich wie NATO klingt. Ich hatte das hier schon länger auf dem Zettel mittlerweile ähm. Wird sehr viel darüber äh berichtet. Was ist das? Also das hat sich so ein bisschen. Wieder im Internet äh herausgebildet und war so ein bisschen also bin mir nicht so sicher, ob ich die vollständige Genese schon äh komplett verstanden habe, aber im Wesentlichen sind es einfach Leute auf äh Twitter und auch natürlich auf anderen Kanälen, die sich äh zusammengetan haben und gesagt haben, okay wir wir unterstützen jetzt hier irgendwie diese Ukrainer und uns stört vor allem diese ganze Disinformation, die in Social Media unterwegs ist und wir setzen dem jetzt mal was entgegen. Und dann wurde eben das gesamte Meme Potential des Internets auch abgerufen und das Ganze ist dann mit sehr viel Schieberino äh Hundchen ähm bekleidet, also das sind so, falls ihr das schon mal so dieser typische Dosch von also dieser Dosch Hund. Von der ne ähm der. Kommt hier zum Einsatz und man sieht also sehr viele irgendwie Hunde mit in Militärkleidung et cetera und äh auch in Twitter-Avataren findet man das oft. Ganze ist sozusagen so ein Zusammenschluss von von Leuten, die die Ukraine unterstützen möchten und die sich darauf konzentriert haben ähm ja vor allem russischen Trollen und solchen Informations- äh Eskapaden etwas entgegenzusetzen, indem sie das halt widerlegen und äh sonst wie betreuen und dabei vor allem auch sehr humorvoll unterwegs sind. Und was ich auch bemerkenswert finde, ist, dass da auch sehr viel Geld eingesammelt wird, Also es finden da so diverse Spendenaktionen statt, da sind die auch nicht die einzigen, gibt's ja überhaupt einige Aktivitäten, wo immer wieder Kohle eingesammelt wird für bestimmte Ausrüstung, von Soldaten und irgendwie Autos werden da gekauft und Bayracta Drohnen werden da äh gekauft. Also es ist äh neben dieser ganzen offiziellen äh finanziellen Befeuerung, äh das, Nicht des Konflikts, aber sagen wir mal der finanziellen Unterstützung äh der Ukraine über Staaten gibt's halt auch sehr viel auf privater Ebene, was läuft und da ist die NAFO. Keine Ausnahme. Wie hast du das wahrgenommen.

Pavel Mayer

Ja, ich habe halt nur mitbekommen, dass die Tschechen jetzt grade irgendwie einen Kampfpanzer äh geschenkt haben äh so.

Tim Pritlove

Tschechischen Bürger, ne.

Pavel Mayer

Die tschechischen Burger und äh das war halt auch äh irgendwie so bisschen mit mit Meme und mit speziellen Aufklebern und ähm ja äh der hat auch einen Namen bekommen und so. Also und äh überhaupt gibt's ja dann so Aktionen wie. Dass man irgendwelche Granaten dann beschriften lassen kann äh und dann äh äh.

Tim Pritlove

Sign Mai Rocket Dot com.

Pavel Mayer

Genau. Ja genau und äh alle möglichen Dinge dann gibt's halt auch viele äh YouTube-Streamer, die, dann auch regelmäßig so Kampagnen fahren und Geld äh einsammeln für die Ukraine überwiegend so für humanitäre Zwecke dann allerdings gibt's irgendwie einen. Relativ jungen äh Mann, der irgendwie eigentlich mittlerweile, glaube ich, schon zweihundertfünfzigtausend Dollar alleine in seinen Streams äh eingesammelt hat. Äh sie entforcelt er sich irgendwie auf auf YouTube. Und äh der macht wie sehr was heißt. Ähm also mit, mit sehr viel Inbrunst, so würde ich das mal äh äh sagen, ähm treibt ja die Leute zum Spenden an und holt dann schon mal so 20.000 Dollar ähm, einem Abend an Spenden über diese YouTube-Spendenfunktion ähm ein. Für irgendeine humanitäre Organisation meistens für die Ukraine.

Tim Pritlove

Mhm. Ja, es ist äh irre, lässt sich wahrscheinlich überhaupt nicht zusammenrechnen, was da äh auf vielen Freunden zusammengesammelt wird. Auch hier äh auch so eine Aktion. Gesehen, wo jemand aufgerufen hat. So hier medizinische Versorgung für die jüngst freigelassenen Kämpfer da von äh die Assowstal äh verteidigt haben in Mario Pool und so und da war dann irgendwie auch in 0Komma nichts 120.000 Dollar zusammen und so weiter. Also überhaupt merkt man eben, wie sich, so ein ja das das. So ein so ein internationales Engagement dort breit macht und das einfach auch viele Gesellschaftsschichten auch erfasst. Und außerdem ist ja jetzt auch noch Mark Hemmel. Der Schauspieler, der Luke Skywalker in Star Wars gemacht hat, ist jetzt offizieller Embassia da auf The Army of Jones. Geworden. Also der ist da jetzt auch noch ins Boot eingesprungen und das passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Äh war natürlich dieses ganze Star Wars Meme von irgendwie die unter finanzierten Rebellen gegen das größere größere äh Imperium so das äh passt natürlich da perfekt und ähm ja passt natürlich da auch perfekt, weil er auch einfach. Einfach ein cooler äh Typ ist, ich weiß nicht, ob die auf Twitter folgst, kann ich sie sehr empfehlen, Mark Hammel.

Pavel Mayer

Weiß ich gar nicht.

Tim Pritlove

Wirklich also das ist wirklich echt so. Ich meine berühmte Leute sind ja manchmal auch ein echtes Problem. Wir kommen am Ende der Sendung auch nochmal auf einen. Ist so Mark Hammel gehört definitiv nicht dazu. Der hat echt alle beisammen und ist einfach äh eine coole Sau und ähm finde hat auch einfach eine sehr charmante Art und Weise mit seinen ganzen Fans umzugehen. Großartig ist da einfach komplett gesettelt in dieser Rolle und ja, es äh nach wie vor im Kampf gegen das Imperium unterwegs ist. Muss man ihm Wut anrechnen.

Pavel Mayer

Tatsächlich noch nicht gefolgt, aber tue ich jetzt.

Tim Pritlove

Kann ich sehr empfehlen. Andere Frage ist natürlich auch immer so, wo, denn so unsere Informationen her. Ich hatte ja schon mal äh hier äh kündigt, dass ich so eine Twitterliste habe. Kann ich auch nochmal verlinken, ähm wo ich einfach ja alle Leute auf Twitter so zusammengeworfen habe von denen ich denke, dass sie sinnvolle Beiträge zu dem ganzen Spiel leisten. Das ist natürlich einerseits so allgemeine Beobachter und Kommentatoren, die irgendwie die Lage einschätzen et cetera, aber eben auch sehr viele Leute aus dieser O sind äh Community. Steht für opensource intelligence und ja das, glaube ich auch mal erwähnen, weil es wirklich enorm ist, was da äh auch geleistet wird, insbesondere im Bereich der Geo-Location, wie das so schön heißt. Also Ursin steht für Open Source Intelligence und das, halt einfach, dass Leute in the open ähm ja Intelligence machen. Also die forschen einfach Dingen hinterher und äh teilen ihre Informationen dann auf Twitter. Konkret bedeutet das natürlich, dass hier viele Leute vor allem den Russen irgendwie hinterher recherchieren und versuchen, irgendwas rauszubekommen. Da gibt's dann so Aktivitäten, wie das Leute sich einfach stundenlang über irgendwelche Satellitenbilder ähm rübergehen. Und sich dann auch wiederum von ihrer Community aktuelle Satellitenbilder finanzieren lassen. Ne, also die haben dann alle so, wie's äh Sandal so schick mir Geld für eine Map so, kauft mir eine Map, dass er sich bei so maxer und anderen äh Satellitenbildanbietern, die ja sozusagen Material haben, bestimmte Koordinaten einfach kaufen kann, um die sich dann genauer anzuschauen.

Pavel Mayer

Ja, einer zählt äh so alle paar Monate mal die Panzer in den russischen Depots durch zum Beispiel ja der hat halt der hat sich halt Aufnahmen, kauft er sich dann regelmäßig, äh der weiß halt wo die russischen Panzerdepots sind und die Panzer stehen da halt meistens im Offenen und dann zählt er die halt einfach. So und veröffentlicht das und dann halt wie wie viel sind denn da jetzt weniger geworden so im Depot und in welchem Zustand sind denn die und und so eigentlich und schätze dann, wie viel ja wie viel da jetzt raus sind und wie viel jetzt noch in Reserve äh sind sich. Oder natürlich dann hier Ohrrings äh der Name ist so ein bisschen noch komplizierter, aber die zum Beispiel ja dokumentieren äh die Verluste an Material auf beiden Seiten und indem sie halt Fotos analysieren und dann gucken, gab's das schon und äh wenn nicht, was ist denn das und das dann entsprechend einsortieren und verlinken, so dass es eine komplette Fotodokumentation im Internet gibt, von jedem zerstörten. Technik äh oder äh von dem es ein Foto gibt, was öffentlich geworden ist, das wird da dann einsortiert und das ermöglicht natürlich auch äh wirklich tiefe, Einblicke so.

Tim Pritlove

Und was halt immer noch mit reinspielt, sind natürlich dann immer, immer wenn neues Videomaterial oder Fotos kommen oder Leute behaupten, dass irgendwas neu sei oder dass irgendwas aus irgendeiner Region sei, insbesondere wenn so russische Accounts sagen, ja hier Angriff, da und da und irgendwelche Videos veröffentlichen, dann stürzt sich halt äh diese Szene, dieser Geologator da drauf. Da gibt's einfach Leute, die haben einfach, die sind in der Lage in Windeseile von solchen Videos, die also wirklich teilweise frage ich mich wirklich so wie wie macht ihr das, ja? Also jeder Baum und jede Straßendiagonale dort irgendwie auch nur für einen kurzen Moment zu sehen ist. Jedes irgendwie halbwegs hervorstechende Feature deiner Hand mit äh Google Earth oder eben auch mit Stre interessanterweise ist ja die Ukraine sehr gut mit von Google Streetview auch erfasst im Gegensatz zu Deutschland natürlich. Und ähm ja und dann ähm, Machen sie halt relativ schnell fest, ähm wo etwas ist, ja, beziehungsweise etwas irgendwo wirklich äh gewesen ist. Also wenn jetzt zum Beispiel Vorstöße berichtet werden, dass jetzt dieses und jenes Dorf befreit oder angegriffen worden äh ist und es gibt dazu halt in irgendeiner Form Bilder, zum Beispiel eben auch von diesen zerstörten, Fahrzeugen dann dauert's meistens nicht lange, bis dann halt diese gelocation ähm Leute kommen. Und sagen ja hier dieser Tweet, das Bild was hier drin ist, irgendwie geocatet und dann zack, bumm GPS Koordinate und dann kann man das halt irgendwie sofort auch überprüfen und das äh ist dann wiederum eine Dienstleistung für die allgemeinen Analysten, die dann eben auch ihre Map, es gibt irgendwie zahlreiche die also verschiedene Karten äh online äh pflegen ähm ich folge da mehreren, weil alle haben so ein bisschen so ihre Qualität, man hier so ein bisschen aktueller, manche sind ein bisschen konservativer. Manche sind ein bisschen besser zu lesen ähm und ja bieten von daher so eine Möglichkeit äh auch so einen Überblick über Vorstöße zu bekommen. Und dann gibt's natürlich wieder andere, die sich diese Karten nehmen und dann irgendwie mit einem Stift reinkritzeln, äh was sie denken, wie's jetzt als nächstes weitergeht. Ja, das findet ihr alles in dieser Twitter äh Liste. Mal gucken, vielleicht ähm machen wir auch nochmal ein paar Links dazu. Vor allem eine äh Karte, die ich besonders schätze, weil sie von Anfang an. Aktualisiert wird und auch. Wie ich finde immer ziemlich akkurat, dass äh wiedergibt und besonders äh deshalb für mich äh hilfreich ist, weil sie auf Google mymaps. Angelegt ist. Da sind so einige Karten, nicht andere, aber andere machen benutzen auch andere Kartensysteme. Gibt da mittlerweile so einiges im Netz. Aber alles, was auf Google my Maps ist, hat den Vorteil, man sich das eben mit so einem Network-Link auch in Google Earth reinschmeißen kann. Das heißt, wenn ich irgendwie über Google Earth, über die Ukraine rüberfliege, dann wird diese Karte einfach direkt mit eingeblendet und ist aber auch immer alle sozusagen immer aktuell, also wenn irgendeine Änderung stattfindet, dann aktualisiert sich das dann auch und so kann man dann eben, wenn ortsnahm und Straßen und was nicht alles genannt werden oder irgendwo was explodiert ist oder irgendein Damm angegriffen wurde oder ein Flussverlauf mal relevant ist kann man das dann halt eben sehr schnell auch äh in Konkurrenz bringen mit dem aktuellen Kriegsverlauf. Und das Schöne an der Karte ist auch noch, dass sie eben so auch immer für die letzten paar Wochen so ein bisschen auch so die Bewegungshistorie noch mit drin hat, dass man auf einen Blick sehen kann, aha okay, hier. Gerade äh zur Sache und äh hier war zwar früher mal Bewegung, aber schon lange nicht mehr. Ja und man das ganze Kriegsgeschehen damit ähm sehr schön visualisiert bekommt. Also das sind alles so diese Tools die sich hier so zeigen und überhaupt ist dieser ganze Krieg. Eine Art und Weise sichtbar? Wie es glaube ich noch nie ein Krieg jemals zuvor gewesen ist.

Pavel Mayer

Das kann man, glaube ich, sagen. Wobei äh gut ist natürlich in früheren äh Kriegen gab's halt äh dann. Journalisten, die dann mit vorne waren, die gibt's natürlich jetzt auch so, aber es ist natürlich schon was ganz anderes ähm. Wenn man das quasi auf auf dieser Ebene bekommt, also nicht nur jetzt nochmal Reportagen vor Ort hier so, die ergänzen natürlich, dass das Bild ganz gut, aber quasi auch nochmal. The Big Picture äh zu haben einfach, den den Überblick und Dinge auch quantifizieren äh zu können und Dinge auch dann verifizieren äh zu können. Das ist ja auch das Ding ist ja immer so schön heißt so die Wahrheit äh ist halt, dass immer das erste Opfer im Krieg und ich glaube äh diese ganze ja Open Source ähm Datensammlung ermöglicht es halt da äh der Wahrheit äh vielleicht ein bisschen näher äh zu kommen und äh eben zu ja auch zu entlarven, äh wenn dort irgend, Fehlinformationen oder Propaganda gestreut wurden oder dass dann einordnen kann, wenn, irgendeine Seite, irgendetwas sagt, äh wie wie nah das denn jetzt äh an die Situation am Boden tatsächlich herankommen.

Tim Pritlove

Man merkt natürlich auch bei denen, also es gibt auch eine Kategorie von äh Twitterern, die ich vergessen habe. Es gibt auch noch so ein paar Leute, die einfach sehr nah auch am konkreten, militärischen Geschehen sind. Das sind dann also entweder selber Soldaten oder zumindest Ukrainer, die sehr viel Kontakt zu Soldaten haben. Warme Bar drei zum Beispiel ist da äh ganz weit vorne. Da äh schießen sozusagen die ähm befreiten. Tschaften irgendwie sofort auf Twitter, äh wenn es soweit äh ist oder wenn sie also noch bevor sie konfirmt sind, also das ist natürlich dann auch immer Gerüchteküche und da muss man dann auch ein bisschen aufpassen, passen auch auf, sagen auch oft so ja äh good News ist, aber ich kann jetzt äh noch nix zu sagen, ne, weil sie dann aus ihren auch sozusagen gesagt bekommen haben, ja findet statt, aber darfst du noch nicht sagen, weil, kann hier unsere Operational Security gefährden und äh dementsprechend halten sich alle sehr bedeckt.

Pavel Mayer

Nicht nur das, sondern die konkrete Gefahr ist natürlich, wenn grade ich, irgendeine Ortschaft man da jetzt drin ist, aber da sind jetzt noch, was weiß ich, Russen und jetzt wird vermeldet frühzeitig irgendwie ja, die Ortschaft ist unter Kontrolle. Äh so und dann kommen die Leute raus und äh rennen dann vielleicht mitten äh ja noch in irgendwelche Kampfhandlungen hinein äh und insofern äh glaube ich, will man da auch immer vorsichtig sein und dann immer nur wirklich vermelden äh möglichst, wenn äh quasi offiziell gesagt wird, okay, wir haben jetzt sind jetzt einmal durchgegangen und äh hm es ist jetzt wirklich unsers da versteckt sich jetzt keiner mehr.

Tim Pritlove

Genau und das ist auch gecleant und manchmal einmal durch alle Häuser durch und die Fahne ist auf dem Rathaus gehiest et cetera. Das ist so der Moment, aber trotzdem ist natürlich einfach der Delay ist halt einfach sehr viel, kleiner geworden. Also man kann so heute Abend so jetzt. Bevor wir hier mit dieser Sendung aufgenommen haben, denke ich mal, habe ich so im Wesentlichen die militärischen Ereignisse, so weitgehend nachvollzogen. So da bin ich vielleicht ein paar Kilometer hinterher hier und da und es gibt äh sicherlich nochmal ein paar Sachen, die noch nicht so verkündet worden sind, aber im Großen und Ganzen ähm ja, habe ich ein. Das Gefühl ein ganz gutes Verständnis davon gewonnen haben zu können äh was denn nun tatsächlich passiert und das sind dann auch so diese Eindrücke, die wir hier teilen, die das hatte ich ja letzte Mal schon gesagt oder vorletztes Mal. Wir nicht unbedingt jetzt immer für alles. So hier ist der Link und hier ist der Artikel, der das jetzt genau äh belegt sagen können, sondern das ist halt einfach so ein hm so eine so eine Summary aus dem, was man so insgesamt an Informationen so wahrnimmt und wo sich einfach genug verstärkt hat, dass man sagen kann, das ist jetzt wahrscheinlich auch das, was hier passiert ist.

Pavel Mayer

Ja und gesprinkelt ist das Ganze dann noch mit so richtig tiefgehenden ja würde ich sagen Militär Nerds so oft. Irgendwelche meistens ehemaligen Soldaten, die dann irgendwie irgend ein Spezialgebiet hatten, äh was weiß ich äh dann ähm irgendwo mitgeflogen sind als äh Ja bei der elektronischen Kampfführung äh zum Beispiel oder eben so ein Thema, was bisher nicht so allzu viel auch beleuchtet wurde, wo wir auch ein bisschen was drüber gesagt hatten, weil ich den einer der nächsten Sendungen mal das Thema elektronische Kampfführung äh da hat ist auch eine ganze Menge passiert. Da wird wenig drüber berichtet. Oder andere Spezialdisziplinen, äh wo dann äh ja. Die äh Fähigkeiten der Luftabwehr äh Systeme geredet wird oder. Ähm ja einfach tief in bestimmte Waffensysteme und Strategien halt hineingegangen wird. Fähigkeiten.

Tim Pritlove

Gibt's natürlich auch noch eine ganze Menge. Also man erfährt halt sehr viel und das hatten wir auch am Anfang Hier äh Anfang des Kriegs so ein bisschen eingestiegen sind haben wir glaube ich sehr viel in dieser Hinsicht äh konsumiert, um einfach auch mal das eigene Wissen zu aktualisieren. Ja was ist denn jetzt hier eigentlich mit Russland und wie ist denn das überhaupt alles mit Osteuropa und was ist denn eigentlich so die letzten paar hundert Jahre mit der Ukraine äh passiert? Das ist ja nun einfach mal so Wissen. Das hat man nicht äh so ohne Weiteres auf der Kette. Da äh ja sind diese ganzen Twitter es reizt sicherlich auch viele andere Artikel aber ich fand das immer sehr informativ auch die Art und Weise wie man auf Twitter sowohl äh verkürzt als auch. Dann aber auch in in so einer Kaskade mehrerer kurz den, Informationen ganz gut rüberbringen kann. Das finde ich hat einen. Hat eine interessante Konsumierbarkeit, also für mich zumindest.

Pavel Mayer

Und dann vielleicht zum Abschluss äh euch noch zwei weitere Quellen äh äh erwähnen, die auch sehr interessant sind. Also zum einen hat äh einfach die US-Regierung, was so Militär angeht, sind die in manchen Bereichen erstaunlich transparent. Ähm so was weiß ich, ja die müssen sich ja rechtfertigen wofür sie das Geld ausgeben, das heißt dann so Lagerbestände an Munition und wie viel pro Jahr gekauft wird von von welcher Sorte und so weiter. Da gibt es halt überall ganz gute Angaben. So der USA auch dann zu bestimmten Militärdoktrinen äh und so. Da ist ist sehr viel öffentlich. Das heißt, nicht nur in den USA, sondern ähm auch in vielen anderen Ländern. Aber in den USA fällt es speziell auf äh dass die da doch sehr offen äh sind und der andere Bereich äh sind halt einfach wissenschaftliche Papers. So ähm die dann auch manchmal äh sehr nützlich sind und Dinge einfach besser zu verstehen. Also wie ist denn jetzt die, Sprengwirkung, von welcher Waffe eigentlich und welche Reichweiten äh äh hat das denn oder wie verhalten sich bestimmte Materialien? Das war jetzt bei bei Nordstream war das äh sehr interessant aber da kommen wir ja gleich noch zu.

Tim Pritlove

Genau. Ja, also das dürft ihr euch so in etwa ein. Einblick geben, woraus wir uns quasi so informationell ernähren und ja und das ist äh so ein bisschen die äh die Grundlage hier.

Pavel Mayer

Ja und wir verdauen das und scheiden das dann wieder.

Tim Pritlove

Genau, ne, das ist. Sozusagen wir fassen für euch die ganzen Kram zusammen so. Es wird manchmal auch ein bisschen äh viel so. Also wenn man's wirklich so mit zwei-, 3000 Tweets pro Tag äh zu tun hat, wo man dann so quer lesen muss aber ja man gewöhnt sich dran und äh kriegt's auch irgendwie auffette. Gut, dann steigen wir mal in die ja eine Woche her, dass wir die letzte Sendung veröffentlicht haben. Das ist echt so krass. Ich habe das Gefühl, die sind schon wieder drei Wochen vergangen. Es ist so viel passiert. Also. Es gab einen Anschlag auf die Gaspipeline.

Pavel Mayer

Sagen wir mal so Gaspipelines sind explodiert. Können wir vielleicht also.

Tim Pritlove

Okay, gut, also es gab Explosionen also zumindest wurden sie als solche gemeldet, ja Dieses Programm schlugen aus und zumindest die Wissenschaftler, die diese Seismographen, betreiben meinten, das wäre halt wären halt Explosionen gewesen. Leid zu den Details noch mehr sagen, du hast dich da deutlich mehr eingelesen als ich und äh. Es wurde dann auch offensichtlich, weil es blubberte einfach seitdem irgendwie Gas äh aus der Ostsee heraus und es wurde dann, tief schnell klar, dass es hierbei um die Nord Stream eins und die Nord Stream zwei Pipeline handelt, die jeweils ja zwei Rohre haben, wenn ich das richtig sehe. Von diesen vier Rohren insgesamt waren drei davon betroffen. Es wurde ja nochmal ein viertes Leck äh gemeldet. War das dann auch noch die andere sind alle Röhren jetzt betroffen oder ist eine wirklich noch.

Pavel Mayer

Nee, also eine Röhre ist äh nach letzten Meldungen, noch intakt von Nord Stream zwei.

Tim Pritlove

Ja, auf jeden Fall das war äh ein großer äh Schock und ähm alle fragten sich natürlich, was ist da passiert und wer war's?

Pavel Mayer

Tja also. Genau, also mich hat das Thema ähm einfach nicht losgelassen, weil äh ich meine, das ist natürlich ein wichtiges super wichtiges, weltpolitisches Thema und äh für die Frage äh, Wer war's oder ähm was ist da eigentlich passiert? Ähm so äh habe ich dann angefangen wirklich wirklich. Tief zu graben, weil natürlich ähm auch der Verdacht aufkam, so so bin ich überhaupt drauf aufmerksam äh äh geworden, dass da äh dann Debatte läuft, weil ja Präsident Biden irgendwie vor ja weiß ich nicht einem Jahr oder so äh gesagt hat, na ja, wenn äh sagen, wenn die Ukraine äh von äh Russland überfallen wird, dann äh werden wir äh Nordstream zwei. Abschalten so äh wie auch auch immer er das äh äh formuliert hat ähm. Und das ging dann natürlich rum äh ah ja, die USA und dann hat auch noch der ehemalige polnische Außenminister irgendwie getwittert. Danke USA äh über einem Bild mit einem dieser Gasstrudel und äh ja und ich habe mich dann gefragt, hm äh was ist da jetzt, was ist da jetzt passiert? Was ist da jetzt los? So. Und ähm dann wurden ja äh dort diese Explosionen gemeldet. Ähm. So und dann dachte ich mir, hm es gibt irgendwie ganz viele, es gibt ja im Internet ganz viele Netzwerke. Wo man, sei es mische Daten direkt. Rufen kann, wo man sich das halt wirklich angucken kann, wo man halt nach seismischen Events suchen kann, wo man sagen kann, hier Was war denn in dem Gebiet, in der und der Zeit los und dann wirft er einem halt die ganzen Events einschließlich wie Stärke und äh Positionen. Wo waren das? Und so wirft er einem alles alles aus und dann kann man sich teilweise eben auch die Signale angucken. Da gibt's eben haufenweise Netzwerke äh und und Seiten, die das Ganze dann aggregieren und, habe ich mich halt auf die Suche gemacht so nach diesem, ja, sei es Mischen Aufnahmen. Das war so mein mein Einstieg in das Ganze und. Bis heute ist es mir tatsächlich nur gelungen einen Event zu finden. In äh diesem äh Ding, es ist heißt ähm, dass es zwei große gewesen sein sollen und ein kleiner, ich konnte nur einen Großen finden und äh die anderen müssten, wenn dann so klein gewesen sein oder in irgendwelchen anderen Netzwerken, wo die Daten nicht öffentlich sind. Drin sein, aber ich ich konnte nur einen finden. So da das ist das war schon mal so ein bisschen die erste unbefriedigende. Äh ja äh Sache an gefragt habe, warum finde ich nur einen in den öffentlichen Daten, aber dann wird behauptet, es sind zwei. Aber ich habe dann gesagt, okay, Auf Twitter gab's dann Bilder zumindest, auch von dem zweiten äh Event. Und äh das Programm, was dabei veröffentlicht wurde von dem. Beziehungsweise von dem ersten Event. Also ich habe nur ähm. Die Daten von dem zweiten gefunden mit äh ja auf der Richterskala zwei Kommazwei ungefähr. Und äh von dem ersten habe ich nur ein Bild gesehen und. Die beiden im Vergleich, da war sozusagen der erste Event, war auch nur sehr, sehr klein auf dem äh Seismogramm, wo ich mich dann auch gefragt habe, okay, also Faktor zehn oder hundert kleiner. Ähm also unbefriedigend. Ja die ganze Situation.

Tim Pritlove

Du wolltest also einfach erstmal rausfinden, was was ist denn da jetzt wirklich gesehen worden, weil man hat ja sozusagen außer der Blubberrei oben in dem Sinne noch überhaupt gar keine Bilder jetzt von dem Geschehen.

Pavel Mayer

Genau, also das Einzige, was wir bisher äh an Fakten haben, ist einmal sagen die. Die Gasblasen oder des des des schäumenden Meer oder wie man das äh auch immer nennen will und äh dass dort Methan austritt, also es ist dann relativ klar, dass äh die Pipeline leer ist Plus ähm Druckabfall auf deutscher Seite, von hieß es zuerst 120 Bar auf sieben Bar. Und 7 Bar entspricht 70 Meter Wassertiefe. Das passt also und dann habe ich mir halt auch geguckt bei Nordstream ist auf der Webseite gibt's auch jede Menge Informationen und aus den Umwelt genehmigungsverfahren liegen die ganzen Anträge offen. Da kann man eben auch sehr viel äh erfahren und unter anderem dann auch eine Karte mit dem tiefen Verlauf, wo, die Pipeline eigentlich, wie tief liegt und ähm. Auch eine Karte, wie weit die beiden Rohre dann an welcher Stelle auseinander liegen. Das schwankt halt auch sehr. Die laufen halt auch also jeweils von Nord Stream eins und von Nord Stream zwei, die laufen ungefähr dieselbe Route, aber weichen ab und die beiden Rohre jeweils. Sind auch nicht auf konstanten Abstand von fünf oder zehn Metern, sondern das geht ich glaube. Fünf Meter ist glaube ich der kleinste Abstand und an manchen sind sie hunderte von Metern auseinander die beiden Rohre. So Dann habe ich erst mal das äh verifiziert und gesagt, okay, die die Tiefe und die Stelle und der Druck und so, das passt alles zusammen, das das glaube ich. Und, Programme, dann habe ich das halt äh als erstes äh natürlich mal umgerechnet in die beliebte Energieeinheit Kilogramm TNT. Und. Ja, es ist ist tatsächlich einfach nur eine Einheit. Also du kannst es dann auch, äh weiß ich nicht, im Kino-Joule oder, äh so, aber eben auch Kilogramm äh TNT äh seit, quasi eine genormte äh Einheit, die äh mit der man dann eine gewisse Vorstellungskraft äh verbi, dann so. Und wenn man mein nächster Punkt. Was ich dann äh gemacht habe bis ich habe dann gefragt okay wie viel Sprengstoff bräuchte man denn ähm damit. Auf einem im seismischen Netzwerk das Ganze als einen Beben von 2,2 auf der Richterskala. Registriert wird und das sind je nachdem ja 30 bis 60 Kilogramm TNT.

Tim Pritlove

Warum jetzt 2,2 auf der Richterskala, warum genau dieser.

Pavel Mayer

Ja, weil das war sozusagen das, was die Auswertungssoftware von den Seismogrammen ergeben hat. Ja, also das war sozusagen ein ein Beben der Stärke 2,2 an der Oberfläche, die Tiefe auch an der Oberfläche, also null Meter Tiefe ähm. In äh eben äh an diesen Koordinaten mit der Stärke 2,2 wurde gemessen und du es gibt dann auch eben, ich mein Richter ist logarithmisch und es gibt dann auch eine direkte Umrechnungsskala, also von Richterin TNT, ja, weil das ist alles am Ende nur Energie so. Das heißt, das kann man halt alles umrechnen, ne. Dann ähm ja, äh dachte ich mir, okay, also. 60 Kilo ungefähr äh also eine sechzig, eine Explosion von 60 Kilo TNT äh entspricht das mindestens. Es ist natürlich dann wieder die nächste Frage, die ich mir dann gestellt hatte, war hm okay, aber, wenn man jetzt, wenn jetzt so eine Bombe im Wasser explodiert, mhm wieviel geht denn davon tatsächlich in seismische Netzwerke und dann gibt es auch Papers, wo hm, man das ausprobiert hat so vor. Ja, Jahrzehnten oder ja für viele Jahrzehnte lang und Daten äh gesammelt hat äh von Explosionen, von Bomben, die man, also man hat, springen, Sätze explodieren lassen. Man hat dann Sensoren drumgepackt, wo man dann Druckwellen gemessen hat und man hat dann geguckt, in den vorhandenen seismischen Netzwerken, als was wird denn das da registriert? Also wie viel sagen. Geht in die Erde eigentlich rein, äh so. Und das hängt dann wiederum davon ab, hm wie nah Also von die Wassertiefe spielt eine Rolle und aber natürlich wie nah der Sprengsatz äh hört tatsächlich am Erdboden ist und es steht dann auch oft dabei, ob das jetzt am Boden war oder ähm eben irgendwo mitten im Wasser und Lange Rede, kurzer Sinn, ähm hm es. Passt ungefähr, also die hm sagen wir so, die Bombe, die da explodiert, ist äh dürften also wenn es eine Bombe war, so. Ähm dann äh dürfte sie äh nicht. Über 500 Kilogramm TNT gewesen sein, weil äh ich habe halt sämtliche Events bin ich dann durchgegangen, habe halt geguckt, was war äh quasi ähm das Wenigste, äh was äh äh angekommen ist ähm bei eben entsprechend großen Bomben. Also die sind bis 680 Kilo hochgegangen und so und jedenfalls. Passte, sagen das, was da gemessen wurde ja äh war jetzt nicht unplausibel, so also sagen wir mal so könnte ein Sprengsatz zwischen irgendwo neunzig. 500 Kilo ungefähr gewesen sein, der so zwei Komma zwei. Der Richter äh Skala äh beben verursachen.

Tim Pritlove

Um mal so ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich meine, es ist schwierig, ein Gefühl für Sprengkraft zu bekommen. Also das spürt man ja auch jetzt normalerweise nicht. Aber wenn jetzt so so ein, so ein, so ein, so ein Leopard-Panzer, so seine Standardmunition äh verschießt und die explodiert. Wie viel TNT Äquivalent ist das denn?

Pavel Mayer

Ähm also das das kommt natürlich wieder wieder ganz drauf an äh äh weil äh was für ein Sprengstoff da da drin ist, ähm aber Größenordnungsmäßig, also sagen wir so, mit einer Hand fangen wir mal mit einer Handgranate an äh das ist nur in der in der Größenordnung hundert Gramm ungefähr. Ähm an an TNT Äquivalent mit. Ähm ja mit einem Gramm TNT. So ähm das zerfetzten Mülleimer. Wenn äh und ja und 100 Gramm. Äh TNT wie gesagt Handgranate äh ist ja.

Tim Pritlove

Das heißt 500 Kilogramm TNT, was da explodiert sein soll, das wäre so 5000 Handgranaten.

Pavel Mayer

Mhm genau oder eine ziemlich große Bombe oder ein großer Torpedo also Torpedos äh den man Schiffe versenkt äh liegen halt auch äh in der Größenordnung, so 2hundertfünfzig Kilo.

Tim Pritlove

Also auch nicht außergewöhnlich viel oder so. Es ist.

Pavel Mayer

Ja, nee.

Tim Pritlove

Also wenn das so top pedosize ist, dann ist das so handelsüblich. Habe mal rum.

Pavel Mayer

Könnte man sagen, ja so 250 Kilo TNT Äquivalent ist glaube ich.

Tim Pritlove

Das war aber jetzt pro Explosion, weil es gab ja vier.

Pavel Mayer

Ja

Tim Pritlove

Oder mindestens drei.

Pavel Mayer

Wurde berichtet. Wie gesagt, finden konnte ich nur wirklich die Daten für eine, und es wurde gesagt, dass eine mit zwei Komma eins und eine mit 2,3ähäh war. Ich konnte nur eine mit 2,2 finden.

Tim Pritlove

Okay.

Pavel Mayer

Ja äh und die an und äh das System, äh wo ich da gesucht habe, hätte mir halt alles rausgegeben, was äh über äh null Komma sechs auf der Richterskala. Äh war. Also das ist ein sehr empfindliches System und ich weiß es nicht, ob's ein technisches Problem ist, ob jemand die Daten daraus zensiert hat. Äh äh äh oder äh ich mich zu dumm angestellt habe, aber ich glaube nicht, ich bin mehrmals auch noch dann äh reingegangen, wo ich mir dachte, vielleicht kommen sie ja mit Verspätung oder so, aber das hat mich halt schon mal so ein bisschen äh ja unruhig gemacht. So dann habe ich mich gefragt, okay All diese äh so eine Pipeline hundertzwanzig Bar. Ähm das ist mal äh eine Menge Druck ja so allein nur Gasdruck und dann habe ich gefragt, okay was ist denn so bei Boiler Explosionen? Wenn die hochgehen, da wird ja dann auch eine Menge Energie freigesetzt oder Pressluftbehälter. Ja und da gibt's dann natürlich auch äh überall Berechnungs Grundlagen gibt's sogar, kann man sich sogar äh runterladen, wo man dann, einfach eingibt, okay so und so viel bar äh das und das Gas äh entladen sich in äh den und den Umgebungsdruck und äh da muss man noch die Kubikmeter angeben äh an an Gas und dann kriegt man auch die freigesetzte Energie, wobei das dann noch davon abhängt ist es dann äh diabatisch oder addiabtisch, also kühlt sich das dabei ab oder wird dabei irgendwie die Hitze erhalten. Durch irgendeine chemische Reaktion in dem Fall kühlt sich das natürlich ab so, das heißt das nimmt man an den den kleineren Wert und dann stört man aber auch fest, dass ungefähr ja ein Kubikmeter an an Pipeline ebenfalls äh wenn das jetzt. Platzt einfach nur, wenn diese 120 Bar in, sieben Bar Umgebungsdruck reingehen, dann ähm. Habe ich auch eine äh Bombe in der Größenordnung äh von einigen zehn Kilogramm äh TNT. Ja, also allein nur, weil selbst wenn da Pressluft drin wäre und. Das Ding platzt, auf einen Meter aufplatzt oder äh dann habe ich auch schon eine Explosion von 30 Kilogramm äh äh TNT und wenn das Ding jetzt auf zehn Meter aufplatzt oder vorne aufplatzt und dann ein bisschen mehr rausschießt, kann ich ohne Probleme auch ein Signal, einen sei es misches Signal erzeugen. Was äh in der Größenordnung eben von 2,2 auf der Richterskala war. Also, dass ich mich dann gefragt habe, okay, also es braucht nicht unbedingt eine Bombe, sondern das Ding könnte auch sein. Es könnte aber auch durch eine Bombe zum Platzen gebracht worden äh sein. So. Ja? Und äh das äh ließ sich für mich zumindest aus den öffentlichen Informationen. Ließ sich weder das eine noch das das andere ähm belegen. Und wenn ich gefragt okay, aber so eine Pipeline. Ja eigentlich nicht äh so einfach so, ja. Passt mal ja auf. Die wird ja regelmäßig gewartet und inspiziert und vor allen Dingen äh gut eine könnte ja vielleicht sein, aber gleich drei äh innerhalb von zehn Stunden ungefähr oder zwanzig Stunden. So ein bisschen auch gibt da verwirrende ähm Aussagen über die über die Timeline äh wann eigentlich was passiert ist. Wobei äh die Zeiten sozusagen die die beiden die ersten beiden Explosionen, auf die Minute genau äh so um null zwei jeweils. Ich glaube sieben Uhr zwei und äh siebzehn Uhr zwei oder so äh waren sie jetzt nicht mehr genau im im Kopf, was was die beiden. Äh Zeiten waren, aber die lagen eben genau auch noch mal eine feste Zeit auseinander. Aber wie gesagt, eine von beiden konnte ich halt nicht finden. So. Und ähm dann war natürlich die Frage, okay ähm. Kann das vielleicht sein, dass es Fehlbedienung war oder ein Unfall oder ähm ja die einfach zu viel Druck auf die Leitung gegeben haben in Russland und die dann geplatzt ist. Das war so ein bisschen meine erste Theorie. Dann habe ich geguckt, okay wo würde denn, wenn man jetzt auf die Leitung in Russland. Draufgibt. Wo würde die denn dann platzen? Und das hängt dann natürlich davon ab. Äh ich habe festgestellt, dass die Leitung immer dünner wird, je näher sie an Deutschland rankommt, weil wie es halt so ein bisschen unidirektional ausgelegt, das heißt weil's einen Druckabfall gibt, muss die halt an der in der Nähe der Pumpstation in Russland muss ist die halt dicker, ist die 43 Millimeter dick und die dann an Greifswald äh rankommt, geht's dann bis 22 Millimeter halt runter.

Tim Pritlove

Die Außenwand nicht der.

Pavel Mayer

Ja, die Außenwand, genau, die Außenwand, der Durchmesser ist über der Innendurchmesser ist überall gleich die sozusagen die die Außenwand, also der der.

Tim Pritlove

Also sie kann dann dünner sein, weil man nicht mehr braucht oder äh wäre es ein Problem, wenn sie dicker ist.

Pavel Mayer

Geld. Es war einfach wegen Geld. Es war einfach nur, weil. Genau, die kann dünner sein und äh je tiefer sie auch liegt, umso dünner kann sie halt auch noch äh sein, beziehungsweise dann hast du ja den Gegendruck vom Wasser quasi der und da gibt's dann auch genau ein Diagramm, wie sie das enginiert haben, damit das genau mit der Tiefe und ähm den den Auslegungs- und Betriebs äh Druck. Der da der da erwartet wird äh so das das ist also ökonomisch haben sie das ganz gut durchoptimiert, dass ich mir dachte, okay hm wenn jetzt also. Bei uns dünner wird und vor allen Dingen dort auch an die Oberfläche kommt. Mhm. So, dann ist quasi könnte es durchaus sein, wenn man da zuviel Druck äh draufgibt, äh dass sie dann genau dort platzen würde, wo sie geplatzt ist. Aber diese Theorie scheitert dann daran. Ich habe dann geguckt, okay was, wie groß sind denn die die Reserven für also die sind für 200 Barbe. Spezifiziert. Gefahren wurde sie bei hundert120. Die Turbinen haben sind bis können bis 155 so und da hatten wir okay aber wenn man jetzt irgendwie Sicherungen ausschaltet und die Turbinen da richtig Gas gibt, kann man die dann vielleicht überpowern äh oder zu viel Druck drauf machen oder was weiß ich Cyber-Atta äh war dann war dann so die Überlegung, was für ihn einfach nur die Turbine irgendwie aus der Ferne voll aufgedreht hat, ähm aber die 200 Barbetriebsdruck äh bedeuten, soweit ich das dann nachrecherchieren konnte, dass die erst ungefähr beim Fünffachen des Drucks wirklich platzen. Dass sie auf wahrscheinlich auf Faktor 5äh ausgelegt äh sind, aber hm.

Tim Pritlove

Du hast es zumindest mal durchgerechnet, aber zusammenfassen darf, ist es sozusagen ziemlich ausgeschlossen, dass durch Überdruck diese Leitung zum Platzen gebracht werden kann oder äh auch nur wurde?

Pavel Mayer

Also nicht durch, also jetzt nicht durch, ich sage mal statischen Überdruck und man hätte das halt auch merken, gemerkt, weil der der steigt da ja nicht schlagartig, sondern ähm da hätte man lange lange Pumpen müssen bis äh auch der Druck so hoch gewesen wäre. Also tagelang wahrscheinlich hätte man pumpen müssen, um das überhaupt auf den Druck zu kriegen oder eine Woche oder so und Dann ist es auch noch so eine interessantes Detail, äh dass es ungefähr 45 Minuten dauert bis äh eine Druckwelle in Greifswald ankommt. Also wenn, sagen der Druck in Russland erhöht wird äh obwohl sich die. Dass äh dieser Druck quasi mit Schallgeschwindigkeit, die, 450 Meter pro Sekunde beträgt in Methan äh Gas, ungefähr mit tausendsechshundert KMH ungefähr, pflanzt sich quasi die Druckerhöhung äh äh durch, aber ja die Pipeline 1200 Kilometer lang ist, dauert's halt fünfundvierzig Minuten, äh bis sie am anderen Ende, ankommt. So das wird für für gleich nochmal wichtig, sondern äh hatte ich das quasi ad acta gelegt und dann kam aber äh das Thema über über Artikel äh verlinkt von jemandem, der irgendwie In der Gasindustrie aufgewachsen ist, der einen Blogartikel geschrieben hat und er meinte, dass er's gehört hat. Oh, stillgelegte Pipeline. Ähm Die war doch bestimmt irgendwie zugefroren. Da haben sich doch bestimmt äh Methan-Propfen gebildet und äh dann hat vielleicht jemand versucht Druck. Und dann äh ja hat das die die Pipeline äh zerstört so. Okay, interessante Theorie äh so und bin dann äh richtig tief eingetaucht in Hydratbildung, äh also es ist so, dass. Bei hohen Drücken unterhalb einer bestimmten Temperatur bei vorhanden sein von Wasser bildet sich sogenanntes Methanhydrat. Das ist eben äh Methan, also Gas, was in einem Wasser äh Kristallgerüst äh sich dann einlagert und es sieht sieht im Prinzip aus wie Eis und es ist halt fest und solide und nennt sich dann auch brennendes Eis. Kann man sich im Internet auch wunderschön angucken. Also das man so ein Stück Hydrat hat. Dann kann man das anzünden, dann sieht dann aus wie brennendes Gas. Das bildet sich auch unter natürlichen Bedingungen im Meer äh in in der entsprechenden Meeres äh Tiefe und bildet sich aber insbesondere eben auch in Pipelines, äh so das hat man in den 30er Jahren festgestellt, dass dass man da plötzlich, hat und das dann untersuchen, sollte man überhaupt äh Methanhündung hat als chemische Verbindung erst entdeckt, weil, wie gesagt, findest du nur in großer Tiefe oder bei hohem Druck, so. Äh und dann ja gibt's natürlich jede Menge Literatur äh drüber und äh dann geguckt ja äh also Druck und. Äh also Druck und Temperatur passt auf jeden Fall so. Also die sind äh, jeden Fall gegeben. Habe ich geguckt, okay wie schnell bildet sich das denn und ähm ja bei denen äh Druckverhältnissen, man kann's nicht genau äh äh sagen, aber so vom vom Range her äh innerhalb von Minuten, ja bei den richtigen äh äh also es geht, geht halt vergleichsweise schnell, kann aber im Meer auch 1hundert.tausend Jahre dauern, so bis sich da äh bis sich das bildet, aber in der Pipeline unter den Verhältnissen, also das passte alles Jetzt war halt nur die Frage, okay, wie viel was äh ist, war denn da jetzt Wasser drin in der in der äh Pipeline.

Tim Pritlove

Normalerweise dürfte da ja eigentlich keins drin sein.

Pavel Mayer

Ja, das ist äh wobei.

Tim Pritlove

In nennenswerten Mengen.

Pavel Mayer

Äh ja, es gibt da auch eben gewisse Standards, denen ich dann hinterher recherchiert habe so, wie viel Gas äh wie viel darf denn äh drin sein oder wie in in welchen Größenordnungen bewegt sich das, weil es, verschiedene Trocknungsanlagen, dann habe ich. So was leisten in diese Trocknungsanlagen und, Es ist wenig ähm es ist zwischen, ich weiß nicht ja, zwischen 30 und 70, Teile pro Billion, also. PPM V in den Größenordnungen bewegt sich das. Ähm das heißt, es ist halt ein bisschen Wasserdampf in der Regel ähm. Immer enthalten, aber das ist normalerweise auch kein Problem, weil wenn der durchströmt, das das ja äh ist in bewegten, ist das ist das halt nicht nicht so das das große Problem, aber ähm die gesamte Leitung äh enthält. Äh ja, je nachdem, hundert Kubikmeter äh äh Wasser, wenn man das äh so. Vermutlich auf ganzer Länge oder.

Tim Pritlove

Paar hundert Kubikmeter Wasser. Also so Schwimmbad.

Pavel Mayer

Ja äh aber eben äh weil weil die da ist halt gewaltig viel Volumen.

Tim Pritlove

Ja, ist schon klar, aber es ist so die Menge an Wasser, die insgesamt in dieser Pipeline zu jedem Zeitpunkt drin ist, könnte so ein kleines Schwimmbad füllen.

Pavel Mayer

Also äh ja, aber äh jetzt kippt das dann runtergerechnet auf zu sagen, was ist denn das pro Meter und was ist da sozusagen in einem Kubikmeter also die Pipeline hat ungefähr auch einen Querschnitt von. Jetzt ein Quadratmeter, sodass man ungefähr rechnen kann quasi ein Meter Pipeline äh äh sind ungefähr auch ein Kubikmeter und das sind dann so zwischen ja zwanzig und 80 Milliliter pro Meter Pipeline. Ja, wenn man das äh umrechnet, also zwei bis vier Schnapspinnchen ähm pro Meter, die dann aber, wenn die wiederum kondensieren würden oder wenn sich da Hydrat bildet, eine mehrere Millimeter dicke Schicht sich bilden wird. Also das ist ungefähr der Wasseranteil in der in der Pipeline. So kann man sich das das vorstellen. Ja, nur das ist natürlich die Pipeline auf und ab geht und unterschiedliche Temperaturen an verschiedenen Stellen äh äh herrschen. Ähm sodass, sich die Pipeline eben nicht äh gleichmäßig äh so sagen, mit mit äh so einer Eis- oder Schneeschicht oder Methanhydalschicht äh. Ähm füllt, sondern wenn jetzt das Wasser zum Beispiel auch kondensiert einfach, wenn der Wasserdampf. Äh ähm dann äh kann man ja von ausgehen, äh dass es eben bestimmte Stellen gibt, was weiß ich, die tiefer liegen, wo ähm, das Ganze dann zusammenfließt oder zusammenkommt oder wo das dann wächst, weil's halt vielleicht ein bisschen kälter ist oder ein bisschen wärmer die Temperatur ein bisschen optimaler ist. Und dann ausgerechnet es ungefähr der Wasserdampf von 12 Kilometern Pipeline an einer Stelle zusammenkommen muss, um so ein Kubikmeter hydrat zu bilden, also einen ein Meter tiefen. Tropfen, der äh das das gesamte Rohr abdichtet. So zu dem zu den Größenordnungen.

Tim Pritlove

Würde denn so eine Abdichtung dann auch schon reichen, also selbst wenn die jetzt sozusagen überhaupt zustande käme, würde denn das überhaupt reichen, um dann so einen Effekt äh auszulösen?

Pavel Mayer

Na ja. Da muss dann noch was Weiteres dazukommen und zwar, ich meine, das erste Problem ist natürlich und. Auch diverse Untersuchungen und Papers äh drüber. Ähm. Paar Tage sind kein wohl auch kein Problem, so eine Pipeline stillzulegen, äh so ähm aber, sagt über Wochen oder so von ausgehen, gibt's dann Probleme. Ähm da kann es Probleme geben und, ähm das äußert sich dann erstmal einfach als Verstopfung. Es kommt dann am anderen Ende nix raus. So. Deswegen muss man halt sehr vorsichtig sein beim. Beim Wiederanfahren, äh wenn man die ein paar Tage äh liegengelassen hat. Um diesen Tropfen wieder aufzutauen, könnte man entweder die Pipeline erwärmen, das ist aber nicht wirklich möglich und das hat auch jemand in Russland mal versucht dabei mit einem mit einer Lötlampe äh das ist nicht gut gegangen. Ähm äh es gibt dann auch wieder Pipelines, die beheizt sind, aber äh da man einen bestimmten Mindestdruck braucht, kann man diese. Auch wieder auftauen, indem man einfach Druck aus der Leitung lässt. So, also ich habe dann ausreichend ungefähr, man muss den Druck dann unter 20 Bar senken, um so ein Plaque äh wirklich aufzutauen ähm. Aber hm wenn man jetzt davon ausgehen, da sind jetzt 120 Bar in der Leitung. Das sind 120 Kilogramm. Pro Quadratzentimeter, ja? Äh oder. Ja umgerechnet an Druck, also eigentlich äh hm bist du meist von Kilo in Newton äh pro von zehn Kilo Newton pro Quadrat äh äh Zentimeter äh äh ja ähm.

Tim Pritlove

So ganz gut vorstellen.

Pavel Mayer

Ja, eher zehn Kilogramm pro Quadrat äh äh Zentimeter und wie gesagt, dieser Plug hat jetzt aber. Ähm ja ungefähr einen Quadratmeter, ist sehr groß. Das sind eben hundert mal hundert Zentimeter. Äh das sind halt zehn.000 Quadratzentimeter, sind also dann zehntausend Mal ein Kilo pro Bar Druckunterschied. Ja? Ganze überlegen, wie viel Druck da jetzt zusammenkommt, selbst nur bei einem Druckunterschied von 10 oder, wenn du also jetzt da Druck ablässt. Ähm, und. Irgendwann bei irgendeinem Druck äh löst sich dann halt der Tropfen beziehungsweise wenn du halt den Druck zu sehr senkst, kann es eben passieren, dass der dann halt von der Wand abreißt, der Tropfen und äh wird dann, das habe ich dann auch, schön nachgerechnet, kann man in meinen meinen Tweets äh äh sehen. Wird dann ungefähr auf äh ja Schallgeschwindigkeit äh beschleunigt und zwar bei zehn Bardruckunterschied würde das eine halbe Sekunde dauern. Bis äh eben dieser Plug, in dieser Leitung Schallgeschwindigkeit erreicht hat, also vierhundertfünfzig Meter pro Sekunde oder tausendsechshundert KMH ja und äh schneller wird er aber auch nicht, dass ich dann auch weil äh wiederum die Schallgeschwindigkeit äh in Gasen hängt nur von der Temperatur ab, aber nicht vom vom Druck. Und jedenfalls ja habe ich habe ich dann nochmal ausgerechnet und was passiert dann äh äh gut erstmal passiert nix, der Plug schießt halt einfach nur nur los, das ist jetzt erstmal nicht so schlimm solange er in Bewegung. Ist. Aber äh jetzt macht die. Halt auch Biegungen und Kurven und geht halt rauf und äh äh runter und äh na sozusagen das eine Problem. Äh wenn das dieser Plaque dann halt jetzt in die Kurve geht dann entsteht natürlich eine entsprechende Zentrifugalkraft plus hinter dem Plug bewegt sich dann auch nochmal 66 Kilogramm Gas pro Meter, das heißt da kommt dann auch nochmal, wenn du jetzt 1 Meter Gas noch dahinter hast, die unterwegs sind, dann machen die auch noch mal 660m Kilo aus oder wenn du. Einen einen Radius, einen Kurvenradius hast von, sagen wir mal 200 Metern oder so. Ähm äh ja, dann kommen 2hundert mal sechs6 Kilo, die dann mit 450 Metern pro Sekunde äh um die Kurve schießen und, Ja, da kommt man dann so auf mehrere, tausend Tonnen, also bis zu 20.000 Tonnen, die dann an seitlicher äh Kraft quasi wirken äh selbst wenn der Plug nur um die Kurve fährt, ja? Ähm dass die Pipeline aushält eher unwahrscheinlich, aber es gibt halt noch ein zweites äh Szenario, wenn du nämlich irgendwo. Was bevor so ein Plug entsteht, entstehen halt Engstellen. Der wächst halt quasi so von außen zusammen und das kann dann halt gut sein, dass dann dieser Plaque, selbst wenn er nicht um die Kurve fährt in irgendeinen anderen sagen halbzugewachsenen Plug äh hinein äh fährt und, der released dann auch seine gesamte Energie, also sagt einen Kubikmeter ungefähr ein Gewicht von einer Tonne, also 900 Kilogramm äh wären ein Kubikmeter Methan Hydrat äh Wenn der dann äh irgendwo rein äh rammt, wie gesagt, in so einen anderen Halbplaque habe ich ausgerechnet werden auch äh Größenordnungsmäßig so 60 Kilogramm äh TNT Äquivalent. Freigesetzt. Das ist überall komischerweise sind wir überall in der Größenordnung 30 bis 60 Kilogramm, Bei platzen der Pipeline so ein großer Hydrat-Plaque äh oder eben auch einen ja Sprengstoff. So. Ja, jetzt war halt die Frage. Okay, äh dass so was theoretisch passieren kann mit den, heißt nicht, dass es jetzt auch tatsächlich passiert ist, weil dazu hätte halt schon jemand irgendetwas tun müssen und vor allen Dingen würde es wahrscheinlich nicht mit drei Pipelines gleichzeitig passieren. Es sei denn und ich meine, das ist jetzt alles, wie gesagt, ist jetzt bisher alles noch spekulation, aber nehmen wir mal an eine dieser Pipelines äh Wollten die warten und haben dann deswegen entweder äh ein bisschen Druck abgelassen oder aus irgendeinem anderen Grund, hat jetzt eine Pipeline irgendwo in Russland Druckverlust, weiß ich nicht. Aus welchen Gründen auch auch immer so und das hat jetzt in einer Pipeline, ich sage mal so einen ja. Dieses Szenario ausgelöst mit äh Druckdifferenz und äh eine Pipeline wird jetzt, quasi durch so ein Hydrat-Plaque, äh der da aus der Kurve fliegt. Äh ein Schock ähm zerstört. So. Wir stellen jetzt fest, oh Gott äh so eine der Pipelines ist jetzt leckgeschlagen. Ähm und überlegen sich dann, äh äh dann lass uns lieber mal jetzt äh den Druck aus der zweiten Pipeline vielleicht, äh äh rauslassen oder es war einen Wartungsplan und Sie haben's halt nicht nicht wirklich gemerkt so. Ähm und äh, ja und erst erst dann bei der vierten Pipeline, als dann als ihn dann die dritte Pipeline um die Ohren gefallen ist, äh um die Ohren geflogen ist, haben sie dann gesagt, okay stopp, das reicht jetzt. So das äh quasi einziehen, aber weiteres Szenario äh wäre noch okay, es ist erstmal eine, explodiert und zehn und da ist jetzt äh die ganze Zeit Gas ausgetreten und zehn Stunden später war aber das Loch, was vielleicht. Gegraben wurde, an der Stelle so groß, dass die Zweite einfach abgeknickt ist, weil sie nicht mehr auf äh nicht mehr genug stabilen Grund hatte. Insofern äh gäb's da äh durchaus jetzt eine ganze Reihe von Szenarien, äh die das Ganze, erklären könnten, die jetzt aus meiner Sicht auch nicht unwahrscheinlicher sind als und jetzt kommen wir zu dem Anschlagsszenario, würde ich sagen mal langsam. Ähm.

Tim Pritlove

Wäre ganz gut, ja.

Pavel Mayer

Ja wenn man es jetzt als Anschlag betrachtet, ist es aber auch irgendwie komisch. Okay äh da wird erst eine Pipeline gesprengt und dann wartet man zehn Stunden. Um die nächste Pipeline zu sprengen so äh warum, vielleicht einfach nur dann jemand, weiß ich nicht, Zeitzünder falschgestellt oder äh.

Tim Pritlove

Wie kannst du nochmal sagen, wann waren denn also wie sind denn diese Impacts gemessen worden, mit welchem zeitlichen Abstand.

Pavel Mayer

Mit genau zehn Stunden.

Tim Pritlove

Der ersten und der zweiten oder der dritten oder.

Pavel Mayer

Zwischen der ersten und der zweiten waren genau die dritte gewesen sein soll, So, da habe ich nur widersprüchliche Informationen äh drüber. So und eine und eine vierte über eine Vierte wurde auch gemutmaßt, ja. Gefunden habe ich persönlich, also verbürgen tue ich mich nur für eine. Glauben tue ich durchaus auch die Zweite, ja? So und ich meine, klar, es könnte natürlich auch einen verbockter Anschlag gewesen äh äh sein, wo man dann halt irgendwie eine Bombe hat nicht funktioniert oder man hat man jetzt auch spekulieren, okay, wer auch immer das gemacht hat, wollte jetzt nicht alle kaputtmachen, sondern irgendwie aus irgendwelchen dubiosen Gründen eine von den Pipelines. Intakt halten, ja und ja hat aber zwischendurch gewahrt, ich meine äh ja kann. Alles sein, ja? Alles möglich, kann's alles Gründe für geben, aber äh so aus militärischer Sicht, ist das Ganze wirkt es für mich auch nicht wirklich plausibel, ja? Ähm und. Insofern solange das war so ein bisschen ich sage mal mein äh Resümee erstmal bevor nicht, wirklich klare Anhaltspunkte oder mehr Anhaltspunkte äh für eine Sprengung oder eine Bombe äh, irgendwo da sind, wie zum Beispiel ja Fotos, wo man dann drauf sehen kann, wie denn die Beschädigung eigentlich ist oder irgendwelche chemischen Reste oder Reste von irgendeiner Bombe oder von irgendeinem. Sprengstoff, also ja äh aber offensichtlich also es gibt keine Bilder äh davon äh bisher. Und in insofern, halte ich im Moment für äh sozusagen einen. Unfall für genauso wahrscheinlich oder möglich äh wie einen Anschlag. Ich würde sogar eher aus Gründen von Handel und Rasiermesser ähm so äh nehme ich nicht Böswilligkeit zu unterstellen, wo halt Inkompetenz äh äh ja ausreicht, um ähm etwas zu erklären, bin ich erstmal bei Hanlon an der Stelle, äh solange wie gesagt, äh ich äh, da keine glaubwürdigen Informationen darüber habe, dass es sich wirklich um Sprengsätze gehandelt hat. Aber. Wenn es sich denn dann um Sprengsätze gehandelt äh hat, ähm wer könnte es denn gewesen sein?

Tim Pritlove

Ja also ich habe jetzt hier auch nochmal nachgeguckt also diese ersten Explosionen waren am sechsundzwanzigsten neunten um neunzehn Uhr drei. Und das waren ja sozusagen da das ist auch eine Stelle, wo Nord Stream eins und zwei. Relativ nah beieinander sind, das weiß ich jetzt nicht genau, wie nahe die beieinander sind, aber wo sie im wesentlichen denselben Verlauf haben. Und die andere äh Explosion war halt um zwei Uhr drei, also. Zehn Stunden davor und die betrifft nur Nord Stream zwei. Das nehme ich jetzt äh dem Wikipedia Artikel dazu.

Pavel Mayer

Mhm.

Tim Pritlove

Also nicht zehn Stunden, sondern siebzehn Stunden.

Pavel Mayer

Äh okay, mir war's nicht siebzehn, war's nicht siebzehn Uhr, sondern siebzehn Stunden, ja. Äh genau.

Tim Pritlove

Genau siebzehn Stunden. Zwei.

Pavel Mayer

Mhm.

Tim Pritlove

Dreiundneunzig Uhr drei. Als ob da einer den Timer falsch programmiert hat.

Pavel Mayer

Ja genau, lass mich nochmal kurz äh. Ah ja. Ja. Also ich habe ich habe nur äh das äh bis siebzehn Uhr drei äh siebzehn Uhr drei hm?

Tim Pritlove

Neunzehn Uhr drei.

Pavel Mayer

Siebzehn Uhr drei UTC. Äh.

Tim Pritlove

Ach so äh ja OTC jetzt weiß ich nicht.

Pavel Mayer

Neunzehn Uhr drei, neunzehn Uhr drei GMT, ja.

Tim Pritlove

Doch neunzehn Uhr drei.

Pavel Mayer

Genau. Also den den neunzehn Uhr drei Event, das ist der einzige, äh den ich gefunden habe mit 2,2 auf der Richterskala, sagt ähm.

Tim Pritlove

Wikipedia meint, neunzehn Uhr drei im ES äh ESC, ach so Sommerzeit, das ist dann GMT.

Pavel Mayer

Mhm. Genau. Also den anderen, der dann äh was siebzehn Stunden davor gewesen sein soll. Mhm, so den den finde ich nicht. Aber wie gesagt, das kann kann jetzt sein, dass das irgendwie eine technischer Glitch ist.

Tim Pritlove

Bevor wir jetzt auf die Anschlags äh Theorie äh kommen, nochmal kurz, also äh deine Überlegungen, was es sonst auch noch vielleicht hätte sein können, dass man, also du hast das ja sozusagen mal durchgerechnet und durchgeforscht, um einfach mal, die Option so auf dem Tisch äh zu haben, ne? Äh das geht ja auch noch zusammen mit einer Druckmessung auf der deutschen Seite. Also wir hatten ja dann einen relativ deutlichen Druck. Abfall.

Pavel Mayer

Ja, aber der war dann vermutlich eher äh sagen, durch die geplatzte Leitung dann, weil dort das Gas entwichen ist und der wäre dann genau eben auf die sieben Bar, wenn das Loch in in 70 Meter Tiefe ist, wäre der Druck eben genau auf sieben Bar dann runtergegangen. Bis zu sagen im äh in im deutschen Teil, weil, die ist ja relativ nah äh schon auf auf deutscher äh Seite äh das das Ganze. Also äh ja mindestens hundert, 200 Kilometer ungefähr größenordnungsmäßig. Ähm. Ja

Tim Pritlove

Jetzt kann man also, ich meine die Berichte also bist du denn jetzt sozusagen mit der Darstellung, dass es sich hierbei um Explosionen handelt, zufrieden?

Pavel Mayer

Ja, also wie gesagt, explodiert. Also es gab, ich ich glaube, dass es mindestens eine Explosion gab. So. Ähm und äh äh oder ich oder ja. Es sieht so aus, als wenn es mindestens eine in den Spiegel schrieb mindestens zwei Explosionen, ja? Ähm so, okay, zwei. Explosionen. Die Frage ist eben nur äh äh. Waren diese Explosionen jetzt Sprengsätze oder war das einfach ein Platz ein der Pipeline oder einem Platzen der Pipeline in Verbindung mit einem Hydrat äh Plug, der ähm. Ja irgendwo äh reingelaufen äh ist oder eine Kombination aus beidem so. Also mit anderen Worten um diese diese Explosion zu erklären, äh brauche ich erstmal keine Bomben. Ja. Das ist der Punkt. Das Einzige und und wie man ja. Der Grund, warum er von Sabotage jetzt ausgeht, ist halt dieser zeitliche Zusammenhang. Ähm es ist der einzige, muss sagen. Ja verdächtige Punkt äh an der ganzen Sache, äh dass eben drei, Rohre betroffen sind, aber habe ich ja schon gesagt ähm. Durch den Zeiten der zeitliche Abstand. Also ich kann mir durchaus vorstellen, dass eben eine Explosion und zehn Stunden später ist das Ding halt gebrochen. Siebzehn Stunden später, nachdem da siebzehn Stunden mit 120 Bar Gas rausgesprudelt ist und vielleicht irgendwie ein tiefes Loch äh äh da unten in den Meeresgrund gegraben äh hat, dass die zweite Pipeline halt hinterher gestürzt ist. Und dass man dann aus Panik äh irgendwo bei der dritten Pipeline dann angefangen hat ähm irgendwas abzulassen und dann nochmal so ein Hydrat äh Plaque um die Ohren geflogen.

Tim Pritlove

Also ich halte das für na ja also. Nicht sonderlich ähm wie soll ich sagen, einleuchtend diese Erklärung, ne? Um vielleicht auch mal die zeitliche Abforderung mal ganz klar zu machen. Also Nord Stream zwei. Genauso wie Nord Stream eins, zwei Röhren. Eine Röhre davon ist im Eimer und das war die erste Explosion und dann. Siebzehn Stunden später die zweite. An der Stelle, wo Nord Stream eins und zwei relativ nahe beieinander sind. Ich weiß aber nicht, wie wie nah und äh ja da seien jetzt vielleicht drei äh Lexi. Räumlich relativ nahe beieinander sind. Also es klingt halt schon, also sagen wir mal jetzt mal. Vielleicht mal die ganze Nerdargumentation mal kurz äh zur Seite gelegt. Und du hast ja gerade Handlons äh Rasiermesser äh. Das erklärt ja dann Sachen irgendwie mit Dummheit, ne? Ähm ich würde mal sagen. Es ist genauso naheliegend, dass es sich hierbei jetzt wirklich um eine extern herbeigeführte Sabotage-Explosion handelt. Das ist also, äh auch äh einen Ansatz, der alles erklärt. Und ähm da wir uns ja nun mal gerade in einer großen Krise befinden, wo es sehr viel Gas und Energieversorgung geht und auch noch Russland irgendwie eine gewisse Vertrautheit mit dieser Pipeline äh hat äh kann man natürlich auch die Vermutungen in den Raum stellen dass äh hier Russland unter Umständen einer der Akteure äh gewesen ist oder der Akteur gewesen ist.

Pavel Mayer

Ja, nicht nicht nur das, sondern äh und das war das andere Ding. Irgendwie haben. Alle Länder irgendwie vor und Nachteile davon. Ich weiß nicht oder oder man kann zumindest postulieren, dass sie alle irgendwie vor und Nachteile davon haben, komischerweise. So. Russland hätte mindestens fünf Motive oder mögliche Motive äh äh. Und wenn es irgendjemand gesprengt hat, würde ich auch erstmal auf Russland äh tippen, weil äh die halt, wie gesagt, einmal, ich meine, sie haben ja schon geschwindelt mit den kaputten Turbinen äh und äh ein starkes Motiv könnte halt sein, tut uns leid, aber, Nord Stream eins ist halt jetzt. Und das ist jetzt höhere Gewalt und irgendjemand hat unsere Leitung kaputt gemacht und ähm Und wenn ihr aber jetzt unbedingt äh jetzt Gas haben wollt und unseren Forderungen nachkommt. Wir haben ja noch diese eine Nord Stream zwei, da müsst ihr jetzt gucken und wenn wir die und wenn wir das jetzt reparieren sollen, müsst ihr auch irgendwie Sanktionen aufheben, weil dann muss muss irgendwie die Firma äh äh um das zu reparieren, muss sie halt tätig werden und so. Also das wäre quasi mal so ein Ding auf der anderen Seite. Ist es eine Teil deren Pipeline und das erscheint jetzt auch erstmal nicht unbedingt plausibel äh dass die Russen ihre eigene Pipeline oder zu gut Nord Stream zwei gehört zu neunundvierzig Prozent den äh Nordstream eins gehört zu neunundvierzig Prozent ähm diversen europäischen Firmen und zu einundfünfzig Prozent Gaspromo und Nord Stream zwei ist halt komplett russisch so. Und ähm ja mhm also. Viele Leute, warum sollte Russland erst mal seine eigene Pipeline in die in die Luft jagen und irgendwie sich da so einen Schaden äh äh mit mit verursachen. Aber da kann man sagen zum Schaden der dürfte aus finanzieller Sicht nicht nicht so groß äh sein, also ich sage mal. Paar hundert Millionen wahrscheinlich äh lässt sich das alles äh wieder äh reparieren so in der Größenordnung dürfte der Schaden äh liegen, aber da kommt man dann zu reparier äh kann man vielleicht noch extra was sagen. Ähm ja und dann gab's natürlich noch noch eine Reihe weiterer äh Gründe spekuliert habe für Russ die vorteilhaft für Russland sind zum einen schafft's das natürlich erstmal Angst ja und Unsicherheit in Europa, so dass vielleicht die Deutschen dann die sowieso ja solche Schisser sind wie zumindest Putin äh glaubt. Ähm das äh ja wir dann ein bisschen mehr Panik kriegen oder hier bisschen mehr Instabilität und Unruhe in Europa und dadurch die Unterstützung für den für den Krieg äh vielleicht wankt, also das ist sicherlich auch äh einen äh ein potenzielles Motiv für Russland und Eskalation ist halt immer gut und abstreiten können sie's halt. Auch. Das ist halt auch nicht schlecht. Gut für den Gaspreis geht in die Höhe, aber davon hat Russland halt eher nicht so viel, weil sie ja ja nicht wirklich Gas exportieren können und dann wurde noch gemutmaßt, dass, Vielleicht das auch ähm, eine eine innenpolitische Bedeutung in Russland haben könnte, dass quasi das den Hardlinern die Möglichkeit nimmt mit, putscht dann ganz schnell die Energielieferung wieder aufzunehmen. So ja obwohl das eben auch Quatsch ist, weil äh da ist halt jetzt eine Leitung ist ja noch in Ordnung so und da kommt man eine Menge Gast durchpumpen. Das würde völlig reichen, eine Leitung.

Tim Pritlove

Kann natürlich jetzt auch argumentieren, dass Russland es sozusagen schon äh aufgegeben hat daran zu glauben, dass äh die Deutschen nochmal diese Leitungen in Betrieb nehmen und da ist sicherlich auch einiges dran. Ähm jetzt stellt sich natürlich noch ein bisschen die Frage und das geht jetzt vielleicht so in Richtung Reparatur auch. Wie schnell müsste man die denn jetzt eigentlich reparieren? Also auch darüber, ob die denn jetzt quasi. Nur gerade kaputt sind oder für immer kaputt sind. Da gibt's ja offensichtlich auch verschiedenste Darstellungen. Ich habe von irgendwie alles kein Problem bis äh oh wenn da erstmal äh ganz viel Wasser durchläuft, dann ist alles vorbei. Alles äh gelesen, was äh ist denn da deine Erkenntnis zu?

Pavel Mayer

Ja wenn man da. Das hat mich natürlich auch interessiert, weil das stand dann auch in dem Spiegelartikel wurde dann oder die mehrfach nicht nur im, Fokus schrieb's auch und andere Medien hätten das auch kolportiert, dass ja nach dass Experten. Befürchten, dass nach dem Eindringen jetzt von Meerwasser halt äh diese Pipeline für den Gastransport nicht mehr geeignet wäre. So haben Sie das formuliert. So und dann dachte ich mir, hm okay kann das sein, dass irgendwie, äh das Ding durch Meerwasser kaputt geht äh keine Ahnung. Aber äh habe mich dann eben auf die Suche gemacht äh und dann geguckt, woraus besteht denn die Pipeline? Was was ist denn das? Und ähm neben diesem, was wir schon hatten, wie gesagt, relativ hochwertigen zweiundzwanzig bis 40 Millimeter dicken Stahl, also muss man auch noch sagen. Das ist ungefähr doppelt so dick wie jetzt der die Panzerung beim Kampfpanzer Mada. Ja und entspricht ungefähr der dicke äh der Hülle der Druckhülle eines Atom. Diese Pipeline, also die Pipeline ist äh mächtig, ja, also schon mal der also der Stahl. Wenn man sagen, also es dauert äh also um dann Also durchrosten wird das Ding in 100 Jahren nicht, ja. Zumal. Äh es außen auch noch nochmal äh eine vier Zentimeter dicke Betonschicht hat, die noch mal mit Eisenerz äh gefüllt ist. Ding schwer genug ist, damit es nicht nicht aufschwimmt und alle sieben bis 9 Pipeline Segmente sind auch noch mal Opfer an Noten. Angebracht, entweder aus Aluminium oder Zink, die halt äh als Korrosionsschutz dienen. Aber das ist halt alles außen. Innen ist das ganze Epoxid, harzbeschichtet, also im Prinzip Autollack äh kann man sagen, ist halt lackiert von innen. Äh Aber das ist weniger korrosions äh Schutz oder eigentlich gar nicht Korrosionsschutz, sondern soll halt in erster Linie dazu dienen, die Reibung zu reduzieren, damit halt das Gas besser strömt. Aber ähm die ist halt. Äh ja nicht durchgängig beschichtet, sondern an den Schweißstellen äh äh wiederum, weil man da eben schweißen muss und das verträgt sich mit dem Epoxy nicht. Das wird halt vorher aufgetragen. Äh gibt's halt dann eben da wo die aneinander geschweißt sind ist es ist halt keine Beschichtung. So so äh äh ist die Pipeline, dachte ich mir hm also, Sieht jetzt erstmal nicht so aus, als wenn das äh. Problem wäre, aber wer weiß und dann am Ende äh eines äh dieser Reports stand dann, wie denn die Inbetriebnahme erfolgt ist und. Nachdem die Pipeline eben jetzt zusammengeschweißt war und so äh wird das Ding halt gespült und gespült wird das mit mehr Wasser. Mit gefiltertem Meerwasser. Da war eben auch wegen Umwelt-Impact äh sagen, waren dann genau die Mengen kalkuliert und wo das dann wieder abgelassen wird und dass man dann schon lieber weniger salzhaltiges Wasser nimmt und gefiltert einfach nur, damit da halt kein. Dreck äh. Nicht noch zusätzlich Dreck reinkommt oder Fische oder weiß der Geier, Algen, die will man da nicht drin haben, aber ansonsten äh, diese Pipeline vor der Inbetriebnahme haben einfach mehrere Monate mit Meerwasser gefüllt. Ja und das äh ja ist zumindest äh dann offenbar kein Problem. Danach wird das Wasser irgendwie rausgepumpt und die Pipeline. Geputzt und äh ja so funktioniert das und wenn man. Jetzt die Pipeline reparieren müsste, was eben auch relativ, einfach ist. Da gibt's viele Methoden. Einige davon wurden speziell auch für Nordstream entwickelt. Hm man kann die Pipeline entweder anheben. Und dann an der Oberfläche zusammenschweißen und wieder runterlassen. So eine Variante oder äh man kann halt äh entsprechend so einen ja Druckgefäß absenken, wo dann ähm Leute drin arbeiten können und in 70 Meter Tiefe ist das jetzt auch nicht das große Problem und äh ja die.

Tim Pritlove

Und diese ganzen äh Schiffe, die man dafür braucht, also sind ja spezielle Schiffe, die so solche Sachen machen, die gibt's ja auch, also weil die das ist eh Teil der Wartung, ne?

Pavel Mayer

Ja beziehungsweise äh werden ja auch noch andere Pipelines äh gebaut. Äh so wurde ja gerade jetzt die zwischen Norwegen und äh Polen fertiggestellt. Da wurde dann auch wiederum gemutmaßt, ja die Norweger und die Polen und die Engländer und die Amerikaner haben sich zusammengetan aus irgendwelchen Gründen, um die Pipeline zu sprengen.

Tim Pritlove

Ja, also ich meine mit diesen ganzen Gerüchten kaum war das äh die News äh raus, dann war ja irgendwie das Internet schon wieder voll mit solchen äh Vermutungen so, also äh und. Geschwindigkeit dieser der Verbreitung solcher Verschwörungs äh Erzählungen war dann wieder so schnell Das ist schon so ein bisschen den Eindruck macht, äh dass da äh jemand gut vorbereitet war und es ging dann alles so mit ja die USA hat das jetzt weil Biden hat das ja gesagt, hat's ja äh am Anfang auch schon erwähnt. Ich meine, dass sie das ausgerechnet jetzt machen, wo sowieso äh diese Leitungen weitgehend stillgelegt sind, einerseits weil sie nicht in Betrieb genommen wurden im Fall von Nordstream eins und andererseits weil halt die Russen jetzt irgendwie aufgehört haben, Gas zu liefern im Fall von, Nordstream eins. Gibt's da überhaupt gar keine Motivation, ne? Abgesehen davon, dass es natürlich auch für die USA eigentlich auch für alle westlichen Länder. Aus meiner Warte her überhaupt keine Motivation gibt, das zu tun, geschweige denn, dass dass man das den zutrauen würde. Kannst du dir vorstellen, dass Deutschland irgendwie sowas äh durchführen würde? Nie im Leben. Und äh das gilt sicherlich auch für alle anderen äh Beteiligten. Von daher, ist es so ein bisschen und vielleicht sollten wir da jetzt auch mal so ein bisschen drauf äh kommen und enden auch. Äh es ist schon nicht komplett. Unwahrscheinlich davon auszugehen, dass hier Russland. Welcher Motivation im Einzelnen auch immer und wenn es dann auch nur die Motivation ist, der fortwährenden Destabilisierung und latenten Bedrohungen. Ja, weil das ist nun mal das Spiel, was Putin hier äh die ganze Zeit spielt und nicht erst jetzt, seitdem er in die Ukraine einmarschiert ist, sondern eigentlich. Schon immer. Also diese ganze Angst vor Russland, die hier. Omnipräsent ist und die wir ja auch im Verlauf dieser ganzen Kriegsdebatte auch immer wieder aufkochen sehen. Das wird natürlich durch durch solche Dinge auch genährt und äh letzten Endes. Kommen wir dann im Verlauf dieses äh des Kriegsgeschehens ja auch noch mal drauf äh macht es halt einen zunehmenden Maße den Eindruck als äh als ob hier sich äh ein System. Gefährlicher äh dargestellt hat, als es am Ende wirklich ist. Hast du jetzt noch was äh konkretes äh dem noch, hinzuzufügen, ansonsten würde ich weiter äh schreiten wollen, weil es ist halt derzeit. Alles noch etwas unklar und es ist vor allem unklar, inwiefern hier überhaupt noch Klarheit reinkommen. Ist wir werden jetzt in absehbarer Zeit durch diese, Pipelines kein Gas mehr erhalten. Weil natürlich jetzt auch so eine Reparatur und eine Aufhebung der Sanktionen auch komplett. Ausgeschlossen zu sein scheint. Also das kann ich mir irgendwie nicht äh vorstellen. Und dann muss man auch mal sehen, wie viele Fische sich da eingenistet haben und ob man irgendwie das Ding in zehn Jahren dann doch noch mal wieder in Betrieb nehmen kann oder ob irgendjemand wirklich sagt so oh ja ein Jahr. Mal, jetzt haben wir da so viel Geld ausgegeben. Jetzt machen wir's zumindest mal wieder heile. Zumal wir ja dann davon ausgehen muss, dass wir auch immer das getan hat, ja? Vielleicht die Russen. Gleich wieder den nächsten Sprengsatz äh zünden.

Pavel Mayer

Ja ich sehe das im Prinzip auch so, es macht gerade im Moment alles keinen Sinn. So also es äh ja am ehesten macht es noch Sinn wirklich das, Russland da irgendwas getan hat, aber auch für Russland macht es jetzt nicht so viel Sinn, wobei Russland viele Dinge tut, die keinen Sinn äh ergeben so, insofern, auch das würde irgendwie auf Russland weisen, dass es einfach äh so eine total kranke Aktion wäre, wenn das jetzt Absicht äh wäre, ja. Aber ähm wie gesagt, ich äh ich glaube, also solange es keine konkreten Hinweise äh gibt. Ähm für einen Anschlag, also mehr als das, was jetzt da ist so. Äh bin ich erstmal bei äh irgendeinen Freak Excedent äh äh es es passiert, ja halte ich für die, ich sage mal, gebe ich sechzig, siebzig Prozent Wahrscheinlichkeit äh dreißig, 40 Prozent äh das äh hm ja es ein Anschlag war und. Wenn es ein Anschlag war, mich zu achtzig, 90 Prozent würde ich sagen, war's war's Russland und ich glaube, wir werden auch. Den nächsten Jahre und Jahrzehnte mit Verschwörungstheorien es zu tun haben und äh egal, was da jetzt wahrscheinlich hochkommt, so es Leute geben, die das einfach anzweifeln und äh das nicht glauben und ich hoffe, ich werde nicht zu denen gehören, sondern ich hoffe, dass ich bald ja Dinge zu sehen oder präsentiert bekomme, die ich dann auch für glaubwürdig halte ja, aber bisher äh hinterlässt das Ganze für mich äh einfach nur einen komischen Geschmack äh und alle Stochern im Dunkeln und äh keiner weiß so richtig irgendwie was los ist, aber. Hoffnung stirbt zuletzt.

Tim Pritlove

Gut, nach dieser kurzen Einführung kommen wir auf. Anderes äh Thema, was äh ausführliche Würdigung verdient. Nämlich äh die Mobilisierung, die hatten wir in der letzten Sendung bereits angesprochen. Da lief sie in den ersten Tagen an. Und das Bild war noch ein bisschen unklar. Es hat sich schon ein bisschen abgezeichnet, dass das, was verkündet hat, was sie dort vorhaben, nämlich nur bestimmte Gruppen zu äh mobilisieren und auch erstmal nur dreihunderttausend et cetera, dass das ja. Dass das dann doch irgendwie alles äh anders kam. Sie haben dann äh versucht zumindest in bestimmten Gebieten so ziemlich jeden zu bekommen, den sie irgendwie kriegen konnten und äh da wurden äh, selbst da zurückrudern musste und um die öffentlich gesagt hat ja, da ist ja nicht immer alles richtig gelaufen. Russland-typisch kommt dann immer äh schnell dann so dieses Ja, da gibt es dann Schuldige in der Bürokratie, die müssen bestraft werden, et cetera, so läuft das ja irgendwie immer, ne? Niemals ist Putin schuld, sondern es sind immer irgendwelche ausführende die äh alles falsch verstanden haben. Aber man kann jetzt auch glaube ich nach der Woche sagen Insgesamt läuft diese ganze Mobilisierung nicht so geil und das vor allem aus den Gründen, die ja eigentlich auch alle schon vorher prophezeit haben, nämlich dass einfach äh dieses Land ähm gar nicht mehr die Infrastruktur hat, die militärische Infrastruktur hat, um eine solche Mobilisierung, durchzuführen, weil das war etwas, was die Sowjetarmee damals äh hatte mit entsprechenden Ausbildungszentren, mit zurückgehaltenen Kapazitäten, also Leuten, die nur als Ausbilder fungieren, Orte und et cetera dafür. Ganze ist dann eben ersetzt worden durch eine ja Lean Army, die äh ihre Ausbildung in den Unit selber macht, die aber jetzt alle im Krieg sind und deswegen läuft es alles äh. Nicht besonders gut. Es läuft auch logistisch nicht besonders gut. Die Leute werden dann auf irgendwelchen, Plätzen ausgesetzt. Es gibt keine Ausrüstung, es gibt keine Ernährung teilweise, wenn die einfach in irgendeiner Wiese im Freien äh abgesetzt. Also es gibt alle möglichen Horror-Stories, was da alles äh falsch läuft. Aber vor allem hat Russland es jetzt die Bevölkerung irgendwie, hat äh Schiss bekommen. Jüngste Schätzung liegt so bei 600 bis 700tausend Leuten, die also Männern, die theoretisch, einberufbar wären, die das Land verlassen haben. Also es gab lange Schlangen, hatten wir schon erwähnt, schnell hat sich da ein, ein Stau gebildet, noch schlimmer war's. Nach Georgien, Kasachstan überall, also an allen Grenzen, wo die Russen das Land verlassen konnten, ohne dass sie ein Visa für das Zielland brauchten, ähm. Drängelten sich äh die Leute geradezu nur ja und äh. Die Zahl ist offen, aber 700.000 wäre schon eine Menge.

Pavel Mayer

Ja, also meine, die Zahlen, die ich gehört habe, waren halt mindestens 200.000 auf jeden Fall, was auf jeden Fall schon mal, also das ist auf jeden Fall mehr sind, als im Februar einmarschiert sind in die Ukraine, die das Land verlassen haben, so das scheint relativ, sicher zu sein und äh ja würde mich nicht wundern. Also es sind auf jeden Fall mehrere hunderttausend äh so, die das Land verlassen haben. Insofern ja, es äh. Sind da Leute tatsächlich mobilisiert worden, aber nicht in der Art, äh mhm wie Putin sich das vorgestellt hat, äh wobei. Wobei dort die Sicht halt dieses äh ich sage mal auch eher mit einem weinenden und einem lachenden Auge äh sehen, dass die Leute gehen. Die sagen sich, na ja gut äh was soll man mit denen so? Das sind da sind wir dann halt Leute los, mit denen wir sowieso nichts oder die ja die nicht sowieso nicht zu Russland stehen und potenziell irgendwie. Ärger machen und dann sollen sie doch gehen, wenn sie nicht bleiben wollen. Ja, das ist so ein bisschen die Attitüde äh.

Tim Pritlove

Also er hatte so ein Treffen mit Lukaschenker, der äh ja der ähm ne also der Präsident von von Belarus der. Vielleicht schon, ja, aber, erstmal diese Zahl von Leuten ja ich meine all die richtigen Regime-Gegner, die sind ja schon alle gegangen. Also das sind ja schon ein paar hunderttausend sind ja schon abgehauen in den letzten Monaten. Das ist jetzt sozusagen ausschließlich die Reaktion aus äh einer Mittelschicht vor allem, die ähm ja einfach auch mit Krieg gar nix zu tun haben will. Das sind jetzt keine Pazifisten. Sondern das sind eben diese 60 Prozent der Bevölkerung, die immer so stillschweigend äh das alles ertragen haben. Und ignoriert haben, habe ich ja nichts mit zu tun, ah ja, lass mal den Putin da seinen Krieg mit seinen Soldaten, die sich da weißt du, Vertragssold. Die sich dafür ja auch gemeldet haben, sollen die das mal machen, äh mir doch egal äh ich gehe shoppen.

Pavel Mayer

Hilde. Der Punkt ist natürlich, dass all diese, ich sage mal Reservisten, gerade die jetzt erst, ich sage mal in den letzten zwölf Monaten ihren Wehrdienst beendet haben oder ihren, ja oder ihren Kontakt beendet haben, ähm die hatten ja alle gute Angebote äh sich länger zu verpflichten, ja? Das sind alles Leute, die gesagt haben, nee, ich will nicht, ja äh, ich ich will's auch nicht irgendwie für das das Geld machen und die sind natürlich jetzt alles andere als begeistert. Ähm wir müssen natürlich aber auch ein bisschen aufpassen, dass wir. Aus den Bildern, die da kommen, die sind natürlich dann immer sagen die spektakulären Versager, sage ich mal. Das ist äh ist jetzt nicht, überall äh so und es sind jetzt nicht nur äh lauter alte Betrunkene, mhm die sie da irgendwie rekrutieren, sondern und nicht alle kriegen auch Schrott ausgehändigt so wie Russenhamm Material durchaus aber hm. Umgekehrt, kann man glaube ich auch sagen, selbst wenn man wenn man mit maximaler Kritik und Vorsicht an die ganze Sache rangeht und sagt, okay, wir kriegen nur die extremsten Auswüchse hier zu sehen. Dann sind das aber so viele Auswüchse und so extreme Auswüchse, dass man äh glaube ich sagen kann, ja es gibt da offensichtlich große, große Probleme. So das. Überhaupt nur halbwegs organisiert äh zu kriegen. Ich glaube einiges rüttelt sich dann glaube ich auch ein bisschen ein, aber. Was sich halt nicht einrüttelt ist, dass die Leute einfach. Sehr viele von denen oder die meisten nach nur ein paar Tagen Training an die Front geschickt werden. So das äh, rüttelt sich halt so schnell nicht ein. Man und das Problem ist, äh die ganzen Ausbilder sind auch an der Front. Vielleicht haben sie sich gedacht, hm. Okay, dann schicken wir sie gleich dahin, da sind dann auch die Ausbilder, können sie dann gleich kämpfen, da können sie's gleich dann so learning by doing nach dem nach dem Motto. Aber ein anderes Problem ist äh dass teilweise ja die Einheiten so stark dezimiert. Sind oder mehr als dezimiert dezimiert hast ja zehn Prozent, aber viele Einheiten sind ja fünfzig, 60, 70, 80 Prozent zerstört oder verwundet oder geflohen oder Dienst zuende oder wie auch immer. So dass das auch auch da ganz ganz schwer wird. Ich glaube, es ist es sind Mängel, allen Ebenen, aber am entscheidensten sind wahrscheinlich die, die in die Mängel äh an in Organisationen, Logistik, Ausbildung und Zusammenspiel vor allen Dingen der Truppen, das scheint mir auch so eine große Schwäche zu sein, dass die linke Hand nicht weiß, was die Rechte tut äh dort und das ist ja auch nach wie vor kein, einheitliches Oberkommando gibt, sondern da sind alle möglichen Truppen, die sich auch alle nicht so grün sind. Da sind dann diese Wagner-Leute und da sind die, PR und LPR-Leute mit den die Russen dann teilweise nichts zu tun haben wollen und dann gibt es irgendwie natürlich auch Rivalitäten zwischen verschiedenen Einheiten, äh die sich auch von anderen wieder nicht sagen lassen und weil das Oberkommando eben so schwach ist, müsste dann unter sich aushandeln. Wer jetzt wohin geht äh und so und das alles äh ja das alles wird, durch diese Mobilmachung ähm eher verschlimmert, ja, dieses dieses Problem.

Tim Pritlove

Es wird verschlimmert, vor allem, weil ja solche Kampfgruppen müssen ja auch in irgendeiner Form zusammenwachsen Wenn die nicht irgendwie füreinander äh da sind und dann können die halt auch nicht äh kämpfen und es gibt einfach genug Berichte, äh dass dass einfach der Zustand in den russischen Truppen in der Ukraine halt mehr so ein hätte sich wer kann, ist als äh, das hier wirklich zusammengearbeitet wird, ja, da werden Verwundete äh in Massen zurückgelassen, so nach dem Motto, dass die Liegen irgendwie, Hauptsache du kommst jetzt hier äh weg und und äh so eine so ein Bataillons-Gruppe wird halt auch nicht dadurch besser, wenn du einfach unerfahrene Leute mit reinbringst, ne? Zumal die dann halt auch äh teilweise äh mit ein bisschen Equipment, mit dem die dann angekommen sind was sie dann auch teilweise noch selber haben, bezahlen müssen, ne, weil sie nichts bekommen haben. Es sind irgendwie alles selber mitbringen. Bis hin zu Tampons, um irgendwie ihre Schusswunden damit zu stopfen. Ähm das wird ihn dann irgendwie den Soldaten, wo sie dann ankommen, gleich äh äh abgenommen und äh, solche Geschichten. Also es ist alles krass und diese Ausrüstung ist vor allem halt ein echtes Problem. Einerseits weil's halt nicht genug gibt. Es gab dann diesen Fall, dass irgendwie 1,5 Millionen Uniformen auf einmal nicht auffindbar waren Ja und dann hat so der Verantwortliche ja im Fernsehen so ja kann ich auch nicht erklären, wo die jetzt sind. Ja, also es gab da sozusagen Bestand, aber den Bestand gab's nicht und jetzt wird er auf einmal gebraucht und ist natürlich klar, was da passiert ist. Es ist halt das, was äh das ganze russische äh System und speziell das Militär halt. Halt einfach Korruption. Da wird das Geld da irgendwie reingegeben, macht mal Uniformen und dann wird irgendwann zurückgemeldet, ja super Uniformen liegen hier alle rum. Ja aber wir wurden halt nie Uniformen produziert, sondern wurde halt einfach die Kohle verteilt.

Pavel Mayer

Ja also auf ja auf jeden Fall äh ja glaube ich gibt's riesige Probleme, aber. Es gibt nichtsdestotrotz auch äh funktionierende Truppen, die äh und es gibt auch Profis. Also es ist nicht so. Dass jetzt quasi durchgängig äh äh die Qualität äh der russischen Truppen so miserabel äh äh wäre, aber sie wird jetzt nicht besser, ja. Durch die Mobilisierung.

Tim Pritlove

Sie wird nicht besser und viele dieser guten Truppen sind halt auch mittlerweile schon zerschlagen. Also das ist ja äh einfach.

Pavel Mayer

Das kann sich, kann man sich dann gerne nochmal anhören äh und so. These war ja äh dass ohne Qualität äh wird Putin nicht gewinnen können. Das. Da ja sogar schon schon nachgerechnet und mit reiner Quantität wird wird es nicht reichen das ist wir leben nicht mehr im Anfang des 2. Jahrhunderts mit Geburtenraten von sechs, sieben, acht und mit Jahrgängen, mit einzelnen äh von vielen Millionen, sondern ähm ja auch auch in Russland sind wenn auch Menschenleben vielleicht scheinbar nicht ganz so viel wert zu sein scheinen an an vielen Stellen. Ist sind sie aber deutlich wertvoller geworden gegenüber. Vor 80 Jahren, ja? Also so so. Kann man's eigentlich heutzutage auch äh einfach nicht mehr machen, alleine aus demografischen Gründen.

Tim Pritlove

Genau und die Demografie spricht halt eh dagegen, ne? Also diese Zahl, die ich vorhin genannt habe, ist natürlich unbestätigt, ja, sagen wir mal 700.000 Leute haben jetzt das Land verlassen, nur damit sie nicht mobilisiert werden. Das wären allein schon mal 1 Prozent aller Männer. Und zwar einschließlich aller männlichen Kinder und aller. Männlichen Kreise. Also das ist schon eine schon eine große Zahl. Und es ist halt. Klar die Leute, die jetzt sofort dahin geleitet werden, die haben überhaupt gar keine Chance, die verbessern dort überhaupt nix. Die, die vielleicht dann doch irgendwo nochmal ausgebildet werden, sind bestenfalls in ein paar Monaten, vor Ort und dann ist Winter und es gibt keine Winterkleidung in ausreichenden Mengen offensichtlich überhaupt gar keine richtige Ausrüstung. Aber was hat jetzt noch ein viel größeres Problem ist, außer dieser militärischen Komponente ist, dass einfach, Mobilisierung auch in Russland jetzt für einen wirklichen Stimmungsumschwung sorgt. Die Leute sind jetzt besorgt. Das sieht man jetzt eben schon mal daran, dass eben viele auch einfach flüchten. Ja, ist ja nicht nur die Männer, ist ja teilweise auch. Äh Familien, weil sie halt einfach auch ja aufgegeben haben, weil sie auf der einen Seite zu viel Angst vor diesem System haben, weil sie einfach zu viel Repression schon gesehen haben und kennen und äh dann einfach gesagt haben, ich muss jetzt hier einfach weg. Ich weiß zwar nicht, was ich hier für eine, habe, aber ich verlasse jetzt eher das Land und ich meine, das sagt sich so leicht, ich verlasse mal eben das Land. Also du gehst halt irgendwo hin wo du ähm ja nobody bist so und, eben hast du noch ein Leben gehabt und jetzt hast du einfach gar nichts und du verlässt dich dann sozusagen von heute auf morgen äh auf dein Glück. Dass du in irgendeiner Form irgendwo unterkommst. Sicherlich ein paar Leute werden das schon haben und das führt natürlich auch bei den Zurückgebliebenen jetzt für äh ein Stimmungswandel, weil die natürlich alle ihre Freunde ziehen sehen, selber sich natürlich Sorgen machen um sich selber oder um ihre Familie und ähm was natürlich auch noch so ein Effekt ist. 700.tausend Leute, ich bleibe jetzt einfach mal bei dieser Zahl. Lass es 5hunderttausend sein. Es ist auf jeden Fall sehr, sehr, sehr viele. Ja, also ich glaube allein Kasachstan hat über 150.000 und in Georgien sind äh äh sicherlich noch mehr gelandet und es geht hält ja auch noch an, dass ja kein abgeschlossener Prozess. Ähm Das ist sozusagen auch genau die Demografie. Erstmal Russland mangels äh entsprechender Geburtenraten in den letzten Jahrzehnten sowieso sehr schlecht, wo sie ohnehin sehr schlecht darstellen, wie du schon sagtest wurden viele geboren. Äh insbesondere in den Neunzigern gab's da halt einen richtigen Knick Leute, die jetzt aus Firmen rausgehen auf einmal fehlt da ein Prozent der Workforce. So was ähm, bemerkbar und sorgt natürlich jetzt für Widerstände, also ist rumort. Man merkt das auch in den Medien. Es gibt Widerspruch. Es ist zwar alles nicht irgendwie Putin ist schuld, sondern es ist irgendwie hier irgendjemand muss Schuld sein, also es war ein permanentes Finger pointing, was da jetzt begonnen hat und das ist an sich schon mal extremer äh ja eine extreme Änderung und es gibt auch erste wo halt einfach klar wird, dass die Leute eben jetzt nicht mehr so bedingungslos sagen, ja führt mal weiter, Krieg ist mir doch egal die sagen, ja nee, ich bin äh besorgt und wir müssen das nicht unbedingt fortmachen, weil sie eigentlich nie damit was zu tun haben wollten und durch diese Mobilisierung, durch dieses Kriegsszenario, wird ihnen jetzt einfach klar dass sie davon so oder so betroffen sein werden.

Pavel Mayer

Ja und das, ich sage mal was auch selbst wenn man jetzt, ich sage mal, der der größte Russland-Fan ist und sagt, ach so schlimm. Ist, dass alles äh gar nicht alles äh völlig übertrieben. Allein nur die Tatsache, dass Putin sich genötigt sah. Sich im Fernsehen dann nochmal hinzustellen und öffentlich zu na ja sich nicht wirklich zu entschuldigen, aber so ein bisschen quasi zu sagen, ja äh oder einzugestehen, dass es nicht nicht rund läuft und dass Fehler gemacht worden sind und sagt dann zwar diese Fehler äh äh müssen korrigiert, werden und werden korrigiert werden und hat dann ja klargestellt, ja, dass eben auch Leute eingezogen worden sind, die. Ja zu alt sind oder krank sind oder äh viele Kinder haben.

Tim Pritlove

Tot sind.

Pavel Mayer

Ja Nee, aber diese äh diese drei Gruppen hat er dann dann spezifisch erwähnt, so was aber auch nicht zur Beruhigung der Massen beigetragen hat, weil anfangs war nur die Rede, also, Nur Leute mir die mit militärischer Ausbildung äh äh werden gezogen, also nur Reservisten. Aber war dann halt überhaupt nicht nicht mehr die Rede auch in dieser Klarstellung nicht. So sodass viele Leute haben haben halt sehr genau hingehört und nach der zweiten Rede hat dann glaube ich nochmal nach der Klarstellung hat dann der Flüchtlingsstrom nochmal weiter zugenommen, weil äh äh die Leute dann schon ein bisschen zwischen den Zeilen lesen und auch genau sehr laut hören, was er nicht gesagt hat, ja. Und insofern äh kann man noch so, kann man noch so sehr äh also so sehr man das vielleicht schönreden möchte oder oder will, gibt ja nur so Leute, die irgendwie der Meinung sind, ist alles ganz anders und Russland äh ist ja irgendwie wird, ungerecht behandelt und ist ja alles nur Propaganda. Das äh in dem Fall, glaube ich, kann man kann man sagen äh nee äh die Schlangen an den Grenzen sind sind real und das Putin sich hingestellt hat ist real und das glaube ich auch der da der. Der Chef von Dargestan war das, glaube ich, den kompletten Ausraster hatte, weil in einer Stadt dort, die Rekrutierer einfach rumgefahren sind mit einem Lautsprecherwagen und gesagt haben, alle Männer haben sich jetzt gefälligst beim Rekrutierungszentrum zu melden, ja. Alle Männer so mit Lautsprecherwagen durch die Straßen so und da hat er wirklich komplett den Anfall gekriegt, weil die Reaktion darauf hin war, dass die Hälfte der Männer. Die Stadt verlassen haben nach dieser Lautsprecherdurchsage. Die waren dann erstmal weg oder haben sich versteckt so, weil äh und und da der halt, ist ein ist auch ähm auf YouTube äh äh findet sich das auch. Es ist wirklich ein schöner Ausraster, der hätte irgendwie fast. Weil ich den Tisch kurz und klein geschlagen und meinte, wie kann man nur so blöd sein irgendwie und äh ja also. Nee, nee, das das läuft nicht rund. Ähm und. Am Ende auf auf jeden Fall ja ob's jetzt ob man soweit gehen kann und sagen würde, dass das diese Mobilmachung jetzt die, schwächt, so weit würde ich jetzt nicht gehen, sondern sie werden halt jetzt äh eines ihrer dringendsten Probleme. Zumindest ein Stück weit gelöst kriegen, nämlich dass sie einfach schlichtweg zu wenig Personal haben, aber äh, es kommt zu spät. Die Mobiemachung kommt einfach zu spät. Das hätten Sie vor der Invasion machen müssen. Dann hätte's vielleicht. Geklappt und die Leute irgendwie trainieren müssen, aber äh ja ich gebe dem, wie gesagt, vor allem deswegen wenig Hoffnung, weil. Putin offenbar unter Druck steht, unter Zeitdruck steht und äh das Vernünftige wäre jetzt gewesen, mhm. Die Leute vernünftig auszubilden, Einheiten aufzustellen, die zu trainieren und sich ein halbes, dreiviertel Jahr oder so Zeit zu lassen, um wirklich dann ähm, mit guten Truppen, die ein bisschen geübt haben schon mal ohne dabei gleich äh das gleich wieder zehn, 20 Prozent dabei draufgehen. Ja, das ist halt auch nicht gut. Wenn du sozusagen learning by by doing äh dann nennenswert deine die Leute, die da mit dir eingezogen äh wurden ähm dann niedergemetzelt werden, dass es nicht gut oder wenn wenn du gleich die Leute von Anfang an dann erstmal mit solchen äh katastrophalen Bedingungen schon mal so abschreckst, dann noch mal die Kurve zu kriegen ja wird schwierig aber die Erwartung ist. Dass jetzt Putin das erstmal nicht sofort um Kopf und Kragen bringen wird. Sondern dass er weiter die Kontrolle behalten wird und ähm. Das aber erwartet wird, dass irgendwann in den nächsten Monaten ähm das Ganze auch Resultate zeigt, so Putin hat wohl aus, meiner Sicht eben von Russland Experten, sage ich mal, denen ich glaube, also auch Großen, hat da noch ein paar Monate Zeit, aber eben das hatten wir dann. Beim letzten Mal ja schon, aber irgendwann im Frühjahr wahrscheinlich ähm oder wenn. Das jetzt mit der Offensive so weitergeht äh wie wir. Wie es im Moment läuft und äh die Truppen sehr schnell äh geschlagen äh äh werden, so dass weitere katastrophale Niederlagen gibt, könnte es schneller gehen, aber ja irgendwann wird der Punkt kommen wo Putin von der Bevölkerung die Rechnung präsentiert kriegt und gesagt okay jetzt hast du hier mobilisiert und ähm es hat jetzt trotzdem nichts gebracht äh so jetzt ist Schluss.

Tim Pritlove

Ja, die Botschaft könnte auch schon relativ bald äh kommen, aber glaube ich, das. Größte Fehler, der mit dieser Mobilisierung einhergeht und den er vielleicht hätte abmindern können, wenn er von vornherein eine sehr viel sanftere, Mobilisierung gemacht hätte, sagen wir mal gleich nach der Niederlage in Kiew. Dann ähm, wäre es nicht so aufgefallen, ja, so dass man ne, stattdessen haben sie ja versucht so aktiv Leute äh ranzuwerben, mit Geld zu holen. Das hat alles schon nicht funktioniert. Und ähm jetzt müssen wir mal äh gucken, wie das äh an der Stelle weitergeht. Wer äh. Ja äh nicht mobilisiert wird, ist übrigens etwas Snowden, der hat ja Knochen jetzt auch noch die russische Staatsbürgerschaft angenommen, hieß wohl, er sollte äh nicht eingezogen werden äh und nochmal Glück gehabt so. Es gab jetzt auch noch mal einen Gerücht, dass ähm. Gegebenenfalls äh vielleicht auch noch irgendwie über Belarus äh Loche mobilisiert werden, ja oder das Belarus selber noch mit in den Krieg einsteigt. Das halte ich eher für unwahrscheinlich. Ich glaube nicht, dass zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt irgendjemand noch in diesen Krieg einsteigen möchte, weil das ist einfach mal ein brennendes Schiff und da möchte keiner mehr äh richtig äh drauf und ich glaube auch Angriffe aus, Belarus. Ich glaube, die haben alle jetzt äh ordentlich Respekt, aber werden wir nochmal drauf äh eingehen, wenn wir gleich zum militärischen Teil kommen. Jetzt äh ist ja diese Mobilisierung nicht das einzige geblieben, sondern Putin hat äh alle Register gezogen und das getan, was ich ja ohnehin schon angedeutet hat. Er hat ja diese sogenannten Referenten durchführen lassen oder zumindest irgendwas veranstaltet, von dem man dann behauptet hat, dass während welche gewesen. Gut, das Ergebnis ist äh natürlich, veranstaltet. Ähm wo dann irgendwie die ganzen Auguren äh in so einem Saal rumsaßen, wo sie dann groß die Annektion dieser vier Oblasse, also Donetskund und Luhansk verkündet haben und das wäre ja jetzt alles irgendwie Russland, es wäre für immer Russland. Ja genau, so. Diese Veranstaltung als solche sollten wir vielleicht erstmal besprechen. Die bestand ja aus zwei Teilen. Da gab's ja immer diese offizielle Zeremonie und allein schon so, da war dann was weiß ich, zwei-, dreihundert, Großkopferte, die da irgendwie rumsaßen und sich das Ganze äh anschauten und in diesen Gesichtern war. Die totale Leere. Also das war ja so eine große Zelebration und jetzt Russland und jetzt sind wir irgendwie ein großes Land und überhaupt und irgendwie äh neue Ge, treten uns bei und man würde ja nur denken, dass könnte dann dem einen oder anderen doch mal ein Lächeln ins Gesicht ziehen. Es war einfach nur Leere in diesen Gesichtern.

Pavel Mayer

Ja und das und äh ich weiß nicht, ob es Zufall war oder Absicht, aber äh der Tag war halt zufällig auch derselbe, an dem Hitler, das Sudetenland annektiert hat. Ja? Mhm.

Tim Pritlove

Ja. An Parallelen ist das Ganze äh nicht arm, aber ich fand's halt einfach bezeichnend, dass du eigentlich diesen Leuten schon angesehen hast, wie sie sich in die Hose schissen und ähm dass da irgendwie so richtig keine Stimmung aufkommen wollte, auch nicht sehr viel anders vor dem Kreml, wo sie dann irgendwie auch noch so eine große Popanz-Show gemacht haben, wie es vor ein paar Monaten äh schon mal gab als äh Putin da in unserem Stadion aufgetreten ist, wo sie dann alle ihren Z-Wahnsinn äh gefeiert haben und jetzt auch so wie bei der Veranstaltung damals als auch bei dieser bestanden diese ganzen Jubelperser, die da rumstanden, alle aus irgendwelchen Staatsbediensteten, die halt mit Bussen rangekarrt wurden.

Pavel Mayer

Mit Hunderten von Bussen.

Tim Pritlove

Ne, so macht man das und also wenn's so gelaufen ist wie beim letzten Mal, wovon ich mal schwer ausgehe, da gab's ja so schöne äh Interviews noch mit den Leuten, als sie dann irgendwie da draußen rumstanden danach äh wegfahren sollten, mit ihren Bussen, da sind so Teams rumgelaufen, da haben wir gefragt, ja warum habt ihr hier dran teilgenommen? Manche wollten gar nicht antworten. Man hat's richtig gemerkt, wie sie sich geschämt haben und äh, haben dann einfach erklärt, ja, sie hätten äh heute Morgen noch gar nicht gewusst, worum's geht. Die werden einfach in irgendwelche Busse geladen worden und dahin gefahren worden. Hätten dann Allianz, Ort gemerkt an, was sie da dran teilnehmen. Ich schätze mal, das dürfte auch hier ähnlich äh gelaufen sein. Vielleicht haben sie die genommen, die nochmal sich besonders ähm jubeln verhalten können, aber na ja, am Ende äh war da irgend so ein Schauspieler, der dann irgendwie da groß eine versucht hat, daraus eine Party zu machen und hat irgendwie eine völlig absurde Rede gehalten, wo er den heiligen Krieg ausgerufen hat und versucht hat, hier noch irgendwie so 'n Schlachtruf zu etablieren der sich meines Wissens bisher nicht sonderlich durchgesetzt hat. Dieses.

Pavel Mayer

Mhm. Nee.

Tim Pritlove

Unsere Zarengeschichte und äh die waren ja schreckliche und äh so weiter, also die nehmen die ganze Zeit auf irgend so eine, Vergangenheit Russlands äh Bezug, die von großen Taten und großen Erfolgen könnten sollte und von großen Empire und Ruhm und Ehre und was nicht alles. Aber na ja, am Ende. Ist das Ganze äh mit dieser Annexion wunderbar äh absurd, weil es gab ja dann Leute, die nachgefragt haben, ja okay gut, also das war jetzt die Annektion. Könnt ihr uns mal sagen, wo genau jetzt die Grenze verläuft, von eurem neuen Land.

Pavel Mayer

Ja, ja, also das.

Tim Pritlove

Das konnten sie dann nicht.

Pavel Mayer

Ich meine, äh aber äh ja dazu aber ein Einkommen nah äh noch muss sagen zu dieser Zeremonie da hat jemand denn auch sie einen Hitlervergleich äh angestellt. Und nach dem Motto man auch Bilder von damals gezeigt und Kommentar war nur also Hitler konnte das besser ja so. Ja ein Kommentator der der auch diese äh sagen die Begeisterung oder den Mangel an Begeisterung ähm und hat dann sozusagen quasi auch diese diese Versuch bestimmte äh äh Rufe zu etablieren oder äh oder so oder die Leute dann quasi zum ja zum hurra hurra hurra und so also da da meinte er nur also ja. Nee, also Begeisterung äh wollte da nun wirklich überhaupt nicht äh aufkommen und das, obwohl man sagen kann, das ist jetzt das ist bestimmt. Sagen wir 20Prozent Putin, wirklich Putin-Fans, in Russland. Nur offensichtlich waren das nicht die Leute, die er da angekarrt äh hat äh so. Das waren nicht nicht die wahren Fans äh so, äh die da waren. Ja und jetzt bei der ja, bei der bei der Geschichte mit hin Grenzen so da war mein erster Kommentar irgendwie, was darf real Satire so ja du annektierst irgendwie etwas Gefahr, ja was habt ihr denn jetzt annektiert? Ja, hm also ähm.

Tim Pritlove

Müssen wir nochmal Rücksprache halten.

Pavel Mayer

Nee, die Antwort war dann irgendwann na ja da wo äh wo wir das Land besetzt halten, da annektieren wir, so. Ähm das heißt, es ist eine dynamische Annektion, dachte ich mir dann, weil sie annektieren halt nur das, wo sie's auch grade besetzt halten, das heißt Äh es ist halt wahrscheinlich dynamisch. So je nachdem dann wie der Frontverlauf ist äh ist dann weniger oder mehr offiziell annektiert. Irgendwie so. Es ist natürlich ein Riesenproblem äh so wenn und.

Tim Pritlove

Ist das natürlich praktisch, weil sie können jetzt sozusagen die Länder einfach rückannektieren so, ne.

Pavel Mayer

Mhm ja beziehungsweise äh äh ist äh sozusagen nimmt Russland ja dann quasi seine Grenzen zurück äh nach Bedarf, ja?

Tim Pritlove

Das ist so jetzt so überhaupt noch mal besonders irre, weil äh mittlerweile hat ja auch dann dieses Verfassungsgericht das irgendwie bestätigt so, was ja auch sehr interessant ist, also es hat glaube ich, diese Frage ausgelöst, weil wenn sie schon das Verfassungsgericht dann irgendwie sagt, so ja hm oder weiß nicht, ob das Verfassungsgericht, ich krieg's gleich durcheinander vielleicht irgendeine verfassungsgebende Entität auf jeden Fall, die das noch absegnen muss, hat das dann äh getan. Na ja, aber offensichtlich ohne klare Informationen darüber zu haben welcher Bereich denn jetzt eigentlich genau äh gemeint ist. Und das ist jetzt, nochmal besonders lustig, weil die für russische Verfassung wiederum sieht gar nicht vor, dass russisches Gebiet zurückgegeben wird. Also es gibt keinen Prozess. Man kann zwar was annektieren, aber das irgendwas wieder äh hergegeben wird, dafür gibt's sozusagen überhaupt gar keinen Vorgang. Wenn also Putin jetzt irgendwann mal gestürzt wird und irgendein Nachfolger äh sich dann vielleicht benötigt, sieht hier äh die Sachen wieder zurückzudrehen. Ist das irgendwie rechtlich auch erstmal alles gar nicht möglich. Na gut, das Problem werden Sie sicherlich dann noch in irgendeiner Form gelöst bekommen? Aber die Rede von von Putin ist halt einfach so dermaßen äh die rangewesen. Ja mit Andeutung über ja und der ganze Westen ist jetzt irgendwie gegen uns und das ist auch das Interessante, ne? Es ist jetzt gar nicht mehr von der Zerschlag, der Ukraine äh die Rede und irgendwie es werden auch auf einmal gar nicht mehr Nazis verfolgt, sondern ähm jetzt ist der ganze Westen die NATO äh ist jetzt gegen Russland, also zieht jetzt auch schon wirklich die ganz große Keule raus. Und das wirkt natürlich echt verzweifelt. Na ja, also der ganze Westen ist böse und äh er droht mit Atomwaffen. Da reden wir nachher auch noch mal drüber. Interessant ist das allerdings, dieser ganze Vorgang, dieser Annexion. Den ganzen New Cycle im Rest der Welt nicht nennenswert beeinflusst hat. Also alle haben da ja sowieso schon mit gerechnet und äh keiner war irgendwie bereit, da überhaupt groß drauf einzugehen auch nur so, ja.

Pavel Mayer

Mhm, ja.

Tim Pritlove

Reagieren wir gar nicht drauf. So, wir haben hier was äh zu tun. Stattdessen hat er äh. Eine Natomitgliedschaft beantragt sozusagen, Fastpath äh Regelung, die ist, glaube ich, so gar nicht äh gibt, aber die er dann einfach mal rausgehauen hat. Das war dann sozusagen seine Antwort, einfach eine interessante Methode hier auch wiederum, die es Thema zu wechseln und natürlich auch eine gute Gelegenheit, weil natürlich durch diese Annexion auch alle. Argumentationen, die sowieso immer schon auf dünnen Eis waren, mit fast jetzt irgendwie hier mit Friedensgesprächen und so weiter laufen sollte, sowieso hinfällig sind. Ne und die USA haben auch einfach nur ein neues Hilfspaket vorgestellt. Und mittlerweile sogar noch ein zweites äh Binnen einer Woche. Also das äh läuft nicht gut.

Pavel Mayer

Und ähm ja das Ganze erscheint in der Tat als äh überhastete Verzweiflungstat, sage ich mal, auch um wiederum bestimmte rechtliche Probleme umgehen zu können, nämlich einfach jetzt ähm die Leute, auch äh sagen nicht ins Ausland zu kämpfen zu schicken mehr, was ja mit äh Wehrpflichtigen oder normale Wehrpflichtige nicht, dürfen äh so also äh quasi auch so eine für ihn interne technische Geschichte. Aber ich glaube politisch hat er sich damit äh wirklich äh auch noch mal in äh beide Füße und Knie geschossen, weil ähm. Jetzt natürlich jeder äh auch denkt, okay ähm was ist jetzt denn der Unterschied zwischen Krim und den anderen Gegenden so ähm weil Vorher konnte man noch sagen, vorher war ja so ein bisschen im Westen auch äh ja Krim und so, die gehört ja zu Russland und wenn quasi da jetzt ja russischer Boden oder so aber das macht ja jetzt eh keinen Unterschied mehr. Das heißt, ich glaube, dass dadurch durch diese Annexion. Auch äh eher politisch äh einfach, ich sage mal, die unantastbarkeit der Krim ganz klar in Frage gestellt hat, äh ja äh und jetzt jetzt ist auch äh ich sage mal die die Krim quasi eher auf das Level runtergezogen worden äh in der in der Wahrnehmung des des Auslands. Äh auf die anderen besetzten Gebiete und nicht die anderen besetzten Gebiete quasi gedanklich auf das Level der Krim hochgezogen, was er eigentlich tun wollte.

Tim Pritlove

Das ist äh auch ein interessanter Aspekt. Ja, also man merkt ohnehin, also Putin hat einfach, Deutungshoheit komplett eingebüßt und das eben nicht nur im Ausland, wo er sie eh nie hatte, sondern eben auch im Inland. Also es ist halt einfach Keiner nimmt ihm den Scheiß nochmal äh ab und irgendwie das Eskalationspotential, das nicht militärische Eskalationspotential ist jetzt auch irgendwie ausgereizt. Also schlimmer kann's jetzt irgendwie gar nicht mehr kommen und niemand ist mehr nennenswert, überrascht über das, was er macht, außer vielleicht Pipelines äh in die Luft jagen, was ja auch irgendwie eine total weirde Geschichte ist. Vielleicht noch ein, zwei Worte zu dieser äh Nato-Mitgliedschaft. Das ist natürlich unwahrscheinlich, dass jetzt äh die Ukrainer jetzt irgendwie morgen in die NATO aufgenommen wird. Wobei man sagen muss, bei der öffentlichen Stimmung hat es sicherlich geholfen, diese Annektion. Zu sagen so äh es ist es ist klar dass die Ukraine langfristig irgendwann in der NATO landen. Muss, ne, weil ohne Sicherheitsgarantien für die Ukraine wird es eh nicht laufen und äh de facto. Wird das, was dabei herauskommt, auch nicht groß anders wirken als eine NATO-Mitgliedschaft. Abgesehen davon, dass, glaube ich, äh die meisten in der NATO, auch wenn sie das jetzt so offen nicht zugeben würden, die Ukraine definitiv auch in der NATO haben möchten. Einfach weil das ist so das ist so eine Armee. Die möchte man jetzt nicht, dass die jetzt irgendwie so eine so so eine Israel-Insel da auf einmal mitten in Europa bildet. Sagt so was, ihr wollt uns nicht helfen? Die Russen äh müssen eingedämmt werden. Ja sorry, dann müssen wir halt auch Atom äh Raketen. Heranzüchten. Wir hatten das auch schon mal. Wir konnten das auch. Wir haben auch mal versprochen, dass wir die abschaffen, weil die Russen gesagt haben, dass sie uns nicht angreifen. Das machen sie aber trotzdem. NATO will uns nicht helfen. Na dann sorry, dann müssen wir uns halt selber helfen. Allein, um das zu verhindern, wird so eine Nato-Mitgliedschaft überhaupt nicht äh zu vermeiden sein. Kanada, Tschechien, die baltischen Staaten natürlich sowieso, ein paar andere auch noch, die sind auch schon äh dabei und sagen, ja klar, machen wir so, aber ich denke mal äh gut Deutschland wird am Ende das machen, was die USA sagen, die USA sagen, warten wir mal ab und äh Türkei und Ungarn sollen erstmal hier äh Schweden und Finnland aufnehmen. Das äh. Ist auf jeden Fall auch hier. Geschickt von Selenski politisch gespielt, ne. Ja und in der Zwischenzeit schickt also USA einfach noch mehr Waffen und ich glaube, das zweite Waffenpaket, was jetzt auch noch hinterher geschoben wurde, dass ähm. Ist noch mal more of the same, aber es wird jetzt wohl hinter den Türen auch schon kräftig darüber verhandelt, wie denn diese Long-Range-Munition und diese Attacke MS äh äh Waffen dann doch vielleicht in die Hände der Ukraine geraten können. Äh bietet die Ukraine äh den USA sozusagen ein ein Veto pro Einsatz äh an, so nach dem Motto, sagen ihnen, ja wir wollen das hier irgendwie angreifen und so, ob das die USA machen werden, weiß ich nicht, weil sie damit ja im Prinzip aktiver der der dem Militärhandlungen werden, aber die die Debatte nimmt einfach an Geschwindigkeiten, Entschärfe zu und Putin tut halt alles dafür, um Vorlagen zu liefern, dass man sagt, also jetzt ist schon wieder Eskalationspotenzial ausgeschöpft worden, dann können wir halt auch ein bisschen nacheskalieren, ohne dass jetzt hier äh uns jemand groß einen. Vorwurf machen könnte. Gut, schließen wir mal äh diesen Teil äh mit der Annexion auch äh. Und kommen wir mal auf die konkrete, militärische Lage, denn, da geht's rund. Am Tag der Annexion von äh Luhansk, wurde äh Entschuldigung nee von äh Dunetsk Also von allen Oblasten natürlich so, ne, wurde dann auch gleich einen Tag später so eine ist also gleich eine Stadt wieder ausgetreten und zwar Lyman. Was ist passiert? Also wir hatten ja jetzt in den letzten Wochen die Rakive Offensive, wo die äh Ukraine ja extreme Landgewinne gemacht hat, indem sie einfach geschwächte Stellung der äh Russen ausgemacht und ausgenutzt hat und dabei irgendwie dann mal eben zehntausend Quadrat Kilometer Land wieder zurückgewonnen hat. Diese Offensive ist dann weitergegangen. Also das war ja das, womit dann damit geendet wurde, dass einerseits die Stadt Isum eingenommen wurde, wichtiges Truppenzentrum und sich danach im Prinzip erstmal eine neue Frontlinie an diesem Osthilfluss. Bildet hat, der da so Nord, Süden in diesem Gebiet. Durchgeht und damit war auch fast die gesamte der gesamte Oblast raktiv äh befreit, fehlten noch ein paar Meter. Dann passierte erstmal eine Woche nix. Beziehungsweise da wird nicht nichts passiert sein, sondern vor allem mussten natürlich diese Gebiete erstmal äh gesichert werden und auch viel dafür getan werden, dass die Leute dort versorgt werden et cetera und man muss ja auch die ganzen Panzer erstmal, schleppen, die da rumstehen, damit die irgendwie wieder repariert und wieder benutzt werden können aber natürlich äh hat die Ukraine nicht aufgehört, hier militärisch weiterzudenken und äh hatte äh zumindest einzelne Truppen und natürlich auch ihre Artillerie und Hamas äh Raketen am Start. Um dieses Shaping auch weiter voranzutreiben und das ist dann eben vor einer Woche äh richtig losgegangen. Es dann einen weiteren Vorstoß nach Osten im südlichen Teil von äh und äh. Es ist dann relativ schnell gelungen, den Vorschlag es so so zu machen, dass eben diese Stadt Lüman komplett, eingeschlossen wurde oder fast komplett eingeschlossen wurde und das ist überhaupt grade so ein bisschen die, Strategie wie die Ukraine vorgibt. Man setzt nicht unbedingt dadrauf jetzt voll frontal auf irgendwelche Städte zu prallen, wo die großen Truppenkonzentrationen sind, sondern man konzentriert sich eigentlich eher auf diese Bereiche drumherum die einfach schlecht abgedeckt sind, weil den Russen einfach die Infanterie die nicht mehr diese ganzen Stellungen besetzen können beziehungsweise die einfach von demoralisierten und ausgehungerten, ausgemergelten und viel zu lange im Krieg befindlichen Menschen. Geführt wird, so dass dann eben die Special Forces hier, äh den ganzen technischen Vorteil, den die Ukraine mittlerweile hat, Nachtsichtgeräte äh et cetera halt die besser Artillerie, die bessere Aufklärung, die ganze Drohnentechnik, also das ist ja einfach ähm alles enorm modernisiert worden und vor allem ist die Kampftechnik enorm äh angestiegen und. Gibt da keine Zahlen, aber man kann davon ausgehen, dass die Ukraine auch sehr viele neue Truppen mobilisiert hat und das tun sie ja halt auch schon seit Anfang des Krieges. Und die kommen jetzt eben zum Einsatz, das heißt sie haben ausgeruhte, durchrotierte. Kräfte, die gut ausgebildet sind, die gut ausgerüstet sind und die jetzt eben auch mit der ganzen Aufklärung der Amerikaner und den Möglichkeiten, die die Ukraine sich selber geschaffen hat, hier äh klug vorangehen und die Russen sind einfach, komplett überfordert damit. Das heißt, sie stoßen jetzt in diese unbesiedelten oder schlecht geschützten Gebiete ein und umzingeln einfach diese ganzen anderen äh Städte. Und Zentren, sodass dann den Russen nichts übrig anderes übrig bleibt als zu flüchten. Und genau das ist halt hier in Lüman passiert. Das ist also die zweite große Niederlage jetzt nach äh Isum und ähm, Bedeutung von Lyman ist auch nicht zu unterschätzen, weil das ist halt ein ganz wichtiges Eisenbahnkreuz in dieser Donezregion und äh das äh bedeutet natürlich für die Russen ein weiterer großer Verlust äh von Eisenbahninfrastruktur, die einfach für ihre Verstärkungstechnik sehr wichtig ist und da sie kaum noch über Transporter verfügen und mittlerweile irgendwie mit Reisebussen irgendwie äh ihre Truppen durch die Gegend fahren, also komplett ungeschützt. Ähm sieht man einfach das ganze Gerüst der russischen Verteidigung auseinanderbricht. S we speak stoßen die Truppen auch äh noch weiter nach Osten. Da wird's äh demnächst wahrscheinlich die Verkündigung geben, dass der gesamte Oblast Rakie von Russen befreit ist. Da fehlt jetzt nicht mehr viel. Es sind nur noch wenige Kilometer nach Norden, die noch mit eingenommen werden müssen. Das wird mit Sicherheit ähm nächste Woche abgeschlossen sein, wenn ich's schon sehr viel früher. Und es sieht jetzt so aus, als ob die nächsten Städte äh in Angriff genommen werden. Also Kriminal, das sind so die Worte, die man hier demnächst häufiger hören wird und es droht dann sogar auch eine Umzingelung. Der schwer umkämpften Gebiete, wo wir monatelang drüber geredet haben Also Sivero äh Dunets und äh das war ja da dieser Nutzungskrieg über den ganzen Sommer hinweg und es sieht einfach in zunehmende Maße so aus, als ob die Russen da große Probleme haben werden, diese Gebiete zu halten. Und dann könnte diese ganze Dunets-Frontlinie total zusammenbrechen. Wenn man nicht sowieso schon festhalten kann, dass eigentlich die ganze Frontlinie der Russen dabei ist, äh um zu, Kippen wie so Dominosteine.

Pavel Mayer

Ich meine gut, sie werden natürlich irgendwie oder sie müssen halt jetzt reagieren so, dass dass, Problem, das größte Problem scheint zu sein, was ich vorhin schon angesprochen habe, die Führung, einfach die russische Führung ist einfach Mist. Die äh ja ähm und deswegen ist es ihnen dann auch nicht gelungen oder ja einfach die Front da wirklich zu schließen, lückenlos zu schließen oder äh solche Verteidigungsstellungen auf zu bauen. Ähm ja äh das äh die die Ukrainer ähm. Zum Stillstand gebracht, haben gesagt, die Ukrainer haben halt dann immer irgendwo dann, wie du schon sagtest, halt Stellen gefunden, die dann einfach nicht hinreichend verteidigt waren oder äh was wohl auch teilweise äh ja der Fall war in verschiedenen Gegenden, dass die dann irgendwie äh gigantische Verteidigungsstellungen gefunden haben ähm die aber auch verlassen worden sind, die halt nie genutzt worden sind, ja. Ähm und äh das ist ein bisschen das das zweite Problem. Entweder haben sie keine Stellung oder wenn sie Stellung haben, haben sie keinen Bock. Ähm die zu besetzen äh oder äh sie sind halt überflüssig, weil die Ukrainer leider schon von einer auf einem ganz anderen Weg den niemand antizipiert hat ähm ähm ja genommen haben und äh es ist eben. Ja im Moment ihnen alles wegrutscht.

Tim Pritlove

Das ist dieser Einschlusstaktik ne also die gehen dann halt die Stellung von Flanken an, die dann einfach so dicht zu verteidigen sind. Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum die äh Stellung so schnell aufgegeben werden Offensichtlich ist es den ähm den Ukrainern mittlerweile gelungen wirklich äh sehr gute Jamming Methoden zu entwickeln, um die gesamte Funkkommunikation zusammenbrechen zu lassen. Also das ist jetzt gerade in äh berichtet worden und ich vermute mal, dass es jetzt auch nichts, was jetzt erst diese Woche stattfindet. Das heißt, diese Stellungen sind dann teilweise komplett ohne Kommunikation. Die sehen dann die Panzer auf sie zurollen, Panzer haben sie irgendwie keine mehr, Die sitzen da irgendwo im Schützengraben mit ihr ein paar Gewehren und vielleicht noch ein paar MGs und aus dem einen oder anderen Panzerabwehrrakete, wenn überhaupt so. Kriegen aber dann keinerlei Artillerieunterstützung mehr. Das heißt, sie seien ja hier, wir werden angegriffen. Haut mal hier mit der Artillerie drauf, aber wir sind nicht in der Lage, das noch zu kommunizieren. Und dann merken sie einfach, okay, uns hilft hier eh keiner, schnell weg und das ist das ist sozusagen das, was es noch weiterhin antreibt. Also es ist ja auch gar nicht mal nur ein Faktor, sondern es ist mittlerweile eine eine Vielzahl von Faktoren, die dazu beiträgt, dass ihnen die äh dass ihnen die Munition ausgeht, dass sie irgendwie die Ausrüstung nicht haben, dass. Nicht haben, dass sie komplett demoralisiert sind, verwundet sind, keinen Support haben et cetera.

Pavel Mayer

Das kann wirklich gut sein. Äh wie gesagt, der Kampf ums Elektromagnetische Spektrum. Ähm der lief, am Anfang oder in der Zwischenzeit nicht so gut für die Ukraine, so. Am äh Anfang erstmal gut waren die Russen hatten selber riesige Probleme, weil nicht genug geplant war, aber haben's dann irgendwann schon ganz gut auf die Reihe gekriegt und die russische Technologie ist da auch nicht schlecht, ja. Sie haben dann schon gute Jamin Experten, die haben auch dann viele Ukrainer äh ukrainische Drohnen und so übernommen und andere äh Dinge und es gab dann halt schon also die Ukrainer hatten selbst auch riesige Probleme äh irgendwann äh zu kommunizieren zwischendurch. Das wird. Nie so richtig publik äh äh gemacht, aber das war ein Riesenproblem und es kann jetzt äh sehr gut sein. Offenbar, dass die Ukrainer da jetzt besser äh geworden äh sind und das andere Problem halt äh mit. Kampf ums Elektromagnetische Spektrum äh der will halt auch koordiniert sein, weil du willst ja selber zwar. Den Gegner stören, aber nicht deine eigenen Truppen stören so, das heißt du musst halt vorher dir überlegen äh auf welchen Frequenzen und wie du wann wohin wechselst und unterwegs bist und so, das ist halt auch ein das ist ein Irre Schachspiel äh so dieser Kampf ums Elektromagnetische Spektrum. Und da kann's gut sein, dass ohne dass da viel drüber geredet wurde jetzt die äh Ukraine ähm da. Aufgerüstet äh wurde und jetzt auch einfach besser geworden ist äh selber den Gegner zu stören und umgekehrt äh in der Lage zu sein, trotzdem noch zu kommunizieren. Ähm. Und äh umgekehrt äh Russland eben ist da jetzt Sonnenchaos ausgebrochen, dass die wiederum jetzt nicht in der Lage sind, in dieser dynamischen Situation äh dann ihre Planung ähm so ihre Frequenzplanung und ihre Codes und und so äh ähm das Ganze so abzustimmen, ja dass sie dass sie schlichtweg auch offenbar den Kampf ums Elektromagnetische Spektrum grade verlieren. Oder verloren haben.

Tim Pritlove

Also es ist als müsse ein Aspekt, was man nicht vergessen darf, ist, sie haben auch vor allem den äh Kampf um die logistischen Linien äh verloren, weil das ist halt das, was die Ukraine auch sehr erfolgreich machen. Also sie, bereiten alle äh Vorstöße äh mit Präzisionsatellerie äh Schlägen vor mit diesen Heimmaßsystemen haben sie einfach eine extrem hohe Treffergenauigkeit sie haben Special Forces, sie haben natürlich auch einen zunehmenden Maße den Support. Der äh Bevölkerung, die äh entsprechende Tipps geben infiltrieren einfach das Gebiet. Sie finden raus, wo sind äh hier entsprechende Truppen Standorte, wo sind äh Artillerie äh Orte, die Russen jetzt auch schon deshalb dazu übergegangen sind, ihre Artillerie noch feiner zu verteilen natürlich dann auch bedeutet, dass jetzt fast bei jedem Vorstoß und bei jeder aufgegebenen Verteidigungslinie entsprechende Mengen an Munition auch eingesammelt werden können. Sie haben enorm viele Panzer verloren, sie haben noch sehr viel mehr ähm entsprechende ähm Gerüsse äh na armierte Fahrzeuge äh. Verloren. Ihnen fehlen einfach die Transportmöglichkeiten und ihnen fehlen vor allem Lastwagen. Das heißt, sie sind nicht mehr in der Lage ihr Equipment zu äh transportieren. Sie sind nicht mehr in der Lage, Verstärkung zu trans sie sind nicht in der Lage, Munition nachzurüsten. Das ist einfach ein totales Drama. Und natürlich kommen wir jetzt auch langsam in äh die regnerische Zeit, also da ist jetzt deutlich mehr Schlamm am Start als noch vor ein, zwei Wochen und das macht die Sache für die Russen nicht einfacher, weil deren Logistik basiert eben auf Eisenbahnen.

Pavel Mayer

Aber auch für die Ukraine, also an sich ist es so, dass schlechtes Wetter eher den Verteidiger äh äh bevorzugt und äh den Angreifer benachteiligt.

Tim Pritlove

Es werden auch zum Beispiel fast kaum noch Einsätze der russischen äh Luftwaffe registriert und Äh stattdessen sind die Ukrainer jetzt äh deutlich mehr unterwegs und äh die Verluste, das hat man letzte Woche schon angesprochen, die Verluste äh der Luftwaffe der Russen ist auch sehr hoch, also fast jeden Tag wird da irgendwie wieder in so eine SO 24 abgeschossen, auch Hubschrauber müssen äh drunter leiden. Also denen fehlt halt einfach in zunehmendem Maße, sowohl das Personal als auch die Munition als auch das Gerät. Und die ganze Power. Der Russen kommt aus ihrem aus ihrer Militärtechnik, das ist das, was sie so gefährlich macht. Das ist nicht die Soldaten, sondern es sind im Wesentlichen diese Geräte und diese Geräte kriegen sie immer weniger äh zum Einsatz gebracht aus zahlreichen Gründen.

Pavel Mayer

Plus ist äh wurde ja auch schon erwähnt, dass äh die Ukrainer ähm ihre Flugzeuge mit diesen Harmraketen, also mit, äh den ähm Antiraderti-Radio äh ähm, Raketen ausgestattet äh haben. Da haben sie dann zwar nicht alle Features, aber die haben dann eben Librarys äh drin so. Onboard äh diese Raketen, wo sie dann bestimmte russische Systeme dann auch erkennen, äh beziehungsweise musste ihn dann vorher sagen quasi, nach welcher Art von System äh soll ich denn jetzt suchen? Und. Ähm das waren die Russen wohl bisher auch nicht gewohnt äh sage ich mal, dass sie äh ihr Radar abschalten mussten. So also wie du halt dann wie du rum vermeidest äh äh von so einer harm getroffen äh zu werden ist, dass äh wenn äh du denn dann merkst, dass da eine im Anflug ist äh schaltest du halt deine war da dein Radar ab, ja? Ähm. Aber wenn du dein Radar abschaltest, siehst du halt nichts mehr. Das heißt, selbst wenn du jetzt mit den Harnraketen nicht unbedingt äh jetzt was triffst äh oder zerstörst, weil die das abgeschaltet haben, eröffnest du dir damit eine. Ein Zeitfenster wo deine Luftwaffe da rein kann, weil die alle ihre Radler abschalten mussten für die Zeit, weil halt Harmraketen im Anflug äh sind so funktioniert das das Spielchen halt auch und weil die Russen das aber erst nicht gewohnt waren und davon ausgehen, dass halt eine ganze Reihe von äh, Stellungen einfach nicht abgeschaltet haben erstmal und das eine Weile gedauert hat, bis sich das rumgesprochen hat, äh dass ja äh dort Gefahr droht und äh so sind wahrscheinlich also ich denke nicht, dass das so weitergehen wird, aber Sie haben zumindest wohl auch ein paar Stellungen erwischt äh äh damit bis die Russen dann vorsichtiger geworden sind, aber blind dadurch.

Tim Pritlove

Also das ist das ist offensichtlich. Die äh Ukraine können ihre äh eigene Luftwaffe, die nicht nennenswert dezimiert ist, immer besser zum Einsatz bringen und äh das ist halt auch so ein weiterer Faktor. Also man könnte jetzt so zehn, 20 Sachen aufzählen, generell ist es so die Situation der Russen verschlechtert sich im Personalbereich, im Versorgungsbereich, Logistikbereich, Kampfmittel. Geht ihnen irgendwie alles verloren. Und es wird nicht besser und es wird noch schlimmer werden. Und bei der Ukraine ist es genau, andersrum. Es trifft immer mehr gut ausgebildetes Personal ein. Sie bekommen immer bessere äh Waffen. Die Munition wird ausgestattet mit jedem Meter, den sie auch, gewinnen. Äh verbessert sich ihre logistische Gesamtsituation, weil sie ja ohnehin durch diese, in die Länge gezogene Frontlinie im Vorteil sind, weil sie innerhalb des Landes leicht verschieben können, die Russen halt alles irgendwie äh über tausende Kilometer äh hin und her schieben müssen und das halt in zunehmendem Maße immer weniger tun können und dabei auch noch aufgerieben werden von den Ukrainern. Also das ist äh wirklich nicht schön. Vielleicht äh um diesen Blog mit der Rakif Luhansk-Offensive, wie ich sie jetzt mal genannt habe, äh abzuschließen. Was könnte jetzt hier das Endgame sein, denke, dass das jetzt äh noch eine Weile so weitergehen wird, also auf jeden Fall ist der Norden des äh Luhanskoplas, der ist sozusagen als nächstes dran, ne? Er hat ja schon gesagt, also jetzt äh die Region, äh Rakif, die ist jetzt quasi schon so gut wie komplett zurückerobert. Da fehlt jetzt nur noch wenige ähm Kilometer im Norden. Aber das äh ist vielleicht schon zu diesem Zeitpunkt, wo wir das aufnehmen schon getan und von dort werden sie dann weiter nach Osten vorstoßen und ich sehe nicht so richtig, wie die Russen dem noch irgendwie nennenswert etwas entgegensetzen wollen. Da sind einfach die Kräfte nicht da, die sind einfach alle, die stecken woanders fest und äh mit der Taktik, mit der sie jetzt vorangehen und mit der Technik, die sie haben, werden sie also äh das einfach weiter fortführen können, das heißt, wir werden jetzt sehen, dass äh äh das ist so die nächste Stadt äh in der Mitte, die dort auf dem Weg liegt, die äh wird sicherlich angegriffen werden beziehungsweise wahrscheinlich auch wieder umringt werden und dann äh flüchten die irgendwann und äh langfristig Ist es dann die Stadt äh Staro Bills Wenn die fällt, dann ist sozusagen auch noch die letzte Nord-Süd ähm Eisenbahnlinie eingenommen und dann äh ist da einfach mal Muffensausen angesagt. Da kann dann Russland eigentlich nichts anderes machen, als sich auf diese 2014er, Verteidigungslinie zurückzuziehen, also den Bereich von Luhansk zu kontrollieren, den sie bisher schon äh kontrolliert hatten. Bevor sie jetzt eben den neuen Anlauf im Februar gemacht haben. Das Ganze hat natürlich auch noch ähm Auswirkungen auf Donetsk, also dieses ganze Geschehen, was wir jetzt beschrieben haben, das ist ja so genau am am äh an so einem Dreieck von Luhansk, Krakie und äh also konkret hat sich das im Norden von Donetsk. Und ähm dort wird ja noch kräftig äh gekämpft. Es ist so völlig absurd, also überall sind die Russen in der Verteidigung. Derzeit oder eigentlich am Flüchten, äh nur an einem einzigen Ort, hauen Sie die ganze Zeit noch drauf und das ist halt irgendwie Bach. Wo sie jetzt irgendwie seit drei Monaten versuchen irgendwie voranzukommen und irgendwie so 50 Meter Landgewinn äh gemacht haben und das ist da, wo. Gruppe arbeitet und man macht so den Eindruck, dass die sozusagen so aus aus Prinzip einfach äh weitermachen wollen, äh einfach um da zu glänzen. Aber es macht einfach keinen Sinn, ja. Es ist schon so ein Running Gag geworden, das wie so überall wird die weiße Fahne gehisst, nur ein Bachmuta geben sie irgendwie äh nicht auf. Aber auch das wird dann halt irgendwann ein Ende finden spätestens wenn ähm tatsächlich gelingen sollte äh zurückzuerobern, weil dann ist da äh einfach äh vorbei und dann können sie eigentlich nichts anderes machen, als sich in die Stadt Donez zurückzuziehen. Und dann ähm ja wenn da die Karten auch neu gemischt in dieser Region.

Pavel Mayer

Wenn langfristig natürlich ist jetzt.

Tim Pritlove

Also das denke ich wird noch dieses Jahr passieren. Ja, auf jeden.

Pavel Mayer

Also ja mal irgendwann, gut jetzt mit mit Winter wird halt auch nochmal interessant und chaotisch äh werden, weil äh wie gesagt, erst mal kommt ja zwischendurch die Schlammzeit, aber dann irgendwann friert das Ganze zu und dann kann man halt doch wieder mit Panzern äh auf den Feldern. Äh rumfahren oder mit mit anderen Fahrzeugen, das heißt, es wird eben viel auch so noch vom vom Wetter abhängen und dann natürlich auch äh die Russen nicht dann vielleicht, wenn's zu kalt wird, auch einfach erfrieren in ihren äh Gräben. Oder äh ja sich einfach keine Ahnung ähm ja äh wo wo sie sich dann äh noch aufhalten müssen. Sie müssen sich dann irgendwie eingraben und äh dann ja.

Tim Pritlove

Eingraben ist dann auch nicht mehr. Ja, also wenn der Boden gefroren ist, dann kannst du halt auch nicht mehr eingraben, das heißt, sie können dann maximal die Stellung noch benutzen, die sie jetzt haben. Und da können sie dann erfrieren ähm und wenn sie irgendwie sich ein bisschen aufwärmen wollen, äh müssen sie halt ein Feuer machen, äh weiß man ja sofort, wo sie, also das wird irgendwie nicht gut enden und ich denke da äh wird dann auch die überlegende Technologie der Ukraine einfach voll greifen. Deswegen, ich denke äh das Ding ist äh gelaufen. Ich sehe. Chance äh in Luhansk im Norden dass sie das noch in irgendeiner Form lange halten können. Wir werden's sehen. Das ist mein Tipp. Ich hatte ja letztes Mal schon gesagt, dass sie äh den Norden in Angriff nehmen werden und genau danach sieht es jetzt eben auch aus.

Pavel Mayer

Ja, ich meine, gibt so ein paar Dinge, um jetzt nicht nur sagen, also mein Bild, zum Beispiel der Panzerzähler, den ich äh vorhin, erwähnt hatte. Äh so, der hat jetzt grade aktuell noch rund 6000 Kampfpanzer gezählt, die in russischen Depots stehen und das ist jetzt auch nicht nur Alter Schrott äh den den den sie haben. So also es ist ich meine es ist ein bisschen eigentlich unklar unverständlich oder das das Problem ist eher, dass die glaube ich es ihnen nicht an Panzern mangelt, sondern an Leuten, die sie bedienen können und die sie warten können, das ist zum Beispiel.

Tim Pritlove

Es fehlt ihnen auch an Bahnlinien, auf denen sie dir irgendwie dahin fahren können.

Pavel Mayer

Ja, das ist das andere Ding, aber das ist halt erstmal also Panzer und vermutlich Munition liegt noch, irgendwo äh in Massen rum, für für mehrere Jahre Krieg, ja. Ähm so, also es ist jetzt nicht so, dass das Russland jetzt. Völlig also absolut völlig am am Ende wäre und Sie haben auch noch gute Truppen und und so, aber ähm ja, wie gesagt, mit ich meine, die beste Truppe nützt nichts, wenn äh dir deine Führung halt einfach unsinnige Aufgaben gibt, die äh dich äh total in Nachteil äh äh versetzen, wenn die dich in sinnlose Angriffe reintreiben, die nichts bringen oder dich vom Rückzug abhalten, wenn ja also so das ist das ist so ein bisschen mein Punkt und.

Tim Pritlove

Aber auch die guten Truppen sind auch schon seit sieben Monaten dort vor Ort. Die sind einfach ausgebrannt, die sind durchgekocht und auch die äh äh haben Versorgungsprobleme. Abgesehen davon, da kommen wir jetzt nämlich gleich auch drauf, dass viele davon gerade äh in eingeschlossen sind.

Pavel Mayer

Ja aber wie wie gesagt, wenn ich sage mal um wenn jetzt die Russen irgendwie das mit ihrer Führung auf die Reihe kriegen würden, ja und äh die äh da haben wir wieder das alte die alte Debatte und die politische Führung äh äh sich da nicht ständig einmischen würde äh und äh irgendwie verhindern würde äh diesen Krieg vernünftig zu führen so in dem Fall ja mehr oder weniger Putin ähm Putin ist schuld, ja an vielen.

Tim Pritlove

An allem eigentlich. Ja ja klar, aber das wird sich nicht ändern. Und wenn es sich ändert, dann ist der Krieg sowieso vorbei, weil ohne Putin wird's diesen Krieg äh nicht mehr geben. Zumindest nicht in dieser Form.

Pavel Mayer

Sehr unwahrscheinlich, ja.

Tim Pritlove

Ja sehr unwahrscheinlich. Also es ist überhaupt die einzige äh Methode, wie man das beenden kann. Lass uns mal auf die zweite Offensive kommen, weil die ist äh sehr das ist die Offensive in. Diese ganze ähm Gegenoffensive der Ukraine, die ja lange angekündigt war, hat ja scheinbar Interessen begonnen und dann war das ja nur so ein ähm ja so ein Ablenkungsmanöver in gewisser Hinsicht und dann äh hatten wir diese Rakito-Offensive, die dann so durch, powert hat und alle haben sich gefragt, okay, was jetzt mit passierte nochmal irgendwas und das hat man ja auch schon beleuchtet dass es eher so aussieht als ob eben hier Ukraine einfach auf den richtigen Zeitpunkt wartet und einfach abtastet und erstmal das Feld äh bereitet, so wie sie's halt auch sonst überall gemacht haben. Also diese Shaping-Missions und ähm. Ähm ausführlich dargestellt, hatten wir ja auch schon äh diese Situation, fast vielleicht noch mal kurz zusammen. Also es geht um diesen äh rechts äh liegenden Uferteil, also den westlichen äh Teil des äh Nipa. Ähm der. Ähm ja von Russen besetzt wurde mit der Stadt und dort gibt es halt nur zwei Brücken. Eine, die Alexandriewer äh Brücke bei Caeson. Die ist halt jetzt weitgehend zerstört worden oder zumindest unbefahrbar gemacht worden und ähm die andere äh ist für normale Fahrzeuge noch befahrbar. Das ist bei diesem Staudamm beim Nova Kakowka und das war's. Ja und äh da halt die Ukraine so schön gedroht hat, sind dort sehr viele russische Truppen. Man schätzt so ungefähr 20tausend, die da irgendwie äh abhängen und sind halt umringt von den Ukrainern und die haben halt hier und da mal äh angefangen anzugreifen, aber es war nie so richtig klar, wo die Offensive jetzt wirklich startet, wenn sie startet. Das wissen wir jetzt. Nämlich ganz im Osten und da sind sie vor ein paar Tagen losmarschiert und es ist so ähnlich wie jetzt äh zuletzt in Aktiv. Geht's auf einmal richtig schnell. Mit derselben Taktik. Sie stoßen halt in diese schlecht gesicherten Bereiche vor, wo nur so ein bisschen Infratie ist, flankieren die dann äh von verschiedenen Seiten und die sind gerade dabei. Komplett sich aus diesem östlichsten Teil zurückzuziehen. Also. Da geht's jetzt äh ähnlich zur Sache und sind wieder mal große Geländegewinne gemacht worden. Sind schon wie 2000 Quadratkilometer schon wieder an die Ukraine gefallen.

Pavel Mayer

Mein Eindruck war auch, so wie du's geschildert hast, das ging ja irgendwie wochenlang hat man das Gefühl, okay es wird getrommelt und äh aber es ging irgendwie immer nur so hundert meterweise voran mal einen halben Kilometer am Tag äh äh hier und so und kleinere Fortschritte und Man hat ja fast schon das Gefühl, okay hm wird vielleicht erstmal äh doch nicht oder ja, also es ging jedenfalls nicht voran. Äh so vielleicht mal einen Kilometer hier, ein halber Kilometer da und mein Eindruck war jetzt, dass äh jetzt an einem Tag plötzlich 20 bis 30 Kilometer äh irgendwie sich die Front verlagert hat, sehe ich das richtig.

Tim Pritlove

Ja, also wir haben irgendwie am ersten Tag irgendwie 25 Kilometer äh wettgemacht so äh in der Größenordnung. Das weiß man nicht so ganz genau, weil natürlich auch eigentlich alles immer sofort berichtet wird. Aber äh die Position, auf die sich die Russen angeblich zurückgezogen haben, die wurden dann äh ja da wurden am laufenden Meter wieder neue, genannt. Und jetzt ähm haben sie so eine ja scheinbare Verteidigungslinie. Die aber auch nicht so den Eindruck macht, als ob die noch groß halten wird und das bedeutet, dass es dann demnächst den Kampf geben wird, um ja diesen Staudamm, bei Nova Kakovka. Das ist, sagen wir mal, der neuralgische Punkt und da wird sich das dann auch alles entscheiden, russische Strategie ist und wenn die russische Strategie so ist wie sie bisher war dann ja kann es so aussehen als ob sich die Russen gleich das nächste Ei legen, weil wenn sie jetzt sagen Casson muss gehalten werden. Dass Putin sagt, weil das ist ja für ihn total wichtig, dass Resson gehalten wird, weil das ja die größte Stadt, die sie eingenommen haben und das ist sozusagen das Tor nach Odessa und wenn sie äh das verlieren, dann verlieren sie diese ganzen Brückenkopf, den sie da äh sich aufgebaut haben. Na ja und das will er halt nicht. Dementsprechend wird er irgendwie diesen Truppenbefehlen dort zu bleiben. Oder wird befehlen lassen, ne.

Pavel Mayer

Ich meine, hat er ja bereits sich also.

Tim Pritlove

Ja, aber jetzt auch im Kontext dieser aktuellen Kampfhandlung, so, weil jetzt werden sie halt nach Westen gedrückt und jetzt hätten sie ja noch die Möglichkeit, mit Fahrzeugen über diesen Damm. Zu flüchten, nicht mit Panzern, aber mit Trucks. So und dann könnten sie halt Personal äh retten und sie könnten sich retten und äh könnten irgendwie Material und Munition äh retten. Sie könnten zumindest irgendwas noch retten. Wenn sie sich aber jetzt sozusagen durch diesen, hinter. Äh Nord-Süd äh verlaufenden Innovlez Fluss verschanzen und sagen, nee, wir müssen jetzt hier irgendwie halten, dann sind sie halt in der Falle, weil sie können über diese andere Brücke nicht mehr flüchten. Auch nicht mit äh normalen Trucks und es ist halt überhaupt nicht absehbar, wie sie halten wollen. Die Ukrainer werden mit Sicherheit nicht auf Städtekampf gehen, sondern die werden die da halt einfach klein kochen. Und dann äh heißt es halt aufgeben für die, also die haben auch keine Möglichkeit, die können auch nicht durch den Fluss schwimmen oder so. Es ist einfach unmöglich.

Pavel Mayer

Und ich denke mal auch nicht, dass die, ich sage mal so, den den Willen haben, äh den äh zum Beispiel umgekehrt äh. Jetzt bei dem russischen äh äh Vormarsch ähm so Maria Pohl äh zum zum Beispiel dort die die Verteidiger oder so äh und wo äh dann. Aber auch Russland ja unbedingt pushen oder Russland unbedingt pushen musste oder oder gepusht hat ohne Ende äh und eigentlich auch nur hätten. Abwarten müssen, ja? Und das das scheint sich mir wie so ein roter Faden äh durch durch diesen ganzen Krieg. Bisher zu ziehen. Es ging. Am Anfang irgendwie in den ersten zwei oder drei Tagen ist das Ganze halt aus den Fugen geraten und ausm Tritt gekommen und seitdem ähm ja haben sie ihren Tritt nicht nicht richtig wieder äh gefunden, so.

Tim Pritlove

Sie hatten ihn eigentlich nie.

Pavel Mayer

Und äh ja, beziehungsweise und haben ihn deswegen, na ja, äh genau äh und. Eigentlich, ich meine, dass das bisher fast Vernünftigste, was Sie getan haben, war sich äh aus Kiew, zurückzuziehen da oben aus dem Norden, ja? Das war bisher glaube ich die vernünftigste Aktion. So äh und ansonsten ja immer entweder ähm Druck gemacht, äh und unter großen Verlusten nur kleine Gewinne äh. Äh erzielen äh können und äh umgekehrt dann ja was man sagen kann ist, dass zumindest auch wenigstens die Leute, also die meisten Leute. Ähm meisten Soldaten scheinen dann doch irgendwie in der Lage zu sein, äh jeweils rauszukommen aus den Kesseln, aber oft eben ja Material liegen lassen.

Tim Pritlove

Und auch gegen die Befehle, also gerade in Lüman macht es sehr den Eindruck, dass hier also geflüchtet sind, obwohl äh die Order war, ihr haltet jetzt mal die Stellung.

Pavel Mayer

Das ist dann natürlich auch Fieps über viel psychologische Kriegsführung natürlich auch auch dabei und auch in Lümanen, ich weiß nicht, ob ihr's mitgekriegt hast mit den Zetteln. Und mit den mit den Lautsprecherwagen die rumgefahren sind und dann Instruktionen gegeben haben an äh russische Soldaten oder gesagt haben hier ihr seid eingekesselt, ihr kommt jetzt hier nicht mehr raus aber äh ihr könnt euch äh ergeben und äh wenn ihr euch ergeben wollt, habt macht das so und so, also sozusagen Instruktionen gegeben an Russen, die sich noch versteckt haben, wie sie denn äh kapitulieren können und dass sie den kapitulieren sollen und.

Tim Pritlove

Das ist das sogenannte i want to live Programm. Äh wo gerichtet wird, dass also schon 2000 Soldaten sich auf diesem Weg äh ergeben haben. Ob das äh so stimmt wissen wir nicht genau, aber äh das findet auf jeden Fall statt. Was auch noch äh äh stattfindet äh das ist die jüngste Meldung. Dass äh die Ukraine jetzt wohl dazu übergegangen ist, ihre Panzer, mit denen sie vorrücken, auch mit V und Z äh zu markieren.

Pavel Mayer

Mhm.

Tim Pritlove

Fragt so, äh wie was, äh das ist doch äh daran erkennt ihr doch wer zu euch gehört und so weiter. Macht wohl den Eindruck, als ob sie mittlerweile alle Fahrzeuge mit entsprechenden elektronischen IDs ausgestattet haben. Und äh auch noch der kleinste Hamm, wie äh in der Lage ist, über die elektronischen Meldesysteme genau äh zu melden, wo denn jetzt sozusagen die eigenen äh gerade rumfahren und wo man jetzt hier kein Friendyfire starten sollte. Während die Russen wiederum total verwirrt sind, weil da kommen dann auf einmal die V und Z äh Panzer und das sind ja teilweise vielleicht auch noch ihre Alten. Ja weil da. Die ja alle, ja? Äh und äh dann entsprechende Fehler machen, weil sie dadurch äh verwirrt sind, ne.

Pavel Mayer

Ja, wobei mein Eindruck dann auch oder meine Vermutung wäre mit mit elektronischer Freundfeind-Erkennung ist so eine so eine Sache äh da will man sich nicht drauf verlassen, ja? Ähm weil ja das kann halt schiefgehen, aber was so halt stattdessen eben einfach machst ist durch gute und richtige Planung, indem du halt einfach weißt, äh also indem deine Truppen wissen, wo die eigenen Truppen sind und wo nicht, so dass es eigentlich egal ist, äh wie die markiert sind in dem Fall und die wissen dann, okay, dann schickst du dann so einen VZ-Verband, sage ich mal, rein, äh dein dein eigenen und äh alle anderen wissen aber, okay, erstens, der ist unterwegs und der Verband selber weiß, wer dazugehört und äh auf alles andere wird geschossen. So ja.

Tim Pritlove

Na ja, also man merkt einfach äh die Ukrainer hat die Russen im Griff und eine Feststellung, die ich gelesen hatte, fand ich auch äh ganz interessant, dass es wohl kein Land gibt, was äh so viele äh kompetente und russischsprachige äh äh Agenten äh in ihrem Militär hat wie die Ukraine, die wissen einfach, wie die Russen denken. Die haben die jetzt einfach komplett dekodiert. Die wissen, wie sie kommunizieren. Die haben jetzt irgendwie ein halbes Jahr lang äh beim Funk zugehört. Die wissen, was sie machen. Die kennen alle Movements, die können. Beobachten, die haben hervorragende Intelligenz, weil sie dann halt auch von den Amerikanern entsprechend gefüttert werden.

Pavel Mayer

Die die wissen wahrscheinlich oft besser, wo die russischen Truppen sind als die russischen Führung.

Tim Pritlove

Ja, genau. Ist was dran, ne? Und dazu kommt auch noch, dass sie jetzt Interessen auch in zunehmendem Maße so die Lufthoheit haben. Also ist einfach jetzt mittlerweile viele Einsätze von der Luftwaffe äh geflogen werden. Offensichtlich ist einfach sind die entsprechenden Verteidigungsstellen der Ru schon ausreichend ausgeschaltet. Ja nochmal so das äh Endgame äh für diese Region habe ich ja teilweise schon äh angedeutet, also äh das kann gut sein, dass eben dieser Kampf um diesen Staudamm bei Nova. Dass das so entscheidend ist, wenn sich halt die Russen äh Richtung Westen nach zurückziehen, dann äh kann es durchaus sein, dass die Ukraine sogar. Vielleicht sogar einen Brückenkopf im Süden errichten könnte. Das wäre jetzt die optimistischste äh Annahme, also dass sie sozusagen nicht nur die Russen zurückdrängen, sondern wenn sie ihn in irgendeiner Form auch noch gelingen sollte, durch geschickten Einsatz von äh Artillerie, was jetzt nicht ausgeschlossen ist, weil sie haben jetzt diese Präzisionsatellerie. Die Russen soweit zurückzudenken, dass sie eben selber mit ihren wiederum auf die Südseite äh kommen können, dann ist, glaube ich, auch für diesen ganzen Südbereich game over und wie sich die Situation jetzt in konkret, also in der Stadt äh auflösen wird, das wird man dann sehen, dass es halt äh schwierig, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir es dann hier auch einfach mit hohen Zahlen an ähm. Sich ergebenen Truppen zu tun haben, dass dann einfach was ausgehandelt wird, weil die einfach überhaupt keine Option mehr haben. Die werden sonst da einfach nur erfrieren und verhungern.

Pavel Mayer

Ja, wobei, wie gesagt, laufen können Sie ja. Also so zurückziehen, so äh da sind sie nicht schlecht drin. Äh.

Tim Pritlove

Ja das äh hat nur das Problem, dass wenn sie dann irgendwie über diese Antonowski-Brücke äh laufen. Das sind natürlich eins Atelierfutter sind. Also ich denke auch Herr wird dieses Jahr. Befreit werden und das Ganze wird mit großen Verlusten für Russland gepaart sein gesehen davon, dass dann das äh russische Programm, also sozusagen die Bereitstellung von Kampftechnik dann auch nochmal neue äh Spitzenwerte erreichen wird, ne.

Pavel Mayer

Die letzte Statistik, die ich gesehen habe, ist das tatsächlich offiziell jetzt äh Russland der größte Waffenlieferant äh für die Ukraine bei einer Reihe von Systemen, also bei Kampfpanzern definitiv. So sind es einen Ticken mehr äh als äh sagen an an Ostpanzern äh von ja Tschechien und Polen und so geliefert äh Freunde.

Tim Pritlove

Endcounting, also das nimmt äh nicht ab, ne. Fehlt jetzt eigentlich nur noch. Um das Ganze abzurunden, dann eine Offensive in Saarborisia, also sozusagen da in der Mitte des äh ganzen südlichen Kampfgebietes und das ist äh durchaus, dass eben äh die Ukraine sich auch dort nochmal verstärkt, weil die Truppen haben sie und die Technik kriegen sie in zunehmendem Maße auch und die Panzer kriegen sie von den Russen und dann äh wäre da äh glaube ich auch game over.

Pavel Mayer

Ja, meine naive Vermutung ist, äh sagen, dass sie vielleicht möglicherweise auch statt jetzt bei Kaison über den Fluss zu sitzen, sie eher aus der Richtung dann kommen.

Tim Pritlove

Das können Sie auf jeden Fall auch tun, aber wenn Sie sozusagen auch noch diesen Brückenkopf äh äh dort äh über den ähm aufbauen können, dann geht das halt alles sehr viel schneller, weil dann bleibt den Truppen in dem Hinterland nördlich der Krim gar nix mehr anderes übrig, weil da ist einfach nur Felder, da ist offenes Land, da ist irgendwie keinerlei Möglichkeit äh sich groß einzugraben. Da können sie sich dann einfach nur noch auf die Krim zurückziehen und äh da dann schauen, wie's äh weitergeht.

Pavel Mayer

Ja ja man wird sehen. Also ja.

Tim Pritlove

Ist meine Einschätzung.

Pavel Mayer

Es kann ja ah es kann es es kann dann auch wieder noch etwas länger äh dauern, wobei natürlich jetzt klar angesichts auch der Mobilmachung, die vielleicht oder. Ja doch dann irgendwann früher oder später äh doch eine Verstärkung für die Borussen bringen äh wird sicher ist es. Nicht, aber aber solange die Russen und weiter unter Zeitdruck sind, unter Zeitdruck gehalten äh werden äh macht Putin halt einen Fehler nach dem anderen. Und ich glaube, das ist das, was die Ukraine jetzt gerade tut, ihn weiter unter Druck zu setzen und ihn zu weiteren Fehlern äh zu provozieren.

Tim Pritlove

So, als äh. Letzter großer Block äh müssen wir natürlich jetzt noch mal so ein bisschen dadrüber reden, was jetzt noch kommen kann, ne? Also es ist so wir wir mögen uns da jetzt im im Detail in der Einschätzung äh voneinander abweichen wie's jetzt konkret weitergeht, aber es ist halt offensichtlich, dass die Russen einfach keine Gewinnperspektive mehr haben.

Pavel Mayer

Ja, also gehen wir mal davon aus und das ist die wahrscheinlichste Variante, so ähm dass die Mobilisierung nicht. Zum Erfolg führen wird, sondern die Ukraine. Weiter, mal kürzer, mal schneller voran äh kommen wird und Russland große Verluste haben wird und irgendwann äh ja äh. Wird Putin das erkennen, dass das so nicht funktioniert. Und ähm dann ist die Frage, was kann er als nächstes tun?

Tim Pritlove

Genau. Was jetzt in aller Munde ist, ist natürlich neue Waffen äh oder was heißt neue, alte alte Waffentechnik zum Einsatz zu bringen. Äh ja chemische Waffen, Atomwaffen haben wir ja auch letztes Mal äh schon drüber gesprochen äh das. Waffen können wir, glaube ich, schnell abhaken, dass es so äh etwas, was immer wieder im Raum geworfen wird, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Russen äh übernehmenswerte äh chemische Waffen äh verfügen ist sowieso schon sehr gering, weil wenn da sind die sehr alt und das Zeug hält sich irgendwie gar nicht lange und man müsste auch solche absurden Mengen ausbringen davon, äh da gibt's einfach überhaupt gar nicht die Transportmöglichkeiten äh um das halt in irgendeiner Form auch nur an die Front zu bringen, geschweige denn irgendwie gewinnbringend auszubringen. Das kann man glaube ich komplett abhaken, aber. Gerade jetzt nach seiner komischen Rede äh steht natürlich diese Drohung, nuklearer Waffen weiterhin äh im Raum. Du hast ja noch ein paar weitere Gedanken dazu gemacht.

Pavel Mayer

Ja ja, ja ist ähm. Es ist dann halt insofern interessant, also nicht nur alles meine äh äh Gedanken, sondern viel habe ich auch aufgesammelt äh so aus unterschiedlichsten Quellen äh was denn auf der Liste jetzt der möglichen Reaktionen auf. Ja einen Atomschlag der der Russen und äh sagen nicht nur nicht nur Atomschlag, sondern. Jede Art von ich sage mal weiterer Eskalation, wie auch immer, die die Aussehen mag und wie dann sagen, wenn diese Eskalation äh oder wenn wenn Putin irgendetwas, tut, sagt in der in dieser Kategorie Massenvernichtungswaffen oder ähm, ja andere, andere Dinge, was weiß ich Anschläge auf irgendwie Zivilbevölkerung oder äh mal gut viel mehr Kanada jetzt nicht mehr nicht mehr steigern, was was das angeht, aber ähm ja, äh Sabotage oder wie auch immer. Also jedenfalls er eskaliert auf irgendeine Art und Weise, die wir entweder nicht vorhersehen können oder ähm eben atomar. So was wie könnte dann äh die die weitere Reaktion, also welches Eskalationspotential hat dann der Westen oder welche Antworten äh äh. Wir denn äh dann eigentlich? Gehen wir mal vom einfachsten aus in Anführungszeichen. Er zündet irgendwo eine Atom. Vielleicht als Demo äh oder auf irgendein militärisches Ziel, wie auch immer und dann ist die Frage, was passiert dann? Wie. Der Westen, dann reagieren wir, werden vor allem die USA reagieren, wie können die USA oder andere Länder auch reagieren und ähm wirtschaftlich äh gibt's da erstmal noch ein paar Eskalationsmöglichkeiten ähm. Nämlich äh eine permanente Beschlagnahme allen russischen Auslandsvermögens. Da liegt ja vieles äh im Moment nur fest so, aber das ließe sich dann auch noch mal deutlich ausweiten. Ähm aber ähm. Der nächste Schritt könnte dann auch noch sein eben dann unbegrenzten Druck auf China Indien und den Rest der Welt äh. Auszuüben, also in dem Fall dann zu sagen, okay, Putin. Hat jetzt eine Atomwaffe gezündet und jetzt ist der Punkt gekommen, wo ihr entweder wo ihr euch entscheiden müsst, wo ihr steht, wo ihr nicht mehr neutral bleiben äh könnt und entweder ihr schließt euch jetzt den Sanktionen an. Äh so oder wir werden euch genau so sanktionieren, ja? Das wäre sozusagen das Ding. Dann äh der nächste Schritt wären Militärblockaden. Kaliningrad äh zu blockieren oder dann eine komplette Luft-und Seeblockade Russlands äh durchzuführen. Nach dem Motto okay, äh ihr habt's jetzt getan und äh jetzt äh ja Wenn ihr irgendwie ähm auch aus eurem Land irgendwas rein oder raus transportieren wollt, ähm so. Per Luft oder per Schiff äh wird das versenkt. Ähm ja hm und dann. Der nächste Eskalations äh Schritt ähm wäre dann tatsächlich äh. Ja konventionell jetzt russisches Militär. Anzugreifen und zwar äh gäb's dann erstmal die Kategorie Zerstörung, russischen Militärs in von Russland besetzten Gebieten auf fremden Territorium. So habe ich mal die Kategorie zusammen. Gefasst und da äh kommt dann schon eine gewisse Liste zusammen, nämlich in äh Georgien gibt's die siebte Militärbasis in Abrasien, wo viertausend 500 Mann stationiert sind und in Süd-Osien die vierte russische Militärbasis mit noch mal 3500 Mann. Und Ich glaube nicht, dass die Georgier da so richtig was dagegen hätten, ja. Äh so ähm dann. Aber Moldawien so, dass äh Munitionsdepot in was die Russen dort angeblich bewachen, weswegen sie da 1500 Mann stationiert haben. Äh ja, also da könnte man auch noch, wahrscheinlich größere Explosionen herbei äh äh führen.

Tim Pritlove

Also nicht Moldawien, sondern eben dieses Transnistrieren, ne, dieses.

Pavel Mayer

Also in Transnistrien yeah, aber es äh gut, es ist immer noch es gehört halt nach wie vor zu Moldawien und ist dann halt, ja äh und da stehen eben auch steht Russisches äh Militär. Ja und dann natürlich. Die Ukraine. So Thema äh einrichten, was ja am Anfang so in der Überlegung stand. Oder ganz einfach direkt intervenieren in der Ukraine also quasi militärische äh äh Ziele direkt äh in der äh in der Ukraine angreifen, also schon dann Kriegspartei werden, aber nicht russisches Territorium, sondern gut ja jetzt mit den Annexionen, aber wie gesagt, pseudo-russisches Territorium. Das spielt ja eh keine Rolle mehr und dann könnte man halt auch noch den Militärhafen in Sewastopol äh zerstören und die Schwarzmeerflotte versenken, aber das hatten wir glaube ich schon beim letzten.

Tim Pritlove

Das ist ja vor allem das, was dieser General äh Patreos auch in so einem Interview vor kurzem äh als ob. Genannt hat, ne? Er meinte, das wäre ja nur hypothetisch und äh würde sowas ja auch nicht vorschlagen, aber wenn man jetzt mal so ein Beispiel nennen würde für diese ganz. Der Dimension, die das haben könnte, dann wäre halt die Zerstörung sämtlicher russischer ähm Militärstützpunkte in der Ukraine und eben. Schwarzmeerflotte, ne? Das wäre sozusagen und das wäre halt für die Amerikaner auch äh ein Leichtes.

Pavel Mayer

Und wie gesagt, dann kommt aber eben noch ja Georgien und Moldawien äh auch noch äh, dazu in in Frage, ja.

Tim Pritlove

Aber eher für na ja.

Pavel Mayer

Ähm ja ähm so gut und dann hm ich meine, dann ein weiterer Eskalationsschritt äh wäre noch äh Druck auf Länder auszuüben ähm wo es eine einvernehmliche, russische Militär äh Präsenz äh gibt, dass man dann sagt den Ländern also entweder. Ihr sagt den Russen jetzt, dass die dort die Militärbasen zu schließen und das Land zu verlassen haben, sonst greifen wir das an, aber wir sagen euch das netterweise vorher, also und, Ähm ja, so ein bisschen einen einen Deal zu dem man auch gleich wie die Amerikaner eigentlich mit den Russen hatten im im im Syrien äh Krieg. Und ja, also da käme in Frage dann in Armenien zum Beispiel die 10zweite Militärbasis in 5000 russische Soldaten stationiert sind oder waren vor dem Ukrainekrieg äh wie viel da jetzt abgezogen worden sind, weiß man nicht genau. Äh dann könnte man, äh russische ähm Militärinstallation in Belarus. Da ist dann gibt's in Barannavic eine Radarstation und in Längstwellensender und dann in Barawitsch noch so ein Luft. Waffenausbildungszentrum so. Ähm halte ich auch für unwahrscheinlich. Aber wie gesagt, das ist halt jetzt so ein so ein Menü. Ist jetzt keine bestimmte Reihe, beziehungsweise.

Tim Pritlove

Serviervorschlag.

Pavel Mayer

Ja also wir Vorschlag ja so dann, ich meine wo was ich nicht hoffen würde ist, dass es dazu kommt, aber in Kasachstan gibt's halt noch das Kosmodrom in Balkon nur, wo du dich wahrscheinlich besser mit auskennst und das ist zwar jetzt von einem private contract da glaube ich äh wird das jetzt äh betrieben, aber wird halt eben auch von Russland genutzt und da könnte man sagen, okay, ja. Nee, Schluss mit Beikongur. Und hm, wie siehst du das?

Tim Pritlove

Also. Halte ich jetzt für ausgeschlossen, dass ihr dann ausgerechnet in Kasachstan irgendwie was platt machen, was ja da im Zweifelsfall irgendwann mal vielleicht mal Kasachstan gehört so und Kasachstan verhält sich ja nun gerade nicht so, dass sie jetzt besonders bestrafungswürdig wären, also das.

Pavel Mayer

Nee, nee, nee, nee, aber äh ja.

Tim Pritlove

Gut, du zählst jetzt einfach mal auf. So.

Pavel Mayer

Ich zähle sie jetzt einfach mal auf, wo überall sozusagen Eskalationspotential. Besteht. Ähm. So dann ja und dann natürlich Syrien. Äh Syrien so sagen das hatten wir glaube ich auch schon beim letzten Mal und zwar die einmal die Marinebasis Tatus äh so wo, ja Russland jetzt auch ein paar größere Schiffe gerne mal parkt oder oder versorgt. Und äh dann gibt's auch noch wohl drei Luftwaffenstützpunkte, ähm die entweder von Russland genutzt werden oder mal genutzt wurden so je nachdem und da gibt's eben äh als größten Stützpunkt in My Meme heißt das Ding, dass die Hauptbasis, da sind ungefähr tausend. Man stationiert und ähm ja. Irre an äh mein ist äh im. Zwei0achtzehn, also am 5. Januar 2tausend8zehn, wurde das von einem Drohnenschwarm angegriffen. So der erste Angriff vor dieser Art, 13 Drohnen, die dann von Russland, wurden und äh überwiegend glaube ich mit elektronischen Kampfmitteln ähm, Und ähm so insgesamt in 2018 gab es Dutzende von Drohnenangriffen, sowohl, auf diesem Luftwaffenstützpunkt da Malmin, wie auch auf diese Marinebasis in äh Tatus. Und insgesamt äh meine ich. Bis zu 200 Drohnen, die in diesem Jahr äh äh dort äh, Griffe geflogen haben oder mit denen, die angegriffen wurden und äh Russland hat damals dann die USA beschuldigt hinter dem ersten Drohnenschwammangriff zu stecken und die USA haben das aber zurückgewiesen. Wenn man sich die Drohnen anguckt die da eingesetzt wurden, also jeder. Drittklassige Hobbybastler oder so. Hier würde sich schämen so etwas zu zu bauen. Also es sieht wirklich aus wie äh aus irgendwelchen Teilen vom Sperrmüll zusammengenagelt das Ganze. Das ist ein Wunder, dass das Ding überhaupt fliegt. Aber vielleicht ist das ja genau die die List äh so, dass dass die Dinger halt aussehen wie home made, aber in Wirklichkeit Hightech. Keine Ahnung, aber was dagegen spricht, ist dass halt, wie gesagt, Russland wohl angeblich die alle äh. Abgewehrt hat. Aber ich fand's spannend, weil ich wusste es gar nicht, dass irgendwie da Russlands Luftwaffenstützpunkt seit unter permanenten Drohnenattacken äh leidet. Insofern muss man denken, dass die Russen eigentlich Erfahrung haben so mit Drohnenangriffen, ja. Ähm ja und dann. Gab's halt äh auch noch äh Truppen in heißt das auch in äh Syrien, Flugplatz. Und äh da hat Trump 2tausendsiebzehn 50 Tomahawk-Cruise-Missheits äh hinschicken lassen als Antwort auf äh. Eben äh Chemiewaffeneinsätze damals und äh Ja und da haben sie eben Russland vorher informiert, weil die Russen dort auch Flugzeuge geparkt hatten, wohl. Und äh die haben sie dann wohl rechtzeitig wegbringen können, so dass dann die Amerikaner dann quasi nur in Anführungszeichen jetzt die Syrer bombardiert hatten. Also ja kuriose Geschichte. Ja und in Tajikistan, in sind noch 75hundert Mann, die irgendwie auch Ärger kriegen können. Und ansonsten ja generell russische Schiffe, die weltweit irgendwo rumfahren, Kaliningrad äh ist halt auch ein Ziel dann wurde halt die Zerstörung aller russischen Opitalplattformen und Satelliten ins Spiel gebracht und unbegrenzter Cyberkrieg. So dass äh sind dann. Quasi ob's also ein kompletter Angriff auf die äh ja russische Infrastruktur. Das sind so die Dinge, die sich jetzt gerade, ja, in der in der Diskussion befinden.

Tim Pritlove

Ernsthaft, einschließlich Satelliten. Also ich glaube, das fällt mal komplett aus.

Pavel Mayer

Also ich glaube auch nicht auch nicht daran würde ich auch für unwahrscheinlich halten, aber darüber wird geredet.

Tim Pritlove

Vollkommen ausgejagt wer wer redet darüber? Also das ist äh ein Satelliten angreifen, das ist eine ganz schlechte Idee. Eine ganz schlechte Idee.

Pavel Mayer

Mhm. Ja würde ich.

Tim Pritlove

Also falls das nicht jemand nicht nachvollziehen kann, also wenn wir eins nicht mehr brauchen, dann Weltraumschrott.

Pavel Mayer

Nur ich sage mal, wenn wir schon sozusagen nuklear angekommen sind, ja. Stelle dir also einfach mal nur sozusagen ich meine, dann sind wir schon an einem Punkt äh so ja wo. Hm auch so was ähm ja nicht mehr undenkbar wird.

Tim Pritlove

Aber damit schadest du halt äh dir selbst noch am meisten.

Pavel Mayer

Ne? Kommt drauf an, auf welche Art und Weise du das machst.

Tim Pritlove

Da gibt's keine Methode, die äh irgendeiner Form.

Pavel Mayer

Na ja, wenn du einfach nur das Ding äh mit äh ich sage mal entsprechend ja elektromagnetischer Energie äh, oder mit Lasern anstrahlst und dass das mechanisch intakt bleibt oder zusammenbleibt, aber halt einfach nur.

Tim Pritlove

Elektronisch nicht intakt ist, dann kann es seine Bahn nicht halten und dann hast du wiederum Schrott. Also das ist einfach eine.

Pavel Mayer

Ja nee, dann kommt's ja runter.

Tim Pritlove

Ja Tausend kleinen Teilen äh verteilt über 20 Jahre. Das äh fällt nicht einfach mal so runter. Das ist irgendwie im Orbit. Also das äh vergisst das mal. Das ist einfach Unsinn. Das das äh würde, die Amerikaner niemals machen. Ich meine, das haben die Chinesen mal gemacht und das war eine ganz schlechte Idee.

Pavel Mayer

Ja ich äh fände das auch eine ganz schlechte Idee, insbesondere äh weil äh ja hm ich sage mal. Eher die USA viel abhängiger sind äh davon äh und. Sagen man dann natürlich auch potenziell natürlich Gegenschläge dann auch wiederum äh äh herausfordern würde und und die meisten ja größeren Flugabwehrraketen eignen sich durchaus davon, also du brauchst da keine speziellen Raumfahrzeuge oder Weltraumwaffen, um so einen Satelliten abzuschießen. Da genügen halt auch äh so ähm ja größere Luftabwehrraketen oder an die Schiffsraketen oder so.

Tim Pritlove

Dreihundert, 400 Kilometer hochkommen.

Pavel Mayer

Die müssen ja nur ballistisch. Die müssen ja nicht in die Umlaufbahn. Und einige davon schaffen's halt auch, also Interkontinental-Raketen gehen daher durch den Weltraum.

Tim Pritlove

Gut, lass uns bei den realistischen äh Szenarien.

Pavel Mayer

Ja ja, nee äh aber es gab, ich meine, es gab Übungen, also äh Amerikaner haben halt eigene Satelliten äh schon abgeschossen auf diese Art und Weise, um zu gucken, ob das geht.

Tim Pritlove

Ja und auch die Chinesen haben äh so was gemacht und das äh ist gar nicht gut angekommen.

Pavel Mayer

Ich finde das ja, ich finde das gruselig, ja, aber ja so. Aber was mir in dem Zusammenhang äh dann halt äh auch nochmal ich mir ich mir angeguckt habe ähm was denn jetzt so, an Militär äh hat zur Verfügung hat, weil dachte man ja ich meine. Die NATO-Armee auch in dieser Debatte Qualität versus äh Quantität, hm. So was was ist denn da an an Quantität eigentlich bei der bei der NATO, weil wir haben ja relativ kleine Berufsarmeen, alles überwiegend professionelle Soldaten nicht. Also. In den meisten Ländern auch in den USA, die die größten äh das größte Einzelkontingent stellen, gibt's ja keine Wehrpflichtigen äh und so und der Trend ging ja weg davon. So, aber. Ähm und und insgesamt denkt man ja so so viel so viel ist es dann eigentlich dann doch wieder nicht. Also, weil kalte Krieg ist vorbei und alle haben ihre Arsenale verkleinert und es ist überhaupt weniger Waffen. Und äh ja Und weniger Soldaten, aber guckt man sich dann an, wie viel Soldaten denn der NATO zur Verfügung stehen, dann sind das insgesamt 4,7 Millionen. Und zwar 3,4 Millionen davon, Tiefe, die sich im Dienst befinden und 1,3 Millionen in Reserve und zwar richtige Reserve, sage ich mal, die auch wirklich Ausrüstung und Waffen haben und aktivierbar sind. Dann hat die NATO 20.000 Flugzeuge, ja und 3.500 Kampfflugzeuge. Davon 8.500 Hubschrauber von 1360 Kampfhubschrauber. 1540 Transportflugzeuge und was Micho umgehauen hat 60 Tankflugzeuge. Äh nicht 680 Tankflugzeuge und davon sechs 27 von der USA. Wie sechshundertsiebenundzwanzig Tankflugzeuge, also die USA betreiben irgendwie so einfach eine globale Lufttankstelle im Grunde genommen. Mhm, dann äh äh obwohl ja gerade die USA so Panzermäßig und so nicht so ja Panzer oder die großen Zahlen von Panzern sind aus der Mode gekommen. Nichtsdestotrotz würde die NATO dann doch über. Insgesamt 15.000 Kampfpanzer verfügen und über 116.000 Panzerkampfwagen Ja, 116.000 Panzerkampfwagen. Fast also äh dann von diesen, ich sage mal ja, im Prinzip sind nicht Panzerhaubitze 2tausend alles, aber die zählen halt dazu, aber von solchen selbstfahrenden, selbstfahrender Artillerie 5000 Stück ungefähr und ähm. Fünftausend 800 noch Artilleriegeschosse, die man hinter einem Wagen einspannen kann und äh ziehen kann. Dann von diesen Raketenwerfern, also ich sage mal Heimmaß. 2900 Stück in unterschiedlichster Form, aber im Wesentlichen, ja, 2900 Raketenwerfer und. 240 Schiffe da und davon. Dreißig Flugzeugträger äh nicht fast alle USA hundertzwanzig Zerstörer hundertvierzig, Frigatten 90 Korvetten und 220 U-Boote, ja. Ähm. Also ich ich weiß nicht, wie's dir bei dieser Zahlen auflistung geht, ah, das ist äh ich fand das. Deutlich mehr als äh ich so ausm Bauch raus gesagt hätte. Wie siehst du das?

Tim Pritlove

Äh so mit den nackten Zahlen, da da hätte ich glaube ich bei den wenigsten Zahlen irgendwie richtig geraten.

Pavel Mayer

Also ähm äh ich glaube wir haben einfach zu viel.

Tim Pritlove

Das hat ein gewisses Abschreckungspotential.

Pavel Mayer

Ja ja ja gut, ich meine das meiste davon ist halt auch die USA so dann sagen äh gut je nach je nach System, Kann man sagen, zwischen 70, ja sechzig, 70 bis fünfundneunzig Prozent. Äh davon äh es ist USA und ähm. Ja. Äh das ist es ist find's grundsätzlich zu viel so und. Wäre gut, wenn man irgendwie was davon wegkriegen könnte so auf Dauer. Aber es ist gerade, glaube ich, die falsche Zeit, äh duperweise, weil äh wir bauen halt äh schon doch noch, mehr davon gerade. Also es wird wird ja mehr und nicht weniger so. Und gut wieder ist es sehr ungleich verteilt und äh aber, auf der anderen Seite, ich meine wer will sich bitte schön mit der Nato anlegen, ja? Ich meine Selbsthitze ich eben ein. Und diese 4,7 Millionen Soldaten, also es ist die NATO hat nicht nur Quantität, sondern das ist auch alles äh eine ganz gute Qualität und Führung und Planung und Aufklärung und Zusammenspiel und so, dass ich mein gut, Militär ist trotzdem ziemlich oft ein Fuckup und so, weil Ja, äh aber hm ja, wenn ich mir, wenn ich mir das angucke, so. Bin ich schon schwer beeindruckt. Auf der einen Seite und auf der anderen Seite ja. Irre. Irre.

Tim Pritlove

Auf jeden Fall. Ist es nachvollziehbar, ähm dass man sich mit der NATO nicht äh unbedingt anlegen äh möchte und dieses ganze Anti-Natorgeschreie äh in Russland ist glaube ich nicht unbedingt unter dem Eindruck solcher realen Zahlen äh. In der Wahrnehmung.

Pavel Mayer

Da wird auch klar, also selbst wenn Russland irgendwie alles äh in die Waagschale werfen äh äh würde, was das hat, also konventionell äh so. Ist da nix zu wollen, ja, gar nix. Und deswegen vor dem Hintergrund jetzt also, warum mich jetzt diese Zahlen auch noch mal äh äh gebracht habe oder rausgesucht hatte war wie realistisch ist es denn, dass quasi, wenn es zu dieser Eskalation kommt, äh was kann denn da die NATO ins Feld äh äh werfen und ich, glaube nicht, dass da Russland irgendwie äh ja konventionell irgendwas entgegenzusetzen.

Tim Pritlove

Gut. Kann man ja äh langsam zum äh Ende. Die Sendung ist definitiv äh schon lang genug. Vielleicht so zum Abschluss nochmal so ein bisschen die Wahrnehmung ähm des Konfliktes. Aus der westlichen. Perspektive und zwar jetzt nicht irgendwie so von den Regierungen, sondern von so allen anderen. Ich meine, wir haben ja nun auch in Deutschland die ganze Zeit diese Debatte. Die so äh zwischen man muss irgendwie alles dafür tun, dass die Ukraine gewinnt oder ein leichterer Abschwächung. Man muss alles dafür tun, dass Russland nicht gewinnt. Schon mal so eine Formulierung, die man mal so mal so findet. Aber dann haben wir halt auch immer wieder so diese Leute, die eben der Meinung sind oder zumindest eine Meinung verkünden. Ja, diese ganze Krieg, das ist ja alles so bedrohlich und der Putin, der ist ja so böse und Russland ist ja so gefährlich und überhaupt und das kann ja alles noch weiter eskalieren. Ne? Gut, jetzt haben wir jetzt gerade über Eskalationspotentiale gesprochen, so wie sie irgendwie äh vor allem jetzt, sagen wir mal, als die. Antwort auf eine mögliche atomare Eskalation Russlands vielleicht stattfinden könnte. Aber äh im Wesentlichen sind hier vor allem so diffuse Ängste am man hat halt einfach Schiss vor diesem Krieg äh Schiss überhaupt vor diesem ganzen Konflikt, dass er sich auf das eigene Land aus wirkt direkt oder auch äh auch nur indirekt. Weiß noch keiner genau, was jetzt in diesem Winter äh passieren wird im Rahmen der Energiekrise, inwiefern die Härten die Leute jetzt finanziell zu erleiden haben oder vielleicht auch einfach. Irgendwelche äh sekundären Auswirkungen davon wie wie ihn das äh. Was das dann auslöst und wir haben ja auch die ganze Zeit so auch diese extreme Debatte mit irgendwie ja äh warum gibt sich denn die Ukraine nicht geschlagen, die haben ja sowieso keine Chance. Das verstummt jetzt so langsam ein bisschen im angesichts der. Erfolge kann aber auch wieder umschlagen, ne. Und äh als ob wir nicht schon irgendwie alles gehabt hätten. Äh und sich nicht jeder schon zu Wort gemeldet hätten hätte kam jetzt irgendwie auch noch Elon Musk ausgerechnet irgendwie aus der äh. Heraus und musste dann irgendwie auch noch seinen Senf dazugeben. Hat irgendwie so einen Tweet abgesetzt, der irgendwie wunderbar uninformiert daherkam und irgendwie halt auch dieses diese Eskalation sozusagen als Drohung irgendwie in den Raum stellt und man müsste sich doch irgendwie einigen und man müsste doch irgendwie vielleicht dann doch Gebiete treten und äh meinte dann auch, ja hier irgendwie die Krim war doch irgendwie immer schon russisch und so weiter. Also sozusagen auch so eine. Mischung aus äh dieser ganzen Putinpropaganda, die seit Jahrzehnten da äh ausgeschüttet wird über der Welt plus eben solche solche. Diffusen Ängste, die dann so in Raum kamen. Und wir haben das ja hier auch mit der Wagenknecht. Auf der einen Seite so ja oder AfD auf der anderen Seite, die ihr aus welchen Motivationen auch immer heraus auch ähnliches argumentieren, ne und das ist irgendwie weiß ich nicht, da fühle ich mich. Drehen weit von entfernt von solchen.

Pavel Mayer

Ja ich ich versuche ja immer bei sowas äh schon auch. Die andere Seite zu verstehen und diese anderen Sichten auch äh zu verstehen und zu gucken, ob da nicht vielleicht. Auch was dran ist und ähm so was jetzt die Krim. Angeht beispielsweise ist die Situation. Bisschen komplizierter würde ich würde ich sagen ist auch rechtlich so ein bisschen äh kompliziert, weil hm, bevor sich die Ukraine von äh äh der Sowjetunion. Gespalten hat, was in einem äh ja in diesem offiziellen quasi Sowjet weiten Referendum dann äh stattfand, also in allen Teilrepubliken und äh der der ehemaligen Sowjetunion und gab's halt Referenten, die auch äh ja aus heutiger Sicht als fair betrachtet äh werden und wo dann im Übrigen in allen, ukrainischen Provinzen auch auf der Krim. Äh da war allerdings das niedrigste Ergebnis. Ich glaube mit irgendwie etwas über, also 54 Prozent oder so in der Größenordnung hat sich die Mehrheit für ein weg äh von der Sowjetunion und für einen weg von Russland ausgesprochen, ja. Ähm. Vorher fand aber äh äh auf der Krim ein eigenes Unabhängigkeitsreferendum statt. So vier Monate früher wo die Krim sich eigentlich unabhängig erklären wollte äh was mit einer deutlich größeren äh äh Mehrheit äh. Ich glaube auch, achtzig, neunzig Prozent oder so. Ungefähr beschlossen wurde. Insofern äh ist dann jetzt nicht sagen, okay, die Frage äh so hätte man vielleicht, äh der ist der Krim unrecht getan worden, weil sie eigentlich autonom sein wollte oder auch ein eigener Staat und da sind ja auch teilweise kleinere Zipfel sage ich mal von von der Sowjetunion dann äh autonome Staaten geworden. Warum äh durfte die Krim? Jetzt nicht. Auch ja wo sie doch wo doch die Leute des des das wollten und es da nicht vielleicht dann doch was dir respektiert worden. Aber. Ähm zum einen, wie gesagt, rechtlich war's halt kompliziert auch, da galt eben noch die Verfassung, auch der. UdSSR und äh ähm deswegen war das dann hinterher auch nicht nicht bindend, aber es es lief alles nicht ganz fair und nicht ganz ganz ganz fein ab. Nur erstens. Hatte damit nix zu tun Ja, das hat sich erstmal äh sozusagen Russland selbst angetan und äh auch der Grund, warum in den meisten Republiken für die Unabhängigkeit gestimmt wurde, hat was mit dem Verhalten von Russland zu tun in der Zeit der Sowjetunion, weil wenn all das Gefühl gehabt hätten, oh die Russen sind unsere Brüder und in der Sowjetunion lief das ja alles alles so super äh so nee, mit denen wollen wir dann lieber weiter bleiben. Nee, nee, so war's nicht. So ja und äh. Spätestens aber, selbst wenn man jetzt sagen kann, okay, da ist jetzt der Krim vielleicht mal Unrecht getan äh worden, aber eigentlich. Spätestens jetzt mit der gewaltsamen Invasion und Annexion, ja äh. Von ukrainischem Territorium ist das auch alles hinfällig. Ähm so äh und. Ich sehe es halt so, es gibt es gibt keine Russen auf der Krim. Ja, wenn man das immer von irgendwie in Russen oder ne an unterschiedliche ähm. Unterschiedliche Bezeichnungen äh gewählt, aber das sind halt russischstämmige oder russischsprachige Ukrainer. Die haben sich irgendwann entschieden so ähm, Ukrainer zu sein, ja und einen ukrainischen Pass zu kriegen. Wir hätten auch problemlos wahrscheinlich einen russischen Pass kriegen können und als Russen in der Ukraine leben oder als äh Russen in Russland leben, diese Optionen hatten sie ja, ja, weil sie haben sich entschieden zu sagen als Ukrainer in der Ukraine zu leben und insofern ja. Ist das also. Sehe ich äh klar jetzt sagen okay, man könnte das vielleicht korrigieren, aber der Zug ist abgefahren, ja für äh das lässt sich jetzt nicht mehr korrigieren nicht nachdem äh nicht nach der ganzen Gewalt, die jetzt äh passiert ist, nach dem ganzen Unrecht, nachdem alles, was Russland getan hat, ja, hat es im Grunde genommen auch ja der russischsprachigen Bevölkerung äh der Krim ein Bärendienst erwiesen und. Deswegen halte ich auch sagen jetzt Reden darüber, dass ja man irgendeine Lösung finden muss für, die die kriminal, man muss irgendeine Lösung finden für die Krim, aber Ähm es gab ja selbst am Anfang der Invasion hat Zelenz gesichert, dahingehend geäußert, ja von wegen mit Autonomiestatus äh und und so, die hatte sowieso schon einen gewissen. Autonomiestatus in der äh in der Ukraine, aber äh Ja. Diese diese Option hat Russland zunichte gemacht. So und leider werden halt dann wird die Bevölkerung der Krim äh jetzt darunter leiden müssen äh am Ende und entweder dann wahrscheinlich äh ja. Von der Krim vertrieben werden oder äh ja sich halt dann mit äh damit arrangieren müssen, Teil der Ukraine zu sein. Andere Variante sehe ich jetzt nicht als realistisch an.

Tim Pritlove

Ja, mir ging's jetzt auch nicht so sehr um die Situation der Krim sondern mir ging's jetzt eigentlich mehr so um diese äh Frage der der Ängste, die äh. Sich sozusagen in solchen Statements und solchen Fallstricken angeblich historischer äh Realitäten äh ausdrückt so, was was treibt die Leute? Was was hält sie zum Beispiel davon. Jetzt hier eine ganz klare Position äh zu beziehen. Und dieser Tweet von äh Elon Musk hat das so ein bisschen auch noch mal hervorgebracht, weil der einfach so so so halt so wirr und so uninformiert ist so, ja? Also ist von. Hat's halt einfach mal historisch nicht richtig betrachtet, aber vor allem war eben so dieser der Vater des Gedankens so bisschen so dieses oh da ist eine bedrohliche Situation, die verstehe ich nicht irgendwie. Ich mache jetzt hier mal einen Vorschlag. Also ausgerechnet eher zu solchen Konflikten berufen wäre, sich überhaupt dazu zu äußern. Ja, ich meine, sorry, das mit den Raketen und mit den Autos und meinetwegen auch noch mit den Robotern. Ja, das verstehst du, das ist irgendwie deine Welt so, aber es gibt einfach Bereiche, da musst du dich einfach äh mal raushalten. Da gab's ja irgendwie auch vor zwei Jahren gab's auch immer mit diesem was war das? Dieser Fall wo irgendwelche Kinder in irgendeiner Höhle da. Waren, wo er dann irgendwie mit seinen Robotern da irgendwie halt dich einfach raus, ne. Mir geht's auch nicht um äh. Ich habe einfach einen schönen äh Twittersread äh gefunden von ähm. Nur äh Smith, der auch in meiner Ukraineliste drin ist. Den habe ich mal übersetzt und ich wollte den einfach mal so vorlesen, weil ich glaube, dass der das ganz gut ähm, zusammenfasst. Äh er adressiert jetzt hier Amerikaner, sagt er. Damit ähm, das halt ein bisschen auf die USA fokussiert und natürlich ist damit irgendwie erstmal Elon Musk gemeint sozusagen als Auslöser, ohne dass er ihn jetzt explizit benennt. Aber ich glaube, das gilt äh in irgendeiner Form auch äh für alle anderen, Ähm lese das mal vor. Herr, die mit Friedensplänen für die Ukraine aufwarten. Suchen nur nach der Illusion von Kontrolle in einer beängstigenden und unkontrollierbaren Situation. Die Wahrheit ist, dass Putin an einem solchen Plan kein Interesse hat und dass es seine Entscheidung ist, ob er weiter eskaliert. Wir möchten glauben, dass wir irgendetwas tun können, um die Situation zu deeskalieren und Putin wieder in die ruhiges Pfingst zu verwandeln, die A1 zu sein schien. Aber wir können einfach nichts tun, um das zu erreichen, genauso wenig wie wir Trump wieder in Trumpf verwandeln können. Wir schreien uns gegenseitig an, weil wir es nicht tun, was auch immer kurzzeitig davon überzeugen, dass äh es den Krieg beenden würde. Aber die Wahrheit ist, dass der Krieg genau dann endet, wenn Wladimir Putin aufgibt, stirbt oder in eine Zelle geworfen wird, Wenn sich die Ukraine morgen bedingungslos ergeben und ihre gesamte Bevölkerung Folter, Unterdrückung und Hinrichtung aussetzen würde, würde Putin seinen Blick auf Polen und das Baltikum richten. Und so weiter bis er entweder geschlagen wird, bis er stirbt oder bis er aus dem Amt entfernt wird. Ein paar der Leute, die Amerika für die Eskalation dieses Krieges verantwortlich machen, sind echte russische Handlanger, aber die meisten sind nur verängstigte Menschen, die daran gewöhnt sind, die Kontrolle über die Ereignisse zu haben und plötzlich keine Kontrolle mehr haben. Und es ist nicht falsch, Angst zu haben. Russland ist unheimlich. Putin ist beängstigend. Krieg ist beängstigend, Aber es gibt nicht immer etwas, das sie tun können die beängstigenden Dinge verschwinden zu lassen. Manchmal musst du sie konfrontieren oder sie fressen dich auf und manchmal konfrontierst du sie und sie fressen dich trotzdem auf. Lindenby Johnson sagte über äh Rusewelt, er war die einzige Person, die ich je gekannt habe irgendwo, die nie Angst hatte. Solche Leute gibt es, aber es sind nur wenige, die überwiegende Mehrheit von uns ist kein Rosewelt, also haben wir Angst und wir zeigen mit dem Finger und geben die Schuld, weil wir es äh. Weil wir's können. Die schreckliche Wahrheit ist, dass Wladimir Putin beschlossen hat, Eroberung und Imperium zur Aufgabe seines restlichen Lebens zu machen und er befehligt die Überreste des alten sowjetischen Nuklearsenats. Ist die Realität, der wir uns auf die eine oder andere Weise stellen müssen.

Pavel Mayer

Sehr schöner Sweat.

Tim Pritlove

Ja und das ist glaube ich auch nachvollziehbar. Leute haben halt einfach irgendwie äh eine Angst und. Damit verbundene Kontrollverlust, der ist halt irgendwie äh schwierig und ich meine, das ist auch der Grund, warum wir sowohl diese Reihe über Corona gemacht haben, als auch jetzt diese Reihe über den Krieg, weil wir auch in gewisser Hinsicht Kontrolle. Zurückerhalten wollen über über eine Situation, die einfach generell beängstigend ist. Ist nicht die einzige Motivation, aber ist Teil. Motivation, den würdest du wahrscheinlich auch zustimmen, ne.

Pavel Mayer

Absolut. Es ist halt ich sage mal meine Bewältigungsstrategie äh um äh mit, äh sagt zu einer furchtbaren Situation, wie eben tatsächlich einer drohenden nuklearen Eskalation fertig äh zu werden. So, ich kann mich ich habe, früher auch als Jugendlicher noch äh so Mitte der Achtziger habe ich irgendwie live und in Farbe vom Atomkrieg geträumt. Ja also war irgendwie alles sehr sehr. Präsent und ähm und ich glaube halt, wie gesagt, wir sind ähm sondern nuklearen Eskalation so nahe äh wie wir es lange nicht mehr waren, ja und, ähm aber äh umgekehrt halt nukleare Erpressung ist halt auch keine, so also sonst weil ja das das geht einfach nicht ähm so Und das war eben auch äh ja ein bisschen Anlass, warum ich in der letzten Sendung dann ja, ähm mir so ein bisschen ja ich, Da wurde dann eher auf Twitter äh gesagt, einige Leute waren halt ein bisschen erschrocken, dass ich das so sozusagen ohne das ins Lustige zu ziehen oder so, sondern einfach quasi relativ emotionslos äh dann über Atomkrieg äh gesprochen habe und das ist eine große Wahrscheinlichkeit gibt im Moment äh ja, dass wir uns in der Eskalationsspirale befinden, die eben. Ähm wenn wir dort nicht ausbrechen können irgendwie äh dann äh weiter eskalieren äh wird äh und. Umgekehrt hoffe ich aber oder es passieren halt immer Dinge, mit denen niemand rechnet, glaube ich, beim letzten Mal auch schon. Das ist halt jetzt auch dieser in diesem Krieg sind halt, ich meine, am ersten Tag sind Dinge passiert, mit denen niemand gerechnet hat. Äh dann äh Russland. Ja die Russen haben sich von Kiew zurückgezogen. Damit hat niemand gerechnet und mit den letzten Offensiven hat auch niemand gerechnet und ich hoffe einfach äh darauf, dass jetzt eben auch neue Dinge passieren werden, mit denen auch niemand gerechnet hat. Ach so, ja, mit mit der Jetzt mit der Mobilmachung hat auch eigentlich niemand gerechnet, weil das halt so eine schwachsinnige Idee äh war oder schien. Und äh ja ähm und. Interessanterweise äh ja diesen äh äh Shred, den du ausgegraben hast dazu passt, dann äh wiederum ein anderer Shred, auf den ich zufällig gestoßen bin und ähm wo äh Michael Mac Fall halt äh. Paar Zitate bringt zum äh Thema, Und äh ich weiß nicht äh ich habe jetzt nicht vorher übersetzt äh so ähm aber ich versuch's dann mal oder willst du dich dran versuchen an dem an dem Text?

Tim Pritlove

Ähm das äh Freds.

Pavel Mayer

Oder soll ich es machen?

Tim Pritlove

Äh warte mal, ich kann den ja einfach mal übersetzen. Ähm widerspricht dem Diktat des Realismus und ist daher eine fantasievolle und gefährliche Strategie. Es ist unwahrscheinlich, dass es einen gefährlichen Feind in ein freundlicheren, netteren Gegner verwandelt, geschweige denn in einen friedliebenden Staat, Äh in der Tat wird Beschwichtigung wahrscheinlich den Appetit des Angreifers auf Eroberung wecken. Nicht schrumpfen lassen. Kurz gesagt, Beschwichtigung wird wahrscheinlich einen gefährlicheren. Rivalisierenden Staat gefährlicher und nicht weniger gefährlich machen.

Pavel Mayer

So genau und weswegen ich das halt äh so interessant fand war äh nämlich von wem dieses Zitat stammt, nämlich von John Mersheimer aus seinem Buch irgendwie Tragödie äh von äh Großmachtpolitik von zweitausendvierzehn ähm und Mersheimer äh war derjenige, den wir irgendwie, wo wir glaube ich vor vielen Sendungen mal drüber gesprochen haben, der ähm ja einen einen sieben Millionen Mal abgerufenen Vortrag äh auf äh YouTube hat wo er im Prinzip sagt, äh ja der Westen hat irgendwie Russland dort äh hinein äh getrieben in in das Ganze mehr oder weniger mit der Ukraine und vorhergesagt, dass irgendwie Russland dann irgendwann. Ja äh die Ukraine angreifen äh wird so, aber das Interessante ist eben äh dass er aber auch ähm der Meinung ist oder sich da, wenn du so willst, widerspricht. Äh dass äh ja der Westen im Grunde genommen auch keine andere Wahl hatte oder jetzt wir keine andere Wahl haben, ja. Also wir können, wenn wir mit anderen Worten. Je netter wir zu Putin sind, umso, gefährlicher wird er. Ja, das ist das ist die Tragödie oder das ist einfach diese Zwickmühle, in der äh wir uns befinden und das passt jetzt wieder gut zu dem Sweat, äh den den du vorher da übersetzt hast von äh Noah Smith, wo ähm. Ja er auch sagt, man kann sich die Welt leider nicht immer so äh äh oder oder zurecht wünschen äh wie sie ist, sondern äh man muss eben manchmal auch mit beängstigenden Realitäten leider umgehen und wie gesagt, beängstigende Realität ist, dass wir diese Option nicht haben. Ja äh zu deeskalieren oder irgendwie Putin irgendwas zu geben oder einen Deal mit Putin zu machen. Weil wir haben's ja schon versucht. Wir haben ja schon nach 2tausendvierzehn im Grunde genommen ja, auch wenn es nicht wirklich anerkannt wurde und sanktioniert wurde, aber im Grunde genommen so wurde Putin. Die Krim überlassen, ja. Wenn man, wenn man so will, das war ja ein Versuch, eigentlich von einem Stück weit von the peace nimmt, ja und die. Und Ukraine wurde auch nicht in die NATO aufgenommen, ja und äh wir haben und Deutschland hat's versucht mit Wandel durch Handel und nicht nur das, sondern es wurden riesige Mengen investiert in in Russland und ja es war war nicht so, dass wir jetzt irgendwie böse und gemein zu Russland waren oder das Land irgendwie ausgeplündert hätten und mit wir meine ich jetzt. Den Besten, sondern äh ja das das Land ist, äh hat sich entwickelt. Es sind unglaublich viel Kapital und Know-how und Technologie und äh es ist halt viel reingeflossen, ja. Äh es hat, allerdings nicht gereicht und das liegt aber nicht am besten, sondern das liegt halt daran, dass Putin irgendwann sich überlegt hat, äh. Halt lieber weiter äh mit, sagen korrupter Sowjet, Tradition äh äh weiter zu verfahren und äh sagen den den starken Führer äh den den den Autokraten zu machen, weil er irgendwann äh. Der Meinung war einfach so, er ist Russland und äh er ist das Beste für Russland und ohne ihn gibt's kein Russland, so ungefähr. Und äh ja wir haben und ja der Zug ist, abgefahren, so fürchte ich äh so und. Können jetzt nur drauf drauf hoffen, äh dass äh ja ihm. Die Puste ausgeht äh oder äh ja irgendwie andere Leute dort zur Vernunft kommen, ob er zur Vernunft kommt, wage ich zu bezweifeln.

Tim Pritlove

Gut, damit können wir das glaube ich äh dann äh beenden. Jetzt haben wir irgendwie äh vier Stunden vier Stunden irgendwie eine Woche geschehen äh zusammengefasst. Ich weiß gar nicht, wo das enden soll. Ähm. Ich will jetzt auch nicht sagen, hoffen wir mal, dass nächste Woche nicht so viel passiert, weil von der Art Nachrichten äh wie sie gerade aus der Ukraine kommen, kann ich eigentlich noch mehr gebrauchen. Äh schauen wir mal was. Was noch passiert. Wird auf jeden Fall noch was passieren.

Pavel Mayer

Also es könnte schlimmer sein, sagen wir's mal so.

Tim Pritlove

Das könnte schlimm.

Pavel Mayer

Es ist schlimm, aber es könnte schlimmer sein. Ja.

Tim Pritlove

Alright, dann äh alle die bis hier durchgehalten haben. Vielen Dank fürs äh Zuhören und äh kommentiert wieder fleißig und äh wir melden uns dann, sobald wir wieder das Gefühl haben, dass.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Tims Twitter-Liste mit Ukraine OSINT und anderen Quellen

  • google.com Russo-Ukrainian War – Google My Maps

  • de.wikipedia.org NAFO (Internetphänomen) – Wikipedia

  • signmyrocket.com Sign My Rocket - Send Your Greetings To Russian Occupiers!

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    youtube.com How Many Tanks Does Russia Really Have? And Where Are They? - YouTube

  • \"CNN\" Mark Hamill made ambassador in support of Ukraine Army of Drones project | CNN

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Oryx Attack On Europe: Documenting Russian Equipment Losses During The 2022 Russian Invasion Of Ukraine

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Pavel: Nord Stream - Anschlag oder Unfall?

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Pavel: Technische Details zu Hydratplugs

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Pavel: Pipelines: Totalschaden oder reparierbar?

  • spektrum.de Wie man die Pipelines von Nord Stream repariert - Spektrum der Wissenschaft

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Pavel: Journalisten kolportieren Unsinn/Falsche Gerüchte

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Pavel: Who’s done it? - mein erster Wurf

  • thetimes.co.uk Sweden tightens nuclear security after attacks on Nord Stream gas | World | The Times

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Elon Musks "Vorschlag" wie der Krieg beendet werden sollte

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Kommentar von Noah Smith zu Elon Musks Vorstoss und allgemeine Erläuterung zu Angst und Realität

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    twitter.com Über Appeasement

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    youtube.com Ukrainian Folk Song 🇺🇦 ARMY REMIX | Andriy Khlyvnyuk x The Kiffness - YouTube


Youtube über sieben brücken musst du gehen

Russland initiiert Fake-Referenden und ordnet eine Mobilisierung an

Nach der Charkiv-Offensive läuft es im russischen Militär- und Politikapparat nicht mehr rund. Durch nationalistische Hardliner fühlt sich Putin genötigt, eine politisch schlecht vorbereitete Mobilisierung auszurufen, die die bisher ignorante Öffentlichkeit auf dem linken Fuß erwischt und in Panik an die Grenzen strömen lässt. Während nicht-russische ethnische Gruppen (wieder einmal) gehäuft eingezogen werden scheint das ganze System überlastet zu sein, da nicht genug Ausrüstung bereitsteht.

Währenddessen werden in den vier angegriffenenen ukrainischen Oblasten angeblich Referenden durchgeführt, die letztlich eine vorgeschobenes Argument für eine nächste Woche auszurufende Annexion der Gebiete durch Russland sein sollen.

Die Ukraine ignoriert all das und setzt ihre militärische Offensive mit einigem Erfolg fort. Fast auf der gesamten Breite der Front ist Russland mittlerweile in der Defensive und erleidet im noch nicht zurückeroberten Teil von Charkiv beträchtliche Rückschläge.

Alles in allem haben wir es mit einem Russland zu tun, dass zunehmend in Rücklage gerät und wir diskutieren, welche Auswirkungen das haben kann und ob Putin sich doch noch genötigt sieht, atomare Waffen einzusetzen.

Youtube über sieben brücken musst du gehen

Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim und ich begrüße alle zur. Dritten Ausgabe von UKW und nach zwei Wochen wollen wir mal wieder äh die Nachrichten zusammenfegen aus der Ukraine und äh ja, dafür begrüße ich natürlich Pavel.

Pavel Mayer

Hallo Tim.

Tim Pritlove

Tatütata im äh Hintergrund. Ist auch gerade wieder auf Reisen. Ja, wir haben uns am. 12. September beziehungsweise am 12. September habe ich die letzte Sendung veröffentlicht und. Das war dann unser vorläufiger Rückblick auf die Offensive der Ukraine in Rakief in dem Oblast-Rakive, wo. Sehr schnell vorangekommen sind und man kann sagen, dass das äh schon ein wichtiges Ereignis gewesen ist, weil's im Prinzip die ganze. Ja ganze Debatte um den Krieg, vor allem im Westen neu belebt hat und vor allem auch den Krieg selber äh ja auf ein neues Gleis äh gesetzt hat. Wir werden heute sehr ausführlich, denke ich, über die Mobilisierung in Russland reden, die äh Putin jetzt angekündigt hat und die auch schon, gonnen hat. Trotzdem wollen wir natürlich äh vor allem auch mal ein bisschen ja beschreiben, was im Prinzip in den letzten zwei Wochen passiert ist, wie man sich dieses Geschehen insgesamt vorstellen muss. Ähm einiges einiges auf der Liste.

Pavel Mayer

Und wir haben dann äh hinterher auch äh ja ich denke paar ganz interessante Rechnungen, äh wie's denn so weitergehen kann jetzt auch angesichts Mobilisierung und äh allem so da habe ich jetzt auch ein paar neue Erkenntnisse, gewonnen seit der letzten Sendung.

Tim Pritlove

Können wir erstmal so eine militärischen Gesamtsituation? Ich freue mich immer, äh inwiefern das eigentlich wirklich möglich ist, im Podcast, dass alles so, richtig und plastisch auch darzustellen. Ich mir selber dabei zuschaue, wie ich versuche, dieses Kriegsgeschehen nachzuvollziehen, unter Einsatz von sehr viel äh, Material, was äh gepostet wird, aber was äh ich mir auch äh in Google Earth immer ausführlich anschaue, geprägt und grade mit den ganzen ähm, Namen der ganzen Orte ist das so seine Schwierigkeit, man kriegt da mal irgendwelche Orte genannt und dann ist es immer so die Schwierigkeit, okay in welcher Sprache ist das jetzt gerade geschrieben? Ist das jetzt die englische Transitration des russischen äh des ukrainischen und äh außerdem stellt sich immer wieder heraus, dass es viele Ortsnamen äh in der Ukraine gleich, hundertfach zu geben scheint. So ein bisschen wahrscheinlich wie ich hier so mit Neustadt oder so. Also äh fangen wir an nach Niko Live oder sowas zu suchen, da wirst du äh richtig bekloppt oder Alexandriwer oder so, das scheint's äh hundertfach zu geben. Na ja, Trotzdem, man kann nach wie vor äh das Kriegsgeschehen, denke ich, im Wesentlichen in äh vier große Bereiche einteilen. Da ist halt einerseits im Süden eben der Kampf um. Da haben wir ja hier schon ausführlich drüber gesprochen diese knifflige Situation, wo die Russen, westlich des äh sind und dort in gewisser Hinsicht eingeschlossen sind, weil äh Ukraine es gelungen ist, hier die Versorgungswege doch stark zu dezimieren beziehungsweise teilweise auch komplett zum zu bringen. Da geht's weiter. Dann haben wir äh die. Etwas östlichere Südfront äh auch bei diesem Kernkraftwerk, da, Passiert gerade nicht besonders viel oder zumindest dringt davon nicht sehr viel nach außen. Dann gibt's natürlich den äh Kampf im Dornbars. Vor allem da äh der Versuch der, Russen bei Barboot voranzukommen, um dort halt die Strongholz der Ukraine anzugreifen, wo im Prinzip schon immer so die Kommandozentralen der Ukraine waren. Seit zwanzig ähvierzehn, da kommen die Russen nicht so richtig voran, natürlich dann die Region äh Rakiv beziehungsweise der Norden von äh Luhansk, das ist halt da, wo eben die letzte Offensive so viel Boden gut gemacht hat. Ähm ja, vielleicht mal so in der Reihenfolge, also in ist jetzt nicht so viel Sichtbares passiert, also im Prinzip ist das dort immer noch diese selbe. Nutzungskriegsführung, sprich die Ukraine tastet sich hier und da langsam vor, hat insgesamt aber äh, die Initiative in der Hand, wie auch eigentlich sonst überall mittlerweile im Kampfgebiet. Ähm das heißt, hier gibt's äh einzelne Scharmützel und äh versuche halt voranzukommen. Es sind halt sehr viele russische Truppen dort stationiert, deswegen ist der Widerstand dort auch äh groß. Aber wie gesagt, da haben die Russen im Wesentlichen damit zu kämpfen, ähm. Die Versorgung sicherzustellen und das dürfte ihnen in zunehmendem Maße schwerfallen. Ich habe so den Eindruck, dass dort, militärisch eben nicht groß gedrückt wird, weil die Schwerpunkte derzeit woanders liegen, also von der aus der Perspektive der Ukraine heraus. Trotzdem natürlich wichtig dort äh Fortschritte zu erzielen und ich vermute, dass die Ukraine schonenden Zeitplan dort im Kopf hat, wie sie äh vorgehen möchte. Aber das hast natürlich einerseits von den Vorgängen im Rest des Landes abhängt, wie sie den äh Kräfte mobilisieren können, wie sie auch selber die Stärke der Russen dort so bewerten und haben im Wesentlichen ihren Blick auf die Brücken und ballern halt auch immer wieder diese Brücken am Kinderpaar, um halt möglichst zu verhindern, dass die Russen sich dort verstärken können.

Pavel Mayer

Ja. Ich habe von, sagen wir mal, von zwei Seiten auch noch ähm gehört, wohl das russische Militär ähm lieber sich dort zurückgezogen, hätte äh und seine Position konsolidiert, dass aber wohl Putin gesagt haben soll, nein, ihr bleibt äh so auf der anderen Seite und äh zieht euch nicht zurück.

Tim Pritlove

Ja, das ist so eine so so eine fortwährende Diskussion darüber, wie sehr mischt sich Putin eigentlich direkt ein und es gibt eine ganze Menge Berichte, die sagen, er mischt sich extrem ein. Also militärktisch nicht besonders klug äh klingt, weil er natürlich politische Ziele hat. Und äh in irgendeiner Form meint, er müsse die einfach durch Direktanweisung umsetzen, wie zum Beispiel ihr zieht euch da nicht zurück. Ob das dann aber so klug ist, das weiß ich äh äh nicht. Also das macht zumindest nicht so den Eindruck. Hat dann aber auch zur Folge, dass dann eben auch in zunehmenden Maße. Wie soll ich sagen, ja nicht unbedingt Militär strategisch, sondern eher so terroristisch zugeschlagen wird. In der Gegend, gab es zum Beispiel jetzt den Fall, dass die Russen mit äh Miss Hals, den, In, oh je und jetzt wird's richtig lustig, also schreiben tut sich das so, dass man sagen würde, Griviri. Aber ich habe äh versucht rauszufinden, wie sich das richtig ausspricht und das ist wohl Rock. Keine Ahnung, was es auch immer ist. Auf jeden Fall handelt es sich dabei um eine äh. Eine kleinere Stadt im Nordosten dieses Kampfgebiets, also was hinter der Frontlinie liegt. Noch mal ein paar Kilometer und es ist interessanterweise Selinskies Heimatstadt. Und ähm dort staut sich dieser äh Fluss, das ist so ein kleinerer Fluss, der von Norden nach Süden fließt mitten durch dieses Kampfgebiet durch und dort äh unten in den, mündet und das ist auch so ein. Strategisch sehr wichtiger und umkämpfter Bereich, wo es den Ukrainern gelungen ist, an verschiedenen Stellen auf die andere Seite zu gelingen, aber auch sehr viele Positionen am Fluss hat. Ja und dann äh mit Misshalt haben sie also diesen Damm angegriffen. Konkret haben sie nicht den Damm selber angegriffen, sondern so ein, Ablaufbereich, wo also so Verschlusstore sind, die sind zerstört worden, also bis 1 davon und dann ist natürlich entsprechend viel Wasser aus diesem 31 Quadratkilometer großen Reservoir in den Fluss geflossen, hat natürlich dazu geführt, dass im, Häuser dann überschwemmt wurden, die da unmittelbar dran waren, aber so die ganz große Katastrophe ist es dann glücklicherweise nicht geworden. Auch wenn es für die Stadt natürlich ein Problem ist und äh auch für eine gewisse Wasserknappheit wohl äh gesorgt hat, zumindest für einen bestimmten Zeitraum. Ich habe jetzt zuletzt relativ wenig dadrüber gehört. Daraus schließe ich, dass sie das Problem so ein bisschen in Griff bekommen haben. Die Strategie dahinter, abgesehen davon, dass es natürlich so wieder so zerstörend in ziviler Infrastruktur ist und damit so eine so eine Terrorstrategie, die wir ja überall sehen von den Russen in der Ukraine. Kann ihre Kalkulation gewesen sein, dass eben diese Überflutung des Flusses wiederum stromabwärts dazu führt, dass äh es den ukrainischen Truppen schwer gemacht wird, diesen Innovlets äh Fluss zu passieren, aber. Das hat wohl zu Problemen geführt, aber dass es so nennenswerte Auswirkungen gehabt hat, davon habe ich jetzt relativ wenig äh gehört. Das Gute daran ist, dadurch, dass es nur eben diese Dammtore sind, die zerstört wurden, die. Also jetzt nicht das gesamte Staubecken ab, sondern dass es eben so ein Bereich, wo nur so die oberen fünf Meter abfließen können. Und ähm na ja ich habe so die Einschätzung gelesen, dass so drei Tage bis zwei Wochen dauern. Kann bis bis das Wasser dann sozusagen abgeflossen ist, wenn sie's nicht irgendwie ähm gestopft bekommen. Das Problem scheint. Weitgehend im Griff zu haben zu sein, so ne? Sind wohl so ein paar Ponton-Brücken dann von der Ukraine mitgerissen wurden. Also es hat irgendeine Auswirkung gehabt, aber im Wesentlichen ist einfach die Gegenwehr der Russen doch. Relativ äh wie soll ich sagen, ungerichtet und und verzweifelt hat man so den Eindruck. Andererseits haben sie versucht eine dieser beiden Brücken über den äh irgendwie zu fixen. Da gibt es ja diese eine große Brücke, die Antonowski-Brücke, die ja. So weit zerstört wurde, dass sie eben für schweres Gerät nicht mehr verwendet werden kann. Die andere Brücke ist ja auch wiederum an einem Staudamm, da ist die zerstörte Brücke eigentlich nur ein sehr kurzer Bereich, also so quasi mehr nur dieser Schleusenbeckenbereich, mit dem man an diesem Damm vorbeifahren kann. Äh die Russen mittlerweile einfach mit Schutt aufgefüllt, um darüber zu kommen. Da wird aber weiterhin bombardiert, also dass es da auch Katz und Maus und ich habe so den Eindruck, äh wenn sie da Fortschritte machen, dann keine großen Fortschritte. Mehr lässt sich jetzt eigentlich zu dem Kampf in dem Gebiet nicht nicht sagen und ich habe so den Eindruck, das könnte auch nochmal zwei Wochen dauern. Wir nähern uns ja jetzt dem Herbst, dass äh ändert unter Umständen noch mal die Parameter, aber bisher gibt's da einfach nicht sehr viel zu zu sagen.

Pavel Mayer

Insgesamt waren vielleicht dann auch noch feststellen, dass ja die Ukraine, leichte Fortschritte gemacht hat, also kleinere Geländegewinne ähm so nichts Spektakuläres, aber äh ja äh doch ich sage mal die Russen äh eher langsam äh sich sich auch zurückziehen oder zurückziehen mussten, so aber das sind dann so hunderte von Metern am Tag oder, in der Größenordnung ein halber Kilometer am Tag, der da um den sich die Front verschiebt.

Tim Pritlove

Militärstrategisch wird oft gesagt, dass es sich dabei um Shaping Operations handelt, also man versucht quasi das Schlachtfeld so in die, Position zu bringen, wie man's gebrauchen kann, Versorgungsrouten Munitionslager weghauen, Command und Controlposten wegballern. Dann gab's auch so diverse Partisanen Aktionen, wo so ähm. Ja aus der Perspektive der Ukraine verräter äh sozusagen, explizit angegriffen wurden, Autos äh in die Luft geflogen sind mit Leuten, die halt mit äh den Russen zusammenarbeiten. Alles so, kleine Operationen hier und kleine Operationen da und ich wäre aber auch nicht so überrascht zu irgendeinem Zeitpunkt ähnlich wie in hier irgendwann nochmal so die Initiative sich auf einen bestimmten Bereich konzentriert in dem Moment, wo Ukraine einfach die, Möglichkeit dazu sieht und dann kann es sich da auch sehr schnell wandeln.

Pavel Mayer

Oder die Lieferung von Winterklamotten, die ohnehin schon sehr wohl spärlich äh äh läuft äh so äh zu behindern äh und äh sodass die Russen dann frieren in ihren Stellungen.

Tim Pritlove

Das kommt noch dazu. Ja und dann kommen wir zur ähm Rakifik-Offensive. Hier in der letzten Sendung ausführlich beleuchtet, wie das dort vorangegangen ist. Es endete ja letzten Endes mit der Besetzung oder. Befreiung kann man sagen, von äh, so eine ganz äh wichtige Stadt ist, weil es dort extreme russische Truppen und Gerätekonzentrationen gab. Da ist ja enorm viel Material in die Hände der Ukraine gefallen und ich glaube, die finden jetzt immer noch äh neue Lager mit Panzern und äh anderem Gerät. Mittlerweile führt also Russland äh die Liste der Länder, die am meisten Waffenlieferungen an die Ukraine gemacht haben bei weitem an dadurch.

Pavel Mayer

Ja, es befand sich dort ja auch das Hauptquartier äh von weiten Teilen der der Front. So, das war ja äh da gab's ja auch dann unter anderem einen an diesen spektakulären Schlag auf ein Hauptquartier, wo dann irgendwo wohl bis zu 100 russische Offiziere getötet worden sein soll. Ein paar Monaten.

Tim Pritlove

Also die Ergebnisse dieser ersten Welle sind jetzt also offensichtlich unheimlich viel Kriegsgerät, vor allem auch, Wenn ich tausende von Kriegsgefangenen, die dort gemacht wurden, die natürlich die Ukraine jetzt nutzen kann, um, gegen ähm ja eigene Soldaten auszutauschen. Es gab ja eine spektakulären Gefangenenaustausch. Da können wir vielleicht später noch zu. Ähm, Viele Kollaborateure sind dort äh gefangen genommen worden. Auch diese Lehrer, die die Russland dorthin geschickt hat, um den Schülern zu erzählen, wie schön die russische Welt ist. Alles keine guten, Zeichen für den Rest der Region. Da äh gab's extreme Fluchtbewegungen und dürfte jetzt die Pläne der Russen ähm, diese Territorien nicht nur einzunehmen, sondern eben auch aus ihrer Perspektive zu russifizieren, dann doch äh stark einschränken. Und ähm ja was es danach passiert, also nach diesen schnellen Vorstößen mussten natürlich jetzt die ukrainischen Truppen erstmal konsolidieren. Also sie müssen erstmal. Gerät nachziehen, Personen nachziehen. Sie müssen natürlich auch in den ganzen Ortschaften äh präsent werden, dort den Leuten helfen, äh nicht wahr, also einfach dafür sorgen, dass dort wieder äh Nahrung und Trinkwasser vorhanden ist et cetera, also das zieht ja dann auch einen riesigen logistischen ähm. Rattenschwanz nach sich.

Pavel Mayer

Postdienst, Mobilfunknetz.

Tim Pritlove

Genau, also überhaupt Strom, äh Infrastruktur, all das wiederherzustellen, inwiefern das jetzt im Einzelnen schon überall wiederhergestellt ist, das weiß ich nicht, aber Grundsätzlich muss es natürlich vor allem erstmal militärisch abgesichert werden, um einfach entsprechenden Vorstößen, zum Beispiel von der russischen Grenze aus äh in irgendeiner Form etwas entgegensetzen zu können und das kann man halt nicht mit den Truppen machen, die da jetzt äh gerade eine Woche lang äh an der Front voran marschiert sind. Also hat man sich an diesem Osthilfluss erstmal ähm. Festgesetzt, aber auch gleich die Offensive weiter nach Osten, weiter getrieben und sind wohl relativ schnell gelungen, insbesondere dieser strategisch wichtigen Stadt von, dort auf die andere Seite des Flusses zu gelangen, auch wenn da wieder Brücken zerstört wurden und teilweise eben dieser Fluss übertreten auch nicht so einfach macht, auch wenn der jetzt nicht so tief ist wie andere Flüsse. Ja und ähm das führte schon dazu, dass sie eben diverse Brückenköpfe haben, installieren können, also wo sie quasi mit ihren Truppen und Gerät der anderen Seite des Flusses waren, ohne jetzt gleich voran zu äh schreiten. Und das Ganze geschehen hat, sich dann sehr an den Süden äh hin orientiert, weil dort beginnt im Prinzip jetzt gerade die Schlacht um, Die nächste, wichtige, strategisch wichtige Stadt, das ist nämlich Lyman, ein ganz wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Eisenbahnlinien. Und auch ein Ort mit erheblicher russischer Truppenpräsenz. Wird im Prinzip von mehreren Seiten her jetzt äh eingekreist äh finden dort auch Kämpfe statt, aber viel interessanter ist, dass es wohl, der Ukraine jetzt gelungen ist, sich so untenrum äh, Süden her auf diese andere Seite des Osthilf Flusses, der so im Nord-Süden verläuft ähm rumzuschwänzeln und dort, wiederum so ein Brückenkopf so weit voranzutreiben, dass sie dort äh derzeit erhebliche Geländegewinne machen. Das geht jetzt nicht so schnell wie vor zwei Wochen, vor drei Wochen aber ähm man sieht, dass dort doch eine ganze Menge passiert insgesamt scheint die also die Operational Security der Ukraine sehr gut zu funktionieren während diese Vorstöße stattfinden. Relativ wenig an bestätigten Informationen raus und dann irgendwann mal wieder so, ach ja, das äh Örtchen haben wir jetzt auch noch, das Örtchen haben wir jetzt auch noch und es macht gerade so den Eindruck, als könnte es der Ukraine gelingen wichtigen Ort Lyman dann eben auch von Norden her einzukreisen und dann hätte man wieder so eine ähnliche Situation wie Isium. Wo also dieser russische Strong Hold hm soweit eingekreist ist und vor allem auch von seinen Versorgungslinien abgeschnitten wird, dass äh am Ende den Russen dort auch nicht sehr viel übrig bleiben wird als ja fluchtartig, alles wieder nach Osten zu verlassen und ich würde sagen, es der Ukraine gelingt in Lüman nochmal das zu wiederholen, was sie in Issimen jetzt schon äh getan haben, das wird äh nicht gut äh ankommen. In der russischen Veröffentlichkeit und wohl schon gar nicht immer Militär.

Pavel Mayer

Wobei, sich das sagen um um jetzt auch mindestens seit einer Woche äh hinzieht äh der der Vormarsch angeblich äh sollen auch teilweise Russen, gezogen äh äh worden sein äh dort und angeblich die Verteidigung jetzt dann vor allem in den Händen ja von äh einheimischen Truppen. Liegen, also von ja LNR, DNR Höre und so. Gut, weiß man nicht so genau, aber äh das meldet zumindest die Gerüchteküche und das eben hat es ja auch angedeutet, dass mittlerweile auch in Liman selbst gekämpft.

Tim Pritlove

Ja, also das ist auf jeden Fall ähm derzeit dort der äh Stand und man kann halt nur abwarten, jetzt hier äh vorangeht, aber ich habe so den Eindruck, dass wir, wenn wir hier zur nächsten Sendung treffen, dort wieder, einiges passiert sein wird, ne insgesamt ja waren das einfach schon mal sehr wichtige äh Schritte und sollte es halt jetzt gelingen auch noch Lühman und dann vielleicht eben auch noch die angrenzenden Gebiete da wo vor Monaten so finster gekämpft wurde. Also Lucy Chansk und hier wäre und so diese Gebiete auch noch ähm in Bedrohung zu bringen, dann würde ich sagen das Ganze das Potenzial hier wirklich auch ähm die gesamte russische, Offensive, die mittlerweile eigentlich mehr so eine Defensive ist, komplett ins Schwanken zu bringen. Also das sieht äh überhaupt nicht gut aus für die Russen und ähm, Am Ende äh könnte es darauf hinauslaufen, dass sie sich vielleicht im wieder auf die Grenzen vom 24. Februar zurückziehen müssen. Die einzige wirklich gut ausgebaute Verteidigungslinie ist die sie dann eben auch gut halten könnten für absehbare Zeit, aber wie schon letztes Mal, vermutet hatte, ich sehe nach wie vor einen starken Vorstoß auf diesen ganzen Norden von Luhansk und wenn ähm das so weitergeht, wie es da derzeit äh weitergeht, dann wird das auch noch in diesem Jahr stattfinden. Also das ist so bisschen die die Gesamtsituation, wie gesagt, die äh Ukraine wird eine Menge damit zu tun haben, allein erstmal das ganze Gerät, was sie dort erbeutet haben. Fit zu machen, also da wird bestimmt gerade eine ganze Menge geschraubt und und und repariert. Die Größenordnung, Da gibt's halt nur so so Schätzungen, ne, also sie müssen es ja auch noch, das ist ja auch so ein Aspekt, wenn ich noch gar nicht erwähnt, muss man sich mal klar machen. Sie haben also diese riesigen Geländegewinne gemacht, aber bevor sie dort eben sich auch wieder frei bewegen können, wo auch die Bewohner sich halbwegs frei bewegen können, muss das ja auch alles ähm von Minen befreit werden. Und ich glaube bisher haben sie schon über 12.000 Minen entschärft und da gibt's sicherlich nochmal äh eine ganze Menge mehr, weil sie da grad mal nur, ja Bruchteil des Gebietes überhaupt erst haben absuchen können.

Pavel Mayer

1 Prozent zu größenordnungsmäßig.

Tim Pritlove

Genau, das dauert. Na ja ähm. So viel vielleicht zur zur militärischen äh Situation gibt uns vielleicht auch nochmal kurz Gelegenheit eine Frage, äh die du auch schon in den Kommentaren beantwortet hast aus äh dem Feedback nochmal. Reinzuwerfen, die glaube ich ja. Insofern eine einfache und gute Frage ist, weil es so Gedanken sind, die man schnell kriegen kann. Äh Maka fragte, äh ja, wieso schneidet die Ukraine nicht einfach alle Wege aus Russland ab. Funktionieren die Eisenbahnlinien aus Russland noch? Ähm stimmt jetzt im Fall von Rakief nicht mehr, weil er mit sozusagen das ja auch, äh wurde, aber es gibt ja auch noch weitere Eisenbahn äh Linien, wieso existiert die Krimbrücke noch? Äh erstelle sich das doch oder sie äh stellt sich das auch technisch nicht so schwierig vor, einen Zug mit brisanter Ladung aufs Gleis äh zu setzen und ähm irgendwo explodieren zu lassen, ähm damit das Gleis äh vernichtet ist so.

Pavel Mayer

Ja mein der Punkt ist natürlich passiert es zum Teil, so, aber ähm wie wir's auch schon aus dem zweiten Weltkrieg äh kennen, ähm so hm so Eisenbahn. Wenn man die zerstört, strecken normalerweise, wenn's nicht grade irgendwie eine eine große Brücke ist oder so dann sind die relativ schnell wieder herzustellen. Da hat man nie so in ein, zwei Tagen repariert und selbst auch wenn's kleine Brücken äh sind. Das heißt, Sie sind na das ist zum einen. Nicht einfach äh dort Zerstörung anzurichten und vor allem äh äh schwierig halt nachhaltige Zerstörung anzurichten. Da lohnt es sich dann mehr. Äh jetzt tatsächlich dann Züge beladene Züge anzugreifen beispielsweise oder Hauptquartiere oder. Lager zu vernichten, äh die man die man hat so und ähm. Der äh Kersch- äh Brücke, das ist nochmal.

Tim Pritlove

Also die Brücke zwischen der Krim und Russland.

Pavel Mayer

Genau. Ähm abgesehen davon, dass das eine ziemlich massive Brücke ist und die nicht so einfach kaputt zu kriegen ist jedenfalls nicht mit dem. Die Ukraine hat an ähm Waffen hm ist die halt auch äh durch Luftabwehr ganz gut gesichert und sie haben, daneben auch noch mal so Radartäuschkörper, die äh damit. Irgendwelche Raketen, die sich dann im Endanflug am Ralabild orientieren halt äh nicht so gut matching machen können und dann halt auch stattdessen quasi so eine, pseudobrücke aus Radar-Reflektoren äh im im Wasser treffen und ja und. Irgendwie Boten dahin zu kommen, es sagen auch fast ausgeschlossen, weil ähm ja dort natürlich auch entsprechend. Russisches Militär äh patrouilliert. Also er müsste dann Deutschland schon U-Boote liefern vielleicht. Dann äh wäre das.

Tim Pritlove

Bestimmt.

Pavel Mayer

Ja ja Deutschland, ich meine eigentlich auch ein äh drüber äh wird's eine Rede von Panzern, aber tatsächlich ist Deutschland ja Weltmarktführer bei U-Booten. Also die also die Hälfte aller Länder hat irgendwie mindestens ein deutsches U-Boot. Also die Hälfte der Länder, die U-Boote überhaupt haben, hat äh. Mindestens ein deutsches U-Boot. Und äh ja, die sind also eigentlich die echten Exportschlager.

Tim Pritlove

Na gut, aber derzeit äh hat die Ukraine keinen keine Navy, weil die hat ihn ja Russland in der Krümm geklaut.

Pavel Mayer

Aber wer noch Eskalationspotential zu sagen irgendwie, Panzer, wir liefern jetzt gleich U-Boote. Ich meine, das das wäre halt dann äh einfach mal sozusagen auch PR-technisch mal einen einen Coup, um zu zeigen, hm, dass Deutschland äh halt dann die Ukraine mehr unterstützt als alle anderen.

Tim Pritlove

Da gibt's auch noch viele andere Gelegenheiten, aber äh. Die werden derzeit leider äh nicht genutzt, ne. Äh in dem Zusammenhang vielleicht noch zwei Anmerkungen. Also einerseits sieht man das ja auch an dieser Antonowski-Brücke. Ne, also in die große äh Brücke bei der Stadtresson, die halt einfach dort Nord-Süden ähm die den Teneppa überspannt, äh sehr breit ist, also sagen wir mal vergleichbar zu dieser Meeres ähm Querung der Krim, da äh greift die Ukraine jetzt seit Wochen mit diesen Haimas-Raketen an, die also so hoch präzise sind, die also ihr ihr Ziel auf wenige Meter genau treffen können und äh es gibt, weiß ich nicht, mindestens Berichte von zwölf bis fünfzehn Bombenattacken auf diese Brücke. Und es gibt ja auch Fotos davon, was dann sozusagen davon übrig gegangen ist und das ist halt nicht so, dass man die dann immer einmal trifft und dann ist die Brücke im Arsch, sondern da sind dann halt so Löcher im Boden. So von ein, zwei Meter Durchmesser vielleicht.

Pavel Mayer

Die sind ziemlich durchlöchert und es gibt auch historisch immer ganz, ganz viele spektakuläre Beispiele, wo irgendwie sowohl auch im Zweiten Weltkrieg die, Alliierten, wie auch dann Deutschland versucht haben, irgendwelche Brücken äh dann aus der Ferne zu treffen. Äh ich glaube um den. Vormarsch äh dann äh glaube. Dass die Brücke von von Arnheim äh eine der Rheinbrücken jedenfalls hat Deutschland dann auch, ich weiß nicht, vierzig V zwei Raketen abgefeuert auf diese Brücke mit äh kaum, Erfolg äh zum Beispiel und äh dann auch sich, in in anderen Ländern, wo die wo die USA dann, ich weiß nicht, äh die Alliierten dann 30 Bombenmissionen äh gemacht haben und die Brücke äh immer noch stand danach. Ist schwierig.

Tim Pritlove

Brücken sind halt dafür gebaut, dass da über Jahrzehnte schweres Gerät rüber äh kachelt, da es muss schon eine gewisse Strukturfestigkeit haben und die kriegt man halt nicht mal eben mit so einer Explosion aus der Ferne hin. Klar, wenn man da irgendwie tagelang Zeit hat äh Spezial Explosionsstoff an den kritischen Stellen zu montieren und dann in einer gezielten Operation das Ding äh abzusprengen. Okay, das ist was anderes, aber das kriegt man eben aus der Ferne so nicht hin. Andererseits ist es ja auch so. Dass eben bestimmte Schwächerungen äh gegebenenfalls auch schnell wieder hergestellt werden können. Also es gibt zahlreiche Eisenbahnbrücken aus. Wo die Ukraine, die selber gesprengt hat oder wo die Russen die äh gesprengt haben, die sie dann wieder hergestellt haben, als sie eben dieses Gebiet dann wieder unter Kontrolle hatten. Das geht dann schon relativ schnell, Und ein Faktor, ähm auf den ich gestoßen bin, ist wohl, dass die Ukraine für solche Fälle. Jetzt wahrscheinlich nicht so sehr bei Eisenbahnbrücken, das weiß ich jetzt nicht, sondern generell bei Brücken. Vorgesorgt hat, indem sie in großen Mengen vorgefertigte Betonteile produziert haben. Das ist wohl etwas, was äh die Russen überhaupt nicht getan haben. Und ähm weil da auch irgendwie die Fähigkeiten zu führen, zu fehlen, weil sie im Detail jetzt nicht auf jeden Fall äh ist es offensichtlich so, dass sie äh da keine entsprechenden Reserven haben, aber die Ukraine sehr wohl Zweisfall, wenn die halt wieder eine Brücke herstellen müssen, dann können sie eben mit Spezialtransporten so große betonfertige, vorgefertigte Betonteile rankarren, mit denen sie dann eben sowas äh überbrücken können.

Pavel Mayer

Bei der Grimmbrücke vielleicht als letztes kommt noch hinzu, dass es jetzt hier in Wirklichkeit um drei unabhängige Brücken handelt, mehr oder weniger. Äh weil die die natürlich schon auch gebaut haben mit der Überlegung im Hinterkopf, dass vielleicht, die Ukraine oder sonst irgendjemand auf die Idee kommen könnte diese Brücke anzugreifen und deswegen ist da auch ein gewisses Maß an an Redundanz, also eigentlich müsste man quasi drei unabhängige Brücken, also die Zugbrücke und, zwei äh Richtungsfahrbahnen, die jeweils auch auf völlig eigenen Pfeilern äh stehen, dann zerstören um die sie wirklich zu unterbrechen. Und, Politisch ist es natürlich auch äh, so, dass man überlegt, dass man vielleicht äh für alle Fälle den Russen auch eine Rückzugsmöglichkeit äh lassen möchte oder erst mal gucken, dass wenn es dort zum Konflikt, bekommt, dass dann erstmal möglichst viele äh Russen dann dort die Krim verlassen.

Tim Pritlove

Genau, also die, Eisenbahnbrücke, das wäre sicherlich ein Wert des Ziel und ich denke, wenn Sie die Möglichkeit hätten, die wegzukloppen, das würden Sie dann schon tun, aber da müssten Sie halt auch schon sehr genau zielen, dazu bräuchten Sie also diese Spezialmunition, die die Amerikaner ja bisher noch nicht bereit sind zu liefern diese Attacke äh MS. Ähm Munition, die man äh in den selben Lohnschaden starten kann wie derzeit diese Haimas, also diese Haimas Loungeer, die also derzeit nur mit dieser vierzig bis was das 50 Kilometer Range. Bis heißt ausgestattet sind und. 80 okay, aber man man könnte eben auch noch die dicke Fette reinmachen. Da hat man dann nicht sechs drin, sondern nur eine Ja die äh abgeschossen wird, die in sehr viel größeren Sprengkopf ähm hat und die vor allem irgendwie 2hundertfünfzig Kilometer fliegen kann und äh so richtig Alarm macht so, aber aus ja politischen Gründen ist es.

Pavel Mayer

Ja, nicht nur aus politischen, äh sondern es ist gibt auch noch so ein paar andere Probleme mit irgendwie. MS, abgesehen davon, dass die auch deutlich teurer sind, also irgendwie ungefähr 800.000 Dollar äh pro Stück kosten. Ähm. Und man eben damit dann nur ein Ziel bekämpfen kann. Während man eben mit den äh GMLRS äh System halt sechs unabhängige Ziele äh äh bekämpfen kann und dann äh sind halt diese GMLS äh Systeme wohl, etwas präziser als die Attackems, das heißt, das spielt auch nochmal. Keine unerhebliche äh Rolle und natürlich jetzt generell ist eben auch die Aufklärung äh, schwieriger, wenn du halt jetzt genau 300 Kilometer äh hinter der Front treffen willst, ist es nicht unbedingt einfacher. Ähm. Ja oder schwieriger. Es ist halt schwieriger das Ganze aufzuklären. Wobei. Ähm diese äh Attackems äh Container haben halt äh oben wohl so Verschlusskappen. Die äh, es nicht leicht machen zu unterscheiden. Also die die sind sozusagen als Gmilla S Systeme getarnt. Das heißt du kannst äh die wohl, ohne Weiteres äh äh unterscheiden, bevor die nicht abgefeuert äh worden sind.

Tim Pritlove

An alles gedacht. Genau. Soviel dazu. So dann äh ist aber politisch eine ganze Menge äh passiert. Zunächst einmal äh wurde dann von Russland wenig überraschend ausgerufen, dass jetzt in all diesen vier vom Krieg betroffenen oblasten, sogenannte Referenten durchgeführt werden sollen, also in in und. Auch wenn diese Gebiete ja auch nur teilweise unter russischer Kontrolle sind, also zwar weitgehend, aber ähm ohnehin nur zur Hälfte und ähm. Saporissia ist ja äh fern, äh ist ja Russland fern jeglicher Komplettkontrolle, aber das interessiert sie ja gar nicht, weil es geht ja auch nicht dadrum, hier irgendwie der Weltöffentlichkeit irgendwas zu demonstrieren, sondern das ist halt im Wesentlichen eine Botschaft einerseits nach innen. Zu sagen äh hier gucke mal, hier sind ja alle dafür und war ja im Fernsehen. Also was wollt ihr denn überhaupt? Das ist jetzt Russland. Und äh andererseits natürlich auch eine Botschaft an die Bevölkerung, indem sie halt einfach äh dazu gezwungen äh wird, jetzt hier an der richtigen Stelle ihr Kreuz zu machen, so nach dem Motto ihr seid jetzt hier irgendwie unser, Gar nichts.

Pavel Mayer

Aber es ist es ist äh absoluter Fake, diese diese Referenten. Also Das ist das ja ähm also abgesehen davon wie gesagt das große Teile der Bevölkerung äh gar nicht mehr da sind, in denen entweder nach Russland oder in die Ukraine geflohen äh gibt's nicht wirklich Wählerlisten so, weil das ging das Ganze ging halt jetzt auch völlig überhastet und da sowieso man nur im Prinzip mit ja stimmen darf eigentlich sind halt ist halt jeder Wähler willkommen und beim letzten Referendum so wurde dokumentiert, wie einige Leute einfach zehn Mal gewählt haben, so also von Wahllokal zu Wahllokal gezogen sind, nur um das jetzt zu demonstrieren, das sagen ja, dort keinerlei wirkliche Überprüfung stattfindet, ob jemand wahlberechtigt ist, Dazu kommt noch, dass die Wahlurnen transparent sind, und äh die Zettel halt so eingeworfen äh werden, dass man halt sehen kann im Prinzip, wer was wählt und dann noch zu allerletzt, sind die Optionen auf dem Wahlzettel halt auch nicht jetzt. Ähm Rückgabe der Kontrolle an die Ukraine oder Anschluss an Russland, sondern die Wahl ist halt zwischen Anschluss an Russland oder, Status quo, also Autonomie unter russischer Besatzung, wobei natürlich Autonomie äh dann auch noch mal ein Witz ist. Das heißt, du kannst jetzt wählen zwischen ja äh nur sagen, ich, bleibe, genau, ich bleibe jetzt, äh sagen weiter von den Russen besitzt oder wenn die schon hier sind, dann äh kann ich wenigstens ich sage mal erst mal volle Rechte äh äh haben und kann mich dann drauf berufen. So Mhm ja äh dass ich halt die Anspruch auf die ganzen Sozialleistungen und Versorgung und so habe dann als Russe. Das heißt selbst wahrscheinlich selbst wenn die Leute dort fehlen könnten, So würden viele, die. Einfach ja nur leben wollen oder irgendwie klar kommen wollen, würden wahrscheinlich sogar bei der Wahl äh zwischen diesen Alternativen erstmal für Anschluss äh äh stimmen, kann ich mir gut vorstellen.

Tim Pritlove

Aber am Ende spielt es keine Rolle. Es ist halt einfach nur ähm. Eine Methode weiter für ein politisches Chaos zu sorgen und in irgendeiner Form eine verzweifelte Botschaft an die russischen Bürger zu senden, dass das hier schon alles seine Ordnung hat, weil guck mal, die sind ja selber dafür. Deswegen sind wir da einmarschiert, Eigentlich lohnt es sich gar nicht groß darüber noch zu diskutieren.

Pavel Mayer

Man muss es glaube ich trotzdem sagen, weil sonst fälschlicherweise der Eindruck entsteht, da würde irgendwie der Wille Leute äh dort gemessen äh werden oder so. Das ist einfach eine eine komplett absurde Veranstaltung das Ganze.

Tim Pritlove

Ja, auch eine komplett absurde Veranstaltung scheint, die jetzt jüngst aufgerufene, sogenannte, partielle Mobilisierung zu sein. Und wir haben ja darüber hier auch schon viel gesprochen. Und äh ich habe jetzt auch selber mal bei in den Kommentaren nachgeschlagen und nochmal geguckt und festgestellt, dass ich da eine Antwort, auf einen anderen äh Kommentar geschrieben hatte. Ich glaube nicht, dass Russland noch irgendwelche äh externen Anregungen braucht für irgendwelche Entscheidungen und wenn die Mobilisierung eine politische und technische Option wäre für Putin hätte er sie auch, schon äh gemacht, aber ist sie ja nicht. Ja, stellt sich raus, jetzt gab es doch eine Mobilisierung. Ähm. Natürlich sagen Tim lag mal wieder komplett daneben. Glaube ich aber nicht, weil das ist natürlich jetzt etwas, was. Na ja, vielleicht sollten wir erstmal beschreiben, was da so wirklich bekannt gegeben wurde. Also es wurde halt gesagt, ja. Wollen jetzt hier ähm mobilisieren, weil unsere Spezialoperation braucht jetzt äh Verstärkung. In der öffentlichen Ankündigung, war dann so von 300.000 Leuten die Rede, die sie dann äh einziehen wollen würden. Das wäre aber dann ähm, nach Gebieten gestaffelt, also es gäbe sozusagen ein gewisses Quorum, was dann immer erfüllt werden muss. Ähm in dem eigentlichen Gesetzestexten, die dort veröffentlicht wurden, ist aber dann von dieser Zahlenbeschränkung so gar nix zu lesen. Man geht kann davon ausgehen, dass das im Prinzip jetzt auch immer so weiter. Gab ja einige Probleme, vielleicht das noch äh mit der Rekrutierung vorher. Also es gab ja dieses Video, wo dieser Chef, dieser Wagner, äh Truppe dabei gefilmt wurde äh im Knast Leute zu rekrutieren so nach dem Motto ihr könnt euch ja für die Front melden, dann seid ihr nach sechs Monaten wieder frei, wenn ihr noch. Ja, super. Ihr habt fünf Minuten äh Zeit euch zu entscheiden. Da sind wohl auch so diverse Leute angekarrt worden, aber ich habe auch schon davon gehört, dass eine ganze Menge dann auch sehr schnell in Bachmut äh, wurden und äh sozusagen auch schon ihre Zeit jetzt abgesessen haben und schon wieder im Sack nach Hause gefahren.

Pavel Mayer

Bemerkenswert fand ich, dass äh dort der, Kriegsverlauf oder was die Leute an der Front erwarten äh äh dort von ihm. Äh äh halt sehr realistisch dargestellt wurde. Also äh Ja, das war das Ding. Da sagte, ja, nee, ist nicht toll an der Front. Also wahrscheinlich wäre es jetzt nicht überleben. Ähm das fand ich irgendwie.

Tim Pritlove

Und wenn ihr erstmal da seid und ihr dreht oder um und sagt, ihr wollt nicht mit, dann dann erschießen wir euch sofort. Also das sozusagen überhaupt keinen Zweifel daran gelassen wurden, wie die Situation ist. Jetzt also partielle Mobilmachung, die äh im Prinzip eine versteckte Generalmobilmachung ist, auch wenn sie's halt so nicht nennen. Und äh interessant fand ich das äh Putin das zwar verkündet hat im Fernsehen, aber davon sprach, es sei ja eine Entscheidung äh der Armee und diese Generalstabs und die sollte man doch mal unterstützen? So ein bisschen der Versuch sich da auch noch äh rauszuhalten ja also wenn die Arme das entscheidet so äh was was kann ich da.

Pavel Mayer

Ja genau die Armee und Generalstab entscheiden jetzt irgendwie über Mobilmachung ganz ganz bestimmt. Zumal die in der Hierarchie jetzt der politischen Institution irgendwie, weiß ich nicht, dritter oder vierter Stelle nur rangieren. Also die Armee hat in Russland nicht wirklich viel zu sagen. Vergleich jetzt zu diversen Geheimdiensten und äh russischer Garde und so weiter. Also ja ähm.

Tim Pritlove

Genau, aber jetzt ist mal ganz interessant zu zu schauen, was da jetzt eigentlich tatsächlich äh passiert so. Also offiziell wurden ja auch Ausnahmen genannt, so ja, hier wäre in der Militärindustrie arbeitet, den wollen wir gar nicht haben und Studenten auch nicht und natürlich auch keine Leute ohne Militärerfahrung et cetera. Die Realität ist, dass einfach vor allem, Also erstmal sehr chaotisch, ohne ordentliche äh Listen offensichtlich Leute einfach, überall herangekarrt werden. Da sind irgendwie teilweise Leute, die schon seit Jahren tot sind, wurden da irgendwie aufgesucht und sollten verpflichtet werden, aber vor allem und das hängt halt hinter dieser Quote. Nach Gebieten ist es halt so, wie es eigentlich schon die ganze Zeit immer war, die Soldaten für diesen Krieg, das Kanonfutter, wird vor allem im fernen Osten akquiriert, Also während äh es Gebiete gibt ähm. In Dagistan, in Sachen äh auch auf der Krim äh Macadam, also so auch Orte, wo man erstmal irgendwie die man auch erstmal auf der Landkarte suchen muss, dass man überhaupt weiß, wo wo ist denn das überhaupt? Dort werden. Also die Leute massiv. Akquiriert ja also das ging dann in einzelnen Gebieten schon so weit, dass man sagt so ja hier wird irgendwie, 100 Prozent aller jungen Männer akquiriert, aber dann halt da, wo am meisten Leute wohnen, also in Sankt Petersburg und Moskau, da ist es irgendwie so bestenfalls ein Prozent, der Leute, die in irgendeiner Form.

Pavel Mayer

Ja, es ist es ist halt, wie du sagst, chaotisch, aber ähm, nicht nur äh das, sondern äh wie üblich auch in in Russland gibt's halt so dieses, widersprüchliche Mixed-Messeing, dass sich halt jeder irgendwie raussuchen kann äh äh dort was er will. Ähm diese es wurden irgendwie zum Beispiel zu der Zahl, ja, wurden in Russland von offizieller Seite, 300tausend kommuniziert, dann wurde aber auch kommuniziert äh dass ja so viel wie nötig. Dann gab es, außerdem noch Gerüchte, äh dass die offiziell ausgegebene Zahl eine Million äh sein soll, ne, in Wirklichkeit, was halt die was aber nur Apparats intern quasi äh, die Zahl sein soll und ähm ja und auch bei der Frage wie gesagt, wer denn eigentlich eingezogen wird äh offiziell. Erstmal nur Reservisten, ja, plus jetzt äh die normalen Rekruten so normalerweise, mal 1 Prozent eines Jahrgangs ungefähr eingezogen, 150.000 bis 200.000 Mann pro Jahr ganz normal für die Armee um, eben im Inland dann ja die Verteidigung zu stärken und aus denen dann wiederum, rekrutieren sich dann Vertragssoldaten, die dann nochmal unterschreiben können, um entweder länger äh dazubleiben, solange Zeitsoldaten im Grunde genommen und ähm. Ja ähm wenn jetzt äh Russland allein nur. Statt 1 Prozent eines Jahrgangs, sehen wir mal 50 Prozent eines Jahrgangs einziehen würde. Ähm wären das halt äh schon bis zu einer Million. Junge Leute ja die die eigentlich zur Verfügung stehen aber tatsächlich äh wiederum gingen eben auch Einberufungsbescheide an Nichtreservisten, an Leute, die nie in der Armee waren. Überhaupt nicht in die normale Altersgruppe für. Die nämlich irgendwie von 18 bis 27 geht, und äh ja, trotzdem eingezogen äh äh werden sollten bis hin, dass tatsächlich, einfach beliebige junge Leute von der Straße weggeschnappt wurden, so wie zur Zarrenzeit, wo dann die, äh durch die da verzogen und alle, die sie nicht versteckt haben, wurden dann halt zum Militär einkassiert und das war damals ziemlich krass äh noch zur Zahnzeit, weil der Militärdienst äh war dann lebenslänglich, wurde dann hinterher auf 20 Jahre verkürzt äh so, was halt auch nicht so der große Unterschied war, aber äh ja in die Richtung scheint es jetzt äh auch wieder teilweise zu gehen und dem russischen Fernsehen. Wandern auch äh ein ganz merkwürdige Dinge zu sehen bei der Propaganda, wo irgendwie die Polizei äh irgendwie in Wohnung eingedrungen ist und dann Leute aus dem Kühlschrank oder äh ausm Sofa rausgezogen hat, die versucht hatten, sich dort äh zu verstecken. Also. Ganz, ganz kurios, äh was da äh alles gerade passiert und. Ähm natürlich sehr unklar. Es gab halt Zweifel, dass irgendwie diese dreihunderttausend. Man überhaupt zusammenkriegt. Ich würde sagen, dass eigentlich. Jetzt Russland nicht das Problem haben sollte, auch eine Million Leute, jetzt erstmal ähm ja zu rekrutieren, aber äh die Frage ist natürlich dann oder was. Derzeit völlig unmöglich oder unwahrscheinlich erscheint ist, dass sie die dann äh auch vernünftig ausgestattet trainiert und eingesetzt kriegen. Aber da kommen wir dann gleich, glaube ich, nochmal zu.

Tim Pritlove

Diese ganze äh Situation hängt natürlich jetzt auch sehr mit diesen Referenten zusammen. Man kann laufen ja offiziell jetzt glaube ich noch bis. Mittwoch bis zum 28. oder so was und äh na ja niemand erwartet irgendein anderes Ergebnis als ja alle sind dafür und dann wird halt äh Russland eben die Annexion dieser vier Oblaste an äh das russische Staatsgebiet, erklären, ja, womit ja dann sozusagen die Ukraine im Kampfgebiet aus russischer Perspektive Russland ist. Und damit ändert sich ja automatisch, äh rechtliche Einordnung, dieses Verbot äh Rekruten im Ausland einzusetzen, entfällt dann, weil es ja Russland. Dazu kommt auch noch, dass auch die ganzen Verträge, mit denen die dort schon kämpfen, die vielleicht nur auf sechs Monate verpflichtet sind, die wurden dann eben auch nochmal so äh. Mengen äh, sozusagen auf auf unbestimmte verlängert. Also bis zum Ende der Spezialoperation sozusagen, sodass also dort, alle festhängen und äh das hat dann natürlich zu extremer Panik geführt, weil das ist jetzt natürlich eine Botschaft in die russische Bevölkerung herein, die viele mehr als nur auf dem linken Fuß erwischt hat.

Pavel Mayer

Dazu muss man aber bemerken, dass. Und das allgemein üblich ist. Das ist das macht sagen jede Armee, das hat auch die US-Armee gemacht, so äh zu bestimmten Zeit, dass äh wenn ähm ja plötzlich einen Konflikt ausgebrochen äh ist, äh dass dann, Leute erstmal, die im Operationsgebiet waren äh oder äh ja, weil man einfach Leute brauchte, das das steht halt in den im Kleingedruckten mit drin oder das weiß halt jeder, okay, wenn's jetzt zum, Krieg kommt oder äh irgendwie zu einer zu einer Krise, dass dann eben die Leute nicht pünktlich nach Hause äh kommen. Äh, nicht nach Hause geschickt werden, sondern.

Tim Pritlove

Ja, aber ich habe dann auch Berichte von amerikanischen Generälen und so weiter gesehen. Die meinen so, na ja, das klar, das kann natürlich dann auch passieren, also aber dann Fliegen sie halt auch mal zu den Eltern und reden mit denen und dann wird da irgendwie Kommunikation geführt und um Verständnis äh gebeten et cetera, dass ich so einen Einsatz noch verlängert. Ähm das ist natürlich hier fern davon. Aber worauf ich hier eigentlich hinaus wollte, ist, dass wir's ja jetzt hier mit einer über Jahrzehnte kontinuierlich depolitisierten, russischen Öffentlichkeit zu tun haben, bisher immer davon ausgegangen ist, okay, Putin da mit seinem Patriotismus und da machen wir so ein bisschen mit, aber ansonsten lässt du uns in Ruhe, weil wir wollen ja irgendwo auf der Couch sitzen, wir wollen irgendwie gucken, wir wollen in den Supermarkt gehen und wir wollen irgendwie unserem Mittel äh Klasse Leben führen und wir wollen mit dem ganzen Scheiß nichts zu tun haben und Krieg, das gibt's halt nur im Fernsehen. Da kämpfen irgendwelche Leute, die sich dafür gemeldet haben und das passt schon und bisher ja insofern auch immer irgendwie gepasst, dass da dann Leute sterben und Länder überfallen werden. Das wird dann einfach auch mental ausgeblendet und so war's ja jetzt auch bisher Ukrainekrieg, dass viele Leute einfach in so einem State of die verblieben sind, so nach dem Motto Ukraine, was geht mich das an? Das sind doch irgendwie die blöden Hochholz, das sind doch hier irgendwie Terroristen und was nicht alles und die NATO. Das ist alles ganz schlimm. Da muss man auch mal was gegen tun und das macht ja unser Militär. So ausgebildeten äh Vertragssoldaten, ne und jetzt durch diese Mobilisierung hat Putin im Prinzip diesen Gesellschaftsvertrag, aufgekündigt und jetzt kriegen sie's alle mit der Angst. Meine innerhalb von kürzester Zeit waren alle Flüge ins Ausland in Visa frei äh Länder, wo also die Russen kein Visa beantragen müssen, sofort ausgebucht und wenn's noch einen Platz gab dann so für 30.000 Dollar nach Istanbul und so was. Und es hat dann auch nicht lange gedauert bis so im Prinzip an jedem Grenzübergang zu einem dieser Länder, insbesondere nach Finnland und dann äh Georgien auch ganz schnell, Mongolei, et cetera sich äh kilometerlange Staus gebildet haben mit Autos, die halt irgendwie über die Grenze wollten und halt alles irgendwie junge Männer.

Pavel Mayer

Ja also völlig äh richtig Putin verstößt jetzt gerade gegen diesen grundsätzlichen äh Deal mit dem, mit der Bevölkerung genau nämlich äh ja das sagen der Deal ist und das das kannte ich auch lang aus, Tschechien oder damals aus der CSSR nach 1968 war das auch so, war der Deal P okay, wir outsourcen die Politik an euch, äh so ähm, und äh ihr sorgt aber dafür, dass wir äh halbwegs ordentlich leben, können so und ähm ja und die Russen sind sicher, bereit gewisse Abstriche so am ordentlich zu machen, aber wenn's dann ans Leben geht werden auch die Russen so ein bisschen zimperlich, äh so, dass es das ist das Ding und. Außerdem. Versucht gerade ja äh äh Putin so ein bisschen einen einen unmöglichen Spagat auf der einen Seite, wenn halt die russische Bevölkerung grundsätzlich weiter politisch passiv halten. Aber jetzt irgendwie auf der anderen Seite dann militärisch für den Krieg aktivieren und ähm, Das äh ist natürlich, das funktioniert natürlich so äh selektiv nicht. Das heißt, äh entweder so sie bleiben auf der Couch, aber wir wollen sie dann einmal für von der Couch runterholt oder runterzwingt, dann, sie selber irgendwie, plötzlich tun müssen oder involviert sind so, dann äh ja sind sie eben nicht mehr äh so so passiv und wollen dann halt, äh mitreden. Und äh dementsprechend wird's halt gerade nicht, nicht ganz einfach so mit der mit der aktuellen russischen Propaganda. Das Ganze dann zu erklären und äh die fahren im Moment. Quasi zwei Wege, äh nämlich auf der einen Seite Backen weg vom Thema Ukraine. So ist es jetzt halt kein Konflikt mehr mit der Ukraine oder die ganze Thema Nazibekämpfung und so, sondern es wird jetzt auf Konflikt mit der NATO und den Amerikanern, ja? Äh

Tim Pritlove

30 Prozent der ukrainischen Truppen werden ja von der.

Pavel Mayer

So und auf der anderen Seite versucht man halt äh zu sagen, aber es wird euch trotzdem nur am Rande betreffen. Wir haben zwar irgendwie die halbe Welt gegen uns oder 3 Viertel der Welt, je nachdem, wie man das misst äh so Es wird euch trotzdem nur am Rande betreffen. Wir ziehen halt nur ein paar Reservisten und ein paar junge Wehrpflichtige ein und ihr merkt eigentlich gar nichts davon, ja? Also in diese beiden Richtungen äh wird halt kommuniziert. Und das ist aber auch eine bewährte Propagandamethode, weil jeder kann sich dann so ein bisschen das raussuchen, äh was er gerne hören will und ganz viele Leute merkt man ja auch ähm bei jeder Online-Debatte haben halt keine Probleme, äh zwei völlig widersprüchliche Dinge für sich im Kopf zu haben und diesen Widerspruch. Äh einfach wegzu ignorieren, ja und, Das äh also eine typische Nazinummer oder Populismus äh Nummer oder was jetzt halt weiß ich nicht auch die Wagenknecht jetzt in ihrer Rede äh hat das irgendwie dann genauso äh. Die Nummer gefahren, aber äh ja Problem.

Tim Pritlove

Ja, also auf jeden Fall vielleicht noch diese die politische Gesamtsituation, ändert sich dadurch. Also die ganze innenpolitische Gesamtsituation sowohl für die normalen Bürger als auch eben für die Leute, die schon im Kriegseinsatz äh sind, ja. Es ist zwar nach wie vor kein Krieg erklärt worden so ne ähm aber durch diese Annektion, die jetzt äh kommen wird, äh arbeiten sozusagen alle in Russland und damit wissen halt auch alle, dass sie auf einmal in diesem Krieg eingesetzt werden können, ne? Das heißt, auch alle, die jetzt gerade neu eingezogen wurden, kommen im Prinzip ja auch noch mit dazu und. Man sieht ja an dieser Reaktion also erstens, dass. Alle sofort ab in die Flugzeuge, ab an die Grenze. So, dann ging's auch relativ schnell, dass an den Flughäfen auch schon so eine Ausreisesperre für 18 bis 65-jährige Männer verfügt wurde an den Grenzen also an den Straßengrenzen wird jetzt auch gemunkelt dass so nach Ablauf der. Der Referenten, also ein, zwei Tagen dann äh dort auch gemacht werden soll, gibt es auch schon Bilder von Militär, was jetzt an die Grenzen äh fährt. Da in äh verschiedenen äh Bereichen, also an diesen Warteschlangen entlang, vor allem kommen dann auf einmal so Armeefahrzeuge und werden jetzt wahrscheinlich demnächst die Grenzen, dort absichern. Das heißt, sie haben auch schon Schiss, dass ihnen jetzt irgendwie alle davonlaufen und das hat natürlich dann nochmal einen anderen ähm, Effekt, dass natürlich die jetzt dann versuchen sich innerhalb von Russland zu verstecken. Das, auch schon viele Berichte, dass also viele einfach irgendwie weg sind und das Problem ist, im Zweifelsfall kommen sie dich holen. Also entweder holen sie dich zu Hause ab, sie holen dich eine Arbeitsstätte ab und weil sie das natürlich auch nicht wollen, gehen die Leute auch nicht mehr arbeiten. Das betrifft halt jetzt nicht nur die theoretisch 3hundert000 Leute, sondern es ist halt alle, die jetzt Schiss haben und das geht dann halt mal schnell so. Ins Zehnfache davon, heißt du hast jetzt irgendwie drei Millionen, 4 Millionen Leute, die alle Schiss haben, sie könnten morgen eingezogen werden, deswegen nicht mehr arbeiten gehen, sich irgendwo äh gleich über die Grenze abhauen, äh sonst wie sich in irgendeiner Form der Öffentlichkeit entziehen und damit natürlich auch der Wirtschaft entziehen.

Pavel Mayer

Es wird auch vermutet, dass jetzt nicht nur Russland quasi die Außengrenzen dicht machen könnte, sondern vielmehr sogar noch die inneren Grenzen, also zwischen den einzelnen Subjekten äh der der Föderation, so dass also das Reisen innerhalb von Russland dann auch für bestimmte Teile der Bevölkerung, nämlich Männer im Wehrpflichtigen Alter erschwert äh werden wird und nur mit, Wenn man dann speziellen äh Ausweisen äh möglich ist äh wo dann draufsteht, dass du. Hm ja Reisen darfst und eben nicht äh von der Wehrpflicht. Bist oder aus anderen Gründen freigestellt und. Was natürlich das ganze Thema dann jetzt in in einem korrupten Land wie Russland natürlich, nach sich zieht, äh sagen Missbrauch, dass halt willkürlich dann Leute eben auch, zur Bestrafung oder die man nicht leiden kann oder Angehörige von Minderheiten oder so einfach so ad hoc eingezogen werden oder äh umgekehrt dann natürlich Leute in dieser Machtposition äh sich dann auch einfach bereichern werden. Das heißt, dass du dann auch gegen Geld quasi äh dann so eine Freistellung dir kaufen kannst. So, und da werden ganz mit Sicherheit äh viele Leute in der Armee auch in den Reibach machen. Gerade mit.

Tim Pritlove

Beziehungsweise wurde er auch schon schön gezeigt, äh wie sich die Elite dann eben wiederum dieser Einberufung entzieht. Hast du das mitbekommen mit dieser Fernsehsendung, wo sie den Sohn äh des äh Armeesprechers angerufen haben? So ein so ein Fernsehsender, der äh glaube ich hier von dem ähm wie heißt hier noch gleich der äh russische, also. Vielleicht das richtige Wort, den sie den den sie hier irgendwie Nawalny genauso aus aus dessen Netzwerk, Kommt das? Äh gibt's halt so eine Fernsehsendung und da haben dann die Moderatoren äh live den den Sohn von dem Armeesprecher angerufen, der halt. In der Armee ausgebildet ist, weiß ich jetzt nicht genau, in welchem Segment, aber der hat sozusagen erfüllt alle Anforderungen, Alter, et cetera und da haben sie sich ausgegeben, als das Einberufungsamt. Wo er denn geblieben wäre und er hätte ihm einen Brief geschickt und er soll hier morgen mal um zehn hier irgendwie sein und zack, zack, weißt du, so richtig knallhart, irgendwie so eine Ansage gemacht und du merkst so richtig, wie der so völlig aus den Wolken gefallen ist und er so äh wärst du? Nein, irgendwie Sie sind ja hier irgendwie beim falschen und so weiter und Sie so, nein, nein, wir wissen ja sie sind und hier und der Name und morgen und sind ja hier jetzt ist irgendwie Mobilisierung. Und dann hat er dann halt irgendwann das Gespräch beendet mit so, na ja nee, ich werde das auf einem anderen Wege lösen, so nach dem Motto äh. Wissen Sie nicht, wer ich bin und äh so weiter. Wodurch natürlich dann auch schnell klar wurde, äh dass die Elite sich dem eben auch noch entzieht, wären halt die ganzen Versprechen aus dem Gesetz und aus der öffentlichen Ankündigung so nicht eingehalten werden. Du hast ja schon gesagt, Leute, die zu alt sind, Leute, die krank sind, Leute irgendwie ein Bein fehlt, ja? Auch Leute, die in Waffenproduktionsstätten arbeiten, wurden dann auf einmal eingezogen. Ne, damit kriegen natürlich die Firmen, müssen natürlich jetzt auch äh richtig mit der Angst, weil dieser Entzug von im Prinzip ja der wichtigsten. Demographischen Gruppe für den für den Arbeitsmarkt. Also junge Männer, die irgendwie in der Wirtschaft arbeiten, äh die dann auf einmal nicht mehr zum, Arbeit erscheinen, das wird also der ohnehin schon stark gebeutelten. Eine erheblichen Schlag und das auch sehr schnell versetzen, dass das Ganze wird also den Druck, der jetzt hier auf diesem Gesellschaftskessel ist, noch weiter äh, erhöhen, ne und dann kommen auch noch so Aspekte wie dazu, wenn jetzt irgendwie alles Russland ist, jahrpflichtige können dort eingesetzt werden, aber dadurch entziehen sie sozusagen auch noch den Vertragssoldaten ihre Zusatzzahlungen, die sie nur bekommen, wenn sie im Ausland eingesetzt werden. Ja? Äh also niemand wird da besonders äh froh drüber sein. Außerdem gibt es mittlerweile viele Proteste in diesen ganzen benachteiligten Gebieten halt im Osten und im Süden, wo einfach, man sagen kann, da ist diese Mobilisierung im Prinzip auch nochmal so eine indirekte, ethnische Säuberung, ja, weil wenn da einfach noch mehr Leute abgezogen äh werden, verlieren diese Gebiete also in zunehmendem Maße ihre äh ihre ethnischen äh Minderheiten, die also ursprünglich da mal einfach primär da waren, ne und man kennt das aus vielen Gebieten, dass halt immer mehr mit, weißen Russen äh sozusagen ähm. Dort äh die Gebiete übernommen werden und das schafft jetzt einfach mit einem Schlag so viel Angst und so viel Ungerechtigkeit. Ähm dass ich mir einfach nicht vorstellen kann dass das folgenlos bleiben wird. Ich meine, es gab viele Proteste in den Städten, da würden dann teilweise die Protestler nicht nur festgenommen, sondern auch gleich mit ihren Einberufungsbescheiden äh versehen, so nach dem Motto, ah, du demonstrierst ja gegen den Krieg, super, dann fahren wir dich da gleich mal hin, dass alle jetzt so total Angst haben, das siehst du dann übrigens auch an Googletrends. Kaum war das verkündet, war dann so die meiste Suche irgendwie leave rusher. Also dann auf russisch natürlich, ne? Äh oder how to break my arm so. Also das ist meine. Ist schon lustig, wenn's wenn's nicht so furchtbar wäre, aber äh das zeigt meiner Meinung nach, dass einfach Putin hier äh mit seinem Latein am Ende war. Sie sehen, dass sie diesen Krieg gerade verlieren. Massiv, dass dass sie einfach jetzt wirklich in die Defensive sind und geben im Prinzip. Äh diesen ultranationalisten jetzt quasi was sie haben wollten, weil die die ganze Zeit nach Mobilisierung geschrien haben, obwohl sie eigentlich, und das war ja. Eingangs diesem Segment, habe ich das ja gesagt, auch immer unsere Einschätzung, dass eigentlich so eine Mobilisierung aus russischer Perspektive extrem kontraproduktiv ist, weil sie das technisch nicht durchziehen können, weil sie das organisatorisch nicht hinkriegen, weil diese Leute diesen diese Kampfverbände nicht wirklich in eigentlich im Sinne verstärken, sondern am Ende ihnen vielleicht sogar noch mehr Probleme machen, weil die müssen die ausrüsten, die müssen die ernähren. Äh die machen Ärger. Die sind demoralisiert schon, wenn sie da ankommen. Die sind teilweise gegen den Krieg. Die werden sich wahrscheinlich auch einfach äh einfach sofort mit einer weißen Fahne irgendwie an die Front begeben und gleich wieder weglaufen.

Pavel Mayer

Ja, ich meine, ganz so einfach ist das nicht. Es ist Militär hat Jahrtausende Erfahrung, wie man unwillige Leute trotzdem äh zu äh unglaublichen äh Dingen äh veranlasst, also andere äh zu, oder sich töten zu lassen. Insofern ganz so einfach. Ist es nicht, aber trotzdem äh ja äh haben gedacht, okay äh wenn man, Putin dann aber eine Gelegenheit oder einen Anlass gibt, sich ins Knie zu schießen, dann äh ja wird man wahrscheinlich nicht enttäuscht und in dem Fall habe ich das Gefühl, äh hat er sich aber in beide Knie und noch in die Hoden geschossen, ja. So den den Eindruck äh habe ich, aber er hat natürlich auch einen einen super, Dilemma äh jetzt und mhm am Ende war's wahrscheinlich die erfolgreiche Gegenoffensive, die, ihn jetzt komplett aus dem Konzept gebracht hat beziehungsweise äh die Planung über den Haufen äh geworfen hat, weil auf der einen Seite kommt die Mobilmachung militärisch zu spät. Um jetzt irgendwie, in den nächsten Wochen oder Monaten irgendwas zu bewirken, hätte das viel früher hätte das vor Monaten passieren müssen, so eigentlich fast zu Beginn äh der. Offensive wie die Ukraine, die es gemacht hat. Politisch aber äh kommt sie jetzt verfrüht und meine Vermutung. Ist, dass das so nicht geplant war, dass der Plan eigentlich anders aussah. Ähm, was logisch gewesen wäre, als der Plan so aussah, okay, wir machen jetzt Referendum äh und annektieren die Gebiete. So. Anschließend. Lassen wir sagen dann die Ukraine angreifen und reden dann was von Invasion, von russischen Territorium. Und mobilisieren dann dadurch die Bevölkerung erstmal politisch. Dass sie dann danach schreien. So äh ja äh so Russland ist jetzt wird jetzt angegriffen und jetzt müssen wir aber und dann wäre quasi äh. Sagen die Bereitschaft auch für eine militärische Mobilisierung da, die dann von weiten Teilen der Bevölkerung getragen wird. Aber irgendwie haben sie jetzt den Schritt vier zuerst gebracht so ähm, dann äh äh kommt jetzt eins und zwei und dann hofft man irgendwie auf, politische Mobilisierung, aber meine. Auch starke Vermutung ist, dass dadurch, dass man den Schritt vier jetzt zuerst gemacht hat, man riesige Probleme haben wird. Äh zu sagen äh dann oh jetzt die bösen Ukrainer und so, die. Greifen uns jetzt an, sondern ich meine so dumm sind die Russen dann dann dann jetzt auch nicht, und hm ja also in insofern äh glaube ich hat sich da Putin erstmal wirklich wieder sich und den den Russen äh ein ziemlich dickes Ei gelegt jetzt mit dieser Teilmobilisierung. So, aber die Erwartung ist jetzt okay, Virenlisch werden die Russen denn und äh. Der Eindruck, wenn man von Russland-Kennern ist. Dass die Russen wohl diese Mobilisierung so lange tolerieren werden. Wie sie dann doch irgendwie Erfolge verspricht oder, zeigt. So. Das heißt, quasi Putin wird jetzt erstmal nicht sofort gestürzt, weil es wird nicht sofort die Revolution ausbrechen, aber, Wenn das jetzt eben zu weiteren Rückschlägen kommt und spätestens. Im Frühjahr diese Mobilisierung nicht klare Erfolge äh bringen wird, dann ist die allgemeine Einschätzung dann äh sagen äh werden. Russen ihm die weitere Gefolgschaft verweigern äh definitiv und dann. Ist da wahrscheinlich weg vom Fenster, so das heißt er ist jetzt quasi ja schön heißt all in, und entweder das klappt jetzt mit der Mobilisierung und wenn nicht, dann dann war's das. Also jetzt irgendwie das Ding wieder einschlafen zu lassen oder dann, sagen Normalität einkehren zu lassen und die Russen wieder auf die Couch zurückzuschicken. Das wird nicht mehr möglich sein. Das ist so die Einschätzung.

Tim Pritlove

So, die Situation jetzt um die Mobilmachung und vor allem um die. Ja Versuchte Ausreise so vieler Russen wirft natürlich jetzt äh international auch noch mal ein anderes Problem auf. Wir hatten ja auch schon vorher in der EU diese Debatte. Ähm ob man denn jetzt die. Einreisebedingungen für die Russen ändern soll, ob man sozusagen generell keine Visa mehr vergeben soll, dann hatten wir letzte Mal auch schon erwähnt, dass, zumindest dieser visa Prozess als solcher ähm, schon mal eingeschränkt wurde oder zumindest diese existierenden Verbesserungen für Russen äh zurückgenommen wurden. Und das bricht natürlich jetzt nochmal komplett neu auf, weil grade in Finnland so die Situation ist, ja, was machen wir jetzt mit denen, äh die balischen Staaten haben irgendwie sofort gesagt, so ich brauche ja überhaupt gar nicht erst anzuklopfen, hier kommt ja irgendwie gar nicht rein. Und Deutschland hatte ja bisher immer so diese Position mit Jannik, wir machen da irgendwie keine Einschränkungen und äh und so weiter und das ist natürlich jetzt wirklich eine schwierige Situation politisch, ne, weil in gewisser Hinsicht, spricht ja äh sicherlich für für beide Verhaltensweisen irgendwie etwas, ne. Also so aus der Position der Balken heraus oder der Leute, die oder der Länder, die eben, für ein Einreiseverbot sind so. Kann man sagen gut, wenn man da halt jetzt zumacht, dann erhöht das eben den sozialen Druck in Russland so und hilft dann vielleicht. Theoretisch auch irgendwelchen revolutionären Tendenzen, wobei ich glaube, das ist dann doch sehr optimistisch äh gedacht. Ähm. Die Eingezogenen, ja, die potenziell gegen den Krieg sind, die machen ja dann auch mehr Ärger, wenn sie an der Front sind so und äh. Vielleicht auch gleich äh ergeben und dann ist natürlich auch so generell dieses Sicherheitsproblem ne, wenn du jetzt auf einmal wieder viele Leute über die Grenze äh drücken und man überprüft das nicht groß und lässt sich einfach mal rein, sagt dem Motto ihr seid ja alle diese Türer und dann haben wir euch auch lieb da sich natürlich dann auch wiederum Spione oder andere Agenten drunter mischen können, die dann halt, potenziell die Länder infiltriert. Ich denke mal, also das ist jetzt so, ich sage nur, das sind so die die Argumentationen und die Gedanken, die sicherlich solchen Entscheidungen, bei solchen politischen Tendenzen eine Rolle spielen. Der anderen Seite könnte man auch sagen na ja äh wenn man die Leute jetzt sozusagen reinlässt und fliehen lässt so, dann äh. Dann verhindern wir sozusagen, dass auch neue Leute rekrutiert werden können, ne? Wobei da ist ja das Potenzial an Leuten nach wie vor groß genug oder man könnte auch allgemein sagen, äh es sind ja dann irgendwie auch Flüchtlinge und die sollte man irgendwie auch. Aufnehmen.

Pavel Mayer

Ja das Interessante ist, äh dass aber äh aus russischer Sicht sozusagen genau dasselbe gilt. Und äh jetzt irgendwie Blatt wächst, ne, den ich auch, eine höhere äh Exil äh russischer Intellektueller, der. Wie ich finde sehr gut die Situation in Russland analysiert. Ähm der. Meinte, sagen wir den wie den Putin äh das Ganze wohl, sieht und äh seine Einschätzung ist, na ja äh man findet das zu 60 Prozent, ungefähr schlecht und zu 40 Prozent gut So ja also so ungefähr sieht es aus russischer Seite äh äh auf russischer Seite aus, das heißt auch da ist man einerseits eben froh. Potentielle Stören, Friede loszuwerden und da gab's ja auch schon so Ansagen ja irgendwie wer da nicht zu Russland steht, der ist halt ein Feind und soll halt lieber gleich ganz wegbleiben. Und äh ja so sieht's halt aus auf der anderen Seite ist natürlich auch einen Brain Brain, der da passiert und äh insofern. Ist diese äh Zwiespalt, sage ich mal, auf beiden Seiten grade vorhanden.

Tim Pritlove

Schwierig da auch irgendwie eine Position äh zu finden, ne? Also hatten wir ja vorhin schon erwähnt, also die Auswirkung auf die Wirtschaft, die werden auf jeden Fall sichtbar werden. Aber wie man sich jetzt hier stellt äh ist so eine Sache. Ich habe die Bewertung äh gelesen von dir, aber meint, na ja, man sollte auf jeden Fall irgendwie, äh von dem machen, was Putin macht, also wenn er sie alle rauslässt so, dann äh, dann sollte man sie vielleicht nicht reinlassen, aber wenn wenn er die Grenzen zumacht, dann vielleicht schon. Insofern äh ändert sich das ja jetzt gerade. Ähm weil ja das wahrscheinlich jetzt auch die Bewertung äh sich äh inner russisch so weit wohl schon verändert zu haben, scheint, dass das eher ein Problem ist und dass jetzt hier die Repression auch ansetzt, was ja schon erwähnt so, ne, unter Umständen sogar auch, zwischen den einzelnen äh Regionen noch äh Grenzen zu setzen. So oder so äh wird die Situation für Russland einfach schwieriger und ich, den Eindruck, dass diese ganze Mobilmachung unterm Strich wenig bringen wird, was. Militärischen Erfolg betrifft, den man sich davon verspricht. Aus den bereits genannten Gründen dauert lange und wenn's nicht lange dauert, sind die alle schlecht trainiert und noch weniger motiviert. Ähm und ähm andererseits. Führt es einfach zu diesem fortgesetzten teilweise überhaupt erst einsetzenden Konflikt mit einer Bevölkerung oder zumindest einem Bevölkerungsteil, der in gewisser Hinsicht auch die Mehrheit ausmacht bisher immer gesagt haben, naja wir lassen euch machen, aber lasst uns in Ruhe. Und jetzt werden sie nicht mehr in Ruhe gelassen oder haben zumindest Angst davor, nicht in Ruhe gelassen zu werden und das äh ja das klingt nicht klingt nicht gut.

Pavel Mayer

Ja. Ja, aber wie schon gesagt, Putin ist jetzt äh all in äh äh gegangen, so hat quasi jetzt nochmal. Ja äh mehr in den Pott äh reingeworfen und äh ja. Muss jetzt es muss jetzt Ergebnisse äh bringen, sonst war's das für Putin, wenn das nicht in den nächsten Monaten oder spätestens bis zum Frühjahr ähm. Die Wände bringt und warum? Das sehr unwahrscheinlich ist, dass das passiert äh da äh denke ich äh da da habe ich auch noch ein paar äh ja interessante Dinge rausgefunden, warum ganz unabhängig von tagespolitischen Ereignissen oder so, warum das nicht funktionieren kann, zu sagen aus mathematischen Gründen nicht.

Tim Pritlove

Nicht ausführen.

Pavel Mayer

Später doch. Wegen ja sozusagen beim Qualität versus Quantitätsthema.

Tim Pritlove

Ah ja. Was es auch noch gab, was man sicherlich noch erwähnen sollte, ist ein vielbeachteter Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland. Vermittelt durch äh Erdogan in der Türkei. Glaube ich unterm Strich auch eher als Erfolg für die Ukraine gewertet werden kann. Hm konkret sind dort zweihundertfünfzehn. Ukrainische Bürger ähm von Russland an die Ukraine zurücküberstellt worden. Da drunter befanden sich 100 Kämpfer, die in Asowstal, in der da lange lange Zeit haben und äh ja dadurch auch schon zu den Superhelden der Ukraine äh geworden sind, also das. Bis hin in diesen ukrainische Band da gewonnen hat, die noch in ihrer. Abschieds äh Aufführung irgendwie gesagt hat hier Asostal unterstützt sie. Et cetera, die müssen jetzt hier alle freikommen. Und jetzt sind sie halt frei gekommen, also, aber viele dadrunter auch wohl fünf der Kommandeure. Allerdings nicht in die Ukraine überstellt wurden, sondern die bis zum Ende des Konflikts so die Absprache in der Türkei verbleiben sollen und wohl auch zehn äh amerikanische, britische, andere äh nicht ukrainische Kämpfer, die dabei waren. Was kriegt Russland dafür? Es sind äh ja nur 55russische Soldaten überstellt worden. Und äh ein Herr namens Medwitchuk. Ich weiß gar nicht, ob wir den mal erwähnt haben. Ich meine ja. Der ja so einer so ein ukrainischer äh ein reicher ukrainischer Unternehmer ist, der schon immer irgendwie Russland unterstützt hat und so ein enger Freund von Putin war und äh der so in den ersten zwei Monaten irgendwann, versucht hat zu fliehen und dann aber aufgespürt wurde und von den Ukrainern, festgenommen wurde und ja das haben sie jetzt eben getauscht und die Ankunft dieser Azowstalkämpfer ist natürlich dann viel bejubelt worden in der Ukraine.

Pavel Mayer

Und die russischen Nationalisten waren nicht begeistert, dass quasi sozusagen Russland auf der einen Seite sagen mit wird Schuk so einen Großkopf hatten, äh sagen dafür, dann weiß ich nicht 2hundert äh ja Ukrainer freigelassen äh wurden, aber man natürlich sagen, Russen sind ja mehr wert als Ukrainer, insofern äh ja aus Putins Sicht insofern. Äh ja wer weiß, aber das ist natürlich auch wieder so ein äh äh so ein Ding gewesen, ja. Also wieder so eine typisch äh russische, Nummer.

Tim Pritlove

Beleuchtet aber diesen Konflikt, den wir schon angesprochen haben, auch noch mal stark und das muss man ja an der Stelle, glaube ich, auch nochmal betonen. Dieses Kräftespiel in der russischen Gesellschaft und die Frage äh wem ist Putin eigentlich in irgendetwas in irgend einer Hinsicht etwas schuldig. Kann man schon ganz gut dran festmachen, dass er im Prinzip von zwei Seiten äh Probleme hat, Auf der einen Seite sind das halt die Regime. Kritiker, die Regime, Gegner, die aufgeklärten, die ja einfach jetzt über Jahrzehnte konsequent äh unterdrückt hat, in gewisser Hinsicht auch total egal sind. Aber auf der anderen Seite eben auch diese ultranationalistischen Kräfte. Auch so in den Medien sehr präsent sind und die eben im das im Prinzip alles gar nicht äh genug Eskalation sein kann, ne und diejenigen wäre im Prinzip jetzt auch dahin gebracht haben zu sagen, okay, das machen wir halt, diese blöde Mobilisierung. Und wenn die halt nicht begeistert sind von solchen Sachen, dann ist das irgendwie äh für ihn auch nicht hilfreich.

Pavel Mayer

Ja, also mein Eindruck wäre eher, dass sozusagen die Opposition in dem Sinne. Eher an dritter Stelle oder fast unter ferner Liefen im Moment äh sich sich befinden und, im Moment nicht wirklich gefährlich werden können, sondern dass es mehr sagen auf der einen Seite, wie du richtig sagtest, so die Nationalisten sind, die am liebsten gleich einen Atomkrieg anzetteln äh würden. Auf der anderen Seite, glaube ich, eher so die Technokraten im russischen Staatsapparat, so die, halt äh die Budgets sehen und sehen, was da wirklich passiert und voran äh geht und wie ja unschön die die Folgen sind, auch für sie persönlich und die da, glaube ich, eher äh ja, also im sozusagen im Apparat ähm, eher diejenigen sind, die da von Putin nicht begeistert sind und ihm vielleicht gefährlich werden können oder gefährlich Herr werden könnten.

Tim Pritlove

Dann haben wir natürlich viel äh Diskussionen auch wieder gesehen um das leidige Thema der Waffenliederlieferung. Einerseits halt der Waffenlieferung Deutschlands. Da gab's wieder ein bisschen Bewegung. Es sind wieder äh vier von diesen Panzerhaubitzen 20000 geliefert worden und 50 Dingos, das sind so äh.

Pavel Mayer

Geländewagen.

Tim Pritlove

Ja also gepanzerte äh Geländewagen et cetera, gut Deutschland hat ja auch schon mal diese Liste veröffentlicht, was ja alles schon geschickt haben und ohne Zweifel ist das alles auch irgendwie hilfreich, aber wir hatten ja schon angesprochen, äh diese Panzerlieferung, das das äh bleibt einfach der Knackpunkt und es ist einfach. Aus meiner Perspektive nicht mehr nachzuvollziehen, warum die deutsche Regierung hier so eine Blockadehaltung einnimmt. Erschließt sich logisch nicht und es erschließt sich meiner Meinung nach auch politisch nicht und äh die Wahrnehmung Deutschlands, ich weiß gar nicht, ob sich das hier alle so, klarmachen, also in den deutschen Medien wird das auf jeden Fall meiner Meinung nach noch nicht so reflektiert ist, wie groß der Gesichtsverlust ist, den den Deutschland in diesem ganzen Konflikt mittlerweile erlitten hat und weiter erleidet. Diese merkwürdige Zurückhaltung.

Pavel Mayer

Was halt natürlich auch äh sagen ernste Folgen haben wird für die Situation, wenn die ganze Sache irgendwann mal zu Ende ist. Ähm. Und insbesondere wenn dann ja die. So wird schon, wenn wenn äh Russland irgendwie den Kürzeren äh ziehen sollte, äh wird Deutschland, quasi ja äh insbesondere von den von den osteuropäischen Ländern, die werden sich halt einfach nix mehr sagen lassen, so wie Polen oder gut. Sowieso nicht, aber das wird halt dann äh ja bis hin zu den zu den Amerikanern, äh die einfach auch, Ja äh nicht begeistert sein werden und von der Ukraine, dann ganz zu schweigen, ja und das das Bedauerliche ist ja, dass wir alle Opfer bringen, so finanzieller, Art äh auf jeden Fall und äh ich fühle mich da so ein bisschen in der Situation wie auch die die Russen. Äh ja, also wenn wir schon. Jetzt äh hier die ganze äh äh die ganze Kacke. Ähm ertragen äh müssen, so dann würde ich eigentlich auch gerne sehen, dass das, Effekt zeigt und zwar hm einerseits tatsächlich Effekt in der Ukraine zeigt, aber auch äh ja, dass das international entsprechend, gewürdigt wird auch das das Engagement und da, Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen, warum hm oder ich kann's nachvollziehen oder ich habe meine Vermutung, warum jetzt gerade die SPD. Dort äh so äh blockiert. Ich ich denke, das hat was auch mit äh. Geschichte mit irgendwie Willy Brandt und seinem, Kniefall äh zu tun unter anderem so und das ist natürlich alles jetzt tot quasi, ja so diese ganze, hm ja Historie Deutschland äh Russland und so mit dem, äh mit dem Kniefall und äh ja mit wie Freundschaft das. Ja dass das war einmal, aber die SPD hängt da irgendwie immer noch dran fest. Ich meine, so wie die SPD auch damals zum Beispiel in Berlin an am Jeroseky-Regime festgehalten hat, ja und ähm gegen Solidarnosch äh lange Zeit. So lässt es halt, ja SPD irgendwie und. Insofern äh plus. Ähm es könnte sein, dass er schlicht einfach vor seiner Basis äh auch auch irgendwie Angst hat, obwohl mich das sehr wundern würde. Das ist eher, das sind eher die Grünen, die. Eher äh in ihrer Position oder die Grüne, die Grünen Minister, die da eher ein bisschen vor ihrer Basis äh kuschen. Müssen und und dementsprechend halt das ganze Thema Menschenrechte und so äh da nicht so. Kompromisse machen können, also ist halt die grüne Basis dann so ein bisschen äh ja gespalten natürlich, aber. Ja was die SPD angeht.

Tim Pritlove

Nicht mehr so sicher. Ich meine, von welcher Basis redest du da? Das du redest wahrscheinlich von dieser klassischen grünen Basis.

Pavel Mayer

Parteibasis.

Tim Pritlove

Sinne, ja die Partei aber nicht unbedingt die Parteibasis heute, sondern eher die Parteibasis von, die mal die Grünen gegründet hat, also so dieser klare äh plakative Pazifismus nicht wahr so das war ja lange Zeit etwas was die Partei zerrissen hat aber das sehe ich halt derzeit bei den Grünen so überhaupt nicht mehr.

Pavel Mayer

Nee, nee, es ist gar nicht.

Tim Pritlove

Ja auch die Position äh von von Habeck und Baerbocks sind ja auch relativ klar. Also ich denke, wenn's nach dem gehen würde, dann würde sich die ganze Bundesregierung ganz anders ausrichten. Das, Herrn Scholz.

Pavel Mayer

Was ich meine ist, äh zu sagen, es gibt da quasi bei den bei den Grünen, sage ich mal, zwei Arten von äh Grundsätzen, so die die Partei sehr sehr hoch hält oder die Basis sehr hoch hält und, das ganze Thema natürlich Menschenrechte und Kompromisse mit Diktatoren und Gewalttätern äh und so und ja, ähm Völkermördern äh einzugehen, dass es sozusagen der der Punkt eher, dass sozusagen die die grüne Basis, äh dass den sehr übel nehmen würde, äh wenn sie äh dort, einen soften Kurs fahren würden gegenüber äh diesen Menschenrechtsverletzern. Das ist glaube ich so eher. Die äh ja der der der Druck, der aus der Partei kommt.

Tim Pritlove

In der ganzen Debatte stellt sich ja eigentlich immer so die Frage welches nie wieder hätte man denn jetzt gerne so ja? Äh so nie wieder Krieg ist so ein bisschen, schön gesagt so, aber die Frage ist ja, was sind die Bedingungen und äh man kann's halt auch mit nie wieder ausschwitz und oder nie wieder Genozid ähm beschreiben und. Zumindest aus meiner Perspektive die Haltung eigentlich relativ klar wohin ich gehe. Ich meine dieser Krieg ist ja jetzt nicht gewählt. Krieg ist ja äh von außen aufgedrängt worden und der verschwindet jetzt auch nicht dadurch, dass man den sich wegwünscht, sondern es gibt einfach nur mal ganz klar derzeit keine andere. Option. Es gibt keine Friedensverhandlungen, die man da jetzt führen kann keine der beiden Seiten ist in der Lage oder auch nur bereit welche äh zu führen und äh das wird sicherlich irgendwann mal anstehen, aber ist derzeit einfach überhaupt gar keine Option, sondern es geht's halt einfach nur um das nackte Überleben großer Teile der ukrainischen Bevölkerung und es ist offensichtlich, dass man jetzt hier nur äh Erfolge erzielen kann, indem man dagegen hält, Natürlich haben wir die Möglichkeit hier noch sehr viel mehr zu helfen. Es wird halt nicht getan und ich habe auch verschiedene Leute gefragt so, ob sich das irgendjemand erklären kann, warum Deutschland jetzt eigentlich gegen die Lieferung von Kampfpanzern ist. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Sie ja auch andere schwere Waffen, was ja lange Zeit so ein bisschen das. Der politische Term war, der so ein bisschen durch die Räume geworfen wurde. Ja, schwere Waffen und so weiter, voll schwierig. Auch wenn das ja an sich schon kaum zu definieren ist. Äh ja, aber die Panzerhaubitze 2000 ist ja jetzt kein Leichtgewicht. Und auch die Gepard Flugabwehr Panzer sind jetzt nicht gerade leicht leichte. Kampftechnik.

Pavel Mayer

Also logisch ist das Ganze irgendwie nicht so, dass das äh. Denke ich, kann man festhalten und mein Eindruck war auch hieß ja dann immer ähm. So von wegen keine deutschen Alleingänge, aber mein Eindruck war eher äh so, was jetzt die amerikanische Position angeht war, dass die so bisschen auf Deutschland gucken und sagen, na. Führt doch mal jetzt ein bisschen. Kinder lernt doch mal jetzt ein bisschen selber mal, eigene Schritte äh zu machen. Wartet doch nicht immer auf uns äh ja so macht doch mal selber, ihr seid irgendwie die größte Volkswirtschaft äh in in Europa, so ähm ja. Werdet doch selber bitte mal aktiv. Warum müssen wir euch immer zum Jagen tragen? Ja, das ist so war mein Eindruck ähm eher. Dass äh. Während umgekehrt dann Deutschland sich lieber äh aber hinter anderen versteckt und sagt ja wir wollen aber nicht uns jetzt nicht vorwagen und Russen sind sonst böse auf uns äh und so und ja.

Tim Pritlove

Ich meine, die die Argumentationslinie derzeit ist ja eher so ein bisschen der Talking Point ist so, ja, wir wollen ja keine Alleingänge machen. Aber eigentlich alle Länder sagen so, oh nö, das ist eigentlich schon so eurer, kann schon jedes Land für sich selber entscheiden. So, das sagen alles, vor allem die Amerikaner. Ich glaube, es gibt relativ wenig Verständnis für diese Widerstände und, kann man natürlich sagen, ja okay, die Amerikaner liefern aber auch keine äh Kampfpanzer. Was da ist, die konkrete, politische Argumentation dahinter ist weiß ich nicht aber ich finde sie ist auch entkoppelt von dem. Ja? Es ist ja vollkommen unerheblich davon, was jetzt die Amerikaner gerade beschließen, was sie jetzt liefern oder nicht, Sie liefern ohnehin das Allermeiste und vor allem auch somit das Allerwichtigste äh bisher und sicherlich ist die Unterstützung, die Deutschland derzeit leistet, auch nicht nicht klein, aber äh sie könnte halt auch noch, den ganzen Konflikt weiter verkürzen. Da sind sicher eigentlich alle einig, weil es braucht jetzt einfach mal eine Rückschlagskraft, um die Russen aus diesen Gebieten zu verdrängen, weil man will sie dort nicht haben und man will auch nicht, dass sie weiter vorrücken, also bleibt. Unterm Strich ja eigentlich auch nix anderes, ne.

Pavel Mayer

Ja ein anderer Punkt ist auch, wenn man sich anguckt so die ganze Logistik, die man in den USA müssen halt. Ziemlich viele Sachen einfach über den Teich schaffen und äh so einen Panzer. Equipment äh mit Ersatzteilen und was man halt sonst noch braucht, bringt halt dann irgendwie, weiß nicht, 60, 70, 80 Tonnen äh auf die Waage und, Dafür kann man dann vielleicht erstmal anderes Zeugs ähm rüberschaffen, weil ich habe mal versucht, auszurechnen, wie viel denn so pro Tag äh in die Ukraine geliefert wird, und äh bin auf äh mehrere 100 LKW Ladungen gestoßen, also größenordnungsmäßig, glaube ich, waren das 1.000 Tonnen pro Tag, äh die da. Geliefert werden, ja? Und das ist natürlich schon auch eine eine heftige Nummer, so und. Von daher äh denke ich mal ist das eben auch ein Punkt plus, das natürlich diese diese Panzer äh. Ja die brauchen auch entsprechend Support. Ausbildung und da hängt ja ein ganz harten Schwanz auch noch dran. Das könnten wir äh könnten wir ganz gut vorstellen, dass hier Amerikaner da einfach nach Nutzen priorisieren, weil es dort einfach auch Bottle Next gibt und sich überlegen, was können wir mit den durch die vorhandenen Logistik Pipelines, die wir haben, äh so äh am optimalsten durchschieben und äh Panzer sind da nicht nicht auf der Liste bisher, ne.

Tim Pritlove

Ja, aber sie könnten sie halt für für die Deutschen schon sein, zumal sie es ja noch nicht mal selber liefern müssten, so. Klagen immer über eigenen äh Bestände, aber es gibt ja durchaus noch Panzer, die äh noch irgendwo bei den Herstellern rumstehen, beziehungsweise im Falle von Spanien, die ja schon gesagt haben, so ja, wir haben hier Leopard Panzer, könnt ihr haben und die im Übrigen.

Pavel Mayer

Spanien hat mehr als die Bundeswehr. Ihr Leopard zwei Panzern, ja.

Tim Pritlove

Okay, aber die haben zumindest verstanden, dass sie jetzt nicht unbedingt so an der Front sind, ja, dass sie jetzt die morgen unbedingt brauchen würden und das Argument Deutschlands, ja wir müssen ja erstmal für unsere eigene Verteidigung sorgen. Ist halt auch irgendwie echt total Bogos, weil ich meine, es ist einfach mal vollkommen unrealistisch, dass wir in irgendeiner absehbaren Zeit. Unserer eigenen Panzer auf eigenem Land in diesem Konflikt zum Einsatz bringen müssten, ja, weil da ist dann halt, Mylop Polen dazwischen und Tschechien dazwischen und überhaupt und wenn's überhaupt so weit kommt, dann äh ist ohnehin die ganze NATO am Start. Also das ist einfach vollkommenes Idiotenargument und das sich dann eben, Deutschland dagegen ausspricht, dass Spanien Panzer liefert. Ja, wo sie selber, also es geht nicht um ihr Equipment, nicht ihr Geld, so? Gut, vielleicht sind sie dann involviert, was die ganze äh Logistik betrifft und und und äh vielleicht auch das Aufbauen dieser ganzen Kette und dann auch sagen, ja aber das würde ja auch alles viel zu lange dauern. Ich meine, das sagen sie jetzt auch schon seit sechs Monaten. Haben ja gesehen, wie gut die Ukraine in der Lage ist, äh gerät, von dem sie bis vor Kurzem noch nix gesehen haben. Ja wirklich gut zur Anwendung zu bringen. Ohnehin total absurd, wenn man's mal klar macht, Also die Ukraine hat viel zu wenig, arbeitet aber irgendwie mit diesem modernen Gerät, was sie bis vor kurzem noch gar nicht kannten, was komplett inkompatibel ist zu all dem Zeug, was mit dem sie bisher gearbeitet haben. Und was vor allem militärstrategisch und militärtechnisch äh. Eigentlich alles so Zeug ist, was eben im Verbund mit vielen anderen Dingen, wie zum Beispiel einer schlagkräftigen Luftabwehr äh gedacht ist so und schafft es, damit irgendwie den Russen jetzt schon empfindliche Niederlagen, Man mag sich gar nicht vorstellen, wo wir jetzt schon wären, wenn eben diese Aufrüstung noch sehr viel schneller vonstatten gegangen wäre. Das ist irgendwie das, was ich nicht verstehe.

Pavel Mayer

Ja ähm ich meine, die andere Sache, was mir noch aufgefallen ist, ich weiß nicht, ob du ähm. Mitbekommen hast, unser Generalinspekteur der Bundeswehr, unser Rang höchster Soldat äh. Eberhard Zorn äh so wie der sich halt äh auch geäußert. Öffentlich äh und man eigentlich genau wie sein sein Vorgänger auch, der hat dann eigentlich wilde Szenarien aufgemacht äh oder erwähnt, was die Russen denn alles so Böses, tun könnten und weswegen wir äh ja eben die. Bundeswehr brauchen, weil sie könnten ja dann von Kaliningrad aus einfallen und sie könnten von dort einfallen und sie könnten hier die NATO angreifen und sie könnten das bombardieren und so und deswegen also ich dachte mir, mein Gott, Was was redet der daher? Klar. Dit stimmt alles äh und natürlich ist es auch so, äh dass. Soldaten in der Regel diejenigen sind, die am wenigsten Bock auf Krieg haben, ja aus verständlichen Gründen. So generell. Aber äh ich sage mal, wenn wenn das derjenige ist, der dann auch die Politik berät, so dann äh war mein Eindruck äh die haben alle die Hosen gestrichen voll. Ja? Mag jetzt sagen, okay. Vielleicht haben Sie am Ende recht, beziehungsweise die Situation ist gefährlich so, keine Frage, kann man auch noch äh später äh dazu oder gleich dazu. Aber äh dieser Tenor, der da aus dem Bundesverteidigungsministerium kommt, ist halt wirklich so, ah nee, lass uns lass uns bloß mit dem Krieg in Ruhe. Ja, machen wir nix mit zu tun haben und äh. Also.

Tim Pritlove

Die Reaktionen auf diese Kommentare von Zorn, die waren schon irgendwie auch. Ziemlich deutlich hier irgendwie einer schrieb, das Vertrauen in Deutschland ist ohnehin nicht sehr groß, um es vorsichtig auszudrücken, ich verstehe dich, warum die Deutschen es noch schlimmer machen. Schreibt ein Gustav Kessel vom European Council of Forean Relations, ja.

Pavel Mayer

Aber sein sein Vorgänger war da irgendwie auch nicht anders. Ich meine, das ist halt irgendwie gute Tradition, dann offensichtlich dann in der Bundeswehr ganz oben auf der äh Ebene dann Pazifisten zu haben, ja. Oder Angsthasen, wie auch immer, äh man das äh sehen mag, aber so ist es halt nun mal.

Tim Pritlove

Lieber da drauf, was ähm jetzt an Waffenlieferungen tatsächlich kommt. Da hat sich ja durchaus was äh getan, Abgesehen davon, dass halt nach wie vor das, was hier schon bisher zum Einsatz kam, weiter äh geliefert wird und sich die Situation da zumindest nicht verschlechtert. Ähm. Und die ganze Diskussion äh um diese äh Attac MS Munition, die wir ja schon erwähnt hatten, noch läuft ähm, Jetzt wohl schon äh einige interessante Bewegungen und auch so ein paar Eigenentwicklungen auch von der Ukraine. Was jetzt wohl auf jeden Fall ähm zum Einsatz gekommen schon ist, sind diese sogenannten Excalibur äh Artilleriemunitionen. Also mit den bestehenden Haubitzen zum Einsatz gebracht werden kann. Das ist sehr interessant, weil das sind eben so selbst lenkende Munition. Die äh so mit GPS und äh ja eigener eigenen Flügelchen sozusagen ausgestattet ist. Sie wird also zwar von der Haubitze rausgeballert, aber dann steuern die sich irgendwie selber ins Ziel, kommen wohl schon zum Einsatz. Das wurde zumindest mehrfach bestätigt. Ja äh Selensky hat jetzt auch bekannt gegeben, dass dieses Nasanssystem wohl. Geliefert werden würde. Es hieß, sie hätten sie schon empfangen. Jetzt wurde da gerade zurück und meint so, ja, nee, wäre noch gar nicht da, aber kommt. Bisschen merkwürdig. Normalerweise ist er bei der Kommunikation von solchen Sachen immer relativ klar und ähm ja, gibt auch. Paar Gerüchte, was sich die äh Ukraine alles so noch äh einfallen lässt, um irgendwie ihre eigenen Systeme zu verbessern, äh unter anderem so ein Drohnenbasiertes Sensor-Netzwerk. Mit dem sie äh quasi diese diese Menpads, also diese äh tragbaren. Luftabwehrkanonen miteinander vernetzen sozusagen, also so automatische, von Luftbewegung, von Flugzeugen et cetera, die sie über Drohnen einfangen und dann irgendwie eine automatische Aktivierung von diesen keine Ahnung, das ist irgendwie auch jetzt alles ein bisschen wenig unterfüttert mit äh technischen Details, aber das sind so so Entwicklungen, die sich bewegen. Und dann gab's ja auch noch dieses autonome Boot, was da irgendwie ein Silvesterpol aufgelaufen ist. Hast du das gesehen? Was äh ja wo alle vermuten, dass das irgendwie von der Ukraine gebaut ist, also quasi so eine Art Bootsdrohne. Brot, was irgendwie durch die Gegend äh fährt und mit Summe auf Gimbals montierten Kameras und elektrischen Motor und Starling-Antenne ausgerüstet ist und. Wohl dafür gedacht war, irgendwelche großen Schiffe zu rammen, das ist ihnen wohl ein bisschen vom Weg abgekommen und äh ja, wurde dann von den Russen. Wasser zum explodieren gebracht. Auf der anderen Seite gibt's jetzt äh leider auch diese neuen Kamikaze Drohnen aus dem Iran, die sich die Russen beschafft haben. In äh großer Menge, weil die kommen jetzt auch schon zum Einsatz. Und das sind halt so, ja, Kamikaze Drohnen, also die können so vom Lastwagen losfliegen. Und können auch einen relativ großen Range, paarhundert Kilometer äh überbrücken und fliegen dann halt irgendwie ins Ziel. Und damit greifen sie jetzt verschiedene Ziele an, unter anderem halt auch äh in Odessa. Aber insgesamt scheint es ganz gut zu laufen. Also die Zahl der abgeschossenen Flugzeuge zum Beispiel. In den letzten Tagen war extrem hoch. Also der Russen. Gerade da haben sie irgendwie an einem Tag irgendwie vier Flugzeuge eingebüßt, also das scheint für die da nicht so gut zu laufen.

Pavel Mayer

Ja wenn auch. Beim Material noch mal fällt mir, fällt mir ein, also die die Mengen, die da teilweise äh geliefert werden, sind halt äh signifikant. So äh auch an an Munition äh jetzt, also nicht nur neue Spielzeuge. Angeht, äh sondern einfach man rechnet damit, dass es äh zum Beispiel äh ja in die Größenordnung äh von eine Millionen äh hundert äh, 55 Millimeter äh Granaten ja Artilleriegranaten. Äh geliefert äh worden sind oder sich sich in Lieferung befinden. So und ähm. Ja äh und Größenordnungsmäßig zehntausend äh. Raketen äh für eben Eimaß oder generell äh diese Maß äh Systeme und so. Das heißt, Das äh kommt jetzt dann auch noch mal dazu, dass das jetzt. So die Dinger, die nicht so spektakulär sind äh eben auch anlaufen oder angelaufen äh sind und jetzt in größeren Mengen dort Zeugs ankommt. Das noch.

Tim Pritlove

Das Ganze Ateliermaterial, was die Russen jetzt zurückgelassen haben, was sie dann mit ihren ähm Haubitzen russischer Bauer hat äh verwende.

Pavel Mayer

Wobei es da gab's dann auch noch diese nette Anekdote, dass. Irgendwie plötzlich scheinbar, wenn ich chinesische Munition gefunden wurde. Ähm, bei der Offensive erobert und da stellte sich dann aber raus, nachdem dann erstmal, oh, die Chinesen liefern ja jetzt Munition an die Russen. Das ist eigentlich ursprünglich, Ukrainische Munition war, weil vom Kaliber her haben die Russen sowas nicht äh und die ist halt, quasi beim Einmarsch der der russischen Truppen in deren Hände gefallen, aber die wussten nicht so richtig, was sie damit anfangen sollen und jetzt bei der Gegenoffensive haben die Ukrainer die wieder ihre eigene Munition auch wieder zurückbeobacht. So äh. Fand ich auch noch.

Tim Pritlove

Die chinesischen Schriftzeichen drauf.

Pavel Mayer

Mhm, mhm.

Tim Pritlove

Also wodurch kam die da drauf?

Pavel Mayer

Na ja, weil ursprünglich die Ukraine das mal von China gekauft hat.

Tim Pritlove

Ach so. Das waren 155 Millimeter oder.

Pavel Mayer

Nee, nee, das waren irgendwie kleinere Kaliber. Das waren dann das waren dann irgendwie, weiß ich nicht, sechzig Millimetergranaten oder so Haubitzengranaten oder äh ja beim Mörsergranaten, glaube ich sogar.

Tim Pritlove

Na gut, gut. Schließe mal den äh Teil auch mal ab und komme mal vielleicht hier zu unserem letzten großen äh Segment. Du hast ja ein paar Gedanken gemacht zu Qualität versus Quantität.

Pavel Mayer

So ja, äh irgendwann kam plötzlich die Frage auf, also im Zusammenhang jetzt natürlich mit der russischen. Mobilmachung äh und Russlands Größe und dass die da jetzt offensichtlich gewillt sind richtig Manpower reinzuhauen, was zumindest zu versuchen und. Ist wahrscheinlich auch gelingen äh wird so war für mich die Frage, okay was ist denn jetzt so das Verhältnis zwischen Qualität und Quantität im im Krieg, weil, Auch im Zweiten Weltkrieg weiß man ja eigentlich die deutschen Waffen und Panzer waren halt alle qualitativ, besser als die russischen, aber die Russisch. Die Russen hatten halt mehr davon. Und äh Stalin sagte dann eben auch äh so schön, ja Qualität hat seine eigene äh äh Quantität hat seine eigene Qualität und da. Einfach mal wissen, was ist denn darüber bekannt? So äh wie, wie ist das äh wenn ich für dasselbe Geld äh weiß ich nicht, meine Effizienz verdoppeln kann oder meine äh doppelt so viele Leute einsetzen kann, was hat am am Ende hm mehr Effekt und. Erstmal kann man sagen Qualität und Quantität äh, jeder Unterschied in Qualität kann halt durch einen Unterschied in Quantität ausgeglichen werden und umgekehrt. Bis zu einer gewissen Grenze äh äh würde ich, würde ich sagen. Das heißt, klar, wenn ich bessere Truppen habe, brauche ich weniger für denselben Effekt und wenn ich schlechtere Truppen habe, brauche ich mehr. So, aber ich, kann das halt ausgleichen, aber wollte dann wissen, okay wie, aber wie ist das denn jetzt, wenn ich das jetzt mal versuche, mathematisch oder in in Zahlen zu fassen und. Hm diese eigene Qualität der Quantität. Ist tatsächlich auch mathematisch, ganz einfach zu finden und, nimmt man jetzt setzt man jetzt Qualität mit Effizienz gleich, also Effizienz im Töten. Beispielsweise ist die Frage okay ähm. Wenn jetzt der Gegner wie gesagt doppelt so viele Leute hat äh und ich, selber aber doppelt so effizient bin so äh was passiert denn dann, wenn diese Truppen dann aufeinander treffen. Ich sage mal meine hunderttausend äh Leute, die. Doppelt so effizient sind wie die zweihunderttausend, die nicht gegenüberstehe und in dem Fall sagen würde die Effizienz gemessen, wie viele Leute brauche ich, um bei einem Aufeinandertreffen einen Gegner zu töten, ja? Wenn man die effizientere braucht halt nur fünf Leute, die weniger effiziente braucht halt zehn Leute, um dieselbe Wirkung äh beim Gegner äh zu erreichen und wenn ich dann jetzt halt diese beiden aber aufeinander. Treffen lasse, äh stelle ich halt ganz schnell, festgenommen hat, Tabellenkalkulation machen, dass bei jedem Aufeinandertreffen dann sagen, jetzt die einen, es schaffen, wegen, weil sie doppelt so effizient sind, ich sage mal 20tausend, äh von der anderen Seite auszuschalten und die anderen schaffen auch 2000 von der anderen Seite auszuschalten. Nur ist halt dann klar, die eine Seite hat halt zweihunderttausend, das heißt, ich muss nicht nicht doppelt so effizient sein. Sondern viermal so effizient sein, äh um gegen die doppelte Zahl von Gegnern äh zu, bestehen. Also mit anderen Worten, die äh äh Qualität der Quantität besteht eben in diesem quadratischen Verhältnis. So. Ähm und jetzt erstmal dann denken, oh ja, also Putin oder die Russen haben da definitiv. Irgendwie dann einen einen Vorteil, weil nimmt man jetzt hm. An, dass äh Russland ungefähr die drei,6fache Bevölkerung hat, wie die Ukraine und. Beide würden jetzt sagen wir mal den selber, den totalen Krieg, die totale Mobilisierung erklären und dann so fünfzig, 60 Prozent ihres Bruttoinlands äh Produkts und. Dieselben Anteil an. Soldaten an der Bevölkerung rekrutieren, müsste halt ein Ukrainer 13 Mal effizienter kämpfen als ein äh Russe, um gleichzuziehen. Ja. Ähm auf der anderen Seite das wäre die Rechnung, wenn jetzt beide Länder einfach alleine, einander gegenüberstehen, nur hat die Ukraine ja, ich sage mal den Westen, auf der auf seiner Seite und wie du oben der Westen sind so im Moment 1,35 Milliarden Menschen, ne? Dessen, was es an Russen gibt und ungefähr, wenn man das Bruttoinlandsprodukt nimmt, Kaufkraft bereinigt. Zehn etwa und ansonsten ja Faktor 30 bis 40 im reinen Dollarbeträgen. So. Also müsste wiederum. Um gegen die NATO zu bestehen, müsste Russland also 80 bis 100 Mal effizienter kämpfen oder, anteilig halt zehnmal so viel seines Bruttoinlandsprodukts für den Krieg aufwenden äh wie der Westen. Also mit anderen Worten würde Russland jetzt, totalen Krieg. Wir lassen mal das Atomat, das Atomthema lassen wir mal raus, das kommt später noch. Aber über Russland halt dann so einen totalen Krieg wie im zweiten Weltkrieg führen, also 50 bis 60Prozent seines Bruttoinlandsprodukts in Krieg investieren, äh dann äh würde der Westen äh mit 5 bis6 Prozent seines Bruttoinlands, quasi quantitativ erstmal gleichziehen, ja? Das heißt, wenn selbst wenn Russland sich jetzt voll verausgaben würde, würde, müsste der Westen nochmal vielleicht, ja, seine aktuellen Anstrengungen nicht einmal verdoppeln, ja? Die USA sind jetzt bei vier Prozent, die müssten dann auf sechs Prozent steigern und dann, Ja, würde man würde man gleichziehen, so. Aber. Was das Ganze jetzt noch krasser macht und was für mich dann so ein bisschen ähm aufgehender Kronleuchter. War dann die Frage, ja wie sieht es denn realistisch eigentlich aus äh mit, Qualitäts- oder Effizienzverhältnis, man bei Truppenstärken kann man halt relativ leicht sagen, okay, der hat so und so viel Leute und Kanonen und und Panzer und so, das ist halt, ziemlich trivial. Aber ähm was sind denn dann so realistische. Qualitätsverhältnis, also um wie viel besser kann denn so das Militär eines Landes sein, als ein anderes und wie ist es in vergangenen Konflikten gewesen? Dann habe ich mir erstmal angeguckt, was ist denn im Irak 2003 passiert als, 584.000 Koalitionstruppen gegen 1,3 Millionen irakische Truppen. Angetreten sind und dabei sind, ich meine, die Zahlen sind umstritten, aber äh sind halt, 20.000irakische Soldaten getötet worden und 200 Koalitionssoldaten. Worden und wenn man das einfach ausrechnet, dann brauchte der Irak 6500 Soldaten, um einen Angreifer zu töten. Und die Koalition der Willigen, die zu 80 Prozent aus den USA stammten, brauchten halt 30 Soldaten, um einen Iraker zu töten. Also mit anderen Worten, die Koalition war so rund 200 Mal effizienter beim Töten und das auch noch in der Rolle, Angreifer, der ja dann nochmal. Größenordnungsmäßig dreimal höhere Verluste hat oder dreimal mehr braucht. So mit anderen Worten. Der Irak hätte statt den 1,3 Millionen Truppen, die sie hatten, 8 Millionen Truppen oder 14 Mal mehr, Truppen als die Koalition gebraucht, um sich zu behaupten. Ja? Ähm bei jetzt also 200 Mal effizienter, nur um sich quasi verteidigen zu können und in Wirklichkeit eben war aber die qualitative Überlegenheit, weil. Angriff eher Faktor 600 und das hat mich dann halt schon ein bisschen erstaunt, dass eben so gigantische. Qualitätsunterschiede bestehen und das heißt jetzt nicht unbedingt, dass jetzt wenn ich hm, jede jedes Gewehr oder jede Kanone irgendwie sechshundert Mal besser trifft oder 6hundertmal schneller schießt oder was auch immer, sondern.

Tim Pritlove

Summe aus allem.

Pavel Mayer

Sondern ja, es ist zwar nicht nur die Summe, sondern das Produkt. So, das sind halt diese sogenannten. Multiplayer und äh äh so das, was weiß ich, wenn du dann Satellitenüberwachung mit reinbringst, sind deine vorhandenen Kräfte, wenn du die integrierst, dann schon mal wieder mal Faktor zwei oder Mal drei. Und dann Äh ja, hast du halt ja Drohnenradarsysteme, Störsender, Sensoren, Satelliten, Software, Kommunikations- und Computersysteme, Präzisionswaffen. Und all das multipliziert sich äh halt und so kommt man dann eben bei sage mal fair so auf solche krassen äh Qualitäts, Unterschiede. So, die man Effektivitätsunterschiede und auch äh, So ähm zum Beispiel Haymaß-Effekt, mal erklärt sich dann ganz gut, also ich sage mal Heimmaß sozusagen ein Heimmaß Raketenwerfer plus gute Aufklärung. Plus gute Ausbildung ist dann wahrscheinlich hundert oder mehr russische BM 21 Grad Raketenwerfer wert äh auf dem auf dem Schlachtfeld. Und äh so sieht man dann ja, dass selbst auch eine relativ geringe Zahl äh. Hochwertige Systeme ähm in den Mix reingebracht eben äh ja. Ziemlich viel auf einmal ändern äh kann, und ähm gut, wir haben jetzt gesehen bei bei Irak, also Koalition versus Irak war jetzt Fakt sechshundert. So hm, bei äh Qualität NATO Russland ist schwer zu sagen, aber ich denke mal Annahme von Faktor 1hundert durch eben entsprechende Combit Arms äh wäre jetzt nicht unrealistisch äh würde ich sagen, und, Auf jeden Fall ist dann dieser Qualitätsfaktor dreizehn, den ich genannt hatte am Anfang, äh den die Ukraine gegen Russland bräuchte, um gleichzuziehen, alles andere als utopisch, sondern äh den Faktor dreizehn, der ist. Erreichbar, ja und gar nicht so schwer erreichbar durch ihn wird, Kombination verschiedener äh Systeme und hm. Ähm bei äh jetzt Wenn man jetzt in das Russische und das ukrainische Militär habe ich dann mal versucht zu vergleichen auch mit anhand jetzt der der Verluste und der Zahl der Truppen ist alles nicht so leicht einzuschätzen, aber Äh ich bin, wenn ich davon ausgehe, dass irgendwie 40 bis 60.000 Tote ist bei den Kämpfern für Russland gegeben hat in den ersten beiden Phasen des Krieges ungefähr 20.000 bis 30.000 auf Seiten des ukrainischen Militärs und, beide Seiten auch ungefähr die gleiche Zahl von Kämpfern hatten. Wobei die. Ukraine tendenziell äh möglicherweise mehr hatte, aber wie gesagt, etwa ich ich glaube an Größenordnungsmäßig war es dieselbe. Dann das rechnet dann stellt man fest, dass die Ukraine. Aber in der Verteidigerrolle war und eigentlich nur effizienter, weil sie in der Verteidigerrolle war. Das heißt, In der ersten und zweiten Phase war Russ hatte Russland sogar leichte Qualitätsvorteile ich so irgendwie mit Faktor 1,5 bis zwei schätzen würde, ja. Ähm deswegen sind sie dann auch erstmal äh ja, rein und Vormarsch und hatten halt äh entsprechende äh Erfolge. Mit der Khaki äh, Offensive, wo mich die Zahlen auch noch. Ja erst langsam äh zutage treten. Ähm habe ich dann mal geguckt, was denn da ist, was denn auf Seiten der Ukraine dort, angetreten ist und da wo habe ich dann 14 Brigaden gefunden plus Polizeikräfte, was so Größenordnungs wahrscheinlich 50.000 bis 60.000 Soldaten waren auf Seiten der Ukraine, die da. In die Offensive gegangen äh sind, also äh nennenswert. Unwahrscheinlich 4000 bis 6000 Fahrzeuge undäh die Verluste äh auf ukrainischer Seite. Sieht so aus, als wären das hunderte bis tausende Soldaten gewesen und auch zig Fahrzeuge, äh die sie verloren haben. Auf russischer Seite hm da hieß es ja immer dann von den Russen, oh dann irgendwie acht Mal überlegen und ähm. Aber guckt man sich das gesamte Schlachtfeld äh an oder das gesamte, äh würde ich eher sagen, nachdem welche Einheiten da in der Nähe waren und eben verwickelt waren und getötet oder gefangen oder geflohen sind oder anderweitig irgendwie, Einfluss hatten auf das Geschehen, äh, kann man wahrscheinlich kommt man auf 30.000 bis 90.000 Soldaten, je nachdem wo man die Grenze äh zieht, ja. Das heißt äh, im Grunde genommen waren die Kräfteverhältnisse äh. Waren die Ukrainer zwar hatten eine höhere Konzentration an einer Stelle, aber guckt man sich die gesamten, mani, wie viel sind jetzt vier, 5000 Quadratkilometer an und zählt die Soldaten, die da stationiert waren und eben geflohen sind, dann. Ja äh waren die Russen eigentlich sogar numerisch quantitativ in der Übermacht. So. Ähm und da die Ukraine außerdem auch noch als Angreifer den Erschwernisfaktor drei hatten ähm. Kommt man dann auf eine äh vermutlich auf eine, äh qualitative Überlegenheit äh von Faktor 6 bis 15 irgendwo oder vielleicht Faktor ziehen als realistische Annahme. Und, Wenn es der Ukraine jetzt gelingen würde, diesen Faktor zehn generell für seine gesamten Streitkräfte oder für einen Großteil. Auch zu realisieren, dann würde das bedeuten, dass bei gleicher Zahl von Kräften. Die Ukraine angreifen kann. Gleichen Verlusten wie die Verteidiger, ja, was schon mal. Gut ist so, weil äh ja ähm, oder wenn sie die Ukraine in der Rolle als Verteidiger wäre mit dieser Qualität, dass sie dann, dreifachen Übermacht mit einem Drittel der Verluste standhalten kann. Er eingangs gesagt, okay, einem totalen Krieg, also rüsten könnten vielleicht jetzt die dreifache numerische Übermacht produzieren, aber äh wenn die Ukraine dann wieder in die Defensive gehen, dann könnten sie diese dreifache Übermacht mit einem Drittel der Verluste. Werden so. Mit anderen Worten zusammengefasst. Ohne Qualität kann Russland nicht gewinnen, ja, weil es einfach nicht diese numerische Übermacht hat äh beziehungsweise die Ukraine jetzt qualitativ, eben so viel äh besser geworden ist äh und dass wenn Russland nicht auf Qualität setzt, ähm. Ja äh, kann sie so viel toppen, gar nicht aufbieten, um gewinnen äh zu können, sondern sagt wird dann halt dreimal so viele Verluste haben als, Angreifer äh mit dreimal so viel Truppen und äh trotzdem nicht vorankommen. So, Das Problem natürlich, also erstens sieht's nicht so aus äh. Dass äh die Russen gerade irgendwie auf Qualität setzen würden, weil. Wiederum jetzt die andere Ökonomie zwischen äh äh Qualität und äh Quantität ist noch die, dass ich Quantität. Oft schneller produzieren kann oder in der Regel eben schneller verfügbar ist, während Qualität halt lange Vorbereitung, und vorab Investitionen erfordert. Also ich muss halt tolle Waffen entwickeln und testen und ich muss meine Truppen ausbilden und ich muss die im Zusammenspiel äh trainieren und, Äh ja das ist also. Die die eine Seite plus das ist natürlich warum halt auch die Natur auf Qualität gesetzt hat oder generell eher Armeen auf Qualität setzen ist, dass die natürlich im Frieden viel billiger, zu erhalten ist als jetzt äh Quantität, weil wenn ich jetzt ganz viele Truppen, habe und die dauernd die ganze Zeit bezahlen äh muss oder das ja das das wächst halt irgendwie sehr schnell Plus im Quantität hat halt. Festere, obere Limits. So ich kann einfach nur so und so viel, und Truppen und so produzieren. Irgendwann ist Schluss. Wären. Bei der qualitativen Überlegenheit keine Obergrenze gibt, ja. Da kann ich halt, beliebig warnste Waffen, die mir auch, wie man sieht, oder in Kombination dann den Militär aufbauen, was hundert, zweihundert, fünfhundert, tausendfach überlegen ist, qualitativ und, Das ist dann zwar nur die die Wurzel, also wenn ich äh. Wenn ich hundert Mal, wie gesagt, hundertmal bessere Truppen habe, ähm so kann der Gegner das. Zehnmal so viel kompensieren, aber zehnmal so viel ist halt dann auch mal zehnmal so teuer und insofern egal äh wie rum man das halt halt rechnet äh, ohne Qualität wird's Russland mit Quantität nicht schaffen, aber um Qualität, zu produzieren bräuchte es im besten Fall 6 bis24 Monate Zeithorizont um wahrscheinlich überhaupt nur mithalten. Zu können mit der äh Ukraine oder den Qualitätsverbesserungen und äh ich sehe nicht, dass Russland äh zu Hause, so viel Zeit hat und dass es eben auch der Grund, warum sie jetzt nichts wirklich anderes können als auf äh, Quantität zu setzen im Moment, weil ja für Qualität ist nicht die Zeit da. Es fehlen, auch die Grundlagen plus Sanktionen und Ähnliches, also die Sanktionen bekommen unter dem Aspekt halt auch nochmal eine besondere Bedeutung, weil sie natürlich auch verhindern, dass Russland äh die Qualität, steigert und äh ja aus meiner Sicht ja hat Russland eigentlich keine Chance, ja. So also die Mathematik spricht.

Tim Pritlove

Zeigt es klar.

Pavel Mayer

Zeigt es klar, dass äh. In Wirklichkeit ist natürlich alles äh äh komplizierter, aber ich habe die Rechnung auch deswegen aufgemacht, weil halt natürlich immer viele Leute kommen, ja Russland, groß, mächtig äh. Und so und gegen diese russischen Horden äh so wie soll sich da die kleine Ukraine zu äh äh zur Wehr setzen, aber wie gesagt ja Qualität ist halt.

Tim Pritlove

Heißt es so schön im äh durch die Galaxis äh da bewies der Mensch das schwarz äh weil es halt gerade alles gerade sich so schön ausgerechnet hat äh bewies er noch äh bewies der Mensch dann dass es noch schwarz gleich weiß war und kam zehn Minuten später auf dem Zebrastreifen. Ähm aber ich verstehe natürlich, für das äh bemerkenswert, wie du das jetzt mal alles äh durchgerechnet hast. Es ist natürlich so, dass jetzt wirklich. Auch absehbar ist, dass sowohl die Qualität bei der Ukraine noch weiter steigert, weil noch bessere Ausbildungen, noch bessere Waffensysteme, noch bessere Combind abends Initiativen et cetera, die werden auch nicht schlechter die ganze Zeit, während es halt bei den Russen genau andersrum aussieht. Keine Möglichkeit hier auch nur, nur die Quantität noch nennenswert zu erhöhen, weil ich meine, alles, was sie jetzt noch quantitativ nachliefern in Form von Personal, ist dann wiederum qualitativ sehr schlecht. Gleiche gilt halt auch für Equipment.

Pavel Mayer

Sie können bestimmt locker irgendwie theoretisch, weiß nicht, 5 oder zehn Millionen Leute barfuß äh über die Grenze.

Tim Pritlove

Stöckern bewaffnet, ja.

Pavel Mayer

Ja mit Knüppeln und äh keine Ahnung mit Knüppeln und Messern bewaffnet äh so Chinesen haben das teilweise auch auch so äh, gemacht und das hat dann durchaus auch erstmal funktioniert in Korea beispielsweise. So also insofern.

Tim Pritlove

Dass das so zielführend wäre, ne.

Pavel Mayer

Nee. Funktioniert halt heutzutage auch aus dem Grund nicht, weil in den meisten Ländern eben die Geburten raten äh niedrig sind, weshalb wiederum die Gesellschaft, die wenigen Kinder viel mehr Geld investiert und die Toleranz äh jetzt äh viele. Tote oder Opfer in Kauf zu nehmen, hat sich gegenüber, ich sage mal jetzt, dem zweiten Weltkrieg oder auch den fünfziger oder sechziger Jahren äh auch noch mal, radikal äh gewandelt, das heißt Russland hat, gar nicht irgendwie äh diese diese Zahl von Truppen wie vorher oder wie wie wie früher oder wie in der Sowjetunion. Also als Beispiel. Erwähnt, auch in der letzten Sendung gab's ja diese deutsche Offensive äh auch bei äh Shakif, äh Khakow, das hieß dann irgendwie, ja, die Schlacht bei Carkov. Und äh die lief fast genauso. So stellungsmäßig, selbe Gegend, selber Durchbruch der Wehrmacht letzte große deutsche Kesselschlacht. Und nur zum Vergleich dabei äh hat die Sowjetarmee 200.000 Soldaten. Und das ist heutzutage ja wäre das wahrscheinlich also wenn. Man es sind natürlich auch deutlich weniger äh Truppen jetzt, die da aufeinander treffen, aber, Ja, es ist eben auch nicht mehr nicht mehr wie früher. Du kannst heute nicht mehr so kämpfen wie im zweiten Weltkrieg. Aber die Russen scheinen das noch nicht so ganz begriffen. Zu haben, dass das nicht zielführend ist.

Tim Pritlove

Also ich könnte mir durchaus vorstellen, dass äh sie jetzt schon teilweise an dem Punkt angekommen sind, wo sie verstehen, dass es eigentlich vorbei ist und jetzt ist halt die Frage, was äh passiert jetzt dadran?

Pavel Mayer

Ne? Ich glaube Putin war die Russen glauben noch, wie gesagt, also die glauben noch nicht, dass sie verlieren könnten. So, ich glaube äh sie sind jetzt hm?

Tim Pritlove

Wer.

Pavel Mayer

Der Großteil der Russen glaubt nicht, dass sie verlieren.

Tim Pritlove

Also der Bevölkerung.

Pavel Mayer

Bevölkerung und auch der Führung. So. Ja, weil das.

Tim Pritlove

Also ich glaube bei der Armee äh sieht das schon wieder anders aus.

Pavel Mayer

Ja, ja, also ich glaube bei denen, die vor oder viele von denen, die so vor Ort sind oder oder über diese, aber selbst da gehen sie davon aus, na ja gut, Okay, wir haben jetzt mit quasi mit äh, auf dem Rücken gefesselten Händen kämpfen müssen, weil das war ja kein Krieg, sondern nur eine Spezialoperation und deswegen, mir nicht die notwendigen ja Ressourcen zur Verfügung und konnten nicht wirklich das das tun. Ja es war teilweise auch so, aber äh so und deswegen ist jetzt der Glaube, okay, wir haben noch gar nicht richtig angefangen so. Wir schicken jetzt jetzt machen wir halt erst richtig Krieg und dann hat die Ukraine keinen Schnitt. Ich meine, das ist was, das war dieselbe Argumentation auch, die ich auch aus dem Westen, was weiß ich vom Generalinspekteur der Bundeswehr. Gehört habe oder auch ganz viele Leute im Westen glauben das und in Russland erst recht ist, also der die Vorstellung, dass Russland, gegen die Ukraine verlieren könnte so, das ist äh ist so wie wenn keine Ahnung äh, Ich sage mal, Dänemark jetzt äh. Also in einem in einem militärischen Konflikt zwischen, wenn ich jetzt Dänemark und Deutschland oder Österreich und Deutschland wäre vielleicht auch dass dort irgendwie, Ja, die Österreicher oder die Dänen jetzt gewinnen könnten absurd. Ja, absurde Vorstellung.

Tim Pritlove

So absurd finde ich das jetzt ehrlich gesagt nicht. Bei der Get your Point, ne? Das ist dieser Unbesiegbarkeitsmytho ist natürlich der ja auch. Von Putin auch medial in unsere Gesellschaften getragen worden ist. So das ist ja auch so Teil dieser ganzen äh Offensive auf die Hirne gewesen, auch immer dieses Bild eines unglaublich starken Russlands zu präsentieren und wir haben's halt auch einfach gefressen und wir sind davon ausgegangen, dass es halt einfach irgendwie so ist bis hin zu den Militärexperten. Alle am Anfang dieses Krieges gesagt haben äh pff kannst du vergessen, irgendwie Frage der Zeit so und dann saß nach einer Woche schon mal anders aus und äh, auch zum Zeitpunkt der, starken Donbass-Offensive kam das ja noch oft. So und jetzt geht's aber richtig los und jetzt haben sie äh aus ihren Fehlern gelernt und jetzt äh wenn sie ihre Übermacht so richtig ausnutzen und keiner hat gesehen, dass die Ukraine schon voll, im taktischen Modus unterwegs war, sich einfach gesagt hat, ja wir reiben euch jetzt hier mal. Ihr reibt euch jetzt mal schön an uns So wir halten jetzt diese Stellung. Das können wir irgendwie gut verteidigen. Hier sind wir Fortified und wir ähm fügen euch starke Verluste zu und danach kommt eine Kriegsliste in und danach äh gibt's richtig auch für Oma. So läuft's halt.

Pavel Mayer

Ja ich ich erinnere mich, dass wir ich glaube sogar in der ersten Sendung, die wir zur Ukraine gemacht haben äh äh, da gesessen, das das kann irgendwie mathematisch nicht aufgehen so mit einer Zahl der Truppen auf beiden Seiten, ja? Da war mir das dieses Qualitätsquantitätsverhältnis nicht so ganz klar, sondern nur war halt so okay, eigentlich als Angreifer brauchst du die dreifache Zahl an, an Truppen und die Ukrainer haben eben äh, nicht nicht so viele so beziehungsweise äh nein äh da war es halt offensichtlich, dass. Die Russen nicht die dreifache nummerische Überlegenheit haben und hätten dafür eben dann. Nochmal entsprechende qualitative Überlegenheit haben müssen, wie wir jetzt wissen irgendwie noch mal hätte Faktor zehn besser sein müssen und das war's nicht und das reichte halt deswegen äh äh nicht und ja so kam's dann am Ende auch. Es hat halt einfach nicht gereicht. Äh, es ist nicht sichtbar, dass es irgendwie überhaupt, noch reichen wird, weil äh jetzt das Großteil des Potenzials, der auch da war an an Waffen, an Waffensystemen, an ausgebildeten Leuten äh, ist ja vernichtet oder geschwächt oder oder oder zerstört, das heißt, äh allein nur um das zu äh zu regenerieren, was, anfangen äh äh der der Invasion vorhanden war äh äh dürfte sehr sehr schwierig äh werden. So. Ja, womit wir, glaube ich, fast schon ja, nicht ganz am Ende wären, weil einen haben wir noch auf jeden Fall. Nämlich jetzt die nuklearen Drohungen. Wo wir ja auch. Mehrfach in den letzten Sendungen gesagt hatten. Ja das sind das ist das ist sind blass. Die sind nicht ernst zu nehmen, weil äh, Ja ähm so einfach. Ist es halt nicht und da hat sich jetzt ein kleines Stück geändert jetzt, weil hm. Die letzten Drohungen von Putin waren so formuliert, dass die. Erstmalig glaube ich wirklich ernst genommen werden. Also man hat das nie so ganz auf die leichte Schulter genommen, aber eigentlich war das immer ähm irgendwie das ist halt ist halt Gerede, Aber äh diesmal war's so und es gab Vermutungen auch, dass hm. Der Grund, warum Putin seine Rede auf den nächsten Morgen verschoben hat. Ursprünglich waren die ja für 8 Uhr angekündigt, dann auf neun, dann wird's gecancelt und dann hat er am nächsten Morgen ja diese Rede gehalten. Äh da gab's die Vermutung, dass ähm ähm. Sie noch gefeilt haben an der atomaren Drohung, an der nuklearen Drohung, wie sie das am überzeugendsten, rüber am Rücken und im Gegensatz zu, ich sage mal vorher teilweise oder wurde dann offen von Atomwaffen die Rede war, äh war diesmal nur die Rede von, ähm alle verfügbaren Mittel, ja, einzusetzen, so und ähm. Das war so ein bisschen so der der Punkt, wo man das geführte, okay also in Verbindung mit dem jetzt mit der Mobilisierung äh war dann auch klar, dass. Die Mobilisierung, wenn die nicht gut geht, dass dann äh sagen die nukleare äh Drohung oder dass dann dass da eine weitere Eskalation, dass das dann der weitere Eskalationsschritt ist, weil mehr bleibt halt nicht. Ja? Wenn wenn jetzt ist klar, wenn ja, wenn jetzt die Mobilisierung bis ja. Frühjahr nicht funktioniert, dann äh bleiben Putin nur noch Atomwaffen und. Hm ja damit ist zwar der Atomkrieg derzeit noch unwahrscheinlich aber äh. Dem, was jetzt passiert ist mit der Mobilisierung. So stehen jetzt, muss man sagen, die Weichen stehen jetzt auf Atomkrieg und wir steuern drauf zu. Das heißt jetzt nicht, dass es jetzt unabwendbar ist aber wenn das jetzt einfach nur so läuft, wie es jetzt läuft und nicht irgendwie oder wie es wahrscheinlich laufen wird, dann äh äh werden wir sehr wahrscheinlich äh. In einem Atomkrieg landen und so die Schritte, die ich da sehe ist, ja, Russland wird halt jetzt die Teile der Ukraine annektieren. Russland wird sie nicht halten können. Putin wird dann irgendwann vor die Wahl gestellt sein aufzugeben. Oder zu eskalieren. Die einzige Eskalationsmöglichkeit sind taktische Atomwaffen und. Putin ist nicht ein Typ, der irgendwie aufgibt, ja? Wenn das passiert, ne wird.

Tim Pritlove

Wir derzeit. Denken wir derzeit.

Pavel Mayer

Ja aber äh. Ja also das kann man halt schon aus aus der Vergangenheit, in der Vergangenheit hat man das oft gesehen und. Jetzt äh ist der Einsatz gesagt so groß, äh den er da jetzt äh sehr pott, was da auf dem Tisch liegt hat sich jetzt so sehr vergrößert, dass hm es sehr eben sehr, sehr wahrscheinlich ist, dass er Ja es versuchen wird quasi dann wenn er wenn er nicht mehr weiterkommt mit Hilfe von taktischen Atomwaffen äh zu eskalieren in der Hoffnung, dass dann alle sagen, oh mein Gott, das geht aber jetzt weit, jetzt müssen wir doch irgendwie reden und verhandeln und äh. Das ist quasi sein äh seine letzte Karte, die er, die er noch hat. Ähm so und wenn das passiert, aber es auch, relativ wahrscheinlich oder ist jetzt ja irgendwie klargeworden, wie, wahrscheinlichste Antwort äh der USA aussehen wird auf so eine Provokation mit taktischen, Atomwaffen. Äh die dann wahrscheinlich gegen den Ziel in der Ukraine eingesetzt würden, wahrscheinlich gegen ein militärisches Ziel. Es könnte auch eine reine Demonstration sein, je nachdem, aber äh wenn äh jetzt die Russen, eine Atomwaffe gegen die Ukraine einsetzen, das ist das wahrscheinlichste Ziel sein wird, Wird die Antwort der USA wohl eine weitgehende konventionelle Zerstörung der russischen Truppen in der Ukraine sein? Ja das ist das ist das wahrscheinlichste Szenario.

Tim Pritlove

Warum ist das das wahrscheinlichste Szenario? Ich meine, dass das Problem mit dem Szenario ist, es würde sehr lange dauern, bis diese Truppenkonzentration also das wäre ja dann ein Aufmarsch, der dann nochmal mindestens drei, vier Wochen dauern würde. Mindestens, wenn nicht länger. Und das ist nicht unbedingt das, was jetzt die USA als sofortige Reaktion äh verstehen würde.

Pavel Mayer

Ich denke mal, man wird, also wir werden das ja beobachten äh können, wenn wir und ich denke mal äh wenn absehbar ist, dass äh ja. Krieg für äh Russland dann tatsächlich äh weiter so schlecht läuft, äh so äh wird man, gehe ich mal davon aus, äh, wird man weitere Truppen äh in Stellung äh bringen und die USA kann auch äh durchaus aus der Ferne ähm sozusagen dort dann entsprechend an, greifen, also die müssen da jetzt nicht mit Bodentruppen, rein, sondern es würde dann so ein bisschen aussehen wahrscheinlich wie das Szenario dann die ersten zwei Wochen so im äh, ja dersert äh storm oder so wo erstmal komplett die gesamte Logistik und äh Kommunikation und äh alles, was irgendwo, von dem man weiß, wo es ist, äh äh würde dann halt, angegriffen, werden und realistisch betrachtet die Russen äh jetzt dann auch nicht wirklich eine Möglichkeit äh das zu verhindern. Außer dann wiederum mit atomaren Angriffen auf die NATO zu antworten, woraufhin äh dann äh wieder mögliche oder am wahrscheinlichsten eine Antwort wäre äh. In Mode gekommen ist, die die nuclear retaliation versucht dann mit einem atomaren Schlag so das russische Militär und die russische Führung komplett auszuschalten, So, das ist sozusagen, im Moment aus meiner Sicht der wahrscheinlichste Weg, so wenn's wenn's man's jetzt einfach laufen lässt, so wie's jetzt läuft, so. Ähm sehe ich, dass äh ja wie wie das so ist, geht. Passieren halt Dinge so, die eigentlich keiner will, aber äh sagen in der Logik der Abfolge einzelner Schritte ähm, zumal was dazukommt, ist das sowohl äh Russland als auch in den in den USA die Stimmen, die einen Atomkrieg für führbar und gewinnbar halten. Ähm. Ja äh an an Stärke gewonnen haben, so würde ich da würde ich das mal ausdrücken. Und. Man natürlich will das niemand und keiner weiß wie katastrophal äh das das Ganze wäre. Ähm das Ende der Welt wär's nicht, aber ähm, so die Welt wäre sicherlich äh eine.

Tim Pritlove

Also okay, ich will da mal ein paar.

Pavel Mayer

Mhm. Was ist denn ja.

Tim Pritlove

Meine meine optimistische Perspektive. Also ich habe da starke Zweifel äh äh dran, weil dann würde er sich ja sozusagen davon versprechen, dass er damit irgendwie seine Ziele durchsetzen kann. Ich glaube, dass das ähm gut, keine Ahnung, in welchem mentalen Zustand sich dieser Mensch äh befindet. Aber ich denke äh mal, rational drüber nachgedacht. Ich meine, in dem Moment, wo er irgendwie eine taktische New dort zündet. Mit nichts anderem rechnen als der totalen Zerstörung, insbesondere äh von sich selbst. Und das das ist sozusagen einfach die Folge. Also man ist doch vollkommen klar, danach die Antwort einfach maximal sein wird.

Pavel Mayer

Sein Kalkül ist oder seine Einschätzung, das ist ja überhaupt das das Problem, weswegen dieser Krieg überhaupt entstanden ist, ist.

Tim Pritlove

Der Westen nichts macht.

Pavel Mayer

Das das Putin den Westen unterschätz, Ich meine, es ist auch wieder dieses Paradox auf der einen Seite ja? Ist Russland ja in Gefahr durch den Westen, der Russland irgendwie ja, will und durch die NATO-Expansion ja, dann weiß ich nicht Äh die Amerikaner kurz vor Moskau äh stehen, wenn dann irgendwie NATO Trupp so das ist sozusagen die eine.

Tim Pritlove

Gut, aber es ist ja nur Propaganda.

Pavel Mayer

Aber die ne diese diese Paranoia ist ist tatsächlich auch auch real. Nennt sich dann ja Sicherheits äh äh Bedürfnisse auf amerikanischer Seite nicht ganz so ausgeprägt aber mit Monrododotrien und so. Geht das auch durchaus durchaus in die Richtung und ja mhm. Also.

Tim Pritlove

Ich habe Atomkrieg nicht auf meiner Bingokarte, wenn ich das mal so so sagen darf, weil ich halt einfach denke, dass es einfach klar er sieht diese Eskalationsproblem aber schon jetzt durch diese Mobilisierung steigen seine Probleme ja äh, enorm an. So, da sind wir noch gar nicht aufm aufm aufm Schlachtfeld. Und das wird sich ja jetzt auch nicht verbessern So und also das ist ja sozusagen absehbar, dass es alles äh ja um bei Nazi vergleichen zu bleiben in den Untergang äh führen wird. Vor allem für für ihn und für Russland natürlich äh in gewisser Hinsicht auch. Also irgendwann ist dann halt auch ein ein Punkt erreicht. Abgesehen davon kannst du ja mit taktischen Nuklearwaffen kein. Erfolg erzielen. Ich meine, was will er denn da bombardieren und was soll das dann am am Ausgang ändern?

Pavel Mayer

Militärisch sind die relativ nutzlos beziehungsweise nur für für ganz, spezifische Dinge äh äh taugen halt taktische Atomwaffen nie. Äh es geht ihm dann auch gar nicht sozusagen an der Stelle dann um den militärischen, Erfolg, sondern einfach äh das dann sagen wir Westen, um die Welt so schockiert ist, dass man quasi so eine Auszeit nimmt. Ja, dass dann erstmal irgendwie alle sagen, okay, stopp jetzt, ja? Äh was auch durchaus eine wahrscheinliche oder man könnte hoffentlich wahrscheinlich dann auch äh an der Stelle die die die äh Reaktion ähm. Sein würde, aber ich ähm aber mit. Mit diesem Commitment jetzt, also mit dieser mit dieser letzten Drohung. Mit der Mobilmachung hat er jetzt. Quasi klar gesagt, äh hier also entweder so das klappt jetzt oder oder ich ja, egal, was was immer nötig ist, ich werde es tun, ja Das ist ist im Prinzip der Punkt und ähm das war glaubwürdig, so wie er das äh ausgedrückt und formuliert hat und das ja und.

Tim Pritlove

Er meinte, das ist kein Bluff. Wenn man schon dazu sagen muss, dass es kein Bluff ist, ist es meistens einer.

Pavel Mayer

Ja. Ähm wie gesagt.

Tim Pritlove

Das klingt so ein bisschen so mit da steht da halt so äh ja und ich habe aber aber ich ich haue ich haue dann echt wirklich zurück, also in echt. Das ist keine Ahnung, ich kann das irgendwie nicht so richtig äh ernst nehmen, ehrlich gesagt.

Pavel Mayer

Wie gesagt, das das Kalkül ist eben dann. Äh und das ist das entspricht eben auch ja seinem seinem Verhalten bisher, dass immer wenn er dann am Ende der Fahnenstange angekommen ist und noch eine Eskalationsmöglichkeit hat. Dann eben auch entsprechend zu eskalieren. Ja und erst wenn eben ganz ganz klar ähm ja ihnen Paroli geboten wird, dann halt äh, eventuell äh ein äh zu lenken und wie gesagt, der Nutzen äh dann ist für ihn nicht nicht militärischer Art, sondern dann in erster Linie äh politischer, Art und er glaubt halt nicht äh dass der, wirklich bereit wäre ähm dann in dem Moment noch weiter zu eskalieren oder wirklich was tut, wenn ähm er jetzt äh ja eine kleine taktische, Atomwaffe, wobei es da die Debatte gibt, ob's überhaupt also Unterscheidung zwischen taktischen und strategischen Atomwaffen ist sowieso so ein bisschen, eher künstlich. Aber ja, Ein Eindruck ist jetzt dass äh so wie. Wie die Figuren auf dem Brett gerade stehen und wie die. Entscheidungslogiken gerade aussehen sozusagen der Algorithmus, der da gerade abläuft äh läuft gerade auf äh. Atomkrieg äh hinaus.

Tim Pritlove

Okay. Also äh kann ich nicht so ganz folgen, zumal ich auch den Eindruck habe, dass einfach die. Spaltung zwischen Putin und äh der Armee dann auch äh an zu dem Zeitpunkt an an so einem. Scheideweg angekommen ist, wo man sich fragen muss, ob die Armee überhaupt noch bereit in der Lage äh ist, seine Befehle dann auch auszuführen. Also ob da nicht äh sozusagen auch Kräfte greifen und sagen, einfach so nächste Woche, das machen wir jetzt aber nicht, weil Untergang und äh kannst alleine untergehen und jetzt sitzen wir nicht mal wirklich ab.

Pavel Mayer

Nee, diese diese äh also das wurde halt auch dann äh schon kalkuliert wahrscheinlich würden ganz viele äh äh Streitkräfte, wenn er eine. Mir tatsächlich das nicht tun, äh weshalb man davon ausgeht, dass wenn er diese Provokation äh durchführt äh ähm das wahrscheinlich einen einen Bomber sein wird, den er schickt mit zwei Leuten. Also wird äh so und im Prinzip äh würde das dann so ablaufen, da wird dann eine Trainingsmission. An äh beraumt. Da wird dann halt, das ist nicht nicht ungewöhnlich, dass die halt dann auch mit entsprechenden äh ja Sprengköpfen. Ab und zu mal mal trainieren, ja und äh ja dann er braucht also im Grunde genommen dann nur eine Hand voll Leute, um das um dieses kleine Szenario jetzt jetzt äh umzusetzen, also insofern. Es ja kann trotzdem sein, dass dann die zwei Leute, die dann da sitzen. Sagen, nee, machen wir nicht, äh aber die, wie gesagt, sollten sich dann gegenseitig quasi bei der Stange halten. Wo die Amerikaner das auch machen und äh ja dann hoffen wir natürlich, dass das dass das nicht passiert, aber. Oder dass das irgendwie in Kürze vermieden wird und eine Möglichkeit wäre ihm dann auch das dann irgendwann klare Ansagen von China kommen oder von Indien äh kommen oder dann eben auch äh plötzlich der Widerstand innerhalb von äh Russland dann äh gegen Putin so stark wird, dass dieses Szenario nicht, äh um wahr wird, aber ich ich sehe's im Moment als die wahrscheinlichste, Tore hier gerade. Wie die Welt nimmt.

Tim Pritlove

Lass uns zum Ende kommen, Pavel ähm wir blicken weiter auf die gesamte äh Situation, Ich denke wir werden in absehbarer Zeit noch militärisch einige Bewegungen sehen und dann, Wieder zusammentreffen und äh schauen, wie wir das alles äh bewerten.

Pavel Mayer

Um den Pool leicht positiver Ausblick äh vielleicht noch ist. Also Atomkrieg in diesem Jahr nicht ist unwahrscheinlich.

Tim Pritlove

Na dann. Dann ist ja.

Pavel Mayer

Also nicht vor Weihnachten.

Tim Pritlove

Atomkrieg nicht vor Weihnachten. Alles klar. Super. Alles klar Leute, bis bald.

Pavel Mayer

Okay. So, tschüss.

Tim Pritlove

Sagen tschüss.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Breaking Defense As Ukraine counterattacks, Russia’s military facing steep artillery, resupply challenges - Breaking Defense

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Theorie über die nächste Offensive: Nord-Luhansk und Mariupol

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Oryx Fact Sheet On German Military Aid To Ukraine

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter „This is how I see this ending“

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Die russische Gesellschaft und der Krieg: 3 Gruppen Radikale - Widerständler - Ingnorante. Radikale schreien nach Mobilmachung - die Ignoranten wollen aber damit nix zu tun haben. Putin kann einen verlorenen Krieg nicht überstehen

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    YouTube Ex-CIA director predicts ‘terrible, painful retreat’ for Russia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Detaillierte Erläuterung, warum den Ukrainern die Charkiv-Offensive so gut gelungen ist - und was alles bei den Russen schief läuft.

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter UA hat für alle neuen westlichen Waffensysteme Attrappen gebaut, die teilweise auch fahren können und auch zusammen mit den richtigen Waffen unterwegs sind.

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    President of Russia Address by the President of the Russian Federation

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    the Guardian ‘It’s a 100% mobilisation’: day one of Russia’s drive to build its army

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Ukraine Daily Update September 21st, Russian Mobilization — Ukraine Daily Update

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    The Moscow Times Central Asia Drifts Out of Russia’s Orbit as Ukraine War Rages - The Moscow Times

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Auswirkungen der Mobilisierung auf die russische Demographie. 10% der 20-29 jährigen in RU könnten sterben.

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Warum die Referenden nicht von scheindemokratischer Natur sind sondern ein reines Instrument der Unterdrückung.


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Die Überraschungsoffensive der Ukraine in Charkiw bringt die Russen in eine desolate Lage

Nur wenige Tage nach der groß und lange schon im Vorfeld angekündigten ukrainischen Angriffen in Cherson lässt die Ukrainische Armee die Katze aus dem Sack und stößt in einer akribisch geheimgehaltenen Offensive in den Osten Charkivs vor. Dabei erwischen sie die Russen auf dem linken Fuß und erobern binnen einer Woche ein riesiges Gebiet von gut 10.000 Quadratkilometern und nehmen am Ende die strategisch wichtige Stadt Kupjansk und den wichtigen Militärstandort Izyum ein. Russland taumelt und der Ukraine gelingt auf diesem Weg einerseits die fast vollständige Befreiung des Charkiv Oblast und schneidet den russischen Truppen im Donbass die Versorgungslinien aus Belgorod ab. Das ganze riecht extrem nach einem ersten Wendepunkt und damit geht im Krieg jetzt die Initiative vollständig auf die Ukraine über. Wir erläutern, wie die Offensive bisher abgelaufen ist und warum sie den Kriegsausgang entscheidend beeinflussen könnte.

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Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlove und äh ja, ich begrüße euch zur Ausgabe Nummer hundertzwei. UKW und ja wir müssen uns ganz kurzfristig melden, denn äh es passieren Dinge in der Ukraine und das bespreche ich heute natürlich mit Pavel. Hallo Pavel.

Pavel Mayer

Hallo Tim.

Tim Pritlove

Und ich bin ganz froh, dass wir uns äh letzte Woche aufgerafft haben mal alles zusammenzufassen, weil seitdem ist so viel passiert äh in diesen wenigen Tagen. Dass das äh heut sicherlich nochmal eine ausführlichere äh Sendung werden wird, denn es geht rund in der Ukraine und äh es gibt viele, viele, viele, viele gute Nachrichten. Und äh die wollen wir heute mal besprechen. Ich hatte dich zwischendurch dann, als es losging, äh angeschrieben und da warst du noch gar nicht so richtig auf dem Stand der Dinge. Aufm linken Fuß erwischt.

Pavel Mayer

Ja, ja, ja. Ja, ich hatte mir mal erlaubt irgendwie so einen Tag äh mal nicht auf dem Laufenden zu bleiben und kaum gucke ich mal weg irgendwie schon äh ja auf einmal geht's los da.

Tim Pritlove

Genau, aber jetzt äh sind wir wieder up to date äh beide haben wir glaube ich die letzten zwei Tage im Wesentlichen 24 Stunden in der Twitter Timeline äh verbracht und auf anderen Quellen natürlich. Um so ein bisschen Einblick zu bekommen und wahrscheinlich wird sich das Bild sogar schon während der Aufnahme dieser Sendung ändern, weil so sehr überschlagen sich die Ereignisse. Ja, wo haben wir aufgehört letztes Mal? Also wir hatten berichtet von der Offensive der ukrainischen Armee im Gebiet Rresson. Das ist halt der südwestliche Teil der Front. Und diese spezielle Situation ähm in dem Gebiet, wo die Russen äh die einzige Stelle, wo die Russen ja westlich, also rechtzeitig das vorgestoßen sind sehr früh ja schon zu Beginn des Krieges die Stadt eingenommen haben. Ja und durch. Mittlerweile feststellen kann die Finte der Ukraine äh dort große Truppen zusammengezogen haben. Genaue Zahlen gibt's nicht, aber ich habe so Schätzungen gehört von. Soldaten so in der Größenordnung und vor allem auch so ein bisschen die besseren äh Truppen, die die Russen noch aufzubieten haben. Und das ist dann auch erstmal so weitergegangen, die ganzen Fortschritte waren überschaubar und sind es auch immer noch, aber es gibt immerhin ähm. Graduell weitere befreite Dörfer, aber es geht eben ja langsam voran. Widerstand ist da noch relativ groß.

Pavel Mayer

Ja So eigentlich im Süden ist alles äh so, wie wir's ungefähr erwartet haben, aber nicht eben im Osten. Im Nordosten äh gab's dann halt jetzt diese große Überraschung.

Tim Pritlove

Genau. Aber vielleicht nochmal kurz äh die Situation dort in ähm ein bisschen. Zeichnen, also wir hatten ja äh beobachtet, dass quasi so auf der gesamten Frontlinie angegriffen wurde, konzentriert sich das so im Wesentlichen auf drei, je nachdem wie man's sieht, äh drei oder vier Orte. Ganz äh im Osten, ganz im Westen dieser Frontlinie und auch in der Mitte, wo so der tiefste Vorstoß bisher stattgefunden hat. Und mittlerweile ist es so, dass die Russen sich auch teilweise zurückziehen. Also es gibt äh auch grade erste Berichte, dass teilweise äh Russen auch schon Rückzug verhandeln und Übergabe von Waffen verhandeln. Das ist aber noch ein bisschen unbestätigt. Ähm aber es scheint wohl so zu sein, dass sie sich ein bisschen zurückziehen vor allem. Damit sie Stellung besetzen, wo sie sich quasi von der anderen Seite des Ufers, des Flusses mit ihrer Artillerie noch beschützen lassen können. Dass es so ein bisschen äh die Vermutung, die da gerade äh rumgeht, ob das so genau stimmt, werden wir dann sehen. Auf jeden Fall ähm. Hat's die Ukraine auch nicht unbedingt ähm eilig. Und warum? Das haben wir dann eben äh gesehen. Denn nun gab es eben die mittlerweile auch weit berichtete Offensive im Nord, Osten in äh, Dazu vielleicht noch mal so ein bisschen, das mag vielleicht nicht jedem so klar sein, also es gibt halt die Stadt und es gibt den Oblast, das ist sozusagen. Analog zum Bundesland, den Oblast Cresson, die meisten, nicht alle, aber die meisten äh ob Laster sind immer in irgendeiner Form nach der Hauptstadt oder der größten Stadt in dem Gebiet äh benannt. Gebiet hier um dem gekämpft wird, äh gehört auch noch teilweise zu dem ähm Oblast-Mikolive. Aber es macht so fast den Eindruck, dass die paar Meter, die noch zu mit gehören, mittlerweile auch schon kontestet sind, also es kann gut sein, dass auch der Oblast demnächst befreit ist. Wiederum zieht sich aber dann eben bis nach Süden bis an die Krim heran. Und jetzt geht's. Um Rakif und äh auch eine Raktiv ist es so, der Oblas-Krakie ist halt durch die Stadt Rakif benannt und äh die Russen hatten ungefähr na ja so ein Drittel von äh diesem Oblast äh Hakif auch mit besetzt. Dahinter kommt dann weiter östlich äh Luhansk und alles begann mit einer ja. Truppenverlegung der Ukraine, die ja die Russen entweder nicht. Bemerkt haben oder wenn sie's bemerkt haben nicht mehr in der Lage waren da drauf zu reagieren oder nicht drauf reagieren. Wollten, ja ähm es scheint einfach generell so zu sein. Durch diese Konzentration auf eben sehr viele Truppen abgezogen sind und andere Angriffszentrum ist ja nach wie vor der Donbars. Und seit Monaten versuchen die Russen dort die äh Städte. Bachmut und ja wenn sie denn vorankommen würden, dann auch so die Hauptstellung der Ukraine in dem Gebiet zu erobern. Slowjansk, das ist den aber die ganze Zeit nicht gelungen. Die Fortschritte waren da eher so im Meter bis 1hundert Meter Bereich und es ging alles sehr äh langsam, aber sie haben halt alles draufgeworfen, was sie hatten. Da haben auch diese Wagnergruppen haben dort gearbeitet. Diese ganze Konzentration auf dieses Gebiet, insbesondere unter der Vorgabe der russischen Führung dort bis zum 15. September, das wäre so in drei Tagen. Heute haben wir den 12. September, während wir hier sprechen. Da in irgendeiner Form Bachmut zu erobern, das ist äh ja sah eh nicht so aus als ob das funktionieren würde und jetzt können wir auch definitiv sagen, das wird nicht funktionieren. Trotz alledem hat das eben die ganze Truppenkonzentration auf dieses Gebiet gelegt und offensichtlich. Die Russen es dann nicht geschafft diesen Bereich, den östlichen Bereich von in irgendeiner Form nennenswert abzusichern. Also diese Tiefensicherung. Nicht nur eine erste Frontlinie zu haben, sondern eben dahinter noch weitere Stellungen, die falls mit der ersten Frontlinie irgendwas schief läuft, In irgendeiner Form zu unterstützen oder zumindest so eine zweite äh nahe Stellung zu haben, auf die man sich zurückziehen kann. Das hat wohl alles irgendwie nicht so richtig stattgefunden. Begann dann mit einem Vorstoß ähm auf einen Ort, weil er äh. Und das ging dann auf einmal sehr schnell, Also innerhalb von einem Tag war äh die Stadt dann überrollt. Die äh Truppen, die dort die Russen stationiert hatten, die haben sich dann schnell äh zurückgezogen. Und das hat dann eben eine interessante Dynamik ausgelöst von dort. Wurden dann äh in Windeseile weitere ähm Ortschaften eingenommen und dann passierte eben genau das, was ich gerade angedeutet habe. Es gab halt keine zweite wirkliche Verteidigungslinie. Das hat eben der Ukraine ermöglicht hier sehr schnell vorzustoßen. Jetzt ist es natürlich so schnell stoßen, dass, Sich so einfach vorstellen mit na ja kein Problem wenn die Straße frei ist dann fährt man da halt hin. Aber wenn man da eben mit Panzern und allen möglichen äh Gerät, Luftabwehr, Truppentransportern et cetera unterwegs sein will, dann muss man das natürlich auch logistisch unterfüttern. Sprich, nicht einfach losfahren und dann äh hält der Panzer an einer Tankstelle, weil die gibt's dann halt nicht, sondern du musst eben den ganzen Sprit mitliefern. Du musst deine Munition mitliefern und musst die äh Truppen versorgen. Du musst halt einfach alles dabei haben. Macht eben ganz so den Eindruck, als ob die Ukrainer äh still und heimlich große Truppenkontingente aufgebaut hat, aber eben auch eine komplette Logistik in der Hinterhand hatte, um einen solchen Vorstoß, dann auch entsprechend militärisch zu unterfüttern. Und es. Ja und und vielleicht nur eins und es macht auch den Eindruck, als ob sie an der Stelle sowohl relativ frisches Personal eingesetzt haben, als auch. Sehr gut ausgestattet waren mit westlichen äh Kampfsystemen. Da kamen. Panzer zum Beispiel zum Einsatz, um irgendwie eine mobile Luftabwehr zu haben kam dieser äh Raketen, um die Radarstation der Russen auszuschalten und es ist ihnen dann halt auch gelungen, eine relative Lufthoheit zu ähm bekommen, also da konnten dann auch die Russen aus der Luft nicht sehr viel ausrichten.

Pavel Mayer

Und äh eben was halt auch dazukommt äh noch ist, dass du es natürlich koordinieren musst so den Vorstoß äh also um zu vermeiden, dass auch äh eigene Truppen sich gegenseitig beschießen oder deine Artillerie irgendwo deine eigenen Truppen äh beschießt oder die aus der Luft beschossen werden oder so. Das heißt, äh ja, das erfordert schon äh ein gewisses Maß auch an Koordination und Planung, äh wie es so schön heißt, combined abends äh äh fair, wobei. Was eben auch noch äh zu sehen war, dass äh so dieser Vorstoß teilweise mit sehr mobilen Einheiten äh erstmal erfolgt ist, also mit Radfahrzeugen, teilweise mit Pick-up äh äh Trucks und äh, Fahrzeugen, die halt schnell ähm vorrücken konnten und wo es dann eben auch zu ziemlich krassen äh ja Kontakt. Äh gekommen. Ist dann so, wo halt dann überraschend irgendwelche russischen Truppenreste irgendwie, die von hinten kamen äh und so, dann plötzlich mitten in so eine ukrainische, Kolonne reinfuhren, dann anfingen irgendwie in Panik zu verfallen gibt's so ein schönes Filmchen, dann losgerasst sind irgendwie die, Hälfte der Soldaten irgendwie vom Panzer runtergesprungen sind, die dann drauf saßen und der das Ding dann irgendwo voll gegen einen Baum gesetzt äh hat. Ich weiß nicht, ob du das gesehen so das war schon sehr spektakulär und äh ja. Teilweise auch fiese Nummern, wo sich dann russische Soldaten eben ihrer äh ja Armbänder und Hoheitsabzeichen und so erledigt, ähm entledigt haben und dann auf ukrainische Kontrollposten zugelaufen sind und dann im letzten Moment angefangen haben irgendwie sozusagen zu zu schießen und äh und so, also da gab's auch äh paar unschöne Dinge und. Insgesamt ist auch der Eindruck, also es war jetzt nicht so, dass die Ukrainer da jetzt nur widerstandslos rein äh rollen konnten, sondern dass. Die Russen haben halt schon äh durchaus auch Widerstand äh geleistet so und da kam's wohl dann schon auch zu Kämpfen und sicherlich auch zu Verlusten auf ukrainischer Seite. Also es war jetzt kein Spaziergang.

Tim Pritlove

Kein Spaziergang, aber es war natürlich auf jeden Fall der Überraschungseffekt, war ganz auf der Seite der Ukraine und äh was halt noch dazu kommt in diesem Gebiet, Truppen, die dort stehen, ich glaube, das hatten wir letzte Mal auch schon mal so angedeutet, dass man eben einfach mal grundsätzlich ein bisschen unterscheiden muss. Mit wem man's eigentlich zu tun hat, weil es gibt natürlich schon so die russische Armee, die dort natürlich den Großteil der Kräfte stellt. Aber grade in Luhansk und eben auch in Donezk sind ja im Prinzip noch zwei andere Unterarmeen ähm aktiv, nämlich diese äh LNR und DNR, also diese. Wofür steht das genau? Luhansk, also er hat sozusagen deren äh weitgehend aus so Kollaborateuren, russophilen Leuten und aber dann eben auch viele mehr als Sklaven eingesetzte Einwohner dieser Gebiete die halt einfach in diese Armeen reingedrückt wurden und die, sollten sozusagen jetzt hier die Ukraine aufhalten und. Ja, da dann die Führer aber relativ schnell abgehauen sind und sich zurückgezogen haben, wahrscheinlich viele auch einfach gesagt okay alles klar, wenn ihr jetzt hier nicht mehr äh wollt, dann fahre ich halt nach Hause. Ich wollte hier sowieso nicht kämpfen und äh das hat alles noch dazu beigetragen, die ohnehin äh dünne Widerstandskraft dort noch weiter auszudünnen.

Pavel Mayer

Und so zwei, ich sage mal weitere Vorkommnisse äh sind mir da noch äh im Gedächtnis geblieben und haben mich beeindruckt. Ähm das eine war äh dass äh die Russen halt. Verstärkung geschickt hatten, äh unter anderem so einen, weiß ich nicht, einen Haufen äh mehrfach Raketenwerfer und das dann eben auch noch im russischen Fernsehen zeigten, wie jetzt sozusagen diese, mehrfach Raketenwerfer äh jetzt dann ja die Ukraine beschießen und am nächsten Tag, gab's äh einen äh wiederum einen Filmbericht, wo genau diese Raketenwerfer äh in ukrainische Hand gefallen waren. Die am Tag vorher noch im russischen Fernsehen gezeigt wurden als Propaganda haben sie zwar da irgendwie reingekriegt und haben auch irgendwie was abgeschossen, aber haben's dann nicht mehr geschafft, die da rechtzeitig wieder rauszukriegen, sodass äh ja das war halt so ein so ein so eine schöne Combo. Fand ich ähm, Ja äh das war das das zweite äh noch äh ja fällt mir fällt mir gleich noch ein.

Tim Pritlove

Auf jeden Fall. Der Widerstand war überschaubar und die Ukraine ist dann eben sehr schnell nach Osten vorgeschossen von Balacia aus äh leicht in den Nordosten zu, Chefoff und äh von dort dann direkt auf, zu und ist jetzt hier wirklich die Schlüsselstadt in diesem ganzen Ding und man kann sehr davon ausgehen, dass das eben, primäre Ziel dieses Angriffs war. Warum? Kopiansk ist. Ganz wichtiger Verkehrsknotenpunkt in diesem Gebiet. Einerseits laufen da einige Straßen durch, aber was noch sehr viel wichtiger ist, dort läuft halt die Bahnlinie, genau genommen sogar zwei Bahnlinien aus Russland zusammen. Und von dort ist das dann nach Süden die direkte Versorgungslinie für die Kämpfe in Donbass. Und den äh Ukrainern ist es dann halt auch relativ schnell gelungen, in Kopians einzudringen. Und sich sozusagen der Stadt zu bemächtigen. Die Stadt ist durch einen Fluss geteilt. Ähm die äh eine der großen, wichtigen Brücken dort, also die, gab da eine Bahnbrücke und eine eine Straßenbrücke, die Straßenbrücke war zerstört. Ich weiß nicht, ob, Bisher schon klar ist, ob das die Russen im Rückzug gemacht haben oder ob das auch nochmal ein Angriff der Ukrainer gewesen ist, also dass die das bewusst zerstört haben. Das kann ich nicht sicher sagen. Dazu nichts äh gesehen habe. Tatsache ist, die Stadt ist da quasi in der Mitte äh geteilt, und alles dann sozusagen nach Osten geflohen und der ganze Westteil wurde dann eben von der Ukraine äh besetzt und da das alles so schnell ging und da sich so viele Gelegenheiten boten, dann aber die äh Ukrainer nicht nur auf diese Stadt konzentriert, sondern im Prinzip und da geht dann halt auch noch so ein großer äh Fluss, die selbe Strecke entlang, der Ost Kiel und an entlang dieses Ost Kiel, der halt diese Nord-Süd Trennlinie zweier Gebiete markiert äh sind sie dann eben weiter nach Süden vorgestoßen in den nördlichen Teil äh des Donbass und dann kriegt ihr das Ganze so richtig Fahrt denn äh, Im Süden dieses ganzen angegriffenen Gebietes liegt halt auch eine ganz andere wichtige Stadt, nämlich Isyum und Isum war jetzt schon seit längerer Zeit, nachdem die Russen das eingenommen haben, so ein bisschen so ein Stachel im Fleisch der Ukrainer. Dort gab's eine riesige Truppenkonzentration Stadt ist nach Osten und nach Westen durch große Waldgebiete ähm dominiert sich sehr gut halten und hat dann eben auch in der Stadt noch Übergänge über diesen Fluss, über den wir schon viel gesprochen haben in früheren Folgen. Und dort haben sich eben sehr große Truppenkonzentrationen befunden. Dort lagerte sehr viel Material, sehr viel Gerät äh und es war halt einfach ein ganz äh wichtiges Zentrum und hat im diesem Donbasskrieg äh den Ukrainern eben immer so Druck von Norden gegeben. Und jetzt kam sie eben selber aus dem Norden. Haben dann relativ schnell, dadurch dass sie eben diese Bahnlinie in den Griff gekriegt haben, im Prinzip die gesamten Versorgungslinien und Straßen für diese Stadt. Aufgefressen und da die Ukraine sowieso ja südlich dieser Stadt ohnehin schon immer Stellungen hatte und dort äh ist für die Russen auch nicht so richtig weiterging. Sich also immer schneller ab, dass durch diesen schnellen Vorstoß, Ishem einfach komplett eingeschlossen werden würde und dort eben diese riesigen Truppenkonzentrationen, die dort äh vor Ort war, dass die sozusagen in eine Falle geraten ist. Die Russen auch gemerkt und sind einfach geflohen und haben extrem viel Gerät zurückgelassen. Und äh ja man kann sagen innerhalb einer Woche hat also die Ukraine damit zwei wichtige Städte eingenommen und äh die Russen ganz merklich äh ja dezimiert beziehungsweise äh verdrängt und vor allem auch massiv, Gerätschaft quasi übernommen. Also. Zahl von Panzern und sonstigen ähm Militärvehikeln, die dort zurückgelassen wurden von Russen, die also die die Zahl ist groß und ich glaube, die sind immer noch am zählen.

Pavel Mayer

Ja und ah ja, jetzt weiß ich, was der sozusagen das zweite Ding bemerkenswerte Ding äh war und zwar Berichte, die Empfang von russischer Seite äh kamen Aufnahmen, die zwei äh der größten russischen Transporthubschrauber ähm zeigten, die dort gelandet waren und versucht haben ähm, dort einige der teuren und hochgeheimen elektronischen äh Kampfführungs Geräte und Störsender und so äh äh rauszukriegen, die, weiß ich nicht, teilweise wohl kaum 30 Millionen das Stück äh äh kosten und äh wie gesagt super geheim sind. War jetzt unklar, ob es denen gelungen die Dinger da rauszubringen, aber bemerkenswert fand ich halt einfach, dass die Russen dann lieber irgendwie Material rausholen oder dieses wichtige Material rausholen, dass sie dafür dann äh sagen schon prioritär äh irgendwie große Hubschrauber schicken, aber die Leute dann einfach zurücklassen, ja.

Tim Pritlove

Ja und das war jetzt sozusagen das das Bild, was ich nach fünf, sechs Tagen äh, hat und es war natürlich eine totale Niederlage für äh die Russen. Das machte sich dann auch sehr schnell in der russischen Medienöffentlichkeit breit. Also grad diese ganzen Propaganda Diskussionssendungen, die seit Monaten da am Poltern äh sind und irgendwie die Zerstörung von äh der Ukraine und Europa und überhaupt der ganzen Welt gefordert haben, die wundern doch auf einmal sehr kleinlaut. Es haben sich im zunehmenden Maße auch kritische Stimmen was für sich genommen schon mal ganz bemerkenswert ist, aber es ist auf jeden Fall so, dass das eben der Öffentlichkeit auch nicht ganz entgangen sein dürfte die Russen sich jetzt hier für einen unfassbaren Fehler geleistet haben, beziehungsweise vielleicht ist es gar nicht so sehr ein Fehler als eben eine Unfähigkeit gewesen, die die Ukraine entdeckt hat. Ausgemacht hat und dann im richtigen Moment zugeschlagen hat, um diese ja schutzlose Flanke äh einzunehmen, während sich die Russen halt so ein bisschen, ein bisschen verbohrt haben in ihrer anderen Kämpfe im auf der einen Seite und dann eben tja die wahrgenommene Hauptbedrohung ganz im Osten bei Casson. Und äh ja jetzt äh haben sie den Salat, denn es sieht jetzt gerade nicht so aus als. Die das jetzt noch groß äh gefixt bekommen. Obendrauf gab's dann äh gestern noch die Ankündigung der Russen, dass sie jetzt auch noch die äh Gebiete nördlich der Stadtraktiv. Die ganze Zeit noch besetzt hatten. Das sind so paar Kilometer von der Grenze weg und von dort gab's auch immer wieder Artilleriebeschuss et cetera. Das äh diese Gebiete jetzt aufgegeben werden, quasi die Russen mehr oder weniger komplett aus äh Rakiev äh zurückgezogen haben, beziehungsweise dort. Verdrängt worden. Es fehlen jetzt noch so ein paar Meter nach äh Osten, die auf der anderen Seite dieses Oskiflusses sind. Aber es gibt auch schon Berichte, dass es auch dort ähm. Bald weitergehen könnte.

Pavel Mayer

Ja und an einigen Stellen sind sie ja quasi bis an die russische Grenze schon vorgestoßen so Und äh fanden dort auch nur Grenzposten vor. Also wenn sie gewollt hätten Sie auch weiter nach Russland reinmarschieren können, weil auf der anderen Seite war halt auch nix und mich dann jetzt natürlich auch gefragt, Ähm gut, die Russen ähm. Können sich jetzt über die Grenze zurückziehen und die Frage ist, können Sie sich da in Ruhe quasi hinter der Grenze jetzt erst mal wieder neu gruppieren oder äh wie weit wird halt jetzt dann die Ukraine auch ähm ich sage mal nach Russland äh hineinwirken oder vielleicht. Ich meine, würde sich ja dann auch äh anbieten äh zum Beispiel dann keine Ahnung Pilgerort. Oder so anzugreifen und äh ja oder dort die Infrastruktur halt zu zerstören, weil und ich denke, dass es jetzt ist dann auch nicht so unwahrscheinlich, wäre jetzt nicht der erste äh sagen Angriff. Auf äh russisches äh Territorium und wenn die da Truppen konzentrieren äh so, denke ich, ist das auch ein legitimes Ziel und ich glaube nicht, dass die, Ukraine jetzt war sie die russische Grenze jetzt als als irgendwie heilig äh betrachten wird.

Tim Pritlove

Heilig, sicherlich nicht, aber ehrlich gesagt, ich wäre schon sehr überrascht. Also äh das Ganze würde sie ja dann auch politisch in die Bedrängnis äh bringen, ne, weil das dann natürlich sozusagen Aggressionen gegenüber Russland und äh so also sie haben sehr viel mehr davon zu gewinnen, dass sie jetzt einfach ihre Dörfer befreien, dass sie da äh glückliche Menschen zeigen in irgendeiner Form Stellung einnehmen, um diese Grenze auch abzusichern, weil in dem Moment, wo sie nach Russland vordringen wäre das für Sie ja dann, ich meine, was wollen Sie, was wollen Sie da? Ja, also wenn Sie Infrastruktur zerstören wollen, tun sie ja schon die ganze Zeit durch äh Drohnenangriffe äh Raketeneinsätze. Das ist ja sehr viel effizienter. Dann müssten sie ja selber noch äh Dörfer überlaufen und hätten dann letzten Endes genau das gleiche Problem wie die Russen in der Ukraine auch, also den Schuh. Mit Sicherheit nicht anziehen.

Pavel Mayer

Mehr äh ich sage mal, äh ich glaube der der gut der Grund ist, dass natürlich Priorität hat erstmal seinen eigenes Territorium. Ähm so zu befreien und wieder unter Kontrolle äh zu äh bekommen. Das, denke ich, ist sozusagen der der Haupt, äh Punkt, aber ich würde das halt tatsächlich auch nicht hundertprozentig äh äh schließen äh äh so was, auch um zum vielleicht, weiß ich nicht, ob an der Stelle äh oder so, aber auch um dann äh natürlich eventuell Druck von anderen Stellen zu nehmen, weil dann natürlich die Russen halt völlig äh äh erstmal äh ja Panik schieben müssten oder dann ihre Prioritäten verlagern müssten. Deswegen kann ich mir durchaus vorstellen, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt ähm, auch noch passiert, zumal die Russen halt sich gar nicht drauf eingestellt haben. Die haben da nix. Ja, da ist auch irgendwie nix in in Grenznähe so richtig.

Tim Pritlove

Gut, ich meine, du redest jetzt von der von der Nordflanke. Da ist halt Belgorot. Und Belgorot ist eben die Stadt, aus der der ganze Krieg die ganze Zeit versorgt wurde. Das ist ihr äh primäres Einfallstor gewesen. Das heißt, da sind dann auch entsprechende Waffenbestände et cetera. Also das würde dann, glaube ich, den Russen überhaupt nicht äh schwer fallen auf eigenem Gebiet zuzuschlagen. Also, Ganz ehrlich, ich glaube, äh weder dass das in irgendeiner Form politisch klug wäre, noch militärisch äh viel bringen würde die eigentlichen Ziele der Ukraine sind ja auch klar, sie wollen jetzt vor allem erstmal ihre eigenen Gebiete befreien und haben ja dann auch die Verpflichtung, ihren eigenen Bürgern gegenüber äh hier das Maximalmögliche zu tun. Derzeit sieht es eh so aus, dass sie ihre Kräfte, die sie jetzt zusammengezogen haben und die ganzen Waffen, dass sie die jetzt eben primär dafür verwenden, die Russen aus ihrem eigenen Territorium zu vertreiben. Man wird sehen. Was jetzt als nächstes passiert. Das Ganze ist ja dann auch noch von, weiteren kleinen offensiven auch begleitet worden unter anderem haben sie parallel zu ihrem Angriff auf Isum auch noch ein paar Kilometer weiter im Westen. Die strategisch auch nicht ganz unwichtige Stadt Lyman angegriffen, Ist die Situation derzeit noch ein bisschen unklar, aber es macht so den Eindruck, als ob sie hier die Stadt weitgehend auch schon eingenommen haben, derzeit aber noch damit beschäftigt sind, die zu clearen, also wenn man halt in so eine Stadt reingeht, dann wird's natürlich auch sicher sein, dass da nicht irgendwelche, Truppen noch irgendwo lagern, beziehungsweise möchtest du natürlich dann auch schauen, okay, wie sieht's denn hier überhaupt aus, was ist denn hier unter Umständen noch an Munition und Gerät zu? Holen. Damit werden Sie jetzt wahrscheinlich in diesem Gebiet auch eine Weile beschäftigt sein und dann denke ich, sind Sie vor allem damit äh beschäftigt ihre defensiver aufzubauen, also äh ich habe ja schon diesen Fluss erwähnt, diesen Ost Kielfluss, der da eben von Norden nach Süden bis zum Donbass äh fließt um dort dann in diesen äh Fluss ähm zu münden. Und das ist zwar kein besonders tiefer Fluss. Es ist schon ein großes Gewässer aber in dieser Jahreszeit eher seicht. Also man kann da wohl auch, mehr oder weniger easy durchfahren ist schon nochmal so eine Begrenzung, wo du jetzt nicht einfach durchpowern kannst und vielleicht auch nicht überall problemlos, stoßen kannst, aber es ist eben jetzt auch nicht so, dass das jetzt wieder, so was weiß ich, mehrere Kilometer breit wäre oder so etwas und unheimlich, ne, das ist eher so ein Feuchtgebiet. Derzeit zumindest und äh ist jetzt für die Ukraine. Erstmal so eine gute Verteidigungslinie, die sie, jetzt sichern müssen, wo sie mit der Logistik nachziehen müssen, wo sie jetzt quasi auch alles dahin bringen müssen, um von dort auch äh weiter vorstoßen zu können, tun sie sicherlich derzeit auch schon. Abgesehen davon, dass es auch schon Gerüchte gibt, dass sie eben auch schon weiter nach Osten vorgedrungen sind, und es vor allem auch viele Berichte gibt, dass die nächsten Städte, die jetzt im Prinzip in ihre Reichweite gelangen, vor den Russen auch teilweise schon verlassen wurden. Also das ist gerade noch so ein bisschen unklar. Ich schätze mal, da wissen wir in einer Woche sehr viel mehr drüber. Allerdings hat sich jetzt eben durch diesen, Angriff die gesamte das gesamte Vorzeichen des Krieges irgendwie gedreht. Hatten wir also. Vor einer Woche äh im Prinzip noch die Situation, dass die Russen mehr oder weniger übermächtig erschienen und überall den Ukrainern einheizten, sieht's jetzt einfach mal komplett anders aus, erstens weil sie ihm diese Gebiete zurückgewonnen haben, einen hohen, hochmotivierenden äh Faktor hier sozusagen mit reingebracht haben, einen echten Sieg innerhalb von einer Woche, knapp 9.000 Quadratkilometer Land zurückgewonnen haben, also deutlich mehr als die Russen in den vier Monaten vorher sich äh erkämpft haben. Und vor allem die erwähnte Bahnlinie. Die sie durch die Einnahme von unter ihre Kontrolle gebracht haben, schneidet, russische Stadt Belgort komplett von dem Kriegsgeschehen im der Ukraine. Es gibt erstaunlich wenig Bahnlinien in diesem Gebiet. Es gibt dann nur noch eine zweite, die auch so von Norden nach Süden läuft, wo die Russen theoretisch noch etwas. Führen äh können, aber die führt eben auch nicht direkt in den Donbass. Und äh das führt durch die Stadt äh Staro Billsk auch da gibt's wohl schon Fluchtbewegungen, aber. Das Kappen dieser Versorgungsleitung fehlt den Russen jetzt einfach die Möglichkeit aus Russland dort ordentlich Gerät reinzubringen. Zwar noch eine Strecke im Süden von der Stadt Rostock aus führt dann so nach äh Donuts, aber diese Gebiete, über die wir jetzt die ganze Zeit gesprochen haben, insbesondere der Norden von Luhansk. Die stehen relativ blank da und diese eine Bahnstrecke, die zwar die Ukraine jetzt noch nicht eingenommen hat, ist nach einem, kleineren, weiteren Vorstoß problemlos auch durch diese Haymaß äh Raketen angreifbar und es gibt da so zwei Brücken, wenn sie die zerstören, dann ist halt auch diese Verbindung dahin. Also das sieht überhaupt nicht gut aus und ich äh also für die Russen, ich, wäre nicht überrascht, wenn wir bald einen zweiten Vorstoß sehen würden äh die Ukraine quasi in den Norden von Luhansk einfällt, weil dort einfach die Gegenwehr nicht da ist. Die Russen können nicht verstärken. Die haben nix mehr zum Verstärken. Wir haben. Ihre wichtigste Versorgungslinie oder die Russen machen alles mit der mit der Bahn, mit. Mit Transportern können sie das niemals äh leisten. Dafür sind diese Strecken zu groß, Transporter viel zu anfällig die haben auch einfach nicht den Durchsatz äh den du brauchst, schon gar nicht große Raketensysteme und so weiter, nennenswerter Zahl da ins Land zu bringen. Deswegen leben die jetzt sozusagen von ihren Vorräten und diese Vorräte, nun auch schon seit Wochen von den Ukrainern mit den Heimatsystemen äh attackiert und eine. Munitionslager nach dem anderen äh geht den Rauch auf. Deswegen kann es sehr gut sein, dass sie jetzt hier über diesen Vorstoß noch einen zweiten noch sehr viel weiterreichenden Vorstoß bis in Luhansk rein äh vornehmen können und damit die Russen noch weiter von Norden, unter Druck setzen können.

Pavel Mayer

Eigentlich überraschende äh äh war, dass halt die Ukrainer in der Lage äh waren irgendwie äh so viele Reserven, aufzubauen. Ähm und äh dann dann dort auch äh unbemerkt äh zu massieren und die große Frage ist jetzt und da gibt es eben auch. Berechnungen von Leuten, die ich jetzt nicht wirklich in der Lage bin nachzuvollziehen, die meinten, es könnte sein, dass sozusagen das nicht die einzige Truppenansammlung. Ist, ähm sozusagen an neu ausgehobenen oder äh ja in Reserve gehaltenen Truppen, sondern dass es irgendwo noch eben eine zweite äh größere Reserve äh gibt, die an anderer Stelle eben nochmal, losschlagen äh äh könnte. Ja aber das ist halt ja ihr. Spekulation, aber natürlich jetzt auch nicht nicht ausgeschlossen und äh, muss natürlich immer vorsichtig äh sein, dass man in seinen Erwartungen auch nicht äh irgendwie drüber. Schießt so, weil ähm ja.

Tim Pritlove

Aber wir haben alle Faktoren, die jetzt hier zum Tragen kamen. In irgendeiner Form hier auch schon mal erwogen. Also die niedrige Motivation der russischen Truppen. Die Abnutzung der Russen durch die massiven Vorstöße, die sie gemacht haben. Die haben dermaßen viel Artillerie eingesetzt, haben dermaßen viele Leute äh. Verloren, ja. Die Schätzungen gehen auf fünfzigtausend, Soldaten auf russischer Seite, die mindestens umgekommen sind und das sind nicht nur die offiziellen Zahlen, die die Ukraine meldet, sondern das sind auch Zahlen, die sich so ein bisschen aus den äh Ausgleichszahlungen des russischen Finanzministeriums äh ausrechnen lassen.

Pavel Mayer

Ja, da ist, ich meine, dieses Dokument, was da aufgetaucht ist. Konnte jetzt die Echtheit noch nicht wirklich verifizieren äh so vor mit äh aber wenn das stimmen sollte, dass in der Größenordnung von irgendwie weiß nicht 48.000 Hinterbliebenen, oder Zahlungen oder so äh äh zu erwarten, sind äh jetzt dann und das dafür Geld zurückgestellt werden soll, würde das bedeuten, dass die äh. Verluste auf russischer Seite, wenn man jetzt LPR und DNR und. Äh Wagner und äh äh Syrer und weiß der Geier, wen noch alles, einen ja gehören ja da irgendwie.

Tim Pritlove

Mehr so eine Showtruppe, ne.

Pavel Mayer

Und die kriegen wahrscheinlich auch äh äh also ich denke mal, die würden halt auch, kriegen aber ich kann mir nicht vorstellen, dass halt sozusagen das russische Finanzministerium die ja sozusagen denen auch mit entsprechenden Renten unter die Arme greift, weil die haben ja mit der russischen Armee nichts zu tun und. Ähm wenn man äh davon ausgeht jetzt, dass sie dort auch wegen ja allgemeiner Mobilmachung. Bis zu 250.000 sagen ja Männer äh irgendwie in äh Luhansk und ausgehoben haben könnten, die dann auch einen sehr großen Teil der Verluste, deswegen gehen wir davon aus, dass so ungefähr 60 bis 70 Prozent irgendwo in der Größenordnung der gemeldeten äh äh Opfer eben aus Luhansk und im Grunde genommen eigentlich Ukrainer die sagen von Ukrainern umgebracht wurden, auch so eine alte Taktik so, man schickt halt dort die Leute, die da wohnen in den Krieg, die bringen sich dann sozusagen gegenseitig um und dann wird eben auch diese Gegend entvölkert und dann kann man dort zuverlässige Russen ansiedeln. Also das ist jetzt nicht nur sagen wir mal, das ist durchaus auch mit beabsichtigt, äh sagen dort äh oder spielt keine Rolle dann dort viele von diesen oder Luhanskern äh äh, ja zu zu verlieren, sodass. Wenn also wenn diese Zahl von 50.000 stimmt. Äh oder 48.000 Russen kann man davon ausgehen, dass wahrscheinlich. Jahrhundert bis 150tausend Soldaten die für Russland kämpfen, getötet äh äh worden äh sind, dass tatsächlich die Russen äh wie gesagt nicht nicht nur irgendwie ihre zweihunderttausend, eigenen Truppen, die sie da versammelt hatten, sondern nochmal weitere 200 bis 400000 aus Luhansk und und äh Waffen hatten. Das heißt, dass da in Wirklichkeit stimmt wahrscheinlich. Vielmehr Soldaten noch auf russischer Seite gekämpft haben und eben ums Leben gekommen sind, zählt man dann noch die Verwundeten. Äh äh dazu und die die äh ja sich ergeben haben oder in Kriegsgefangenschaft geraten sind, dann äh äh kommt man potenziell, weiß ich nicht, auf ja hunderttausende an Soldaten, die die Russland auf die eine oder andere Art verloren hat, nicht mehr zum Kämpfen zur Verfügung stehen plus, dass ja jetzt hier so die sechs Monatsmarke erreicht haben und viele derer, die sich jetzt so vertraglich verpflichtet haben, haben sich halt für sechs Monate verpflichtet, ja Haben deswegen auch jetzt eigentlich keinen Bock mehr äh da länger zu äh bleiben und das spielt glaube ich auch noch mit eine Rolle, dass das jetzt schon so lange dauert und insofern hast du Recht. Aber ähm ja wie wie wie großflächig und und wie, äh jetzt äh der Zusammenbruch äh der russischen. Streitkräfte geht, 40, 40 zeigen. Aber gibt ja noch andere Zeichen, Zeichen. Jetzt zum Beispiel die nordkoreanischen Waffenlieferungen. Ähm über die wir, weiß nicht, ob wir beim letzten Mal schon drüber. Geredet hatten, aber ähm, Ja, da gab's äh Halt äh mhm okay. Erst mal sagen Spekulationen, okay ist das jetzt ein Zeichen dafür, dass den Russen jetzt die Munition ausgeht, weil wie gesagt, eigentlich sollte Munition so ziemlich das Letzte sein, was den Russen ausgeht, also an sich nach allen Berechnungen äh im im Westen müsste Russland eigentlich noch für mindestens zwei Jahre Krieg Munition haben, deswegen äh so. War jetzt dann auch die Frage, okay, machen die das jetzt einfach nur, weil sie plötzlich langfristig vorausplanen? Die Russen so und sich auf ein, zwei Jahre Krieg oder so vorbereiten oder was steckt jetzt dahinter oder weiß ich nicht, wollen sie jetzt ihr überschüssiges Öl an Nordkorea loswerden und die haben aber sonst nix zum Bezahlen und dann nehmen sie halt Munition plus dass sie sich bei der Munition auch, Möglicherweise, um Munition handelt, die Nordkorea mal von Russland gekauft hat. Jetzt da 20 Jahre gelagert haben oder 30 Jahre und jetzt möglicherweise dann wieder mit ein bisschen Aufschlag äh an die Russen zurückverkauft äh äh werden. Und ähm ja äh man ist jetzt nicht ausgeschlossen, dass die Russen plötzlich. Hier äh langfristig anfangen zu planen, aber wenn man sich den Rest des Chaos anguckt, ist es halt auch ein bisschen unklar und, Was jetzt natürlich nach dem Vorstoß ähm auch im äh Netz, hochkam, war so ein so ein Tweet, den ich mal übersetzt habe und ein bisschen angepasst. So, ja, wär's nicht höchste Zeit für einen Aufruf der intellektuellen an Nordkorea und Iran. Waffenlieferungen an Russland einzustellen und an Moskau zu appellieren, einen Frieden nach Bedingungen aus Kiew zu, Tieren, weil meine diese Kriegsprofiteure aus Nordkorea und Iran wollen den Krieg nur verlängern und die USA in einem Stellvertreterkrieg bis zum letzten Russen bekämpfen, ja. So ähm ja.

Tim Pritlove

Okay, Zynismus. Feld noch mal kurz auf diese Situation in der äh Gänze. Wir hatten ja auch schon vorher darüber gerätselt, okay wie war denn jetzt bitte die Ukraine überhaupt in der Lage, diesen Moment so zu nutzen? Und äh in inwiefern war das sozusagen Zufall und inwiefern war das geplant? Ich denke, es zeigen schon viele Hinweise drauf, dass sie. Also erstmal, sie hatten die Truppen dort bewaffnet, sie hatten sie vor Ort, sie haben die Logistik aufgebaut. Waren für diesen Vorstoß vorbereitet und sie haben ihn auch von langer Hand geplant. Ich bin mir nicht so sicher, ob sie. Ein festes Datum hatten in dem Sinne. Sondern sie haben in irgendeiner Form wahrscheinlich auch viele Signale äh gewartet, aber sie müssen auch ganz gute Intelligenz gehabt haben darüber, wie es denn nun in diesem Gebiet eben mit den äh russischen Stellungen auch wirklich aussieht. Und ähm da mag sicherlich ein gewisser Opportunismus äh auch eine Rolle gespielt haben, insofern dass sie eben den konkreten Zeitpunkt sehr kurzfristig erst bestimmt haben. Aber Sie waren eben darauf vorbereitet und ähm ja ist, dass sie äh es überhaupt jetzt in der Zwischenzeit neben den ganzen Kämpfen geschafft haben. Zwei oder sogar drei größere äh Truppenkontingente komplett neu aufzubauen und im Prinzip in Stellung zu bringen.

Pavel Mayer

Ja ich meine ja äh ich meine eine Variante wäre unwahrscheinlich wäre das den Russen am liebsten oder vielleicht wären sie sozusagen diese äh dieses Narrativ äh äh möglicherweise dann auch, pushen irgendwann, nämlich ja, dass die Ukraine mit Unterstützung weltbester Militärexperten und künstlicher Intelligenz gestützter Schlachtplanung, gestützt auf Geodaten irgendwie und Drohnen und Satellitenaufklärung, Millionen von Schlachtsimulationen gefahren und den perfekten Plan berechnet haben, ja, sodass die Russen halt einfach keine Schnitte hatten. So oder ich mein ja sozusagen das andere Extrem der Wahrheit äh äh oder, wäre ja okay, wir haben halt alles, was sie hatten irgendwie an einer günstigen Stelle konzentriert und halt losgeschickt so nachdem sie dann eben vorher mit der Offensive Russland dazu gebracht hatten die Positionen auszudünnen und ich denke ja die Wahrheit äh sagen wird. Wahrscheinlich irgendwo die sein, dass sie halt. Geguckt haben, was machen die Russen so und gesehen haben, oh, die ziehen irgendwie diese Truppen. Und diese Truppen ab und diese Truppen ab. Die meinen's jetzt wohl ernst und haben dann irgendwann gesehen, okay äh die haben da jetzt so wenig bietet sich dann jetzt doch die Gelegenheit, aber ich denke, dass es doch äh irgendwie mehrere Wochen an an Planung oder dass das zumindest diese Option oder dieser Plan in der Schublade lag. Plus vielleicht haben Sie auch einfach auf historische Planungen der Wehrmacht zurückgegriffen, weil. Die hat nämlich in der neunzehnhundertzweiundvierzig in äh der Schlacht bei Carshon im Prinzip fast dasselbe äh äh gemacht. Also wenn man sich sagen dort anguckt. Wie damals die Wehrmacht und das war die letzte erfolgreiche, auch Kesselschlacht, die die Wehrmacht geführt hat und äh ja äh dort eben auch innerhalb von drei Tagen, bisschen südlicher als die Ukraine jetzt, aber grundsätzlich genau so vorgerückt ist, also wenn man sich das anguckt, ist schon gespenstisch äh wie ähnlich. Sozusagen äh vor, ja was ist das jetzt vor 80 Jahren ähm. Dort äh die die äh Kämpfe abgelaufen sind. Hoffen wir nur, dass es dann nicht so wie vor 80 Jahren dann dann weitergeht. Das äh wäre jetzt ein bisschen blöd. Aber hm ja ähm gesagt das war schon ziemlich. Abgefahren und äh ja. Involvierte sicherlich auch ein erhebliches Maß an an Planung und, Vorbereitung. Also das war jetzt nicht nur rein opportunistisch. Sagtest, sondern ein Plan und irgendwann hat man dann, gesagt, okay äh die Bedingungen sind dafür gegeben und, äh denke ich, hat das Go gegeben. Und dann ist es halt einfach äh zumindest hörte man äh dass es halt besser gelaufen ist äh ja als äh sie selbst erwartet hatten.

Tim Pritlove

Vor allem ist es halt der totale mentale äh Zusammenbruch. Also ich denke äh das Ganze kann schon jetzt äh etwas in Gang bringen, was so für die Russen überhaupt nicht mehr reversibel ist. Also wie wollen sie jetzt sozusagen hier überhaupt noch in eine Position der Stärke reinkommen. In, sie keinen Meter mehr vorrücken können und im auch nicht. Wären Sie dazu in der Lage gewesen, dann hätten Sie das in den letzten Monaten schon in irgendeiner Form erzielt, aber tatsächlich stecken Sie da einfach äh fest. Und ähm jetzt, wo die ganzen Versorgungslinien, Norden abgeschnitten sind, wird einfach äh zumindest dieses nördliche Donbass Kriegsschauplatzgebiet ähm, mittelfristig fallen. Es gibt jetzt schon äh Berichte, dass die Ukrainer auch wieder auf die jüngst erst verlorenen Städte Lucid Chansk und äh vorstoßen, Lyman hatte ich ja schon äh erwähnt, dass schwächt also auch das ganze Konzept einer Einkesselung der Russen, also der äh Einkesselung der Ukrainer in diesem Gebiet. Äh durch diese Umschließung, also nachhaltig, dadurch dass halt und eben vor allem weggefallen ist, ist die ganze Nordfront da im im Donbass, ist halt einfach äh weg und in dieser Ostfront immer noch irgendwie versuchen vorwärts zu kommen, sind die Fortschritte einfach so marginal. Das äh jetzt eben durch das Ausbleiben der Versorgung, diese Bahnstrecke, die jetzt die Ukraine äh im Griff hat, es einfach nicht absehbar ist, wie sie hier noch in irgendeiner Form vorwärtskommen wollen. Dazu äh gibt's eben. Eine Vielzahl von weiteren, äh Ukraine haben auch einen Angriff auf den, Flughafen in Dunetzk zum Beispiel gemacht. Da verläuft ja seit seit Jahren die Frontlinie so direkt vor dieser Großstadt. Das ist ja äh völlig absurd, ja? Also das diese zwar diese Stadt eingenommen haben, aber um diese Stadt herum einfach ähm Russen niemals so richtig vorangekommen sind und äh gerade auf dieser Frontlinie dort liegt eben genau dieser Flughafen denen jetzt äh die Ukrainer nochmal angegriffen haben. Also es gibt viele, viele, viele kleine Nadelstiche und vor allem und das muss man jetzt einfach mal als. Gesamtsituation festhalten. Die Initiative liegt jetzt wieder bei der Ukraine. Die Russen, reagieren auf das, was die Ukraine macht und nicht die Ukraine reagiert, auf das, was die Russen machen. Und sie haben jetzt in gewonnen, sie werden in äh Fortschritte erzielen, haben dort auch noch Zeit, ein, zwei Monate, bis dann äh die Russen dort einfach komplett ausgeblutet sind, weil sie auch an keine herankommen und dann äh ist da nicht mehr viel zu holen. Dazu gibt's jetzt noch äh Gerüchte über eine mögliche dritte Offensive. Da bin ich mir jetzt noch nicht so sicher, inwiefern das jetzt wieder nur so eine Finte ist. Ja aber äh wenn man sich das so geografisch mal anschaut, man hat also jetzt diesen riesigen, südlichen Bereich, ich nehme jetzt mal diesen Luhansk, äh raus, der ja jetzt schon um diesen Bereich verkleinert wurde. Ich denke, dass nur Hansk einfach relativ schnell von den Ukrainern zurückerobert werden wird, es spielt sich eigentlich alles in diesem Südstreifen der Ukrainer ab, zum äh am äh Asowschen Meer entlang, also da wo auch äh äh liegt die Stadt, die so dramatisch nähergebombt wurde und sollte es jetzt den Ukrainern in irgendeiner Form. Gelingen in dieser Südfront äh an irgendeiner Stelle vorzustoßen. Es gibt da Gerüchte, es gibt so einen Ort Wude da, wo sie äh angeblich Präsenz haben, aber es erscheint mir noch nicht bestätigt und äh an der im westlichen Teil von dieser Linie äh Saporischa, wo auch ähm auf der anderen Seite des äh, dieses Atomkraftwerk liegt äh bei dar, was wir schon äh erwähnt haben, wo es so viel Tank äh drum gibt und was mittlerweile abgeschaltet ist. Also wenn sie in irgendeiner Form hier auch noch die ähm Versorgungslinien unterbrechen können, dann wird's halt richtig bitter, weil dann müssen sich einfach äh die Russen. Irgendwann ja, ich weiß nicht, also ich sehe einfach, ich habe sehe da einfach keine Perspektive mehr, wie sie das noch drehen wollen.

Pavel Mayer

Ja? Ich meine, gut, langfristig, ich sage mal, ist Russland dann immer noch ein großes Land und ich sage mal, im über sage mal sechs, zwölf, 18 Monate oder so werden die sicherlich in der Lage sich auch wieder zu regenerieren sage ich mal, es sei denn jetzt äh in der Zeit schlägt dann auch nochmal äh äh so richtig äh die Sanktionen zu ähm aber grundsätzlich sagen wir mal. Nicht sagen hat, hätte Russland jetzt mittel und langfristig, durchaus die Chance wieder zurückzukommen so, Aber äh nicht einfach so und hm. Ein anderer Aspekt ist ja normalerweise denken, naja gut. Wenn ich jetzt in die Offensive gehe, ist jetzt die normale, dann, dann, dann verausgabe ich mich, habe natürlich, hohe Verluste, weil ich irgendwie in der Offensive man eigentlich immer mehr Leute verliert und mehr Material als bei der Verteidigung und dann selbst wenn ich erfolgreich bin so, und vorgerückt bin, muss ich dann erstmal konsolidieren und meine Versorgungslinien werden länger und meine Truppen sind geschwächt und müssen jetzt erstmal ruhen und äh ja und in der Zeit, dann sozusagen wieder auch verwundbar für einen Gegenangriff unter Umständen, wenn der Gegner dann frische Truppen oder Reserven äh äh ran bringt. In dem Fall scheint es aber so zu sein, dass die Ukrainer durch diesen. Vorstoß oder in dieser Offensive jetzt nicht allzu sehr geschwächt worden äh sind und äh sogar noch äh es geschafft haben, Ja jede Menge Panzer und Waffen und vielleicht auch äh Material zu kriegen, die sie teilweise ja sofort fertig gemacht hatten und äh insofern, so äh steht tatsächlich dem möglicherweise nichts im Wege des die Ukrainer tatsächlich dann äh ja noch weiter vormarschieren oder noch äh äh ja oder keine allzu lange Pause brauchen. Äh sie müssen die ganzen erbeuteten russischen Panzer wie gesagt umpinseln einmal irgendwie durch die Wartung äh schenken äh dann die russischen Panzer äh ja aus zwei mach einen und dann äh ja, wieder losschicken und es sah auch so aus, als hätten die Ukrainer jetzt ein bisschen Routine auch entwickelt, ich sage mal im Wiedererobern von Städten. Also es scheint auch so planmäßig dann abzulaufen so. Wie gesagt, erst zu den Security äh und äh dann ja irgendwann das offiziell verkünden und Flagge hissen und dann gleich aber auch so sich die Ermittler und Anwälte im äh äh Gepäck so zur Beweissicherung und äh also das äh ja scheint halt schon auch bisschen ja koordinierte Rückeroberung äh zu sein, was sie da betreiben.

Tim Pritlove

Genau, inklusive des Wiederaufbaus der der Infrastruktur, ne, also die äh meisten Städter sind ja unter Umständen von von äh Stromnetz und Wasserversorgung und so weiter äh vielleicht abgeschnitten. Je nachdem wo man äh hinschaut und dass es natürlich dann eben auch. Das erste was passiert das hat man ja dann in Kiew gesehen, also die ganze Umgebung von Kiew wurde dann halt schnell. Ja freigeräumt von übrig gebliebenen äh Gerät und viele Freiwillige haben sich dort äh engagiert, um den Leuten dabei zu helfen, ihre Häuser wieder aufzubauen et cetera. Im einzelnen. Einblick wie wie umfangreich das jetzt schon erfolgt ist, aber es findet statt diese Gesellschaft funktioniert und es sind ja auch äh, Leute und sind ja nicht alle geflohen, also ist wirklich ähm viel. Es ist auch natürlich auch damit zu rechnen, dass jetzt äh weitere Geflüchtete auch wieder in die Ukraine zurückkehren werden. Gerade die befreiten Gebiete oder eben auch jetzt überhaupt in die Region äh Rakif.

Pavel Mayer

Mhm. Na, ich bin gespannt.

Tim Pritlove

Ja gut, das werden wir werden wir sehen. Also mein mein Tipp ist äh als nächstes kommt der Norden äh von Luhansk und dann noch einen Angriff im Süden und dann äh. Ganz schwierig.

Pavel Mayer

Ja das der der andere Punkt ist ja auch das weite Teile jetzt irgendwie von da äh von Donezg und äh Luhansk ja von den Russen quasi evakuiert oder entvölkert worden sind, da leben halt auch kaum noch normale Leute an an in in vielen Gegenden so. Die sind halt alle nach äh ja nach Russland. Äh rüber oder nicht alle, aber aber viele eben oder zumindest äh alle Russen, ja und, Auf jeden Fall äh ja wurde gemunkelt, dass äh wie gesagt, die Russland äh nach wie vor äh größter Waffenlieferant für die Ukraine ist.

Tim Pritlove

Ja, das kann man auf jeden Fall mal äh festhalten. Ja und es sieht halt nicht gut aus, um die Motivation und ich denke, die Zeit spielt jetzt mittlerweile äh noch mehr als bisher für die Ukraine. Die haben halt äh einfach jetzt die Oberhand.

Pavel Mayer

Zumindest mittelfristig jetzt erstmal und langfristig wird man sehen wie es hängt natürlich alles davon ab äh wie Russland jetzt reagiert. Aber eine ja oder eine Sache noch äh so. Ähm ja äh mit dem General hattest du das mitbekommen eigentlich.

Tim Pritlove

Ja, also es gab äh eine Gefangennahme eines Generals. Getötet wurden innerhalb dieses Krieges ja gerade zu Beginn einige. Was ja an sich schon mal äh eine eine Besonderheit war, weil normalerweise in Kriegengenerale Generelle nicht fallen und schon gar nicht. Gefangen genommen werden, aber das ist ja offensichtlich äh geschehen im Rahmen dieser Offensive.

Pavel Mayer

Ja, es gibt es ist noch nicht äh äh sozusagen von offizieller Seite wurde noch nichts bestätigt, weder äh die Russen haben's weder bestritten und den Mann irgendwie präsentiert äh noch haben jetzt die äh Ukrainer von offizieller Seite das Ganze bekannt gegeben, aber hm was es halt gab, äh war eben ein Bild von einem Kriegsgefangenen, den äh angeblichen in der Uniform eines russischen Oberstleutnants, der aber eben frappierende Ähnlichkeit mit Andrej Sitschewoi hatte, der. Der der kommandierende General der Westgruppe der russischen Streitkräfte ist, also quasi. Einer von also quasi der höchste Militär äh der dann im, die die Hälfte aller Truppen kommandiert, so und ähm ja, solange es nicht offiziell äh äh ist, muss man das natürlich mit Vorsicht genießen, aber ich habe mir dann eben selber auch äh das Bild. Angeguckt und verglichen und mein Eindruck, ich bin jetzt kein guter Gesichtserkenner. Aber ich hatte mir dann so ein paar Punkte ausgeguckt, unter anderem die Ohrform ist immer eine eine gute Möglichkeit ähm das zu vergleichen und da waren schon äh so ein so ein also oben am, Ohr äh so eine so eine markante Delle, wie ich fand, die sagen auf beiden Bildern da war zusätzlich ein Muttermal, was allerdings auf dem einen Bild nicht so gut zu sehen war, was man da nur vermuten konnte, aber insgesamt äh doch ich sage mal selbst für mich als schlechten Gesichtserkenner sah das aus äh wie ein und dieselbe Person und, wenn sich Tas äh bewahrheitet, das wäre natürlich äh super krass, nicht nur wegen des Generals, sondern weil man dann davon ausgehen kann, dass sie ähm auch das Hauptquartier möglicherweise überrannt haben, beziehungsweise dann in den Besitz von Generalstabs äh Informationen äh gekommen äh sind, die. Ja vielleicht auch für den für den Kriegsverlauf äh äh wichtig sein könnten, aber äh viel wichtiger ist, dass äh sagen dieser Mann, ja Befehle und welche Ziele beschossen werden sollten und Listen von verhafteten, verschleppten und Ermordeten so, die Befehle, die aus Moskau äh gekommen sind. Also es könnte quasi auch helfen äh dann einfach, die Verantwortungskette für die Kriegsverbrechen ähm so äh zu rekonstruieren und äh ja äh das also das wäre sozusagen dann auch nochmal, wenn das passiert ist, nochmal eine ganz üble äh Geschichte für die Russen Plus, natürlich eine Blamage äh ohnegleichen. So. Das wäre quasi wie wenn die Afghanen irgendwie äh oder die Iraker irgendwie generalschwarzkopf und äh weiß ich nicht, die Afghanen sich General Christel oder so gefangen genommen hätten.

Tim Pritlove

So, jetzt ist natürlich die Frage, was passiert jetzt eigentlich auf russischer. Seite. Also das das so eine ein weiteres Vorstoßen der Russen derzeit schwierig. Das haben wir ja im Prinzip jetzt schon mal erwähnt so also es wird jetzt auf jeden Fall nicht nicht einfacher. Sie reden ja auch die ganze Zeit in ihrer. In ihrer PR davon dass sie jetzt ja nur ein vornehmen das ist schon irgendwie so ein Lachbegriff auf Twitter wo sich alle die Bäuche halten da ist im Prinzip ja nix anderes ist als eine krasse Niederlage und ein Rückzug an vielen Stellen.

Pavel Mayer

Ja, es ist sogar äh nicht mal in weiten Teilen nicht nur ein geordneter Rückzug, sondern eigentlich ja, eine äh panische Flucht oder ein ungeordneter Rückzug.

Tim Pritlove

Und jetzt stellt sich natürlich die Frage, was. Was wird jetzt überhaupt äh passieren, ne, weil auch in den Medien äh sprechen sich jetzt schon Leute gegen Putin aus, es gibt wohl auch diverse. Ja, so district officials, also so auf zweiter, dritter Ebene, die sich die wohl schon tatsächlich Putin den Rücktritt nahegelegt haben. Da wird dann auch äh allgemein vermutet, dass demnächst nochmal so die Zahl an Herzanfällen und Fenster stürzen äh ansteigen könnte. Aber grundsätzlich ist es ja so sagen wir mal jetzt, gehen wir mal von so einem. Optimistischen Szenario aus. Sagen wir mal die Ukraine stürmt jetzt auch noch den Norden von Luhansk und schafft es dort große Gebiete zurückzugewinnen. Das halte ich jetzt für nicht ausgeschlossen. Und sie kappen auch äh noch die letzte ähm Eisenbahnverbindung aus dem Norden von Russland in die Ukraine rein, so. Damit ist dann. Beispiel so eine Stadt wie Luhansk äh tatsächlich auch von der Versorgung. Abgeschnitten, weil interessanterweise, obwohl Luhansk relativ nah an der russischen Grenze ist, ist dort keine Eisenbahnverbindungen gibt. Nach Osten, musste ich auch mit großer Überraschung feststellen. Das heißt, die ganze Situation im Donbass ist so volatil, man schon damit rechnen kann, dass dort äh unter Umständen ein weiterer Rückzug noch erforderlich ist und die Russen sich unter Umständen komplett auf den Süden konzentrieren um überhaupt noch was zu halten. Ich meine, die heilige Crew ist natürlich da die Krim. Ne, auch wenn natürlich auch schon der der Don Bars und Johansges wäre schon ein ein ein riesiger äh Verlust und würde wahrscheinlich auch schon reichen, um das Ganze zusammenbrechen zu lassen, aber man weiß ja auch nicht, wie viel Potenzial jetzt noch in diesem System steckt sich gegen die Realität. Auf zu bringen so.

Pavel Mayer

Wie gesagt, die unmittelbare äh Reaktion war ja dass sie erstmal hastig Verstärkung geschickt haben, die dann aber voll in die Falle gelaufen. Ist und dann ähm irgendwie außerdem aus 1tausend Kilometern Entfernung ähm irgendwo Großmithals abgeschossen äh haben, noch nicht mal ausm Schwarzen Meer, sondern irgendwo von weit weg so. Abgesehen davon, dass die Dinger halt super teuer äh sind. Also es waren diese Angriffe da auf diese Kraftwerke dann, ja und das äh sieht schon eher so wie eine hilflose Geste, äh aus, ja? Die zumal äh natürlich dann. Auch äh quasi ja möglicherweise dazu führt, dass die Ukrainer dann Ähnliches in äh Russland machen und dann nicht nur. Nicht nur ähm ja militärische Ziele angreifen irgendwann. Wird man sehen. Aber auf jeden Fall ja ähm. Hörbare Unruhe im russischen Staatsapparat und in den. Staatsmedien und das verrückte ist, dass teilweise die. Einige der Nationalisten irgendwie der Hardcore-Nationalisten äh fast noch am vernünftigsten klingen, ja, von dem, was sie erzählen und irgendwie die Situation mit am realistischsten einschätzen. Und es ist wohl jetzt auch ein paar Mal in den Medien das verbotene Wort Krieg gefallen. Was soll jetzt darauf zurückführt, dass sozusagen in der Aufregung äh den äh Moderatoren unterlaufen ist? So. Und ähm ja also es, halt dann schon immer schwieriger jetzt gerade das Ganze irgendwie äh zu verharmlosen oder wegzuargumentieren und. Und natürlich, klar bei den Propagandisten erstmal ist jetzt eine Schiene wie das sind gar nicht die Ukrainer, die uns da jetzt äh bekämpft haben, sondern es sind halt vom Westen ausgestattete Horden, äh die äh ja. Äh die da äh ja äh jetzt äh über die äh armen Russen hergefallen sind, die eigentlich nur, ich sage mal, aus humanitären äh äh Gründen äh dort. Waren gerade und äh.

Tim Pritlove

Stimmt natürlich auch bei den ukrainischen Truppen sind sehr wohl auch internationale Kämpfer, aber die machen natürlich keinen großen Anteil aus.

Pavel Mayer

Nee, nee. So ja, jedenfalls am Anfang, am ersten Tag. Am zweiten Tag gab's dann auch noch so ein paar Propagandisten, die meinten ja das sei in Wirklichkeit nur eine raffinierte Falle, mit der die Russen die Ukrainer jetzt in die Falle gelockt hätten und wären dann in einer Zangenbewegung irgendwie sie abschneiden und dann einkesseln und vernichten, schlagen, so das, Ja ähm das hat sich aber dann jetzt nicht so äh herausgestellt und wie gesagt, jetzt sind's halt die die gemeinen äh Horden äh NATO und USA Horden. Die da jetzt über die Unschuldigen russischen Soldaten äh hereingebrochen sind. Eine Sache war ja noch, dass ja jetzt hier äh ähm wohl jetzt auch wirklich weg ist, sagen seine Abschiedszeremonie.

Tim Pritlove

Also der Tschetschenen-Führer, ne.

Pavel Mayer

Der Tschetschenen-Führer genau, der da groß getönt hatte und dann sich irgendwie ähm. Vor ein paar Tagen auf TikTok Mail und meinte, er hätte jetzt irgendwie genug regiert und wird jetzt mal eine Auszeit nehmen. So, jetzt unklar zu sagen, hat Putin ihn da jetzt äh. Absolviert oder hat er sich überlegt äh nee ähm ich mache da jetzt nicht mehr mit, das ist mir zu blöd. Ich will da jetzt raus.

Tim Pritlove

Er hat ja auch offene äh äh Putin kritisiert, ne? Sogar, also oder zumindest indirekt, also er hat so gesagt so ja äh die Leute sollten langsam mal schauen, was da jetzt wirklich äh passiert und er würde jetzt bald mal erzählen, was da wirklich äh äh vor sich geht alles so merkwürdige Formulierung. Müssten sie ja dann alle schon äh wissen, obwohl ich auch noch den Eindruck habe, dass so diese selbst ausgelöste Realitätsverweigerung, die allgemein dem Apparat vorhält, ne, also die sich einfach. Einfach nicht vorstellen können, dass dass sie irgendwas zu verlieren haben. Das. Einfach gar nicht so an sich heranlassen und dass das natürlich auch ein Problem ist bei der ganzen Planung dieses Krieges.

Pavel Mayer

Ich meine, die Frage ist was gibt's denn für, Optionen jetzt grade bisschen andiskutiert hatten. Wer äh das Ganze äh Thema Mobilmachung. Hatten wir halt immer wieder mal äh aber äh. An der Stelle scheint äh Putin nicht zu sein und es ist auch nach wie vor fraglich, ob es überhaupt. Ähm dazu kommt, weil erstmal müssen wir natürlich das Narrativ ändern, da müsste man irgendwie aus der speziellen Militäroperation einen Krieg machen. Und das wäre halt schon ein bisschen peinlich und dann ist aber das Hauptproblem, dass halt. Der Erfolg nicht garantiert ist, dass es halt eventuell nichts nützen würde, weil äh äh zum einen man davon ausgeht, dass ganz viele Leute, weil das Russland ist, dann versuchen würden sich zu drücken so. Einfach verschwinden oder was auch immer tun, um möglichst halt nicht gezogen zu werden, Leute bestechen, sodass wir. Quasi das das eine Problem und dass man dann eventuell auch gar nicht genug Leute hat, die nicht die, die man noch irgendwo abziehen ähm könnte. Und äh ja ganze Probleme auch mit Ausbildern und Ausbildung und dann mein wenn ihr jetzt schon es nicht gelungen ist äh die Leute die jetzt da sind, vernünftig auszurüsten, ist jetzt nicht zu sehen, äh wie sie jetzt gleichzeitig äh die Ausrüstung, die verlorene, ersetzen, ja, für die Truppen, die sie schon, haben, die abgenutzt äh wurde oder verschossen wurde und dass sie dann noch jetzt in der Lage sein sollten, quasi. In größerem Umfang äh dann äh Truppen zu bewaffnen, die sie dann bei einer Mobilmachung äh kriegen. Äh jedenfalls. Alles nur mit einem Zeithorizont von ein anderthalb Jahren äh so, also ganz schnell wird man da nicht nicht wirklich was ähm verändern und. Auf der anderen Seite eben dann die die Risiken, so dass das halt für eben Ärger, im Land äh sorgt und bis hin dann zu so grundsätzlichen Aspekten, dass dann natürlich auch plötzlich dann viele Reservisten aus der russischen Garde und Innenministeriumstruppen, man entweder dann dahin schicken muss so und sich sozusagen im Inneren auch noch entblößt und die Aufstandsbekämpfung schwächt und dann natürlich, wenn man ist es auch immer so ein Ding dann in in in Russland äh hast du dann halt äh ein Haufen voll bewaffneter äh Zwangsrekruten, äh die, wenn sie dann eventuell zu ja demotiviert sind oder äh sich dann auch gegen das Regime wenden können. Das ist halt dann auch immer so ein so ein äh Risiko so. Ja ähm auf der anderen Seite gibt's halt in Russland bisher. Im zivilen Bereich nicht wirklich Versorgungsengpässe, ist wohl alles teurer geworden. Halt interessant, dass wahrscheinlich das iPhone 14 wird halt erst mit ein, zwei Tage später erhältlich sein und zu überhöhten Preisen aber Apple betreibt und versorgt halt auch noch die Reparaturzentren für Apple Produkte in Russland so.

Tim Pritlove

Aber verkaufen tun sie dort nix mehr.

Pavel Mayer

Nee, verkaufen nicht, aber äh sagen, wenn dein iPhone kaputtgeht oder so, kannst du's dort dir immer noch reparieren lassen. Und ähm ja und ansonsten, wenn das interessant ist, dass sie wohl. Vor ein paar Monaten schon also als Reaktion auf die Sanktionen den äh. Gebietsschutz oder das Verbot von Grau Importen aufgehoben haben. In Russland irgendwie ein Gesetz äh nachdem halt eben Sachen nur. Zustimmung des Herstellers importiert werden dürfen. Also krasser als bei uns noch, weil bei uns sind in dem Sinne Grau Importe nicht wirklich verboten, aber ja und deswegen ähm so man halt dort lebende Russen, na ja, es gibt halt nach wie vor alles Aber manche Sachen sind halt jetzt super teuer, weil sie halt. Ja aus anderen Ländern importiert werden müssen halt viel so aus Armenien wohl und Kasachstan und so, da da holen sie sich halt jetzt hauptsächlich ihre äh ja Konsumprodukte und Konsumelektronik her, aber es gibt eben jetzt keine Preisgarantien. Mehr oder keine festen Preise und äh dann extreme Preisschwankungen und so und auch ansonsten also Nahrungsmittel, ich meine, die Geschäfte sind sind voll und so und da steht. Aber natürlich alles so ein bisschen im Widerspruch zu dem Bild, was die äh Ami grade abliefert, so. Weil ähm das das passt irgendwie beides nicht so richtig zusammen.

Tim Pritlove

Frage ist natürlich auch immer so, was was würde er, also viele fragen sich natürlich so, oh äh jetzt wird Putin aber böse, so. Was könnte er jetzt noch äh tun, gerade im Hinblick dadrauf, dass unter Umständen auch noch seine eigene Position wackelt und er jetzt dringend irgendwelche Erfolge vorweisen muss? Welche welche Eskalations äh Potenzial existiert denn überhaupt noch? Und das ist ja auch in der ganzen politischen Diskussion immer so ein so ein Spruch so oh ja nee wir wollen ja hier nicht eskalieren. Wobei ich mich äh schon die ganze Zeit immer wieder frage. Wie viel Eskalation braucht ihr denn eigentlich noch so? Ich meine, es ist auch alles schon total äh eskaliert. Der hat ein Land überfallen und irgendwie ein Genozid gestartet. Äh da werden, Ganze Städte in Schutt und Asche äh gelegt, also sehr viel mehr kann man sich von einer Eskalation ja gar nicht versprechen. Und äh in gewisser Hinsicht macht Russland gerade so nicht den Eindruck oder bisher haben sie nicht so den Eindruck gemacht, dass sie äh irgendeine Eskalation ausgelassen haben. Also es eskaliert ja eigentlich die ganze Zeit schon.

Pavel Mayer

Ja, ja, eigentlich schon eigentlich sind die Russen, man hat das Gefühl schon ziemlich am Ende der Fahnenstange angekommen. Ich meine, wenn sie halt. Die aus tausend Kilometer Groß-Messals äh verschießen äh müssen, so denn ja ist das schon ein Zeichen, dass sie nicht viel haben und gut in dem Zusammenhang äh kommt natürlich immer jetzt die atomare Eskalation ähm ins Spiel. Und ähm wird bei Propagandisten auch immer gefordert, da war so, weiß nicht, eine Frau äh im Fernsehen, die dann meinte, ja äh. Glauben doch wohl nicht, dass Russland verlieren kann. Ich meine, Russland hat Atomwaffen so. Wir können nicht verlieren. Ja so und äh so aber äh ja, Dabei vergessen sie halt, dass halt ja Atomwaffen der USA weder in Vietnam noch in Afghanistan, Irak oder Syrien genützt haben und der Sowjetunion auch nicht in Afghanistan äh so und ähm ja, der Weg meint irgendwie auch flat Wechsler, so ein russischer, intellektueller ähm auch ja die Art und Weise, wie man halt eine Atommacht besiegt, ist halt wirtschaftlich so, indem man einfach äh ja eine Situation herstellt, wo einfach das Führen des Krieges einfach zu teuer wird und. Ansonsten äh hat mir auch einer der früheren äh Sendungen. Es gibt halt sowas wie eine nukleares Tabu. So der Ersteinsatz von Atomwaffen gegen den Nicht-Atomwaffenstaat äh äh. Ist halt stark tabuisiert, weil das eben katastrophale Folgen für die nukleare Proliferation hätte, weil dann irgendwie jeder und sein Bruder sich Atomwaffen zulegen äh äh, wollen, würde, so.

Tim Pritlove

Wie wir das in Nordkorea gesehen haben.

Pavel Mayer

Ja ja so aber das würde dann eben auch nicht nur quasi jetzt für Nordkorea oder sondern dann würden halt alle Staaten zurecht sagen ey so ja das ist quasi ein Verstoß dann auch gegen den Atomwaffensperrvertrag so und äh würden sagen, nee also wenn wenn es wenn es so läuft so, dann was sollen wir anderes machen als uns Atomwaffen zuzulegen, ja weil sonst sind dann sind wir ja irgendwie Opfer. So und deswegen ja. Plus, dass eben auch zum Beispiel China und Indien und der Rest der Welt, wenn Russland dort Atomwaffen jetzt einsetzt, äh sich dann auch noch gegen äh Russland stellen äh würden, so. Also dann werden sie komplett isoliert, äh glaube ich. Deswegen und das das weiß äh äh Putin. Auch äh so ähm und äh deswegen ist es halt extrem unwahrscheinlich. Klar, ausschließend kann man's nie. Und natürlich mit jedem Eskalationsschritt, ich sage mal, an der nuklearen Eskalation auch irgendwo ein Stück näher. Was aber nicht bedeutet, dass man sie deswegen dann zwangsläufig irgendwann äh erreichen muss und ich halte es, wie gesagt, nach wie vor, für extrem unwahrscheinlich, zumal in dem Fall dann eben auch definitiv eine militärische Reaktion des äh Westens äh kommen würde, wenn Russland Atomwaffen, erstmalig einsetzt. Davon äh ja.

Tim Pritlove

Kann man sicher ausgehen.

Pavel Mayer

Kann man ausgehen, wie die.

Tim Pritlove

Mit Atomwaffen wäre.

Pavel Mayer

Wie die ausfallen würde, ist ist unklar, aber äh so ähm ja insofern. Ja oder die andere Variante ist eben glaube ich die die Putin am ehesten so vorschwebt ist na ja. Äh einfach durchhalten, weitermachen, so äh mehr Truppen ausheben, die Produktion ankurbeln und dann äh ja gucken äh Plus natürlich klar äh uns das Gas abdrehen. Und äh versuchen irgendwie uns davon abzubringen, die Ukraine weiter zu unterstützen, aber ja, dass dieser Plan läuft gerade auch nicht so gut. So und vielleicht noch jawohl grad beim Gas sind halt zwei. Worte äh dazu. Also äh je nachdem, wie der Winter verläuft, äh so wird in Europa das Gas vielleicht im Februar äh oder könnte das Gas im Februar knapp werden. Ähm oder auch nicht. So und es mangelt halt auch nicht wirklich an Gas, sondern vor allem an billigen Gas und ähm ja, Insofern also die die Gaserpressung wird halt nicht funktionieren, auch allein schon deswegen, weil ich meine. Äh das das ist ja kein kein Zustand ja also warum sollte man dann sagen von Russland noch äh. Irgendwie ja. Gas nehmen, wenn man erstens sowieso weg will äh davon und sich wieder irgendwie erneut in Abhängigkeit äh begeben. Also ähm im Prinzip, die Russen können machen, was sie wollen und ich erwarte eigentlich eher, dass sie äh Gaslieferungen wieder aufnehmen oder sogar verstärken irgendwann. Also das halte ich auch für eine finde mögliche Variante. So, das wir haben Turbine wieder repariert und äh jetzt geht's weiter.

Tim Pritlove

Ja, das haben wir ja schon besprochen. Ist ja auch tatsächlich so, dass der Gaspreis jetzt schon wieder fällt und zwar ziemlich stark.

Pavel Mayer

Und, Von daher ja also wenn ich Putin wäre hm also langsam gehen einfach da echt die die Optionen aus und. Weitermachen. Einfach könnte sich eben auch nicht wirklich als nachhaltig oder oder durchführbar äh. Rausstellen Und ja, also besteht zumindest eine eine gewisse Chance, dass ähm es vielleicht schneller zu Ende sein könnte als alle erwarten, aber die wahrscheinlichste Variante ist, dass äh noch nicht.

Tim Pritlove

Also letzten Endes das, letzte Territorium, sagen wir mal es geht äh so weiter äh mit den russischen Niederlagen, das letzte Territorium, was sie dann noch ähm, Zu verteidigen hätten, ist die Krim. Das wird so auf jeden Fall das letzte Gebiet sein, weil da ja mal abgesehen jetzt von diesen ein, zwei, drei Angriffen mit. Oder was es auch immer war, auf die äh einzelnen Standorte äh ja noch kein wirklicher Krieg stattgefunden hat, aber in dem Moment, wo der Süden wieder zurück an die Ukraine fällt, werden die natürlich dann auch nicht Halt machen. Ist halt das Ding. Also gerade ja jetzt ein ein Vorsto im äh Süden, wie ich vorhin angedeutet hatte, ja, was alles noch Theorie ist, was passieren kann oder eben auch nicht passieren kann, aber sagen wir mal äh sie wären jetzt in der Lage im Süden, damit meine ich jetzt nicht äh Herren, sondern jetzt wirklich eher da so äh die Nordküste äh des Asowschen Meeres, also Maropol und äh Bett Jansk und diese Städte, wenn's ihnen also in irgendeiner Form gelingt, dorthin vorzudringen oder nach Melitopol. Äh und sie Meer kommen, dann wird natürlich auch die Situation in der Krim äh dünner, ne, weil dann, können die Ukrainer mit den Heimasraketen dort genauso ähm die Russen in die Bredouille bringen und vor allem halt auch die Kehrbrücke angreifen. Das ist dann so dann dann kann es eben wirklich sein, dass sie äh auch noch diese letzten Versorgungspunkt platt machen.

Pavel Mayer

Plus die Luftwaffenbasen plus die ganzen Schiffe der Schwarzmeerflotte, die da ja irgendwie dann. Ähm auch noch äh sind, also ja ich meine. Sollte jetzt den den Tag nicht vor dem Abend loben und äh jetzt natürlich nicht äh ja äh zu euphorisch. Werden, aber auf der anderen Seite ja einfach bei nüchterner Betrachtung der Option. Also. Einzige Variante ist, dass Putin vielleicht, so wie die Ukraine, auch noch irgendwo jetzt Reserven hat oder locker macht oder. Gut äh äh und. Müsste es ja irgendwo auch noch Reserven geben, also komplett die Landesverteidigung wird da ja nicht entblößt haben. Und äh das wäre dann auch noch eine Variante, dass er sagt, na ja gut, die NATO wird nicht kommen, ich ziehe jetzt halt alles, was sonst noch so an den Grenzen stationiert ist, äh schicke ich da jetzt in den in den Kampf ähm aber ja, Das äh aber ansonsten ja wird's wird's tatsächlich immer enger und und. Dünner und hm ich möchte nicht in seiner Haut äh sein. Andere Variante wäre noch, dass er jetzt dann ganz schnell erklärt, okay äh. Ob Militäroperation ist abgeschlossen. Ähm.

Tim Pritlove

Sind alle besiegt.

Pavel Mayer

Wir haben's genau, aber wir haben, wir haben immer gesagt, na ja, angeblich könne Putin irgendwie den Leuten halt mithilfe der Propaganda alles einreden, aber hm ganz so funktioniert's dann natürlich auch nicht. So es gibt dann eben Grenzen, die man dann die Realität tatsächlich strecken. Kann, ähm zumal das eben auch dann ganz viele Leute im Apparat äh gibt, die dann äh ja, selber praktische Probleme äh haben oder bekommen. Und was jetzt halt auch in der Bevölkerung äh. Ja für etwas Überraschung gesorgt hat, war, dass die Russen jetzt keine Touristenvisa mehr bekommen. Von der EU. Nur noch irgendwie humanitäre äh Einreisen äh so wenn jemand wenn Verwandter gestorben äh ist und Journalisten äh kriegen wohl noch Visa äh, aber das war's dann. Also Touristen in der ganzen EU nicht mehr.

Tim Pritlove

Damit kommen wir im Prinzip jetzt mal so äh zu zu der Perspektive von uns, ne, also der westlichen. Mal diese Ukraine stark unterstützt, vor allem natürlich die USA und Großbritannien. Ähm dann sage ich auch nur äh richtig so, weil habt ihr ja mal unterschrieben irgendwie ne so Budapässeabkommen und so weiter. Ihr habt ja auch eine Garantie abgegeben. Insofern kann man sagen, sind sie dem auch nachgekommen? Und durch diese Offensive jetzt in äh Rakif ändert sich ja jetzt auch der Ton. Nämlich vorher hatten wir hier immer so Debatten mit Russland kann ja nicht verlieren und so weiter, da vielleicht, Irgendwann es wurde immer gesagt, sie sie dürften nicht gewinnen, aber man ist halt immer davon ausgegangen, dass sie in irgendeiner Form die Ukraine platt machen können, nicht. Wir erinnern uns am Anfang, des Krieges äh hieß es ja nach zwei Tagen ist Kiew gefallen und dann war's das und dann ist der Selinski ist dann irgendwie äh weg und die Amerikaner haben schon mal ein Flugzeug angeboten und dann kam's ja zu diesem. Großartigen Video, was wahrscheinlich in die Geschichte eingehen wird, wo er damit seinen äh Ministerpräsidenten und äh Verteidigungsminister und so weiter äh steht in äh Kiew vor seinem Regierungsgebäude und sagt, Leute. Keiner irgendwo hin. Wir werden jetzt hier bleiben. Wir werden jetzt die Ukraine verteidigen und äh wir geben ihnen Saures Alle haben so ein bisschen geschwitzt und sie haben Kragen gezogen, äh ob denn das jetzt in irgendeiner Form passieren kann und was wir halt jetzt gesehen haben ist, Ja, sie können das und äh es gab Leute, die hatten da nie einen Zweifel dran und es gibt Leute, die äh haben halt bis. Kurzem noch daran gezweifelt, aber dass diese Zweifel werden gerade im, Hochgeschwindigkeit ausgeräumt, weil was willst du jetzt bitte noch in dieser Diskussion erreichen? Es ist vollkommen klar, wenn die Ukraine mit ausreichend Waffen versorgt wird. Dann sind sie in der Lage, die Russen zu vertreiben und hätten wir das schon mehr getan, als wir's bisher, haben, damit wir meine ich jetzt der ganze Westen, äh dann sähe die Situation vielleicht äh jetzt auch schon ganz anders aus. Nichtsdestotrotz der Zeitpunkt scheint nun, kommen zu sein und die Debatten gehen los, ne? Also äh in jedem Land wieder ein bisschen äh bisschen anders, äh aber auch diese ganze Visa-Geschichte, die ja von Finnland angestoßen wurde Sind halt auch alles solche Debatten, wo man sich dann eben positionieren muss, ne? Also es gab ja einen Privileg für die Russen, also eine Sonderregelung, dass es sozusagen schneller an äh Visa kam. Du hast es jetzt Touristenvisor genannt, ich weiß nicht, ob's offiziell so hieß, glaube ich nicht.

Pavel Mayer

Es gab ein sogenanntes beschleunigtes Visumsverfahren, so.

Tim Pritlove

Das ist jetzt eingestellt worden. Das heißt, sie müssen jetzt irgendwie äh einen Monat warten oder länger und äh kosse auch mehr et cetera.

Pavel Mayer

Nee, nicht nur, es ist sozusagen so sozusagen es gibt keine Visa. Also vorher war's noch so, dass so halt äh mit Nachweis, dass du ähm ja dort auch Vermögen und Familie hast und nicht vorhast zu immigrieren, dann musst du halt beim Visum auch die entsprechenden Unterlagen beibringen und so und dann äh ja ging das schon, aber jetzt ist egal. Das Einzige, was jetzt noch geht, ist irgendwie, keine Ahnung, meine Großmutter ist äh gestorben oder so und. Dazu muss man aber auch sagen, dass erstens Russland selbst wohl auch teilweise vielen Leuten sogar aus humanitären Gründen, die irgendwie da bei einer Beerdigung teilnehmen wollten, Visa verweigert, hat in den schon seit Monaten, insofern kann man sagen, ist das fast nur reziprok und ähm gerade in manchen Ländern, also was was eben so ein Argument war, äh womit, dann äh halt auch die anderen EU-Länder, die erstmal nicht so begeistert waren von der Idee, keine Russen mehr reinzulassen war. Dass es eben Konflikte gab, dass russische Touristen dann äh Ukrainer, die sich geflüchtet haben, wohl angegriffen haben oder beschimpft haben. Äh so und ähm Das wollte man sich halt einfach nicht länger bieten lassen plus natürlich so Erwägungen mit, keine Ahnung, dass dann auch noch Saboteure und Spione in größerer Zahl ins Land kommen. Die haben dann glaube ich überzeugt, dass man sagt, okay, also bis auf Weiteres äh wie gesagt nur Journalisten und äh, nur zur Beerdigung. So ungefähr. Ähm es ist jetzt die die Situation und. Was halt aber auch noch krass ist, dass sogar Montenegro jetzt. Visa von Russen haben will. Bei Montenegro eigentlich eher so Russland, freundliches Land, viele Russen haben sich da auch Ferienwohnungen und Villen. Gekauft und die zeigen den Russen aber jetzt auch gerade den Finger, also die brauchen jetzt sogar für Monte Negro einen einen Visum. Neuerdings. Also ähm ja und wie gesagt, bei vielen Russen. Das können die nicht machen. Wir bringen doch denen schließlich Geld und wenn wir vorher was, das werden die nicht machen und äh gehen wohl vielen Russen grade, so verstehen die Welt nicht mehr was denn irgendwie los ist. Nicht alle, manche verstehen's halt sehr gut am Verständnis für die Maßnahmen, so dass eben keine pöbelnden Touristen äh äh ins Land lassen willst, die irgendwie ukrainische Flüchtlinge anmachen. So hm ja.

Tim Pritlove

Ja ich hoffe ja, dass ich die deutsche äh Position hier noch ähm verbessert. Ich weiß nicht ähm wie du da die Zeichen. Mittlerweile wird viel Druck auf die SPD ausgeübt, die ja ein bisschen so die Hauptspassbremse zu sein äh scheint, ne, während sich die Grünen ja eigentlich relativ klar positioniert haben und glaube auch, die CDU und auch die FDP, eigentlich die SPD, so die Einzigen, die da noch so ein bisschen am. Bremsen sind, ne.

Pavel Mayer

Ja. Also ich meine erstmal wenn man ja festhalten, dass jetzt äh quasi bestimmte Kritik. Die geäußert wurde bisher an mehr Waffenlieferungen einfach jetzt entkräftet ist, also bestimmte Argumente. Also erstmal irgendwie na ja, wenn wir den Ukrainern die Waffen schicken, dann fallen die ja sowieso nur in die Hände der Russen und äh die wissen sowieso nicht, wie sie damit kämpfen sollen, mit unseren tollen Hightech Waffen, so dann Ukrainer jetzt ganz klar gezeigt, dass sie alles, was Sie bisher bekommen haben, äh hervorragend einsetzen äh können und eben auch nicht in großer Zahl verlieren, sondern damit äh ja gut umgehen mit unseren Waffen, ja.

Tim Pritlove

Eher noch plus machen, ne? Also sie haben jetzt mehr Waffen als vorher.

Pavel Mayer

Ja plus sich sozusagen mit Hilfe unserer Waffen noch mehr Waffen von den Russen jetzt geholt haben. So also der ja genau, also der Punkt. Sagen äh also dieser Kritikpunkt äh ja kann man kann man sagen. Es nicht. Die Ukrainer äh ja, gut mit unseren Waffen um. So kann man sagen. Ähm ja und dann hat's natürlich jetzt eben auch die Option eröffnet beziehungsweise das das Argument, na ja, äh unsere Waffenlieferungen verlängern ja nur den Krieg, in äh na ja und mehr Waffenlieferungen können den Krieg vielleicht auch jetzt schneller äh zum Ende bringen, so also zumindest er hat das jetzt in den in den Köpfen in vielen Köpfen, wo es noch nicht drin war, diese Option eröffnet, ja, also oder mit anderen Worten ist es jetzt, kein gutes Argument, dass Waffenlieferungen an die Ukraine äh den Krieg verlängern. Ja, das kann man also auch wegpacken so und. Die Frage ist, was. Denn irgendwie jetzt noch äh an Argumenten in Deutschland übrig, dass die Russen uns das Gas abdrehen könnten. Ich meine ja äh.

Tim Pritlove

Ja

Pavel Mayer

Ist ist halt auch schon passiert.

Tim Pritlove

Auch nicht, wie die Beziehung noch noch schlechter werden soll nach äh nach Russland. Also ich meine, was was gibt's denn jetzt überhaupt noch zu verlieren? Eigentlich gar nix.

Pavel Mayer

Ja, na ja, äh gut, es gibt immer schon noch, also es im Krieg gibt's halt schon noch unschöne Eskalations äh Stufen. Aber also. Das Ganze kann dann natürlich auch noch, also Putin könnte halt eskalieren und weitere Länder mit reinbringen. Andererseits wär's natürlich jetzt auch eine wunderbare Gelegenheit, hm ich meine Russland gibt's ja auch nun genug Spannungen und genug Nachbarländer oder Abtrünnige Republiken und äh ja äh wenn man da jetzt dann für Ärger sorgt oder äh plötzlich ich sage mal äh ja dort eben verschiedene Gegenden, Länder, Völker, Nachbarn, die sowieso noch ein Beef haben mit mit Russland, wär's natürlich jetzt auch eine gute Gelegenheit äh für Unruhe äh, zu sagen und ähm ja sich sich abzusetzen, wird man sehen äh auf jeden Fall ist na ja die Möglichkeit eines Zusammenbruchs Russlands, auch wenn der im Moment nicht wahrscheinlich ist so äh zumindest. Nicht mehr ausgeschlossen, ja ähm und da gibt's jetzt auch schon Warner, die meinten, ja, der Westen war auf den Zusammenbruch der Sowjetunion überhaupt nicht vorbereitet und wir sollten zumindest jetzt mal gucken, äh zumindest halt ja diese Option erwägen, okay, was was können wir denn, was was tun wir denn? Wenn das passieren sollte, wenn plötzlich ja irgendjemand Putin umbringt und äh oder äh ja einen einen einen Putsch passiert und plötzlich weiß ich nicht 15 Regionen irgendwie ihren Austritt aus der Russischen Föderation äh erklären und äh ja so das kann, auch, ich meine damals Sowjetunion, das ist auch plötzlich innerhalb von zwei oder drei Tagen, ja, ist das ist das passiert. Also ich sehe nicht, dass Russland jetzt sich äh schon in dieser Situation befindet, aber ja, das kann überraschend und schnell. Äh sich sich auch wenden oder drehen.

Tim Pritlove

Diese ganzen Abgrenzungen, Tendenzen, das ist ja nix Neues. So was gibt es ja in Russland. Nur bisher ist der Apparat halt einfach auch Kraft seiner Armee äh und Sicherheitssystems eben auch entsprechend, zusammengehalten worden, ne, aber na gut, es ist nicht unbedingt absehbar, wie diese super armen Gebiete äh sich alleine überhaupt behaupten wollen Aber gibt ja auch ganz andere äh Regionen eher im Westen Russlands, die sich das vielleicht dann auch noch mal äh anders überlegen. Und es könnte natürlich auch noch Implikationen haben für so Gebiete wie Georgien. Wo Russland ja auch noch äh Gebiete besetzt oder Transnistrien also wirklich der russische Kriegsapparat jetzt zusammenbricht und dann eben auch noch diese Ordnung und quasi damit dann auch noch die Putindoktrin, also sozusagen das aktuelle Denken Russlands sich erstmal neu ausrichtet, dass dann eben die auch alle ähm sozusagen sich umorientieren oder ja, irgendwas Unüberlegtes tun.

Pavel Mayer

Genau bis hin zu Kaliningrad, was sowieso in der EU besser aufgehoben wäre. Ähm.

Tim Pritlove

Liniengrad, meinst du wirklich? Was in der EU besser aufgehoben wäre? Inwiefer.

Pavel Mayer

Mhm. Na ja, äh na ja, da gibt's ja schon eine schon eine Debatte. Also das.

Tim Pritlove

Das ist ich meine, das ist ein riesiger Militärhafen äh der Russen, also das werden sie auf gar keinen Fall hergeben.

Pavel Mayer

Nein, nein, nicht, nicht, nicht hergeben, aber äh ja.

Tim Pritlove

Kaliningrad unabhängig macht. Solche Tendenzen.

Pavel Mayer

Also jetzt äh also es gab zumindest welche ähm so ähm. Wo man gesagt hat, na ja, ich meine, die ja Das ist eine Exklave so und äh die Nachbarländer sind mittlerweile alle, denen geht's allen viel besser und äh ja so richtig gut entwickeln tut sich das da auch nicht, aber okay. Ist jetzt ja vielleicht.

Tim Pritlove

Ein bisschen zu.

Pavel Mayer

Bisschen viel der ja aber auf jeden Fall ähm ist es zumindest. Sag mal, kann man dem im Moment eine von eine Wahrscheinlichkeit größer null ein äh räumen, deutlich größer als null, dass es plötzlich äh zu einem Zusammenbruch von Russland kommt. Das ist jetzt ja ich persönlich würde das irgendwie auf fünf, zehn, 15 Prozent oder so schätzen die Wahrscheinlichkeit, aber.

Tim Pritlove

Höher als noch vor einem Monat. Gut Pavel, ich denke an dieser Stelle können wir's auch erstmal äh belassen. Ich habe so das Gefühl, wir werden in relativ, kurzen Zeitraum im Vergleich zu den Pausen, die wir zuletzt gemacht haben, hier nochmal das Geschehen besprechen, weil hier ist jetzt einfach eine ganze Menge Musik drin und ähm ja, ich wir werden von den offensiven der Ukraine in den nächsten Tagen noch eine Menge hören und dann werden wir das äh auch nochmal covern.

Pavel Mayer

Ja so.

Tim Pritlove

Dieser Stelle mal den den Sack zu für diese Sendung und hoffen, dass wir euch einen hilfreichen Überblick über die Geschehnisse äh gegeben haben. Ja und wollen das natürlich auch weiterhin noch tun.

Pavel Mayer

Und ja, drücken wir weiter mal den Ukrainern die Daumen und äh. Ja hoffen, dass in Russland irgendwie. Jetzt mal Leute zur Vernunft kommen und äh das Richtige tun, nehme ich einfach morgen mit dem Krieg aufzuhören, dann ist ja nämlich vorbei.

Tim Pritlove

Alles klar, bis bald. Tschüss.

Pavel Mayer

Okay.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Kyiv Post Top Russian General Possibly Captured in UAF Kharkiv Offensive - Kyiv Post - Ukraine's Global Voice

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    RTF.1 - Regionalfernsehen Ukrainer nehmen kommandierenden General der russischen Westgruppe gefangen | RTF.1

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Analyse der Waffen-Qualität Nordkoreas

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    ukrinform.net Prospects for running a military campaign in 2023: Ukraine’s perspective

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Die Russischen Medien drehen frei

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    the Guardian Ukraine’s southern offensive ‘was designed to trick Russia’

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Real Context News (RCN) Russian Army Collapses—and Revolution—Near-Certain as Russia Loses War: When/Where Harder to Predict

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Analyse der Situation in Charkiv Oblast nach der Offensive

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Sowjetische Informationspolitik

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    de.wikipedia.org Schlacht bei Charkow (1942) – Wikipedia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    samf.substack.com Gradually, then Suddenly

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Wie viel Planung gab es


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Die Ereignisse des Sommers 2022 im Ukraine-Krieg

Nach zweieinhalb Monaten nehmen wir die Betrachtung der Geschehnisse im Krieg Russlands gegen die Ukraine wieder auf und fassen zunächst einmal die Ereignisse des Sommers zusammen und konstatieren, dass der Krieg jetzt in seine nächste, dritte Phase übergeht.

Denn die Ukrainische Armee zwingt jetzt den Russen zunehmend ihre Agenda auf und hat mit der Gegenoffensive im Süden des Landes in Cherson sich einen strategischen Vorteil erarbeitet, dessen Ergebnisse sich in den nächsten Wochen zeigen könnten. Gleichzeitig ist die russische Armee geschwächt durch zielgenaue Angriffe der Ukraine auf Waffenlager, Logistikzentren und Befehlsstände, ihre eigene Korruption und generell dem Widerstand der Ukraine. Trotz großen Aufwands konnte Russland in zwei Monaten nur geringe Fortschritte erzielen und droht jetzt, sich in einer Vielzahl von Fronten aufzureiben.

Außerdem reden wir über die Gaskrise in Europa und welche Auswirkungen das auf uns und Russland haben könnte.

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Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW. Unsere kleine Welt, mein Name ist Tim Prittlaff. Nach einer kleinen Pause machen wir hier wieder ein bisschen weiter mit unserer Krisenbegleitung. Heute geht's wieder mal um den Krieg in der Ukraine und dazu begrüße ich selbstverständlich Pavel. Hallo Pavel.

Pavel Mayer

Hallo Tim.

Tim Pritlove

Genau, ist nämlich jetzt schon äh wieder eine Weile her, dass wir uns hier zu dem Thema das letzte Mal äh gemeldet haben. Zwischendurch gab's ein bisschen Brexit. Tatsächlich haben wir gesendet am 23. Juni. Jetzt haben wir den 6. Dezember. Nein, natürlich nicht, den 6. September haben wir ganz so lange haben wir es jetzt dann doch nicht äh warten lassen. Ja, mit anderen Worten, es ist so äh einige Zeit vergangen und zwischendurch dachte ich immer so, hm na ja. Müsste mal wieder äh was äh erzählen, aber. Na ja, äh ich denke, jetzt ist der Zeitpunkt auf jeden Fall gekommen nach gut, was haben wir jetzt? So zwei, zwei Monate, die vergangen sind. Der Krieg tritt in eine interessante neue Phase ein. Ja und äh ich denke, es ist erstmal angemessen. So ein bisschen zurückblicken, was denn eigentlich bisher so passiert ist und das mündet ja dann auch schon mehr oder weniger in die aktuelle äh Situation.

Pavel Mayer

Man kann natürlich erstmal auch schon mal konstatieren, dass sich äh die ganze Sache immer noch im, genau in der Mitte des Pfades äh bewegt, den wir mal abgesteckt haben für die Zukunft mit unseren zwei äh Szenarien von einem halben Jahr fast äh oder so äh als es darum ging, okay, entweder. Es es wird lange dauern jedenfalls. Das war damals äh äh schon schon klar und ähm ja, es wird zum Stillstand kommen und dann wird man sehen wer äh wie viel schafft halt dann vom Land zu halten oder nicht zu halten oder zu erobern und da sind wir immer noch in der oder genau in der Phase sind wir halt jetzt das. Das erstmal zum Stich, aber na zugleich, denke ich. Ein bisschen mehr im Detail, aber aber es ist jedenfalls nichts. Es ist keine überraschende Wendung eingetreten. Putin ist noch ist noch am Ruder und irgendwie keiner Seite ist es jetzt gelungen irgendwie ja zu gewinnen, sage ich mal.

Tim Pritlove

Genau, das auf jeden Fall. Trotzdem die Dinge haben sich ein bisschen verändert. Also wo waren wir letzte Mal stehen geblieben? Wir hatten äh Ende Juni die Situation, dass, Die Russen mächtig Druck gemacht haben im Donbass, vor allem nicht nur, aber vor allem, in der Region um Civero Donetsk und Lucy Chansk das ist so eine. Stadt, kann man sagen, die durch den Fluss geteilt ist. Also natürlich technisch gesehen zwei verschiedene Städte, die aber eben sehr nah beieinander liegen. Luzid Chans liegt äh deutlich höher und eben hinter diesem Fluss, so dass das äh jetzt rein militärstrategisch. Zwei verschiedene hm Aufgaben waren für die Russen. Letzten Endes haben sie aber so viel Druck gemacht, vor allem durch ihre übermächtige Artillerie in der Situation, dass äh der Ukrainer. Letztlich nicht sehr viel übrig geblieben ist, als sich aus dieser Falle ein wenig zurückzuziehen. Ähm, und das haben sie dann getan und seitdem ist in der Region nicht so sehr viel passiert. Zwar drücken die Russen da nach wie vor rein, haben aber eben nicht mehr so viele Kräfte vor Ort, dazu gleich mehr. Und die Verteidigungslinien der Ukraine sind an der Stelle weitgehend äh stabil. Also das ist halt. Vor allem die Region, um. Gramators, was ohnehin so ein bisschen das Verteidigungszentrum der Ukraine äh schon immer gewesen ist im Krieg im, der ja jetzt nicht erst seit sechs Monaten läuft, sondern im Prinzip schon seit zwanzig 14. Und ähm. Von daher ist auch nicht unbedingt davon auszugehen, dass sich an dieser Situation dort bald sehr viel äh ändern wird. Ähm obwohl der Druck halt der Russen dort noch stark ist, gelingt es mittlerweile der Ukraine nicht nur die Position zu halten, sondern an verschiedenen Stellen. Die Russen auch schon wieder ein bisschen zurückzudrücken. Warum ist das so? Das hat vor allem damit zu tun, dass dass die Ukrainer vor. Ein, zwei Monaten auch in zunehmenden Maße darüber angefangen hat zu reden, dass sie eine. Offensive eine Gegenoffensive vorbereiten. Eine Gegenoffensive im einer südlichen Front, also auf die Stadt Rasson. Das ist ja die äh Region, die die Russen zu Beginn sehr schnell haben einnehmen können, was sicherlich auch eine konkrete militärische Niederlage der Ukraine am Anfang des Krieges wahr. Dort konnten die also von der Krim aus sehr schnell vorstoßen. Haben dann den äh den Fluss dort äh schnell. Überwunden und äh dort eben ja ein Teil der südlichen Ukraine eingenommen, der äh. Westlich dieses Flusses liegt, ne oder von der Flussströmung aus gesehen auf der rechten Seite. Und äh während die Russen dann versucht haben über die Schlüsselstadt Nikolaiw äh in irgendeiner Form sich den Weg Richtung Odessa zu bahnen, konnten sie dort also gestoppt werden und. Seit äh ja einem halben Jahr ist da die Frontlinie relativ stabil gewesen, Ukraine konnte also mehrfach die Angriffe aus dann, und das Ganze war so ein bisschen eingefroren. Man hat sich da auf einzelne Scharmützel ähm weil es bei einzelnen Scharmützeln. Belassen und man wusste nicht so richtig, ob sich da noch irgendwas groß ähm tun wird. Aber durch die Ankündigung dieser Offensive. Dann die Russen irgendwann kalte Füße bekommen. Weil sie eben auf gar keinen Fall Herrsson hergeben wollen, weil das natürlich für sie nach wie vor eben der Brückenkopf sein könnte für einen weiteren Vorstoß in die Ukraine. Und ähm haben dann angefangen Truppen zu verlagern aus dem Donbass. In diese Region, über diesen Fluss äh hinweg, um dort ihre Verteidigungsstellung zu verstärken, Ja, aber zu dieser ganzen Offensive kam's erst mal irgendwie nicht. Also es war Generell so ein bisschen die Frage, warum erzählt überhaupt die Ukraine so viel dadrüber, weil letzten Endes in so einem Krieg, wenn man irgendwie eine Offensive startet, das Letzte, was man tut, ist halt irgendwie das anzukündigen. Ah wir werden euch gleich da angreifen und ähm mittlerweile. Zeigt sich, dass das wohl eine ganz interessante Kriegslist gewesen zu sein scheint. In der Zwischenzeit hat sich die Ukraine vor allem nennenswert verstärkt. Einerseits durch westliche Waffentechnik. Vor allem zu nennen das Heimaß äh Raketensystem, einmal es steht äh letztlich für eine. Mobile Raketeneinheit, die einerseits sehr weit schießen kann, aber andererseits auch unfassbar ähm präzise ist. Da kann man also Ziele wirklich auf den Meter genau treffen und eben bis zu 70 Kilometer überbrücken. Das Ganze ist halt auf ähm ja Radfahrzeugen montiert und lässt sich sehr schnell in Stellung bringen und vor allem, nachdem man geschossen hat, auch sehr schnell wieder verstecken, sodass die Russen eben auch wenig Möglichkeiten haben hier den, der Raketen zu detektieren und auf einen bestimmten Abschlussort zurückzuführen in nennenswerter Zeit, sodass wenn sie also überhaupt in der Lage sind, den Abschussort zu detektieren. Und dann in irgendeiner Form ihre Atelier Artillerie drauf äh lenken wollen, dass sie dann einfach überhaupt gar nicht genug Zeit haben, weil die sind dann schon wieder weg. Gesehen davon, dass durch diese hohe Reichweite sich diese äh Fahrzeuge ohnehin vermutlich außerhalb der Reichweite der normalen russischen. Artillerie befindet. Ja und damit haben die äh Ukrainer sowohl im. Süden als auch im Osten dann doch erstaunliche Fortschritte erzielt, denn sie haben. Primär Munitionsdepots, Command und Control. Also wo halt in irgendeiner Form operativ der Krieg geplant wird, ja äh gesteuert wird. Geleitet wird ähm und Tanklager und Ähnliches in. Attacke genommen und das hat äh mit dem dazu geführt. Die Russen gezwungen waren, ihre ganzen Munitionslager sehr viel weiter ins Hinterland zu verlegen. Was natürlich, bedeutet, also abgesehen von dem reinen Munitionsverlust, der natürlich durch die Zerstörung dieser Lager erfolgt, dass äh auch die ganze Logistik eben noch schwerer wird, weil das bedeutet, die ganze Artillerie noch sehr viel längeren Wegen, auf ungesicherten LKWs quer durchs Land gefahren werden. Das dauert lange, das hat nicht so eine hohe Kapazität und die sind natürlich auch deutlich weniger geschützt. Das heißt, auch, lassen sich im Idealfall auch noch angreifen und damit kann man sagen, ist diese ganze Offensive im Donbass. Zwar nicht zum Erliegen gekommen, aber die Anzahl der Artillerie äh Schüsse und die Anzahl der Vorstöße und konkreten Angriffe und vor allem natürlich auch dann die entsprechenden Fortschritte, die waren dann einfach deutlich abgesenkt. Und das hat dann dazu geführt, dass die Russen, während sie halt auf der einen Seite ihre ähm Staatstruppen dann in den Süden verlagert haben ähm vor allem diese Privatarmeen, diese Wagner Group dort äh aktiv war, damit sie da irgendwie auch nicht so hohe Verluste erleiden. Zumindest nicht Verluste erleiden an offiziellen Soldaten eben diesen Söldnern, die halt der russischen Öffentlichkeit dann im Zweifelsfall auch total egal ist.

Pavel Mayer

Ja plus natürlich tragischerweise. Halt auch die äh ja Ukrainer, die eingezogenen, äh die dann ja für die Neue irgendwie äh äh Republik äh und so weiter äh dann äh kämpfen so. Und oder kämpfen müssen, die dann äh ja hauptsächlich auch äh als ja kann man sagen, fast als Kanonenfutter oder Lücken äh äh Füller miserabel ausgestattet, da auch reingeworfen wurden und extreme Verluste haben. Man geht davon aus, dass allein ungefähr zehntausend ähäh Soldaten. Sagen die eigentlich aus der Ukraine stammen auf russischer Seite ums Leben gekommen sind.

Tim Pritlove

Ja, das ist natürlich nochmal echt besonders bitter, also die Russen sind da einfach gnadenlos und äh ja versuchen vor allem Soldaten quasi überall zu rekrutieren, bloß nicht ihre äh eigentliche Mobilmachung zu injizieren, weil das nach wie vor für die Russen äh ein großes Problem wäre. Darüber haben wir ja auch schon gesprochen. Einerseits weil das eben die russische Öffentlichkeit auf einmal äh aufwecken würde, damit wäre quasi diese Spezialoperation ja ein richtiger Krieg, damit würde sich die rechtliche Situation. Ändern. Man würde halt äh also wenn wenn das eben halt so eine Mobilmachung tatsächlich aktiviert werden würde, auf einmal äh. Ältere Leute aus den Betrieben rausholen, das würde die Wirtschaft nochmal weiter ähm hm bedrücken, aber vor allem würde es sich halt eine Menge Geld kosten, ne.

Pavel Mayer

Ja und äh noch auch ein Detailproblem daran ist, äh dass äh wenn denn so eine Mobilmachung so eine allgemeine ausgerufen würde, dass äh einen sehr hoher Anteil äh an äh Reservisten auch in den inneren Sicherheitsdiensten äh beschäftigt ist im Apparat, ne. Und da gab es eben auch schon Nachrichten, dass die halt so überhaupt gar keinen Bock haben plus das natürlich damit äh dann äh diejenigen Leute, die eigentlich im Inneren für Ruhe und Ordnung äh sorgen, dann plötzlich ein Großteil davon außerhalb des Landes wären. Was dann auch noch Instabilität schafft und aber vor allen Dingen sind das halt Leute, ja ähm. Die man eigentlich für auch für was anderes äh äh braucht und äh von denen wohl dann auch massenweise gesagt haben, nee, dann dann kündige ich lieber, das heißt, äh dass es sozusagen auch noch mal einen ja ein unschönes Problem. Wo Rücksicht, ich sage mal auf die alten Leute oder auf die Wirtschaft, äh nimmt äh Putin ja gerade nicht so sehr, aber ich glaube, wenn's dann darum geht quasi die die Ordnungstruppen, die inneren äh dann zu schwächen oder oder die gegen sich aufzubringen, das ist dann glaube ich ein bisschen, Delikate.

Tim Pritlove

Dann nahm aber die Sache auf einmal Fahrt auf, weil es passierte äh etwas extrem Unerwartetes. Nämlich dass es auf einmal extrem gezielte und für die Russen desaströse Angriffe gab auf der Krim. Die Krim ist ja bisher eigentlich vom Kriegsgeschehen noch überhaupt nicht tangiert gewesen. Aber ähm auf einmal gab es eine mächtige Explosion auf einem der äh Militärflughäfen. In ähm weiß ich gerade nicht mehr ganz genau, wie der Ort äh hieß, äh. Novofedo RIFK war das glaube ich, genau und ja, dort gab's auf einmal riesige Explosionen. Getroffen wurden zahlreiche Militärflugzeuge der Russen, und äh getroffen wurde sozusagen auch die Volksseele, die paar Kilometer weiter am Strand ihren Urlaub verbrachte, die Krimis ja auch ein beliebtes Urlaubsziel für viele Russen. Auf einmal sahen sich diese ganzen Touristen mit dem Krieg konfrontiert von dem sie ja bisher äh dachten, dass es ihnen vielleicht gar nicht gibt. Ja und das war äh für die Russen ein echtes Problem. Einerseits war natürlich da der Verlust an Material äh enorm war, aber das eben auch auch auf einmal die Russen in einem Bereich angreifbar und verletzlich waren, indem sie vielleicht selber so nicht äh gerechnet haben. Die äh Touristen haben daraufhin in Scharen die Krim äh verlassen. Da gab's dann. Interessante Videos von äh Leuten, die dann über diese Kehrbrücke, das diese neu gebaute Brücke zwischen äh Russland und der Krim. Äh ja äh versucht haben, ihm die Krim zu verlassen und ähm. Da gab's dann riesige Staus und das war irgendwie alles ein großes Drama, weil alle jetzt irgendwie Angst hatten jetzt. Brennt gleich die ganze Krim und dann will man dann vielleicht nicht unbedingt Urlaub machen.

Pavel Mayer

Bis hin sogar dann äh dass die Brücke oder die Straßen dann teilweise für Privatverkehr dann auch gesperrt äh wurden, weil man dann auch keine Truppentransporte oder Ähnliches oder Rücktransporte äh mehr möglich waren, weil äh ja das war halt dann dann auch noch äh sagen so ein Ding und wann man wahrscheinlich auch nicht wollte, dass es so viele Leute jetzt abhauen.

Tim Pritlove

Ja das äh war auf jeden Fall ein Schock und ähm diese. Ganze Situation hat sich dann auch noch weiter zugespitzt. Es gab dann noch weitere Angriffe. Im Norden der Krim bei. Ähm wo auch nochmal Militärlager Munitionslager und auch Zugverbindungen angegriffen wurden und es blieb vor allem die ganze Zeit unklar, wie es den Ukrainer eigentlich gelungen ist, das zu machen weil. Der westlichen Waffentechnik hatte das wohl nix zu tun. Also soweit ich die Analysen richtig verstanden habe, waren das jetzt keine Haymas, Angriffe. Sondern und ich weiß gar nicht, hast du da was gesehen, ob sich das in irgendeiner Form geklärt hat, weil es gab sowohl die Vermutung, dass es sich dabei, entweder um neu entwickelte ukrainische Misshalts gehandelt haben könnte oder eben auch äh lokalere Angriffe von Special Forces, die, in irgendeiner Form die Krim infiltriert haben und diese Angriffe koordiniert haben. Vielleicht war es auch eine Mischung aus beidem. Dukkain hat sich auf jeden Fall offiziell dazu erstmal gar nicht geäußert. Keine Ahnung, was da passiert ist, irgendwie, aber schön, dass da alles explodiert. Die Russen ja immer noch offiziell äh dann immer behauptet haben, ja das wäre ja einfach nur Miss Handling auf nur Nischen gewesen und das hätte sich quasi alles selbst entzündet, aber die Story ließ sich ja eigentlich nicht wirklich halten.

Pavel Mayer

Ja also in interessant ist es, sowohl Ukrainer als auch Russen sozusagen öffentlich darüber schweigen, obwohl beide Seiten. Ziemlich genau wissen, was da passiert äh ist äh aber es ist interessant, dass da noch nicht so richtig was äh immer noch nicht an die Öffentlichkeit äh geraten ist. So worauf ich tippen würde, äh wären halt Drohnenangriffe so, das es Drohnenangriffe waren, entweder mit Drohnen, die ja ähm, sagen tatsächlich dann von Special Forces irgendwo gestartet äh wurden, also dann aus der Nähe quasi äh also, nicht aus der Ukraine heraus, sondern aus der Nähe auf die Ziele äh äh gelenkt äh worden. Und eine andere Theorie noch, womit äh sich das halt auch noch des Schadensbild so ein bisschen erklären äh ließe, wären halt äh auch Raketen, äh die sozusagen die die großen Varianten ähm. Von den äh ja Raketenwerfersystemen, die dann, Nämlich ähm ja Submunition haben und sich dann äh äh verteilen äh und so. Aber äh ja, also für mich sieht das sieht das am ehesten wie wie Drohnenangriffe aus und es war am ehesten konsistent mit den Fähigkeiten auch der. Ja der Ukrainer und es wurde auch teilweise ja beobachtet äh ähm bei Angriffen tief in in Russland äh wiederum jetzt nicht nicht auf der Krim äh wo dann Munitionslager mit ich sage mal Selbstmorddrohen angegriffen. Wurden so das.

Tim Pritlove

Das ist richtig. Also was ist auch immer dann genau war? Es war so oder so ein klarer militärischer Erfolg für die Ukraine und hat eben gesamte Logistikkette angegriffen und das war halt auch der Sinn der Sache. Ja und das leitet jetzt alles auf die aktuelle Situation, ähm über. Nämlich die dann tatsächlich eingeleitete Gegenoffensive, die dann äh von der Ukraine auch offiziell bestätigt wurde. Sie haben generell äh gesagt, so wir werden da jetzt mal nicht so viel zu erzählen. Aber äh auf dieser Frontlinie in, äh Region, die jetzt mal nicht so äh kurz ist, also das sind so, was weiß ich, glaube ich, so 2fuffzig Kilometer Frontlinie, die äh von der wir hier äh sprechen. Und äh vor einer Woche haben Angriffe mehr oder weniger auf der vollständigen Länge dieser Frontlinie begonnen. Das heißt, äh auf einen Schlag sind die äh Ukrainer an und da gibt's dann jetzt eine sehr unterschiedliche äh Zählungen. Man könnte sagen, es gab so zwölf verschiedene, Vorstoßbereiche, die sich vielleicht so grob in drei oder vier Schwerpunkte einteilen lassen, sowohl äh an den beiden äußersten Frontlinien als auch in der Mitte, glaube ich, lag so ein bisschen so ein Schwerpunkt. Und ja, was bedeutet das jetzt? Hm erstmal die Situation nochmal. Die Russen haben jetzt über einen längeren Zeitraum Truppen abgezogen in größerer Menge und über die Brücken. Über diesen Fluss in diese Region gebracht und dort eben ihre Stellungen ausgebaut. Dann haben aber die Ukrainer angefangen mit ihren Haimas-Raketen oder den amerikanischen Halmasraketen gezielt genau diese Brücken. Äh anzugreifen und derer gibt es eigentlich nur, zwei. Direkt bei der Stadt Rasson gibt's diese Antonowski äh Brücke. Das ist eine relativ große Brücke, lange Brücke, die eben über diesen sehr breiten Fluss führt, und ein wenig äh flussaufwärts bei Nova Kachowka gibt es einen Staudamm. Der natürlich etwas delikat zu bespielen ist, aber durch diese. Hochpräzisions Raketen, es ist den Ukrainern gelungen eine kleine Brücke am Anfang dieses Staudamms wo also wo noch nicht wirklich gestaut wird, also wo nicht die Staumauer ist, sondern wo nochmal so ein.

Pavel Mayer

Da läuft ein Kanal, genau, da läuft.

Tim Pritlove

Kanal, der sozusagen dafür äh sorgt, dass eben da auch Schiffe durchfahren können, so eine so eine Schleusensituation. Und diese Schleusenbrücke, die wurde also gezielt mehrfach angegriffen jetzt vor ein zwei Tagen gab's auch äh erste Bilder, die zeigen, dass äh der eine Teil der Brücke, der da wo die eigentliche Straße ist wohl komplett eingestürzt ist und der andere Teil, da wo die Bahnlinie verläuft, ist zumindest extrem äh beschädigt worden. Worten über diese Brücke können keine Verstärkungen mehr eingefahren werden und genauso sieht es bei dieser großen Antonowski-Brücke aus die zwar nicht komplett eingestürzt ist, aber die zumindest so massiv beschädigt wurde. Auch da gab's jetzt grade neue Bilder. Da sieht man also auch aus der Ferne schon eine erhebliche Zerstörung. Und man kann davon ausgehen, dass beide Brücken einfach nicht mehr geeignet sind, schweres Gerät rüberzufahren. Sprich. Eine Versorgung mit schweren Gerät ist nicht möglich. Russen haben dann versucht verschiedene Ponton-Brücken und Fähren aufzusetzen, die dann aber in der Folge auch bombardiert wurden und man kann davon ausgehen, dass einfach die Fähigkeit der Russen in irgendeiner Form die Versorgung mit schwerem Gerät oder vielleicht auch nur mit äh anderen logistischen Material durchzuführen, dass die also. Nachhaltig äh eingeschränkt wurde. Dazu kommt, dass auch noch eine dritte Brücke. Ähm angegriffen wurde, die aber nicht über diesen geht, sondern das ist dieser ähm Fluss. Das ist quasi so ein Myander, kleinerer Fluss. Diesen ganzen russischen, also von den Russen äh eingenommenen Bereich so knapp in der Mitte teilt. Der also auch nochmal ein nennenswertes Hindernis ähm für die Russen darstellt beim hin und her von Material und äh Truppen. Es gibt da zwar mehrere Brücken. Aber wohl nur eine, die so richtig schwerlast-tauglich ist. Die anderen Brücken sind alle ziemlich altrostig, klein oder generell nur für geringe Gewichte äh gedacht oder liegen dann wiederum so weit im Norden, dass das dann äh mindestens also einen riesigen Umweg äh darstellt, beziehungsweise das auch schon so in diese Gebiete kommt, wo eben jetzt die Ukraine reindrückt. Sprich wir haben jetzt die Situation sehr viele Truppen im Land. Keine weitere Versorgung aus dem Süden möglich, also nur über Flugzeuge, aber das bedeutet eben. Einerseits, dass die natürlich gefährdet sind, beziehungsweise dass einfach die Kapazität äh nicht ansatzweise an das rankommt, was man jetzt mit großen Konvois erreichen kann und die sehen sich eben jetzt einem Angriff, auf einer 250 Kilometer Front äh entgegen die. Im Prinzip jetzt so gestaltet zu sein scheint, dass die Ukrainer überall angreifen. Jetzt nicht versuchen, mit aller Macht. So weit zu kommen wie es irgendwie geht, weil das würde dann erhebliche Verluste bedeuten, ne? Es gibt ja diese Einschätzung, dass wenn man angreift, dass man dann immer so das Dreifache an Material äh und Personal zum Einsatz bringen muss als die Verteidigende äh Seite.

Pavel Mayer

Ja und die USA und im inneren Städtekampf äh äh kalkulieren äh die USA immer mit zehnfacher Überlegenheit, um irgendwie Städte äh halbwegs ja äh sicher einnehmen zu können, ohne allzu viele Verluste.

Tim Pritlove

Das haben ja die Russen dann in äh auch äh gehabt, das Problem, dass die Verluste da wohl extrem hoch waren. Und das ist natürlich nichts, was die Ukraine möchte, sondern ich denke, es geht hier um etwas. Anderes, also was ich zumindest so abzeichnet, ist die Strategie ist, man greift überall an. Man ist in der Lage, die erste Verteidigungslinie oder ist, man war in der Lage wohl an vielen Stellen, wenn nicht allen die erste Verteidigungslinie zu. Überlaufen, das jetzt nicht besonders verwunderlich, weil die erste Verteidigungslinie ist halt auch eine relativ dünne Linie, ja, also wo, zwar Leute stationiert sind, aber wo eben jetzt nicht unbedingt das schwerste Gerät ist, sondern im Prinzip beobachtet wird und zurückgeschossen äh wird. Wenn irgendwelche Vorstöße dort festgestellt werden, aber wenn man da eben massiv vorgeht, dann kann man die eben schnell überlaufen und dann. Wird einfach geguckt, okay, wo sind denn jetzt hier wirklich die Widerstände? Wo sind die Russen unter Umständen schlecht aufgestellt? Dort verstärkt man dann wiederum den Angriff, während man sich an anderen Bereichen, zurückhält oder vielleicht auch nochmal zurückzieht, um die eigenen Verluste eben im Griff zu halten, Russen sind sozusagen auf der gesamten Breite dieser Frontlinie beschäftigt in irgendeiner Form der ganze Zeit drüber nachzudenken, wo droht denn uns jetzt wirklich am meisten Gefahr? Das heißt, sie müssen überall präsent sein und sie müssen natürlich dann auch, um verteidigen zu können diese ganzen Standorte auch weiterhin mit Munition versorgen und äh mit allem anderen, was so, Soldaten so brauchen versorgen. Ich meine, mit der Versorgung der russischen Truppen sieht's ohnehin nicht besonders gut aus, aber die Situation verbessert sich für die äh sicherlich an der Stelle überhaupt. Durch die Trennung noch durch diesen Fluss in der Mitte und die entsprechenden unterbrochenen Brückenverbindungen wird es dann insbesondere für diesen östlichen Teil wohl extrem schwierig. Sollte es jetzt den Ukrainern gelungen gelingen in irgendeiner Form einen Durchbruch, vorzunehmen und diesen Bereich dann auch zu teilen, dann äh könnte es für die russischen Truppen so richtig bitter werden, weil die dann einfach am Ende keine andere Chance haben als sich zurückzuziehen. Und das scheint mir so ein bisschen die Strategie zu sein, die sich jetzt hier abzeichnet. Das heißt, man greift an, man greift aber nicht. Super massiv an, man beschäftigt die Russen und man trocknet sie im Prinzip aus. Einfach nicht mehr in der Lage sind, jetzt hier in irgendeiner Form weitere Verstärkungen zu liefern und eben auch nicht diese Truppen zu füttern oder eben auch nur mit Munition nennenswert zu versorgen, so dass das eben jetzt so ein Abnutzungskrieg ist, in dem vor allem die Ukraine die Offensive übernommen hat. Das ist nämlich jetzt sozusagen das Neue an der ganzen Situation Bisher hatten wir Phase eins. Russland greift Kiew an, die Ukrainer müssen verteidigen. Das haben sie dann gewonnen. Phase zwei, Russland greift im Donbass an und unter großen Verlusten musste die Ukraine verteidigen, aber immer hat sozusagen Russland bestimmt, was jetzt das nächste Krisengebiet ist und jetzt hat sich der Spieß insofern umgedreht, als dass die Ukraine jetzt bestimmt, wie sich Russland zu verhalten hat und ihnen eine Menge der Optionen sich zu verteidigen an der Stelle äh genommen zu haben scheint. Sodass es eben durchaus sein kann, dass wir jetzt hier über einen Zeitraum von eins, zwei äh Monaten ähm, Erfolge sehen können, die vielleicht nicht unmittelbar sich jetzt in großmessbarem Landgewinn niederschlägt. Aber eben in so einem strategischen Gewinn, als das einerseits Russland seine ganzen Truppen dort geparkt hat, nicht mehr zurückführen kann ohne Weiteres. Auch nicht verstärken kann und dass sie äh sozusagen in so einem Abnutzungs äh Krieg immer schwächer werden, was dann eben die Ukraine in zunehmenden Maße ausnutzen kann.

Pavel Mayer

Glaube ist hilfreich, sich auch vor Augen äh zu führen, mhm, wie lange die Russen gebraucht haben, um zum einen äh ja Marienpol äh. Zweieinhalb Monate gedauert, am Ende äh die Gegend zu besetzen oder auch jetzt der Vormarsch dann. Auf äh da und so, der da zum Stillstand gekommen ist, um um dort auf dem Donbass voranzukommen ist zu dem Punkt ja fahren auch nochmal drei Monate. Insofern kann man jetzt nicht erwarten, dass die Ukrainer jetzt in einer Art Blitzkrieg ja in drei Tagen plötzlich äh äh Kerlsong befreien, zumal sie auch nicht so kämpfen können äh wie die Russen das getan haben, die ja mit massivem Einsatz von ja dummer Munition alles plattgebombt haben. Das machen die Ukrainer in so machen sie das das das auch. Die haben ja auch noch alte Munition, aber nicht so in die Maße plus dass sie halt auch nicht so rücksichtslos gegenüber Zivilbevölkerung und der möglicherweise dann der Infrastruktur agieren, also ja alles flächenmäßig in Schutt und Asche zu legen können Sie nicht und und wollen Sie nicht und äh wollen natürlich auch nicht jetzt zu viele Leute verlieren, sodass wir schon richtig gesagt hattest. Die Taktik jetzt eher ist. Die Russen mürbe zu machen, bis sie, wesentlichen äh von alleine äh die Stellung äh räumen, so mehr oder weniger ja kampflos dann irgendwann oder. Aber ähm ja insofern ein, zwei Monate, wenn es innerhalb von ein, zwei Monaten gelingen äh würde, jetzt wäre das natürlich ein ein äh unglaublicher Supererfolg, der auch so was wie eine die Wende. Im äh Krieg bedeuten könnte erstmal.

Tim Pritlove

Absolut. Also. Bin mir nicht sicher, ob das gelingen wird in diesem Zeitraum, aber es macht grundsätzlich den Eindruck, als ob die Chancen der Ukraine hier den Russen äh einen starken Schlag zu verpassenden doch stark gestiegen sind. Und es ist vor allem auch kaum. Wie die Russen dieses Gebiet halten wollen. Also ohne Verstärkung wird das einfach nicht möglich sein.

Pavel Mayer

Ne? Es ist ja ich meine es ist natürlich so ein bisschen, ich sage mal, gewisse Ähnlichkeit mit Styling-Grad von der taktischen äh Situation. Äh lang auch äh irgendwie dann äh auf, Auf der anderen Seite äh ja eines eines Flussufers ein ein Brückenkopf äh, zu verteidigen und ähm natürlich. Können Sie, ich sage mal, schon die Truppen, ich sage mal, mit dem Allernötigsten wahrscheinlich schon versorgen. Ähm, Allerdings äh ja nicht mit den Mengen an an Munition äh die sie gewohnt sind. Normalerweise dort einzusetzen und die Optionen der Russen sind einmal halt mit Booten über den Fluss äh Sachen äh rüber zu bringen, mit einzelnen und äh per Hubschrauber. So das sind so die wesentlichen Dinge und sie haben wohl auch Hubschrauberaktivitäten ausgeweitet, aber dass dadurch, dass sie ukrainische Luftabwehr jetzt auch besser geworden ist man sind wohl auch schon, der Hubschrauber jetzt in der Gegend in in letzter Zeit äh dann abgeschossen. Worden. So und äh ja in insofern ja würde ich auch sagen ist es nicht oder so. Es ist nicht nicht wirklich jetzt, sagen hundertprozentig sicher, dass die dass die Russen äh das verlieren äh werden, aber, ähm die Chancen sind dort auf jeden Fall für die Ukraine am besten äh äh gerade ähm ja taktisch gesehen einfach von der. Geographie, um wenigstens dort die Russen rauszukriegen.

Tim Pritlove

Nach einer Operation aus, die sie sich sowohl überlegt haben und diese langfristig vorbereitet haben, und wo sie äh den richtigen Zeitpunkt abgewartet haben, bis sie halt auf der einen Seite stark genug sind, genug Waffen haben, um das auch äh durchzuhalten und zumindest nicht zurückgeschlagen zu werden. Die Russen da äh zu beschäftigen Dadurch, dass sie halt auch weiterhin mit ihren Heimmaßsystemen eben diese ganzen Munitionsdepots ähm. Ausfindig machen und äh zerstören und dabei sicherlich ja natürlich auch die Unterstützung der lokalen Bevölkerung haben, ne. Ich meine, ist ja jetzt nicht so, dass in jetzt alle konvertiert werden. Man kann davon ausgehen, dass sie auch eine ganze Menge Unterstützer haben aus der Zivilbevölkerung oder eben auch aus äh infiltrierten äh Special Forces, die also weiterhin Standorte der Russen auskundschaften, dann entsprechend zurückmelden und dann äh relativ zielgerichtet dann auch vernichtet werden können. Das ist halt einfach alles nicht schön. Also man äh hört einfach auch so äh aus den ganzen Kanälen einfach die Truppenmoral dort einfach am Tiefpunkt ist dass viele der Meinung sind, dass sie sich also jetzt hier komplett in der Falle befinden und ich meine, ich kenne jetzt keine also keiner kennt, glaube ich, genaue Zahlen, aber so schätzungsweise 20.000 ähm Truppen haben sie dort äh schon versammelt Und das könnte natürlich dann auch ein riesiger Verlust werden für die Russen, weil die können da halt nicht raus. Die können sozusagen nur in Booten über den Fluss äh sich retten oder versuchen zu schwimmen. Aber die können ja auch nicht so ohne Weiteres in in Massen äh zurückgehen. Äh in dem Moment, wo die Ukraine soweit vorgedrungen ist und dann eben auch unmittelbaren Artillerie Zugriff hat auf die Flussregion. Muss natürlich sagen. Die Russen sind natürlich dann immer noch auf der anderen Seite des Flusses so und werden natürlich dort auch Artillerie. Positionieren, das heißt sie werden schon auch in der Lage sein ähm dort verhältnismäßig aus geschützten Positionen heraus zu agieren, aber ähm. Auch das leidet natürlich unter der eingeschränkten Versorgung durch das Hinterland, weil natürlich. All diese ganzen anderen Munitionsdepots in der Krim et cetera auch permanent bedroht sind. Und dadurch, dass äh es den äh Ukrainern auch noch gelungen ist, die Zahl der Kriegsflugzeuge in diesem Gebiet auch noch äh massiv zu senken, kann es durchaus sein. Äh sie in zunehmendem Maße die Lufthoheit ähm erobern können. Also es gibt auch Berichte, dass sie sehr viel dieser. Einsetzen. Das sind sozusagen Anti-Rediation. Also Raketen, die speziell darauf äh optimiert sind Radarsysteme zu detektieren und dann zu zerstören? Das tun sie wohl auch in äh erfrischender Häufigkeit, sodass dann eben diese ganze Luftabwehr in dem Gebiet auch immer schlechter wird der Russen, das muss man, sehen, wie sich das dann ähm zahlenmäßig dann ausdrückt, aber das Ganze kann dann eben äh auch bedeuten, die Ukrainer auch zunehmenden Maße ihre eigene Airforce äh mehr zum Einsatz bringen kann und das ist natürlich dann gerade für das Halten der Stellung in diesem weiten, offenen, flachen Land äh sehr schwierig.

Pavel Mayer

Ja. Noch ein Detail vielleicht zu diesem zu diesen Harmraketen, also zu diesen ja äh. Oder Anti äh Radar äh Raketen ähm. Die geraten so ein bisschen wieder aus der Mode. Jetzt, also sind jetzt nicht so das des Zukunftsmodell, aber es gibt halt eine ganze Menge äh davon und ich denke mal gerade weil das sozusagen bisschen Auslaufmodelle äh äh sind haben die Amerikaner dann auch kein großes Problem damit ähm. Deren ja Vorräte äh dann dann zu liefern, weil der der Punkt ist und sagen ähm, Die Dinger sind halt sauteuer, weil die quasi ja Radar such. Und Empfänger und äh alles Mögliche in sich in sich vereinen. Und ähm jetzt aber dann am Ende auch nicht unbedingt genauer äh sind als äh, jetzt moderne Systeme, wo im Prinzip das Flugzeug. Intelligenz hat, dass das das Flugzeug grade die Intelligenz hat, den den Ursprung ermittelt und dann. Einfach eine Rakete, die sich an den Ort begibt, unabhängig davon, ob, das Radar weiter strahlt oder nicht, sondern man peilt es quasi einmal an und schickt dann halt so eine ja äh Rakete, die dann halt äh nach PS und Initialen Navigation einfach hinfliegt, das ist billiger, das ist das ist Standard, die kann man halt universeller einsetzen gegen alle Ziele und deswegen geht halt mehr der der Trend eben in die Richtung und wieder weg äh von von Hahn, aber für die Ukrainer ist das natürlich super, ähm weil äh die. Haben diese Harmraketen auch äh irgendwie an die die Mix äh rangedrahtet haben dann zwar nicht alle Features, aber ähm. Ja äh gibt's dann wohl so drei, vier verschiedene Missionstypen, äh äh die man damit fliegen kann und ähm. Äh entweder man fliegt äh rum und wartet, dass irgendwo was angeht und äh schießt das dann dann ab oder, so und also das Ding ist, dass die halt diese Raketen müssen halt vorher muss man ihnen auch sagen, welche Art von Radarsignatur sie denn jetzt bekämpfen äh äh sollen so. Was sie halt wohl dann nicht können ist dann in Echtzeit. Ah hier ist jetzt 'ne neue Bedrohung, hier laden wir jetzt das Profil runter aus den, und greifen dann an, sondern was die Ukraine halt machen müssen, dann ist, dass sie das halt vorher auskundschaften, dass ungefähr wissen, okay, da ist und dann stellen sie die Rakete, bevor sie losfliegen auf diese Signatur der äh des Radars äh äh ein, dass sie angreifen wollen und fliegen dann und warten dann, dass das Radar angeht und greifen dann halt äh quasi das Vorbestimmte. Da hatten so ungefähr kann man sich das vorstellen.

Tim Pritlove

So oder so hat aber auch diese Offensive jetzt eine kritische Zeit. Für die Ukraine und das hat damit zu tun, dass wir uns natürlich jetzt langsam dem Herbst nähern. Und dann ist damit zu rechnen in diesem Gebiet, dass dann die Zahl der Regenfälle doch äh deutlich zunimmt, Und das ist in dieser Region aus mehreren Gründen problematisch für beide Parteien in gewisser Hinsicht. Einerseits ähm. Hat das was mit der Beschaffenheit des Bodens zu tun. Das ist wohl eine extrem schlammiger Boden, Der also wenn er nass ist, so extrem saugfähigkeit äh entwickelt, sodass wenn's da mal ordentlich geregnet hat, man mitm Panzer einfach nicht mehr übers Feld fahren kann. Wie das jetzt vielleicht gerade noch möglich ist. Ähm das heißt dann. Kann man im Prinzip nur noch auf den befestigten Wegen fahren, von denen es jetzt gar nicht äh so viel gibt. Diese ganze Region ist eine einzige Agrarwüste, kann man sagen, also nicht Wüste, weil's trocken ist, sondern weil's da einfach fast nichts anderes gibt. Es gibt. Immer mal wieder ein paar Siedlungen und dazwischen einfach riesige Felder. Und dadurch, dass das einfach so einen. Feuchtgebiet ist, ne? Einerseits hast du halt diesen großen äh Fluss und dann eben die Regenfälle, die äh Fluss. Das ist alles sehr fruchtbar, deswegen wächst da ja auch so viel, deswegen ist das auch die Kornkammer Europas. Ähm aber äh um das alles überhaupt Landwirtschaftlich urba, zu machen sind dort eben sehr viele Drainage-Kanäle gezogen worden Das heißt, diese ganzen Begrenzungen, die man auch sieht. Man hat kennt das ja auch aus vielen Videos, was dann immer so diese langen, geraden Streifen, wo so ein paar Bäume äh sind, wo sich dann immer die Panzer drin versteck äh zwischendurch dann eben auch entsprechende Feldwege. Ähm. Das sind dann teilweise eben auch richtige äh Drainagekanäle, die eben sehr breit sind. Also die was weiß ich, so sechs Meter breit und auch ziemlich tief sind und da kannst du dann halt auch mit einem Panzer nicht so ohne Weiteres durch. Also da kommen sozusagen zwei Dinge zusammen. Erstmal die generelle Beschaffenheit ohnehin schon plus eben noch diese ganze Schlammsaison und jegliche äh Offensive, die wirklich mit schwerem Gerät geführt werden soll, wird dann eben für beide Seiten irgendwann im November dann auch, schwierig bis unmöglich werden und dann kommt natürlich der Winter, dann wird's eh nochmal furchtbar kalt, dann mag das zwar alles einfrieren aber dann kann man eben auch keine Gräben mehr ziehen et cetera sprich das gilt dann auch für den Dornbass. Alles was. Bis zum Wintereinbruch nicht geschafft ist, das wird dann wahrscheinlich mehr oder weniger so bleiben, bis dann äh im Februar, März äh sich diese Situation wieder äh etwas entspannen kann. Von daher sind jetzt eben beide Parteien eigentlich drauf und dran. Bis zu dieser potenziellen Selbstverstärkungsphase äh natürlich auch, Fortschritte zu machen und das ist natürlich schon wiederum eine eine Stoppuhr, die den Ukrainern hier im im Nacken sitzt, weil es wäre natürlich. Riesen Erfolg, wie du schon gesagt hast, wenn sie in irgendeiner Form in diesem Gebiet bis dahin diese Oberhand gewinnen äh können, weil das würde der ja dann auch bedeuten, dass sie. Erhebliche Truppen dort abziehen können, weil halt einfach den Fluss zu sichern dann relativ einfach ist, gerade mit den zwei zerstörten. Brücken, da haben einfach die Russen dann überhaupt hätten dann die Russen sozusagen keine Chance mehr in irgendeiner Form vorzustoßen und man könnte das ganze Truppenkontingent, was derzeit dort im Einsatz ist, wieder äh auf die andere Seite der Ukraine bringen sowohl eben die Fronten um äh im Norden oder im Nordosten, äh Situation im Donbass um und äh du nettst dort zu verstärken gegen Angriffe zu führen aber vor allem um, sollte man jetzt mal das so positiv denken, dass es ihnen also wirklich jetzt gelungen sein sollte, Herssoren dann zu befreien oder zumindest soweit in Griff zu kriegen, dass da nicht mehr so viel Truppeneinsatz nötig ist. Dann, es eben auch durchaus vorstellbar, dass die Ukraine ihre Gegenoffensive weiter nach Osten zieht. Äh im Gebiet um also das ist sozusagen. Aufm halben Weg zwischen und dem Donbass, da wo dann äh, der Fluss nicht mehr im Weg ist, weil die Ukraine dann von Norden einfach vorstoßen könnte, dort eine weitere äh Offensive zu starten und dann eben vielleicht die Russen sogar bis zu Krim oder darüber hinaus zurückzudrücken.

Pavel Mayer

Mein, die das wahrscheinlichste Muster. Was wir sehen werden, wenn sie erfolgreich sind ist wahrscheinlich erstmal. Eine Folge von kleineren Erfolgen, also kleineres Vorrücken, vielleicht hier und da einen einen Durchbruch an manchen Stellen, aber dass dann, wenn es denn dann kommt, innerhalb von ja wenigen Tagen sich die Russen dann, ja ausm Staub machen werden irgendwann so wie ja äh der Rückzug rund um um Kiew ungefähr gelaufen. Ist so, dass dass äh. Ja äh wäre zu vermuten, wobei sie dort noch eine ganze Menge äh schweres Material wieder mitnehmen konnten, um Kiew und das äh wäre dann wohl äh eher ein nicht der der Fall äh da unten, das kriegen Sie dann nicht mehr raus. Die Leute können's könnten Sie äh noch größtenteils halt rauskriegen, glaube ich.

Tim Pritlove

Die Leute schonen, aber dann würde eben viel Gerät entweder zerstört werden oder eben sogar auch direkt in die Hände äh der Ukrainer fallen und dann äh entsprechend dann auch noch ihren Militärbestand verstärken.

Pavel Mayer

Aber am schlimmsten wäre natürlich die psychologischen Auswirkungen natürlich äh so. Auf Russland dann, weil das ja.

Tim Pritlove

Das wäre eine Niederlage, ja.

Pavel Mayer

Interessant äh genau, was dann in Russland passiert und ähm was ich auch gehört habe, ist, dass es da wohl gerade politisch so ein bisschen zu köcheln äh äh scheint. Ich weiß nicht, ob ihr das auch noch. Thema haben, aber. Äh ich weiß nicht, ob du das mitgekriegt hast, der sich vor zwei Tagen irgendwie mit einem merkwürdigen Video an die Öffentlichkeit gewandt hat.

Tim Pritlove

Ist jetzt wer.

Pavel Mayer

Der tschetschenische äh äh Republik Gouverneurer, der da.

Tim Pritlove

So der der Vlogger, der sich als so.

Pavel Mayer

Genau Dorn, der immer irgendwie nach jedem äh fast jeden zweiten Satz mit dem Wort Don beendet, wenn er äh äh wenn er äh redet und der meinte halt jetzt ja, er sei ja irgendwie jetzt der, am längsten regierende Gouverneur und so und äh jetzt langsam mal eine Pause verdient und äh ja, äh würde jetzt mal irgendwie eine Auszeit vom Regieren nehmen demnächst. So. Was alle äh glaube ich ziemlich überrascht hat und ähm äh es gibt irgendwie jetzt zwei äh äh verschiedene Mutmaßungen, was denn dahinter stecken äh könnte. Entweder äh dass er vielleicht irgendwie vorbereitet dann irgendeine Position in Moskau anzunehmen, das oder äh das Umgekehrte, dass er mit dem Ganzen nichts mehr zu tun haben möchte und sich gerne irgendwie dass das eine Absetzbewegung ist, weil er gehört ja eigentlich zu einer von der einer von Putins treuesten Schergen äh bisher, äh gewesen und ähm also das hat äh sehr viele verwundert und äh ja, und gibt wohl viele so so Zeichen, dass das gerade so in in Russland die Unruhe äh im Apparat äh beginnt. Ja zu steigen.

Tim Pritlove

Das haben wir natürlich schon oft gehört so, dass äh würde ich immer mit äh Zurückhaltung äh registrieren, aber diese äh äh Truppen, also der Typ ist ja wirklich äh wirklich äh eine eine Show, ne. Also, die sich äh sozusagen an diesem Krieg beteiligt haben, ohne sich an diesem Krieg zu beteiligen, ne? Weil immer, wenn du die siehst, so, das sind dann immer so äh die Jungs. Eigentlich erst irgendwo reinmarschieren, wenn die anderen schon alles abgeräumt haben. Also sie haben immer saubere Uniformen und man sieht auch irgendwie überhaupt nicht, dass die in irgendeiner Form kriegsmüde äh sind, ja. Machen dann die ganze Zeit diese Videos, wobei in letzter Zeit sind wohl diese Videos auch sehr selten geworden, weil wie vermutet wird dann doch wohl äh einige aus dieser Truppe äh ablebig geworden sind und vielleicht äh hat er nicht mehr genug Leute um sich herum um noch Spaß zu haben.

Pavel Mayer

Ja, ja. Ja, plus das ist ja ursprünglicher Putin irgendwie Bataillone versprochen hat zigtausend von tschetschenischen Kämpfern und so und wohl nicht wirklich viel geliefert hat. Der hat die zweimal wie groß aufmarschieren lassen zu Hause so aufm Platz, aber in die Ukraine äh Istanbul nicht so richtig viel gekommen, insofern könnte es auch sein, dass Putin irgendwie äh so ein bisschen äh ja auch keinen Bock äh mehr auf ihn hat. Man weiß es nicht. Man wird sehen.

Tim Pritlove

Ja überhaupt ist es so mit den ganzen Allianzen der der Russen so eine Sache, ne? Also China unterstützt die Russen eigentlich auch nicht direkt ja sondern die sind eher so opportunistisch unterwegs und versuchen sozusagen, äh überall sich einen Vorteil zu sichern, wo die Russen schwach werden. Aber was ja auch sehr interessant ist in dem Zusammenhang, ist die gesamte politische Konstellation mit den einstmals so verbündeten anderen Staaten äh allen voran äh. Generell gibt's in diesen ganzen ehemaligen Sowjetrepubliken sehr viel Zurückhaltung, einfach dadurch, weil. Sie befürchten, dass Putin diese Ukrainedoktrin, die er da gerade äh vertritt letzten Endes auch auf sie wieder anwenden könnte Ne, so nach dem Motto, ja ihr wart ja schon immer Teil Russlands und hier großrussisches Reich und das Ganze ist ja ohnehin eine extrem rassistisch geprägte Kampagne und da dreht sich so ein bisschen der Wind und die ganzen äh Lenker insbesondere eben in sind so sehr zurückhaltend geworden bis hin, dass sie eben auch aktiv sagen, sie würden eben Donbass Republiken et cetera äh nicht anerkennen und auch nicht die Ukraine ja und versuchen letzten Endes jetzt mehr äh sich China zuzuwenden und das kann natürlich Putin auch nicht recht sein.

Pavel Mayer

Ne und äh ich meine China, ich weiß nicht, ob du das mitgekriegt hast, hat jetzt auch das ihr Union Pay für Russland gesperrt.

Tim Pritlove

Genau, mhm.

Pavel Mayer

Vor zwei Tagen irgendwie äh immer hieß, na ja, die Russen werden halt, irgendwie für Kreditkarten dann äh für Karten irgendwie. Ja auch stärker auf das chinesische Union Pay setzen und äh Chinesen äh so zeigen ihnen jetzt einfach den großen Finger ähm so, weil einfach keinen Bock auf sekundär Sanktionen haben plus dass die Russen halt auch für die Chinesen nicht kreditwürdig sind. Ja, das vergessen halt auch viele, dass die Chinesen also was für die Chinesen vielleicht auch äh äh ja immer wichtig ist, ist Geld und äh offensichtlich in diesem Sinne äh, da da ist eher Geld zu verlieren als zu verdienen und äh Reputationsschaden und so, deswegen also hier in diesen. Machen gerade ja interessante Absetzbewegungen von von Russland.

Tim Pritlove

Also das ist. In etwa die Zusammenfassung der militärischen Slash politischen Lage, ist natürlich. Noch sehr viel vielfältiger und wir könnten jetzt hier noch. Stundenlang über verschiedenste Details hm diskutieren, aber ich denke, das ist so das, was man jetzt erstmal. Verinnerlichen sollte, dass eigentlich die Gesamtsituation ist zwar schwierig, aber nicht hoffnungslos. Ukraine ist relativ gut aufgestellt und ähm im Rahmen ihrer aktuellen Möglichkeiten ziemlich, erfolgreich. Die Russen haben einfach nicht mehr ähm die Initiative in diesem Krieg und das ist natürlich ein wichtiger Aspekt, denn, Wer die Initiative hat, der bestimmt, wo's äh wo's lang geht. Die Russen sind derzeit nicht in der Lage in irgendeiner Form äh eine weitere Bedrohung darzustellen, abgesehen natürlich von. Raketenangriffen im Hinterladen, Zerstörung von ziviler Infrastruktur. Natürlich sind äh die unmittelbar jetzt an der Frontlinie und in den besetzten Gebieten ähm gelegenen Ortschaften und Dörfer natürlich. Zerstört und äh, dort äh dürfte es ähm auch gerade in den in den besetzten Gebieten selber sehr viel Leid geben, Verschleppung, äh was nicht alles. Klar, aber davon ausgehend, dass das eben so der Status quo ist, sind die Russen derzeit nicht in der Lage, signifikantes Leid noch weiter zu vergrößern.

Pavel Mayer

War jetzt gerade ja auch in der Ukraine die Schule begonnen hat so und. Auch gehört habe, ist, dass die Russen jetzt in die besetzten Gebiete zuverlässige Lehrer geschickt haben. Die dann äh jetzt den Kindern in der Schule einbläuen sollen, dass sie irgendwie Russen sind und dass es keine Ukraine gibt und so. Ähm und äh ja also auch nicht so der Hit äh für die Kids in den besetzten Gebieten, ja.

Tim Pritlove

Eine Situation, eine Spezialsituation sollte man vielleicht noch mal kurz äh tangieren und das ist die Situation. An dem Kernkraftwerk äh dem Saborischa Kernkraftwerk bei das ist am Südufer des Teils, äh wo der so fast schon seheartig äh groß ist und dort ist eben dieses Kernkraftwerk mit sechs Reaktoren das größte Kernkraftwerk Europas und das kam natürlich in den letzten Wochen auch nochmal zu trauriger Berühmtheit, weil äh einerseits die Russen seit langer Zeit besetzt haben, aber eben selber auch als, Militärbasis nutzen, das heißt, sie positionieren dort ihre Artillerie und ähm greifen damit verschiedene Ziele, zivile Ziele vor allem in der Ukraine im Norden an, aber natürlich. Die Ukrainer dort nicht so zurückschlagen, wie sie's sonst tun würden, weil sie dann natürlich äh quasi die Gefahr laufen würden, dass Kernkraftwerk in irgendeiner Form zu zerstören. Reaktoren selber sind wohl so noch nicht getroffen worden, aber sehr viele äh der unterstützenden äh Technik drumherum. Ja und, Kühlungssysteme et cetera, haben also schon äh Schaden genommen.

Pavel Mayer

Ja plus die Stromtrasten und Anbindungen, die Werse sind zerstört worden, ja.

Tim Pritlove

Zerstört worden, vor allem auch bewusst manipuliert worden, weil die Russen natürlich diesen Strom vor allem in den Süden nach äh in die Krim äh ableiten wollten. Und verhindern wollen, dass eben weitere Stromflüsse äh in die Ukraine gehen, um also dort einfach das Land auch nochmal zu ähm unter Druck zu setzen. Ähm die aktuelle Situation ist äh die, dass dann erstmal die IA, also diese internationale äh Atomenergiebehörde, ähm. Hochgradig alarmiert war, dort eine Truppe hingeschickt hat äh und die sich die Situation angeschaut haben. Da sind wohl auch zwei jetzt noch zurückgeblieben, um die Situation weiter zu monituren. Aber mittlerweile sind durch verschiedene Vorfälle alle Reaktoren abgeschaltet worden, bis auf einen, also da läuft jetzt nur noch der Reaktor, Nummer sechs und der läuft auch nur, um sozusagen das Kraftwerk selbst mit Strom zu versorgen. Weil das wäre dann sozusagen. Das wäre dann sozusagen wirklich äh der Punkt, wo es dann wirklich knifflig wird, weil wenn das äh Kraftwerk nicht selber mit Strom versorgt wird, dann kann sich halt nicht äh kühlen und dann. Dann ist äh will ich sagen gleich Kernschmelzer angesagt, aber das kann dann auf jeden Fall zu äh einem erheblichen Störfall führen. Insofern halten die Russen dieses Kraftwerk eben wirklich da als eine Geisel, weil's einfach militärisch sehr schwierig ist dort äh vorzugehen. Noch ist dieser diese Region für die Ukrainer eben nicht wirklich angreifbar, außer aus der Ferne und das eben auch nur sehr eingeschränkt. Ähm dazu müsste dann eben weiter östlich, nochmal na so fünfzig Kilometer äh. Größerer Durchbruch äh gelingen, aber das ist eben derzeit durch die Konzentration auf die Region, Im Westen äh so überhaupt nicht darstellbar, aber könnte eben dann in der Zukunft vielleicht noch stattfinden. Sollten wir vielleicht mal zu der Energie äh Krise kommen, die. Der Rest von Europa jetzt zu erleiden hat, weil ja die Russen immer mehr das Gas einschränken und Deutschland. Und andere Länder, Italien vor allem und Österreich äh darum bangen überhaupt noch ausreichend, zu haben, um ihren Energiebedarf für Zivilbevölkerung und Industrie äh gedeckt zu bekommen.

Pavel Mayer

Ja Thema Gas, äh so was uns ja gerade in Deutschland besonders umtreibt. Unserer Abhängigkeit und da ging ja jetzt äh so in der letzten Woche die Abschaltung von äh äh Nordstream, eins äh spektakulär durch die Presse und ist auch immer noch. Aktuelles Tagesthema und ähm. Ja äh ich hatte mich dann so ein bisschen darüber aufgeregt, äh dass die Russen irgendwie vorgeben, ja technische Schwierigkeiten und irgendwie Öl was da aus einer Turbine irgendwie raustropft auf äh des des dass da Feuergefahr besteht und es ist sozusagen aus technischen Gründen erstmal abschalten mussten was halt ziemlicher Bullshit ist, weil ich habe mir immer angeguckt ähm was. Ist denn da in dieser Kompressorstation eigentlich installiert und es gibt halt dort, acht Turbinen ja die parallel laufen können plus vier weitere in Reserve ja und ähm. Das sagen auch die Leute von Siemens, die das Ding gebaut haben, äh. Ja, also das Ding kann betrieben werden, ja und so ein bisschen so ein so ein so ein Öleck kann man einfach vor Ort sogar mit Bordmitteln abdichten und das ist jetzt nicht so, ist jetzt eigentlich überhaupt kein Thema. Ähm und ähm so aber wenn man dann jetzt mal äh äh, da es gibt halt äh ja heutzutage im Internet kann man ja ähm sagen den den Fluss, durch die Pipelines quasi in Echtzeit oder täglich zumindest ja sogar teilweise in in in Echtzeit über den Tagesverlauf äh monitoren äh öffentlich, wie viel durch welche Pipeline gerade kommt und da kann man sehen, dass wir aber immer noch äh russisches Gas beziehen. So und zwar über. Über den Übergang über die Ukraine also auf der Zunge zergehen lassen ja, die Russen schicken immer noch, Gas zu uns durch die Ukraine, ja, wo man sagt, hm, Moment mal, äh wo wir ja denken, als erstes wird man irgendwie alles kappen, aber nee, nee, also das Gas über die Ukraine äh fließt halt noch weiter. Und auch über Tox Stream äh kommt auch noch Russisches Gas äh äh zu uns, ja. Nur Nordstream ist halt ähm. Ziemlich äh runter, also die, Haben halt hatten halt erstmal meinen Nordstream eins besteht eben ja auch aus zwei Röhren. Einmal irgendwie äh eine, die nennt sich äh Fluxes, Nord Stream Fluxes und Nordstream Opal sind so die beiden. Von Nordstream eins und da hatten sie eben erst die Luxus äh äh Pipeline den Fluss äh dort auf einen ich sage mal trickle äh, ähm reduziert äh und auch äh ja äh und und Opal und äh dann. Ja äh vor ein paar Tagen äh haben sie halt beide äh komplett abgeschaltet. Also da fließt jetzt gerade null über über äh Nordstream und zu den Mengen, also vorher im August, kann man sagen, war die äh Gesamtmenge aus Russland. Ein Drittel dessen gefallen, was so im März noch geflossen ist pro pro Tag. Und jetzt ohne Nord Stream ist es so, ein Viertel bis ein Fünftel äh dessen, was wir quasi beziehen könnten aus Russland maximal, das heißt wir sind jetzt irgendwo auf fünfzehn bis zwanzig Prozent, runter. Aber äh dass die Russen jetzt so lügen über über Nordstream, sagt mir, äh dass sie möglicherweise vorhaben oder sich die Option einfach gerade offen halten wollen, äh einfach wieder äh Gas zu schicken. Und äh einfach wieder ja Nord Stream hochzufahren, sagen einfach, ja wir haben's jetzt repariert und äh ja äh, läuft wieder, so. Ähm und. Dem räume ich so eine gewisse Wahrscheinlichkeit äh ein, dass sie früher oder später das das Ganze tun werden oder tun werden müssen, äh falls sie nicht äh äh große, große, Schäden vermeiden wollen.

Tim Pritlove

In Kauf nehmen wollen, hm.

Pavel Mayer

Äh äh ER für ihn Kauf nehmen äh wollen.

Tim Pritlove

Leiden wollen. Genau, weil.

Pavel Mayer

Erleiden wollen, ja.

Tim Pritlove

Kann die nicht einfach so an- und abschalten, so, ne?

Pavel Mayer

Ja und speziell bei sibirischen Pipelines und im Winter. So kommen noch weitere Probleme äh dazu, die sowohl für Gas und für Öl äh äh Pipelines zutreffen, aber dazu nochmal nochmal später extra, vielleicht nochmal äh äh zu den sozusagen zu den Gasflüssen und was das was das jetzt bedeutet, äh vielleicht nochmal äh zu Ende machen und äh. Wir beziehen ja jetzt nicht nur Gas aus äh Russland, sondern zum Höhepunkt, weil es ungefähr, ich sage mal, größenordnungsmäßig die Hälfte, das heißt wir haben schon immer ähm, die die Hälfte äh des Gases von woanders herbekommen und hm, im Wesentlichen ja Norwegen äh ist halt, beziehungsweise äh gibt es dann unter ja Nordsee sind die Nordsee Pipelines äh so aus England äh kommt auch noch England hat halt auch durchaus nennenswerte äh Gasfelder aber vor allem hat sich jetzt der LNG-Zufluss, also flüssig Gas-Importe über Tanker. Nach Europa ähm quasi verdoppelt gegen, über letzten Jahr. So und tatsächlich macht jetzt, was die Zuflüsse aktuell äh nach Europa angeht LNG jetzt der der größte äh Teil mehr als aus der Nordsee kommt, aber LNG und Nordsee äh äh Pipeline äh so, machen jetzt ja äh dass das Gross unserer ähm Gasimporte in die in die EU, geradeaus.

Tim Pritlove

Und es gibt ja dann auch die Perspektive, dass tatsächlich Ende dieses Jahres Habeck sagt äh könnte im Dezember schon losgehen und gucken. Ist eine sehr ambitioniertes äh Ziel äh zwei neue LNG-Terminals in Deutschland, die ersten beiden überhaupt äh in. Gehen könnten. Denn das hat er ja schon vor einiger Zeit äh gestartet. Also da fanden sie sehr schnell durchmarschiert und gesagt, so jetzt äh müssen wir hier mal schnell. Schnell mal was bauen und es wird halt ein neues LNG äh Terminal in äh Williams. Hafen äh gebaut. Also da gibt es ja schon einen großen äh Tiefseehafen, der schon vor längerer Zeit gebaut wurde, immer so ein bisschen. Ein bisschen unternutzt äh war aus meiner äh Perspektive. Da kommt also jetzt noch ein LNG-Terminal äh dazu und ein zweites bei Brunsbüttel, also einer Mündung der Elbe. Wird auch fleißig da angebaut und das wird wohl wirklich mit Hochdruck ähm. Betrieben und ja, könnte dazu führen, dass hier die Gasversorgung bald. Auch über diesen Weg dazukommt. Ist mich so ein bisschen überrascht hat ist, ich meine Terminal bauen und äh Schiffe anlegen lassen, das ist so das eine ähm. Aber muss ja dann auch entsprechende Gas-Pipels haben, um das Gas dann eben auch wirklich ins Netz zu bekommen, aber das scheint wohl nicht so das Problem zu sein.

Pavel Mayer

Ja, nee, also diese Pipelines transportieren ja unglaubliche ähm. Unglaubliche Mengen, also äh ja teilweise äh. Die Durchfluss äh Mengen auf den Grafen ja in Gigawatt äh angegeben und äh ja so eine so eine Pipeline ähm so eine von den Nordstream äh Pipelines kann so glaube ich ungefähr vierzig, äh äh Leistung, also entspricht sozusagen einer 40 Gigawatt ähäh Hochspannungs, Leitung äh und die sind typischerweise so zwischen ein und 2 Gigawatt ausgelegt. Also sozusagen eine Pipeline äh entspricht ja 20 Hochspannungsleitungen, ja so ungefähr. Von der Energiemenge, die da durchfließt. 20 bis 30, je nachdem. Und äh ja, Deshalb also da sehe ich weniger das Problem äh sagen im Gegensatz zum Strom, wo wir Transportkapazitätsknappheit haben, speziell nach Bayern äh äh rein äh trifft es halt fürs. Fürs Gas äh nicht so zu, aber der, wie gesagt, der eigentliche. Zu dem zu dem Speicher oder ein Speicherthema äh kommen. Äh also vorgestern hat die EU ähm ja. Noch irgendwie 4740 Gigawattstunden eingespeichert in die Gasspeicher, 189 entnommen. Ähm kann ja es gibt Tabellen, nur ganz für jedes Land und für jeden Speicher in jedem Land kannst du halt genau gucken, wie viel da drin ist, wie viel da äh am Tag rein und rausgegangen ist und wie viel man da maximal rein und. Äh äh rausspeichern kann und äh tatsächlich die die die Speicher haben Europa hat, Speicher, wo man so 11.600 Gigawattstunden pro Tag einspeichern kann. Das ist sozusagen das Maximum, was man da reinpumpen kann und wie gesagt, viertausendsiebenhundertvierzig, also sagen ungefähr ja äh fünfunddreißig Prozent oder so dreißig Prozent irgendwas in der Gegend speichern wir gerade ein pro Tag dessen, was wir maximal pro Tag einspeichern könnten. In Europa und selbst wenn die Russen jetzt das Gas komplett abdrehen würden, also auch das, was aus der Ukraine und über die Türkei äh kommt. Mhm, werden wir immer noch äh in der in der Lage äh äh weiter einzuspeichern, ja. Zwar äh dann, weniger, aber äh, Ja, also aktuell äh kommen aus Russland irgendwo, ich sage mal, von den wahrscheinlich fünf-, sechshundert von den viertausendsiebenhundertvierzig. Gigawattstunden pro Tag, die wir die wir hier speichern. Ja, also die mit anderen Worten, die Abhängigkeit grade von den russischen Gasflüssen ist nicht so groß, wie man das angesichts ehemals 50 Prozent oder so vermuten. Würde das vielleicht der erste Punkt und andere wichtige. Erkenntnis fand ich noch ähm gibt jetzt die ganzen Ländervergleiche, wie welches Land, jetzt grade wie viel eigentlich eingespeichert solle gucken, dann muss er sich auf die Deutschen oder die österreichischen äh, einspeicher äh Raten und aber. Das ist halt alles etwas äh ja ähm missleading ähm also, weil erstens ist es nicht so, dass nur weil das, sich der Gasspeicher in einem bestimmten Land befindet, äh dass sich darin befindliche Gas auch äh dem Land gehört, ja? Das ist der der eine Punkt ähm und dann sind so auch absolute Füllstände sagen halt auch relativ wenig aus, also Österreich beispielsweise hat ein relativ niedrigen Füllstand extrem viel Speicher im Vergleich zum Verbrauch. Das heißt äh österreichischen Gasspeicher werden überwiegend vom Ausland genutzt. Ja äh weil wenn Österreich seine Speicher vollmachen würde dann könnte es zwei Jahre lang nur sich aus den Speichern versorgen. Äh deswegen sind die Speicher aber im Moment in Österreich, auch äh ja eher äh noch geringer gefüllt, wobei die füllen sich jetzt auch gerade stark, aber die sind halt bei 68 Prozent beispielsweise, ja also gehören. Eher zu den äh zu den Nachzüglern beim beim Speicherfüllen und. Es ist natürlich auch zu erwarten, wenn irgendwo das Gas knapp werden wird, dann wird es in Europa. Werden, sage ich mal, äh sprich ähm, man wird also zwischen den Ländern natürlich ausgleichen, wenn irgendwo in einem Land das Licht auszugehen droht, dann wird natürlich äh sagen, wird man da aus anderen Ländern einfach Gas hinpumpen oder Strom rein äh leiten, ja, deswegen, muss man eigentlich äh sagen Europa energetisch als Ganzes betrachten und es bringt relativ wenig jetzt auf die einzelnen Länder zu gucken, wie viel die jetzt äh äh grade eingespeichert haben oder wie lange die sich jetzt, versorgen können, sondern am Ende wird's irgendwo einen Durchschnitt werden und wenn man jetzt den Prognosen. Glaubt und die sind halt auch einigermaßen plausibel. Dann äh ja wird es knapp werden, wenn wenn Russland jetzt äh komplett abschaltet und hängt so ein bisschen daran, wie hart der Winter wird aber ich sehe es eher verhalten optimistisch, gerade wenn ich auf die Zahlen gucke plus das jetzt aktuell zum Beispiel auch die deutsche Industrie. 19Prozent weniger Gas verbraucht als im Vorjahr. Ähm ja äh plus mit äh ich sage mal alle haben sich jetzt schon drauf eingestellt einfach Gas zu sparen habe ich das Gefühl der Kombination aus Sparen und Ausgleich und LNG. Substitution, äh ja wird's natürlich nicht schön werden jetzt auch für die für die Wirtschaft, aber, allein aufgrund des hohen Preises hat sich der Verbrauch auch reduziert, weil so manche Dinge einfach sich nicht lohnen oder man jetzt gerade nicht nicht macht in der in der Industrie ja nicht nur um Geld zu sparen, sondern weil einfach bestimmte Energie intensive Produktion gerade defizitär äh wäre das führt dann auch natürlich zu entsprechenden Einspar-Effekt.

Tim Pritlove

Einspareffekten aber in dem Moment natürlich auch äh Produktionseinschränkungen. Ne, also das ist ja eigentlich das, was man nicht unbedingt haben will.

Pavel Mayer

Ja. Genau. Das ist natürlich ein ein echtes Problem.

Tim Pritlove

Aber ich denke, immerhin führt es dazu, dass eben sowohl die Unternehmen, als auch die Privatverbraucher sich jetzt auch mal darüber Gedanken machen, wie man eben Gas auch wirklich einsparen. So, ne und ähm schwer zu sagen bei wie vielen Leuten diese Botschaft schon angekommen ist, aber hohe Preise sind natürlich definitiv immer ein ein Weckruf, der gut funktionieren kann. Ähm ihr habt zum Beispiel. Meiner Wohnung leider so eine Gasetagenheizung, das ist jetzt nun wirklich die äh unangenehmste ähm Heizform von allen so und habe dann zumindest mal bei den. Bädern, irgendwie das heiße Wasser abgedreht, einfach um. Verhindern, dass man einfach unnötig in irgendeiner Form diesen Apparat äh anwirft. Auf Industrieebene denke ich mal, gibt's einfach Einsparpotential durch entsprechende Umrüstungsmaßnahmen. Und ähm ja langfristig wird es natürlich jetzt auch Prozesse in Gang setzen. Ähm besonders kritische Industrien, wie zum Beispiel Stahlindustrie äh hier einfach auf komplett andere Energieformen umzurüsten. Jahr teilweise uns andere Länder schon vormachen.

Pavel Mayer

Ja, ja. Ja und meinen anderer Punkt jetzt, wenn man diesen. Gaskrieg oder wie auch immer man das bezeichnet, wobei Russland äh ja bestreitet irgendwie. Einen Gaskrieg zu führen, sondern das sind halt nur leider technische Probleme aufgrund eurer Sanktionen, so ist ja die offizielle Variante. Ähm ja, aber nichtsdestotrotz äh es ist halt klar, dass es so eine Art. Gaskrieg ist, äh der da äh geführt wird, aber äh Russland schießt sich damit einfach massiv selbst in den Fuß, weil äh. Ja, Russland sich quasi in einer Zwickmühle äh befindet an der Stelle. So und zwar. Wenn Sie uns jetzt das Gas abdrehen, was Sie offensichtlich tun, zwar nicht ganz bisher und wie gesagt, vielleicht ja äh schalten sie's ja einfach wieder ein und tun so, als wäre nix gewesen. Ähm aber wenn sie das jetzt durchziehen, wovon Habeck im Moment auch ausgeht, wie gesagt, ich, halt ich gebe Räume, dem eine gewisse Chance ein, dass sie halt plötzlich Nordstream wieder anstellen und alle irgendwie hä, was ist jetzt los? Ja aber wenn sie es jetzt durchziehen gibt's eigentlich nur zwei. Szenarien oder oder sozusagen zwischen spielt sich alles dann zwischen zwei Szenarien äh irgendwo ab dazwischen oder an einem der Extreme und zwar, Ja Das erste Szenario, was ich für das Wahrscheinliche halte, so der Westen und die Welt nehmen wir halt nur moderaten, wirtschaftlichen Schaden. Also ja, wir verlieren ein paar Prozent äh so kleine Rezessionen. Aber ähm ja äh wir kommen da. Halbwegs mitm mitm blauen äh Auge äh davon und ähm, Ja, äh Russland hat dann in dem Fall nur seine Gaseinnahmen. Verloren, ja? Die dann aber teilweise durch die hohen Preise wieder kompensiert werden, aber es ist dann halt nur einfach die die Gaseinnahmen sind weg. So Szenario 2 aber ist, Sie haben Erfolg quasi mit ihrem Gaskrieg und fügen uns schweren wirtschaftlichen Schaden zu und die europäische Wirtschaft fällt in eine tiefe Rezession Dann kann man davon ausgehen, wird sehr wahrscheinlich eine Weltwirtschaftskrise folgen, so und ähm Weltwirtschaftskrise hat, wie der Name wahrscheinlich schon sagt Auswirkungen auf die ganze Welt, also auch auf China beispielsweise und was natürlich auch in jener Weltwirtschaftskrise zu sehen war, immer wenn die Wirtschaft erlahmt. Das haben wir damals irgendwie 2tausend7 in der Finanzkrise gesehen und ähm. Dann bei bei Covid in dem Moment, wo die Wirtschaft sich verlangsamt oder abkühlt, geht halt der Ölpreis in den Keller. Oder generell Energiepreise nehmen ab, weil natürlich hier wirtschaftliche Tätigkeit äh äh runtergeht so, Tass würde also dann äh Russland doppelt treffen. Nicht nur hätten sie dann jetzt. Ja niedrigere. Einnahmen, weil sie kein Gas mehr exportieren, äh sondern der Ölpreis äh würde halt wieder entsprechend in den Keller fallen und das Gas ist ja eigentlich für Russland, eher so ein Nebengeschäft, aber ein signifikantes Nebengeschäft, vor allen Dingen war's halt immer ein sicherer und relativ gut kalkulierbarer Einnahmestrom, nicht so sehr Schwankungen unterworfen wie der Ölpreis, deswegen. Halt auch völlig irrsinnig dieses Geschäft jetzt aufs Spiel zu setzen, ja? Ist halt irgendwie so ein so ein so ein ja Ding. Was ihr einfach permanent sicheres Geld in die Kasse schaufelt und äh ja. Aber ähm nichtsdestotrotz ist es halt nur ein ein Bruchteil, vielleicht ja was zehn, 20 Prozent in der Größenordnung der Öleinnahmen, ja, sind die Gaseinnahmen. Das heißt, die Öleinnahmen sind das eigentliche, äh wo der russische Staat sich rausfinanziert. Und. Wenn die unter 50 Dollar äh äh fallen für Russland äh was halt so 70 Dollar allgemeiner Ölpreis bedeutet, weil die Russen schon im Moment zwischen 10 und 20 Dollar äh äh. Rabatt geben müssen äh auf ihr Öl, weil es sonst ihnen keiner abnimmt. So, weil da natürlich die guten Freunde Indien und China äh äh gerade äh dann äh ja äh natürlich Russland dann nicht den vollen Preis für den normalen Preis zahlen kann man sich dann auch an der Ölbörse angucken. So anderen Worten fällt halt der Ölpreis irgendwo der der was man so, normalerweise als Ölpreis kennt allgemein äh sich WTI oder brennt oder so. Ähm fällt der unter 70 Dollar ungefähr, dann fallen die Russen unter 50 Dollar und dann, äh können Sie keine Gewinne mehr aus dem Ölgeschäft ziehen. Was halt nicht heißt, dass sie nicht noch trotzdem Einnahmen haben, aber die Einnahmen reichen dann nicht aus, um die Infrastruktur zu erhalten und die Leute äh zu bezahlen. Das heißt, sie würden dann die Förderinfrastruktur auf Verschleiß fahren, ja? Ab dem Moment was zwar auch eine Weile geht, aber auf jeden Fall hm ist da äh ja wäre das halt quasi der der doppelte Schuss, also gleich beide Rohre der Schrotflinte irgendwie oder oder in in beide Beine geschossen, ja? So äh wenn äh Russland Erfolg mit dem mit dem Gaskrieg äh hat und weil die Russen. Nicht nicht so dumm sind, wie man manchmal glaubt, wenn man so von außen guckt, was sie was sie tun. So ist mein Gefühl, äh dass sie das äh sehr gut wissen, dass sie halt äh ja und deswegen da mit dem Gas eben keine kein eindeutigen Cut gemacht haben, weil sie eigentlich, des Fürchten, dass sie Erfolg haben mit dem mit dem Gaskrieg. So. Aber jetzt auch nicht einfach nichts tun können so. Dann denken ja dass wir dann denken, dass die Angst davor hätten, also irgendwo, deswegen diese diese Laviererei. Ja, und ein anderer Grund noch diskutierend äh äh wurde, ist, hm, dass wenn Russland jetzt die Förderung einstellt oder massiv zurück. Pferd, dass das zu Schäden an der Infrastruktur führt. Man kann die nicht einfach an- und ausschalten und, gibt mehrere Gründe dafür, aber ein Grund, hm. Dem ja auch erst vor Kurzem klar geworden ist, ist der aber völlig völlig eingängig ist. Äh gerade in Sibirien natürlich ist es kalt und, so Pipelines, insbesondere Öl-Pipes frieren quasi ein, beziehungsweise das Öl friert nicht wirklich, sondern wird, im Prinzip zu Teer, zu so einer Teermasse, wenn wenn das zu kalt wird und lässt sich dann nicht mehr pumpen. Ist die Leitung dicht und. Normalerweise äh es gibt halt deswegen, Heizungen, so im Prinzip ist an fast jeder Pumpstation äh ist dann auch noch mal, sind dann paar Kilometer Heizdraht um die Pipeline verlegt und da wird dann, weiß ich nicht, wann dann ein paar Megawatt an Heizleistung äh reingepumpt, entweder elektrisch aus dem Stromnetz oder manchmal wird dann teilweise äh ja. Auch äh mit ja gut mit dem Öl kann man's eher nicht so beim Gas kann man die Pipelines auch noch mit äh äh selber durch verbrennen ein eines Teil des Kases äh heizen aber der Punkt ist wohl. Wenn so eine Öl-Pipeline grade, wenn die einmal fest ist, gibt es, keine gute Methode, die wieder freizumachen, wenn das Zeugs da drin erstmal hart geworden. Ist. Vielleicht könnte man da Methoden erfinden, weiß ich nicht. Äh ähm aber es scheint im Moment so zu sein, dass es billiger ist, dann eine neue Pipeline daneben zu legen, als so eine eingefrorene äh Öl-Pipeline oder korgulierte Ölpipeline irgendwie, den den den Teer da rauszukratzen, sage ich mal. Ähm oder weiß ich nicht ähm wahrscheinlich, dann Methoden, wenn's nötig wäre mit irgendwie irgendeinen Roboter, der sich dann da durchbohrt und einen Heizdraht hinter sich herzieht, könnte ich mir vorstellen, aber äh so ja äh aber eigentlich äh will man das nicht. Und wir haben ja auch und bei Gas. Eben auch so, dass ich dann bei niedrigen Temperaturen, Hydrate bilden, die dann den Rohrquerschnitt reduzieren, so dass äh die ganze Berechnung, die ganzen Durchflussberechnungen nicht mehr stimmen plus, dass sich halt, Eis, um die Sensoren herum bildet, die dann zum Beispiel den Druck ermitteln und so. Das heißt. Da entgleitet dir plötzlich die Kontrolle über die die den Betriebszustand der Pipeline, weil du keine verlässlichen Messwerte. Ja als Plus. Das dann eben ja bestimmte Ventile oder Verteileinrichtungen oder Ähnliches äh so da. Äh oder äh speziell bei bei dort an Stellen, wo dann Druckminderung oder so stattfindet, ähm ja die Dinger dann auch einfach zufrieren und äh dann sind's auch nicht nur die Pipelines, sondern vor allem auch die Fördereinrichtungen, also sprich die eigentlichen Quellen und da wo es wo es halt rauskommt. Und wenn man die einmal abriegelt, dann äh ja, kann's eben auch sein. Wie gesagt, das Zeugs friert zu und du musst eigentlich ein neu bohren. Dann so und. Das äh ja werden dann halt zusätzliche äh Kosten plus mein, was die Russen ja deswegen tun, ist äh dass sie dann am Ende der der Pipeline gerade Öl ab. Nein Gas abfackeln im Moment, um das alles auch so ein bisschen in Bewegung. Zu halten, aber die Mengen äh sind da nicht sehr groß, aber es kosten natürlich trotzdem auch Geld, so eine Pipeline. In Betrieb zu halten und ähm ich sage mal Öl äh oder oder Gas aus Sibirien. An äh die europäische Grenze zu pumpen, um es da abzufackeln, ist jetzt auch nicht äh äh gerade so toll, obwohl, ausgerechnet, dass das. Wahrscheinlich eher in der Größenordnung von äh ein paar Millionen pro Tag kostet das vielleicht höchstens 20 oder 30 äh äh Millionen, das heißt äh also der Betrieb der der Pipeline oder auch noch noch nicht mal ähm, sodass äh im im Vergleich zum Wert des Gases, was halt nicht verkauft wird, das ist das ist dann der der größte Schaden oder der Wert. Öls. Also sie könnten sie auch sagen wahrscheinlich sich leisten, sie weiter zu betreiben um das am Ende zu verbrennen, aber ja. Schlau ist das nicht. So schlau ist das nicht und dann. Wahrscheinlich gibt's auch wenig Erfahrung dann mit solchen Betriebszuständen oder äh weil ist wahrscheinlich noch nie vorgekommen. Teilweise das dann über so lange Zeit Durchflüsse oder Abflüsse dermaßen reduziert worden. Das heißt, keiner kann wahrscheinlich auch so richtig sagen. Wie schlimm das am Ende wird für die Infrastruktur und ähm.

Tim Pritlove

Also ich habe das Argument äh noch gelesen, das kann ich aber jetzt nicht qualifizieren. Vielleicht kannst du das ähm. Wird's ja kalt so auch äh in Russland, das heißt auch dort dürfte der Gasbedarf ja äh steigen und wenn sie quasi. Den Output ihrer Pipelines dann in den Eigenverbrauch lenken und nicht ähm ihre eigenen Speicher füllen, dann könnten sie ja einen Teil dieses Druckes auch abnehmen. Die Frage ist, ob das ausreicht, ob das irgendwie mit den Mengen, die sie äh fördern und äh normalerweise nach Europa äh schicken, in irgendeiner Form vergleichbar ist und ob das überhaupt technisch auch machbar ist.

Pavel Mayer

Tja hm also ich würde das halt stark bezweifeln, äh dass irgendwie Russland. In der Lage ist, irgendwie solche Mengen an Gas oder Energie. Nur halbwegs sinnvoll in in irgendetwas Sinnvolles umzuwandeln. Als werfen dann jetzt Bitcoin-Farmen äh äh an oder so.

Tim Pritlove

Sinnvoll muss es ja nicht sein, ja? Es muss ja sozusagen nur ihre Pipelines am Leben erhalten.

Pavel Mayer

Ja, ja. Also. Ja äh ich ich denke, es wäre managbar, ja. Also ist nicht zwangsläufig, dass äh die jetzt alle einfrieren ähm aber äh das ist halt eine delikate Geschichte. Ja äh solche äh äh Betriebsänderungen. Das, was mit äh keiner weiß so genau, es gibt, glaube ich wenig Erfahrung und die Tatsache, dass jetzt dann auch noch die ganzen ausländischen Experten weg sind, die halt einen Großteil des Betriebs natürlich übernommen, haben so und der Wartung übernommen haben macht das äh sozusagen so eine, ich nenn's mal Sonderbewirtschaftung des Pipeline-Systems nicht gerade einfacher, weil das ist nicht, Es ist nicht trivial, he? Das ist nicht wie so eine Wasserleitung, die du äh an und auf drehst, sondern ähm ja will halt schon vernünftig betrieben sein und äh da gibt's gibt's viel bewegliche Teile, viel was kaputt gehen kann und, Ich sehe da sagt hohes hohes Risiko und. Schwierig, also wird wird auf jeden Fall eine echte Herausforderung äh für Russland seine seine Infrastruktur da. Dazu managen. So, ja aber finanziell. Sind die Einnahmeverluste eigentlich des des Grass. Plus die Abschreibung, also das ist dann, das Gas plus die die Pipelines werden ja auch älter, wenn sie da, selbst wenn sie nicht betrieben werden, ja äh nimmt ja die Lebensdauer ab und die Abschreibungskosten. Sind sind halt auch nochmal das, was was richtig ins Geld geht, also höher als die Betriebskosten jährlich.

Tim Pritlove

Das Ganze wirft er jetzt auch noch mal so einen Blick auf die Sanktionen, die jetzt über Russland äh verhängt wurden und das hm. So langsam in den Zeitraum, wo alle damit rechnen, dass die Sanktionen auch Wirkung zeigen. Kurzfristig ist das halt jetzt durch die hm erhöhten Einnahmen, durch die erhöhten Energiepreise äh etwas äh kompensiert worden, aber wo äh Russland mit all dem Geld ja auch nichts anfangen kann, ist beim Einkauf von Hochtechnologie. Bin mir sicher, dass der Schmuggel und illegale Importbereich äh enorm floriert so, aber ob das auch nur ansatzweise das kompensieren kann, was halt äh vorher an Technologieflow nach Russland gegangen ist, das äh darf man dann doch wohl bezweifeln. Das betrifft. Zwei Bereiche, denke ich mal, vor allem. Einerseits halt, um noch mal kurz bei der Energie zu bleiben. Die ganze Wartung. Aber vor allem auch die Weiterentwicklung, technische Weiterentwicklung, Äh all dieser ganzen Pipelines und Förderanlagen ist eben auch zum großen Teil von europäischen Know-How und äh europäischen oder internationaler Technik. Elektronik et cetera ähm abhängig, ja? Nicht ohne Grund waren ja Shell und viele andere dann Energieunternehmen in Russland dort aktiv und die haben sich nun alle zurückgezogen und damit geht natürlich eine ganze Menge Wissen und eine ganze Menge Fähigkeiten und eine ganze Menge Ressourcen raus. Das heißt für die Russen auch schwierig dieses ganze äh diese ganze Energieinfrastruktur, die Produktionsinfrastruktur auch nur ansatzweise weiter zu betreiben, geschweige denn in irgendeiner Form zu managen und auszubauen.

Pavel Mayer

Siemens war beispielsweise auch sehr aktiv in Russland im gesamten Energiesystem und auch ja bei den Turbinen unserer Siemens hatte überall seine Finger drin und die haben sich meines Wissens auch komplett zurückgezogen.

Tim Pritlove

Mhm, genau.

Pavel Mayer

Aus Russland.

Tim Pritlove

Und äh der andere Bereich ist natürlich vor allem die ganze äh Elektronik und das macht's ihnen natürlich jetzt auch schwer ähm Waffentechnik, nachzuproduzieren, also verschiedenste Systeme stehen schon so im Verdacht äh. Sozusagen nicht mehr verfügbar zu sein, also Cruise Miss Highs et cetera, ferngelegte äh Raketen und auch diese ominösen. Äh Raketen, die auch arschteuer äh sind und eben einen extrem hohen Elektronikbedarf haben. Das kann Russland alles gar nicht mehr bauen. Die haben schon Probleme jetzt in irgendeiner Form Panzer noch nachzuproduzieren. Das wird sich natürlich jetzt äh auswirken. Ist, glaube ich, in Russland irgendwie um 75 Prozent runtergegangen, weil sie eben auch hier einfach die ganzen Komponenten nicht mehr bekommen. Da haben wir ja schon die europäischen Automobile äh Herstellerprobleme an alles ranzukommen, aber in Russland fällt das einfach jetzt, komplett aus und das wird natürlich auch nicht unbedingt dazu beitragen, dass sie diesen Krieg besser führen können. Also jetzt einfach, was die konkrete Pro-Es betrifft, überhaupt erstmal Gerät äh wieder ins Land zu bekommen oder die Ausfälle, äh die real sind, auch nur ansatzweise zu kompensieren. Verschiedene Schätzungen. Keiner weiß das so ganz genau, was Russland bisher an Material tatsächlich eingesetzt hat, aber ich denke man kann äh schon davon ausgehen. Bei dem. Hohen Feuerrate, die sie ähm zum Einsatz gebracht haben, sowohl ihre Munitionsdepot schon extrem gelehrt sein dürften. Ich habe so Schätzungen von 35 Prozent ihrer Artillerie Munitionsbestände ähm gelesen. Das ist natürlich jetzt alles ankonform. Das sind alles nur nur nur Schätzungen und Hochrechnungen und keiner weiß das genau und ich glaube, das weiß noch nicht mal Russland ganz genau. Aber es ist definitiv so, dass sie halt in zunehmendem Maße auf altes Gerät zurückgreifen, sowohl bei den Panzern als eben auch bei anderen äh Fahrzeugen, die holen jetzt irgendwie. Uraltechnik aus der Sowjetzeit äh aus irgendwelchen Lagern, wo überhaupt nicht klar ist, ob die überhaupt funktionieren, inwiefern die äh überhaupt noch fit gemacht werden können, beziehungsweise wenn sie fit gemacht werden, wie fit sie dann für den kommen bald auch tatsächlich äh sind. Ja und äh da sie eben auch in der Autoproduktion äh Produktion von so vielen Dingen ähm jetzt hinterherhängen, denke ich mal in diesem Winter die Situation an der Stelle, was die eigene Produktion betrifft für Russland auch nicht einfacher werden.

Pavel Mayer

Ja ähm mein ich gucke halt mich auch immer. So was was passiert in in Russland eigentlich? Wie ist die Situation denn in in Russland so für den sag mal normalen Bürger und. Im Wesentlichen kann man's eigentlich fast zusammenfassen, dass die Situation in Russland erstmal nicht anders ist als bei uns, nämlich alles ist ein bisschen teurer geworden. So wobei in Russland die Sachen viele Sachen sich stärker verteuert haben als bei uns oder unterschiedliche Sachen, aber erstmal merken wir alle, nur sowohl in Russland die Leute, als auch hier, dass einfach Dinge teurer werden, so von Zusammenbruch, so ist jetzt äh. Kann jetzt weder in Russland die Rede sein noch noch bei uns ja also die Supermärkte sind voll und die Bahnen fahren und es gibt Sprit an den Tankstellen, wenn auch zu ja deutlich erhöhten, äh Preisen im im Moment, aber ja das Stromnetz ist stabil und das kommt aus der Leitung und eigentlich ist es alles, ich sage mal, alles, außer, dass es halt teurer geworden ist und so ungefähr. Ist es in Russland im Prinzip, auch, wobei dort nicht sichtbar ist, dass viele Marken halt verschwunden, sind natürlich IKEA, McDonald's, äh ähm Autos äh gerade sind, haben sich Autopreise haben sich verdoppelt und Neuwagen sind sind sind kaum äh zu kriegen. Also da, merkt man's wohl am meisten und auch Lebensmittel sind teurer geworden und Packungsgrößen kleiner und irgendwie Fettanteil in der Butter wurde reduziert und Soja lauter so ist aber kleine Dinge aber ähm. Ja im Grunde genommen ja plus ein Haufen Leute haben ihre Jobs verloren, aber, unterm Strich äh so ja es ist äh jetzt ist jetzt nicht schlimm in in Russland, ja, also nicht nicht schlimmer äh äh nicht schlimmer, schlimmer geworden äh im Vergleich äh zum vornehmen Krieg als als bei uns für normale Leute, würde ich jetzt äh einfach mal so so einschätzen und äh ja, Russland hat ja auch noch irrsinnig, Reserven an vor allem irgendwie alter Munition und die die hält sich auch, sodass also meine Schätzungen und und und Berechnungen ja auch. Von Experten übereinstimmen würde ich eher sagen, dass Russland irgendwie noch Also das es noch zwei Jahre sind bis hin die Munition ausgeht, aber das andere Ding ist, sie können ja nicht ihre Lager bis irgendwie auf null reduzieren jetzt, weil sie müssen ja noch eigentlich für den Fall, dass dann, die NATO. Ich meine ideal wäre natürlich klar, die Russen verfeuern jetzt irgendwie alles, dann geht ihnen komplett die Munition aus und dann brauchen wir nur noch reinzurollen so und sie haben nichts mehr äh äh aber das wird natürlich nicht passieren so in die Situation werden die sich natürlich nicht bringen und. Äh Russland kann wahrscheinlich auch gerade für jetzt so einfache Waffen wo sich ja seit 100 Jahren nicht viel geändert hat an der Konstruktion. Ähm so. Können die die Produktion wahrscheinlich auch hochfallen. Wir haben Rohstoffe, sie haben die Energie und sie haben wahrscheinlich auch noch irgendwo alte Maschinen äh rumstehen. Einzige Probleme sind wahrscheinlich Leute, also Leute zu finden, Mitarbeiter, aber das wird sich. Also sie können zumindest äh nicht innerhalb von zwei Jahren auch die Produktion so hochfahren, dass es ihnen zumindest an an dummer Munition äh wird's ihnen halt nicht nicht mangeln äh so äh wahrscheinlich auch an einfachen äh Waffen nicht, aber wie schon richtig sagtest, jetzt, Präzisions äh Munition oder ganz äh neue Waffen, da könnt's halt schwierig werden, weil einfach, Russland nicht geschafft hat, eigene Prozessorindustrie äh zu entwickeln hier irgendwie ja äh also gut, aber für manche Waffen reichen auch 20 oder 30 Jahre alte Chips.

Tim Pritlove

Ja nur dass diese Waffen halt nicht für diesen Krieg mehr reichen. So ich meine nicht ohne Grund klopfen sie dann im Iran an und holen sich äh Drohnen deren Qualität sowohl nicht so zufrieden sind. Das neueste Gerücht ist, dass sie jetzt sogar in Nordkorea anklopfen, um irgendwie Waffen zu bekommen. Also es ist jetzt nicht so dass sie äh problemlos alles ausrüsten könnten, ne und gerade an so einem Mobilmachung, abgesehen von den politischen Problemen, der das mit sich äh bringt. Das haben wir ja vorhin schon auch wieder diskutiert und früher auch schon mal debattiert. Es wäre technisch wahrscheinlich einfach überhaupt nicht durchführbar weil sie einfach überhaupt nicht die Ausrüstung haben. Sie haben ja noch nicht mal die Ausrüstung für die Soldaten, die jetzt dort kämpfen, ja? Denen fehlt. Alles, den fehlt irgendwie Winterklamotten, denen fehlen Helme, denen fehlen äh äh schusssichere äh Westen, den den den fehlen auch einfach moderne äh Gewehre äh et cetera, Socken.

Pavel Mayer

Und und Hosen.

Tim Pritlove

Und Essen und also alles so, ja? Es ist einfach äh ein ein totales Elend. Gibt dann diverse äh Berichte von Soldaten. Ja dann äh dort im Einsatz waren jetzt auch Bücher geschrieben haben darüber, ne, also einfach geflohen sind, gesagt haben, ich will mit dem Scheiß nichts mehr zu tun haben, das ist alles äh nicht mehr. Vertretbar, wenn man sich anhört, was die da für für Storys erzählt haben, wie auch innerhalb der Armee da miteinander umgegangen wird und was das für ein Hauen und Stechen ist ähm ja also ich weiß nicht ich sehe das nicht, dass sie das alles so konsolidiert bekommen, dass sie in der Lage sind dann auch groß zuzuschlagen.

Pavel Mayer

Ne, wobei wobei man natürlich auch immer aufpassen muss, äh solche, ich sage mal, Berichte, die auch wenn sie wahr sind und die meisten ich halte sie auch für wahr äh so äh jetzt wirklich zu verallgemeinern äh sind oder für die gesamte Truppe äh gelten, sondern was auch klar geworden ist, ist, dass es da doch erhebliche Unterschiede äh äh gibt, ja äh und das ist halt viele Truppen gibt, ja wo die Zustände erbärmlich sind, aber es ist nicht so, dass die Russen jetzt äh dass das russische Militär völlig disfunktional äh wäre, sondern man merkt ja, hat's schon, dass sie auch denken können und sich anpassen und jetzt nicht nicht völlig irrsinnige Dinge. Tun, also insofern ja äh würde ich eher sagen, wahrscheinlich ein sehr sehr gemischtes äh äh Bild, aber natürlich klar, Motivation, wo soll die herkommen? Zumal hm es wohl auch aus mir völlig unverständlichen Gründen Probleme gibt mit der Bezahlung, deshalb, viele Soldaten unzufrieden sind, weil sie die versprochene Zulage nicht kriegen, äh weil wohl teilweise offiziell die, gar nicht In der Ukraine im Einsatz sind, sondern laut dann offizieller Militärunterlagen, sagen auf Übung in Russland und deswegen die Leute keine sagen Kriegszulage äh äh bekommen, weil äh sie offiziell gar nicht da sind, äh wo sie wirklich sind und ähm ja, das hilft natürlich jetzt jetzt auch nicht unbedingt und das das ist das. Äh kann ich jetzt nun wirklich nicht nachvollziehen, äh dass das ist da dann auch noch am Geld lumpen lassen, weil viele der russischen Soldaten. Scheinen ja durch Geld motiviert zu sein, was ja alles mehr oder weniger Freiwillige sind. Ähm.

Tim Pritlove

Hat auch damit zu tun, dass du natürlich einen extrem hohen Korruptionsgrad äh hast und dass äh viele dieser Gelder vielleicht durchaus dahinfließen, aber dann eben äh bei irgendwelchen Zwischenstationen Bei Vorgesetzten äh, hängen bleiben, die überhaupt nicht auszahlen und äh das äh selber alles einstreichen. Das ist halt das, was ich meine. Also dieses äh. Die gesamte Korruption des Landes ähm. Trägt nicht dazu bei, dass dieser ganze Apparat effizient funktioniert.

Pavel Mayer

Ne, effizient nicht, aber. Was schon interessant sind, also ich habe in letzter Zeit auch ein bisschen aktuelle Reiseberichte, so von Reisebloggern, die in äh auch Russland viel unterwegs waren angeschaut auch in abgelegenen Gegenden und Dörfern und was man sagen muss, aber es ist schon das durchaus die, Infrastruktur, in, weiten Teilen äh Russlands sehr ordentlich ist. Ich meine Moskau sowieso, Moskau haben sie halt wirklich schick gemacht. Vor allem der der Bürgermeister, der auch so ein bisschen als potentieller Nachfolger im Übrigen für Putin gehandelt äh wird, der halt sich außer Politik sehr großen Politik rausgehalten hat und vor allem nur gesagt hat, hey, wir machen jetzt Moskau schick. Aber zum Beispiel das das Reisen in russischen Zügen und und so die sind die sind super, ist ja fast alles irgendwie Nachtzüge mit mit Abteilen und so, die die Züge äh fahren und die Bahnhöfe sind schön renoviert und gestrichen und äh ja also. Sagen muss, also schon von der so öffentliche Infrastruktur sieht im Großen und Ganzen besser aus, als sogar in vielen westlichen äh Ländern äh ja äh geschweige denn in der Ukraine oder in ähm, jetzt Moldawien äh oder oder so, wo ich wo ich das gesehen habe. Also sie da sind da ist Russland hat halt schon man sagen signifikant Geld auch in den letzten zehn Jahren so in in Infrastruktur, in öffentliche Infrastruktur gesteck das das muss man eben auch sehen und und anerkennen na ja.

Tim Pritlove

Alles anerkennen, aber äh jetzt wo SKF sich auch aus Russland zurückgezogen hat, haben sie halt das Problem, dass sie derzeit noch nicht mal mehr Kugellager für ihre Waggons bekommen und sie sitzen im zunehmenden Maße auch ein Wartungsproblem auf der Schiene haben. Wenn sich das noch äh versteht, dann geht auch wirklich eine ganz ganz wichtige Infrastruktur verloren, die für äh Russland essenziell ist, insbesondere für die Kriegsführung, ne, weil alles auf Eisenbahn basiert, ne. Also ich wäre da nicht ganz so optimistisch, aber im Einzelnen kenne ich's natürlich jetzt auch nicht, wie die Situation, äh ist, es verdichtet sich lediglich, dass einfach die Probleme tendenziell, größer werden und nicht kleiner. Inwiefern das jetzt Tipping Points auslöst, das muss sich zeigen, nur. Es ist nicht so, dass ich jetzt irgendetwas verbessern würde in Russland und wenn die wirtschaftliche Aktivität halt noch weiter einbricht, dann wird's äh knifflig, weil nur mit Energie allein kannst du so ein Land halt auch nicht fahren.

Pavel Mayer

Ja also, Wobei der Weg nach unten ist sehr, sehr lang. Ich meine, bei Nordkorea kann man halt äh so ein bisschen natürlich sehen, wie wie weit nach unten. Es ist gehen kann und wie wie wie lange äh so was läuft oder oder Venezuela auch, ja, aber, Ähm ja also da ist Russland in der äh ich sage mal in einer deutlich besseren Verfassung und es ist dann schon erstaunlich, dass trotz der ganzen Korruption äh, scheint da trotzdem eine ganze Menge Geld an den Stellen angekommen zu sein, auch wo es. Wofür es gedacht, weil es jedenfalls mein mein Eindruck äh sich bei Straßen, Bau und und öffentlicher Infrastruktur und Regierungsgebäuden und so. Die ist. Offensichtlich war dann genug Geld da, dass die Leute sich sich da irgendwie ihren Teil abzwängen und ich meine die die Regel äh für für Korruption und Diebstahl im Putin äh Regime äh lautet ja so äh dass man halt. Zwar ja stehlen darf, sage ich mal, aber nur von den Richtigen und nicht zu viel als einem rangmäßig zusteht. Ja, also äh und das ist halt nicht wirklich genau geregelt, da muss man dann selber so ein bisschen als korrupte Person so ein bisschen Sensibilität und äh beweisen, dass man halt nicht nicht die Hand nicht zu weit aufhält, äh weil. Dass dann halt ähm dazu führen kann, dass man dann einfach irgendwie verschwindet.

Tim Pritlove

Sehr viel wichtiger noch als die wirtschaftliche Situation in Russland ist die politische Situation in Europa, vielleicht jetzt so zum, Abschluss der Sendung können wir ja nochmal ein bisschen darüber sinnieren, wie es denn damit so aussieht. Die Befürchtungen sind ja groß, dass durch die Energiekrise und durch ähm sonstige politische Störmanöver äh der Rechten in Europa. Die ähm doch bisher noch weitgehend ungebrochene Solidarität Europas und der europäischen mit äh der Ukraine in irgendeiner Form in Gefahr geraten könnte. Ähm Bisher denke ich, wenn Putin drauf gesetzt hat, dass seine Maßnahmen und insbesondere seinen Versuch hier über äh das Gas für Unruhe zu sorgen, hat es nicht unbedingt dazu geführt. Man könnte natürlich jetzt argumentieren, dass die Hilfe europäischen Länder schon immer hätte sehr viel größer sein müssen, als sie es bisher war oder dass sie eben auch noch sehr viel stärker hätte mhm vorgenommen werden müssen von Anfang an. Da bin ich auch ganz mit dabei. Also ich war Von der Geschwindigkeit, mit der alles angelaufen ist, nicht so begeistert. Andererseits ist der Zug auch jetzt ein wenig ins Rollen gekommen und es ist nicht unbedingt davon auszugehen, ähm durch ein einzelnes singuläres Wahlereignis oder so äh die Gesamtbewegung ähm, nachlassen würde. Wie siehst du das?

Pavel Mayer

Ja so ein Ding ist ja ich glaube nicht die nächsten Wahlen sind ja in Italien wo. Halt aber auch die, also die die vermutlich stärkste äh ja jetzt rechtspopulistische äh Partei äh deren Führer aber auch äh gesagt hat äh, na ja ähm selbst wenn wir Italiener jetzt unsere Unterstützung für die Ukraine einstellen würden, der Rest Europas und die USA nicht die Unterstützung äh für die Ukraine einstellen, aber wir werden halt äh ja unsere Beziehungen äh äh zu unseren Bündnispartnern massiv schädigen so und deswegen auch wenn wir irgendwie nicht die Ukraine nicht unterstützen wollen äh so. Es gibt halt keine Alternative, ja äh so für einzelne Länder sich da jetzt allzu äh sehr rauszuziehen, ja, sondern Da ist der Druck einfach extrem äh groß und äh der Preis sagen dann auch für das Ausscheren äh vermutlich ja äh hoch und äh langfristig äh einfach hoch, wenn da jetzt ein Land sagt. Also machen wir nicht. So, deswegen ja gebe ich dir völlig recht. Selbst wenn irgendwie ja es kann sich niemand in Europa, erstmal so richtig rausziehen oder eine eine Kehrtwende machen und selbst wenn das passiert, würde es wohl am Verlauf nicht viel ändern, weil am Ende ist entscheidend, was die USA. Tun. So und Europa muss da mitziehen.

Tim Pritlove

Natürlich immer noch die Chance, dass es sich in den USA ändert. Ja, da stehen jetzt die Midterm Elections äh an im November. Typischerweise. Gewinnen ja dann immer die anderen so das heißt alle sind bisher davon ausgegangen dass die Republikaner dann sowohl im äh im Haus. Kongresses als auch äh vielleicht im Senat wieder die Mehrheit übernehmen könnten, das wäre natürlich für die Präsidentschaft von beiden hm. Suboptimal, allerdings. Dreht sich da ja auch äh gerade der Wind, wie nachhaltig das ist, wird man dann noch äh sehen müssen, aber der ganze Trump-Skandal, also der eine Millionste Tramskandal, der jetzt da gerade wieder läuft, um diese ganzen geklauten, Geheimdokumente, der entfacht doch schon eine ganze äh ähm neue Dimension, weil es halt durchaus sein kann, dass Trump ähm. Tatsächlich jetzt mal angeklagt wird und vielleicht sogar auch verurteilt wird, aber davon abgesehen hat sich einfach ähm. Der politische Wind ein bisschen gedreht, weil den Amerikanern irgendwie die ganze Nummer wohl dann doch äh ein wenig zu heiß zu sein scheint derzeit, ja, also da wird äh jetzt geschickt von den Demokraten argumentiert und sozusagen zwischen Republikanern und mager äh Republikanern unterschieden und äh vielleicht lässt sich hier äh dieser Rollback noch ein wenig Container, das, Das wird man dann sehen.

Pavel Mayer

Ja, plus ich meine, eine Sache äh. Die jetzt auch eine Technikalität, die mit diesem zu tun hat. Ähm ist äh das äh. Mein bisher hat der Präsident immer die Hilfen. Wurden dann auch immer im Kongress beschlossen so. Jede einzelne, aber hm gleichzeitig autorisiert ihnen der Act. Per Gesetz quasi auch selber äh die äh Ukraine mit allem unterstützen zu können, was das amerikanische Militär herzugeben hat. Ja das heißt. Er kann dann zwar vielleicht nicht dem also großzügig Wirtschaftshilfen oder so äh gewähren, aber im Prinzip äh alles, was irgendwie aus dem aus dem Militärbudget finanziert werden kann und darüber hinaus so kann er dann ohne dass jetzt äh ja das Haus was er normalerweise die Haushaltshoheit hat oder der Senat, dass die da so ohne weiteres dazwischen funken können. Also selbst für den Fall. Ähm für den Worst Case würde das jetzt nicht bedeuten äh so, dass da jetzt eine Kehrtwende stattfindet, außer wenn eben Biden oder die Demokraten oder so sich jetzt entscheiden würden zu sagen, nee. Aber es wird glaube ich in den nächsten fünf bis zehn Jahren äh erstmal nicht der Fall sein oder 20, keine Ahnung, so wie Afghanistan halt auch 20 Jahre gedauert, bis man sich dann überlegt hat. Das wird uns jetzt teuer.

Tim Pritlove

Zum Abschluss, ich weiß jetzt nicht, ist immer ein bisschen schwierig mit den äh Vorhersagen. Was solche Kriegssituationen äh betrifft ähm aber wie schon mehrfach. Angedeutet die nächsten zwei Monate werden auf jeden Fall sehr interessant was die Gegenoffensive der Ukraine betrifft und die weitere Verstärkung. Dem Zeitpunkt, wo der Winter, kommt oder der Herbst sich zumindest so breit gemacht hat, dass das schon für nennenswerte äh Änderungen sorgt, dann muss man nochmal evaluieren Einschätzung von all den Analysten und Experten. Ja, ich meine, man kann ja im Prinzip ja jede Meinung finden, die die einem jetzt gerade so äh passt. Ich versuche mir immer so ein bisschen so einen Mittelwert zu bilden und gewinne so ein bisschen den Eindruck. Es gibt Leute, die halten es vielleicht nicht unbedingt für wahrscheinlich, aber zumindest auch nicht für unmöglich. Dass die Ukraine noch binnen dieses Jahres ein sich einen Vorteil erarbeiten kann, der langfristig dazu führen kann, dass äh Russland einfach zurück. Zurückziehen muss. Andere denken, dass der Konflikt sich auf jeden Fall noch bis ins nächste Jahr ähm deutlich verschieben wird, bevor solche Tendenzen äh absehbar sind. Ähm dem habe ich wenig hinzuzufügen. Also ich kann da keine eigene Einschätzung abgeben. Das wäre jetzt mal echt sehr äh vermessen.

Pavel Mayer

Ja, also ich fand jetzt für die Frage sagen sowohl im Westen. Als auch äh in in Russland, insbesondere in Russland herrscht immer noch in den Köpfen. Vor, so der Gedanke, Russland kann eigentlich nicht verlieren. Ja, es ist also gerade für die Russen ist es in den Köpfen völlig ausgeschlossen, dass sie gegen ein Land wie die Ukraine, verlieren könnten. So und auch im Westen in den Köpfen, ich meine, war ja am Anfang gehen ja alle davon aus, so eine Woche, dann ist die Ukraine platt, auch inzwischen hat man jetzt Hoffnung geschöpft aber in vielen Köpfen ist auch der Gedanke, dass Russland verlieren könnte, so ist irgendwie schwer mit lang gehegten Überzeugungen zu vereinbaren, so von sagen wir mal Erinnerungen an die alte, große, mächtige Sowjetunion, die irgendwie aber doppelt so viele Leute äh hatte wie Russland äh äh heute und irgendwie fünf Mal so starkes äh Militär und so. Das ist irgendwie immer noch in den Köpfen drin und auch wie gesagt auch gerade in in in Russland äh ja herrscht quasi so ein Unbesiegbarkeitsmythos. Und, der Krieg wird halt erst dann zu Ende gehen, wenn äh ja auf der einen Seite in Russland äh so vielleicht sich die Überzeugung äh langsam einsickert in die Köpfe, dass man vielleicht doch verlieren könnte oder am Verlieren ist äh so, das ist quasi eine Sache und im Westen. Wäre es eben auch wichtig, dass das da in vielen Köpfen dann ebenfalls die Überzeugung, Einsätze zu sagen, hm ja die Ukraine kann schon gewinnen und auch vielleicht ein bisschen die Angst davor, dass Russland verlieren könnte. Äh ja ähm so ein bisschen zurückgedrängt wird und dass man der Ukraine dann wirklich auch die schweren Waffen und Waffensysteme liefert, die es braucht, um dann eben auch militärisch entsprechend Erfolge äh zu erzielen und im Moment geht es ja in die Richtung, aber äh. Habe nicht das Gefühl, dass wirklich aus sozusagen, dass der Westen irgendwie alles liefert, was er liefern äh äh könnte immer noch nicht so, ja.

Tim Pritlove

Oder auch nicht die Industrie so weit hochfährt wie sie hochfahren äh könnte ja also ein klares Commitment an die Waffenindustrie zu sagen wir produzieren jetzt hier einfach mal für die Ukraine ähm und fahren einfach alles hoch. Das äh hat's ja so auch noch nicht.

Pavel Mayer

Und das das braucht auch immer seine Zeit und äh wie gesagt. Auch schon erwähnt, im Zweiten Weltkrieg war dann auch oder vor dem zweiten Weltkrieg war dann auch als für die amerikanische Unterstützung an England ging und so, ha, warum liefern wir den Engländer nicht. Genug Waffen und so und fahren nicht unsere Industrie hoch und das hat dann damals äh alles auch so zwei, drei Jahre gedauert, bis das in in in Gang gekommen. Ist und das wirklich die Hilfe dann äh wirklich in großen Umfang geflossen ist, wie das hier jetzt sein wird, weiß man nicht. Aber ähm also. Meine Sicht auch eben, weil wie gesagt Russland kann sich nicht vorstellen äh zu verlieren. Ähm so und der Westen zögert halt auch äh so ein bisschen mit, jetzt ja wirklich aus vollen Ohren äh da da in die Ukraine zu unterstützen und ähm. Und das in Verbindung mit, dass die Ukraine ja sagen dann schon mal einen Nachteil quasi bevölkerungsmäßig von 1 zu 3 hat, äh der aber ausreichend war, um die Russen zum zum Stehen zu bringen, aber, um jetzt eben tatsächlich äh diese militärische Stärke. Aufzubauen, diese Übermacht aufzubauen, die erforderlich wäre, um äh die Russen wirklich aus allen besetzten Gebieten äh zu vertreiben. Ähm was ja deren Ziel ist, äh so dass sehe ich, wiederum auch in absehbarer Zeit nicht nicht wirklich. Das heißt, das Beste oder Maximale, worauf die Ukraine hoffen kann, ist eben in der Kerston äh Region. Erfolgreich zu sein und äh wenn das der Fall ist glaube ich ähm wird es erstmal auch wahrscheinlich wenig Bewegung geben, weil dann die Fronten erstmal weiter verhärtet äh sein werden und dann ja wird's dann irgendwie weiter in so einen äh Wirtschafts- und Artilleriekrieg äh äh hineingehen mit unterschiedlicher Intensität Und ja sich sich eher weiter verfestigen, kann ich mir vorstellen. Dann natürlich mit äh und ähm. Wovon und im Moment sagen wir mal tickt die Zeit so ein bisschen für die Ukraine. Aber äh so äh durchaus langfristig jetzt über ein halbes Jahr weg oder so kann's durchaus sein dass es dann auch den Russen gelingt zumindest äh ja wieder mehr Zeugs an die an die Front zu zu bringen und auch sich entsprechend anzupassen äh was was hier auch auch auch tun ständig und das ist halt ja irgendwann schwerer werden wird oder sich die Ukraine immer wieder was Neues einfallen lassen muss, um dann äh. Weiter weiter vor äh zu schreiten. Also aus meiner Sicht ja äh gibt es derzeit, ja keinerlei Anzeichen äh äh wirklich, dass das ganze schnell zu Ende gehen könnte. Sondern sich lange, lange hinziehen wird. Und möglicherweise ja gesagt haben Jahre, mehrere Jahre. Ja, es ist im Moment meine Einschätzung, aber klar, überraschende Dinge können immer plötzlich passieren und äh bei Russland. Man nie, da fallen ja halt auch öfter Leute aus Fenstern oder sterben an Herzinfarkten oder Autos explodieren oder andere Dinge. Passieren äh seltsamer Art und äh ja da können sich natürlich auch Sachen ändern und und wie gesagt, das Einzige, was jetzt und da sei nicht nicht nicht leichtfertig. Also im Moment ist grad so eine bisschen in der russischen Politik äh so eine so eine eine größere Unruhephase als eigentlich seit seit Beginn gut. Am Anfang waren sie alle geschockt in den ersten Wochen. Äh. Dann ja für Putin. Ist nach wie vor bei der Bevölkerung äh und auch bei den Sicherheitsdiensten und beim Militär und so ist ist eher der der Mann Nummer eins, sitzt also fest im Sattel. Aber. Es gibt Unzufriedenheit so in. Allen äh Bereichen, gerade bei den Leuten eben auch im im Apparat. So, die wissen so, die das dies ja plus die Oligarchen äh und so, also sie, die Leute sind nicht glücklich in in in Russland. Die wissen, was Sache ist. So und äh ja und. Wohin auch immer, das das das führen mag, aber hm. Ja, so so eine gewisse so ein gewisses, ich sage mal, Restrisiko oder oder Restwahrscheinlichkeit für überraschende Windung. Es ist auch immer da. Aber wenn die ausbleibt, wie gesagt, wird uns dieser Krieg erst mal länger erhalten bleiben.

Tim Pritlove

Ich bin zumindest vorsichtig optimistisch, was jetzt diese äh Gegenoffensive ähm betrifft. Ich denke, dass. Kann durchaus äh eine eine mittlere Wende einleiten und hat es ja auch schon dahingehend getan, als das jetzt überhaupt die Initiative auf Seiten der Ukraine äh liegt und ähm. Gar nicht so leicht sich ein Szenario auszumalen mit dem Russland, das derzeit militärisch so drehen könnte, also dass, irgendeiner Form wieder in diese Offensive reinkommen und äh also die Initiative äh und damit in eine Offensive reinkommen. Ähm und äh von daher ist das so ein bisschen der. Zahl. Das werden wir jetzt auf jeden Fall weiter beobachten für euch und ich würde sagen, damit haben wir dann erstmal. Unsere Zusammenfassung der Situation fürs für heute abgeschlossen. Was meinst du?

Pavel Mayer

Ja, ja. Man gibt natürlich unendlich viele Aspekte, aber ich denke, das waren die Dinge, die jetzt gerade so im Vordergrund stehen und.

Tim Pritlove

Insofern machen wir dann äh Schluss für heute. Ich hoffe äh für euch war das äh informativ und ausreichend ausgewogen. Wahrscheinlich jetzt wieder in den Kommentaren. Irgendjemand bemängeln wird, dass wir ja nicht genug Belege und Links äh haben werden für all unsere Claims und Beobachtungen. Ja, nee, haben wir ja auch nicht. Weil es ist mehr so ein Destillat aus vielen. Ereignissen, Einschätzungen, Kommentaren äh Fonds, Interviews mit mit äh allen möglichen Leuten, so verinnerlichen wir diesen Konflikt und versuchen von daher hier auch eher so ein bisschen so eine Zusammenfassung all dessen zu geben was so auf uns so einprasselt. Das heißt jetzt nicht das ist gar keine Shownotes gibt, ein paar wird's geben. Aber ist jetzt auch nicht so, dass wir immer in der Lage sind, vor allem nicht so einen langen Zeitraum von zwei Monaten jetzt äh komplett wie so ein Logbuch ähm mit einzelnen Links zu äh pflastern, weil manchmal. Auch bestimmte Berichte oder Einschätzungen oder Beiträge, die man gesehen hat oder auch nur so ein paar Twitter äh Kommentare, später ist wichtig und das dann irgendwie alles noch zusammenzufegen, äh ist gar nicht so einfach.

Pavel Mayer

Mehr Reiseberichte, äh aber zum zum Gasthema, äh wie gesagt, denke ich, wird's ein paar Links geben, wo man sich auch. Dann regelmäßig selber jeden Tag gucken kann, äh so äh wie sieht's denn aus äh mit dem mit dem Gas und Wie gesagt, da bin ich auf jeden Fall verhalten optimistisch, was das Gas angeht und halt es auch sogar für möglich, dass Russland einfach die Gaslieferung wieder wieder aufnimmt. Also halte ich für nicht, ausgeschlossen, dass das dass das passieren äh könnte dann zu aller Überraschung, aber wir werden sehen.

Tim Pritlove

Viele der Quellen nehme ich äh über Twitter wahr. Ich denke, das ist so im Prinzip die mit die beste. Sekundärquelle, die man so bekommen kann, ja, also wo einfach viele andere Berichte sich manifestieren. Ich habe eine, Liste, eine Twitterliste zusammengestellt, äh Brit Love äh Slash Ukraine. Wo ich viele von den Leuten, die das Geschehen so begleiten und regelmäßig kommentieren und auch zusammenfassung liefern äh auf regelmäßiger Basis ähm eingetragen habe. Also wer Lust hat, sich in diesen Nachrichtenstrom mal einzuklinken, könnt ihr gerne machen. Ähm ganz schön viel. Da lese ich auch nicht alles, aber es ist so äh etwas, wo man halt, was ich halt äh. Immer äh versuche, halbwegs im Blick zu haben, wenn's mal wieder ein definierteres Ereignis äh gibt, was weiß ich, wie diese Bombardierung des. Russischen Militärflughafens oder jetzt natürlich zuletzt auch Einschätzungen zu dieser Offensive, dann schaue ich da auch äh mal wieder längere Zeit und genauer drauf und äh verbringe schon. Ein, zwei Stunden pro Tag damit gefühlt ähm von daher war mir der Sache gewogen.

Pavel Mayer

Genau, plus, wie gesagt, dann so die Reiseberichte von, ich sage mal Reisebloggern. Aus aus Russland äh so wo man dann so ein bisschen sehen kann oder Interviews mit Russen auf der Straße oder oder Ähnliches äh. Da gibt's ja eine ganze Menge auch die die aus Russland berichten, wo man einfach mal nochmal ein anderes Bild äh äh bekommt oder ein Bild, wie es denn tatsächlich vor Ort. Aussieht plus was ich noch empfehlen kann, wird es englischen mächtig ist, äh so äh ja, über die Geschichte von von Nordkorea lohnt sich äh wirklich äh sich das mal mal anzuschauen, weil da sind viele Dinge äh drin, die man hier in der Schule oder überhaupt in den westlichen Medien gar nicht so mitbekommen hat, äh wie das denn gelaufen ist, was die meisten kennen, äh Nordkorea nur irgendwie als verarmtes Shithole, aber äh dass das äh tatsächlich mal. Ja äh das sozialistische Modellland war und beispielsweise auch ihr paar äh sozusagen Leute aus Japan umgesiedelt sind äh nach äh Nordkorea, weil die Japaner die Japaner die koreanische Minderheit loswerden wollten und das überhaupt Nordkorea von Japan ursprünglich industrialisiert wurde, als es besetzt war quasi als Kolonie und so. Alles so Details, äh die man, nicht präsent hat und ebenso Venezuela. Ich meine, alles nicht mit Russland direkt zu vergleichen, Aber zeigt halt auch äh ganz gut, wie schnell irgendwo äh. Äh einen einen Land äh einfach die falsche Abzweigung nehmen kann und und und. Voll einfach äh in die Katastrophe läuft und das unabhängig davon äh wie, reich an Rohstoffen äh äh es ist jetzt ist oder äh wie auch immer und äh ja also es kann es kann viel passieren so will ich nur sagen mit mit Russland äh. Muss aber nicht.

Tim Pritlove

Na ja, also ich denke, es wird noch viel passieren. Wir klinken uns dann wieder ein, wenn genug äh passiert ist und sind dann wieder für ein Update da und äh bis dahin sagen wir tschüss und bis bald.

Pavel Mayer

Macht's gut, tschau.

Shownotes

  • Vindman: War In Ukraine Has Reached “Inflection Point”

  • Vierteiliger Twitter-Thread zum Zustand der Russischen Truppen

  • Gas shortage and the war in Ukraine

  • Russian natural gas flow to Europe

  • European Gas Flow Dashboard

  • Gas Flow European Union

  • 2020 Russia–Saudi Arabia oil price war

  • Solutions by SST Group Successfully Operate at Eastern Siberia-Pacific Pipeline

  • Freeze Protection for Natural Gas Pipeline Systems and Measurement Instrumentation

  • Good News for Russia?!?

  • How North Korea Became So Insanely Poor

  • Total national and international migration in Russia from 1990 to 2021, by flow

  • Twiiter-Thread über die Situation der Gegenoffensive

  • Tims Twitter-Liste zur Ukraine


Youtube über sieben brücken musst du gehen

Der Sturz Boris Johnsons leitet ein neues Kapitel im fortwährenden Brexit-Drama ein

Es hat sich schon viel zu lange nur abgezeichnet, doch jetzt ist es passiert: Boris Johnson ist als Chef der Konservativen Partei Großbritanniens zurückgetreten und macht damit auch den Weg frei für eine Neubesetzung des Amtes des Premierministers. Während er die Zeit bis zur finalen Bestimmung seines/r Nachfolgerin/in mit nachgereichten Hochzeitparties verbringt bringen sich die neuen Kandidaten in Stellung.

Wir diskutieren die die Auswirkungen der fortwährenden "Partygates", die wirtschaftliche Situation und die Neuwahl der Parteiführung und stellen die wichtigsten Kandidaten im Rennen um den Chefposten vor.

Youtube über sieben brücken musst du gehen

Tim Pritlove

Youtube über sieben brücken musst du gehen

Jon Worth


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlove und heute ist es soweit, die 1hundert. Folge von UKW geht über den Tisch. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überrascht, wie schnell das ging, aber äh es gab einfach ausreichend Krisen, über die es sich zu berichten lohnte und äh na ja, das habt ihr alle mitbekommen, ähm dann hat sich das einfach so ergeben und insofern bin ich eigentlich auch ganz froh, diese Marke erreicht zu haben, auch wenn natürlich Zahlen irgendwie auch nur. Und Rauch sind, aber heute äh machen wir's auch ganz klassisch und tauchen nochmal in äh die Brexit-Sager äh ein und ich begrüße natürlich den John. Hallo.

Jon Worth

Hallo hallo und wie viele UKWs haben wir zum Thema Brexit gemacht, schon äh schon einige bisher.

Tim Pritlove

Ist jetzt der elfte.

Jon Worth

Okay, gut. Zehn Prozent von der der.

Tim Pritlove

Hat's äh dann sozusagen mitgerissen. Ja aber äh trotzdem in mittlerweile äh auch glaube ich ein ganz schönes äh Protokoll des Ganzen äh Geschehens. Ich weiß gar nicht, wann haben wir denn überhaupt angefangen ähm, Nochmal selber nachschauen ähm also es ging los. Teil 1 äh hoppsala ähm. Neunzehn, Februar zwanzig neunzehn, also wir sind jetzt auch schon seit drei Jahren äh dabei. Ja und seitdem ist ja einiges passiert. So und jetzt ist wieder was passiert und deswegen dachten wir uns beide gleich so, okay, alles klar, jetzt ist äh der Zeitpunkt wieder äh gekommen. Alle werden's mitbekommen haben, Boris Johnson ist zurückgetreten als Ja, Chef der Torries, nicht als Premierminister, das eine äh Besonderheit in in äh Großbritannien, auf die wir auch noch eingehen werden. Ich hatte jetzt übrigens auch gerade wieder ein kleines äh Mini-Brexit äh Erlebnis, weil ich irgendwie versucht habe aus London Gatwick äh wieder zurück nach Deutschland zu fliegen und ähm ja der Personalmangel scheint also auch die Flughäfen mittlerweile voll erwischt zu haben und der Flughafen war dann nicht in der Lage äh den ganzen Andrang noch zur äh händeln. Ich saß im Flugzeug und. Der Flug wurde mir sozusagen unter dem Hintern weg gecancelt weil einfach nicht genug Personal da war, um irgendwie die Koffer 1 ähFlugzeug zu laden. So na ja.

Jon Worth

Aber aber offiziell nach der Linie von Boris Johnson, Corona ist in Großbritannien vorbei. Äh also Hoher, du hast es genau erlebt, wie wie Großbritannien noch sehr hart betroffen ist von von Corona. Also ähm da.

Tim Pritlove

Ja aber ich weiß jetzt nicht, ob das jetzt so eine Corona-Auswirkung war, ist es halt die gesamt das Gesamtpaket. Ich meine, das betrifft ja auch mittlerweile den Rest von Europa, ne, auch was äh.

Jon Worth

Ja wenn Großbritannien ist es besonders schwierig, also weil weil um überhaupt Leute zu rekrutieren in den Flughäfen. Es ist noch schwieriger, weil die sind ja besonders in London. Die ernten von Jobs, die Normaleweise Leute aus anderen Ländern der EU getan haben bis Brexit und die Fluglinien können Leute diese Leute nicht mehr rekrutieren. Also dass ähm das macht alles noch schwieriger in Großbritannien.

Tim Pritlove

Genau, den Eindruck äh hatte ich auch und ähm ja, dementsprechend muss ich drunter äh leiden, aber einen Tag später konnte ich dann endlich das Land verlassen. Ich war. Ganz froh, dass ich wieder weg war. Ja ähm wo haben wir denn aufgehört? Wir waren das letzte Mal hier beisammen, Anfang November letzten Jahres und haben äh vor allem zurückgeblickt auf die ganzen realen Auswirkungen der nun final eintretenden neuen Regelungen und die Lieferschwierigkeit, Lieferketten, Problematik, die ja mittlerweile eben auch den Rest Europas auch erreicht hat, aber der halt in UK viel früher heftiger eingesetzt hat und noch sehr schwieriger zu lösen ist. Ähm keine Ahnung wie sich das mittlerweile so eingeruckelt hat.

Jon Worth

Ja, also die Diskussion in Großbritannien ist. Es geht nicht um die Brexit-Auswirkung, sondern mehr diese nach Coronazeit besonders äh Lebensmittelpreisen und Energiepreisen, Das betrifft Deutschland besonders hart. Weil Großbritannien nicht mehr im europäischen Energiemarkt dabei ist, also Es gibt steigende Energiekosten hier in Deutschland, aber deutlich höheren äh Steigerungen in Großbritannien? Die direkte Brexit-Auswirkungen waren ab und zu spürbar, so großen LKW-Schlangen an den Häfen, ähm aber das ist hm das spielt nicht die. Eine sehr große Rolle in die öffentliche Batze. Zurzeit in Großbritannien. Also es gibt so eine Reihe von Krisen, dass die die direkt im ähm Brexit bezogene Krisen sind eher geringer. Aber auch sehr sehr wichtig und interessant. Vor ein paar Wochen heraus die wirtschaftlichen Zahlen aus Großbritannien und es gibt nur zwei Regionen, die dann den wirtschaftlichen Stand von, vor der Finanzkrise erreicht haben, ja? So es gab so eine tiefe Periode, lange Periode von von langsames Wachstum in Großbritannien.

Tim Pritlove

Krise von.

Jon Worth

Also und diese Regionen sind dann London und nur die Irland, ja, also weil in den letzten paar Jahren, also die die das einzige Region in Großbritannien, wo es ordentliches Wirtschaftswachstum gab, war dann Nordirland, weil die sind von dem Brexit am wenigsten hart betroffen. Ähm also und äh ja das ist ja ziemlich interessant und dann sind dann die Regionen besonders im Norden Englands die noch am härtesten betroffen sind und dann wir erinnern uns dann an dem an dem Unterhaus 20 19, wo Boris Johnson einen enormen Stimmen äh gewonnen hat in genau diese Regionen, die dann dann äh wirtschaftlich zur Zeit leiden. Also das ein bisschen nur den Hintergrund. Ähm aber das ist nicht nicht mehr in den Schlagzeilen wirklich seit seit November.

Tim Pritlove

Denn in den Schlagzeilen seit äh November äh ist vor allem ja das Partyleben der äh der Eliten in äh Großbritannien und speziell der äh Regierung, Stichwort Partygate. Auf einmal äh gab es Berichte über Partys, die gefeiert wurden so in Regierungskreisen Behörden, Government-Kreisen äh während der Coronazeit zu dem Zeitpunkt, wo die härtesten Auflagen. Gemacht wurden und äh die waren ja auch nicht ohne in Großbritannien. Ja und das hat dann natürlich wenig überraschend für eine ganze Menge Aufschrei gesorgt, weil während halt alle anderen sich irgendwie zu Hause eingesperrt haben. Da sind die da halt alle im Garten und. Gefeiert.

Jon Worth

Und dass wir dann nicht nur ein paar Mal. Das Wolfgang eine Riesenreihe von Partys, die in in in Darningstreet ähm äh stattgefunden haben. Die die ersten Gerüchte kamen aus äh äh am dreißig. November raus in The Daily Mira also the Daily Mira hat hier eine sehr entscheidende Rolle als als ähm ähm als Zeitung gespielt. Die haben vom Beginn an. Dieses ganze Reihe von Parties untersucht, besonders die Chef äh Korrespondentin People Pepe hat alles alles so alles unter die äh ähm äh so so gesetzt und dann es kam natürlich dann da raus dann ob's dann Fragen, im Unterhaus zu äh an Boris Johnson was passierte und wann und am Beginn hat er gesagt soweit ich weiß, haben wir zu jedem Zeitpunkt alle Regeln respektiert. Und dann kamen immer mehr Informationen raus, Bilder raus mit Flaschen Bier und Wein und so weiter und es war dann doch klar. Äh die haben überhaupt die Regeln überhaupt nicht respektiert, ja, die kamen aus einem ähm äh Supermarkt an an, die haben ähm so riesen Taschen voller Alkohol reingenommen, aber grundsätzlich, was auch sehr hier sehr wichtig ist, ist nicht nur wo Boris Johnson arbeitet, sondern wo er auch wohnt. Also es gibt dann eine Wohnung da und Boris Johnson's Frau äh Carrie hat auch dann Freunden da eingeladen. So es ist eine Art geschütztes Bereich wo man wohnt und lebt und das bedeutet, dass wenn man so was gemacht hätte, woanders, vielleicht käme dann ganze Gerüchten so schon früher raus. Ähm aber das war dann auch eine Begründung, warum es dann so lange gedauert hat, bis wir dann dann alles ähm äh rausgefunden haben. Aber dann in Wien in alle Sachen Mc Boris Johnson, weil er nicht klar und ehrlich war in seine Reaktionen, auf Partygate hatte dann diese Situation für sich selber dann schwieriger gemacht. Also am Beginn hatte dann ähm Simon Case gefragt. Der Simon Case ist der, so Chef der der Behörden dass da so der ja ähm. Gefragt. Also da ist dann ein Beamter. Könnte er dann bitte diese Situation in Downing Street dann untersuchen. So eine eine Art, unabhängige Untersuchung. Aber das war dann nicht mehr möglich, weil Case es kam raus, dass Case selber bei einige von den Festen dabei war. Er soll da, die haben dann eine Ternitive dann gefunden. Sie hieß also sie kam aus einer anderen andere Ministerium und musste dann in einen Bericht erfassen zu dieser ganzen Partygate Aber das war dann auch für Zörgert, weil dann alles was, was dann in den Dely Mira erschien, war so ernsthaft. Dass die mussten dann eine polizeiliche Untersuchung dann beginnen mit dem Metropolitan Police. Und dann Cugrey könnte dieses Bericht dann nicht rausbringen war dann den Spruch während dem dem kompletten Frühling weil die das dann alles dann untersucht haben. Aber natürlich dann die matchboilischen Police-Untersuchung war dann verzögert wegen, die Wahlen in Nordirland und auch lokalen Wahlen in in England. Die haben gesagt, das können wir nicht raus jetzt nicht rausbringen, weil es steht ein ein Wahlkurz vor. So alles verdammt dann verzögert und dann kam dem Match in please ähm ähm Untersuchung dann raus. Ähm Boris Johnson, den Finanzminister, damaligen Finanzminister Synak, und äh Boris Johnson Frau Carrie, die haben ähm ähm die müssen Strafen bezahlen, weil es es war dann klar, dass die haben dann die die coronaregeln, nicht respektiert. Und dann kam dann diese, raus mit einer anderen Reihe von vom vom problematischen Fällen diese diversen Partys. Karioki Maschinen, äh tanzen in den in den ähm äh Untergeschoss von Downing Street, Partys in den Garten und so weiter und so fort. Aber am das ganze Partygate so war so eine lange und. Sie mich schon nervige Geschichte? Also man wusste nicht. Haben wir jetzt, kennen wir alle Fakten jetzt, ja? Ähm weil es gab so viele diversen Quellen. Ähm aber am Ende. Das vierte nicht direkt zu dem Sturz von Boris Johnson. Ja also das vierte so eine allgemeine. Unzufriedenheit mit ihm, den Eindruck, dass er erinnert sich selber an den Regeln nicht. Ähm aber es gab dann anderen Problemen, die dann direkt den ähm äh so Ende von Boris Johnson führt.

Tim Pritlove

Es zog jetzt ja ewig in die Länge und vor allem äh man hat ja immer so den Eindruck, immer, immer wenn er gerade wieder äh sich eine neue Lüge ausgedacht hat, wie man das dann doch wieder machen kann und so ein paar Antworten sind ja auch mittlerweile ikonisch so als Work-Event.

Jon Worth

Genau, ja, ja, genau, genau, ja, ja.

Tim Pritlove

Und immer wenn dann gerade wieder Ruhe eingekehrt war, kamen wieder neue Fotos raus, die also alles widerlegt haben, was bisher sozusagen ja ach ja das, na ja gut, also.

Jon Worth

Union, hier ist eine Flasche Wein in wo ich normalerweise arbeite ich hatte so Probleme mit der Trennung von Arbeit und meine Freizeit während Krone. Wie so viele von uns, hey Moment mal. Ja ähm ähm Ja, es war äh einfach so rumsünder. Ja, aber wir sind jetzt, wir haben diese dieses Krieg in der Ukraine. Jetzt ist nicht der Zeit der Premierminister zu besetzen. Wir brauchen Zeit, ja? Und es wäre keine Zeit, dann die Regierung jetzt zu wechseln, weil wir sind überhaupt in der wir sind so gut in der Lage gute Entscheidungen zu, Moment mal, ne? Ähm.

Tim Pritlove

Hattest du denn den Eindruck, dass sich die Rolle der Medien ein bisschen äh verändert hat? Weil ich meine, die Medien haben ja nun dieses ganze Tor-Regime eigentlich auch und den Brexit auch weit die Bevölkerung reingetragen und mitgetragen, so es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber äh Daily Mirror zum Beispiel, wie würdest du den politisch äh so.

Jon Worth

Aber links ja also die waren nie so sehr großen Boris Johnson Fans. Ähm was hier dann entscheidend war, finde ich, waren die die Rolle von, Einige Journalisten bei anderen Zeitungen, also besonders The Times hat grundsätzlich, eher rechts, aber am Ende, die haben auch doch den Punkt erreicht. Also so so kann es nicht weitergehen. Ähm also das bedeutet Daily Mira hat das so wirklich begonnen und ernsthaft äh sich mit mit diesen Themen der kompletten Partygate beschäftigst. Aber am Ende es waren nur noch so Daily Mail und und schützen Boris Johnson halbwegs. Also es waren dann the Times und einige Journalisten auch von The Telegraph, die gesagt, hey Moment mal, so kann es einfach nicht weitergehen. Also das dann haben wir dann gesehen, he Moment mal, diese so, dass den kompletten so Spektrum, so von Mitte bis rechts die die eigentlich dann Boris Johnson durch viel unterstützt haben, besonders durch Corona, das ging dann nicht weiter, also das das hat doch dann äh zu dem Sulemente von Boris Johnson geführt.

Tim Pritlove

Okay, also da hat sich das sozusagen schon abgezeichnet, dass quasi die Geduld äh des Konservativen Establishments mit seinen äh einfach an ein Ende kam.

Jon Worth

Genau, genau, genau da.

Tim Pritlove

Ja, also Partygate, das hat sich dann noch weiter äh entwickelt über die ganze Zeit. Wie gesagt, es kamen halt immer wieder Sachen raus, aber es sind ja dann auch noch äh andere Sachen ähm passiert. Politisch kam ja dann vor allem die Diskussion um dieses nasan Island Agreement mit der EU, also Teil dieses ähm des Austrittsvertrages, der halt konkret regelt, was der Status von Nordirland ist, haben wir ja eben schon erwähnt, Nordirland ist sozusagen wirtschaft bevorteilt, weil sie ja nach wie vor am EU-Markt teilnehmen können und an dem ähm eine Zollffreiheit und von daher halt äh normal Handel treiben können und das ja dann. Auch, aber auch noch mit UK machen können. Also die sozusagen Best of both Worlds haben, trotz alledem gibt es ja diese spezielle. Grenzregelung zwischen Nordirland und UK, um einfach zu verhindern, dass jetzt UK quasi durch Nordirland Waren in die EU reinschleust und deswegen muss es ja da spezielle ähm Ja, Überprüfungen geben, Kontrollen geben et cetera.

Jon Worth

Ja ja.

Tim Pritlove

Genau und das ist ja so ein bisschen so der der der Zankapfel äh gewesen, obwohl, ich meine, Sie haben's ja unterschrieben. Also ich meine, es war sozusagen das, was ja sonst selber meinte, was heißt denn der der tollste Vertrag seit.

Jon Worth

Und der Overn-Ready Brexit-Deal hatte das ja beschrieben in zwanzig 1neun, ja ja.

Tim Pritlove

Aber man muss ja immer irgendwas haben, wo man gegen die EU hackt und dann kam halt permanent so diese ganze Diskussion auf mit. Das wäre ja unfair und überhaupt und, ja gar nicht und das müsste man jetzt wieder auflösen und ich habe immer so den Eindruck gehabt, so die EU, die sah so aus der Ferne hat sich das so angeschaut und dachte so Leute, das nicht euer Ernst oder? Und im. Wenn es wieder richtig laut wurde und jetzt machen wir das aber auch wirklich, hat sich dann so die EU etwas ähm deutlicher geäußert so zwischendurch, so nach dem Motto ähm könnt ihr einfach mal total vergessen, wenn da äh irgendwas kommt, das wird, gut enden. Aber das war ja sozusagen auch gar nicht das Ziel, sondern es war ja eigentlich immer nur um diese innenpolitische, Debatte zu befeuern, um irgendwie so einen Konflikt zu haben, wo die EU in irgendeiner Form als was Böses dargestellt wird, damit äh sich nicht alle Leute auf Boris Johnson konzentrieren.

Jon Worth

Aber es gab eine Periode zwischen Mitte Dezember und März grob als es dann aussah Es könnte doch noch ein bisschen besser gehen, also ein bisschen stabiler oder oder einen besseren Verhältnissen wären, dann möglich, weil der ehemalige Brexit-Minister äh David Frost ist 18. Dezember so getreten und der hat eine deutlich hetere Linie von Boris Johnson, gewünscht damals und der ist dann zurückgedrängt und sagt, hey Moment mal so, ich kriege keine Rückendeckung von Boris Johnson für meine sehr harte Linie in Richtung Brüssel. Ich trete hier zurück. Und dann dann also die die jetzige damalige und so war sogar auch die jetzige äh Außenministerin, hat dann, Die Verantwortung für Beziehungen mit Brüssel dann übernommen und am Beginn war es alles ziemlich friedlich, also nette so äh aber auf Instagram gepostet von also die Königin von Instagram in in den britischen System, ähm zusammen mit mit der der Vizepräsident der europäischen Mission und. Trussa zu signalisieren, ja, wir wir wollen pragmatische Lösungen und so weiter. Aber dann, Die Situation hat sich so dann wieder verschärft April, besonders April, Anfang Mai. Weil dann am 6. Mai fand dann Novan Islandly Elections statt. Und warum war das dann dann äh so so problematisch, weil die Partei der ausgehende, Premiere Minister Nordirlands, den den ähm ähm Junioristen aus der Unionisten DJ. Mochte nie diese Sondelösung für Nordirland und die haben dann gesagt, okay, wenn wir dann gewinnen, wir wollen den nordirischen Protokoll. Verhandeln, ja, dass dass Notirland eine engere Verbindung mit dem restlichen Großbritannien. Erhaben muss und eine fanere Beziehung zu Irland. Aber diese komplette Problematik, dann führte dann zu, so Stimmverluste für den DOP, stimmt Gewinne für einen unabhängigen Partei, also den Partei, also nicht nationalistisch, nicht jungistisch Und dann am Ende, obwohl die doch nicht so viel an Stimmen gewonnen haben, dann kam nach der nach der Wahl als größte Partei bei der Notirischens raus, also dann die ähm äh die Nationalisten, Das bedeutet dann, dann das wirfte dann ein Schatten auf den komplett diese komplette Situation. Was könnte London dann von Brüssel verlangen, was dann akzeptabel wäre, für die und das ist dann den jetzigen Stand. Also wir wir haben keine Lösung in sich, Es kam dann ein ein Gesetzentwurf Anfang Juni raus. Das Großbritannien, will einfach mal sagen hey wir wollen eine komplett neue Beziehung in Nordirland das ist was wir machen wollen und falls die EU das nicht für uns tut dann wir respektieren halt, was wir vor zwei Jahren und und und unterschrieben haben Und das ist dann dem jetzigen Stand. Also dann dieses Vorschlag nervte Brüssel ganz viel.

Tim Pritlove

Wir respektieren oder wir respektieren das nicht.

Jon Worth

Ist nicht mehr, ja? Ähm wir werden dann einfach mal die Kontrollen, die erforderlich sind, an den Fähren für den Import von Waren. Wir werden einfach mal diese diese Kontrollen einfach nicht ausführen. Ähm und Brustso sagte, okay, also wir wir stellen wir müssen alles juristisch überprüfen, Busse blieb vorerst. Ziemlich ruhig, ja, aber Brüssel wusste auch, dass die die Zeit, die noch, Johnson noch im Armt bleiben wird. Muss begrenzt sein. Ja, also das bedeutet, dass am Ende Brüssel kann ruhig bleiben, weil die mittelfristigere Linie der britische Region ist nicht klar, ja weil das bedeutet, dass Es war mehr ein also äh also Trus haben dann. Zwei Spielen gleichzeitig gespielt. Erstens wie mache wie macht man etwas für den Nordirischen. Und auf der anderen Seite wie gewinne man an Unterstützung parteiintern für eine zukünftige. Wahl für die Nachfolge von Boris Johnson. Also eine gute Beziehung mit Brüssel war nie oder nee vielleicht ein bisschen anders. Am Beginn dachte Februar dieses Jahr eine bessere Beziehung mit Brüssel, wäre möglich, weil sie ist grundsätzlich jetzt sage ich nicht pro europäisch, aber. Sie ist nicht blöd, ja? Sie versteht, dass Großbritannien braucht einen ordentlichen Beziehung mit Brüssel. Aber sie will nicht nur Außenminister bleiben, sondern sie will auch setzen und das ist dann den Grund. Für die immer härtere Linie in Sachen notirisches Protokoll von. Es ist nicht eine persönliche Glaube, sondern ein taktisches Spiel um den Parteivorsitz äh dann zu gewinnen.

Tim Pritlove

Also man muss ja auch sagen, List Russ war seinerzeit Remana. Genau. Relativ.

Jon Worth

Uns zählt zu den zu den härtesten Brexiteers jetzt. Hat eigentlich noch dazu gesagt, okay wir ich muss jetzt die Leute überzeugen, dass ich jetzt so wirklich so ein real believer bin, ja ähm und das ist was, was sie jetzt vorantreibt.

Tim Pritlove

Wir werden gleich nochmal zu ihr kommen, weil äh sie ja jetzt auch eine der Kandidatinnen ist für die Nachfolge von Boris Johnson. Ähm aber bleiben wir vielleicht nochmal kurz in Nordirland. Du hast es ja schon erwähnt. Es gab diese Wahl, also die Semly in äh Nordirland, das ähm, Wolf Parliment, also sozusagen die die äh regionale äh Regierung, die aber schon immer das Problem hatte, dass sie sich äh schwer einig werden konnte, weil es gibt ja einerseits durch das Nordirland-Abkommen, durch das Good Friday Agreement, ist fest. Quasi die Regierung immer von den beiden rechts und links stehenden, also von oder von den Unionisten. Ja rechts und links trifft's da äh überhaupt nicht. Die sitzen wahrscheinlich auch irgendwo rechts und links, aber das ist jetzt nicht das normale politische Spektrum, sondern hat die Unionisten, also die, die sozusagen die Union mit Großbritannien, in ihrem Herzen äh tragen, die halt auch vor allem der ähm äh religiösen äh der nicht katholischen. Protestantischen Teil äh äh sozusagen sich zugehörig fühlen und auf der anderen Seite eben die katholische. Äh die eben republikanisch orientiert sind, die also quasi schon immer für eine Einheit mit mit Irland äh sozusagen sich positioniert haben, und dann halt eben auch sozusagen in ihrer Geschichte mit dem ganzen Terror auf eine bestimmte Art und Weise auch immer äh verbunden war, immer so als politischer Arm äh der IAA galt. So und jetzt kam diese Wahlen und durch diese Verschiebung weg von den Unionisten, hin zu der Lions Party. Dadurch gelang es eigentlich erst, dass erste Mal eine mehr also nicht eine Mehrheit hatte, sondern die stärkste Partei wurde.

Jon Worth

Ja, genau und das bedeutet, dass dann die So Premierministerin wird dann von Shine sein, aber zur Zeit, Es wird keine Regierung geben, ne, so kein Powersharing Agreement. Ähm weil den den ähm Unionisten, also die nehmen dann, an eine Regierung bis dann die aus der Sicht der DP die benötigte Änderungen, Protokoll kriegen. Ja, aber also ja versteht so ziemlich blöd. Die haben eine Unterstützung verloren, aber auf beiden Seiten, also an den Pragmatisten von den A Lions Party, also die Partei, die wollen einfach mal weg von diese so alte Kluft den beiden so traditionellen religiösen äh Gruppen im im im Notirischen so Politik und wollen dann einfach so sagen, hey Moment mal, so wir gehören alle hier zusammen. Wir wollen gute, ordentliche wirtschaftliche Lösungen äh für für Nordirland. Die hier haben eine Unterstützung dann gewonnen. Aber dann Parteien, die dann noch krasser gegen Dublin, ja, so noch stärker. Für die Union mit Großbritannien sind, haben auch einige Stimmen von den ähm äh gewonnen. Also die haben dann, beiden Seiten an Stimmen ein bisschen etwas verloren. Also die stehen in eine sehr problematische Situation. Aber die sind ja auch zum Teil selber schuld, weil Es war ja blöd, weil die waren für den EU-Austritt. Ganz am Anfang. Die haben auch einen EU-Austritt unterstützt damals, obwohl die EU-Ausschnitt gefördert worden von Tresa May wäre besser für für politisch für Nordirland aus dem jetzt aus dem jetzigen von Boris Johnson. Also was bedeutet? Die haben nie verstanden, dass Großbritannien in der EU. War eine gute Sache für Notirland wäre, ja. Das haben die nie kapiert und kapieren die immer noch nicht. Also was bedeutet, man hat jetzt so eine Art. Man man sieht äh man hat keine Lösung in sich da politisch in Nordirland. So die Situation ist so irgendwie so eingefroren bis, Die Situation an eine andere ist in London und und wir wir müssen bis Herbst dieses Jahr warten, bis wir dann wissen, wie ist die politische Lage in London und, und dann ist Westminster überhaupt diese Änderungen des nordirischen Protokolls überhaupt dann durchführen. Ähm aber das ist dann dem jetzigen Stand. Also alles ist so blockiert, also eingefroren aber. Immer noch Ruhe ist. Also es gibt kein die kein so wie die Kehrung von von von Terrorismusgefahr zur Zeit, ja?

Tim Pritlove

Wie ist denn das ähm hast du da so einen Blick dafür, wie das so in Irland aufgenommen wird? Wie wie blickt die Republik Irland auf diese Situation?

Jon Worth

Es ist ein bisschen schwierig, waren auch Shinpain, gewinnt auch in Dublin zurzeit an an Unterstützung. Aber Irland hat auch. Angst, also Not-Irland ist im Vergleich zu zu Irland immer noch deutlich ärmer. Politische Lage wird auch beim Vereinigtes Irland nicht unbedingt einfacher ja also dann eine Aufnahme Nordirlands so oder ein vereintes Irland ist auch dann für Dublin ziemlich problematisch. Also es ist ja politisch wichtig für äh für ähm die Regierung in in Dublin, dass, man man das diese jetzige Notirische Protokoll dann noch. Wirkt und noch funktioniert, weil das das hilft ihr Land auch natürlich. Ähm aber zur Zeit, die haben ja, die haben ja Angst politisch in. Kann ich auch durchaus verstehen und was auch. Bisher ziemlich gut war oder ziemlich ähm ich mochte das wirklich. Dublin hat. Immer noch enorm viel politische Unterstützung aus anderen Ländern der EU. Also das bedeutet, die EU blieb hinter Dublin vereint. Aber wenn groß, wenn. Großbritannien. Zerstört jetzt die notirischen Protokoll und es gäbe dann Spannungen an der irische Notirische Grenze. Wie weit geht dann diese Unterstützung? Dem restlichen EU für Eheland, ja? Falls es wirklich so unkontrollierte Produkte von England nach Nordirland und dann in Irland hineinkommt und dann in den Binnenmarkt was kann die, EU doch am Ende doch noch akzeptieren, ja? Und ginge und gingen dann Spannungen zwischen Irland und anderen Ländern der EU dann los. Also das passierte bisher nicht, aber das ist. Es könnte so diese Situation mittelfristig kommen. Ja? Aber natürlich die EU kennt Großbritannien unter Druck setzen und sagen hey Moment mal sorry das geht nicht wirtschaftlich das geht nicht politisch, das geht nicht Ähm also lasst uns mal wieder ans ans Verhandlungstisch kommen äh und sehen wir, was wir dann dann lösen können. Aber ob das überhaupt möglich, ist dann von den die politische Situation in in in Westminster dann 100 Prozent abhängig.

Tim Pritlove

Und natürlich auch in der EU, weiß man ja nicht, was ich bis dahin noch äh ändert, aber grundsätzlich habe ich schon so den Eindruck, dass ähm. Sollte also jetzt wirklich UK auf die Idee kommen, das so als Druckmittel einzusetzen und so ein bisschen so hier äh ihr habt jetzt katastrophale Zustände äh äh so äh seht ihr, was ihr davon habt? Ist ja nicht so, dass die EU keinen Druckmittel hätte, weil natürlich grade die äh der Ärmelkanal, äh da lässt sich natürlich beliebig viel verschärfen so in ähm bestimmten Maße natürlich. Ähm von daher ja bin ich da. Sehe ich eigentlich die EU immer noch am längeren Hebel, aber dass das zu.

Jon Worth

Ja ja, aber aber die aber die beiden die beiden Seiten wollen oder sollen keinen Handelsstreit wollen, ja? Äh die die EU versteht das und. Bleib ruhig und versuche das zu vermeiden. Aber was wir Großbritannien als Land wohnen. Lebt irgendwie noch in dieser Art. So was ist die Realität ja und wie macht man einen Erfolg aus Brexit, ja also wir wir haben jetzt die wirtschaftlichen Zahlen. So die Frage ist, wann erreicht Großbritannien, so dieses so tiefste Punkt, wo man beginnt mal wieder. So nach auf der Realität. Irgendwie so zu kehren. Und dieses Punkt hat Großbritannien bisher nicht erreicht. Also das bedeutet könnte man den den Boris Johnson artiger ja also wir haben hier Recht, also wir wir wir tun was wir wollen, ja, dass, beschädigt Großbritannien und und äh und verschärft noch die schon problematische, wirtschaftliche Situation, aber, Wäre es noch möglich, dass das Großbritannien genau das noch einmal mache? Ich kann es nicht ausschließen.

Tim Pritlove

Also viele Einschätzungen, ich habe mich dir auch angeschlossen, äh waren ja so nach dem Brexit-Referendum so, Das dauert jetzt erstmal ein Jahrzehnt, bis sich dieses Land irgendwie so weit gedreht hat, weil die Erfahrungen müssen alle erstmal gemacht und eingearbeitet werden und dann muss man auch den Leuten genug Zeit geben, äh die Realität nicht nur zu akzeptieren, sondern es ist auch öffentlich zu. So ja äh und von daher ähm haben wir glaube ich noch ein paar Jahre.

Jon Worth

Ja dann das wird und auch von Label. Man hört nichts. Ja also man man sagt Brexit, man dieses Wort oder irgendwas zum Thema bessere Verbindung mit ähm Beziehungen mit der EU darf man nicht sagen. Also also als wichtigste Oppositionspartei rennen weit weit noch von von die von von von dieses Thema.

Tim Pritlove

Aber die Dinge äh gehen ja weiter in der Welt und dann äh kam es zum Krieg in der Ukraine und ähm das war natürlich jetzt auch wieder ein äh interessantes äh Ding, weil natürlich jetzt hier auf einmal die weltpolitische Rolle, Großbritannien ähm, Auf einmal wieder auf die Agenda kam, ja, die so bisher ja äh in den letzten Jahren äh wenig eine Rolle gespielt hat denn einerseits ist ja UK zusammen mit USA offiziell zumindest ja so ein bisschen der Schutzpatron des der bisherigen äh Regelungen äh Friedens in Anführungsstrichen Friedensregelung zwischen Russland und der Ukraine und. Müssen Sie sich von daher auch ein wenig in der Pflicht sehen und war dann ganz interessant zu sehen, wie äh man reagiert hat und es ging dann eigentlich relativ schnell. Äh man könnte natürlich jetzt unterstellen, Boris Johnson hat die Gelegenheit geliebt, äh wieder von seinen ganzen Skandalen abzulenken, aber ich aber ich glaube, es ist halt schon aber auch ähm, Das ist jetzt so eine so eine so eine Fernewahrnehmung oder vielleicht projiziere ich das auch so ein bisschen, aber ich habe so das Gefühl. In solchen Momenten erinnert sich der Apparat UK aber auch wieder sozusagen an seine gesamt. Bedeutung und auch all seine Fähigkeiten. Natürlich kommt jetzt hier auch die militärische äh Rolle ganz stark mit rein. Aber es ist sozusagen auch für das Land ähm, keine große Schwierigkeit gewesen sich politisch voll gegen Russland zu stellen und hinter die Ukraine zu stellen während wir das ja hier in Deutschland ein Eiertanz äh erlebt haben und immer, erleben, der äh sehr, sehr schwierig zu erklären äh ist, der sicherlich auch seine Gründe hat, aber eben äh dort einfach ganz anders aussah. Und da gab's halt auch mal wieder so einen schönen Feind und äh man konnte mal wieder sein Militär äh ausrollen und hat auch sehr schnell für Unterstützung ähm zur Unterstützung geführt, zu konkreter Unterstützung geführt, die auch viel geholfen hat bisher. Ähm einerseits, andererseits. Die Flüchtlingswelle, die dann äh aus der Ukraine in Richtung äh Westen gerollt ist, die ist dann halt mal wieder auf dem Kontinent verteilt worden. Aber am Ärmelkanal.

Jon Worth

Also.

Tim Pritlove

Da war dann Schluss.

Jon Worth

Ja, aber aber aber das ist dann tippisch für Großbritannien. Ja ähm also und und Boris Johnson hat hat das auch so braucht, um um seine Position zu verteidigen, ja? Also jetzt Schluss mit dem kompletten Party-Gate-Skandal, also wir sind mitten in einem Krieg und wir unterstützen der Ukraine, ja? Also was er selber da getan hat, also ich erwarte gar keine Änderung der Linie in Richtung und Waffenlieferung und so. Von aller anderen möglichen Boris Johnson Nachfolger, also es gab da einen totalen Kompromiss parteiintern bei den konservativen, aber eine volle Unterstützung von Labour. Also man liefere Waffen, Großbritannien hat. Diese komplette, so Spannungen, was wir in Deutschland haben oder in Italien mit Gaslieferungen. Also. Großbritannien hat keine Sorgen, einfach mal zu sagen, okay, wir schicken Waffen. Ja, also es ist wird. Niemand in die britische Debatte hat so gesagt hey Moment mal also pass auf wir wollen nicht dass es wirklich da schief geht ähm von einem Tag bis zum nächsten also das könnte man ohne ohne große Sorge dann dann machen. Man hatte dann diese diese Periode so Ende Februar Anfang März als dann die Situation war dann in Richtung Brüssel dann auch, Etwas lockerer, also Deutschland und Frankreich in anderen Ländern der EU waren auch dann ganz happy, dass. Boris Johnson in der Lage war. Britische Waffen an der Ukraine zu liefern, ja? Weil das das machte dann das Arbeit für Short zum Beispiel, ein bisschen einfacher, so Ukraine hatte ausreichend oder, nicht ausreichen, aber hatte doch einige Waffen ähm Waffenlieferungen äh gekriegt von von Johnson. Also man hat gesehen, wenn eine kurze Periode. Es war ein bisschen, ruhiger, so geopolitisch die die Situation zwischen Großbritannien und die anderen Länder der EU. Aber ja, das ist ein grundsätzliches Verhalten in Großbritannien. Also so so was kann man ohne, ohne großes Streit ähm findet man in Unterstützung für sowas. Ähm innerhalb dem innerhalb von den Systemen.

Tim Pritlove

Ja also Militär hat einfach auch eine ganz andere Rolle in der in der britischen äh Gesellschaft. Ich kann mich noch erinnern. Schottland war, dann habe ich mich auch so mit Schotten über ihr Verhältnis äh zu England erhalten, was ja noch nie besonders gut war so und irgendwie irgendwie hasst ihr euch so, aber. Wenn dann irgendwie hier Krieg ist so damals ging's glaube ich um die. Man meint so ja, so wie komisch, wenn wenn Krieg ausbricht. Dann sind wir irgendwie alle wieder eins. So, dann ist es schon wirklich auch als als Nation sozusagen und und nicht mehr die einzelnen Regionen so richtig gut erklären, warum das so ist, konnten sie mir auch. Aber das aber diese Aversion gegen äh die Aufnahme von von Flüchtlingen so. Ich meine, das hat ja nun den ganzen Brexit dominiert das war ja so einer der Kernpunkte, diese dieser rassistische äh Unterton, der immer drin war bis hin zu. 1 zu eins Kopien von alten Nazi äh Plakaten mit der Überflutung und so weiter, nicht wahr? Haben wir ja alles gesehen. Dann gab's aber dann noch eine sehr ähm ja eine sehr. Schwierige Regelung, die sie sich dann ausgedacht haben in Zusammenhang mit Ruanda.

Jon Worth

Ja genau, also dann dann ähm Flüchtlinge, dann so ähm na nach Ruanda zu fliegen. Ähm aber.

Tim Pritlove

Also der Deal war man hat mit Ruanda ein Abkommen ausgehandelt, dass wenn jetzt. Asylsuchende in UK äh ins Land wollen, dass man sie stattdessen nach Ruanda schickt und dort wird dann ihr Fall geprüft und wenn ihr Asylgesuch sozusagen zugesagt wird, dann dürfen sie bleiben, Aber in Ruanda.

Jon Worth

Da, ja genau, ja, ja. Und wenn wenn es nicht erfolgreich ist, die müssen dann irgendeinen Weg finden von Ruanda, hinzu, keine Ahnung wo, ja.

Tim Pritlove

Ist denn das? Also was ich meine erstmal was was hat Roanda davon?

Jon Worth

Ja also aber hat hat Geld von Großbritannien. Dafür gekriegt, ja. Das das Ganze ist ist weil die die jetzige Innenministerin Pretty Partie ist und den so härtesten überhaupt in in der Regierung will eigentlich dann Leute zu total abschrecken, also will das niemandem versucht, na, Großbritannien. Zu kommen. Also das ist dann auch eine. So so eine Art Widerspruch, diese so Global Briten. Ja, man will so Militäreinsätze, man will offiziell auf Papier so gute Verbindungen mit ehemaliger ähm ähm Kolonien jetzt in den aber hey Moment mal ja ihr müsst alle da bleiben also versucht doch nicht nach nach Großbritannien äh zu kommen und dieses Art dann Leute möglichst viel so abzuschrecken, also versucht das doch nicht, führte dann zu diese diese verrückte ähm äh Politik der der Regierung. Also Juristen haben dann, die ersten Abschiebungen, So, die haben Klagen eingereicht und das dann gestoppt. Und es gibt jetzt diese Spielerei gehen dann diese Flüge dann weiter oder oder wie und unter welchen Umständen. Natürlich also es gibt dann Diskussionen in Großbritannien, aber hauptsächlich geführt durch so in den linken Medien, dass so eine Lösung überhaupt nicht, sei und vollkommen unakzeptabel ist ähm aber, Dieses Argument kam bei den bei der konservativen Partei und bei der Regierung überhaupt nicht äh nicht an. Also. Ich kriege den Eindruck, dass das komplette britische politische System. Nicht das komplette Bewölkerung, sondern die ganze politische Debatte hat so vollkommen an. An Menschlichkeit, an an so einen Menschenverstand, irgendwie so total verloren seit Brexit. Und dann dieses dieses Abschiebungs- äh äh Politik, es ist ein Beweis davon.

Tim Pritlove

Ja, aber das gilt jetzt noch.

Jon Worth

Gilt jetzt, aber wir wissen nicht ob oder wann es noch Flüge geben wird nach Wonder sehen wir.

Tim Pritlove

Weil die sind ja die, die gestartet werden sollten, sind ja dann kurzfristig gestoppt worden.

Jon Worth

Stoppen ja wegen einem so eine ähm äh juristische Klage ist dann eingereicht worden in den European Court of Human Rights. Äh es gibt so weit ich weiß dann Diskussionen, dann in den nächsten paar Wochen noch ein paar Flüge Ähm äh dahinzuschicken. Aber auch ja, also. Die Anzahl an möglichen Abschiebungen sind, sehr gering, ja? Also es ist böse unmenschlich und funktioniert nicht, ja? Also das ist, Einwanderungspolitik, ja? Also, Das ist so typisch an die jetzige Regierung, die wollen beweisen, dass die krass hart rechts sind, aber, an der Implementierung ist das komplette Ding eine Katastrophe, also das wirkt nicht. Ja und und das ist genau wie in ganz vielen Aspekten das das Land gerade regiert wird.

Tim Pritlove

Ja. Äh aber. Im Effekt bedeutet das dann für die ukrainischen Flüchtlinge dass man ja Familien nicht zusammenführen konnte oh die woanders unterkommen mussten et cetera also es ist einfach so es ist so ein zynisches äh Verhalten also.

Jon Worth

Ja, ja, ja.

Tim Pritlove

Unnötig. Man man könnte das mühelos äh leisten. Ist ja nicht so, dass jetzt Großbritannien auch keinen Bedarf an gut ausgebildeten äh Arbeitskräften hätte. Ja, also das macht ja auch überhaupt gar keinen Sinn, ne, also äh theoretisch hätten sie ja sogar diese Ukraine-Situation annehmen können und sagen können. Ach, ganz viele äh Leute, die dringend Arbeit suchen.

Jon Worth

Ja, aber aber dieses die komplette ideologische Linie. Wenn es ja grob eine gibt in Großbritannien, ist einfach mal das dieses. Diese sehr unmenschliche, sehr harte Linie. Ja, also äh die. Die Mitteln reichen uns nicht aus irgendwie. Wir können. Investitionen in das Gesundheitswesen oder Sozialpolitik oder Umbau von Schulen und so weiter das können wir nicht leisten irgendwie, ja so in in aller Sachen so so in den internen Politik in Großbritannien. Also das. Das ist dann diese so harte Linie gegenüber Einwanderer ist auch ein Teil davon. Also ein bisschen so eine Art unser Mitteln reichen für uns nicht aus. Also und alle diese Leute von außerhalb, die wollen rein, um das noch mehr von uns nehmen oder so Dealen, ja? Äh und Großbritannien ist so ein Paradies für Menschen, die dann die alle hierher kommen wollen. Ja das ist nicht der Fall. Also dieses Sozialstaat in Großbritannien, die Standards sind deutlich geringer als in vielen anderen Ländern der D EU. Beim äh aber das. Das verstehen die Brücken nicht und und ein und und man sehe zur Zeit kein Weg zurück zu irgendeinem irgendeiner Art ich Hymanistischere oder freundlichere äh. In Großbritannien. Also ist sehr ja extrem und sehe. Nasti, ja also ähm ähm nicht nicht nur Einwanderung.

Tim Pritlove

Na ja, aber äh irgendwann ähm hat uns dann das Partygeld auch wieder eingeholt. Die Diskussion um Boris Johnson ging weiter. Ich meine, es ging ja sowieso gefühlt keine Woche, wo nicht wieder irgendein Skandal war, wo er irgendeine anhinscht Talk gegeben hat, also es gab zahlreiche Beispiele, wo er einfach Man man sagt ja bei ihm auch immer so hier hieß Rambling und also äh er redet ja auch als ganzer Kommunikationsstil ist ja immer so ein permanentes Ausschütten von einzelnen Worten, die irgendwie so richtig keinen Zusammenhang haben und in zahlreichen Gelegenheiten hat er einfach äh Reden gehalten. Äh es gab da irgendwie einen Fall, der nochmal besonders aufgefallen ist. Das habe ich jetzt grad nicht mehr in Erinnerung. Weiß nicht, ob du sich da an was erinnerst. Auf jeden.

Jon Worth

Diese ich will für drei Terms regieren. Das war das, das war eins von den verrücktesten. Hat so ein Interview gemacht, außer zwei Nachwahlen verloren hatte, äh ähm. Das war dann Ende Juni. Das war nur ein paar Wochen her. Ja ich habe die Ansicht Absicht ähm für, so drei Wahlperioden zu regieren, ja. Echt stand und enorm viel Druck. Ja ja, ich will weithin regieren, ja. Ich so, Moment mal, ist der Typ. Absolut verrückt. Also das war eins von den übertriebensten ähm äh Dingen die er gesagt hat in den letzten Wochen.

Tim Pritlove

Ja und nicht nur so von den Einzelaussagen, sondern dass einfach auch alles im Zusammenhang einfach überhaupt gar keinen Sinn ergeben hat oder keiner so richtig wusste, was er jetzt eigentlich gerade gesagt hat.

Jon Worth

Aber was will er machen? Na ja, er hat nie. Plan irgendwie, ja. Er hat keine so sage ich treibende Ideologie oder was er für Großbritannien machen will. Er will, An der Macht bleiben, weil er das er mag das. Aber das ist nicht ausreichend für eine Regierung. Und ähm Das haben wir dann äh dann erkannt, ja, also wenn er sagt, ja wir brauchen Stabilität, damit wir unsere Pläne ausführen können hier. Also was sind dann die Pläne? Also ja natürlich haben wir wir haben diese ganze Einwanderungsproblematik, gesprochen. Aber das ist vom vom vorangetrieben, also nicht von Paris Johnson selber. Ähm also was er machen wollte. Ist schwer zu erkennen.

Tim Pritlove

Und vor allem häuften sich so die Austritte auch aus seiner äh Regierung immer mehr Leute äh gingen davon ähm und dann gipfelte das Ganze jetzt im, Ende Juni und Juli mit einer Welle von Austritten ausgelöst durch wieder eine neue ähm Veröffentlichung und diesmal ging's nicht um Partygates, die zehnte, ja da so, Party geht alleine, hätte nie so richtig gereicht, aber es hat im Prinzip den den Boden bereitet, um sozusagen. Zu warten so und wenn jetzt noch irgendwas richtig draufknallt, dann dann platzt halt auch den Torries der Kragen, weil man muss ja sagen. Dass dass die Torries keine keine Scham empfunden haben Das das ist ja nun wirklich seit Jahren offensichtlich. Denen ist es irgendwo auch egal wer sie regiert und wie regiert wird Hauptsache sie bleiben an der Mach aber es gab halt jetzt diverse also es sind ja diese Bi-Elections, die meistens dadurch stattfinden, dass was weiß ich, jemand äh stirbt ausm äh Parlament oder. Muss.

Jon Worth

Wegen Skandalen.

Tim Pritlove

Genau wegen wieder irgendwelchen was weiß ich, da gab's ja.

Jon Worth

Jene hat so so Poren auf seinem äh Rechner in seinem Büro angeschaut und und äh die haben das bewiesen, dass er das getan hat und musste zurücktreten. Also es kam, Es gab grundsätzlich drei Etappen, die dann zu dem Sturz von Johnson führten. Dann diese ähm äh diese ähm äh also die die nach Wahlen, ähm die am 23. Juni stattgefunden haben in zwei Wahlkreisen, die vorher wo die Konservativen gewonnen haben in in in Wakefield im im Norden Englands da hat Label gewonnen und Intiviton in Honeton, im Südwesten, also da haben die Liberalen gewonnen. Also das war dann ein wichtiges Punkt, Ich habe die die Reihenfolge jetzt nicht, ist stimmt nicht. Also dann gab's schon vorher am 6. Juni. Schon ein parteiinternen Misstrauensvotum gegen Boris Johnson. Also das kann man bei den konservativen einleiten. Wenn 15 Prozent der Abgeordneten im Parlament nur unter den Konservativen ein Brief einreichen und sagen, ich habe jetzt kein Vertrauen mehr in den Parteichef und der Parteichef ist dann in Form von Boris Johnson gleichzeitig auch dann der Premierminister. Aber ich habe keinen Vertrauen in Boris Johnson als Parteichef. Und dann, die haben dieses Punkt dann am sechsten Juni mit dem ähm äh sechsten Juli, 6. Juni, sorry, ähm äh dieses Punkt erreicht mit den mit den Briefen und danach hat dann Boris Johnson dieses Misstrauensvotum, damals dann überlebt. Aber der war dann danach.

Tim Pritlove

Nicht besonders.

Jon Worth

Besonders stark für ihn, ja. Der hat mit 2hundert11 so hundertachtundvierzig Stimmen, damals dieses dieses Misstrauensvotum das dann überlebt und das wird dann sehr wichtig, dass es gab dann eine Mehrheit von den sogenannten so so die Hinterbänkler, also die, die, keine Regierungsarmt haben, also keine Ministers oder Staatssekretären, die haben, Eine Mehrheit der Hinterbänke waren schon gegen Boris Johnson. Also das war dann kein erfreuliches Ergebnis für ihn. Also die waren dann die zwei wichtigsten Dingen. Diese Misstrauensvotum, wo er nicht enormen Unterstützung hat. Und zweitens dann diese äh diese Nachwahl. Und das dann war dann nicht alles. Es dann kam dann raus am fünften Juli. Die Situation, die sogenannten ähm ähm Quiz Also das waren dann Vorwürfe, dass diese Abgeordnete, also der war bis den 7. Juli, sogenannten Depity Chief Wape. Also das ist der stellvertretende sage ich so, Typ, der für Einigkeit innerhalb der Fraktion zuständig ist, ist ein Grip und der war der stellvertretend, also es gibt zwei, die die das dann machen.

Tim Pritlove

Die Peitsche, die für Einigkeit sorg.

Jon Worth

Ja genau, genau. Also und äh dann ähm es kamen dann raus ähm ähm der der Typ ein paar Wochen vorher war offensichtlich betrunken ähm eine große Veranstaltung. Und es gab dann Vorwürfe zu also sexuelle sexuelles Missbrauch ähm dass er dann äh gegenüber zwei anderen Abgeordneten ähm ja also, nicht sich nicht korrekt verhalten hat und dann kam eine Diskussion, also, kannte Boris Johnson überhaupt das sein Depety Chief Whip so agierte und am Beginn hat Boris Johnson einfach gesagt. Nö, das wusste ich nicht. Ja, aber dann eine ehemalige Beamte, ja ähm hat gesagt. Stimmt nicht. Ich habe selber Boris Johnson von dieses Chris gewarnt. Schon in zwanzig neunzehn, als Boris Johnson damals Außenminister war, Und Boris Johnson votet dieses Chris als so als Staatssekretär im Außenminister äh haben und ich habe ihm schon damals gewarnt, dass damals war es auch also Vorwürfe so eine Art sexuelle sexuelles Missbrauchs gegen dieses Chris. Also das stimmt nicht, dass Boris irgendeiner keine Ahnung hatte. Wir haben ihn mehrmals informiert. Also grob, das ist eine Lüge. Und das war dann, wie wir Menschen sagen, strolle, the come is back. Also dann zwei ähm ähm Ministers haben dann entschieden dann also Javid der der, äh Gesundheitsminister und Synac der der Finanzminister. Die beiden sind so getreten. Insgesamt über 40 andere so Ministers und Staatssekretäre und und Junior Ministers sind auch gleichzeitig alle ähm ähm sind dann zurückgetreten.

Tim Pritlove

Im BBC gab es sogar in so einen so einen Counter, der.

Jon Worth

Ja genau. Bilde von alle diese Menschen, so alles so aufgelistet ja also äh diese so Junior Minister, so soll sein den also niemand kannte, wer diese Leute waren. Also auf den Newsticker, ja sonst noch jemanden liegen, wo es so rückt, Ähm einige mindestens haben doch dann versucht Boris äh Boris zu zu warnen, inklusive Michael Gove und Johnson hast du gesagt, hey nee also danke für die Warnung, aber du bist jetzt gefeuert. Äh also was war ähm, Und der hat dann einige neue Leute in in sein Team äh reingeholt Er hat eine neue ähm Bildungsministerin Michael Donulen äh in ins Team reingeholt. Sie war insgesamt 36 Stunden im Arm, bevor sie selber gesagt hat, hey Boris, du musst selber jetzt zurücktreten. Also er stand dann unter richtig viel Druck und hat dann doch am am am siebten ähm ähm äh siebten Juli ist er dann äh so getreten. Das Problem ist, er bleibt im Amt als als Premierminister und das beste mindestens bis dem fünften, ähm äh September. Ähm also er will natürlich sein sein großes ähm ähm Wedding Party, in den offiziellen Residenz im Sommer noch noch machen können. Äh ernst, ja. Also das ist eins von den Begründungen, warum er da dann ähm äh dann bleiben will. Weil er hat Carrie verheiratet während Corona. Hat nie so den den ähm äh Heiratsfans nie gehabt und die das veranstalten die im Sommer jetzt in Tschechien, also den offiziellen ähm ähm Residenz der der Premierminister ist. Dann am Ende doch endgültig dann erste Hälfte von September dann endgültig raus. Aber das ist was dann zu den am Ende doch Süden Sturz führte. Also nicht nur Partygate, sondern diese beiden Verluste in den in den in den ähm Nachwahlen und dann dieses dieses so Skandal um Chris.

Tim Pritlove

So, jetzt ist er also so gut wie weg, sagen wir's mal so. Es war, also es sieht zumindest irreversibel aus durch, das das wird dann erstmal gewesen sein mit Boris Johnson und da kann man irgendwie äh Großbritannien nur dazu gratulieren, weil ich glaube niemand hat. So viel dafür getan die Meinungen äh die der Rest der Welt über hatte äh in in Mitleidenschaft zu ziehen. Wie Boris Johnson, das war halt einfach äh nicht mehr zu ertragen.

Jon Worth

Ja. Aber Vorsicht.

Tim Pritlove

Es könnte noch schlimmer werden.

Jon Worth

Geht immer, ja. Nee, nee, ähm aber ganz ehrlich, also ähm es gibt jetzt noch im Rennen 6 Kandidierenden für den Parteivorsitz.

Tim Pritlove

Also Stand äh heute äh Datum haben wir noch nicht gesagt. Heute ist der äh Donnerstag, der vierzehnte Juli 2zwanzig und äh schon heute Abend könnte das schon wieder anders.

Jon Worth

Es dann nur noch fünf. Äh also. Eine kurze Erklärung, wie wählt man einen einen neuen Parteichef bei den Konservativen? Zuerst in Runden und den Abgeordneten. Ja, also es gab, am Beginn oh es gab Gerüchte vom noch mehr Kandidierenden aber es gingen acht, Kandidierenden im Rennen. Es sind heute nur noch sechs und heute Abend wird's dann nur noch fünf. Also die machen dann eine Runde, wenn dein Mann brauchte am Beginn, 30 Abgeordneten und stürzen von 30 Abgeordneten um überhaupt noch ins Rennen zu bleiben, Dann waren schon zwei Jeremy Hunt, der gegen Boris Johnson verloren hat, schon zwanzig neun1. Er war dann an an in diese erste Runde, ist er gescheitert diesmal. Also der bis vorletzte Woche, äh ähm Bildungsminister und dem jetzigen Finanzminister, also der ist auch schon raus. Das bedeutet, wir haben heute den heutigen Stand ist, wir haben sechs Kandidierende noch im Rennen. Wir haben den ehemaligen Finanzminister Sunac, den jetzigen Außenministerin. Eine ehemalige Verteidigungsministerin und den jetzigen Handels sie noch oder ist sie auch zurückgetreten? Ich weiß nicht, ist egal. Äh ähm und dann drei so eher Außenseiter, Kemmi Bade noch. Sie war bis vor Kurzem Ministerin für Local Government. Ähm die Generalchefanwältin, unsere Journey General der Regierung Swille Brevin und den Vorsitzende der Außenausschuss im House of Comments Tom also die sind dann die sechs, die dann im Rennen sind. Was auf Mai aus meiner Sicht in den jetzigen Punkt wir erreichen. Also die die Abgeordneten wählen ja nur die Abgeordneten, um die die Liste an kandidierenden auf zwei zu reduzieren. Ja, so wir sind jetzt sechs, heute Abend wird's fünf bis irgendwann nächste Woche wird's dann nur noch zwei. Und diese zwei gehen dann an den Urwahl und Mitglieder der konservativen Partei und es wird dann bekannt gegeben am fünften. Ähm äh September wer dann gewonnen hat. Und bei dieser Uhrwahl, eine Beteiligung so ein per Post dann für die Mitglieder der konservativen Partei dann möglich. Also aus meiner Sicht sind drei von den sechs, die noch im Rennen sind, haben durchaus gute Chancen. Die sind dann Synak, der ehemalige Finanzminister Just, dem jetzigen Außenministerin. Und Motor und die äh ehemalige Verteidigungsministerin, also die sind die drei, die dann die besten äh die die besten Chancen haben.

Tim Pritlove

Schauen wir doch mal auf die. Auf die 3 und äh welche Rolle sie denn bisher äh gespielt haben, mal vorausgesetzt dein Gefühl drückt dich äh nicht. Also äh und äh Lizz Jas haben auf jeden Fall den Vorteil, dass sie, in den letzten Monaten oder letzten paar Jahren sehr viel mehr in der Öffentlichkeit standen und natürlich da ein ganz anderes.

Jon Worth

Aber nicht immer nach äh positiv, ja ähm aber ein bisschen schon ja ähm nee also also grundsätzlich. Zunach ist am bekanntesten, der war auch sehr wichtig bei den konservativen für den EU-Austritt. Also. Der ist im seinem Herzen, so eine Art. Small state tori. Ja so der will grundsätzlich Steuerlast reduzieren, ist Pro Business sieht noch eine sehr wichtige Rolle des London City. Was ergibt, Als Finanzminister war etwas anders. Also man steht, der unter Druck wegen der Coronakrise, zum Teil auch Wegen, den den EU-Austritt. Er musste dann steuern dann erhören, um überhaupt die Kosten des Staates sowieso überdecken. Ähm also ist es dann fraglich, was was ist so dem richtigen Regie Szenarc? Er hatte auch eine Reihe von. So sage ich so Skandalen, Es war dann bekannt, dass die Frau von Synac, die sehr reich ist. Ist ja auch eine eine sehr reiche indische Familie, hat Jahrelang kein Steuer in Großbritannien, bezahlt ist so eine Art in in in Großbritannien. Und dass das selber jahrelang, das wollte ich von aus auch einen amerikanischen Pass und einen amerikanischen Green Card hatte und das war jahrelang dann nicht bekannt, dass er dass er das das hatte. Also man hat immer den Eindruck ist. Irgendwie seine komplette Laufbahn war für ihn irgendwie sehr simpel, ja? Also er. Er muss nie wirklich kämpfen. Er war nie unter politisches Druck. Er ist selber so reich, dass sie Krieg gebt gibt den Eindruck, dass er versteht, Sage ich so, die normalen Menschen nicht irgendwie, ja? Ich verstehe, was sie meint, also er macht so ein Bild, so vorne Tankstelle, ja mit einem kleinen Auto. Niemand glaubt daran, dass er selber ein klein Hunde oder ein Tier oder so äh ähm fährt, ja? Also, Es fehlt ihm dann eine Art, zu den Burger. Also was das ist Boris immer ziemlich gut gelungen. Ja also der ist aus der Britische Elite aber hatte einen sehr. Lustigen Umgang mit aller Arten von Menschen. Also diese so personal touch hat so eine auf keinen Fall. Er ist intellektuell sehr klug, kann ich auch behaupten, ja? Ich. Eine ist auch ziemlich lustig, ja. Ich fahre auf der Universität mit Synac. Ich erinnere mich überhaupt nicht an ihm, ob er ob wir an genau dem gleichen Kurs, an die gleichen genau die gleiche Universität war, ist ziemlich lustig. Ich habe ich habe ihm überhaupt nicht in Erinnerung. Ähm vielleicht hat er einfach ähm wenige Studentenpolitik, als ich da gemacht damals äh äh damals in Oxland, aber es ist ziemlich lustig. Ähm Aber gut ähm dann die anderen kandidieren. Also war dann bei der Brexit Referendum für einen Verbleib in der EU? Ähm hat dann sehr schnell. Verstanden im Moment. Also die konservative Partei ist dann jetzt vollkommen für einen harten Austritt, hat sich selber dann immer mehr als so Liebling der der Partei positioniert in alle Sachen Brexit ja so einfach so ich bin jetzt überzeugte Brexiteer Ähm sie ist oder gibt den Eindruck auch als Außenministerin, dass sie. Nicht immer sehr klug ist oder nicht immer sehr ernst. Sie ist immer jemand so für so einen netten Instagram Bild statt eine eine so ordentliche. Diskussion oder oder man kriegt den Eindruck, dass. Von Sommunikation und den Medien vorangetrieben, nicht an eine grundsätzliche Interesse an den, Felder selber. Ähm aber sie ist. Ziemlich bekannt, ja? Also es könnte dann doch noch helfen und weil sie einen Schritt weiter vom dem Zentrum des Regierungs Boris Johnson war. Sie hat zum Beispiel keine Strafe gekriegt während den ganzen Partygate. Auch Sona Cat musste eine ähm ähm eine Strafe bezahlen.

Tim Pritlove

Mhm.

Jon Worth

Und sie ist, muss man sagen, vom so von Hintergrund her etwas normaler. Ja, sie hat aus Kassenprüferinnen gearbeitet. Aha, so ein paar hat ein paar Gerüchte gehabt, dass sie hat ein paar Affären mit anderen Abgeordneten. Ja, aber das ist Das gehört zu den Alltag bei den konservativen Partei so ja also vielleicht hat sie wird sie wenige also die wenige Kontroverse oder eine andere persönliche Kontroverse aus als Szenac. Aber sie war auch als Außenminister fast. Anderthalb Jahren im Amt, ja. Synagogen war auch nicht so lange Finanzminister, also die hatten beiden. Hörenrrangigen Rollen, aber nicht seit so irre lang. Also die sind beide ziemlich auch ziemlich unerfahren. Und wenn die beide sehr unerfahren, sie müssen erfahren sind, dann dann die Situation für Motor und ist, unglaublich. Also es war seit Jahrzehnten der Fall, dass fast keine Premierminister mit Ministers Großbritanniens hat nie eins von den drei Hauptämten des Landes. Die anderen Hauptämten nicht nie gehabt, also ähm ähm Außenminister, Finanzminister oder Innenminister diese drei Rollen hatten Mode und Nie. Sie war ein paar Jahre lang Verteidigungsministerin. Aber sie ist eine ziemlich interessante Mischung aus. So alt und modern irgendwie bei der Partei. So sie ist in Sachen Sozialpolitik ziemlich liberal. Ähm also ein bisschen mehr so auf der David Cameron Linie, dass dass die konservative Partei muss grundsätzlich die so moderne Großbritanniens irgendwie akzeptieren Aber auf der anderen Seite, sie war für ein EU-Austritt. Sie will die Steuerlast auf dem äh auf der Bevölkerung senken. Die Details, wie sie das tut. Sagen sie nicht so ganz. Ähm also das ist dann eine ziemlich interessante Mischung, aber wir, kennen sehr, sehr wenig über Mord Aber es kam jetzt in den letzten paar Tagen die ersten Meinungsumfragen heraus und Meinungsumfragen nicht unter dem gesamten Bewölkung, sondern unter Parteimitglieder der künstlerischen Partei und und alle gehen jetzt davon aus, dass wenn sie. Dann, wenn es und gelingt in die letzte Runde zu kommen, also diese diese Urwahl unter Parteimitglieder, sie kann gegen Truss und auch gegen Synac, in diese Urwahl dann gewinnen. Aber natürlich was möglich ist. Es ist könnte irgendeinen Skandal geben oder irgendeine Entdeckung und man könnte sich dann einfach unter Druck setzen während diese Ulm-Wahlprozedere und irgendwas könnte dann doch sehr schief gehen und sie könnte dann schnell irgendwie scheitern. Also das ist nicht unmöglich, ja? Aber meine Vermutung wäre, nach dem jetzigen Stand, dass sie hat die besten Chancen. Stunt Forsnack und Schuss die noch doch noch Chancen haben und die anderen drei sind dann äh bleiben dann immer noch Außenseiten noch und und.

Tim Pritlove

Wie läuft das nochmal genau ab? Also es gibt jetzt diese Vorauswahl, die wird aber jetzt nicht von der ganzen Partei.

Jon Worth

Sondern nur unter Abgeordneten.

Tim Pritlove

Oder den Abgeordneten. So, das heißt, die müssen dann Support äh äh bekommen und dann wird halt einer nach dem anderen rausgenommen. Ist ja eigentlich so, der Demokratie äh spezifischen Prinzipien, mal abgesehen davon, dass es jetzt nur die Abgeordneten sind und dann ist es natürlich nicht wirklich demokratisch oder zumindest nimmt es nicht alle äh Parteimitglieder äh äh mit, aber so vom Prozedere her verhindert man halt so erstmal so dieses Screenshat äh Red Check äh Problem, das sozusagen irgendjemand durchkommt. Nur äh weil die anderen sich den anderen nicht äh einigen.

Jon Worth

Dieses Problem hatte die Labour Partei, also Jeremy Coben war unter den Parteimitglieder, Eine Weile lang beliebt, aber unter den Abgeordneten gehasst. Ja, also die diese Prozedere innerhalb der konstruktiven Partei ist genau dieses Problematik. Zu verhindern. Also man brauche nach dem Regeln da eine gewisse Unterstützung unter dem Abgeordneten, mit denen man am jeden Tag arbeiten muss und eine gewisse Unterstützung unter den Parteimitgliedern. So das ist genau den Grund, warum. So Doppelprozedere ausgedacht habe.

Tim Pritlove

Genau, das heißt, man nimmt erstmal so die beiden, auf die sich im Prinzip des Abgeordnetenhaus in irgendeiner Form oder die Abgeordneten Tutorials ähm, Sich einigen könnten und dann übernimmt es sozusagen das Parteivolk, dann gibt es diese Urwahl und dann entscheidet halt äh wer mehr Stimmen bekommen hat. Und das wird dann im September ähm spätestens durch sein oder kann es sein, dass es schneller geht, also.

Jon Worth

Nur man könnte man könnte die Situation erleben, Wie es mit Theresa May ausgegangen ist. Also da war dann Theresa May in diese Urwahl zuletzt zwei zusammen mit Andrea Lenzom damals und letztem. Es dann so hochgetreten. Ja, sie war unter so viel Druck, dass sie gesagt ich kann nicht mehr, ich trete zurück und dann warnt Theresa May dann automatisch. Partei äh Parteivorsitzenden.

Tim Pritlove

Da kam es nie zu.

Jon Worth

Kam es nie so oval. Ähm also aber das mochten die Parteimitglieder natürlich nicht, also die wollen das diesmal dann auch vermeiden. Also ich gehe davon aus, dass Johnson bleibe dann im Abend bis bis dem 5. September.

Tim Pritlove

Okay, aber dann.

Jon Worth

Und dann dann mit eine Urwahl und dann die die die Situation wird dann dieses Urwald dann geklärt und eine deinen neuen Premierminister wird dann im Abend sein äh dann kurz danach.

Tim Pritlove

Es wird jetzt gesetzgeberisch ohnehin nicht mehr viel funktionieren, weil jetzt äh Sommerpause ist et cetera.

Jon Worth

Genau. Ja und die die die Ministeriarollen sind voll mit so zu total hoffnungslosen Ahnungslosen Idioten, dass äh dass die kriegen auch gar nicht durch. Also ähm.

Tim Pritlove

Das heißt UK liegt dir jetzt erstmal brach für die nächsten zwei.

Jon Worth

Ja genau, aber sie haben sich so, es ist so echt so, idiotische Abgeordnete. Sie ist jetzt eben an irgendeinem ministeriaalabend und ähm und dann äh ein paar Leute Street gekommen ist ähm ähm haben so so viele Leute gelacht, sie hat dann die Leute, die da vor einfach so den Mittelfinger ähm äh gezeigt. Ach so Moment mal, also das ist kein Verhalten für für ein Minister. Ohne also ähm und ja also die Situation wird. Wird schwierig in den nächsten Monaten bis Boys Johnson dann raus ist. Also. Großbritannien steht jetzt und du richtig viel Druck wegen Corona. Ja, so nach den jetzigen ähm stammt, haben eins von 15 Menschen in Großbritannien derzeit. Den coronavirus ähm also ähm den den Gesundheitswesen ist unter richtig viel Druck Ähm also wenn irgendwas da wirklich schief geht, ist die Regierung von Boris Johnson dann überhaupt in der Lage. Irgendwie so reagieren. Ähm also das ist nicht selbstverständlich ja ähm und es war nicht nötig solange zu brauchen für für dieses Urwahl. Man kriegt das innerhalb von sechs Wochen hin, tun die aber nicht, weil Boris Johnson hat gesagt, ich will mam bleiben bis September und das haben die dann in äh komischerweise dann akzeptiert, ja also das war keine gute Entscheidung, aus meiner Sicht für die Konzepte, aber gut.

Tim Pritlove

Warum gelingt es den britischen Opposition nicht, aus dieser Situation in irgendeiner Form Kapital zu schlagen? Weil man hat ja nicht, also meine gut, sie haben jetzt ein paar äh äh gewonnen oder so, aber das jetzt wirklich so die offene Systemfrage gestellt wird, wollen wir jetzt überhaupt noch mit den Torries weitermachen oder nicht? Ich meine wären jetzt Wahlen, dann säh es wahrscheinlich gar nicht gut aus für die Torries, aber es ist ja auch nicht so, dass es irgendeinen Hype äh geben würde, um Kirstdama oder so etwas.

Jon Worth

Ja, aber der ist okay, die. Laber ist jetzt 7 oder 8 Prozent vor der Konservativen in den Meinungsumfragen, also mit so einem Vorsprung, gewinnt man. Nicht so locker, aber geben wir schon eine Unterauswahl. Ähm also. Starma hat einfach Angst. Der ist als Person vorsichtig. Der will nicht so. Er ist so risikoervers. Und äh erwartet, bis die Konservativen so selbe stürzen. Ja, er ist nicht so wirklich jemandem für. Eine sehr klare Linie oder es sieht nicht immer so ähm äh sehr. Es sieht Möglichkeiten nicht, ja ähm und wenn man sieht, wie schwierig das war, so, zehn Jahre lang für die Label Partei in die Diskussion in den britischen Medien. Vielleicht hat er recht, dass er dann so vorsichtig vorangeht. Ja vielleicht ist es einfach der Fall, dass, kann dieses komplette System nicht ändern vor die selber an der Macht kommen. Und was dann so problematisch war unter unter Labour Vorgänge wie Turny Blayer oder Golden Brown ist. Das Leben dann dann an die Macht gekommen ist, die haben dann ziemlich wenig an dieses Machtstrukturen selber geändert. Ja, aber das ist diese Vorgehensweise von von Starma. Also seine Position ist parteiinten ziemlich stark, in die Meinungsumfragen ziemlich stark, aber er versucht nicht so wirklich. Diese so komplette Problematik des britischen Status Staates zu ändern. Er redet nie um Brexit. Azard, wir wollen unsere eigene Variante vom Brexit, was dann besser funktionieren wird als aus den die Version von den Konservativen. Das ist einen kompletten Widerspruch, weil Wirtschaftlichkeit kann aller Arten von Brexit nicht wirklich funktionieren, entweder politisch oder wirtschaftlich, akzeptiert er nicht. Also er er ist zu sehr nervös in seinem Verhalten, äh aber, kann das hauptwegs verstehen, muss ich sagen. Ja, äh es gibt einfach so viele Probleme in Großbritannien. Ja, also er muss erstens an der Macht kommen und er sieht, und das kann ich auch irgendwie verstehen, er sieht einen Weg. So das doch hinzukriegen. Ähm und weil es wird eine Unterhauswahl geben spätestens 2024 aber höchstwahrscheinlich schon nächstes Jahr. Äh sieht dann ein Weg dann an der doch noch an der Macht zu kommen.

Tim Pritlove

Warum denkst du, dass nächstes Jahr schon eine Wahl ist.

Jon Worth

Weil das die Wahl von Boris Johnson ähm fand Dezember. Ähm wie habe ich das richtig kakiert? Also das war der zwanzigneunzehn. Also es muss dann spätestens nee, kann sein, es könnte Sommer zwanzig vierundzwanzig so. Nun Normalerweise finden Wahlen in Großbritannien so im späten Frühling oder Frühsommer statt. Ja? Aber dieses Fall von Boris Johnson fand die Dezember statt wegen den den damaligen äh politische Krise in Großbritannien. Also ich gehe davon aus, dass er wird nicht bis Dezember, Ein Nachfolger von Johnson wird nicht bis September Dezember zwanzig24 warten und macht das ein bisschen früher, so im Sommer 2024 oder vielleicht schon nächstes Jahr. Es hängt davon ab, wie sähe dann den. Die Situation, dann für eine Regierung aus. Könnt die dann doch noch regieren oder brauchen die dann eine gewisse Unterstützung, ja? Also dass dieses die Tradition Wahlen, nach vorne zu schieben Schon in Großbritannien. Also es ist nicht ausgeschlossen, dass das könnte schon nächstes Jahr stattfinden. Aber so ich habe das falsch kalkuliert. Dezember aus meiner Sicht, Dezember 2024 wird es nicht sein, obwohl das juristisch möglich sei. Ich gehe davon aus, es wird dann Sommer zwanzig vierundzwanzig, also jetzt in zwei Jahren.

Tim Pritlove

Ähm die. Inneren Konflikte schließen ja und ich meine wir reden ja auch immer noch irgendwie über, Brexit. Das ist ja hier so ein bisschen unser äh unser Untertitel oder Übertitel, wie auch immer. Ähm weil schon all das worüber wir jetzt reden, mehr oder weniger ja so einen Ripple-Effekt von von diesem Ereignis äh noch ist. Ganz stark ist das natürlich zu merken in Schottland Und haben wir jetzt noch überhaupt nicht äh geredet. Hatten wir aber früher immer mal wieder erwähnt, weil es ja immer noch diese Bestrebungen gibt zu einem Unabhängigkeit, zu einem weiteren Unabhängigkeitsreferendum vorangetrieben von der Premierministerin Nicola Störgun, da hat sie ja auch wieder einen neuen Schritt gemacht und jetzt glaube ich sogar offiziell einen Antrag gestellt, dass ein solches weiteres Referendum nächstes Jahr?

Jon Worth

Ja am 19. Oktober nächstes Jahr stattfinden soll die Frage ist. Oder wie das juristisch sei. Wenn wir erinnern uns an der Situation zwanzig vierzehn. Damals hat es eine Einigung gegeben zwischen David Cameron und die SNP. Dann das. Die hat so akzeptiert, dass so eine Referendum stattfinden kann. Und London wäre dann bereit, das Ergebnis zu akzeptieren. Das ist jetzt nicht. Das sieht so aus, es sei nicht der Fall, dass London erlaube dann dieses Volksabstimmung nicht, Die Frage ist dann, und es ist immer noch umstritten, ist es überhaupt juristisch möglich, dass sie Schotten entscheiden, alleine so was dann zu machen? Ja und dann, das ist dann die große Frage für Herbst dieses Jahr? Und wie, Reagieren dann die zukünftigen Parteichefs der konservativen Partei, also eine zukünftige Premierminister. Habe dieses Idee der Schorten, dann noch ein Volksabstimmung äh da zu machen. Und das wissen wir nicht. Einige von den Kandidieren haben schon gesagt, nein, wir erlauben keinen keinen weiteren schottischen, Volksabstimmung. Manche anderen vielleicht doch Tugenden ja obwohl ich gehe davon aus, dass er nicht gewinnt. Sind etwas offen, ne, aber nicht offiziell offen. Vielleicht ein bisschen etwas offener für für ein ähm äh einen weiteren Volksabstimmung. Ach so Ich habe ja Angst, dass es könnte alles so eine Art Situation in Katalonien dann führen, wo dann London, den Volksabstimmung nicht, die Schotten führen das sowieso durch als Art ähm so Meinungsbild. Und dann herrsche dann danach noch schlechtere ähm Verhältnisse zwischen Schottland und ähm. Und London. Äh also das ist dem dem jetzigen Stand. Es ist dann nicht klar. Ob dieses Volksabstimmungen stattfinden kann und wenn ja und welchen juristischen Bedingungen.

Tim Pritlove

Ich meine, was würde denn passieren, wenn jetzt der oder die neue Premierministerin und die Torries damit halt da einfach sagen so, nö, machen wir nicht. Würde ja dann sozusagen auch nicht unbedingt das Verhältnis zwischen Schottland und äh England verbessern.

Jon Worth

Natürlich und dann das das ist irgendwie genau was Nicholes Sterging irgendwie will. Sie sagt, hey Moment mal so, wir wollen ein ein Volksabstimmung. Was, Lohn uns versprochen hat, das letzte Mal, also mir mehr macht, wenn ihr in der Union bleibt, das, Kam nie zustande, dass die damalige Argumentation wir müssen zusammen bleiben, damit wir alle in der EU bleiben können, ja? Das kam auch nicht zustande. Also das bedeutet, ich kann einfach nicht weitergehen. Also das das Hill, das hilft dann natürlich ähm um dann dieses Argument für einen unabhängigen Schottland, zu machen. Es hilft natürlich nicht mit, wie man das tut, wenn es keine klare juristische Weg dahin gibt Und natürlich, man blickt auch nach Nordirland und sagt, hey Moment mal so, wie lösen wir die die die ganze Probleme an der English schottische Grenze, wenn Schottland dann die EU dann beitreten will Äh natürlich gibt's auch dann Probleme mit Grenzübergängen und natürlich die die schottische Wirtschaft ist noch tiefer mit. Dem Brest Kurs Großbritannien sind als Notelland Jevar, also die die Lieferketten in Nuria waren schon ein bisschen separater als als die in in Schottland. Es gibt eine Riesenreihe von Problemen die die dann zu zu lösen sind. Aber ich sehe. Nicht unbedingt irgendeine friedliche. Ich meine nicht Krieg, ja aber in einer eine friedliche politische Lösung hier, ja. Vielleicht mit Tügendart als Parteichef der konservativen wäre so was möglich, Vielleicht könnte er dann mehr oder weniger die Linie von Cameron weiterhin unterstützen und für dann ein bisschen mehr Ruhe äh dann sorgen. Aber mit Le Strass, Ja, also ähm sie sie so ein sie ist auch sehr kämpferisch in in wie sie agiert. Motor und auch ja also ähm Mode und hat auch eine ähm so eine persönliche Geschichte bei den ähm bei den Royal Navy und Royal Navy hat viele Stationen in Schottland, also sie lehnt eine Volksabstimmung ab. Sunac aus meiner Sicht hat, wenig Interesse an Schottland. Sie ist nicht im wirtschaftlich wichtigsten Teil von Großbritannien. Ja, also hat er. Wenig Bock sich mit dieses komplette Themenfan zu beschäftigen. Also ich gehe davon aus, dass wir werden diese keine Lösung haben bis Herbst, das ist ja klar ähm und und von den drei so führenden Kandidierenden für den Parteivorsitz. Ähm da habe ich keine große Hoffnung, dass die auch dieses dieses Problem da lösen.

Tim Pritlove

Also es ist erstmal durchaus wahrscheinlich, dass es abgelehnt werden wird. Ja. Weil sie müssen sich.

Jon Worth

Und dann ist Fürth dann sehr spannend im im Winter dieses Jahr.

Tim Pritlove

Genau und das ist auch die Frage, welche welche Hebel eigentlich äh Schottland hat. Weil ich meine, sie sind sie können mit nichts wirklich groß Druck machen, oder?

Jon Worth

Ja, aber die die Chance. Gäbe es dann so eine Art Indicitive Referendum auszuführen. Und wenn die das machen und das mit dann ein Mehrheit für den Austritt, ja, das das übt dann schon Druck auf London aus.

Tim Pritlove

Wäre das legal.

Jon Worth

Ja, wenn ich's nicht juristisch bindend sei, ja, aber eine eine Art wir machen eine Art, wir nennen das keinen Volksabstimmung, so eine Art Umfrage, Poberumfrage, irgendwas. Wäre es wäre es juristisch möglich, ja. Ja aber dann mal London könnte einfach dann danach sagen, he nee, sorry, das lehnen wir ab. Ja und dann wo landet man? Ja, also es ist nicht nicht. Erkannt. Ähm. Aber das ist aus meiner Sicht die die richtigen wohin alles zur Zeit dann steuert. Aber natürlich also es gibt. Es gibt Konflikte überall, ja, also politisches Konflikt, nicht so, so, so äh Krieg, ja? Ähm es gibt diese Konflikte in Nordirland, es gibt eine mögliche Konflikt in Schottland Es gibt Konflikte zwischen die Regierungsebenen in England, ja, weil viele viele von den lokalen Regionen sind fast pleite wegen so geringen Steuereinnahmen. Ähm es gibt den bestehenden Konflikt mit der EU, ja? Es ist man hat den Eindruck, dass die jetzige Regierung, die es herrscht Konflikt. Überall mit allen. Ja und das einfach so Gutes regieren. Spielt keine Rolle mehr und dann diese diese mögliche Konflikte mit Schottland ist, noch dann den den neusten Beweis davon. Dass man die Option, dass man Kehre so eine Art ordentlich regiertes Großbritannien zurück. Wo man versucht, diese Problemen zu mindern, zu beruhigen, zu irgendwie das alles wird nach einem ordentlichen Art und Weise regiert, Ich habe ja keine Hoffnung, dass dass sowas passieren wird in den nächsten paar Jahren. Ja, es ist nicht mehr nur Brexit, also Brexit führte dann so eine eine komplette Art zur Staatskrise. Ist Großbritannien überhaupt in der Lage ordentlich regieren zu werden, eine andere Beispiel zur Zeit, Reisepässe. Es gibt Nomen, Verzögerungen, in die Ausstellung von Reisepässe in Großbritannien. Also viele wollen im im Urlaub reisen, kriegen keine neue Reisepässe mehr, ja? Und haben Wartezeiten von sechs Monaten, um meine Reisepass zu kriegen. So auch ja oder oder Erneuerung.

Tim Pritlove

Berliner Verhältnisse.

Jon Worth

Ja, ja, ja, nur schlimmer, ja oder oder auch ähm ähm aber alles ist zentralisiert in Großbritannien. Es gibt sogar eine zentrale Ausschreibungsbehörde. Die haben die Anzahl an. Ähm an Beamen dort so reduziert sie nicht mehr in der Lage sind, das das richtig zu machen. Oder bei der Ausstellung von einem von Führerscheine gibt's auch enorme Verzögerungen und dann die Kandidierenden für den Parteivorsitzender. Ja, wir haben weit zu viele weit zu viel Bürokratie in Großbritannien. Wir müssen die Anzahl an Beamten noch reduzieren. Also Moment mal, also des kompletten Service ist schon am Boden. Ja wenn man das noch mehr reduziert, ist die Lage noch ernster. Ja, also das ist so, Realitätsfern, die die komplette Diskussion.

Tim Pritlove

Am besten noch alles privatisieren, ne.

Jon Worth

Ja aber aber aber dann das kostet ja was natürlich dann Beginn, ja? Haben die auch nicht kapiert. Ähm also selber, also ich ich. Ich beobachte das dann von fern. Ja, aber wenn ich die Rede, wenn mein Vater zu dem Thema ach so, das die ist so. Sieht keine Verbesserung in Sicht, ja. Äh ist vollkommen deformiert, ne.

Tim Pritlove

Ja und das wäre jetzt so ein bisschen meine letzte Frage. Was passiert eigentlich mit der britischen Gesellschaft? Ich meine, sind die alle nach wie vor so sehr. Durch diese Spaltung des Brexits äh so äh verblendet, dass das alles immer noch so ein Partisanenkrieg ist. Äh, und gibt's da keine Möglichkeit, dass ich da einfach auch mal in der Bevölkerung einfach einen Widerstand regt, der sagt Leute, wir haben uns jetzt hier diese Clownshow irgendwie ein paar Jahre angeschaut. Es geht irgendwo nirgendwo voran.

Jon Worth

Aber wer wer wäre bereit so eine, Widerstand zu organisieren, ja. Es gab ja schon ein bisschen unter unsere den Gewerkschaften. Es gab diverse Bahnstreiks in Großbritannien in letzter Zeit. Also vielleicht sind die Gewerkschaften halbwegs in einer Situation, dass das organisieren. Aber Fisch steht die britische Gesellschaft, diese komplette Situation. Ich bin, nicht mehr so sicher, ja? Also, es ist alles so im Blick und also wenn man wirft ein Blick von Großbritannien zu anderen Ländern der EU. Man kann so sehen, hey Moment, also da in anderen Länder ist es vielleicht kein Paradies in Frankreich oder ohne Deutschen, aber die meisten grundsätzlichen Dingen funktionieren doch noch besser dort als als in Großbritannien. Ähm also das bedeutet äh dieses Verständnis, also wie schief das gerade geht ja ist das ist irgendwie auch verloren gegangen. Also ich. Siegentuch suchen Riesenproteste kommen könnte oder so. Ist vielleicht nicht unmöglich, aber das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Tim Pritlove

Aber ist das dann nicht auch ein Problem wiederum der medialen Landschaft, dass die das nicht ausreichend reflektiert?

Jon Worth

Genau und und auch der BBC reflektiert das nicht. Ja ähm natürlich hat man hat eine Art Diskussion um diesen Themen in Daily Mail oder Daily Miro und und The Guardian aber. Versteht die Bewölkung wie ernst die jetzige Situation ist? Ja dann bin ich nicht. So überzeugt. Ja ähm. Ja und und und Label organisiert diese Opposition nicht. Die Liberalen sind zu klein, die Schotten wollen weg. Äh Nordirland hat so schon eine eigene Reihe an einen problematischen Fällen. Es gibt die ehemalige Supermain-Bewegungen, aber man will nicht mal wieder doch noch einmal so den umstrittenen Brexit dann ähm äh erkämpfen. Es gibt andere Leute, die dann haben einfach eine Hoffnung auch, hey Moment mal, so kann dann kein Widerstand oder so. Man hofft auf deine Nachfolge von Bruce Johnson. Es kann nicht schlimmer sein als Boris Johnson, also da haben wir schon ein bisschen, ein bisschen die Wände, also da sehen wir dann vielleicht ein Weg daraus. Ja ähm ja aber aber ein Riesenaufstand warte ich nicht nein.

Tim Pritlove

Nicht unbedingt das Land der der Straßenproteste, ich meine das was so gegen Bre.

Jon Worth

Straßenproteste stürzt du zum Beispiel Margare äh neunzehn neunzig, ja? So die wegen diese und die die die Steuerreformen, ja? Also es kam ein paar Mal zustande, aber in den letzten Jahren dann dann nicht, aber natürlich auch so Pretty Portal, also sehr starken Regelungen hineingeführt. Gegenproteste, ja Protest recht zu begrenzen. Und es gibt natürlich auch wegen wegen diesem ähm ganze Partygate Untersuchung, Vorwürfe, dass die Metropole Police auch selber korrupt sei. Also die. Die so die Säulen des britischen schwanken so alle, ja? BBC, königliche Familie, Polizei, Paliment, ähm also und. Und irgendwie oberflächlich das ganze Ding funktioniert doch noch. Aber hinter den Kulissen ist alles in einem. Sehr unstabilen Zustand, ja? Man weiß ja nicht, wem kann man doch noch glauben ähm und ähm. Das macht mir so wütend und traurig, wenn ich wenn ich das dann sehe.

Tim Pritlove

Das kann ich mir gut vorstellen.

Jon Worth

Aber ich bin so froh, dass ich nicht da vor nicht mehr da wohne. Ja? Ich das vom Fern zu beobachten ist schon deprimierend genug. Dass vor Ort da vor Ort zu sein, wenn ich rede mit mit mit Freunden und Verwandten ähm. Manche von meinen Freunden hier. Ich habe so Politikwissenschaften studiert. Ich kenne viele Leute aus der politischen. So politische Kreise. Einige von meinen Freunden sagen, wieso wir weg wir können die nicht mehr hören, ja oder nicht mehr lesen. Ja, die haben komplett abgeschaltet, weil das ist dann dem einzigen Weg mit dem alltäglichen Situation umzugehen. Das ist so so irgendwie.

Tim Pritlove

Kann ich ganz gut verstehen. Ich meine, das ist auch wenn jetzt so die Kriegsnachrichten mal wieder heftig werden und so weiter. Da hat man immer mal wieder so einen Moment, da möchte man einfach nur noch den Kopf unter die Decke stecken und sagen so, lala ich kriege davon gar nichts mit.

Jon Worth

Genau und das ist genau die Situation.

Tim Pritlove

Der Kopf ist unter der Decke. Ja, dann.

Jon Worth

Dann das war's. Ja, sehen wir halt mal, aber dann vielleicht ab dem fünften. Den 5. September sehen wir, ob vielleicht, ja, also ein etwas bisschen optimistisch ist. Boris Johnson als Person. War so sehr schwierig für alle Oppositionsparteien. Man wusste nie mit ihm, was will er machen, was ist ihre Realität, was ist eine Lüge, es war alles so alles so durchgemischt. Alle anderen Kandidierenden sind irgendwie normaler. Ja die sind vielleicht nicht vertrauenswürdiger, aber sie sind alle irgendwie normaler. Also kehrt dann britisches Politik so. Etwas normalere politischen Themen zurück, Gesundheitspolitik, Sozialpolitik, Fiskalpolitik, ein bisschen so normalere Außenpolitik. Ja, da bestehe schon eine Möglichkeit, ja. Ob es zu besseren Ergebnissen führen wird, das weiß ich nicht. Aber Großbritannien, Politik wird ab dem Herbst hoffentlich, durchaus ein bisschen normaler. Und das ist keine schlechte Sache.

Tim Pritlove

Super positiver Ausblick. Mehr war nicht zu holen, aber immerhin. Die Hoffnung stirbt äh zuletzt und die Queen natürlich. Äh die stimmt so.

Jon Worth

Aber wenn die Queen stirbt, dann dann alles bricht auseinander.

Tim Pritlove

Das kann gut sein, aber ich glaube, das erleben wir nicht mehr. Vielen Dank, John.

Jon Worth

Alles klar. Und bis zum nächsten Mal.

Tim Pritlove

Dank fürs Zuhören, Leute. Genau, wir hören uns äh.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    en.wikipedia.org Partygate - Wikipedia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    en.wikipedia.org Simon Case - Wikipedia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    en.wikipedia.org Sue Gray (civil servant) - Wikipedia

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Ein Roundup zum letzten Monat im Krieg in der Ukraine

Seit einem Monat tobt der Krieg primär im Osten der Ukraine, auch wenn es an vielen Fronten vereinzelte Gefechte gibt. Aber der Kampf um Sjewjerodonetsk ist zum Mittelpunkt der Auseinandersetzung geworden und sowohl die russischen als auch die ukrainischen Kräfte haben große Verluste zu verzeichnen. Langsam aber beständig rückt die russische Armee auf dieses Gebiet vor und es ist derzeit unklar, wie lange es noch dauert bis die Ukraine sich zurückziehen muss.

Wir besprechen die militärische Gesamtsituation und gehen vor allem detailliert auf die sich abzeichnenden Waffenlieferungen des Westens ein und welche Auswirkungen das mittelfristig auf den Krieg haben könnte.

Youtube über sieben brücken musst du gehen

Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt und äh mein Name ist Tim Prittlaff. Das hier ist die 99. Ausgabe von UKW und äh ihr habt jetzt einen Monat nix von uns gehört Heute geht's wieder um die Ukrainer und na ja, nach vier, knapp fünf Wochen ist natürlich mal Zeit für ein Update mit mir und mit Pavel. Hallo Pavel.

Pavel Mayer

Hallo Tim.

Tim Pritlove

Ja, wir waren jetzt nicht untätig in der Zeit. Wir haben uns natürlich das Geschehen nach wie vor äh angeschaut. Ist irgendwie auch so ein bisschen äh obskur, wenn man dann so. Am Strand liegt und dann so macht und Twitter nachliest und äh ja irgendwie versucht dran zu bleiben, gegen dieses Ermüdungsprinzip. Kämpfen in gewisser Hinsicht. Ich weiß nicht, wie's dir so geht. Äh es wird ja erst von allen Leuten. Die Ermüdung vorausgesagt, dass sich der Besten nicht mehr kümmert oder so generell zu viel Krieg kann man nicht die ganze Zeit verfolgen. Das kann ja auch alles ganz gut verstehen. Sicherlich haben wir jetzt auch nicht mehr so diese tägliche Intensität mit irgendwie jeder Tweet muss gelesen und jeder Linke klickt und nochmal jeder Artikel nachgelesen werden. Trotzdem. Ja, also ich habe zumindest versucht, äh so ein bisschen am Ball zu bleiben.

Pavel Mayer

Ja ich war ja in der Zeit auch ja näher am Geschehen äh dran als jemals in meinem Leben zuvor immer noch weit weg, aber in Moldawien in Kiesenau, was ja irgendwie keine hundert Kilometer von Odessa weg ist, also, zumindest. Insofern äh ja war das auch ein interessanter Einblick äh auch mit den Leuten da äh darüber zu reden äh wie die das denn wahrgenommen haben. Das aber dazu dann später vielleicht ein bisschen näher im Detail.

Tim Pritlove

Okay, ja in der Tat. Also ich gucke gerade mal, also das wissen vielleicht nicht viele, ist einfach die Hauptstadt von ähm Moldawien. Und ja, wie du schon sagst, es ist äh in der Tat alles nicht sehr weit weg. Ich ziehe gerade meine Linie. Also in Kilometern bis Odessa, na ja hundert1fünfzig sind's dann schon. Aber na ja ist auf jeden Fall ziemlich umme E.

Pavel Mayer

Bis zur Ukraine sind äh.

Tim Pritlove

Bis zur Grenze.

Pavel Mayer

Bis zur Grenze.

Tim Pritlove

Das stimmt wiederum. Gucken wir mal, also Grenze okay, je nachdem wie welche Grenze man nimmt, Kilometer, äh dann ist es aber auch quasi durch dieses obskure äh Transnistrien durch. In die andere Richtung auch 50 Kilometer dann hat man tatsächlich ukrainisches Territorium schon vor Augen. Genau, also da werden wir nachher mal drüber reden, zumal ja die moldarbische Perspektive auch noch mal eine ganz besondere ist. Nicht wahr? Weil sie da äh potenziell ja in diesem Konflikt auch noch mit reingezogen werden können und natürlich auch eine ganz andere Verquickung haben so mit der ukrainischen Kultur. Eigentlich wollen wir erstmal anfangen ein bisschen ja zusammenzufassen, wo denn eigentlich der Konflikt grade so steht und das eben jetzt speziell auch. Mit der militärischen Brille auf, denn leider, leider, leider ist das eigentlich im Wesentlichen das definierende Moment, also der Krieg, ist einfach als Krieg im Vordergrund und findet nach wie vor in einem sehr breiten Frontverlauf statt. Ich weiß noch, als wir letzte Sendung hatten, da haben wir im Prinzip einmal alles so geschildert, das war die Erfolge rundum. Vorstöße. Da hat sich so ein bisschen abgezeichnet oder hat sich zumindest angedeutet, dass es vielleicht möglich wäre für die Ukraine in irgendeiner Form im Norden noch weiter vorzustoßen. Das hat dann nicht so stattgefunden. Weiß ich nicht entweder der Vorstoß nicht intensiv genug oder der Widerstand zu groß oder beides. Trotzdem. Ist die Stadt äh KAG ein bisschen ja ich sage mal ein bisschen ähm. Ruhiger die die Situation, es gibt nach wie vor Raketenangriffe auf die Stadt.

Pavel Mayer

Und auch Artillerieangriffe, also die sind äh wieder die die Russen sind wieder ein bisschen näher rangerückt äh an Khaki. So in den letzten Tagen, ja, aber also so 5zehn Kilometer äh oder so weg ungefähr. Verläuft die Front jetzt. Außenbezirken von entfernt.

Tim Pritlove

Hängt immer so ein bisschen davon ab, wo man das so von wo man das so misst, aber es steht da jetzt keine. Offensiver an, zumindest ist es nicht ersichtlich, dass es eine äh geben wird in nächster Zeit und das hat da eben viel damit zu tun. Die Russen einfach all ihre Armekraft und vor allem ihrer Artilleriesysteme, was so derzeit ihr größtes Faustpfand sind, auf diese Ostfront, konzentriert hat oder konkret halt und das hat mir damit haben wir die letzte Sendung auch so ein bisschen auch äh abgeschlossen an der Stelle. Die Aussage, dass es jetzt um äh, Geht oder gehen kann und dass dass äh sich dort derzeit alles kulminiert und genau Ist eigentlich die Geschichte der letzten vier Wochen. Der Kampf um die Stadt, der ist also heiß entbrannt. Die Russen sind sehr stark vorgedrungen und äh die Ukrainer haben's zwischenzeitlich mal geschafft, sie wieder zurückzuschlagen, aber im Wesentlichen befinden sich die ukrainischen Stellungen, also im Artillerie Dauerfeuer und man kann sich das überhaupt nicht äh vorstellen, glaube ich, wie es da äh abgeht. Und äh jetzt kann man eigentlich davon ausgehen oder zumindest gehen derzeit alle, die ich so beobachte, davon aus, dass es eigentlich nur eine Frage von Tagen ist äh die Russen auch diese Stadt komplett unter Kontrolle haben. So ähnlich wie ein Mariopol ist da halt kein Stein mehr auf dem anderen und es geht auch mal wieder um so einen industriellen Komplex, der jetzt nochmal genommen werden muss.

Pavel Mayer

Ja, wobei die Situation halt ein bisschen schon auch anders äh ist. Auf der einen Seite gibt's halt im äh sozusagen im Rücken den Fluss oder nur einen Fluss, den sie überqueren müssen oder äh um um auch Nachschub äh reinzuschaffen. Also es ist jetzt nicht nicht eingekesselt, äh dass das Ganze und irgendwie eigentlich wird seit zwei Wochen fast damit gerechnet, äh dass hm die äh ja die die Stadt äh, einnehmen, aber es ist äh wohl immer noch umkämpft, also so richtig geschafft haben sie's bisher nicht. Es spielt aber äh äh im im Großen und Ganzen Geschehen äh jetzt äh nicht wirklich, die große Rolle, ob sie das jetzt schaffen oder nicht, äh sondern eher also allein schon, dass sie jetzt da zwei Wochen äh dran kauen und das wo ja ähm angeblich die russische Seite täglich zwischen 50.000 und 80.000 Granaten. Feuert, ja? Ja also inklusive jetzt äh Raketen ähm und äh die Ukraine schafft halt ungefähr nur ein Zehntel davon, also 5tausend bis 6tausend in die andere Richtung äh zu schicken, was halt auch noch eine ganze Menge ist, aber ganz offensichtlich trotz äh dieser äh eigentlich großen Übermacht an einigen äh Frontabschnitten, wo die Russen wirklich alles konzentriert und reingeworfen haben, um eben auch Durchbrüche zu erzwingen. Ähm es ihnen bisher zumindest weder irgendwie ein größerer Durchbruch noch eine größere Einkesselung gelungen und ähm ja beide Seiten, haben aber bedauerlich hohe Verluste. Ähm. So äh Größenordnung 100 Tote am Tag bei den Ukrainern und bis zu 500 Verletzte pro. Ja und bei den Russen werden die nicht geringer äh sein wahrscheinlich, sondern auch, mindestens in der selben Größenordnung liegen, wobei sich das Verhältnis ein bisschen zugunsten der Russen verbessert hat. Man sieht es auch an den an den Videos, dass sie versuchen, sich jetzt ein bisschen besser zu tarnen und ähm nicht mehr auch auch nicht mehr so viele Truppen und Fahrzeuge irgendwo zu konzentrieren, was natürlich auch ein Problem ist äh und auch nicht zu viel Nachschub irgendwie äh zentral zu halten, aber ähm alles in in allem ähm so ist die Ukraine gut dabei äh zurückzuschießen und zu äh treffen und auch halt den Russen äh eine Menge Verluste zu äh bescheren so. Und ähm insofern also für den Aufwand äh an an an Material äh und die Verluste. Die Russland hat sind die Fortschritte nach wie vor ja nicht überzeugend.

Tim Pritlove

Nicht ich habe schon gefragt, welches welches Wort du jetzt äh wählst, um das zu bewerten. Also die ganze ihr werdet ja sicherlich schon mal die eine oder andere Karte gesehen haben, dass es so quasi der östlichste Teil, der Front, an dem sich das derzeit alles äh konzentriert. Im äh das ist so eine Nase, die so quasi so äh in diesen Oblast Luans äh noch rein äh ragt. Und die äh von den Russen, von allen Seiten attackiert wird, also eben konkret in. In der in der Stadt. Dort sind sie halt äh schon sehr weit gekommen, aber wie schon erwähnt, ähm. Hohen Aufwand auch äh nur immer wieder mal ein paar Meter pro Tag. Im Norden verläuft ja auch noch dieser Fluss. Hatten wir glaube ich letzte Mal schon so den Bericht über diese vielen vergeblichen äh katastrophalen Versuche diesen Fluss zu übertreten. Ähm nach wie vor stellt der Fluss weitgehend die die die Frontlinie dar. Das heißt, da droht nicht ganz so viel, aber im Süden, da ähm stoßen die Russen halt auch in durch verschiedene Ortschaften äh bedrohlich vor und sind auch relativ nah dran an diesen Versorgungslinien. Trotzdem scheint's die Ukraine aber noch zu schaffen, dort äh in irgendeiner Form ihre Logistik aufrechtzuerhalten, soweit man das von außen beurteilen kann.

Pavel Mayer

Ich habe neulich mal äh so eine Animation ähm des, Frontverlaufs des zweiten Weltkriegs gesehen, so jeden Tag dann der der Frontverlauf gezeigt wurde und wo die Kämpfe waren und das führte natürlich auch einmal komplett durch die Ukraine äh durch und da kann man dann halt sehen, wie dann ähm sagen auf der einen Seite, wie halt der, Deutsche beziehungsweise der Vormarsch der Achsenkräfte waren halt auch viele ja auch andere nicht rumänische, bulgarische, andere Truppen beteiligt. Jedenfalls kann man da ganz gut sehen wie schnell die in der Einrichtung voran äh äh gegangen sind und wie ähm ja, es dann äh bei der irgendwann bei der Gegenoffensive der Russen äh aussah. Äh wie lange die gebraucht haben, um wiederum äh die Ukraine freizukämpfen, sage ich mal. Und da äh hat man schon das Gefühl, obwohl das halt mehrere Jahre ging, also am Anfang eine erstmal eine natürlich eine unglaubliche Dynamik so, aber irgendwann kam dann wurde's halt eben immer langsamer, immer langsamer bis eigentlich das Ganze erstmal für eine Zeit fast zum Stillstand kam die Fronten, ja. Da bewegte sich dann erstmal nichts, weil beide Seiten einfach dann, erschöpft waren mehr oder weniger. Und dann gab's hier und da so kleinere Bewegungen und. Man merkte halt, dass erstmal beide Seiten dann wieder äh ja Kräfte aufbauen, Material reinschaffen mussten, um wieder äh ja die Kampfhandlung intensivieren zu können.

Tim Pritlove

Das ist ja auch etwas, was für die aktuelle Situation gerade vorhergesagt wird, dass das bald so weit kommt.

Pavel Mayer

Ja und äh wir reden aber noch äh außerdem von einem ganz anderen Einsatz an äh Truppen, also. Operation Barbarossa wurde, glaube ich, mit irgendwie sechs Millionen äh Soldaten äh hat die Achse angegriffen insgesamt. Ja. So ähm mhm.

Tim Pritlove

Ja Was lässt sich zu der Situation dort noch äh sagen? Also man könnte jetzt hier viel über den über die Vorstöße äh im Einzelnen sagen, das ist jetzt ein wahrscheinlich für den Podcast im Einzelnen gar nicht jetzt so relevant, nur man kann halt einfach sagen, In der Summe die Russen machen Fortschritte, aber sie machen keine. Enormen Fortschritte. Ja, also ich würde mal sagen, in den letzten vier Wochen sind sie äh also die die weiteste Änderung des Frontverlaufs ähm da reden wir so was über, na ja zehn bis 30 Kilometer Maximum, an einer Stelle, an den allermeisten Stellen handelt es sich hier äh bestenfalls um um fünf Kilometer. Es geht also alles sehr schwerfällig voran und es lässt sich einfach auch derzeit überhaupt nicht so richtig sagen. Äh Kräfte hier zuerst äh enden, definitiv und dann werden wir nachher noch äh drüber reden scheinen die Ukrainer so ein bisschen an das Ende ihrer Vorräte der Munition zu kommen. Und vielleicht teilweise auch schon ihres Geräts. Das weiß ich nicht so ganz genau. Aber ähnlich sieht's auch bei den Russen aus. Jetzt gerade in diesem Gebiet also sehr viel Altes Material reinfahren. Also die scheinen einfach auch Ruheverluste an modernen Waffen gehabt zu haben und jetzt äh wird halt alles aus den Beständen geholt, was noch in irgendeiner Form fahrbar gemacht werden kann.

Pavel Mayer

Ja, also die Ukraine hat zumindest nach eigenen Angaben hm ihre Reserven an Ostmunitionen weitgehend, aufgebraucht so. Jetzt kam natürlich auch noch ein bisschen oder kommt wahrscheinlich auch noch ein bisschen, ich sage mal Ostmunition aus dem Westen äh nach. Ich glaube, äh verschiedene ehemalige Ostblock Länder produzieren da auch Granaten entsprechenden Kalibers kann ich mir vorstellen, dass es da, in Tschechien zum Beispiel noch Produktionsanlagen gibt. Die bauen ja.

Tim Pritlove

Slowakei auch, in der Slowakei auf jeden Fall. Slowakei gibt's auch noch, gibt's auch noch ähm auf die Reparatur spezialisierte Unternehmen.

Pavel Mayer

Also insofern ähm. Wird ähm das jetzt den nicht nicht völlig ausgehen, aber es ist klar, dass ähm, ja äh einfach erstmal die die Produktion oder die die Anlieferung ähm. Was jetzt so ich nenne mal Ostmunition äh angeht, also ehemalige sowjetische oder Warschauer Pakt Kaliber ähm dass das äh nicht ausreichend wird, wenn man davon ausgeht, dass die 5000 bis 6000 Granaten täglich ähm ja weitgehend eben diese Art von Munition sind und weitgehend aus Reserven stammen, die auch die Ukraine wahrscheinlich noch äh aus Sowjetzeiten übrig behalten hat, weil die die das Zeugs hat ein ziemlich hohes äh Shelflife, wie man so schön sagt, Haltbarkeitsdatum, also so die typischen Panzagranaten ähm je nach je nachdem 25 Jahre werden da garantiert Ähm das heißt aber dann eigentlich nicht schlechter als am Tag der Auslieferung und fünfunddreißig, 40 Jahre sind jetzt auch nicht unerhört und auch bei den Mehrfachraketenwerfern, die halten wohl, also die in deren Raketen halten wohl sogar noch ein bisschen länger. Ähm insofern ähm ja. Äh dürfte der alte Kram, wenn er halbwegs äh ähm brauchbar aufbewahrt wurde, äh aus Sowjetzeiten alles noch funktionieren, aber wie gesagt, der ist jetzt alle und ähm. Jetzt ist natürlich das das Problem, dass die Ukraine dann jetzt umstellen muss, wenn sie halt jetzt von den umfangreichen amerikanischen Reserven äh oder von dem, was aus Deutschland geliefert äh werden soll. Hm wirklich profitieren will.

Tim Pritlove

Ja ähm wollen wir noch kurz vorher die gesamtmilitärische Lage nochmal ähm abschließen und dann vielleicht mal spezifisch auf dieses Waffenthema eingehen.

Pavel Mayer

Ja also.

Tim Pritlove

Wir haben ja noch die die Situation im äh im Süden. Sagen wir mal im im Südwesten, also im Süden gibt's halt auf der einen Seite die gesamte Frontlinie. Da stehen sich die. Beiden Kriegsparteien ja schon lange an einer weitgehend unveränderten Linie gegenüber sich mal wieder interessant finde ist, dass der Frontverlauf ja auch unmittelbar an der Großstadt Donetsk. Vorbeigeht und also vor den Toren sozusagen dieser Stadt an an dieser ähm diesem Frontverlauf sich überhaupt nichts getan hat.

Pavel Mayer

Na ja, es gab wohl jetzt äh hörte ich zumindest so ein paar Angriffe und Vorstöße äh der Ukraine äh in der in der Stadt und auch einen Beschuss äh von äh Donetsk.

Tim Pritlove

Es ist ja nicht so, dass da jetzt äh keine Truppen stationiert werden, aber es es gab halt keine größere Änderungen in dem Frontverlauf, der ist halt eigentlich weitgehend noch so wie zu Beginn dieses Krieges. Ich habe verschiedene Vorstöße äh oder Versuche der Russen vorzustoßen. Dann äh wurde von der Ukraine auch Dämme, Staudämme äh gesprengt, kleinerer äh Natur und womit so bestimmte Täler, überflutet wurden, keine Ahnung, was äh da der Grund ist, ob das einfach nur der Mangel an konzentrierten Kräften ist oder ähm ob's da einfach auch wirklich schwierig ist für die Russen in irgendeiner Form Landgewinn zu machen. Genauso zieht sich das dann eben, in Richtung Westen. Zu diesem großen Wasserbecken des äh Dineppa äh südlich von Sapo äh wo. Irgendwie auch nicht vorangekommen sind, aber viel interessanter ist natürlich die Situation um äh. Und das ist ja so die Stadt, ähm die die Juristen als die einzige größere Stadt, die die Russen seit diesem Angriff. Haben einnehmen können. Das ging ja relativ schnell. Und ja, da ist also Back and Force, nicht wahr? Also nachdem die Russen ursprünglich mal versucht hatten, äh dafür da haben wir ja schon öfter drüber gesprochen, über die Stadt Nikolaiw, da diesen nächsten Fluss zu überqueren und dann letzten Endes in irgendeiner Form einen Landweg nach Odessa eröffnen zu können, was ja nicht geklappt hat. Ist also hier der Gegendruck der Ukraine stärker. Jetzt haben die Russen ja auch nicht so viel stationiert und haben sich sozusagen erstmal für den Osten entschlossen, vermutlich auch, um dort erst mal. Behaupten zu können, man hätte jetzt hier große Erfolge gefeiert, weil man irgendwie Luhansk und äh komplett eingenommen hat, also den ganzen also. Luhansk zumindest komplett eingenommen hat, den Donbass. Trotzdem versuchen sie natürlich diese Stadt zu halten, aber die Ukraine macht hier Gegendruck und hat an verschiedenen Stellen Fortschritte erzielt, aber eben auch noch nicht genug, um hier wirklich äh Erfolge zu feiern. Dabei sind die Russen dort eigentlich. Ziemlich angreifbar, weil's äh ja, da halt einfach. Nur ein, zwei Brücken gibt, die das so in Richtung Krim äh verbinden und wenn man's in irgendeiner Form gelingen könnte, hier eine strategische Stadt wieder einzunehmen, wovon Ukraine derzeit noch weit entfernt ist, muss man dazu sagen. Ja dann ähm könnte sich das Blatt hier im Süden wenden.

Pavel Mayer

Ja was was halt passiert ist, dass natürlich beide Seiten so versuchen Kräfte zu verlagern und zu konzentrieren und auf der einen Seite reagieren, aber auf der anderen Seite natürlich auch gucken, wo sind, wiederum Schwächen, gerade des Gegners und weil eben auch Teile sind eben nicht so dicht besetzt, dass jetzt alle zehn Meter jemand im Schützengraben sitzt, ja, sondern ähm da gibt es eben. Beide Teile, die sind einfach umkämpftes Gebiet und äh von dem aus wird dann eben auch dann teilweise hinter die äh feindlichen Linien auch immer wieder äh vorgedrungen mit einzelnen Panzern oder äh dann. Mit Artillerie. Angriffen natürlich reingewirkt weit ins Gegnerische Gebiet, so dass man ähm ja ähm das jetzt nicht überall äh ich sage mal oder oder an den wenigsten Stellen jetzt, sondern. Sage mal Stacheldraht-Verhau äh ist wie im ersten Weltkrieg, ja wo keiner durchkommt und ähm sondern das ist halt alles. Deutlich ähm lockerer, sage ich mal, äh.

Tim Pritlove

Ja, ich meine, der Frontverlauf ist ja auch äh mega lang, ne? Also ich habe mal ein paar schöne Vergleiche äh gesehen, da wurde mal das besetzte Gebiet. Von den Russen äh besetzte Gebiet wurde mal so auf westeuropäische Länder gemappt sich einfach mal so einen konkreten. So ein konkretes Gefühl dafür zu bekommen, wie groß ist diese Fläche eigentlich? Hast du da irgendwie aus dem Bauch heraus eine Vermutung?

Pavel Mayer

Ähm im Vergleich zu was soll jetzt Ukraine oder das das besetzte Gebiet?

Tim Pritlove

Es geht um um das derzeit von den Russen insgesamt besetzte Gebiet der Ukraine. Wenn du das jetzt irgendwie so nimmst die Fläche und irgendwie anders anordnest ähm was würdest du meinen, Welche westeuropäischen Länder würde das so abdecken?

Pavel Mayer

Ja, eher sagen, also es ist in der Größenordnung von einigen größeren Bundesländern auf jeden Fall vielleicht ein Drittel von Deutschland oder so, würde ich schätzen.

Tim Pritlove

Nicht schlecht geschätzt. Also es ist zum Beispiel Österreich und Schweiz zusammen. Ja also man würde sich jetzt mal vorstellen ähm die Russen hätten halt Österreich und die Schweiz komplett besetzt. Das ist halt äh der Umfang der Operation, von der wir äh sprechen und entsprechend bereit ist, dann halt eben auch der Frontverlauf. Na ja, also äh derzeit äh sind auf jeden Fall die Ukrainer noch in der Lage, die Russen in irgendeiner Form am Vordringen zu hindern, nicht so, dass sie gar nicht äh irgendwo vorkommen, aber sodass sie es halt äh Content machen, eben unter, großen Verlusten und äh hinzunehmendem Maße halt auch unter großen personellen Verlusten, Das spielt natürlich eine Rolle. Das ist ja auch keine reine Zahlendreherei, sondern das hat natürlich auch was damit zu tun, dass ähm auch die Ukraine sehr erfahrene Soldaten natürlich verliert mit der Zeit. Hier äh, gehen ihnen halt auch dann Leute verloren, die einfach wichtig sind für die Strategie, die diese ganze Erfahrung der letzten Jahre im Konflikt mit Russland haben, was ja bisher der Ukraine sehr geholfen hat.

Pavel Mayer

Auf der anderen Seite, äh so hat die Ukraine jetzt keinen Mangel, äh ich sage mal Leuten, die auch motiviert sind und, kämpfen und sich ausbilden lassen wollen, also äh es werden wohl grade in der Größenordnung von äh Jahrhunderttausend äh weiteren Soldaten ausgebildet in der Ukraine. Problem ist vor allem, die eben zu bewaffnen und auszurüsten, so. Äh daran mangelt es halt in, in erster Linie und äh ja bei den Russen ist die Begeisterung äh nicht so groß äh in diesen Kampf zu ziehen und versuchen halt jetzt dann ja vor allem mit Geld äh Leute anzuwerben und indem sie jetzt auch das Anwerbealter glaube ich auf sechzig hochgesetzt haben. Also im Prinzip äh ja versuchen.

Tim Pritlove

Nehmen.

Pavel Mayer

Im Prinzip nehmen Sie jeden theoretisch gerade.

Tim Pritlove

Aber nicht hin. Also sie haben schon äh durchaus ihre Probleme äh Leute nach zu ähm nachzuschieben. Allerdings ist halt auch ein großes Land so, also äh paar fallen dann halt trotzdem drauf rein oder sind irgendwie in ihrem, ja nationalistischen Waren äh äh ausreichend verrückt sich hier äh als Kanonenfutter einstellen zu lassen. Zunehmenden Maße greift sie halt auch auf äh Konstkript zurück, also Leute die gerade erst eingezogen wurden, obwohl das halt alles überhaupt nicht äh erlaubt ist, aber das äh scheint die Russen an der Stelle auch nicht weiter zu kümmern.

Pavel Mayer

Ja.

Tim Pritlove

Ja ähm wir haben's ja schon angedeutet Waffen, das Waffenthema dominiert. Auch die internationale Diskussion und vor allem ist es auch immer wieder das, was die Ukraine selber, betont, die Waffenversorgung ist Ki, denn, werden, können sie sich selber, sagen sie, aber wir brauchen halt entsprechendes Gerät und seit Monaten gibt's halt den Schrei nach schweren Waffen, nach vielen Munitionen et cetera PP, aber wie wir jetzt eben gerade schon auch klargemacht haben. Ist ja noch eine andere Transition, die hier stattfindet, weil in dem Moment, wo einfach das ganze Ostmaterial ausgeht. Das ist halt perspektivisch irgendwann der der Fall, also Munition, Panzer alles wird halt irgendwann im Eimer sein. Ähm. Ist halt die Frage, äh wo kriegt man's her und man kriegt's halt nur teilweise aus den Altbeständen Tschechiens, der Slowakei, Polen, äh Poles et cetera, vielleicht äh weiß ich nicht, Rumänien, Bulgarien, inwiefern die hier noch engagiert sind, aber die Bestände sind natürlich da auch nicht so riesig.

Pavel Mayer

Nie und das waren natürlich alles Dinge. Und die bisher äh ja als erstes natürlich geliefert äh wurden, weil ähm die halbwegs kompatibel sind äh die Leute wissen, wie die zu warten und zu bedienen sind und äh das galt dann halt auch politisch als irgendwie nicht so heikel. Ähm aber ist, äh dass jetzt eben die Ukraine äh halt mit jedem Tag mehr abhängig wird von westlichen Waffenlieferungen, das heißt der Westen hat es eben jetzt auch zunehmend letztlich in der Hand äh wie gut oder wie schlecht äh ja äh es den Ukrainern äh gelingt äh sich zur Wehr zu setzen. Und ähm ja könnte sagen, das entwickelt sich damit halt schon einfach hin auch zu einem klassischen Stellvertreterkrieg. Weil ähm ich meine, wir liefern Waffen, wir liefern Aufklärung äh Expertenausbildung äh so ähm, was ähm ja was fehlt denn noch, um das halt stellvertretender Krieg zu bezeichnen, nicht mehr wirklich viel, ne.

Tim Pritlove

Nee, das ist der totale. Also das macht man sich wird's vielleicht jetzt nicht sonderlich betont, aber ich denke, dass es jedem klar dass wir jetzt hier einfach äh in einen Konflikt, ähm reininvestieren einfach, um die Kosten in der Zukunft noch niedriger zu halten, ne. Ich glaube, das ist auch das, was vielen Leuten nicht. Klar ist, gerade in dieser ganzen Debatte mit, ja, nee, ach und überhaupt, das Leid wird ja nur verlängert, wenn wir jetzt irgendwie hier noch Waffen reinliefern nach dem Motto der Ukraine hat doch sowieso keine Chance, lässt auch einfach die Russen machen, nur Das ist genau die Politik, mit der wir jetzt diese Situation bekommen haben und vielleicht hätten verhindern können, wenn man diesen Kurs früher aufgegeben hätte. Ja die Rechnung ist wahrscheinlich auch einfach so. Also alles das, was man jetzt in diesen Krieg investiert und das ist natürlich nicht nur Waffenlieferung und die Kosten, die unmittelbar damit zu tun haben, sondern wir investieren ja sozusagen auch. Preise, höhere Energiepreise, äh geschwächte Lieferketten, et cetera, also der ganze Rattenschwanz, der da dranhängt, Inflation et cetera.

Pavel Mayer

Uns mal bei den Waffenlieferungen bleiben. Noch weil da gibt's glaube ich noch einiges zu zu sagen und ähm ja mein hier Gabi Kaspa, auf der er da auch sehr äh ähm. Aktiv ist auf Twitter, in der Sache ehemaliger russischer Schachweltmeister unter anderem. Ähm. Ja, der meinte so, ja, The West ist äh Handing-out, weapons by the spoon, ja also das ist halt der Westen bisher nur löffelweise äh Waffen liefert, ähm und, Die Frage ist ja, ist die Kritik jetzt eigentlich berechtigt und ähm wie viel äh es denn jetzt tatsächlich geliefert worden oder wird geliefert und, da ist es so, dass bei Artillerie und Granaten der Westen wohl bisher rund 10 Prozent seiner Bestände geliefert hat. Ja, was durchaus substanziell ähm ist, so, das, kann man nicht äh ja.

Tim Pritlove

Welcher Westen Europa oder einschließlich der USA?

Pavel Mayer

Äh ja also US USA und also jetzt sozusagen das war jetzt so eine äh Angabe aus der aus der Ukraine äh das jetzt was so eben bei Artillerie und Granaten jetzt äh bisher geliefert wurde.

Tim Pritlove

Aber nicht vorstellen, dass das jetzt äh was die USA geliefert haben 10 Prozent ihrer Bestände sind.

Pavel Mayer

Ne?

Tim Pritlove

Sie haben ja allein von diesen Haubitzen haben sie ja noch irgendwie Unmengen.

Pavel Mayer

Na ja, wie gesagt, das ist das, was äh das ist die Zahl, die ich von ukrainischer Seite äh äh gehört habe. Und ähm interessant ist aber, dass es halt auch im Zweiten Weltkrieg, also am Anfang in den USA dieselbe Kritik gab äh wie man sie heute halt lesen kann an den langsam anlaufenden viel zu geringen Waffenlieferungen an England und Deutschland hat ja aber wirklich auch ganz Europa überrannt damals oder die, Achse und nur England äh war da jetzt äh noch äh ja das das Bollwerk äh das irgendwie Amerika Äh da verteidigte und ähm ja auch gesagt, ja und äh Engländer und viel zu wenig und viel zu langsam, aber was man eben auch so ein bisschen unterschätzt, dass natürlich. Normalerweise in Friedenszeiten ja die Produktion auch eher gering, so von von Waffen, da wird halt auch nicht so viel verbraucht, aber wenn halt so ein so ein Krieg kommt, dann äh dauert das natürlich überhaupt erstmal und allein nur die die Logistik. Ähm Also ähm aber was ich gehört habe haben mittlerweile vor allem die Amerikaner halt äh ja fast sowas wie eine Luftbrücke aufgebaut, Polen und äh in Polen halt und teilweise auch in anderen Ländern, aber ich glaube hauptsächlich in Polen eben riesige ähm ja Verladezentren äh im Grunde genommen aufgebaut, wo wo halt äh jetzt richtig Material äh reingeschafft äh wird. Aber ähm. Das läuft halt jetzt gerade erst an. Ein weiteres Problem ist, Das halt viel von dem Material, was bisher geliefert wurde und jetzt auch immer noch direkt an die Front geht, So, das heißt, äh wenn du aber jetzt wirklich eine Gegenoffensive äh Unternehmen äh willst, so dann musst du erstmal Kräfte sammeln, dann musst du irgendwie deine Reserven aufbauen, dann kannst du nicht halt alles gleich an die Front schicken, aber natürlich kann denen das niemand verdenken. Wenn die grade so eine Übermacht gegenüberstehen, dass sie eigentlich alles verschießen wollen äh im Moment, was was da ist und jetzt ist natürlich sehr schwer fällt, in dieser Situation äh jetzt wirklich erstmal größere Reserven äh aufzubauen und, Da rechnen eben alle damit, dass das irgendwie noch Monate äh dauern wird, bis wenn alles gut läuft bis die Ukraine vielleicht genügend Reserven aufgebaut hat um äh in die Offensive zu gehen, aber die Russen werden natürlich in der Zeit jetzt auch nicht äh untätig äh bleiben. Ähm, nur hm wird es dann, irgendeinem Punkt äh eben auch darauf ankommen oder kommt halt bisher auch schon drauf an, dass ähm. Man halt einfach auch trifft und einfach die vorhandenen Waffen, wenn es denn dann modernere oder bessere Waffen sind, eben auch einfach effizienter einsetzt. So, was ja bisher halbwegs zu gelingen scheint, auch auch der der Ukraine. Und. Diese Debatte kam jetzt natürlich auch auf im Zusammenhang jetzt mit dem großen Jubel, dass die deutsch-holländischen Panzerhaubitzen 2000 endlich angekommen sind. Ganze sieben Stück so ja. Meine das, wo die Ukraine, ich weiß nicht, ich glaube, äh ja mehrere hundert äh Systeme bisher im im Einsatz hat, also jetzt von, sagen wir mal, Panzerhaubitzen äh so, also Hunderte zwischen, ich glaube, fünfhundert tausend Stück oder so da äh klingen natürlich sieben Stück erstmal doch ein bisschen bescheiden. Ähm wobei ja die Dinger immerhin ausreichen so um äh schon äh dann so einen Bataillon äh damit auszurüsten, keine Ahnung. Die die jetzt zusammenhalten oder irgendwie aufteilen und für spezielle Zwecke dann dann einsetzen, aber ja Ähm wäre gut, wenn sie eher 70 Stück äh davon hätten statt äh sieben, aber Bundeswehr hat glaube ich nur hundert10 oder so. Und ähm ansonsten ja dann gab's gab's halt so ein bisschen die Mythos ja aber dann, meines stimmt auch äh diese äh so eine Panzerhaubitze 2tausend, wenn die richtig eingesetzt äh wird. Äh die. Ist extrem präzise so, da, ist dann halt schon eigentlich so ein bisschen äh ja jeder Schuss ein Treffer äh so ein ist dann angeblich weil äh die Deutschen halt äh nicht so viel Geld für Munition ausgeben wollten, beziehungsweise dass man. Dann halt äh eben nicht daneben schießen durfte, dass das halt verboten äh waren so.

Tim Pritlove

Daneben schießen.

Pavel Mayer

Schießen verboten äh so. Während äh so ein bisschen also sozusagen da habe ich ist so eine jeder Schuss ein Trefferdoktrin äh angeblich gab während äh in der USA um die Doktrin galt, dass äh wir jedes militärische Problem äh mit dem Einsatz von mehr Sprengstoff gelöst werden kann. Ähm. Was jetzt irgendwie auch der russische Ansatz zu sein scheint aber beides ist tatsächlich. Eher einen einen Mythos, also gerade Deutschland hatte faktisch mit sage mal Präzisions äh Waffen also mit den Fähigkeiten, die halt hauptsächlich jetzt Luftwaffe, aber eben auch andere einfach Präzisionswaffen war da weit äh hinterher den anderen NATO äh und ähm Ja in in Vietnam hat die USA tatsächlich äh noch versucht mit wirklich viel Sprengstoff und mit ich glaube im Schnitt 1,1 Millionen Schuss pro getöteten Gegner, die abgefeuert wurden, ja.

Tim Pritlove

Gut.

Pavel Mayer

Äh also mit solchen äh und eigentlich weiß man auch spätestens schon seit dem zweiten Weltkrieg, dass man mit Bomben alleine, also war jetzt so, ich ja als Fallschirmjäger kriegte man dann natürlich, schon die Legende äh dann von äh dem heroischen äh Kampf der Fallschirmjäger äh in Monte Casino, so ein Kloster, wo wirklich die Amerikaner dann mit etlichen Luftangriffen wirklich versucht haben, dort Apfelwagenkloster aufm Berg. Und die haben irgendwie weiß nicht, 30 Meter vom Berg abgetragen mit ihren Bomben und kamen dann aber trotzdem nicht durch so. Also ich würde sagen ganz so einfach ist es dann eben doch nicht. Also mit äh Einsatz von mehr Sprengstoff kann man eben dann doch nicht alle Probleme lösen, sondern treffen es äh da einfach einfach besser, Und äh man sehen aber sieben Panzerhaubitzen 2000 sind sicherlich sehr nett und auch eine eine Hilfe, aber äh so im im Gesamtausmaß äh ja äh spielen die jetzt erstmal nicht die die große Rolle, aber vielleicht kommen ja mehr nach. Eröffnet ja vielleicht eine.

Tim Pritlove

Kommen mehr nach. Was man dazu auch noch sagen muss, es ist ja auch nicht so ausreichend, so einfach so ja okay, hier ist die neue Waffe, äh die stellen wir jetzt da mal hin, jetzt schießt mal los, alles super. Sondern das muss ja sozusagen auch integriert.

Pavel Mayer

Ja, ja, aber da gab's ja Nachrichten, wie die hier Trainingslehrgänge gemacht haben an der Panzerhaubitz.

Tim Pritlove

Trainingslager, um es um es zu benutzen, aber es hat natürlich auch was mit Integration in das ganze zu tun. Ich meine so eine Panzerhaubitze, die schießt auch nur dann präzise, wenn sie genau weiß, wo sie hinschießen muss und dazu muss diese Information natürlich in dieses System rein. Äh reden wir eben von Software, da reden wir von Protokollen, reden wir von von Datenübertragung, Standards et cetera. Sicherlich alles Sachen, die in den letzten Monaten intern ausgiebig diskutiert wurden, aber die dann halt umgesetzt werden mussten. Und was wir jetzt ohnehin gerade sehen, ist halt nicht nur so eine. Nicht nur eine Belieferung mit neuen Waffen, sondern gerade da ja nun perspektivisch eigentlich auch der ganze Ost. Oder Warschauer Pakt Standard, Waffensatz einerseits. Verbraucht sein wird ja also Munition ist verschossen, Geräte sind äh kaputt so. Es kommt jetzt immer mehr aus dem Westen. Es ist ja perspektivisch. Auch klar, dass auch die nächsten zehn, 20 Jahre Ukraine im Wesentlichen seine Waffen entweder selber produziert. Ne, also ist ja ein Waffenproduzierendes Land, auch wenn jetzt viele der Fabriken natürlich auch von den Russen angegriffen wurden, keine Ahnung, wie gut ihre Produktion derzeit so aussieht. Aber so rein technisch, wenn sie natürlich jetzt in zunehmenden Maße sich auf den NATO-Standard. Reinigen. Also es ist so eine schleichende Nato-Ifizierung auf technischer Ebene, die jetzt eben durch diese äh Lieferung ausgelöst wird und sicherlich dann auch in Zukunft so weitergehen wird.

Pavel Mayer

Wobei die Waffenindustrie der Ukraine eben auch gegenüber Sowjetzeiten äh noch massiver reduziert wurde als die Waffenindustrie in Russland ähm so, weil einfach ähm die Ukraine es jetzt nicht geschafft hat große, Erfolge zu erzielen, hier und da. Vereinzelt aber äh sagen, Export war nicht so das große Ding und nach dem Bruch dann vor allem mit Russland, waren eben auch das eigene Militärbudget, was sie halt aufbringen konnten, äh war halt einfach zu gering um Eben eine große eigene Rüstungsindustrie äh wirklich das Talent und die Produktionsanlagen. Überall zu erhalten und haben natürlich dementsprechend eben eine ganze Menge Fähigkeiten auch verloren. So dadurch aber ja.

Tim Pritlove

Trotzdem kommt jetzt interessantes Material perspektivisch an. Also wir haben jetzt gesagt, Panzerhaubitzen, die äh Amerikaner haben ihre M sieben sieben schon äh in großer Zahl geliefert, die Franzosen haben ihr äh Cäsar-System diese äh Hobbysen auf Rädern. Geliefert die Panzerhaubitze ist ja wie der Name schon nahe liegt auf äh Ketten. Ja also alles. Hochmobile Systeme, alle sehr anders, ne? Die amerikanische Haubitze wird einfach hinten angehängt, die ähm französische Hauptpitze fährt selber durch die Gegend auf Reifen und die Deutsche fährt auf Ketten. Ähm. Dazu werden jetzt noch Raketensysteme äh kommen. Da gab's ja auch viel Hickhack drumherum. Das äh diese Raketenwerfer zwar geliefert werden, aber mal so ein bisschen Bedenken hatte, dass die Ukraine die dann benutzt, um äh Stellung auch in Russland anzugreifen, dass dann wiederum etwas, was der Westen gerne verhindern möchte. Dementsprechend wurden die dann ähm was die auch mit anderen Raketen ausgeliefert oder in irgendeiner Form mit einer Beschränkung, dass sie halt nicht ganz so weit können. Wie äh sie sonst könnten.

Pavel Mayer

Ja ja, also es gibt Munition. Ich glaube die Munition, die sie jetzt kriegen, geht bis 70 Kilometer. Es gibt eben aber auch Munition, die bis über 300 Kilometer schafft für dieselben.

Tim Pritlove

Aber ich freue mich, warum. Die haben sich ja von der Ukraine jetzt zusichern lassen, so ja, könnt ihr haben, aber bitte nix in Russland angreifen. So und das. Die Ukraine dann auch zugesagt? Nur äh frage ich mich warum eigentlich. Und ähm das schließt ja dann auch aus, dass so Ziele wie die Krimbrücke angegriffen werden.

Pavel Mayer

Wobei.

Tim Pritlove

Wo man ja sagen könnte, das ist ja sozusagen ukrainisches Gebiet.

Pavel Mayer

Ähm wobei ich nicht glaube, äh. Dass dass irgendeine, also ich ich glaube selbst die Amerikaner werden nicht in der Lage äh diese Krimbrücke wirklich zu zerstören. Ich glaube nicht, dass, Militär äh dazu derzeit äh wirklich in der Lage ist. Also nicht nicht so, dass sie äh nicht innerhalb von ein paar Tagen wieder repariert werden kann. Also ähm. Das ist ich meine bei Brücken im Moment bemühen sich auch äh die die Russen äh gerade ab, so eine ukrainische Brücke äh da zu zerstören und haben ich weiß nicht wie viel Luftangriffe drauf geflogen und das Ding weigert, sich einfach zusammenzufallen und gibt so viele Beispiele einfach vor.

Tim Pritlove

Welche? In welcher Region, welche.

Pavel Mayer

Ich weiß es nicht, nicht nicht genau, aber ich höre ab halt äh da nur einen Bericht gesehen von ein von ein paar Wochen, wo äh ja äh auch äh in den Zusammenhang und wie gesagt auch im zweiten Weltkrieg gab's das Beispiel oder auch in Vietnam äh die Amerikaner, wo es äh nicht nicht gelungen ist und, Also Brücken äh zu zerstören, äh selbst so einfache aus aus Stahl ist schon schwierig genug und äh das Ding, ich weiß nicht, äh ob du so Bilder präsent hast, das ist ein ziemlich massives Bauwerk, von dem wir da reden, ja. Also und meistens äh äh machst du da halt irgendwo Löcher rein, aber so richtig, dass das irgendwie zusammenfällt, da müsstest du schon zwei der größeren Stützpfeiler oder so wegkriegen und das ist irgendwie ja massiver Beton und äh das halte ich für äh unwahrscheinlich, dass das gelingen würde, die wirklich. Zu zerstören, also mit ja konventionellen Waffen. Ganz ganz schwierig.

Tim Pritlove

Okay. Was nicht kommt bisher sind richtige Panzer.

Pavel Mayer

Ja also.

Tim Pritlove

Darüber ist irgendwie auch noch überhaupt nicht.

Pavel Mayer

So schön heißt äh Kampfpanzer westlicher Bauart, weil Panzer östlicher Bauart wurde ja. Und, Ich meine ja da gab's halt dann heute auch die Debatte, wo dann die äh CDU die Regierung kritisiert hat. Sie würde aber irgendwie ganz schön verbal Akrobatik betreiben, weil nämlich in dem Zusammenhang halt der Marder der eigentlich ja eher einen Panzerkampfwagen ist, trotzdem als Kampfpanzer gilt, ja, während aber, Gepard und die Panzerhaubitze 2tausend, die einfach mal auf einem Panzerfahrgestell basieren, ja ähm so äh beide. Ähm gelten nicht als Kampfpanzer. Beide können aber, glaube ich, sogar auch, also auf jeden Fall der Gepard kann halt auch im direkt Mode zur Bekämpfung von Bodenzielen eingesetzt werden, ja? Und Ich weiß gar nicht, wie's bei der Panzerhaubitze 200 ist. Ich glaube, die hat sogar auch einen Boot, wo man irgendwie quasi direkt äh äh schießen kann. Also die wie eine wie ein wie wie eine Panzerkanone benutzen kann. Ja, wie viel Sinn das macht.

Tim Pritlove

Aber die sind natürlich nicht so beweglich. Die haben ja äh riesiges Rohr und haben nicht diese äh diese Flexibilität, die jetzt im Kampf.

Pavel Mayer

Nee, man würde das nicht, aber.

Tim Pritlove

Schon ja.

Pavel Mayer

Ja, aber sozusagen die die Unterscheidung jetzt sozusagen keine äh äh Panzer westlicher Bauart ist so ein bisschen na ja ähm also ja so richtig.

Tim Pritlove

Ich wollte nur festhalten, also so Leopard Panzer oder Ebrams aus den USA. Ich meine die äh. USA, die haben da komplette Wüsten voll stehen mit diesen Panzern. Davon haben die so richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig viele und selbstverständlich äh könnten sie anfangen so eine Seebrücke zu machen und sagen, so jetzt geht's aber los. Nur die Frage ist ähm wird das noch passieren. Äh warum ist es bisher noch nicht passiert äh in welchem Maße meint man denn jetzt hier ähm so eine, Initiative, die irgendwann ja ansteht, haben wir ja schon erwähnt, also wenn man die Russen jetzt wirklich verjagen will, dann muss man sehen. So richtig um die Ohren hauen, so. Das wird halt einfach ohne eine massive Landforce überhaupt nicht möglich sein und das geht jetzt mit den Alten, also mit den Kampfpanzern östlicher Bauer, dafür sind aber nicht genug da.

Pavel Mayer

Also ähm ich würde vermuten äh ja, dass irgendwann natürlich auch Panzer äh kommen, weil das macht halt keinen Sinn und die, Verteidigungsministerin klang auch so hm als wenn man grundsätzlich bereit wäre, aber eben keinen Alleingang machen möchte, sondern dass das halt wenn dann im Bündnis abgestimmt äh äh werden müsste. Und sagen, man schiebt so ein bisschen jetzt von deutscher Seite aus äh die äh Verantwortung dafür auf die NATO oder die Amerikaner letztlich die ähm. Da äh bestimmen und oder den Vorreiter machen sollen, ja. So, das heißt, sobald irgendjemand anfängt dann oder die Amerikaner sich dann entscheiden äh auch Panzer äh zu liefern, so wird wahrscheinlich dann auch Deutschland zum Beispiel zustimmen, dass die Spanier, die ja Panzer, die zwei angeboten haben, äh, habe ich hundert Stück oder so äh dann wird auch Deutschland sein okay geben, aber vorher nicht. Ja.

Tim Pritlove

Ist klar, aber es ist ja, geht ja auch nicht nur in Deutschland die Frage, sondern im Prinzip an die ganze NATO.

Pavel Mayer

Also würde sagen. Eine ganze Menge Länder sind dazu bereit, aber man hat halt äh da ähm ja kein kein Konsens äh bisher an der Stelle. Also es gibt offensichtlich auch Länder, die die dort bremsen. Ähm und.

Tim Pritlove

Du hast dir aber auf jeden Fall ein System genauer angeschaut, was äh auch noch geliefert werden soll, was in ähm Luftkampf zum Einsatz kommen könnte.

Pavel Mayer

Also äh das ist es äh Iris T System und da, soll jetzt leider nur oder was heißt leider nur, immerhin, dass äh sogenannte Iris T SLM System geliefert werden, und äh um zu erklären. Muss man äh ja vielleicht äh zunächst mit äh sagen der oder Iris TSLM zu erklären, muss man halt mit beginnen und äh, Iris T kannte ich bisher nicht nicht wirklich, war mir war mir so kein Begriff. Und ähm als ich mich dann ein bisschen schlau gemacht habe, äh war ich dann doch sehr erstaunt äh darüber, dass äh wir sowas auch im im Arsenal haben und hm im Prinzip Irestie wurde halt als Nachfolger für die Sideweinder Luft Rakete entwickelt und Zwar stellt man fest, als dann. Das alte NVA-Material äh bei der bei der Bundeswehr dann war, äh dass darunter eben auch sowjetische Wimpel R 73 Raketen waren, äh wo man fest, gestellt hat, dass die wesentlich leistungsfähiger als die Sidefinder äh waren. Die amerikanischen und so hat man sich dann entschlossen sogar eine Luft-Luft-Rakete zu entwickeln, also für den Luftkampf, die. Ja besser ist als die sowjetische Wimpel R 73 und da haben sich dann offensichtlich wirklich ein paar Nerds ausgetobt, also da wollte man's tatsächlich offenbar wissen. Und ähm ich habe dann mal geguckt, was denn so die Militärcommunity von Iris T hält und dann findet man natürlich an so Seiten wie äh die zehn besten Luft-Luft-Raketen äh für Kurzstrecke. Siehe da so fand sich da zumindest 216 in einer Liste auf Platz eins, also wegen der feuchte Traum äh eines jeden Piloten äh so an an Luft-Luft-Rakete und die Dinger sie haben's auch noch geschafft, die Dinger vergleichsweise günstig zu machen, also vierhundert äh vierhunderttausend äh Euro äh neunhundert Dollar ähm. Pro Stück äh so, was halt äh aber für das, was äh die Dinger die Dinger leisten äh einfach unglaublich ist und ähm, so gut man muss natürlich sagen, bisher ist Irest T noch nie in einem echten Krieg äh eingesetzt worden, ja, das heißt äh man äh hat diese Daten alle nur aus Tests, die man durchgeführt hat äh jetzt, aber Erstmal ist das Ding extrem manövrierfähig, kann irgendwie mit 60 Gerbeschleunigung äh in die Kurve gehen, das ist mehr als jeder andere. Luft Luftrakete dieser Bauart. Sie kann nach dem Abschuss um 180 Grad wenden. Also du kannst sie halt dann nach vorne abschießen und dann fliegt die halt einfach, um und äh äh greift halt das Flugzeug hinter dir oder wo auch immer es ist äh an. Dann, Äh das Besondere gegenüber allen anderen äh oder Suchköpfen ist, äh dass die so einen Suchkopf hat, der ähm einen zweiteiliges CCD benutzt, was halt rotiert wird. Und ähm dadurch, kann man halt sehr präzise Blenden machen, die dafür sorgen, äh dass das Ding mit flairs praktisch, nicht abzulenken ist, ja?

Tim Pritlove

Also Fler ist das sind so diese hellen ja Brennelemente, die so abgeworfen werden, um äh entsprechende Raketen abzulenken, zu sagen, ja hier ist es heiß, fliegt hierhin.

Pavel Mayer

So, also wie gesagt, das ist die ist wohl äh einfach ja Flers helfen da einfach nicht. Dann hat sie natürlich auch, aber das haben haben auch viele sagen das sogenannte das heißt, wenn man versucht sie mit einem Laser zu blenden, dann benutzt sie den Laser zur, ja, dann fliegt sie halt den Laser an, aber Ähm sie benutzt außerdem im Endanflug Radar, so das knipst sie dann an, was eben auch für so eine eigentliche Infrarot-Rakete äh schon ja ungewöhnlich ist und, außerdem kennt sie die acht verwundbarsten Stellen bekannter Flugzeugtypen und steuert eben eine äh davon an, ja?

Tim Pritlove

Erkennt sie auch das Flugzeug oder ist das etwas, was man.

Pavel Mayer

Ja ja, sie erkennt das Flugzeug, genau, sie erkennt das Flugzeug und sagt dann, okay, das ist das Flugzeug und da äh treffe ich am besten irgendwie hier dort oder da. Ja. So. Ja und äh. Das alles macht äh Sie auch so genau, also äh wo's halt nicht nur in der Lage sein, jetzt das Flugzeug irgendwo zu treffen. So und äh normalerweise die klassischen Raketen treffen dann irgendwo am Triebwerk, wo es dann am heißesten ist, ja. Aber das macht die halt nicht, sondern die guckt sich irgendeine andere Stelle aus und muss eben dann auch in der Lage sein, weil sie einen Flugzeug, was sich mit Überschallgeschwindigkeit bewegt, nicht nur irgendwo zu treffen, sondern an einer bestimmten Stelle zu treffen. Und das macht's.

Tim Pritlove

So für Stellen.

Pavel Mayer

Ähm Na ja äh ich vermute mal äh so äh einmal dort, wo der wo der Pilot sitzt, weil wenn du den Piloten ausschaltest äh so, dann äh ja fliegt das Flugzeug auch nicht mehr weiter, ja? Das ist so die verwundbarste Stelle, zumal du dann halt zumal der Pilot oft wertvoller ist, äh als das Flugzeug Ja? Insofern würde ich mal sagen da die Waffenhersteller äh ja. Davon aus, dass sie ja maximalen Schaden natürlich verursachen äh äh werden, das heißt äh ja können wir vorstellen, dass die dann halt einfach auch das Cockpit anfliegen zum Beispiel. So und die Genauigkeit dafür dafür haben sie äh halt ja. Und äh sie sind so genau das man wahrscheinlich damit auch gegnerische Raketen abschießen kann. Ja, das heißt, so in einem Feuergefecht kannst du halt dann die Sidewinder von dem anderen halt abschießen. Und äh ja äh wie gesagt also wirklich äh als Luftluft Raketen sind die Dinger erstmal echte so und gelten, gut es gibt jetzt einen neueren Nachfolger, der wohl noch besser äh sein soll. Aber ähm was man eben auch gemacht hat äh aus Irest T ähm. Ist, äh dass der Hersteller das Ganze erweitert hat, äh zu einer Luftabwehrrakete, die vom Boden aus abgeschossen wird und das ist die Aristee SLM. Die.

Tim Pritlove

Launch Media meistens dann, ne? Also surface launcht medium rangerom ist komplett.

Pavel Mayer

Genau, es gibt dann wohl auch noch die SLS, die verschießt im Prinzip äh ganz normale Iristees, äh die halt auch vom Flugzeug äh abgeworfen werden, aber die SLM hat halt zwar den denselben äh Suchkopf äh so und ähm ähnliche Steuerung, hat aber eben es ist größer und äh länger und hat eine größere Reichweite halt bis zu 40 Kilometer vom Boden aus, äh während Iris T halt fünfundzwanzig Kilometer aus der Luft schafft und so zehn, 15 Kilometer äh vom Boden aus wahrscheinlich. So und ähm ja, ich fand's schade, dass äh dass die Ukrainer nicht auch Aristee, Luft Raketen für ihre Mix äh geliefert bekommen, weil ähm theoretisch zumindest, äh müssten die in der Lage sein, die Dinger auch abzuschießen, weil nämlich die Russen halt äh damals die Sidewiner nachgebaut haben. Und äh dementsprechend halt die russische Rakete Sidewinder kompatibel ist und auch die halt mit den entsprechenden Legacy Interfaces äh ausgestattet äh äh wurde. Sodass zumindest theoretisch ich mir vorstellen kann, also die sowjetische K 13 war das so und bis heute können eben die meisten Flugzeuge russischer oder sowjetischer Bauart, K 13 verschissen, so heißt ja also sie und ich fände es halt sehr interessant, die Frage äh so, weiß nicht, ob jemand mehr weiß, aber zumindest theoretisch nach, müssten eigentlich ukrainische Mix und Sus auch Luftluftraketen verschießen können und so und als russischer Pilot muss ich sagen Ähm wie gesagt, alle Vorbehalte, dass die bisher noch im Krieg nicht wirklich zum Einsatz gekommen sind, aber zumindest aufm Papier und den Tests nach äh es das etwas äh wo man als Pilot äh nicht sich mit auseinandersetzen möchte, wenn das auf einen, geschossen wird, ja. Also die Dinger äh wie gesagt in in jeder Kategorie äh so äh Intelligenz, Agilität, Wendigkeit, die haben sogar. Also die Raketenladung ist sogar so getimet, dass die erstmal eine schnelle Beschleunigungsphase hat, wo sie halt hm erst mal dass sie erstmal vom Flugzeug wegkommt und dann sagen eine Orientierungsphase, wo sie etwas langsamer beschleunigt. Und noch in der Lage ist, dann eben komplett ihre Flugrichtung, zu ändern ohne allzu viel Energie zu verausgaben. Äh in der Zeit kann sie auch noch ein anderes Ziel erhalten, also es heißt nicht, dass sie jetzt also man kann die sozusagen auch erst abschießen und ihr dann sagen äh wo sie hin soll und ähm kann kann sie dann auch selber erfassen, dass das Ganze ja und dann äh sagen wird, quasi der Abbrand dieser feststoff Rakete wieder stärker, sodass sie dann halt ähm ja äh mit äh maximaler Geschwindigkeit äh dann äh ja auf das gegnerische Flug, äh zufliegt und die Navigation ist halt auch und war früher halt super einfach, aber äh, Ich glaube, das reicht äh an an Details, aber auf jeden Fall diese Dinger äh ja ist so ein ist so ein Beispiel an an Hightech äh äh Waffensystem die dann ja wirklich äh einen einen deutlichen Vorteil dann für die ukrainische Luftwaffe oder zumindest für die Luftabwehr dann auch äh äh bieten würden, weil. Wie gesagt ähm also so richtig ja das Ding kann was.

Tim Pritlove

Das Ding kann was. Zusagen sind wohl, dass es im Oktober ähm die ukrainische Armee erhalten können soll, also dieses SLM System.

Pavel Mayer

Ein erstes System genau äh kostet 140 Millionen äh der der Spaß Und äh ja besteht eben aus einem Radar-System, aus einem, wo die Raketen rauskommen. Unten im Kontrollzentrum und einem Paket mit, ich weiß nicht, wie viel Raketen das haben sie halt nicht dazu gesagt, aber. Weiß ich nicht. Ich denke mal so um die 100 Stück äh könnten da hoffentlich sollten damit eigentlich drin sein und 50 bis hundert, Stück und dann sollen im Laufe der Zeit noch mehr kommen. Ja und wie gesagt, das ist halt so ein so ein Beispiel, wo die Bundesregierung auch dazu sagt, dass es halt auf Initiative der deutschen Rüstungsindustrie und da gibt's ja halt dann eben ja, mehrere äh. Solche Aktionen und hier hat halt Deal Defense hat das Ding eben auf eigene Kosten entwickelt und äh ja äh also das die die SLM-Variante jetzt, nicht nicht das IST selbst, sondern. Sagen, die S äh SLM-Variante mit eben dem dem Radarsystem und ähm ja, Waffenleitrechner und. Antennen und Launcher und so. Aber ich kann mir vorstellen, wie gesagt, dass die Dinger ziemlich fies sind, zumal eben die extreme Genauigkeit es wahrscheinlich auch ermöglicht ihm äh andere Raketen abzuschießen und diese Fähigkeit haben ansonsten nur viel viel äh äh teure äh ich glaube drei von den ähäh vom vom. Eine Patriot-Variante, die äh wo jede Rakete wahrscheinlich das vier- bis Achtfache kostet so, von dem, was so eine SLM wahrscheinlich kosten wird.

Tim Pritlove

Wenn man sich jetzt vorstellt, dass die ukrainische Armee mit solchen Systemen ausgerüstet wird, würde es natürlich ihre Luftabwehrfähigkeiten. Nochmal deutlich verbessern. Derzeit läuft das ja alles mit diesen äh S drei äh hundert, Luftabwehr äh System russischer Bauart, davon haben sie auch eine ganze Menge und die scheinen sie auch bisher sehr erfolgreich zum Einsatz gebracht haben. Lohnfleisch jetzt mal so ein genereller Blick auch auf die Situation in der Luft, was ja. Am Anfang dieses Krieges äh eigentlich alle gesagt haben, wovon alle Experten ausgegangen sind, dass die Russen halt innerhalb kürzester Zeit Lufthoheit äh haben müssten. Das hat nicht stattgefunden und äh kratzen sich da auch viele Militärs äh besonders im Westen so ein bisschen äh am Kopf, weil. Dass auch Konsequenzen hat für die zukünftige Planung, weil grad die NATO. Ja so eine Doktrin hat der Luft äh Überlegenheit, Lufthoheit, wie sie's im Irak gehabt haben. Alles ist darauf ausgelegt, teure Systeme, mit denen man halt äh Luftabwehr zerstören kann und dann eben Flugzeugen alles äh in Schach halten kann Trotzdem ist es halt der Ukraine gelungen durch geschickte Taktik ähm zwar jetzt nicht selber eine Lufthoheit herzustellen, aber sie haben zumindest es geschafft. Zu verhindern, dass die Russen eine herstellen. Das führt nach wie vor dazu, dass zwar Flugzeuge zum Einsatz kommen, aber das jetzt nicht, Ansatz das definierende Element ist. Weil die Russen einfach die ganze Zeit Angst haben müssen, dass wenn sie irgendeinen Einsatz fahren, dass sie halt entweder von diesem S300 Systemen abgefangen werden oder eben von diesen vielen ähm. Systemen, diesen abgeschossen werden, insbesondere dann, wenn sie tief fliegen, also mit dem S 3hundert verhindern sie sozusagen, dass sie hochfliegen können und wenn stattdessen fliegen sie dann relativ tief und dann sind sie natürlich angreifbar für diese.

Pavel Mayer

Wobei die.

Tim Pritlove

Jetzt vorstellt, dass diese Iris T SLM äh noch dazu kommen, dann hat man natürlich erstmal noch eine sehr viel höhere Reichweite, weil die kommen irgendwie vierzig Kilometer, können die irgendwie überbrück.

Pavel Mayer

Meter weit, 20 Kilometer hoch.

Tim Pritlove

Und mit der Präzision, so wie du's beschrieben hast, wär's dann halt total. Das heißt, wenn da auch nur irgendeine irgendein russisches Flugzeug in diesem Bereich unterwegs ist könnten sie halt in der Lage sein 1 nach dem anderen davon auszuknipsen.

Pavel Mayer

Und äh wie gesagt die Dinger sind auch nicht so leicht leicht zu orten. Äh so äh weil die halt dann äh gut ich weiß nicht, wie's bei dann bei der SLM genau aussieht, aber die T sucht ja selber passiv ja und schaltet halt dann erst zum Schluss äh ihr eigenes Radar nochmal ein, um halt einfach die nötige Präzision zu haben, äh präzisere Entfernungsangaben. So Plus hat natürlich äh äh auch die Koordinaten und äh kennt halt äh sagen auch die die äh von dem von dem Ziel, wo das wo das gerade hinfliegt, die kriegt sie halt dann auch runtergeladen äh vom vom Flugzeug. Und also ursprünglich habe mich dann auch mal damit beschäftigt und mich gefragt, wie funktioniert denn das? Eigentlich jetzt, wenn die mit diesen Raketen jetzt eigentlich irgendwo hinzielen oder wird das früher funktioniert, so. Mittlerweile mit Digitaltechnik und so mit Displays kannst du einfach nur hingucken auf das Ziel und äh dann äh auf den Knopf drücken und dann hat er das Ziel erfasst und. Tatsächlich funktioniert das auch so mit diesen also die heißt auch Iris, Also Iris ist auch ein schöner Name, weil ähm die hat halt äh wirklich diesen Suchkopf, musst du dir vorstellen wirklich wie so ein bewegliches Auge, der sich so äh vorne also klar hinter Glas, aber der sich so glaube ich fast bis 90 Grad in jede Richtung drehen kann, ja, das heißt, der der guckt also wirklich und. Hand halt in der Mitte äh dann eben entsprechend die Auflösung. So, das heißt, der muss halt schon dann auf das Ziel gucken. Musste früher auf das Ziel gucken, die alte Side Winder so und das heißt. Typischerweise waren die früher eben einfach unterm Flügel montiert und guckten dann nach vorne und dann war das Interface, was du hattest, war im Wesentlichen Audio-Interface. Die hat halt per Tonsignal dir signalisiert, äh ob sie eben jetzt das Ziel ähm und sagen, erfasst hat. Und was du dann eben machen musstest, weil du hat's dann im Prinzip einen Fadenkreuz oder einen einen Kreis eigentlich vorne und muss es dann, weil die Rakete erstmal also früher guckten die halt einfach fest nach vorne und dann hast du halt äh die aktiviert und äh dann hm hast du die halt äh das Ziel in den Kreis gebracht und hast daneben Audiofeedback äh von der äh Rakete gekriegt, äh Soße, also diesen konstanten Ton ja und sobald du den hast äh also reicht auch äh einen einen. Sekundenbruchteil, also muss keine bestimmte Zeit haben äh drückt man dann auf den Knopf und ab da folgt dann dieses Auge dem Ziel, während die Rakete noch an dem Flugzeug dran ist, ja? Die hat halt ihre ihre eigene Mechanik, äh um um sich zu drehen. Und wenn die dann abgefeuert wird, hat die das Ziel, behält die das Ziel halt ständig diese behält das Ziel äh also behält das Auge, äh das das Ziel im Auge sozusagen äh also im im Visier und je nachdem, wie die sich halt drehen muss, um weiter dieses, Ziel zu tracken gibt es einerseits so 'ne Steuerinformation die das Auge bewegt aber natürlich bewegt sich die Rakete auch selbst. Die hat halt selber auch nochmal Steuerflossen ja und, In der ursprünglichen Zeitwander ist das alles analog. Da ist kein Stück, digital drin, was das macht, ja? Es leitet die komplett analog ins Ziel, so dass das das Tracking äh äh von dem von dem Auge und die Steuerung der der Flossen macht da halt alles in analogrechten, aber in ist es halt eben alles digital und die kann dann auch andere Angriffsprofile. Fliegen und es gibt auch sogar wohl eine Softwarevariante, äh die äh für Bodenziele dann geeignet ist, wo du dann halt auch mit der Eistee Bodenziele bekämpfen kannst. Aber gut, ja, jetzt äh soll's aber auch genug sein mit Iris Tee, oder?

Tim Pritlove

Ja ähm wo wir aber gerade noch bei äh. Dem Einsatz von ähm luftbasierten Systemen sind, kann man vielleicht auch nochmal was zu den Drohnen sagen. Da war ja die Bayrak T nicht nur sehr erfolgreich, also das System aus der Türkei. Das war ist ja äh viel besungen worden auch in der Ukraine, weil sie damit äh am Anfang sehr viele äh Erfolge erzielt haben, wohl auch immer noch tun. Grad irgendwie glaube ich einen erfolgreichen Angriff auf so ein ähm Benzinlager oder Diesellager. Raffinerie in äh in Russland, wo auch so eine Drohne im Anflug quasi sehr nach einer Barakta aussah und danach äh ist alles explodiert. Ähm die Türkei hat sozusagen an der Stelle auch äh ja eine Menge schon zum Krieg beigetragen.

Pavel Mayer

Ja ich hörte auch jetzt grade wohl also die. Türken hassen die Russen. Ähm so also jetzt aus von äh jemanden der Frau Russen, die hin, die jetzt so gerade in Moskau war und dann über die Türkei nur reisen musste, weil es ist jetzt halt auch schwierig da hinzukommen, aber man kann halt trotzdem noch irgendwie äh hin, aber äh so über Istanbul ist halt ein Weg so, aber die Türken sind wohl sehr unfreundlich äh zu russischen Umsteigepassagieren äh dort, dass sie dann, auf dem äh Rückweg äh einen anderen äh Weg genommen äh hat ähm nämlich äh dann äh was was waren das? Sie ist dann äh ich glaube über entweder über Cannoning Grad oder so was äh obenrum. Dann dann raus. Oder äh ja nee Sankt Petersburg glaube ich äh und dann irgendwie äh über äh mitm Zug nach Finnland rüber oder so was irgendwie.

Tim Pritlove

Das hat jetzt welchen Auswirkungen auf den Krieg, dass sie äh so halt umsteigen.

Pavel Mayer

Nur sozusagen die äh das war jetzt weil du sagtest sozusagen die die Türken und ihr Beitrag und sagen wie äh äh wir halt wohl auch in der türkischen Bevölkerung äh einfach, eine eine ziemliche Antipartie äh gegen äh Russen herrscht so, dass die jetzt gerade wohl auch im Alltag einfach nur zum Ausdruck kommt.

Tim Pritlove

Okay, ich wollte jetzt eigentlich mehr auf die raus, weil ja auch amerikanische äh Drohnen in der Diskussion sind und äh auch und auch Deutschland ja in seiner neuen äh Militärrutrinen, die sich jetzt äh entwickelt äh auch im zunehmenden Maße auf Drohnen setzt. Große Rolle.

Pavel Mayer

Und. Ja und was was jetzt wohl auch war, ich meine am Anfang haben wir ja ständig irgendwelche Bilder gesehen von der Bayracta, dann wurd's aber ziemlich ruhig darum. Äh also wir haben dann eher weniger Bilder gesehen und der Grund war wohl, dass äh ähm Geheimhaltung vereinbart worden ist mit der Ukraine, unter anderem, weil äh sie dort, eine ähm neue äh Art von Munition äh getestet haben in der Ukraine. Äh die sie dann nach erfolgreichen Tests äh jetzt in die Serienproduktion überführt haben. Also insofern war die Ukraine und die Russen dann sozusagen jetzt auch quasi Testobjekt äh für die äh neuen äh größeren äh Gleitbomben äh für die Barata TB zwei Drohnen und ja und vermutlich ja Serienproduktion geht dann vermutlich auch als Austausch, so ein bisschen wie mit Israel und den den Impfstoffen so ja. Heute als Testfeld bereitgestellt.

Tim Pritlove

Gut, ich meine, das, jedem Krieg so, ne? Ich meine, wenn das erste Mal alles äh im realen Einsatz kommt, dann bewähren sich natürlich bestimmte Systeme äh erst, beziehungsweise gibt es genug Gelegenheit und Anlass dann auch mal ein paar Prototypen ins Feld zu schicken, um eine äh bereits bestehende oder neu zu startende Entwicklung dann. Ähm auch mit aktuellen Daten zu versehen ist äh etwas wenig überraschend.

Pavel Mayer

Ja, aber mittlerweile, wie gesagt, scheinen die Geheimtests abgeschlossen zu sein und jetzt sehen wir auch wieder mehr bei Racta TB zwei äh Videos.

Tim Pritlove

Was ja auch wohl äh Erfolg äh gehabt hat, ist die Lieferung von den Habun äh Raketen. Die kommen aus Dänemark oder was ist Norwegen?

Pavel Mayer

Ja, wir sind eigentlich, glaube ich, amerikanische Systeme, aber.

Tim Pritlove

Aber ach so, die sind aber auch glaube ich von den Dänen geliefert worden oder so jetzt in die Ukraine. Mir war so. Ja stimmt, das ist von Boeing. Genau und die sind wohl auch da und die sind jetzt wohl auch schon zum Einsatz gekommen. Und zwar auf der berühmten Stangeninsel. Offensichtlich immer hin und her zu gehen scheint. Also sie haben's auf jeden Fall äh zum Einsatz bringen können und haben wieder weitere äh Schiffe versenkt, irgendwelche Transporter äh Schiffe weiß ich ganz genau, was das war.

Pavel Mayer

Ja einen Schlepper. Das war wohl so ein militärischer Schlepper, der äh irgendwie. Wohl irgendwas darüber geschleppt hat um wahrscheinlich mehr Luftabwehrsysteme und Soldaten und weiß ich nicht zur Versorgung eingesetzt wurde und. Der war wohl irgendwie mit einem Tor. Abwehrsystem ausgestattet, hörte man. Äh was aber sie irgendwie einfach nur, wenn ich das richtig verstanden habe, auf das Schiff draufgestellt haben ja? Äh so ähm und es hat jedenfalls nicht funktioniert. Ja die trotzdem getroffen und ja ähm das war ein Ding. Ja und äh unklar ist, womit die Gasbohrinseln äh jetzt die drei in Brand geschossen wurden aktuell. Das war auch äh eine ziemlich spektakuläre Geschichte. Das hört man natürlich jetzt nicht so gerne. Äh wenn solche Dinge passieren, aber ja es waren wohl auch ehemals ukrainische Gasborninseln, die die Ukraine von nicht, nicht allzu langer Zeit, also bevor äh die die Russen sie da im Rahmen der Kriminversion dann besetzt haben, haben die, glaube ich, zwei, drei Jahre vorher die gekauft. Erst und dann haben die Russen sich die einfach unter den Nagel äh gerissen. Äh so ja. Und jetzt sind sie halt am Brennen. Ähm ich vermute mal, äh dass das halt, auch äh eine kleine Eskalation war Vergeltung für irgendwelche anderen Angriffe. Also man hörte, dass das wohl irgendwie Vergeltung für einen Angriff auf einen Ukrainisches ähm, Öl, Tanklager oder so äh wie gesagt haben, okay wenn ihr jetzt unsere Tanklager dann. Ja Gehen wir an eure Gasbohrinseln. Vielleicht soll das quasi auch als Abschreckung äh oder so oder als als Vergeltung ähm ja. Ja und ähm ja wie das so mit Vergeltung ist, äh sehen, was die Russen jetzt vielleicht dann, ob sie sich davon jetzt abschrecken lassen oder selber die Vergeltung jetzt wieder vergelten, aber ja, werden sehen.

Tim Pritlove

Äh wurde ja auch von Russland. Geschworen. Ich meine, das machen sie am laufenden Meter so permanent kommentieren sie äh irgendwelche Vorgänge im Westen, Sanktionen, Maßnahmen et cetera und drohen wieder mit, ja, wir können aber auch noch wir können alle alles total eskalieren, wo man sich immer fragt so was was wollt ihr jetzt eigentlich noch eskalieren? Ich meine ihr seid schon die maximale Eskalationsstufe in gewisser Hinsicht. Jetzt nehme ich mal so die Gefahr eines Atomkrieges äh an der Stelle mal raus, ne. Ähm.

Pavel Mayer

Ja. Mhm.

Tim Pritlove

Aber so explizit gesagt haben sie es auch nicht, aber jüngster äh Anlass war das jetzt auch Litauen. Äh stehenden Sanktionen nochmal ganz ernst genommen hat und jetzt auch die Land äh Brücke zwischen Russland und Kaliningrad. Gekappt hat.

Pavel Mayer

Na ja, nicht wirklich. Ähm. Erstens äh bezieht sich halt äh das Ganze nur auf ungefähr 50 Prozent der Waren äh des Warenverkehrs. Aber äh nicht auf den Personenverkehr und. Eben nicht auf äh Waren, die nicht auf der Sanktionsliste stehen und insbesondere nicht für militärische Transporte. Die sind Gegenstand eines Sonderabkommens. Ja, das heißt, ähm Militärzüge und Waffentransporte können auch weiterhin rein und raus. Das heißt, äh ja, die Russen kotzen natürlich jetzt, weil Ähm das natürlich für Gardinengrad äh lang schon ein ein Problem ist und dass sie jetzt halt äh dem Seeweg äh viele Sachen äh liefern müssen, vor allen Dingen äh für die dortige Industrie, die halt äh ja vor allem auf auf Stahllieferungen angewiesen ist und auf energiebestimmte, weiß nicht, Energie und Rohstofflieferungen und, die kommen halt. Jetzt nicht mehr äh per Bahn durch, sondern die müssen jetzt irgendwie oben oben dann, Perfekte geschickt äh werden, ja. Also mit anderen Worten, ja, es ist eine es ist eine Unbequemlichkeit für Russland, die das, ganze verteuert und wahrscheinlich auch für die eine oder andere Knappheit äh sorgen äh wird dort aber, äh die Russen können eigentlich nichts machen. So, was sollen sie machen? So Ich meine, ähm das Einzige äh wäre, dass sie irgendwie ja sie können jetzt äh den Litauern, die Einreise nach Kaliningrad verbieten, so haben sie aber noch nicht gemacht, nicht mal das äh sozusagen nicht mal den Schrittzins jetzt gegangen, wobei es wohl sowieso nicht viele Litauer da hinzieht, insofern wäre es jetzt glaube ich auch nicht so. Die die Katastrophe und ansonsten äh ja wie gesagt die Litauer könnten halt. Auch noch. Also sie könnten halt wirklich äh den Verkehr unterbrechen, aber äh Machen sie halt nicht und umgekehrt haben die Litauer jetzt auch eigentlich gar keine andere Wahl als diese Sanktionen umzusetzen, ja. Die letztlich von der EU kommen, deswegen. Äh jetzt sozusagen dort jetzt jetzt die Litauer irgendwie rauszuziehen, macht da jetzt auch keinen Sinn. Die Tower, den Sowjets auch gesagt, weswegen die dann wohl wiederum beim EU-Botschafter halt auch protestiert äh haben, wer CETA und Mordio schreien aber in Wirklichkeit äh ist Litauen halt äh hält sich an den Vertrag über den freien Personenverkehr und hält sich an den Vertrag über irgendwie den freien äh Transport für äh freien Verkehr, für Militärtransporte und äh ja. Und was den Warenverkehr halt angeht, ja Pech gehabt. Ähm. So aber am Ende ja äh regt sich Russland wieder synthetisch auf. Äh. Halt. Aber äh ja, da ist jetzt also aus meiner Sicht steckt eigentlich nicht wie gesagt, ist das nicht nicht wirklich angemessen, dass die Russen sich da jetzt beklagen. Sowieso überhaupt nicht angemessen, dass sie sich bei irgendwas beklagen und Ähm also bei Eskalationsmöglichkeiten gibt's halt noch eine ganze Menge, vor allem für den Westen. Ja.

Tim Pritlove

Ja, der Westen. So, jetzt fragt sich natürlich, was ist denn eigentlich die Strategie des Westens? So bisher. Scheint alles so ein bisschen ja irgendwie wir sind dagegen und wir tun jetzt auch ein bisschen was, aber so richtig durch eskalieren wollen wir's jetzt irgendwie auch nicht. Ähm Die Gefahr ist, dass das halt irgendwann auch über die gestiegenen Preise und so weiter, ansonsten Eskalation so der Support für die westliche Politik dahingeht.

Pavel Mayer

Ja, ich meine wahrscheinlich in absoluten Dollarzahlen. Ähm kostet der Krieg den Westen im Moment mehr äh als Russland, ja. Also die Sanktionen äh sozusagen in absoluten Dollarbeträgen äh. Sind wahrscheinlich so für den für den Westen irgendwie mehrere Milliarden pro Tag an äh, nicht stattgefunden im Wachstum oder an weniger Bruttoinlandsprodukt ähm und bei den Russen. So äh sind es äh so rechnet man zwischen 10 und 20 Prozent deren Bruttoinlandsprodukts oder ich sage mal 300 Millionen pro Tag direkte Kriegskosten und nochmal zwischen 500 und 700 Millionen pro Tag an Sanktionskosten so. Das heißt, Russland Sanktionen plus plus Krieg im Moment eine Milliarde am Tag wahrscheinlich mehrere Milliarden äh an entgangenem Wachstum, also Deutschland alleine nur hat glaube ich pro Tag 200 Millionen äh höhere ja also Deutschland alleine äh ungefähr 200 Millionen am Tag an wie weniger Bruttoinlandsprodukt. Äh wegen höherer Energiekosten. Ja und wenn du das dann alles hochrechnest, wie gesagt, kommst du, also allein Deutschland kommst du halt insgesamt eben beim Westen auf mehrere Milliarden, aber relativ gesehen natürlich ähm ich meine. Der Westen sage ich mal, ich habe bisher immer nur die NATO gerechnet, aber äh wenn du jetzt noch die Länder wie Japan dazu zählst oder Südkorea oder andere, die faktisch äh ja äh nicht zur NATO gehören, aber auch irgendwo dem westlichen Block nahestehen und eben auch äh ihn unterstützen. Dann reden wir von 1,4 Milliarden Menschen Das ist äh zehnmal so viel Bevölkerung wie Russland hat. Und was auch viele nicht wissen oder zumindest mir, was nicht klar ist, äh dass die Sowjetunion, fast doppelt so viele äh Bürger hatte wie Russland äh heutzutage noch hat, ja? Das heißt äh Russland ist nur die Hälfte der Sowjetunion und ähm ja äh und wenn man dann das eben auch noch vergleicht äh wiederum mit ja dem dem Westen. Der dann ungefähr mit 50.000 Milliarden, also über 50.0000 Milliarden, 31 Mal so hohes Bruttoinlandsprodukt. Äh hat wie Russland, ja. Das heißt, wenn Russland jetzt äh wirklich, auf maximale Kriegsproduktion schaltet, so wie im Zweiten Weltkrieg. Ja, andere Länder das gemacht haben, also Deutschland oder England. Äh die sind dann so in ihrem Maximum äh haben diese Länder zwischen 15 und 60Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für den Krieg aufgewendet. So, wenn Russland das tun würde, so käme halt vielleicht 700 Milliarden pro Jahr zusammen jetzt sagt man Kaufkraft bereinigt, Faktor drei ungefähr könnte Russland also sozusagen maximal aus eigener Kraft irgendwie 200 Milliarden pro Jahr, für Rüstung bereitstellen. Das wäre ungefähr was der BIP mit 4äh der Westen mit 4 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts kontern könnte und würde halt im Prinzip ähm. Ähm seine Rüstungsausgaben äh damit absolut ähm ja äh was wären das auf auf sechstausend Milliarden. Äh äh letztlich. Steigern, ja? Also wenn einer auf 200 Milliarden verdreifachen so, äh um sagen so rum, also wenn Russland alles für den Krieg aufwenden würde, ähm. Könnte der Westen mit 4 Prozent oder 2000 Milliarden äh dagegen halten, ja. Und äh wäre aber in der Lage natürlich, wenn's wirklich drauf ankommt, dann äh ja auch auf äh fünf, sechs, sieben, acht, zehn Prozent äh eben mal hochzugehen, ja, wenn's wenn's denn unbedingt sein müsste. Also mit anderen Worten so wenn solange dem Westen nicht der Willen ausgeht hat Russland äh einfach dem nichts entgegenzusetzen auf Dauer. Weshalb es eigentlich auch fast egal ist, äh wie die Ukraine jetzt äh ob äh da irgendwie mal fünf oder zehn Kilometer oder irgendwie eine 100tausend Einwohnerstadt. Dann äh ja in russische Hände fällt. Spielt keine Rolle, selbst wenn die Russen die Halbukraine ein äh nehmen würden, ja. Äh die Deutschen haben die ganze Ukraine eingenommen im Zweiten Weltkrieg. Es hat am Ende ja nicht nicht geklappt so, Insofern ist äh in diesem Konflikt äh jetzt äh sind diese kleineren, oder Frontbewegungen sind jetzt nicht wirklich relevant, ähm sondern eigentlich eher kann man festhalten, dass die Ukraine. Einer gewaltigen äh Übermacht äh äh dort äh. Standhält, ja und ähm so äh ja für die für die Russen einfach äh das. Was sie da bisher rein äh gegeben haben, sich das definitiv nicht ausgezahlt hat und sich auch auf absehbare Zeit äh, ja, nicht nicht rechnen.

Tim Pritlove

Die Frage ist, rechnen die Russen so und wie rechnet der Westen? Ich meine, das ist jetzt sozusagen eine Betrachtung der Kosten, Das ist ja das eine. Das äh die Betrachtung der Kosten derzeit, ne und die eigentliche Rechnung ist ja, was kostet uns das, äh wenn die Russen hier ihr ihr Spiel durchziehen?

Pavel Mayer

Äh und wie gesagt äh. Die Russen, also das war jetzt sozusagen so eine so eine Grenzwertbetrachtung, kann man sagen. Was ist, wenn die Russen wirklich jetzt den totalen Krieg erklären? Würden. So ähm. Und äh gut, äh auch noch mal müssen wir, glaube ich, in jeder äh Sendung auch noch dazu sagen, was ist mit den Atomwaffen? Kommt da natürlich der Einwand und ähm. Ja Atomwaffen sind nutzlos. Äh also der einzige Nutzen, den Atomwaffen haben, ist äh zu verhindern, dass jemand andere Atomwaffen gegen dich einsetzt. Ja, das ist sozusagen der einzige Nutzen, aber du kannst ihn nicht selber einsetzen, nicht wirklich. So, du kannst nicht mal dann Leute damit erpressen als Staat so. Auch das funktioniert halt nicht. Selbst wenn der andere keine Atomwaffen hat, weil ich meine, die Russen äh sagen können ja auch nicht hingehen und jetzt sagen irgendwie also Ukraine, kapituliere jetzt, äh weil wir haben Atomwaffen. Legt jetzt eure Waffen nieder, ja? Äh nee, geht halt nicht. So wie die Amerikaner halt äh ihre Atomwaffen im Vietnamkrieg völlig nutzlos waren und überhaupt her, wie gesagt, Atomwaffen sind halt völlig nutzlos. Weil man sie halt nicht einsetzen kann.

Tim Pritlove

Okay, kleiner kleiner Abstecher zu den Atomkraftwerken äh zu den Atomwaffen. Ähm hat mir glaube ich in der letzten Sendung äh oder in der vorletzten.

Pavel Mayer

Hatten wir in den letzten, aber das kam. Ja muss man muss man halt aber glaube ich auch auf immer wieder äh wiederholen, weil äh also man kann diese Atomdrohung der Russen einfach nicht nicht ernst nehmen, ja. Aber äh ja, deswegen braucht man da auch nicht nicht lange drüber zu reden. Das ist halt ja äh sind halt nutzlos in dem Konflikt.

Tim Pritlove

Also der Westen hat keine Strategie, sagst du.

Pavel Mayer

Na ja, äh genau, das habe ich mich dann äh jetzt gefragt, okay, was ist denn jetzt eigentlich die Strategie des Westens oder oder hat er eine und äh. Im Moment könnte man die Strategie vielleicht so beschreiben, ja äh erstmal verhindern, äh dass die Russen irgendwie gewinnen und sie eben zu Schwächen und äh sie möglichst irgendwie zu demütigen und davon abzuhalten äh jemals wieder so etwas äh zu versuchen, ja und ihn vor allen Dingen äh keine Gewinne zu erlauben, also am Ende, dass sie irgendetwas äh äh, behalten dürfen oder irgendwie einen Lohn dafür kriegen, dass es sozusagen jetzt das das Ziel und die Strategie, ist jetzt das äh ja vermutlich irgendwie durch Abnutzung äh zu erreichen. Äh gerade. Aber, da äh habe ich halt ähm einen sehr schönen. Artikel gefunden beziehungsweise stand in einem in einem Buch auch ähm von einem von einem amerikanischen Autor, der. Dann meinte äh vor allem im Hinblick auf den Vietnamkrieg, wo die Amerikaner ja auch quasi Abnutzungsstrategie gefahren haben. Wir bombardieren jetzt äh, ähm die dauernd und äh ja gucken und bis bis sie halt aufgeben und der meint eben ja, aber Abnutzung ist halt keine Strategie, sondern äh auf Abnutzung zu setzen. So ist eigentlich das Eingeständnis, äh dass man grade keine Alternative hat und es ist halt einfach militärisch absolut unprofessionell und äh benutzt halt eben Blut anstelle von Hirn. Äh so. Ja Also Abnutzung so heißt halt ja, man kann halt nix wirklich tun grade. So also es ist eben genau keine Strategie. So auf der anderen Seite, ähm äh musst du natürlich auch sagen, ja, es ist nun mal so die Situation, die Ukrainer haben. Mit dem, was sie was sie äh haben an an Fähigkeiten und Möglichkeiten so ähm. Mehr geleistet, mehr geschafft, als man ihnen jemals zugetraut. Ja haben also alle Erwartungen äh in in in aller Welt übertroffen äh so. Von dem äh was sie geschafft haben und äh das bedeutet aber nicht, dass sie jetzt plötzlich irgendwie auch noch die Kraft haben auch noch die nötige Übermacht oder die Überlegenheit auf einmal aufzubauen, um jetzt in in kürzester Zeit dann gegen offensiven unternehmen zu können, sondern da äh müssen sie erstmal nicht nur Parität äh erreichen mit den Russen, äh sondern tatsächlich auch umgekehrt dann äh wirklich eine eine Übermacht. Hinbekommen und. Da ist eben das das Problem, das ich gerade sehe, wie gesagt, Abnutzung ist halt keine Strategie, weil das kann eben ewig dauern und, am Ende äh muss eine Seite in die Lage versetzt werden an Boden zu gewinnen, ja. So und eigentlich kann das nur die Ukraine sein und es ist dann halt ein bisschen unklar, warum man sich dort jetzt zurückhält. Da heißt es dann ja stimmen auch wir dürfen Russland nicht demütigen aber eben bis hin zu wiederum anderen. Sie sagen, oh Russland muss in der Ukraine unbedingt gedemütigt werden, ja? Also äh Russland braucht es einfach, weil die Sowjetunion wurde offensichtlich noch nicht genug gedemütigt. Oder hat nicht die nötige äh äh Demut aufgebracht, selber zu erkennen. Äh dass der Untergang der Sowjetunion auch völlig selbstverschuldet war, ja. Und äh nicht irgendwie, das war jetzt nicht der böse Westen, sondern die haben sich halt einfach selber zu Grunde gewirtschaftet, ja? Mit Korruption und Diebstahl und Misswirtschaft und und allem, ja, am Anfang mag ja der Kommunismus äh noch einen Fortschritt gewesen sein gegenüber dem Zahnreich. Aber äh dann irgendwann äh ja. Ging's halt so nicht mehr weiter so und das war nicht die Schuld des Westens. Dass es nicht weiterging, sondern ähm war weniger, dass der Westen jetzt den Kalten Krieg gewonnen hat, sondern Russland hat einfach äh sich zusammengefaltet. Ja ohne dass da irgendjemand jetzt groß was reinbomben musste oder von außen irgendwie noch noch groß für Unruhe sorgen, sondern dass ja das war einfach äh von selbst instabil so. Und so sieht es eben auch mit Der Rest Sowjetunion nahmen Soßland aus und wahrscheinlich muss die wirklich auch irgendwie nochmal ja. Und zerfallen beziehungsweise ähm ja äh zumindest einfach mal eine eine Kehrtwende äh eine eine Bewusstseinskehrtwende eintreten und ohne Demütigung scheint es halt dann äh nicht nicht machbar zu sein. Zu erkennen, dass sie eben nicht mehr Supermacht sind so. Und das Problem ist eigentlich, dass sie versuchen sich wie eine Supermacht aufzuführen, aber mit ja, 40 Millionen Einwohnern, da schrumpfenden Bevölkerung und äh ja ihrem Bruttoinlands äh Produkt. Äh so zählt einfach äh nicht. Also reicht nicht für Supermacht.

Tim Pritlove

Haben sie auch die industriellen Kapazität einfach überhaupt nicht. Äh eigentlich ist das nur so ein ja so ein äh Handelsladen für äh natürliche Ressourcen.

Pavel Mayer

Ja, also die haben halt wir auch Venezuela so haben halt eben auch den Fluch des des Öls. So das ist halt auch so ein Ding, also lohnt sich auch mal Geschichte von Venezuela müsste man vielleicht auch auch mal irgendwann was zu machen, aber wie wie Venezuela durch Öl äh zum Reichsten Land, äh und dann fast zum ärmsten Land äh der Welt wurde, alles durch durch Öl. Und nicht weil ihnen das Öl ausgegangen wäre, sondern weil einfach äh Dieser ölreichtum einfach dieses Land strukturell komplett zerstört hat, ja? Strukturell und wirtschaftlich, so. Und äh ja und das ist trifft eben auch auf auf Russland äh zu. Russland ist einfach ein kaputtes Land und schuld daran ist eben auch das Öl. Und und Gas. Ja. Und ähm insofern ja vielleicht wenn dann auch irgendwann Öl und Gas. Äh dann nicht mehr die die Rolle spielen. Ähm werden auch eben diese Länder sich überlegen. Dass sie irgendwas Sinnvolles auch äh also dass sie halt auch irgendwie arbeiten müssen, um um Geld zu verdienen, ja und irgendwie was Sinnvolles herstellen und nicht nur irgendwie äh Dinge ausm Boden. Äh die. Dort seit vielen Millionen Jahren rumgelegen haben und dann einfach weg sind. So dass es nicht äh ja äh wie ein Land auf Dauer funktionieren kann. Ja aber nichtsdestotrotz ähm so das Thema Sanktionen ähm ist mir nochmal. Bewusst geworden. Äh habe ich ja erzählt, als ich jetzt neulich für ein paar Tage in Moldawien war. Und das war dann auch nochmal eine sehr interessante Perspektive, weil Moldawien ist eine äh nicht nicht ganz die erste ehemalige Sowjetrepublik die ich besucht habe. Ich war früher auch schon mal in Estland, aber habe generell so mich. Eher zurückgehalten, so mit mit Osten und und und Russland besuchen, das war mir alles nicht so geheuer auch und ich mag halt einfach so hochgerupte Länder nicht. So, das ist mir, die möchte ich halt auch nicht unterstützen, wenn dann quasi so Grundfunktionen äh des Staates nicht erfüllt werden, ohne dass man dann Leute schmiert. Das kann ich nicht haben, ja. Das mag ich nicht und ja, das dazu gehört halt Russland. Aber ja. Moldawien erstmal äh du warst noch nicht da, nehme ich an, ne. Das hättest du mir sonst gesagt. Ähm ja. Unglaublich tolles Land. Ähm. So tolle Leute, großartiger Wein, also die besten Weine der Welt unlogen ohne Übertreibung und äh auch wirklich hervorragendes Essen. Und ja halbwegs umgängliche Leute. Da ein paar nette Freundschaften auch äh geschlossen. Ähm. Mir dann eben auch erzählen lassen unter anderem, wie denn die Leute das dort erlebt haben und ja so ein paar Dinge sind vielleicht interessant, dass natürlich dort denen auch in den ersten Tagen, als der Krieg losging, wirklich der Arsch auf Grundeis ging, weil und sie erwarteten natürlich. Dass die Russen dann, einfach durchmarschieren und äh sich ja auch Moldawien äh wieder einverleiben, dass. Sie dann natürlich erst so Transnistrien so erreichen und äh dort, wo halt auch russische Truppen stationiert sind und viele Waffen. Gelagert sind und dass sie dann gleich weitermarschieren und dann eben auch äh sich Moldawien wieder einverleiben. Und deswegen sah es dann wohl jeder den ganzen Tag äh auf hing in irgendwelchen Telegram-Channels. Und jede Minute, jede neue Nachricht wurde dann halt geteilt und äh ja, also alle waren erstmal wirklich kirre. Aber äh ja im Laufe der Wochen, äh als dann man gemerkt hat, okay, in die Russen kommen halt doch nicht so richtig äh vorbei, haben die Leute sich dann wieder etwas entspannt. Und zum Thema Transnistrien. Auch vorausschicken bis hin zur Geschichte, also Moldawien war auch lange Zeit Teil von Rumänien, also bildet mit wie drei anderen Republiken äh oder drei anderen ja. Wie auch immer, dann äh Republik Rumänien. Und äh war dann eben auch mal äh wiederum um russischer und russischer Kontrolle auch und äh wurde dann aber nach dem zweiten Weltkrieg dann hat die Sowjetunion sich das Ganze einverleibt. Und hm als ich dann gefragt habe, ja wie ist denn das jetzt mit Transnistrien und so? Gibt's da irgendwie Spannungen deswegen und war ich erstmal überrascht zu hören? Also irgendwie. Die Moldaria also mit Transnistrien. Das hat eigentlich eh nie zu wirklich zu uns gehört, sondern das war Teil der Ukraine. So. Ja, das heißt äh da war dann, als es dann, ich glaube, zweiundneunzig oder dreiundneunzig diesen Aufstand gab. Waren die dann auch gar nicht so jetzt erbost da darüber oder so. Hm. Dass dass sich dieses Transnistrieren dann dann selbstständig gemacht hat und gut, dann wurden dort russische Friedenstruppen stationiert, die dort bis heute sind, die dann verhindern sollten, dass es irgendwie zu ethnischen Unruhen kommt. Und hm ansonsten hat dieses Transnistrien halt eine eigene Grenze, wobei, auf äh ja auf transnistischer Seite. Also im Grunde genommen das Transnistrien ist halt sozusagen alles, was hinter dem, hinter dem Fluss ist, wobei hm, tatsächlich auch Teile auf der östlichen Seite des Flusses äh noch nicht offiziell Transnistrien äh sind und ähm, Da leben auch ungefähr ist nicht ein Drittel Russen und ein Drittel Ukrainer und ein Drittel Moldavia und auch noch Bulgaren und Deutsche lebten da auch mal. Aber die wurden glaube ich alle alle vertrieben und auf jeden Fall war das sowieso immer irgendwie so ein so ein so ein Mix und. Was mir dann auch nochmal klar geworden ist, dadurch ähm. Gefragt, wieso haben die Sowjets dann aber diesen Teil der Ukraine dann Moldawien zugeschlagen? So was sollte das dann? Und vermutlich war's derselbe Grund, warum sie die Krim der Ukraine zugeschlagen haben innerhalb der Sowjetunion, nämlich um. Halt in diesen Republiken oder Subjekten oder wie auch immer. Dass dann dort mehr Russen sind, also quasi so eine Art, wenn du willst, so in so einem pro russisches Jerry Mentoring haben Sie da betrieben, ja? Um ja dann auch die die Länder quasi zu russifizieren und dann dort mehr Russen äh äh an anzusiedeln und äh äh gegebenenfalls der die eigene Identität dieser Länder zu untermauern. Und unter dem Aspekt hatte ich das halt noch nicht gesehen Und als dann natürlich aber die Sowjetunion jetzt auseinandergefallen sind bei oh die armen Russen und die Krim gehört hier eigentlich zu denen und die Sowjets haben ja nur aus formalen Gründen dann äh das Ganze dann die die Krim, an die Ukraine geben? Nee, nee, das waren keine formalen Gründe, sondern das war ich sage mal, eine äh eine Maßnahme der Zwangsrossifizierung und wenn man das unter dem Aspekt sieht, finde ich, wäre es auch moralisch absolut die gerechte Strafe. Äh so äh für diese Rossifizierung, äh wenn äh am Ende die Krim äh dann äh zur Ukraine geht und die Russen äh da ja das Nachsehen haben, zumal es für die EU für die Russen dort wahrscheinlich eh besser wäre ähm. Wenn sie äh ukrainische Staatsbürger sind als als Russisch.

Tim Pritlove

Brauchst du sicherlich auch für den Donbass gilt.

Pavel Mayer

Also ich glaube, da bereuen das äh gerade auch ganz viele Leute, wobei eben viele Leute auch einfach gar nicht die Wahl haben, ja so richtig. Oder äh eigentlich nur die Wahl haben, entweder äh irgendwo zu zu fliehen oder äh sich und da da hat nicht nicht jeder ist halt so drauf, dass er sagt, ich, Ja, ich verlasse jetzt meine Heimat oder sich dann der Rekrutierung äh zu zu widersetzen dort und da wurden ja eben die die ganzen Großteil der männlichen Bevölkerung da ja im im Donbass äh äh wurde ja eben zum Militär dann zwangsrekrutiert. Was mir dann aber klar wurde auch noch also gut sie hatten auch eine eine größere Flüchtlingswelle aus der Ukraine, also einer der Freunde, die ich da kennengelernt habe, der hatte dann auch äh so zweimal. Ukrainische Familien bei sich. Die haben auch dann alle geholfen, aber die sind dann entweder weitergezogen, äh aber gleichzeitig sind auch. Jetzt dort viele ja ähm wohlhabende Russen und äh Ukrainer äh sind jetzt auch in in Moldawien und insgesamt, obwohl es sich um eines der ärmsten Länder der Welt nicht der Welt Europas äh handelt, ja lässt es sich dort gut leben, so. Und ich kann auch äh für jeden den Besuch nur empfehlen, der irgendwie gerne interessantes, neues Essen und guten Wein äh genießen möchte. Ich glaube, äh so äh ja Moldawien kann das, Geld auch ganz gut gebrauchen und äh ja es ist alles da äh haben ihr schönes Trollybusnetz im Übrigen äh in in, Kisenau ähm so recht gute Luft äh auch dort in der in der ganzen Stadt, weil es auch einfach wenig Industrie gibt. Das ist wohl der der Grund die größten Weinkeller der Welt mit Bis zu 20 Millionen Flaschen sind da glaube ich gelagert. Äh Rebsorten, von denen man noch nicht gehört hat landschaftlich durchaus auch attraktiv. So ja also. Mit anderen Worten, ja, kann man, kann man.

Tim Pritlove

Oder musstest du da irgendwie umsteigen?

Pavel Mayer

Über Österreich, über Wien äh so also äh ist natürlich auch bisschen schwieriger geworden, aber ja also. Über Wien und ansonsten ja die Leute sprechen dort halt rumänisch. Das heißt offiziell moldarisch, aber äh so es gibt halt keinen Unterschied zwischen Moldawisch und rumänisch äh so sagen die Leute. Und es gibt halt deswegen auch eine große Nähe zu Rumänien und insofern wäre halt ein EU-Beitritt äh so äh also es gibt gibt ohnehin eine extreme Nähe äh dort viele Moldawier studieren in Rumänien zum Beispiel, weil es natürlich auch keine Sprachbarriere gibt, äh dort äh sondern äh ja das bestenfalls einen leicht Tag Unterschied im Akzent ist. Ähm. Und äh ja insofern also wir Moldawien auch eine schöne Bereicherung äh für die EU, glaube ich. Und äh.

Tim Pritlove

Ja jetzt auch offiziell den Kandidatenstatus äh genauso wie die Ukraine verliehen bekommen im Gegensatz zu Georgien. Insofern wird das jetzt zumindest offiziell angestrebt, wobei man dazu sagen muss, dieser Kandidatenstatus, von dem er immer die Rede ist, der ist so in der europäischen Verfassung nicht äh klar benannt. Also das ist sozusagen eher so eine politische Umschreibung einer Grundhaltung, aber es ist jetzt hat keine unmittelbaren rechtlichen Konsequenzen.

Pavel Mayer

Ja und der eigentliche Punkt war ähm dass. Sagen, wenn eines der ärmsten. Länder Europas was wo die Leute ein deutlich niedrigeres Durchschnittseinkommen noch haben als in Russland zum Beispiel. Ähm ja da lässt sich's leben, ja so, und da ist mir dann klar geworden, dass Russland äh ja noch eine also dass der Weg nach unten äh ganz schön weit ist. Ja für für Russland so. Das also, den Sanktionen und die 10 bis20Prozent äh vom Bruttoinlandsprodukt ja, das ist auf der einen Seite natürlich katastrophal, aber auf der anderen Seite weiß man halt auch aus der Sowjetzeit. Wie lange im Ostblock eben viel Infrastruktur einfach auf auf Verschleißgefahren wurde und wie lange das das gut geht, ja, bevor es dann endgültig kollabiert. Insofern waren dann wenn ich immer gefragt werde, ja wie lange dauert denn der Krieg jetzt noch und ich dann sage, na ja Also höchstens 20 Jahre. Basierend auf, na ja, dass die Amerikaner 20 Jahre in Afghanistan waren oder ja. Koalition und die Russen halt immerhin zehn Jahre äh dort verbracht. Haben so insofern, ich hoffe nicht, dass das so lange geht, aber äh ausschließend kann man das halt auch nicht, dass ich das zu einem wirklich sehr langen äh Konflikt. Äh entwickelt, der dann so dahin plätschert.

Tim Pritlove

Also 20 Jahre werden wir jetzt ehrlich gesagt ein bisschen zu lang.

Pavel Mayer

Absolut und wie gesagt, ich denke auch nicht äh also bei der bei der Intensität, aber ähm ja so schnell äh sieht es nicht aus, dass das dass das Ganze zu Ende sein könnte.

Tim Pritlove

Letztlich muss man sich, glaube ich, klarmachen. So ein bisschen meinen Eindruck gerade und derzeit wehrt sich natürlich äh alles in uns und äh so in Europa an sich gegen diesen Gedanken, aber muss ich sozusagen schon klar machen, dass eigentlich. Wir im Krieg sind mit Russland. Wir sind nicht in so einem heißen Krieg, aber der der kalte Krieg ist auf jeden Fall gut aufgewärmt. Und äh auch wenn's ein Stellvertreterkrieg ist, ist es trotzdem. Ein Krieg und äh wird bedeuten, dass wir in gewisser Hinsicht uns in den nächsten Jahren vermutlich. Ja zumindest teilweise auf so. Industrielle Zeiten einstellen müssen, wo sehr viel mehr Geld ins Militär geht äh einfach um der Ukraine mindestens die Gelegenheit zu geben, die Stellungen zu halten beziehungsweise eben im Idealfall. Auch den Spieß umzudrehen.

Pavel Mayer

Und wie gesagt, unten im Wirtschaftskrieg, der tatsächlich wahrscheinlich sogar größere Schäden verursacht als äh der heiße Krieg, sind wir ja sogar direkter Teilnehmer, ja. So da, gibt's ja noch nicht mal Stellvertreter, sondern das geht ja direkt äh gegen Russland und Russland gegen uns. Mit. Gut, natürlich jetzt den auch Drosselung der Gaslieferung, die wir noch nicht erwähnt haben. Ähm ja äh war zu erwarten wird man sehen wie weit das noch geht. Im Moment, glaube ich eher, dass die Russen halt Spielchen spielen, weil Ähm so die Tanks sind jetzt halb gefüllt irgendwie, aber sie wollen jetzt möglichst, dass wir die nicht zu voll machen äh unsere Gastanks äh wiederum äh damit, sie mehr Druckpotenzial haben, aber ja man wird sehen, müssen wir halt durch. So. Hilft halt nix. Ja für für ich mein für Russland geht's natürlich jetzt mittlerweile wirklich. Seine zukünftige Position und Respekt in der Welt und da sieht's halt gerade nicht gut aus, auch nicht unter Freunden. Also China ist nicht begeistert. Indien ist nicht begeistert. Äh viele der Nachbarländer äh und ehemaligen Sowjetrepubliken kotzen auch richtig ab. Ähm gerade und ja so richtig. Rennt grad niemand in der Welt äh rum und applaudiert den den Russen oder äh ja äh oder wenn, weiß ich nicht. Wie es mit euch ich glaube selbst Nordkorea hat irgendwie äh kritische Worte geäußert, aber äh.

Tim Pritlove

Na gut, der deren Wort spielt jetzt, glaube ich, grade nicht so eine große Rolle, aber, du erwähnt hast, ist ganz interessant. Damit habe ich auch ehrlich gesagt nicht gerechnet. Äh es gibt ja noch diesen Sicherheitsverbund, ich weiß nicht ganz genau, wie der äh heißt so, äh wo halt äh Russland, Weißrussland. Auch noch ein paar angrenzende äh weitere Staaten wie Kasachstan dabei sind Und na ja und solche äh Länder, wo man denken würde, okay, die hängen noch so sehr äh an Russland dran und haben so viel zu verlieren. Die positionieren sich aber doch relativ klar, also gerade Kasachstan so sagt einfach so, ja, nee, das werden wir nicht anerkennen und äh finden das nicht gut. Ich weiß nicht, intern wird da sicherlich noch ein bisschen mit härteren Bandagen diskutiert, aber das finde ich schon ziemlich bemerkenswert, dass die sich da so überhaupt äh positionieren.

Pavel Mayer

Und gut natürlich auch gut Georgien sowieso äh ja ähm. Konnte da auch, also ist dort auch so ein kulturelles äh Ding und es die haben auch einen Wein aufgelegt in Moldawien. Den sogenannten Freedom Blend einer der größten äh ja und der besteht halt aus Rebsorten so aus Moldawien äh der Ukraine und aus Georgien. Den haben die halt seit 2014 gibt's den halt. Ja auch ganz guter Wein. Wobei äh ich dort auch Bessere gefunden habe, aber die Idee äh fand ich irgendwie auch interessant, gibt's in jedem Supermarkt in Frieden blend. So. Ja ein weiterer interessanter Punkt war natürlich, dass äh jetzt für russische Rüstungsexporte, die Aussichten auch eher schlecht sind. Da wird wohl eher dann jetzt in den nächsten Jahren äh der äh Weltmarktanteil der Russen weiter deutlich zurückgehen und ähm das ist halt. Auch ein gewisses Problem, weil äh natürlich auch teilweise die eigene Rüstungsindustrie oder das Überleben der eigenen Rüstungsindustrie auch ein Stück weit von Rüstungsexporten einfach abhängt, aber, Ja, moderne Waffen waren halt bisher weitgehend so ein No-Show in der Ukraine, also die deren ganze Superwaffen, wie weiß ich nicht, der T einundvierzig äh ET 4zehn Amata äh zum Beispiel hat man nicht gesehen, weil's einfach auch nicht genug davon gibt und der wahrscheinlich nicht nicht einsatz äh reif ist, genauso. Dann äh die modernsten äh Kampfflugzeuge und so. Hat man noch nicht gesehen, wahrscheinlich aus Angst, dass die dann dort abgeschossen werden und dann noch weniger Nachfrage finden, dann ist natürlich jetzt die Produktion moderner Waffen durch Sanktionen am ehesten und äh ja außerdem wird Russland halt auch gar keine wohlfreie und eine Kapazitäten für, Produktion haben, also mit anderen Worten äh könnte Russland auch einen fast einen Totalausfall dann auf dem, Markt der Rüstungsgüter werden nur so als interessante Randnotiz.

Tim Pritlove

Weil sie gar nichts mehr produziert bekommen als so.

Pavel Mayer

Ja, äh wie gesagt, aus den verschiedenen Gründen. Erstens. Weil sie keine freien Kapazitäten für Exportproduktion äh haben werden bis auf Weiteres und äh von den Sanktionen halt äh betroffen sind und weil aber auch niemand, deren Waffen so richtig haben. Werden wollen wird. So, das ist sozusagen das andere Problem, weil die halt jetzt bisher nicht so richtig überzeugt haben.

Tim Pritlove

Dortmund Indien ist äh eins der größeren Länder, die äh sich ganz ordentlich bisher bei den Russen bedient haben und nicht so sehr auf amerikanische äh Technik gesetzt haben.

Pavel Mayer

Ja, aber bei den bei den modernen Jets haben sie auch erstmal Nett gesagt, wenn ich das richtig sehe.

Tim Pritlove

Sie haben auch äh eine Bestellung äh zurückgenommen von Kampfhubschraubern, die äh eigentlich anstanden, das ist schon vor einiger Zeit äh passiert.

Pavel Mayer

Wo, glaube ich, die die Triebwerke irgendwie nicht ordentlich funktionierten.

Tim Pritlove

Ob das wirklich einen technischen Grund hatte oder ob das sozusagen äh jetzt auch politische Gründe hatte in irgendeiner Form.

Pavel Mayer

Nee, ich glaube, es war halt hauptsächlich das einige Länder eben ja von der äh äh eben Qualität und Performance noch nicht überzeugt äh waren und äh meinten, dass viel von dem noch nicht so richtig ausgereift ist. Oder Qualitätsmängel hat. Ja.

Tim Pritlove

Ja das wäre auf jeden Fall ein Schlag. Im Energiebereich denke ich mal äh haben sie noch genug Möglichkeiten, das äh Öl, was jetzt der West nicht annimmt, das äh nimmt gerade China äh danken zum Discountpreis äh an. Damit retten sie sozusagen den Russen auch ihre Produktionsstätten, weil das ist ja quasi die Gefahr, dass wenn das Öl nicht abgenommen wird, dass sie dann äh, Weil sie das nicht zwischenlagern können, weil sie nicht die, Kapazitäten haben, wenn sie es nicht loswerden, müssen sie halt ihre äh Ölquellen zurückfahren und wenn die einmal zurückgefahren sind, dann lassen die sich auch gar nicht so einfach wieder hochfahren.

Pavel Mayer

Na ja. Man wird, wird sehen. So, wie gesagt, bisher auf jeden Fall äh ja. Ähm sind die Sanktionen oder im Vergleich so zwischen heißt immer Tenks versus Bangs äh so äh liegen die Tanks gerade bisher noch vorne, So und äh ja äh so und die Bands ja ähm. Gesagt haben noch keine sichtbaren äh Erfolge erzielt.

Tim Pritlove

Das ist auch eher mittel- und langfristig, denke ich mal.

Pavel Mayer

Naja, es hieß dann so, oh mein Gott, äh also vor drei Monaten hieß es eigentlich, ja, aber spätestens im Juni äh so äh werden die Auswirkungen der Sanktionen katastrophal sein für Russland und davon ist bisher aber äh noch nicht so richtig äh zu merken und ich werde mal hören Ende. Am Wochenende bin ich vielleicht länger mit einem äh mit jemandem zusammen, der gerade in Moskau war und mir vielleicht ein bisschen mehr erzählen kann, wie es da gerade so aussieht, aber äh zumindest was ich so bisher vernommen habe, äh scheint dort alles noch zu funktionieren. Weitgehend. So, also so Störung, also größere Störungen im öffentlichen Leben oder so wurden mir jetzt nicht berichtet. Es ist halt alles teurer geworden. Oder vieles ist teurer geworden. Ja und wohl die und die Leute äh, sind haben's wohl alle sehr eilig nach Hause zu kommen von der Arbeit. Also das öffentliche Leben ist auch so ein bisschen ja Leute haben nicht so richtig viel Lust sich draußen rumzutreiben.

Tim Pritlove

Gut, lass uns äh zum Ende äh äh kommen. Vielleicht ein kurzer Ausblick, womit wir jetzt so äh rechnen in der aktuellen Situation? Militärischen Lager haben wir ja zusammengefasst. Wir haben die ganzen Rahmenbedingungen zusammengefasst und es ist davon auszugehen, dass dieser Abnutzungskrieg, so wie er derzeit stattfindet, ohne größere nennenswerte Änderungen der Gesamtsituation noch eine Weile so weitergehen kann. Es kann sehr gut sein, dass die Russen es in irgendeiner Form schaffen, da an dieser Ostfront paar äh Erfolge zu erzielen, die nicht so schön sind. Man muss schauen, wie sich das ukrainische Militär dann verhält. Das ist ja immer so die Frage, inwiefern heizt man jetzt die eigenen Ressourcen oder ist es dann nicht sinnvoller sich dann doch nochmal aus einem Bereich zurückzuziehen? Und was ja auch sozusagen dann auch im Raum steht, ist dass alle auch mal eine Pause brauchen. Das gilt also vor allem auch für die Russen. Die sich grade da total äh verausgaben. Die haben einfach äh extreme Verluste Jetzt kämpfen sie wahrscheinlich noch äh bis sie eben dieses äh Stilviro äh Donezk äh kriegen und dann Wahrscheinlich auch erstmal in sich gehen müssen, aber so eine Pause, Pause ist natürlich ein großes Wort. Es wird irgendwie weiter gekämpft werden, aber vielleicht nicht mehr in solchen, in so einer massiven Schlachtfilm in einem bestimmten Zeitraum. So eine Pause weiß man auch nicht, was die Folge davon ist, weil letzten Endes natürlich beide Seiten Zeit gewinnen. Die Ukraine könnte das gut gebrauchen, einfach um mal ihre Kapazität äh aufzustocken und all das ganze Gerät, was ihnen zugesagt wurde in Stellung zu bringen, aber das gilt natürlich dann auch genauso für die Russen, die sich tiefer eingraben und dann eben auch die Bereiche, die sie bisher eingenommen haben besser verteidigen können.

Pavel Mayer

Also das ist genau also insofern läuft alles auch im Grunde genommen, So wie wir's, ich sage mal vor zwei Monaten oder vor zweieinhalb Monaten. Glaube ich, in unser äh Bismarck-Sendung äh da äh auch als Szenario aufgemacht haben und in dem Pfad zwischen, ja greift ein und ähm, oder wird wird zum Eingreifen gezwungen, also bisher haben's die Russen ja nicht mal geschafft irgendwie die NATO äh äh wirklich weiter tiefer in den in den in den Konflikten. Äh hinein äh zu ziehen oder sie zu zwingen, was weiß ich, humanitäre Korridore zu eröffnen oder oder irgendwie äh so was, sondern äh ja. Bisher ähm hat die Ukraine es, mehr oder weniger alleine geschafft, damit westlicher Unterstützung, aber ähm so eigentlich doch schon mehr oder weniger aus eigener Kraft und mit überwiegend eigenen Reserven und eigenen Waffen, die sie vorher hatten, die Russen in Schach zu halten. Und, hm äh es bleibt jetzt abzuwarten inwieweit. Jetzt die Waffen, die jetzt gerade beginnen anzurollen. Ähm inwieweit ähm. Die jetzt dann schon ausreichen, um Reserven aufzubauen und eine Gegenoffensive zu gehen. Ich. Bin mir da eher sicher, selbst die die meisten Optimisten erwarten nicht, dass vor, im Ablauf von ein oder zwei Monaten die Ukraine zu einer Gegenoffenoffensive in der Lage sein wird. Ich kann mir vorstellen, dass das sogar noch noch länger äh äh dauern äh wird, aber. Was eben auch weiter gilt, tendenziell tickt die Uhr eher äh für die Ukraine und gegen die Russen. Äh weil äh man sagt ursprünglich vier bis acht Tage waren geplant und ähm Jeder äh Tag, den die Russen gezwungen sind, weiterzukämpfen, so oder so ist einen Tag länger. Ist ein weiterer Tag länger als geplant. Ja. Also die Russen fallen täglich weiter hinter ihren Zeitplan zurück. So und hinter ihre ursprünglichen Erwartungen und, haben ja auch selbst ihre dann mehrfach reduzierten Ziele bisher nicht nicht wirklich erreicht. Und ähm insofern. Ähm ja Lohn scheint sich das Gegenhalten zu lohnen äh aber ähm ja mit einer Gegenoffensive ist so schnell nicht zu rechnen was man halt nie weiß, ist hm ob. In einigen Gegenden vielleicht dann doch die Russen einfach dann doch zusammenbrechen, aber das kann genauso gut bei den Ukrainern. Sein. Also im Zweiten Weltkrieg war's dann öfter so, dass dann halt irgendwann einzelne Truppen verbinde, einfach aufgerieben wurden und aufhörten schlichtweg zu existieren und dann halt einfach auch riesige Bereiche frei äh waren und teilweise dann auch Armeen in der Lage waren. Unter den Bedingungen dann äh fünfzig, 60, 80 Kilometer am Tag äh äh Vormärsche hinzulegen und die Front soweit zu bewegen. Ja aber von so einer Situation sind wir bisher noch weit entfernt, aber, wenn's kippt, kann es dann halt manchmal auch ganz schnell kippen, aber es ist nicht zu erwarten, dass es in absehbarer Zeit kippen wird.

Tim Pritlove

Ich würde sagen, wir machen jetzt mal einen Schlusspunkt.

Pavel Mayer

Okay, ja. Ich hätte zwar noch eine Kuriosität, die ich eigentlich Hörer nicht nicht vorenthalten äh wollte, weil die einfach auch so ein bisschen nerdig und äh äh wirklich kurios ist und einfach auch so ein bisschen mein mein Hirn einfach gesprengt hat und zwar ähm gibt es ja vielfach diese abgehörten Telefonate russischer Soldaten, die dann von der ukrainischen Geheimdienst meistens ins Netz gestellt und dann von Leuten übersetzt werden und. Das hier ist ein äh äh wirklich ein Telefonat ähm wo was abgehört und ins Netz gestellt wurde, wo, ein russischer, Soldat äh mit seiner Verlobten darüber redet, dass ihr letztes Telefonat abgehört und ins Internet gestellt wurde. Und, ihr die Schuld gibt, dass er zu viel erzählt hat, äh weil sie gefragt hat und sie dann jetzt außerdem auch noch gedoxt wurden so und das Telefonat zusätzlich mit Bildern von Biden und Adressen und allen dann im Internet stand und er hat halt erzählt, wie er da äh ja irgendwelche Ukrainer abgeschlachtet äh hat äh und und so und äh ja jedenfalls fand ich's erstmal Meta, ja das also sozusagen zuzuhören Also es ist auch auch dann wie so ein wie so ein Unfall in in in Zeitlupe, dass das Ganze nicht nur, dass er sich komplett zum Obst macht, sondern dass halt, ja, sie darüber reden, äh und sagen, wie ihr früheres Telefonat abgehört wurde und dass sie doch halt jetzt irgendwie nicht am Telefon vorsichtig sein sollten und das ja und. Also wirklich wirklich unglaublich, aber äh was mich dann eben auch so geflasht hat, war dass äh äh was für ein Typ. Ist, ja? Also äh dass er seiner Verlobten die Schuld daran gibt, dass er das Maul nicht halten kann. Ja das äh und das in einem äh wirklich Telefonat, was es wiederum abgehört hat so. Also das das war. Ähm wirklich äh was sich da an auch einfach, weiß ich nicht, an an an Dummheit äh ähm dann plötzlich wiederfindet, die dann im Internet äh ja exponiert äh wird ähm und gut wir haben ich glaube so viel wie über diesen Krieg äh. Wurde medial äh noch nie in der Geschichte von Kriegen wahrscheinlich berichtet so direkt von der Front und direkt von. Die da kämpfen und was dort dann wirklich einfach passiert ist, meiste. Da redet man ja dann ja oft nicht drüber oder, Ja, aber hier äh kriegen wir's halt dann.

Tim Pritlove

Alles im Internet.

Pavel Mayer

Alles im Internet.

Tim Pritlove

Ich würde sagen, wir machen an der Stelle mal einen Punkt für diese Ausgabe. Vielleicht lassen wir uns mal nicht wieder einen Monat Zeit fürs nächste Update. Äh es gibt auch so ein paar Bereiche, die wir jetzt komplett ausgeklammert haben, die ganze Frage der Weizenexporte der Ukrainer äh Situation im Schwarzen Meer und so diese internationalen Konstellationen, die sich da gerade ergeben und so dieser versucht der Russen äh Europa sozusagen auch dahingehend zu schwächen, dass eben auch noch diese ganze Food-Crisis dazukommt mit potentiellen Auswirkungen bis hin zu neuen Flüchtlingswellen oder was weiß ich äh was die sich da auch alles noch äh ausmalen, was im Prinzip alles noch. Möglich ist. Ist ja auch alles nur teilweise äh vorhersehbar. Schön ist es auf jeden Fall alles nicht. Wie gesagt, Wir lassen nicht noch mal einen Monat verstreichen, denke ich. Keine Versprechung, ähm aber äh wir hören uns bald wieder und freuen uns auf eure Kommentare und.

Pavel Mayer

Macht.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Webseite der Bundesregierung | Startseite Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine | Bundesregierung

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    de.wikipedia.org IRIS-T SLM – Wikipedia

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Pavel Mayer on Twitter: "Diese IRIS-T SLS und SLM, so sie denn auch tatsächlich zeitnah in der Ukraine ankommen, wären in der Tat sehr hilfreich für die Ukraine. Die IRIS-Luft-Luft und SLS -Raketen sind vergleichsweise preiswert, wenn auch mit 400.000€ nicht billig, aber, typisch deutsch, Weltspitze." / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Pavel Mayer on Twitter: ""Attrition is not a strategy. It is, in fact, irrefutable proof of the absence of any strategy. A commander who resorts to attrition admits his failure to conceive an alternative. He [..] accepts war on the most non-professional terms imaginable. He uses blood in lieu of brains."" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Pavel Mayer on Twitter: "Diese abgehörten Telefonate russischer Soldaten sind oft harter Tobak, aber das hier sprengt mein Hirn. Ein russischer Soldat gibt seiner Verlobten die Schuld daran, dass er in einem früheren abgehörten Telefonat zu viel erzählt hat und sie gedoxt wurden. https://t.co/gpj8m7nWbq" / Twitter


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Ein umfangreicher Blick auf die Situation in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine ist nach wie vor blutig und beide Seiten schenken sich nichts. Doch der russische Vormarsch ist weitgehend gestoppt und die Ukraine schafft es die Gebiete um Charkiw herum zu befreien. Während die westliche Allianz weiter zusammenhält und die Waffenlieferungen immer besser anlaufen justieren sowohl Russland als auch die Ukraine ihre Kriegsziele. Während Moskau nur noch vom Donbass spricht wächst der Mut in Kiew, das ganze Land von den Russen zu befreien.

Wir sprechen über die gescheiterte Mobilisierung Russlands, die digitale Organisation der Ukrainischen Armee und natürlich über den sich ankündigenden Beitritt Schwedes und Finnlands in die NATO.

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Tim Pritlove

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Pavel Mayer


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Für diese Episode von UKW liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WebVTT.


Transkript

Tim Pritlove

Hallo und herzlich willkommen zu UKW, unsere kleine Welt. Mein Name ist Tim Prittlaff. Ich begrüße alle hier zur Ausgabe 98 von UKW. Und heute geht's natürlich wieder mal um die Ukraine. Diese Krise ist noch lange nicht durchgestanden und dementsprechend gibt's auch eine Menge zu berichten und das letzte Mal. Wir, nämlich ich und Pavel, hallo Pavel. Eine Sendung veröffentlicht am 5. Mai, ist schon wieder ein bisschen her, genau genommen zwei Wochen, heute ist der 19. Mai. Wo wir das jetzt aufnehmen. Ja und jetzt wollen wir mal so ein bisschen äh zurückblicken, was denn eigentlich so passiert ist und wie sich die Gesamtsituation. So darstellt und ja es äh auf der einen Seite ist eine Menge passiert und auf der anderen Seite ist auch ähm eigentlich gar nicht so viel passiert, Denn im Wesentlichen, das kann man schon mal vorwegnehmen, ist die Situation sehr vergleichbar zu der. Vor zwei Wochen und das ist natürlich aus der Perspektive der Ukraine gesehen kann man sagen eher eine gute Nachricht. Ähm hast du denn european Song Contest geguckt? Den.

Pavel Mayer

Nein, nicht wirklich.

Tim Pritlove

Grand Prix, hast du das überhaupt schon mal in deinem Leben gemacht?

Pavel Mayer

Ich habe das schon mal gelegentlich geguckt aber ich halte es da so ein bisschen auch wie die Tschechen, die ja äh diesmal das seit langem wieder mit dabei waren. Ähm aber ansonsten ähm eher fanden, dass das musikalisch so jetzt nicht gerade einen äh Ereignis ist, äh dem man allzu viel Aufmerksamkeit schenken müsste. Aber diesmal aber es ist natürlich immer ein Politikum, ja.

Tim Pritlove

Ja also ich habe mir auch immer schon verschiedene Gedanken darüber gemacht. Ich meine, auf der einen Seite ist es natürlich Entertainment und man könnte sagen, das ist belanglos. Ja? Ich meine, das ist ja immer leicht gesagt. Aber. Und ähm da bin ich mir auch relativ sicher. Ich meine, es gibt wenn du mal überlegst, was. Ist eigentlich äh an gesamt-europäischen, kulturellen Ereignissen so aufzuzählen. Da gibt es die Europameisterschaft im Fußball. Und dann fällt dir noch irgendwas anderes ein, außer Eurovision.

Pavel Mayer

Na ja ähm gut ein paar andere Sportarten äh so Eishockey zum Beispiel ist.

Tim Pritlove

Eishockey interessiert in Italien kein Schwein.

Pavel Mayer

Handball und so, aber ja.

Tim Pritlove

Handball interessiert sowieso kein Schwein. Das ist einfach klar, das sind so Ereignisse, die finden statt, aber es ist ja nicht so, dass es so ein Straßenfeger ist, dass die Leute sagen, oh fuck, ich muss um 9 Uhr vorm Fernseher sitzen, weil gleich ist irgendwie Handballfinale.

Pavel Mayer

Ja ja, das ist das ist war so allzu viel ja tatsächlich.

Tim Pritlove

Halt auch nur der Sport und der Sport klar kann man sagen ist halt auch ein Wettbewerb, gar keine Frage. Aber ich finde halt, dass man dieser Veranstaltung kann man jetzt albern finden, die kann man doof finden und so weiter, aber sie ist da. Sie hat's geschafft, eine enorme, vergleichbare Aufmerksamkeit in den allermeisten Ländern äh zu erzeugen. Ich meine, wir schauen irgendwie 3hundert Millionen Leute dazu, ne? Das ist echt krass.

Pavel Mayer

Früher gab's ja auch noch Spiele ohne Grenzen.

Tim Pritlove

Ja, aber das war dann halt auch eher so ein deutsch-französisch äh äh deutsch-schweizerisches österreichisches Ding.

Pavel Mayer

Weiß ich gar nicht ja.

Tim Pritlove

Ja, gut, aber.

Pavel Mayer

Von Tiers.

Tim Pritlove

Kurz gesagt, es ist es ist äh so ein bisschen das nächste, was wir an so einem europäischen Kaminfeuer haben. So und ähm es ist halt auf der einen Seite. Ne, immer dieser Anspruch. Das muss ja Unterhaltung und Musik sollen ja alle zusammenbringen und deswegen ist es ja irgendwie unpolitisch. Aber was ist heutzutage schon unpolitisch oder was kann in der aktuellen Situation unpolitisch sein? Und jetzt war's natürlich. Sehr interessant zu sehen, was so äh passiert und die Ukraine ist ja mit einem. Akzeptablen ähm Beitrag in diese Veranstaltung eingestiegen. Das ist ihnen ja auch schon. Gelungen, diese Veranstaltung zu gewinnen und generell finde ich irgendwie die Beiträge äh Osteuropas sowieso eigentlich immer die Interessanteren so. Immerhin ist das jetzt nicht mehr so eine Veranstaltung, wo. Alle die ganze Zeit Englisch singen müssen. Es auch mal so eine Zeit ist, man hat richtig gemerkt, so am Anfang hat sich jeder in seiner Landessprache gesungen. Dann alle alle mussten irgendwie Englisch machen und jetzt hast du so einen Mix von ein paar, die sich das irgendwie ja, die das dann in Englisch machen, wie zum Beispiel Tschechien, oder die halt äh sagen äh fuck it äh ich singe jetzt hier irgendwie meinen eigenen nationalen Blues und das gefällt euch oder nicht irgendwie mir doch egal. Und ja äh zeigt sich, dass auch diese Sachen, einerseits sehr gut sind und andererseits auch durchaus seine Freunde finden so. Na ja und dann wird ja dann in zwei Teilen abgestimmt, dann erstmal diese Jury vote, also das ist so quasi so das, was man eben so kennt, ne, wo dann so die Länder aufgerufen werden und dann werden also die Zahlen verteilt und so weiter. Das ist alles ziemlich gestreamt worden, weil diese Veranstaltung so groß ist, so viele Teilnehmer hat und so viel sonstige Show-Elemente hat, dann wird dann. Durchgehechelt. Auf jeden Fall hast du dann zur Halbzeit quasi so ein Zwischenergebnis. Was ausschließlich sich aus Jurys äh zusammensitzt und weiß nicht, wie du deine Erfahrungen mit Jurys im Allgemeinen sind in deinem Leben, aber. Ich habe so generell an an Jurys bei Awards. So meine Zweifel, weil das sind immer solche kleinen Eco-Chambers, wo so ein paar äh Spezies drin sind, so die einfach. Das was außerhalb dieser Kammer passiert nicht so richtig fühlen. Ergebnis war auf jeden Fall, dass nach diesem Ranking die Ukraine auf Platz 5 landete. Und dann gibt's halt noch mal den zweiten Durchlauf, wo sie dann in der Reihenfolge der äh also der umgekehrten Reihenfolge der daraus resultierenden Platzierung dann den Ländern noch Punkte zuschlagen. Dann eben aus diesem Publikumsvoting, was dann irgendwie über Telefon äh geht äh oder oder eine App. Ähm wie das dann sozusagen kommt. Na ja und dann kam's halt wie es kommen musste. Die Ukraine hat sozusagen nahezu aus allen. Teilnehmenden Ländern, also vierzig Länder sind es ja ähm mehr oder weniger die Maximalpunktzahl bekommen. Was dann dazu führte, dass obwohl sie relativ abgeschlagen da aufm 5ten Platz äh rumgammelten, dann irgendwie weit in Führung gingen und die dann eben auch bis zum Schluss nicht mehr abgegeben haben. So tatata, Ukraine hat gewonnen mit ihrem Song und so weiter. Schon bei der Performance hat äh der Hauptsänger dieser Band, dieses Karies Orchestra ganz am Schluss dann auch nochmal irgendwie so eine. Hilfsbotschaft hinten rangehängt, ja so nach dem Motto unpolitische Veranstaltung, no more. Ja hier safe Maryopol irgendwie und so weiter hilft der äh Ukraine danke. Und ähm das war's dann auch schon. Dann haben sie halt äh gewonnen und das ist natürlich jetzt, der Wirkung her glaube ich nicht zu unterschätzen. Also ich saß so ein bisschen da vor dem Fernseher und dachte mir so gut, wenn sie jetzt nicht gewinnen, dann kann man halt sagen ja ist ja nur ein Gesangswettbewerb, ja? Das Lied ja nicht so geil aber diesmal war's dann eigentlich auch wirklich egal und äh ich fand das. Wirkung her ziemlich überzeugend. Also das war so klares so ein Antisch äh Moment, so ein. Ja wir wir supporten das jetzt einfach. Wir diskutieren jetzt auch nicht da drüber irgendwie, sondern wir machen das einfach. Es ist einfach vollkommen klar. Wir einfach in dieser Situation da so die Reihen schließen über alle Länder hinweg und das fand ich dann doch einen sehr starken. Moment. Sehenswert. Wer sich das nicht angeschaut hat, sollte sich vielleicht das Video anschauen. Ist auch in den Links äh was sie danach rausgehauen haben, was sie dann in den Trümmern der Ukraine, Butscher und äh anderen Orten gedreht haben. Und ein Tag nach der Veranstaltung äh veröffentlicht haben.

Pavel Mayer

Ja, also auch auch das professionell genutzt, diese Gelegenheit. Ähm.

Tim Pritlove

Absolut. Absolut. Und natürlich äh jetzt so ja okay das machen wir dann äh nächstes Jahr machen wir das dann in Kiew ne, ist ja klar.

Pavel Mayer

Na ja, überhaupt äh Selensky äh ist halt äh nach wie vor super professionell. Ähm. Was ich jetzt nur so mitbekommen hatte, gibt ja mal, gibt also viele Interviews auch der Presse und da kam dann so ein bisschen auch CTR, was denn so Ach so, das war in einer seiner Reden jetzt vor zwei Tagen oder so. Erzielte er, was er so jetzt den den Tag und die Woche so was denn so auf seinem Arbeitsplan steht und so eine überraschende Geschichte war eben auch dass er speziell äh jetzt auch Veranstaltungen macht also einmal natürlich die vor den ganzen Parlamenten und und Abgeordneten und Senat also diese bespielte halt weiter und halt ist halt auch ein wichtiges Ziel. Eben weiter im Gespräch zu bleiben, dass Ukraine nicht vergessen äh wird, aber äh was eben das Überraschende mal macht, dann halt auch äh lang extra Veranstaltungen, wo er dann äh zum Beispiel speziell äh, Afrika und Asien adressiert, ja. Ähm so wo man dann auch erstmal. Okay, das ist jetzt nicht das, was wo man jetzt aufn im ersten Moment glauben würde, dass ich einen Präsident, der sich im Krieg befindet, sagen auch noch darum kümmert, eben um wirklich andere Teile der Welt, aus denen die Unterstützung jetzt, äh sag mal, vielleicht. Zu wünschen übrig lässt oder äh ja, die nicht so eigentlich in unserem Fokus äh stehen, aber wo er dann eben sehr wohl auch drauf achtet oder nicht seine Berater drauf achten äh wirklich äh nicht nur mit dem Westen zu kommunizieren, sondern wirklich mit der ganzen Welt. Das fand ich bemerkenswert.

Tim Pritlove

Ja, also er ist ja auch gut beraten ähm Afrika anzusprechen, weil natürlich Afrika einerseits extrem. Betroffen sein wird von dieser Weizenkrise, auf der anderen Seite Russland und natürlich vor allem auch China, dort einen großen Einfluss haben und so ein bisschen still halten. Um dann sozusagen ihre Partner nicht zu gefährden und ich denke, er ist dort äh auch unterwegs, um sozusagen einen ja einen Widerstand gegebenenfalls zu brechen und dort andere. Andere Allianzen noch aufzuziehen, was also im einzelnen Ford kann ich natürlich nicht sagen. Wenn du sagst, er wendet sich an Asien, welchen Asienteil meinst du? Was hast du da mitbekommen?

Pavel Mayer

Er sagte nur irgendwie. Asien äh die machen da halt auch irgendeinen politisches Treffen äh so asiatischer äh Länder oder Diplomaten oder wie auch immer. Äh also wo er dann.

Tim Pritlove

Asien. Asien vielleicht.

Pavel Mayer

Ja äh möglich äh jedenfalls also genau äh welche bei bei welchem Event äh das habe ich mir jetzt nicht nicht gemerkt glaube ich auch auch so nicht gesagt, aber, ja erwähnte das soeben nebenbei, dass er da auch dann über Videoschalte bei irgendeiner Veranstaltung äh wo dann wiederum asiatische ja Politiker und, äh sonstige Leute sich versammelt haben und er dort. Auch speziell die adressiert und was wir auch festgestellt haben, dass er sich auch sehr viel Mühe gibt, dann, dass ihr nicht überall dasselbe erzählt äh sondern äh jeweils schon sich auch sehr gut überlegt ähm so in welchen historischen Kontext er das Ganze dann dann jeweils.

Tim Pritlove

Haben wir ja schon in Europa, in Amerika gesehen, ne, dass er hier irgendwie in Deutschland dann von der Mauer gesprochen hat, dass er in Großbritannien äh so Churchill zitiert hat in Frankreich äh weiß ich grad nicht mehr, aber war auf jeden Fall auch immer immer sehr spezifisch, ne, auch auch in den USA und hat halt da äh. Klug argumentiert, ob das dann immer so ankam, weiß ich nicht, aber seine seine Ausführungen sind auf jeden Fall immer interessant. Also er hat auf jeden Fall da eine interessante Weite. Asien ist natürlich sehr interessant, ne? Also dort Allianz zu bekommen, weil einerseits ist es natürlich auch der Teil der Welt der, sagen wir mal hätte kaum weiter weg sein können vom Geschehen. Und wo aber auch äh natürlich dieser ganze Machtkonflikt mit ähm. China mit reinspielt und ähm Länder wie Indien, ne, die halten sich ja derzeit ohnehin, zurück, weil die halt einfach sich weder ja jeder weder von China noch von von von den Amerikanern groß äh was reinreden lassen wollen, aber auch natürlich auch entsprechende Abhängigkeiten hat. Wirtschaftliche Ab, von Amerikaner auf der einen Seite militärische Abhängigkeiten von Russen auf der anderen Seite indisches Militär besteht so im Wesentlichen aus russischer Militärtechnik, also ähm das ist auf jeden Fall sehr interessant, wie er aus der Ukraine heraus. So die Weltpolitik adressiert und da einfach auch überhaupt keinerlei Zurückhaltung kennt.

Pavel Mayer

Und was in dem Zusammenhang ja noch noch einfällt, was ich auch äh gehört habe, was ich ganz interessant fand, ist, dass im Zusammenhang jetzt mit dem Ukraine-Konflikt der Westen. Gar nicht so eine geographische Bezeichnung. Ist äh und das ist auch nicht nur jetzt die NATO ist, sondern äh wenn man sagen, der Westen sagt, dann geht es eben eigentlich um eine bestimmte alt, ähm der Administration eines Staates, ja. Äh nämlich äh im im Grunde genommen, ja westlicher, wo nicht nur westlicher Liberalismus, sondern halt eben einen einen etwas einen komplexeres äh demokratisches Gemeinwesen mit dem entsprechenden Feedback und entsprechenden Institutionen einfach vorhanden ist auch teilweise fast unabhängig noch von jetzt anderen kulturellen Aspekten oder so, weil äh sozusagen zum Besten dann auch du äh, letztlich dann Japan oder Südkorea oder Taiwan äh Australien und so weiter äh äh dann mitzählen kannst. Die ja nun nicht wirklich im Westen liegen und das fand ich halt ganz, ganz bemerkenswert ähm noch, dass, sagen, das ist nicht der Westen ist, beziehungsweise der Westen in dem Zusammenhang eben keine geografische. Oder auch noch nicht mal eine allzu sehr eine kulturelle äh Bedeutung hat. Im Gegensatz jetzt Russland. Ja.

Tim Pritlove

Lass uns mal auf die äh aktuelle Situation in der Ukraine äh kommen und zwar äh konkret jetzt erstmal auf die den Fortschritt des Krieges sozusagen, also den, die militärische äh Situation, dass wir das mal eingetütet haben und dann wollen wir auf verschiedene Asp äh der letzten zwei Wochen eingehen, die da so äh passiert sind. Ähm Vorfälle im Krieg einerseits, aber eben was auch so weltpolitisch sich daraus ergeben hat. Ähm NATO-Erweiterung et cetera. Also ähm am Wichtigsten ist ähm Play kommen wir erstmal zu den unwichtigen Sachen. Also wo es nix passiert so im Süden Krim Angriff auf äh Odessa findet nach wie vor nicht statt und es gibt dort zwar immer wieder kleine Scharmützel und ein bisschen hin und her, aber im Wesentlichen passiert da nicht sehr viel. Ähm sie haben zwar sehr viel Truppen im Süden, aber kommen irgendwie nicht ausreichend äh voran oder wollen vielleicht auch nicht ausreichend voran kommen, sondern sind erstmal nur darauf bestimmt sozusagen ihre Stellung zu halten, das ist äh ohnehin so ein bisschen so ein Trend bei den äh russischen Truppen, dazu gleich noch mehr Ähm aber das bindet natürlich dann auch entsprechend Personal der Ukraine. Das mag Teil der Strategie sein, wenn es denn, überhaupt eine Strategie gibt. Also das betrifft jetzt den ganzen Süden, direkt oberhalb der Krim, also äh Jazz-Hon. Was nach wie vor besetzt ist und dann eben auch. Die äh Region ein bisschen weiter im äh Osten, das ist dann vor allem. Mögliche Vorstoß auf äh das ist ähm es gibt ja da so diesen, Fluss, der da langfließt. Da ist ja nochmal so ein größere Ausdehnung, wo äh auf der Südseite dieses äh Kernkraftwerk ist, was die Russen ja schon lange ähm eingenommen haben, aber dort müssten sie quasi rechts vorbei an diesem riesigen Wassergebiet um so nach äh. Ja in in die Mitte des Landes vorzustoßen und das gelingt ihnen an dieser Stelle äh einfach gar nicht. Also diese ganze Frontlinie ist weitgehend unverändert geblieben in den letzten zwei Wochen. Abgesehen von so ein bisschen hin und her. Wenn man dann noch weiter nach Osten. Was sich hier nach wie vor sehr bemerkenswert finde ist, der Frontverlauf läuft ja auch unmittelbar an der schon seit zwanzig. Fuffzehn oder so besetzten Stadt Donezk vorbei. Ja und wenn man sich das mal anschaut, das ist also wirklich krass. Diese Frontlinie verläuft sozusagen unmittelbar an dieser Stadt vorbei. Also dass Russland auch nicht gelungen mit einer ganzen Stadt im Rücken in irgendeiner Form. Ukraine dort äh ins Land zu drücken, trotz ihrer sogenannten Offensive. Diese Frontlinie läuft zum Beispiel auch direkt an diesem Flughafen vorbei und ähm Allerdings gibt es jetzt Berichte, dass das ein wenig aufgerissen ist. Also da haben jetzt die Russen wohl Fortschritte gemacht. Das kann man allein schon daran sehen, dass so ein Ort, der direkt an Donnitz grenzt. Unter anderem mal wieder so ein Staudamm gesprengt hat. Das äh hatten wir ja auch schon beim Kampf um Kiew gesehen. Die Ukraine sich dieses Mittels äh bedient hat, weil sie damit eben bestimmte Bereiche überflutet hat, die dann einfach für einen Panzer, Vormarsch, unbrauchbar geworden ist, weil es einfach nur noch Matsch ist und wie gut die russischen Panzer im Matsch funktionieren. Das äh haben wir ja schon mehrfach gesehen. Wenn man dann ein bisschen weiter nach Norden den Frontverlauf, also sozusagen wirklich da den den östlichsten Punkt das ist so der Kern, der ganzen ähm Aktivität beziehungsweise das ist das, wo diese ja diese Einkesselung versucht wurde. Also der Kampf um, was so ein bisschen das Zentrum des ukrainischen Widerstands da ist im Donbass und drumherum haben einfach die Russen versucht überall vorzustoßen. Das ist ihnen auch teilweise gelungen. Allerdings sind diese Vorstöße auch immer wieder äh versickert. Das Hauptproblem äh in dieser Region ist, dass es dort einen Fluss zu überwinden gibt, den ähm wie heißt er noch gleich ähm la la la ist der Siverski Donnes. Netz und äh. Zu dem werden wir gleich nochmal was äh erzählen, weil da gab's ja jetzt diesen kolossalen Fehl der russischen Armee, dort äh voran zu ähm marschieren. Äh einer Flussüberquerung und ähm aber grundsätzlich geht's nicht so richtig voran. Der heißeste Kampf ist derzeit äh der um die Stadt. Cevero Donuts, das ist eigentlich so der das letzte Gebiet von Luhansk, was äh die Russen noch nicht eingenommen haben, Und da ist es für die Ukraine ziemlich schwierig. Die leisten da viel Widerstand, aber haben nur das Problem, dass sie jetzt von drei Seiten von den Russen eingekesselt sind und ähm nach Westen hin, wo im Prinzip sie sicher zurückziehen äh könnten. Da liegt, auch noch die ähm der Ort äh wie heißt das äh, aber auch da fließt dieser Fluss durch und die Brücken sind irgendwie alle schon zerstört, also das, nochmal eine schwierige Situation geben dort äh in dieser Stadt, aber bisher hält dieser Widerstand und ähm wir werden gleich noch viel darüber reden, wie das bei den Russen eigentlich gerade so militärisch aussieht.

Pavel Mayer

Noch einen kurzen äh ein äh Wurf äh also Sever. Geschrieben heißt halt in meisten islamischen Sprachen Norden das heißt Severo Donetsk ist quasi Norddonetzk. Und der Civorski Donezk, äh äh River oder so ist sozusagen der Nordfluss im Gegensatz zu dann, weiß ich nicht, dem unteren Donuts oder dem normalen Donezf Fluss, nur äh sagen weiß man irgendwo irgendwas mit See wäre davor oder Sever äh äh liest, heißt das irgendwie Nord äh ja.

Tim Pritlove

Ah ja. Übrigens, kleiner Hinweis, bei ähm Netflix gibt es jetzt die Serie Dinner des Volkes in allen drei Staffeln mit deutschen Untertiteln. Äh ich hatte mir bisher nur auf Arte, die eine angeschaut und jetzt habe ich auch angefangen, die zweite Staffel äh zu sehen und äh russische äh Missverständnisse mit ähm, Übertragung in die äh ukrainische Sprache äh insbesondere im Zusammenhang mit was heißt eigentlich Süden äh spielt in der ersten Folge schon eine große Rolle. Das mal so als Spoiler, äh dass ich keine Ahnung von slawischen Sprachen habe, habe ich ja ganz zu Beginn hier schon äh von mir gegeben. Okay, Runden wir mal kurz das militärische Gesamtbild äh ab. Last but not least ist natürlich der Erfolg der Ukraine im. Nördlichen Ostteil rund um die Stadt Sharkiv, zweitgrößte Stadt äh der Ukraine äh zu nennen. Dort ist es halt den ukrainischen Truppen gelungen, die Russen soweit zurückzudrängen, dass sie eben teilweise auch schon, an die Grenze zu Russland sie zurückgedrückt haben noch nicht auf der gesamten Breite, aber zumindest in relevanten Maße, so dass halt jetzt in eigentlich so in Anführungsstrichen normales Leben wieder möglich ist, also viele kehren auch in die Stadt zurück. Das ist natürlich auch gut. Wenn so was möglich ist, ähm aber äh vor allem ist es einfach der Ukraine dort gelungen. Einerseits einen Achtungserfolg zu erzielen und auch, sagen wir mal, für die Öffentlichkeit und die Motivation wichtigen Erfolg zu erzielen. Äh war ja, gab's ja diese Bilder von dieser Truppe, die dann wirklich mal an die Grenze vorgestoßen sind und auch so ein Grenzposten aufgebaut haben. Das macht sich immer gut. Aber es ist halt auch strategisch sehr interessant, weil was bedeutet denn das. Dadurch, dass ich jetzt dort den Norden von Shakiw haben. Erstmal den Druck von der Großstadt weg, aber sie drohen jetzt quasi auch, auch wenn das an der Stelle wegen Flussverläufen wieder sehr schwierig ist äh nördlichen Ostbereich, also im Luhansk im Norden ähm in den Osten vorzudringen und das. Bedeuten und bedeutet das vielleicht auch jetzt schon, dass sie eben einen wichtigen Versorgungsweg der Russen abschneiden. Unter anderem aus der Stadt äh Belgorot. Kommen und um von Birke Rott äh entsprechende Verstärkung, Munition et cetera ins Land zu bekommen, sind also die dort verlaufenden Straßen für die Russen sehr wichtig. Nicht die einzige Versorgungslinie, die sie äh haben, aber es ist definitiv etwas, wo ähm ja, wo es schwierig ist und wenn die Russen da halt gegenhalten wollen, um das zu verhindern, was sie ja gerade versuchen, müssen sie dann wiederum auch äh, Gruppen aus dem Kampfbereich in diesem Ostzentrum, was ich vorhin beschrieben habe, abziehen und das äh macht es für sie gerade strategisch sehr schwierig dagegen vorzugehen. Also insgesamt zeigt sich hier einfach wieder die Strategie, Ukraine. Die ähm ja immer gut darüber nachdenken, wo sie denn jetzt Stiche setzen und wo sie jetzt ihre ähm Gelegenheiten nutzen und das äh ist sozusagen hintenrum ein Versuch, das ganze Kriegsgeschehen so ein bisschen zum Erliegen zu bringen. Also nicht, dass da keiner mehr kämpft, aber das ist sozusagen keine keine Landgewinne gibt und das ist eben die Gesamtsituation, die wir da jetzt eigentlich derzeit vorfinden und was sich so in den letzten zwei Wochen alles ähm ja, passiert ist. Ähm. Dann gibt's noch vielleicht zum Abschluss der des Überblicks die. Hickhack um diese Schlangeninsel. Wir erinnern uns, ja äh Russian Warship äh damit fing ja irgendwie dieser Krieg gefühlt an und ähm da geht's echt hin und her. Also nachdem. Die Ukraine, die Moskau versenkt hat und damit ja diese ganze Luftabwehr, Sicherungen der Schwarzmeerflotte der Russen durcheinander gebracht hat, versuchen die Russen halt auf dieser Insel entsprechende. Unterzubringen, also eine Luftabwehr zu installieren und das wird also permanent der Ukraine wieder zurückgeschlagen. Ist gerade ein bisschen unklar, wie so der letzte Stand ist. Auf jeden Fall gibt's zahlreiche Videos, wo einfach äh die ukrainische, Amie, mit Missalz, mit Drohnen, mit äh sogar mit mit äh Kampfjets über diese äh Insel zieht und. Hubschrauber, die gerade Truppen absetzen, zerstören, äh Miss Hals, die da schon stationiert sind, zerstören Boote, zerstören zahlreiche Lande äh Boote und äh Versorgungsboote. Also da geht's ähm wild zur Sache. Man kann glaube ich festhalten derzeit einen Angriff auf die Ukraine und speziell eben auf Odessa, auf dem Seeweg sehr unwahrscheinlich ist, weil einfach die Schwarzmeerflotte. Paralysiert ist. Also die kann da einfach nicht viel machen. Die wissen, wenn sie sich dem Land zu sanieren, dann kommen die irgendwie mit ihren Neptunraketen. Und hauen die weg, egal ob's jetzt noch welche gibt oder nicht, die Angst ist auf jeden Fall da, aber sie können halt auch mit Fighterjets und so weiter agieren und vor allem auch mit ihren Drohnen und den Russen scheint äh bisher nicht viel, dazu eingefallen zu sein.

Pavel Mayer

Auch auffällig ist, also zumindest erscheint es so, dass die Ukrainische Luftwaffe jetzt wieder öfter zu sehen ist, also wie Gott sagte, sie haben sogar einen einen Angriff auf die Schlangeninsel geflogen mit äh Kampfjets. Aber auch ansonsten äh hat man halt jetzt öfter. Videos äh von ukrainischen Kampfflugzeugen an der Front gesehen, wo sie halt äh Luftunterstützung für Bodentruppen leisten, so das war also wochenlang war die ukrainische Luftwaffe so ein bisschen auch äh abwesend beziehungsweise hat halt. Nach Expertenmeinungen so etwa um die fünf Einsätze am Tag äh nur geflogen, während die Russen so ungefähr auf 1hundert Einsätze kamen, aber ähm Ja, das scheint sich halt halt auch ein bisschen zu wandeln und die Russen verlieren nach wie vor äh holen teilweise wirklich ihre teuersten und besten Kampfflugzeuge, die sie da im Einsatz haben so mit immer noch einer beunruhigenden, also aus russischer Sicht beunruhigenden Rate.

Tim Pritlove

Ja. Ja ähm, vielleicht noch ein, zwei Anmerkungen zu Mario Pool und Transnistrien. Also Mario Pohl, da gibt's ja immer noch diesen äh Restkampf, der äh Asuftruppen, die in diesem Azupfstahl Stahlwerk ähm in diesem Tunnelsystem, sich verschanzt haben. Da haben die Russen nicht aufgehört, die ganze Zeit anzugreifen. Jetzt grad gestern gab's eine Evakuierung von verletzten Soldaten und das ist ein bisschen unklar, ich weiß nicht, was du da jetzt zuletzt rausgehört hast ob jetzt noch Soldaten da sind. Ich habe gelesen, es sind noch 1.000 bis 1500 Soldaten vor Ort, also dass der Kampf da nicht komplett beendet ist. Äh an anderen Stellen hieß es, es sei komplett evakuiert, also. Nicht so sicher.

Pavel Mayer

Also meine Information ist, äh dass äh sie jetzt offiziell zumindest äh äh komplett evakuiert haben. Also ich sehe zumindest auch in dem aktuellen Frontverlauf. Frontverlaufs äh Bildern war um Marriopol sonst immer noch so ein kleines so so ein Stückchen Front, aber äh das scheint jetzt nicht mehr äh da zu sein. Insofern ja ist noch ein bisschen unklar. Ich hatte noch überlegt.

Tim Pritlove

Du hast recht. Ja genau hm.

Pavel Mayer

Ich hatte noch äh überlegt auch. Nicht vielleicht auch der eine oder andere Kämpfer, ne mal versucht haben wird äh einfach äh ja durchzusickern irgendwie. Keine Ahnung, auf eigene Faust äh zu versuchen, äh da rauszukommen, aber ich werden bestimmt einige auch gemacht haben oder sich versuchen dort sich irgendwie solange zu verstecken und dann unters Volk zu mischen, keine Ahnung äh, aber der Großteil scheint jetzt in sich in russischer Hand zu befinden und es wohl wohl länger auch darüber verhandelt. Äh welche Art von ja Aufsicht äh also unter welcher Aufsicht diese Kapitulation dann stattfindet und letzte, was ich noch gehört hatte, war, dass die Amerikaner besorgt sein über äh die Behandlung äh dieser Gefangenen, also dass die Russen da auch äh, Ja äh sich sich eben im Rahmen. Ähm der internationalen äh Gepflogenheiten äh äh verhalten, wobei äh sie jetzt auch die Nummer fahren, dass sie meinen, äh sie werden jetzt gucken äh wer denn von diesen Leuten jetzt auch irgendwelche Kriegsverbrechen begangen hat und dann äh ja. Quasi als ja reziprok zu dann jetzt den den äh Prozessen gegen Kriegsverbrecher in der Ukraine dann auch eigene Prozesse gegen ukrainische Kriegsverbrecher.

Tim Pritlove

Na klar.

Pavel Mayer

Äh zu machen.

Tim Pritlove

Ja, okay. Also, paar möglichen Partisanenkrieg äh sagen wir nachher noch was. Vielleicht als allerletztes äh Transnistrien sieht nicht so aus, als ob das noch in irgendeiner Form nennenswert eingreift. Da gibt's halt immer mal wieder so ein bisschen Droherei. Aber das scheint äh. So wie es derzeit aussieht wird äh Transnisschen erstmal keine äh Rolle spielen in diesem ganzen Konflikt. Kommen wir doch vielleicht mal auf diesen Fall mit dem gescheiterten Flussübertritt ähm. Bei ähm wie hieß dieser Ort noch gleich, Bill. Ja, da kommen sie wieder hier, meine meine Ortskenntnisse, aber ich äh kriege hier alles nachgeschlagen. Kein Problem. Der Ort. Heißt der, genau. Und der von mir vorhin erwähnte. Norddonez, Fluss. Ähm ja, das ist ein. Ähm ja so ein Fluss, der sich um so ein äh, größeres Waldgebiet äh herumrankt, unter äh fleißig vor sich hinfließt. Und die Russen haben an verschiedenen Stellen versucht da einen Übertritt zu machen, weil das ist sozusagen das Problem. Sie kommen halt einfach in diese angrenzende Land nicht äh. Durch, weil Fluss ist halt mal nicht so eben über äh Treten, weil alle Brücken sind natürlich gesprengt. Und so probieren sie also mit Ponton-Brücken, wie das immer wieder zu machen. Diesen einen Vorstoß, den haben sich die Ukrainer wohl so richtig gut ausgeguckt und es gab dann halt einfach eine Niederschlagung, ich glaube, es gab insgesamt sechs versuchte Flussübertritte innerhalb kürzester Zeit und äh mindestens einer davon ist so richtig total gescheitert dass sie halt irgendwie irgendwas in der Größenordnung einer eines gesamten Bataillons ähm verloren haben. Also, am Anfang war von bis zu 1500 Toten die Rede später dann nur noch von 500 oder vielleicht auch nur die Hälfte von diesen 1.500 zu genau weiß es keiner aber es gibt beeindruckende Luftbilder von wirklich so einem riesigen Feld, wo einfach ein Panzer in dem anderen äh niedergeknüppelt wurde. Die Verluste müssen enorm gewesen sein.

Pavel Mayer

73 Stück insgesamt äh wurden da äh also 73 Pieces of Equipment äh wie es so schön äh heißt, also im Prinzip Panzer, Kampfwagen, andere Fahrzeuge äh ja. Sind dann übrig geblieben. Ich meine, was mich so ein bisschen wundert, ähm. Eigentlich sind die meisten aber offenbar nicht alle äh äh russischen ähm. Fahrzeuge, sage ich mal, sind eigentlich schwimmfähig. Äh also zumindest die äh der der Großteil der der Panzerkampfwagen und so und ähm, deswegen haben die Russen eigentlich auch nicht so viele. Jetzt weil offiziell soll ein Großteil der Fahrzeuge einfach durch die Flüsse durchschwimmen können. Aber das machen sie wohl auch nicht so gerne aus äh diversen Gründen, obwohl sie's theoretisch könnten. Ähm scheint ihnen das jetzt auch nicht so richtig zu helfen bei der Flussüberquerung?

Tim Pritlove

Ja. Ja, also das ist äh in der Tat ein echtes ähm Problem, dass sie einfach, dass im zunehmendem Maße so ein bisschen das Equipment ausgeht für solche Spezialoperationen und es sehr gut sein kann, dass sie jetzt einfach äh zumindest an diesen Fronten, diese Flüsse alle nicht mehr überquert bekommen sie einfach da genug. Widerstand bekommen und einfach zu wenig Equipment haben. Sie haben natürlich an anderen Stellen diesen Übertritt schon längst gemacht, aber das ist natürlich auch weit entfernt von von den Gebieten, wo sie jetzt gerade drum kämpfen. Ja, aber auf jeden Fall war das mal wieder so ein Beispiel, wie gut auch die ukrainische Armee in der Lage ist, dann ihre Kräfte zusammenzuziehen. Also es gibt da so ein paar. Äh Schilderung, wie das da gelaufen ist, wie schnell die da ihr Aufklärung gemacht haben und äh wie schnell sie dann da draufgehalten haben und die Russen waren einfach nicht in der Lage, sich zu verteidigen. Also sie scheinen auch einfach nicht mehr Kräfte zu haben in ihren Bataillonsgruppen ähm um einfach ihre eigenen Maßnahmen abzusichern, weil so ein Flussübertritt ist halt, schwierig. So das das dauert. Da brauchst du Schiffe, Du brauchst erstmal diese Ponton-Brücken, du brauchst Schiffe, die diese Ponton-Brücken irgendwie in Stellung äh bringen. Du musst in irgendeiner Form äh natürlich das Ganze äh absichern. Ja, wie machst du das in so einem Wald irgendwie und äh brauchst Techniker, ja und äh offensichtlich, gehen halt auch diese Verluste, die sie so haben in zunehmendem Maße auch in dieses technische Personal um solche Sachen überhaupt noch. Abrocken zu können, weil das kannst du nicht mit irgendwelchen Rekruten machen, die da das erste Mal in Panzer gesetzt wurden, die haben einfach von diesen ganzen Prozessen keine Ahnung und ähm dementsprechend verlieren sie langsam einfach diese Fähigkeit dort, strategisch äh noch vorgehen zu können.

Pavel Mayer

Ne, das das eigentliche Problem ist, wenn jetzt ich sage mal von umgekehrter Seite oder wenn jetzt der Westen sage ich mal sowas machen würde äh sagen so eine so eine Überquerung an der Stelle. Oder generell wenn du irgendwo vormarschierst aber speziell natürlich an so einer Stelle äh äh guckst du. Natürlich machst du das zum einen mit Luftunterstützung und mit dann, ich sage mal jeder Menge, wie es schön heißt Counter Artillerie, also sagen äh dass dass du halt dann auch Truppen hast, die wenn denn dich dann jemand angreift dort, dass du dort auch wiederum dann zurückschlägst und zum Beispiel das Artilleriefeuer durch äh gegen Feuer ähm ersetzt, weil es gibt halt sagen Artillerie Radar wo du halt dann sehen kannst von wo der Gegner eigentlich schießt auf dem Radar und kannst dann wenn du gut bist halt dann deine eigene Artillerie dann zurückschießen lassen und so halt dann entsprechend das Feuer unterdrücken oder deine Flugzeuge dahin schicken, um dann die gegnerischen Stellungen äh während du den Fluss überquerst, gleichzeitig auch anzugreifen äh aus der Ferne und die gegnerischen Truppen daran zu hindern, dich dann an dieser empfindlichen Stelle anzugreifen, aber offenbar äh diese kombinierte. Kriegsführung äh scheint bei den Russen von Anfang an nicht funktioniert zu haben und funktioniert offenbar noch noch immer nicht. Ja und so setzen die halt dann offenbar ja versuchen die dann halt Flussüberquerungen ohne dann den notwendigen Schutz zu haben durch. Andere Truppen, damit das auch gut gehen kann und dann ja, haben die halt dann desaströses Ergebnis. So würde ich mir das erklären.

Tim Pritlove

Sicherlich da mit reinspielt ist ja, dass sie halt auch einfach ähm viele Leute haben, die einfach sagen so. Habe jetzt hier keinen Bock mehr auf den Scheiß, weil wenn du da einfach vertraglicher Soldat bist, kannst halt nur dann gezwungen werden, daran teilzunehmen, wenn du eben. Ähm wenn halt Krieg ist und da halt jetzt immer noch kein offizieller Krieg ausgerufen wurde. Jetzt diesen 9. Mai, wo alle das irgendwie gedacht haben, reden wir gleich nochmal drüber, immer noch nicht stattgefunden hat, können die halt eigentlich im Prinzip jederzeit einfach nach Hause gehen und machen das halt voll auch im zunehmenden Maße, weil einfach so die Moral äh nicht so geil ist und auch dann sind natürlich solche schwierigen. Militärischen Operationen einfach irgendwann auch nicht mehr durchführbar. Also es kann sehr gut sein, dass die Russen in nächster Zeit einfach diese Fähigkeit verlieren überhaupt noch Krieg zu führen. Vielleicht nochmal ein Blick auf die allgemeine Strategie der Ukraine, die hat ja schon erwähnt, also wir haben diesen Vorschuss um Sharkiv äh gehabt, aber generell, wenn man sich eben anschaut, was sie eigentlich machen. Ist wohl, dass sie äh nicht dort kämpfen, wo sie am wenigsten. Kräfte haben. Also sie sind ja zahlenmäßig einfach teilweise den Russen immer noch unterliegen. Das mag sich demnächst ändern, aber. Derzeit greifen Sie halt einfach die Russen immer da an, wo es am meisten wehtut und wo tut's am meisten weh? Bei der Logistik. Also sie gehen einfach auf. Trucks und nicht äh Panzer, ne? Das ist sozusagen äh ganz interessant, also wenn man sich mal. Anschaut. Es gibt hier habe ich auch verlinkt so ein schöne Aufstellung, wo sie mal äh geguckt haben, okay von allen. Ähm Geräten Typen, also Fahrzeugtypen, die sie jetzt angegriffen haben, wo sind die höchsten äh Verluste bei den Russen? Und ähm. Aufgeteilt in äh Flugzeuge, äh anti-R, also Flugzeugabwehr, Armutwickel, also Panzer, äh Infanterie, Truppentransporter, Logistikfahrzeuge, also äh Trucks und irgendwie äh so und die die Verluste der Russen sind so in in allen diesen Kategorien werden, in der Aufstellung so zwischen drei und äh fünf Prozent irgendwie eingeschätzt äh und also von von dem, was zerstört wurde, machen die anderen irgendwie so drei bis fünf Prozent aus und dieser Logistikbereich macht irgendwie über äh 16 Prozent aus und ähm das bedeutet, sie greifen also vor allem Trucks an. Also wenn sie können, gehen sie auf Trucks. Warum? Weil Trucks transportieren, Versorgung, transportieren, Munition, Trucks transportieren, vielleicht auch Personal, alles mögliche, ohne Trucks. Kriegst du einfach diesen Krieg nicht organisiert und dementsprechend ist es sehr viel einfacher auf ungeschützte Fahrzeuge zu gehen. Die äh wegzukloppen und damit einfach die Möglichkeit der Russen zu begrenzen in irgendeiner Form ihre ganze Logistik, laufen äh zu hauen, ne. Kurzer Nachtrag noch zu den in von mir genannten Zahlen, meinte natürlich nicht Prozent, sondern das ist ein Verhältnis zwischen Verluste der Ukraine im Verhältnis zu äh Verluste der Russen und generell schaffen's die Ukrainer halt drei bis äh fünfmal so viel von Panzern, Anti R et cetera, all diesen ganzen Kategorien wegzuhauen, aber sie schaffen's halt 5zehn bis sechzehn Mal so viel. Trucks wegzuhauen als die Russen wiederum die Ukrainern äh Equipment zerstört. Also daran kann man äh ganz gut diesen Fokus äh, sehen. Na ja, also ist auf jeden Fall ganz interessant und äh es gibt auch neue Einschätzungen dadrüber, wie es denn nun eigentlich äh aussieht bei den äh Russen und ich glaube die. Äh das britische äh Verteidigungsministerium hat so die Einschätzung ähm gemacht, dass sie einfach schon. War das für eine Zahl äh.

Pavel Mayer

Mir ein ein Drittel der Kampfkraft habe ich gehört, äh so 35 Prozent der Kampfkraft, ähm so. Das heißt jetzt nicht, dass jetzt 35 Prozent sagen, manche haben daraus gemacht, 35 Prozent äh der Truppen wurden getötet, also äh so viel ist es ist es nicht, aber sagen ähm quasi alles zusammen äh äh genommen, weil wenn du, ich sage mal eine eine Einheit zu ich weiß nicht fünfzig, sechzig Prozent äh jetzt zerstört äh. So Verluste hat, ähm dann ist eigentlich deine ganze Einheit erst mal dann weg. Ja, also die ist dann nicht mehr einsatz, aus verschiedensten Gründen und wo muss die dann entweder wieder neu aufbauen oder. Leute in andere Einheiten integrieren, aber das geht halt auch auch so schnell nicht und äh insofern ja eine Schätzung ist ungefähr ein Drittel, lang ihrer Kampfkraft andere Schätzungen gehen sogar bis 45 oder 50 Prozent äh an an der Stelle. Ich weiß nur, dass es zumindest gewisse Einheiten gab, also jetzt äh äh Bataillone, die teilweise zu achtzig, 90 Prozent äh dann, ich sage mal, entmannt äh äh worden sind, äh nicht alle getötet, aber die wo dann die Hälfte einfach nach Hause gegangen ist und gesagt hat, äh nee, machen wir nicht mehr mit und ungefähr ein Dritteläh dann getötet äh oder gefangen genommen äh wurde oder verletzt wurde und wo dann, am Ende ja teilweise ja Kompanien, die mit irgendwie ähm ja. 8hundert nee Kompanien mit hundert Leuten, wo dann am Ende nur noch sechs übrig waren, oder äh ja äh Bataillone, BTGs, die dann mit 120 Fahrzeugen angetreten sind und drei Tage später äh waren nur noch 30 davon einsatzbereit und unklar, wie viele davon überhaupt zurückgekehrt sind, also von. Manchen Bataillonen ist dann sagen wir noch eine einstellige Zahl an Fahrzeugen überhaupt. Zurückgekehrt, das heißt du hast dann zwar noch einen Bataillon, wo aber die Hälfte der Leute äh haben halt unterwegs gesagt, nee, wir kämpfen nicht mehr und äh ja und das ganze Material äh ist ist weg. Und du hast dann also damit fängst du dann auch nicht mehr viel an mit irgendwie. Diesen, weiß ich nicht, äh dann am Ende 20 oder 30 Leuten, die dann vielleicht noch bereit wären, grundsätzlich noch noch zu kämpfen, äh aber ja. Junge.

Tim Pritlove

Wo mit eigentlich noch, ne? Also das ist halt das Ding und vor allem geht ihnen halt auch einfach ein Großteil ihres sehr guten Equipments äh verloren und irgendwann haben sie halt einfach nur noch historische Panzer äh die natürlich äh keine Chance haben dieser zunehmenden Asymmetrie der Waffenqualität, die sich dort jetzt äh einstellt, noch in irgendeiner Form zu überleben. Gibt auch so ein paar russische Originaldokumente, die äh von den Ukrainern veröffentlicht wurden, wo sie so ihre äh Panzerverluste in den ersten Tagen dokumentieren. Das ist also Material, was ja irgendwie aufm Feld zurückgelassen haben und was äh veröffentlicht wurde. Ja das sind äh auch alles sehr große äh Zahlen. Das ist auf jeden Fall nennenswert.

Pavel Mayer

Von 93 Panzern zum Beispiel in den ersten drei Wochen die Hälfte verloren. Äh so von einem ja äh jetzt das erste Panzerregimment äh zum Beispiel.

Tim Pritlove

Ja, wenn man sich jetzt so fragt, äh wie machen die Ukraine das? Ähm. Gibt's einige Hinweise. Ähm unter anderem. Gab's hier diese diese Sim Roaming Map, die hast du ja sicherlich auch gesehen, ne. Wirklich sehr interessant. Also ist ja so, dass die Russen ähm benutzen halt das ukrainische Mobilfunksystem. Und. Offensichtlich so obsektechnisch, also. Diskutiert ja immer da schon dadrum, dass man irgendwie Schülern vielleicht mal sein Telefon äh wegnehmen sollte in der Schule, das scheint ja nicht so besonders gut zu funktionieren. Bei Soldaten scheint es noch schlechter zu funktionieren. Auf jeden Fall sind diese Ru. Alle irgendwie mit ihren eigenen Telefonen unterwegs und die sind natürlich eindeutig identifizierbar, weil sie quasi russische Telefonnummern haben und dann gibt's hier so eine schöne Heat. Man sehen kann, wo die denn alle rumhängen und das ja, das äh ist eigentlich ein sehr schönes äh Bild, um zu sehen, wo denn eigentlich so die Truppenkonzentrationen sind und wie stark diese Truppenkonzentration auch ist.

Pavel Mayer

Ja, wobei am Anfang, also man muss natürlich ein bisschen aufpassen auf, weil am Anfang ähm. War's schon so, dass den Leuten die Telefone weggenommen wurden, aber das muss irgendwann zum einen umgekehrt sein, zum anderen haben die Leute dann versucht sagen in der Ukraine dann Telefonläden zu plündern äh und äh sich so dann irgendwie an ja Mobilfunk äh zu kommen plus ja das die Soldaten dann irgendwann gesagt haben nee äh so wir wollen jetzt unsere Telefon oder wir kämpfen nicht mehr weiter ja keine Ahnung Ähm ja, aber äh es ist natürlich halt auch super gefährlich. Also es ist halt kein eigentlich keine gute Idee auf der anderen Seite scheinen die Ukrainer auch alle Telefone zu benutzen, so.

Tim Pritlove

Ja gut, aber es ist halt ihr Netz.

Pavel Mayer

Mhm. Nee, trotzdem kannst du halt die dann schon mit dem entsprechenden Equipment kannst du halt Telefone einfach anpeilen und theoretisch dann schon auch Artillerie oder so ähm. Auf diese Position lenken, aber das scheint bei den Russen dann auch nicht so. Ähm üblich zu sein oder die haben vielleicht auch das Equipment dafür nicht in der notwendigen Menge, um das durchführen zu können. Aber soweit ich weiß, ähm können an die Amerikaner sogar per Satellit äh im Prinzip so eine Map anfertigen, ja, die brauchen ja noch nicht mal ins Mobilfunknetz reinzugehen, sondern äh. Quasi von von oben äh alles tun, aber die Russen ja scheinen diese Fähigkeit nicht zu haben.

Tim Pritlove

Schauen wir doch einfach in dem Zusammenhang mal auf die Art und Weise, wie die Ukraine so Krieg führt. Ist nämlich ganz interessant. Warum die alle Smartphones dabei haben? Na ja, die benutzen die halt auch tatsächlich im Krieg. Für ihre Einsätze. Ähm es gab hier einen schönen Bericht über eine Software, der heißt irgendwie äh GIS for Artillerie und ist ähm quasi so ein Softwaresystem, was so ähnlich funktioniert. Wie man das so für Übertaxis verwendet. Ja, du bestellst hier irgendwo, möchtest gerne ein Taxi hier und hierhin haben? Die Software sucht dann äh automatisch aus den gesamten real time Standorten der Taxis raus. Wir den jetzt am nächsten ist und dis patches sozusagen an die und sagt hier wer ist am nächsten dran? Willst du's haben? Schlag jetzt zu, dann hast du den Auftrag und so etwas Ähnliches setzt die Ukraine ein für. Ihre Militärtruppen. Mit anderen Worten, in so einem verteilten System. Die quasi äh orten sie alle, kämpfenden Einheiten, wissen einfach wo die sind und wissen halt auch mit welchen Fähigkeiten die ausgestattet sind. Und wenn es jetzt irgendeine Meldung gibt mit Panzer gesehen, fährt hier durch den Wald, das ist irgendwie die Geo-Position, dann wird über diese Software äh quasi äh 0 Komma nix irgendeine Truppe, die in der Nähe ist, dispatcht, die dann da irgendwie auftauchen kann und dann auch sofort die Zielkoordinaten hat und loslegen kann. Also wenn sie jetzt irgendwie durch eine Überwachung, was weiß ich, irgend so ein eingegrabener Panzer, irgendwo gesehen wurde und die haben mir halt diese genaue Koordinaten. Dann könnt ihr das zum Beispiel auch an ein Artillerie geschützt, was in der Nähe ist, gehen, dann wird da einfach ein Windeseile diese ähm. Geo-Koordinate einprogrammiert, wie auch immer sie dann ihre Zieleinstellung vornimmt, weiß ich nicht genau und äh ab geht es und es heißt hier. Geschafft haben, quasi so von Meldung bis Angriff diese Zeit irgendwie von 15 Minuten auf irgendwie bis zu 30 Sekunden runter zu bekommen. Wirklich in der Lage sind sehr, sehr, sehr schnell zu reagieren und ähm ja, die Russen hassen das System. Und vor allem weil die hm Kommunikation halt so über Satellit läuft und von daher schwierig in den Griff zu kriegen ist. Am Anfang, ich glaube wir hatten das hier auch mal erwähnt. Am Anfang des Krieges gab's von äh russischer Seite aus einen Angriff auf diese Kommunikation mit diesem Sattkommen, Satellitennetzwerk. Das war das, was sie sozusagen verwendet haben und dann kam ja Elon Musk und hat ähm fleißig Starlingschüsseln über der Ukraine niederregnen lassen. Und das kommt jetzt wohl zu einem großen Teil auch zum Einsatz und das ist den Russen bisher noch nicht gelungen, dass in irgendeiner Form zu blockieren. Versucht haben sie's wohl. Aber ein Darling hat da offensichtlich auch schnell reagiert und äh bisher äh haben sie da überhaupt nichts blockieren können. Ja und das ist dann sozusagen äh der neue Weg, wie sie dort das pitchen und was vielleicht auch so eins der äh eine der Erklärungen ist, warum es so gut läuft. Mit diesen ganzen Hinterhaltsangriffen, weil sie einfach schnell was gemeldet bekommen, dass schnell eben auch. Truppen vor Ort übertragen bekommen und die dann eben teilweise mit äh. Smartphones ausgestattet, was auch immer, ist jeder im Einzelnen äh verwenden. Einfach äh die notwendigen Informationen bekommen, Vorstoßen und dann eben auch gleich. Angreifen.

Pavel Mayer

Mir ist auch aufgefallen, dass in einer ganzen Reihe von ukrainischen Videos, wo Artilleriestellungen zu sehen sind. Man äh dort äh den den äh, ja obersten Batteriechef äh oder so, dass dass die dort halt mit Handys oder Tablets, sitzen ähm sehr häufig und dann direkt sich da irgendwie dran zu schaffen machen ähm jedes Mal, bevor es ans Schießen geht, also. Ähm insofern ja bestätigt das so ein bisschen äh das das Ganze, wobei. In dem zu dem Thema äh gab es auch ganz viele Leute, die sagten, das ist ja Quatsch, das kann gar nicht sein und das so läuft das doch gar nicht und und so. Also Ähm ja, mein Eindruck ist ähm da ist was dran. Ähm so und dass die tatsächlich äh, einen System dieser Art haben, wo sie, was was ich auch im Einsatz befindet, wo sie sich drüber koordinieren, aber es dürfte auch nicht das Einzige sein äh äh worüber äh worauf sie sich verlassen, sondern die dürften auch ganz Äh alle anderen Kommunikationsstrukturen über Melder bis hin äh zu ja anderen Funk äh Frequenzen und und so das Ganze äh auch. Anfordern, ja.

Tim Pritlove

Ja, aber generell scheint es auch so zu sein, dass einfach diese ganze real time intelligence den Russen da ordentlich äh, zu schaffen macht, weil für so einen Angriff brauchst du einfach einen Überraschungsmoment und dieses Überraschungsmoment scheint einfach komplett raus zu sein, weil sie mehr oder weniger in Echtzeit überwacht werden. Wenn die da irgendwelche Panzer äh irgendwo hinschicken dann dann weiß die Ukraine das einfach auch schon vorher. Das heißt nicht, dass sie dann den Angriffen auch immer äh äh entsprechend was entgegensetzen können, aber wenn's halt diesen Überraschungseffekt, dann sind sie natürlich ganz anders aufgestellt und dann ist das alles so ein bisschen so Hase und Igelmäßig hier, ne, so den Eindruck macht das, ne, also.

Pavel Mayer

Wobei insgesamt auch aus den neueren Videos jetzt von russischer Seite hat man das Gefühl, dass sie teilweise, auch versuchen jetzt die Ukrainer zu kopieren. Ähm es gibt wohl Leute an der Front, äh die sich jetzt auch zivile Drohnen haben schicken, lassen, so von ihren Verwandten, ja auf aus irgendwelchen Spenden und da gab's eben auch so einen aufgezeichneten Telefonanruf, die sind ja auch immer sehr, sehr interessant, wo sich dann russischer Soldat dann darüber beklagte, dass sie jetzt auf Equipment Spenden von Schulkindern angewiesen sind an der Front, ja äh der äh da einen totalen Rent äh abgelassen hat und. Ähm es gab dann auch ein äh Video, wo äh auch die. Russische Seite jetzt mit zivilen Drohnen versucht, Granaten abzuwerfen und. Bemerkenswert war nur, dass die aus irgendwelchen Gründen diese Granate in einen Trinkbecher äh vorher hineingetan hatten. Das sah ein bisschen komisch aus, den sie dann also sagen, Trinkbecher mit äh einer Granate und mit einem Faden äh dann an der Drohne befestigt. Ja, also wie gesagt, die die Russen versuchen äh jetzt da auch. Mit mit Selbsthilfe und äh zivilem Equipment jetzt es den Ukrainer nachzumachen teilweise.

Tim Pritlove

Jetzt ist natürlich die Frage, wie können sich äh die Russen überhaupt noch verstärken. Wir hatten ja jetzt zur letzten Sendung, paar Tage vor dem 9ten. Mai hatten wir ja äh uns natürlich wie alle die Frage gestellt, okay was was kann nun Russland jetzt machen und ich glaube zum Thema Mobilisierung im Wesentlichen zusammengefasst, so äh würden sie das tun wollen, wäre das eben für sie extrem schwierig. Auf der einen Seite politischer Art, weil dann eben die Botschaft kommt mit okay, jetzt sind wir im Krieg und jetzt müsst ihr auch äh in Moskau und auch in Sankt Petersburg Angst haben in diesen Krieg mit reingezogen zu werden, wo bisher ja die Rekrutierung eher aus anderen Landesteilen erfolgt oder zumindest äh im Wesentlichen.

Pavel Mayer

Das äh natürlich Großteil auch des Sicherheitsapparates, der jetzt zur Unterdrückung der Bevölkerung dient, also die die russische Garde, äh da sind halt ein großer Anteil äh sind halt Reservisten. Die eben auch früher mal in der Armee gedient haben und äh die dann auch alle äh natürlich aktiviert würden zum großen Teil äh die im Moment, das ist auch noch ein Problem, dass das bei den Sicherheitsbehörden nicht gut, ankäme.

Tim Pritlove

Ja, weil das bedeutet halt so große äh Bewaffnungen von irgendwie gefrusteten Bürgern, die irgendwie überhaupt gar keinen Bock drauf haben. Das ist einfach so das Rezept für Widerstand und Revolution und dann, irgendwie alle auch noch über Moskau fahren, weil alle Wege führen irgendwie über Moskau. Das äh gefällt ihnen halt nicht, deswegen tun sie das eben auch nicht, aber der andere Grund ist der, dass eben auch Russland seine ganzen sowjet Kapazitäten äh einer solchen Massenmobilisierung so einfach überhaupt nicht mehr im Betrieb hat. Also es gibt die Ausbildungsstätten nicht. Es gibt vor allem keine Ausbilder. Einfach niemanden, wo du jetzt sagen könntest, so ja äh herzlich willkommen du äh lieber Reservist so, schön, dass du da warst. Du warst ja schon mal vor 20 Jahren in der so das ist jetzt das, was du hier tun sollst. Du musst ihnen ja irgendjemand auch was erzählen und denen fehlen einfach. Offiziere, die diese Fähigkeit haben und die vor allem selber nicht im Einsatz sind. So und das ähm Problem der fehlenden Offiziere gibt's ja schon oft im Schlachtfeld, schon paar Mal drüber gesprochen, weswegen sie ja so viele Generäle nach vorne schicken müssen, die dann auch noch weggehauen werden. Dementsprechend äh haben sie da einfach ein Ausbildungsproblem. Den Berichten jetzt trauen darf, darf man natürlich nie. Läuft's eher auf so eine schleichende Mobilisierung. Also sie machen das nicht so public, sondern sie äh versuchen einfach überall Leute zu rekrutieren und mit Geld versprechen und was weiß ich ranzuholen und schätzen so die Kapazität vielleicht von 3 auf 30 bis 40.000 Soldaten, die sie da noch irgendwie ähm nachlegen können. Aber das gilt natürlich dann für die, wie auch für alle, dass die einfach äh ja. Teilweise motiviert sind, vor allem wenn sie dann vor Ort sehen in was für ein äh Zustand sich die ganze Kampagne äh befindet, aber dann eben auch einfach kaum Equipment haben. Also wir haben ja auch einfach nichts, was sie denen geben können.

Pavel Mayer

Ja und die sozusagen die Töpfe auszukratzen äh jetzt überall an Personal und ähm. An Material ähm ja das wird halt eben zunehmend schwieriger. Hm Wobei man jetzt die russische Armee nicht ganz abschreiben äh äh kann, das soll man vielleicht auch dazu sagen und äh nicht nicht alle Truppen äh waren jetzt in schwere Kämpfe verwickelt oder haben jetzt schwere Verluste erlitten. Es gab sicherlich auch Gegenden. Da war eher nicht so viel los, ja. Äh oder Truppen, die dann eher dann das Hinterland so ein bisschen gesichert haben, also es ist jetzt nicht so, dass die Russen jetzt schon am Ende wären und ähm äh so an an bestimmten Material äh gibt es auch nach wie vor noch genug. Nur ja das das Grundproblem ist natürlich. Das da werden wir später auch noch drauf kommen mh dass. Diese neu ausgehobenen Truppen, wenn die mit veralteten Material in den Kampf geschickt werden und unzureichend äh ausgebildet eigentlich mehr Kanonenfutter sind als alles andere.

Tim Pritlove

Und wir haben ja aus den anderen Zahlen vorhin von den Trucks äh auch schon gesehen. Verluste im Gerätebereich liegen so bei drei zu eins und ich glaube man kann auch davon ausgehen, dass äh die Verluste im Personalbereich mindestens auch in diesem Verhältnis liegen. Dementsprechend, brauchen Sie einfach auch noch sehr viel mehr Kampfkraft und das ist ein bisschen schwierig, all diese Zahlen, die wir jetzt über die letzten Wochen und Monate genannt haben und gehört haben, in irgendeiner Form zu tabulieren, aber nicht Insgesamt ist da mal eine Truppe von 200.0000 angetreten. Sie haben mindestens 30 Prozent dieser äh Kräfte verloren, wie sie sich dann im Einzelnen auf die einzelnen Segmente verteilt, ist nochmal eine andere Frage. Und irgendwann erodiert einfach dein dein gesamter Apparat insbesondere, wenn du dann eben von der Ukraine auch permanent von links nach rechts gejagt wirst und jetzt durch diese Initiative im Norden, durch diese Bedrohung des Abschnitts der Versorgungslinien auch wieder äh Truppen hin und her schicken muss und irgendwann Deswegen kommen Sie ja auch nicht voran. Also es geht. Kaum etwas äh voran und diese ganze Mobilisierung findet so nicht äh statt. Ich habe so ein schönes Video gesehen, da habe ich jetzt leider einen Link äh grad nicht mehr zur Hand, wo sie so eine Umfrage gemacht haben, Auf der Straße ist ja immer nicht ganz so einfach solche Umfragen zu machen da haben sie so äh die Leute gefragt so das war glaube ich in Moskau. Ja sind sie denn Patriot? Ja ja ich bin total Patriot also. Was würden sie denn tun für Russland? Ja alles würde ich ja tun für Russland so, ne? Und dann so ah ist interessant. Ja, wir haben hier irgendwie eine Liste mit irgendwie freiwilligen Meldungen für den Krieg in der Ukraine irgendwie. Wollen Sie sie da vielleicht mal dann laufen die einfach.

Pavel Mayer

Genau, wollen Sie mal Ihre Adresse hinterlassen? Zack war er weg, habe ich auch gesehen. Ja ja, das war wirklich gut, klar. Äh eigentlich wollte alles zu tun. Ja hier äh äh können sie sich freiwillig melden. Zack wortlos umgedreht und äh äh.

Tim Pritlove

Gegangen. Ja, also das läuft nicht so äh gut und es gibt halt ähm gerade bei den Jüngeren da einfach auch nicht so viel Begeisterung, wie man sich äh durchaus vorstellen kann und äh Vielleicht nochmal zu dieser Frage kommen, es brennt ja sehr viel in Russland gerade. Also ist natürlich etwas schwer zu äh quantifizieren, aber das ist auch schwer, das in Relation zu setzen. Aber es gibt viele große Brände, die alle so ein bisschen den Eindruck machen, als zu leicht, außer Kontrolle geraten und man fragt sich natürlich, woran das liegt. Naheliegend wäre natürlich zu denken, dass das jetzt alles äh Sabotageakte sind, aber das ist wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen. Es gibt ja diese, äh Cocktailangriffe auf Rekrutierungsstationen das scheint recht populär zu sein, da sind's schon mindestens so zehn Mal in Brand gesetzt worden einfach um zu verhindern, dass dort weitere Rekruten angeworben werden vermutlich. Aber es gibt auch große Brände weit weg vom Kriegsgeschehen in Sibirien vor allem, wo ja die Russen offensichtlich Schwierigkeiten haben. Dem, Herr zu werden und es gibt die Vermutung, dass das unter anderem auch damit zu tun hat, dass sie einfach auch schon so viel Equipment aus allen Landesteilen abgezogen haben, um das im Krieg zum Einsatz zu bringen.

Pavel Mayer

Denn generell ist Brandschutz und Arbeitsschutz äh so in Russland nun Problem. Also ich habe Statistiken gesehen, wonach es irgendwie in Russland vier bis sechs Mal so häufig brennt äh pro, Einwohner äh wie jetzt in westlichen Ländern und ähm mittlerweile hat sich aber auch der Rest des. Blogs eher Richtung, ich sage mal, westliche Brandquote äh bewegt, während sich in Russland irgendwie nix getan hat. So, da ist nix besser geworden mit mit Brandschutz, sondern im Gegenteil. Und äh ja jetzt scheinen eben tatsächlich für die Großbrände, die wohl in Sibirien regelmäßig stattfinden, die sonst eine Armee bekämpft wurden. Angeblich, äh ja, gibt es jetzt zu wenig Militär dort was sich um die Brände kümmern könnte, weil es in der Ukraine ist. Ist auf jeden Fall eine schöne Geschichte Äh aber ähm die Bilder so äh da glaube ich war schon krass froh, einfach äh ja ein ganzes Stadtviertel abgebrannt ist und das sieht man sonst eher selten, ja.

Tim Pritlove

Zu der Unterstützung des Krieges durch, Westen und dort ähm abgesehen von allen politischen Flankierungen, standen natürlich vor allem die Waffenlieferungen so im Mittelpunkt und da ist mittlerweile eine Menge passiert, also insbesondere aus den USA äh kommt wohl richtig viel Equipment. Also da sind's gibt's Sichtungen von wirklich extremer Schiffs äh und Flugzeug äh Aktivität und ähm was halt klar ist, ist es vor allem diese neuen US-Haubitzen. Nicht nur das Land erreicht haben, sondern auch definitiv bereits zum Großteil sogar auch im im Einsatz sind, dass es diese M. 777 Haubitze. Die halt ähm ja wie so ein Anhänger einfach. Ihrem Rohr äh an hinten an den Truck rangehängt werden kann und dann kannst du mit dem Teil schon irgendwie durch die Gegend gurken, also schnell abgebaut, schnell aufgebaut, hat es Ding so zwei Schaufel, Füße, sodass wenn man das dann aufstellt so mit äh gräbt man das dann, gräbt sich das quasi selber in den Boden rein, umso fester es dort verankert ist, umso höhere Repetitionsraten kannst du da einstellen, weil du nicht immer so viel nachjustieren musst Ja und das sind halt die Dinge, die extrem weit schießen können, also irgendwie so dreißig bis 40 Kilometer, je nach Munition hatten wir, glaube ich, ja hier auch schon mal. Besprochen. Das ist also auf jeden Fall alles vor Ort, aber auch Deutschland hat jetzt ähm zugesagt. Sie eben diese Panzerhaubitze 200 da hatten wir zuletzt davon. Gesprochen, dass die Niederlande auf jeden Fall welche schicken will und dass die Deutschen das unterstützen und vor allem erlauben. Mittlerweile ist auch klar, dass sie wohl auch nochmal sieben Stück aus ihrem Bestand auch nochmal schicken, jetzt nicht viel, aber immerhin. Ähm, obwohl das wohl insgesamt alles so ein bisschen langsam ist. Äh zuletzt war ja noch die Rede von diesem Gepard Flugabwehrpanzern. Die sind wohl noch nicht da, weil Munitionsprobleme.

Pavel Mayer

Ja ja. Das ist das mit der Munition, es ist wirklich so ein so ein Drama, weil ähm ich meine, die Kanone und die zugehörige Munition stammt halt von Early Con Borle. Das gehört mittlerweile jetzt rein Metall, aber ist halt trotzdem in der Schweiz und die Schweiz wegen äh ja Neutralität hat jetzt gesagt, nee äh wir die Munition nicht und geben auch nicht die Erlaubnis, die weiter zu exportieren. Es gibt jetzt wohl noch ein bisschen Munition. Älter ist, die noch nicht äh irgendwie äh, diesem Weiterexportverbot äh unterliegt und offensichtlich sichtlich die Kanonen und äh ähm ja Geparden wurden auch zu einer Zeit, gefertigt, wo das noch nicht Thema war aber äh ja im Moment sagt die Schweiz jedenfalls nö. Äh wir exportieren nicht, aber die Schweiz wäre natürlich nicht die Schweiz, wenn es nicht irgendwie eine kreative Lösung für das Problem gebe oder eine Hintertür und äh sieht wohl dann so aus, dass die Schweiz aber die Munition in Einzelteilen exportieren darf, weil dann unterliegt die halt nicht äh diesem äh Verbot und sie sie muss da nur anderswo endmontiert, äh werden, ja, aber das dauert natürlich wahrscheinlich auch dann sich zu überlegen, dass man dann irgendwie keine Ahnung, welche Maschinen für die Endmontage man jetzt irgendwo nach Deutschland oder sonst wohin schaffen muss. Und muss jetzt so ein bisschen die Produktion halb verlagern oder so. Und äh aber das dauert natürlich und so äh ja ist halt dieses ganze Gepard Thema ähm ja kein kein Gutes, wobei die Dinger super nützlich wären, äh so da sind sich halt alle einig, also für die alle auch für den Einsatzzweck in der Ukraine und so äh wäre es wirklich gut, die zu haben so. Auch wenn die halt superschwierig zu bedienen, sein sollen, aber gut, super schwierig nach Bundeswehrstandard ist dann. Ähm ja äh also weil kannst da jetzt nicht nur Akademiker äh als Artilleristen einsetzen, also insofern ist das jetzt alles erlernbar. Und ähm ja wie gesagt, die machen die machen halt eine Menge Alarm äh die die Dinger, das sind halt. Kanonen mit einer extrem hohen Feuerrate, die du nicht nur gegen Flugzeuge, sondern die du auch Ziele und so einsetzen kannst und die halt auch direkt Feuer können und einfach, richtig Verwüstung machen mit ihren 35 Millimeter äh Kanonen, zwei Stück davon äh und auch mit einer ziemlich hohen Feuerrate, das heißt ich glaube, Äh die kann irgendwie. Pro Rohr hier richtig sehe, irgendwie neunhundert Schuss pro Minute pro Rohr oder so, das heißt du hast da regnen dann irgendwie dreißig, 35 Millimetergeschosse pro Sekunde äh irgendwo auf dich ein und das ist sehr unangenehm.

Tim Pritlove

Ja, also die äh Amerikaner haben auch mal veröffentlicht in so einem Fact Sheet, was ihr eigentlich bisher alles so bereitgestellt haben. Und ich muss sagen, das ist eine fette Liste. Ich weiß gar nicht, die kann man jetzt hier gar nicht komplett äh vorlesen, aber so die Größenordnungen sind irgendwie irre, also mal so äh eben. Äh knapp 7tausend so Anti-Armoor äh Systemer und und dann nochmal 14.000 andere, also irgendwie sowas in der Größenordnung, 20tausend, so anti. Anti-Panzersysteme dann halt auch diese Switch-Blade-Dinger, äh diese Kamikaze Drohnen, die so irgendwie äh ne, so Leutring sind, also die halt äh eine Weile irgendwo rumhofern können und sich erstmal das Geschehen anschauen und wenn sie dann was äh entdecken, dann Attacke mäßig auf so ein Ziel, zufliegen können und das direkt zerstören, also quasi so eine fliegende Granate. Davon sind irgendwie 700 Dinger rausgegangen von diesen Haubitzen. Sind halt irgendwie neunzig an die Ukraine gegangen äh auch mit irgendwie zweihunderttausend.

Pavel Mayer

Ja 2hunderttausend äh aber vor allen Dingen auch 2und7 Zugfahrzeuge dafür, moder.

Tim Pritlove

Und 200000 Artillerie äh Munition und so weiter, ganz viel Fahrzeuge noch, kleinere äh Waffen, sehr viel äh Munition, aber dann vor allem auch so die, Breite, ne? Also Lasergeile, ähm sind dabei und dann geht es hier, äh systems äh Optiks, Laser, Range Fires halt irgendwie Zugriff auf kommerzielle Satelliten ähm Bilddaten alles mögliche, Chemical by Logical Radio Logical Nuclear protective Equipment, also Medical zerplatzt, also. Würful Monti, also die die Amerikaner liefern einfach so ein komplettes wir spielen Kriegsset und ähm ja das regnet jetzt eben in zunehmendem Maße auf die Ukraine nieder im Rahmen eben dieses Vertrages, den sie ja jetzt auch nochmal, bestätigt haben, mit anderen Worten, die kriegen jetzt erstmal alles und danach einigt man sich äh über den Preis.

Pavel Mayer

Wobei ja, wobei Lendlis äh tatsächlich fast mehr so eine PR-Nummer war, sicherlich auch wichtig, aber tatsächlich äh kommt bisher noch gar nicht zum Einsatz, äh weil bisher die ganzen Lieferungen über direkte Autorisierungen gehen. Also im Moment kriegen die das quasi alles geschenkt äh die ganzen Waffen. Das heißt, da ist nichts gelandet und nichts geliest. Aber für den Fall, also es war ist nur für den Fall wichtig, dass in den USA jetzt irgendwie der Präsident vielleicht auf Widerstand stoßen könnte, dann könnte er von sich aus ohne Beteiligung jetzt irgendeines Parlaments über Lendlis weiter Material liefern sagen ohne ja den Kongre.

Tim Pritlove

Dass die Republikaner das verhindern können, ja.

Pavel Mayer

So das ist äh äh aber wie gesagt ist mehr, war war mehr auch so ein symbolisches äh Ding. Was potenziell für die Zukunft wichtig ist und einfach nur ein Signal setzt, okay auch der Kongress kann jetzt nichts dagegen machen, sondern äh lang der Präsident darf jetzt mehr oder weniger selber liefern, äh so was er will und weil dann auch noch so, dass aber die Parlamente im Moment sagen jedes Mal nochmal ein paar Milliarden oben drauf getan haben auf das was Biden gefordert hat, der heute irgendwie an 35 Milliarden haben und dann hat der Kongress mal eben gesagt, nee äh mach mal 42 draus so so läuft das da irgendwo gerade ab und natürlich kam dann jetzt auch die Debatte auf, die ja in Europa auch geführt wird, so oh Gott, da werden jetzt so viel Waffen geliefert, ähm entblößen wir damit, jetzt nicht unsere Armee und wir was weiß ich, wir haben jetzt gar keine Stingers und Gervellins mehr zum Beispiel. So, ja aber da muss man dann ganz klar sagen, das ist eine komplette unsinnige Diskussion beziehungsweise es halt. Quatsch, weil also fängt man mal mit den Stingern an. So, Stinger ist halt wirklich alt. Die ist aus den achtziger Jahren. Die meisten Teile, die da drin sind, werden nicht mehr gebaut so Elektronikchips und so weiter, also Stinger äh es gibt da wohl eine ganz kleine Produktionslinie noch mit irgendwie Restteilen, aber im Grunde genommen kann man die gar nicht mehr so richtig nachbauen. Und äh es gibt auch mittlerweile äh äh bessere Systeme, die denselben Zweck erfüllen, ja. Also insofern kann man fast sagen, also wenn selbst wenn die USA all ihre Stinger nicht nur die USA, sondern wenn alles Dinger dort verschossen werden, ist es jetzt auch überhaupt kein Problem und äh es gibt auch aber keinen guten Grund, warum man jetzt Stinger nachbauen sollte, ja. So ähm, Bei den Gervelins, die sind ein bisschen moderner, da sieht's anders aus. Da gibt's halt auch eine entsprechende äh Fertigung, aber ja auch da, muss man äh sagen sind erstens die gut sind nicht das einzige die sind halt extrem teure Waffen und die sind vom Profil her, weil sie eben bis drei Kilometer äh Einsatz äh Reichweite gehen. Ähm ist ja äh sollte man die ein bisschen sparsam einsetzen, beziehungsweise tatsächlich für den Zweck, für den sie eben gedacht sind und für, kürzere Entfernungen gibt's halt deutlich billigere äh Waffen, die die Ukraine ja auch äh zu Massen im im Einsatz hat und grundsätzlich aber, ist es so ähm dass ja alle Waffen, also die Ukrainer verfeuern die ja nicht, einfach nur so, also was man in die Ukraine liefert, fällt ja nicht in ein schwarzes Loch und ist dann wirkungslos verschwunden, sondern ähm. Die Waffen sind ja gebaut worden ursprünglich um in erster Linie natürlich Russland von einem Angriff abzuschrecken, aber in zweiter Linie, falls es nicht gelingt, ähm russische, Hat zu zerstören so und wenn wir die jetzt halt. Alle in die Ukraine liefern wollen, dann werden die eigentlich bestimmungsgemäß eingesetzt dort, also. Dafür eingesetzt, wofür sie gedacht waren äh plus äh dass selbst wenn damit jetzt, die Fähigkeiten der westlichen Armeen reduziert werden hier und und da, aber äh westlichen Armeen haben ja noch ganz andere Systeme und die ganze also der Großteil der Waffen, die da jetzt in der Ukraine geliefert wird, äh hat der Westen eben jede Menge auch Ersatz für, um denselben taktischen Zweck damit äh zu erreichen, aber selbst wenn man dort in der Ukraine alles verfeuern äh äh würde und sich quasi extrem entblößt ähm wird ja gleichzeitig die Fähigkeit der Russen zum Angriff reduziert mit diesen Waffen. Das heißt, äh ähm dass die Bedrohung äh dann in entsprechendem Maße auch abnimmt von russischer Seite, dass man diese Waffen auch eigentlich gar nicht braucht erstmal, weil äh ja die schon dafür benutzt wurden äh die Panzer zu zerstören, die einen dann nicht mehr angreifen.

Tim Pritlove

Jetzt voraus, dass es nur die Russen sind, die angreifen könnten, ne.

Pavel Mayer

Ja, aber wir ja äh ja.

Tim Pritlove

Theoretisch gäbe es dann auch China, aber ich glaube, das äh steht derzeit nicht auf dem Programm.

Pavel Mayer

Aber äh auch da spielen halt dürfte halt wenn man jetzt. Artillerie, also speziell auch europäische Systeme nicht die Rolle äh spielen. Wie gesagt und in und in Asien wären's eben auch ganz ganz andere äh Waffensysteme, um um die es dann ginge, vor allen Dingen eben halt ja luftgestützte Luft und siegestützte Waffensysteme, ja, die hier jetzt in der Ukraine äh nur eine untergeordnete Rolle spielen. So, also insofern äh so die ganze Debatte um, oh mein Gott, äh dann hat die Bundeswehr ja nix mehr oder die amerikanische Armee nix mehr abgesehen davon, dass die Amerikaner so viel äh. Haben äh dass das für eine ganze Weile äh Kriegsführung auch noch ausreicht. Von daher ja.

Tim Pritlove

Schauen wir mal ähm wie denn das alles so zum Einsatz gebracht werden könnte oder vielleicht auch schon zum Einsatz gebracht, wird. Also auf der einen Seite diese ganzen, Messers, die sind natürlich auch hervorragendes Futter, einerseits natürlich für die schon existierende Strategie im Sinne von kleine Einheiten, die durch den Wald marschieren, äh Angriffen äh sich entgegen. Vielleicht von dieser Software gespatcht werden und dann einfach äh die Panzer vernichten. Aber natürlich auch für einen zukünftigen Partisanenkrieg insbesondere in so Gebieten wie Mariopol, die halt jetzt quasi militärisch gewonnen sind. Aber wo es man immer noch davon ausgehen kann, hat sie ja vorhin auch schon gesagt, dass sie dann vielleicht dann doch ein paar durch die Tunnel irgendwohin entkommen sind und dort eben dann nochmal so Untergrundkampf äh organisieren. Ähm es gab dann ein interessantes Video, was von einem chinesischen. Fernsehteam gezeigt wurde und die Chinesen sind ja in diesem Krieg so ein bisschen die Journalists der Russen. Ja, also nur die sind sozusagen im im russischen Teil unterwegs, abgesehen natürlich jetzt von russischen äh Journalisten und äh liefern quasi so die russische Seite so ein bisschen äh mit. Oder gab's dann äh dieses eine Video, das wirst du auch gesehen haben, wo in so einem Ort ähm in der Nähe dieses Journalistenteams, als sie gerade ihre Kamera anhatten, irgendwie so einen Panzer auf einmal explodiert. Offensichtlich durch einen Angriff, weil so ein Panzer explodiert in der Regel nicht einfach so. Äh aus sich heraus, das kann man jetzt auch nicht komplett ausschließen, aber aus der Situation. Lag es schon nahe, dass es sich hier in irgendeiner Form einer Angriff handelt. Waren jetzt zwei Sachen, die jetzt sehr, Speziell waren an dieser Situation erstmal ist äh damit glaube ich so der aktuelle äh beobachtete Rekord, wie hoch so ein russischer C 72 Panzer seinen Geschütztstrom abspringen kann, wurde definitiv gebrochen. Das Ding flog so dermaßen in die Luft, das irgendwie auf diesem ukrainischen Meme-Account sofort aus diesem Video so ein Ding gemacht wurde, wo es danach irgendwie bei der ISS vorbeigeflogen ist? Ähm das ist sozusagen das eine, Das hat natürlich auch diese ganze Diskussion nochmal, das ist ja schon tausend Mal irgendwo diskutiert und besprochen worden. Ich glaube, wir haben das auch schon mal erwähnt, warum denn überhaupt diese Geschütztürme von diesen Panzern, diese Terrets so krass wegfliegen, wenn sie denn dann explodieren und klar hatten wir auch schon immer erwähnt, ne, die haben ja dieses Ladekarussell und diese ganze Munition mehr oder weniger in diesem Innenbereich und wenn das halt explodiert. Dann äh dann ist halt einfach äh Ende, ne, dann dann dann brennen die Dinger auf eine Art und Weise aus beziehungsweise explodieren einfach sofort, da ist dann einfach kein Überleben mehr möglich wieder das Gerät, sondern, schon gar nicht des Personals. Jetzt aber auch nicht so, dass die so schlecht geschützt werden. Tatsächlich, weil dieses Ladekarussell befindet sich halt unterhalb des Teams, aber es liegt da nicht so offen rum, sondern da ist dann auch noch mal so eine Schutzplatte drüber und das ist dann auch, relativ sicher eigentlich zwischen diesen Panzerketten, äh munteren Bereich. Also da kommt man jetzt auch nicht so ohne Weiteres ran und auch so eine Antitenk Miss Hall, die jetzt von oben einschlägt, würde das dann auch nicht unbedingt sofort äh. Entzünden, stellt sie aber raus, dass halt dort unten eben nur so was in der Größenordnung von 23 von solchen Munitionen äh abgelegt werden kann. Das ist ja immer so eine Kombination aus. Ähm die eigentliche Explosionsstoff um das Projekt rauszuhauen und dann eben die eigentlichen Projekte mit dem. Einerseits die Explosion, um es zu verschicken und die andere Explosion, um zu zerstören, ne. Und, diese russischen Panzer haben aber dann quasi im Innenraum auch nochmal an der Wand so Halterungen für die Ersatzmunition, das heißt um da nachzuladen, haben sie quasi nochmal ein zweites komplettes Set, was da einfach nur so an der Wand äh klebt und das geht natürlich dann als erstes hoch. Aber das andere äh Besondere an diesem Abschuss war, wo er stattfand. Weil das war jetzt nicht äh wie die allermeisten Videos, die man so gesehen hat, irgendwo direkt von der Front. Sondern ähm das Ganze war ein äh kleines Örtchen in der Nähe von Mariopol, sozusagen auf halber Strecke zwischen oder noch nicht mal halbe Strecken, ich glaube es war äh wie hieß der Ort. Äh ich glaube war das. Und das ist halt irgendwie keine zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt und ein Gebiet, was auch schon lange eingenommen ist. Also was schon 20014 eingenommen wurde, was so ein bisschen eher Frontstadt war für den Kampf, für den Vorstoß nach Maryr Pohl, den. Ukrainer ja bisher haben äh halten können bis es eben jetzt zu diesem aktuellen Krieg kam. Stellt man sich die Frage. Warum bitte geht jetzt irgendwie ein russischer Panzer in die Luft mitten in einem längst eingenommenen Gebiet hunderte Kilometer entfernt von der Front. Und da stellt sich halt schon die Frage, ob hier nicht so ein Partisankrieg schon in irgendeiner Form auch. Äh begonnen hat und so kleinere äh Einheiten äh sozusagen auch im Hinterland bekämpfen und äh zunehmende Maße auch auf Infrastruktur oder eben mal auch so einzelne hm Angriffsziele, die ihnen vor die Nase laufen gehen, ne? Oder ob dann nicht auch schon teilweise die Haubitzen äh auch irgendwie zuschlagen, wobei das in diesem Fall glaube ich ausgeschlossen werden kann, weil das wäre so mal locker achtzig Kilometer von der Front äh entfernt und das schaffst du halt auch mit diesen aktuellen Haubitzen nicht.

Pavel Mayer

So eine Sache wäre vielleicht noch äh lang zu den wegfliegenden Türmen äh zu sagen, wir machen das denn äh. Westlichen Panzer beziehungsweise jetzt auch der neue Armata Kampf äh Panzer. Da ist es so, äh dass die Munition halt erstens getrennt in einem Munitionsabteil gelagert wird und von dort aus dann äh befördert wird. Und dieses Munitionsabteil ist auch mit sogenannten Blowout Panels ausgestattet, die dann dafür sorgen, dass wenn, den Dortmund Treffer erfolgt und das Ganze explodiert, dass halt der Druck äh dann nach außen gehen kann. Da sind dann halt spezielle eben Panels, die dann wegfliegen können während bei den russischen T zweiundsiebzig, die auch noch mal Ähm ja sich dort erstmal der Druck aufbauen kann im im Innern, äh bevor dann so groß wird, dass dann ja äh der der der Turm äh dann letztlich erst äh wegfliegt, aber äh dann schon extrem viel Druck sich aufgebaut hat und ja also wenn auch so was passiert, ich glaube nicht, dass irgendwie. Von Leuten noch irgendeine Spur zu finden ist, die sich dann in dem Panzer noch befunden haben, wenn man sich teilweise die Wracks anguckt, die dann oft nicht mal mehr als Panzer zu erkennen sind, äh sondern wo, noch einzelne Blechteile eigentlich rumliegen und dir das irgendwie denken musst, was das denn vorher wohl war.

Tim Pritlove

Puzzle.

Pavel Mayer

Schon ziemlich schrecklich.

Tim Pritlove

Ja, ziemlich schrecklich äh scheint es auch für die Russen äh zu laufen, was so ihre politischen Ziele mit diesem Krieg betrifft. Äh es gab ja immer so die Ansage, ja die NATO, die erweitert sich ja hier die ganze Zeit äh vor unserer Nase. Da müssen wir ja mal was dagegen tun und deswegen mussten wir angreifen. Ja und jetzt sieht's halt so aus, als ob ähm demnächst die NATO noch ein bisschen mehr Präsenz hat, als es den Russen eigentlich lieb sein kann, weil jetzt mittlerweile sowohl Finnland als auch Schweden einen Antrag gestellt haben auf NATO-Mitgliedschaft. Ja, wie konnte das denn passieren? Ähm. So ein bisschen unklar, wie es da jetzt politisch so weitergeht, weil die Türkei es für angemessen hält, äh diesen Vorstoß äh für sich politisch zu nutzen und. Finnland und Schweden irgendwie Unterstützung von Terrororganisationen vorzuwerfen wollten die engagieren sich irgendwie für Kurdistan und das ist natürlich äh den Türken ein Dorn im Auge, und machen da jetzt gerade einen auf Blockade. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die Türkei langfristig da. Ähm sich quer stellen kann, weil das wird dann glaube ich irgendwann politisch auch sehr teuer, aber. Um halt hier möglichst schnell zu einer Einigung zu kommen und zu einer schnellen Integration. Finnland und Schwedens denke ich mal werden sie schon in irgendeiner Form sich auf den einen oder anderen Kuhhandel einlassen mit der Türkei. Wissen natürlich auch, dass sie für die NATO geopolitisch äh ein themes Assets sind und jetzt nicht irgendwie anfangen, die die die Türkei aus der NATO zu schmeißen, deswegen.

Pavel Mayer

Das Pudding kann übrigens überhaupt nicht verstehen, dass die Türkei in der NATO ist. Das ist eben völlig ein völliges Rätsel, wie das sein kann in seinem Weltbild äh so, weil ja. Das.

Tim Pritlove

Nicht der Einzige, der da Probleme hat, das zu verstehen. Da ist, ich weiß gar nicht, wann sind die überhaupt der NATO beigetreten?

Pavel Mayer

A schon, die waren schon ziemlich früh mit dabei. So also da war ja das das Thema. Krise äh ging's ja um die amerikanischen, in der Türkei ähm so, die dann ja heimlich. Äh wegverhandelt wurden. Du dich erinnerst, dass ja. Sagen ähm Russland damals äh dann zugesagt hat, seine Raketen von äh Kuba wieder zurückzuziehen, seine Atomraketen und ähm dann. Dafür die Amerikaner dann aber heimlich äh sechs Monate später ihre Raketen aus äh der Türkei, zurückgezogen haben, nur die Kurzstrecken, Atomraketen, aber offiziell eben ähm dass nichts damit zu tun hatte, dass es dann erst, Jahrzehnte später äh rausgekommen, dass das sozusagen ein Geheimdeal war. Ähm.

Tim Pritlove

Grade festgestellt, dass die Türkei länger in der NATO ist als Deutschland. Das wusste ich auch noch nicht.

Pavel Mayer

Das war mir äh auch nicht so klar, aber ja ähm.

Tim Pritlove

Ja also Gründungsmitglieder der NATO sind Belgien Dänemark Frankreich Island. Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal, UK und USA und dann kam zweiundfünfzig, Griechenland und Türkei zusammen. Mit dazu und dann erst drei Jahre später Deutschland. Ganz lange Zeit nichts und 82 kam dann Spanien dazu und äh ab 9undneunzig ging dann eben diese Osterweiterung los, erst mit Polen, Tschechien und Ungarn. Zweitausendvier gab's dann den zweiten Schritt mit dem baltischen Staaten, Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Slowenien und äh ja das war dann den Russen wahrscheinlich schon ein bisschen zu eng. Und äh Albanien, Kroatien sind auch beigetreten, Montenegro und Mazedonien, aber das ist ähm glaube ich erstmal nicht ganz so relevant und jetzt kommt halt, Schweden und Finnland noch mit dazu. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das stattfinden wird, weil ich kann mir einfach nicht, dass dann irgendeiner Form politisch möglich ist für die Türkei, das zu stoppen, aber sie werden halt irgendwas raushandeln für sich, wo sich alle wieder denken so, oh Mann, aber so funktioniert, halt nun mal. Aber was würde denn das jetzt eigentlich bedeuten für Russland? Das ist nämlich echt interessant. Ähm das ist nämlich für Russland. Schlimmer als es vielleicht auf den ersten Blick erscheint, denn. Klar, die Grenze zwischen Finnland und, Russland, die so lang und äh top sozusagen das, was es derzeit an NATO-Grenze. Zu Russland gibt. Aber äh effektiv vergrößert, die sich nicht nur um Faktor zwei, sondern eher um um um Faktor vier einfach weil ähm das für. Russland halt auf mehreren Ebenen ein Problem darstellt.

Pavel Mayer

Aber aus russischer Logik ähm. Ich würde erstmal sagen grundsätzlich äh ist das kein Problem für Russland, weil Finnland oder die Nato hat jetzt nicht vor Russland anzugreifen. So ja also insofern aber das glauben die Russen halt nicht und deswegen hast du halt Recht, dass es auch so russischer Sicht sagen wenn man glaubt, dass der Westen irgendwie vorhätte Russland anzugreifen oder es irgendwann zu einer Situation kommt, äh. Dann äh ja in der Tat äh ist das ein Problem und ähm du wolltest aber jetzt glaube ich noch ein paar Gründe, äh nennen äh was denn jetzt ich sage mal jetzt aus russischer Sicht, aus russischer Logik äh heraus eigentlich ähm ja das Problem für Russland.

Tim Pritlove

Genau, weil also so rein jetzt Geo strategisch ergibt sich halt also nicht nur jetzt diese Grenze, sondern die Frage ist ja, was was was bewirkt eigentlich diese Grenze? Vor allem dadurch, dass Schweden dazukommt, wird die. Aber auch Finnland wird die ganze Ostsee quasi so ein NATO-Leg. Und man muss halt sehen, Russland ist zwar ein großes Land. Hat aber eigentlich kaum Zugang zu den Weltmeeren. Also der einzige wirklich unverbaubare Zugang zu den Weltmeeren ist der Pazifik. Da haben sie halt äh hinten in ähm wie heißt das noch gleich, der große Hafen, den sie da haben. Äh also auf jeden Fall den haben sie äh haben sie was. Es gibt noch ein paar andere, aber sie haben halt einfach eine riesige Küstenlinie zum Pazifik, da kann ihn einfach überhaupt gar keiner irgendwas äh verbauen. Das ist klar. Aber es sieht halt in Europa, komplett anders aus und ihre einzigen Zugänge zum Mittelmeer und zum zum Atlantik sind sozusagen ihre Basis, die sie in Syrien haben, einer der Gründe, warum sie Syrien so stark verteidigen. Das ist so quasi ja eigentlicher Zugang zum Mittelmeer, dann haben sie halt das Schwarze Meer, aber da ist dann halt mit Griechenland und Türkei quasi diese Meerenge. Da kommen sie irgendwie im Zweifelsfall nicht durch und jetzt ergibt sich quasi mit Schweden und Dänema, dieselbe Kombination bei der Durchfahrt der Ostsee äh auch schon äh Estland und Finnland im Prinzip, glaube ich, da gibt's dann auch irgendwie gar keine Lücke. Das heißt, ihr kompletter äh Atlantik oder Ostseehafen, in Sankt Petersburg wird dadurch natürlich schon mal eingeschränkt. Andere Probleme ist, dass sie oben im Norden. Ähm der der russisch-finnischen Region, da gibt's ja diese Halbinsel Kola und dort gibt's Momsk und das ist ja quasi so ihr Nuklear-U-Boot-Hafen. Und dort haben sie quasi so ihre gesamte Flotte, mit der sie dann. Oben durch die arktischen äh Gewässer Zugang zum Atlantik. Haben. Abgesehen davon, dass das natürlich ein Riesenumweg ist, haben sie jetzt auch noch das Problem, dass sie durch äh das angrenzende Finnland quasi über eine breite Front über beschießbar wären. Ja, also würde jetzt sozusagen Russland wirklich äh in irgendeiner Form eine kriegerische Aktivität über diesen Arktishafen. Anstreben und wäre jetzt an Anbindung an das russische Festland angewiesen, dann gibt's halt nur eine Straße und eine Eisenbahnlinie, die dort lang führt, aber die halt über eine Länge von irgendwie über 1000 Kilometer äh mehr oder weniger in Haubitzenreichweite äh wäre. So, also das ist definitiv kein Zustand, den Russland toll findet.

Pavel Mayer

Also im Grunde genommen ist die Gegend da oben für Russland nicht wirklich verteidigt ja also glaube ich weil äh ja. Bestenfalls dann vielleicht aus der Luft versorgen könnten äh vielleicht noch von See, aber vom Landweg äh. Wie das aussieht. Ja, vielleicht erscheint's wirklich nur eine Straße zu geben und eine Bahnlinie, wie du schon sagst, da ist da ist halt irgendwie nix.

Tim Pritlove

Ja. Ähnlich ist es dann halt auch mit U-Booten, die irgendwie von Sankt Petersburg so durch die Ostsee wollen, also die gehen dann nicht mehr Anti-Taktik äh durch. Das bedeutet auch, dass dadurch, dass ähm eben Schweden, wenn sie in der NATO sind, natürlich diese ganzen Movements auch meldet, die NATO immer äh up to date ist, was äh die Russen da sozusagen auch gerade durch die Gewässer schieben. Also das ist auf jeden Fall alles nicht so schön aus der Perspektive von Russland, wie lange es jetzt äh dauer, die NATO sich da jetzt wirklich erweitert, ist, glaube ich, derzeit noch nicht so richtig absehbar, aber ich vermute mal, da wird's äh relativ bald Ergebnisse geben. So, was haben wir noch? Ähm es dreht sich ein bisschen der Wind. Russland hat man so den Eindruck auch im russischen. Fernsehen.

Pavel Mayer

Ja. Also hier und da kommen jetzt auch äh mal Kritiker zur Sprache. Die na ja so eine ich meine was heißt andere Meinung äh vertreten, also. Ähm es gibt. Auch in Russland gewisse Grenzen, was man nun sagen darf und was nicht, aber äh ja innerhalb dieser Grenzen scheint aber durchaus auch Kritik. Möglich äh zu sein, beziehungsweise wahrscheinlich auch so äh äh gewollt zu sein oder geduldet zu sein jetzt mittlerweile So und ähm da gab es halt dann so verschiedene Kommentatoren, aber. Jetzt besonders interessant war das von einem äh ehemaligen russischen Oberst äh Michael äh auch. Hodoranik äh heißt der, glaube ich genau oder also je nachdem da verschiedene Transiterationen. Und das bemerkenswerte äh an seiner Kritik also was er im Fernsehen erstmal gesagt. Hatte war äh dass er dass er eben auch gesagt hat okay Mobilmachung, macht jetzt gerade keinen Sinn, weil hm wenn wir jetzt mobil machen, haben wir nix was wir den Soldaten an modernen Waffen in die Hand geben können und im, die Soldaten dann mit Waffen aus dem zweiten Weltkrieg äh. In die Ukraine zu schicken, wo sie auf eine äh mit moderner Doktrin und modernen Waffen kämpfende, ukrainische Armee stoßen ähm hilft halt nicht äh irgendwie Erfolge militärische Erfolge äh zu. Erzielen, so das hatte er halt jetzt im Fernsehen gesagt und. Ein Kommentator bemerkte dann äh noch einen amerikanischer General, das äh Huderanik Huda Ranok so. Hm. Anfang Februar einen Artikel veröffentlicht hat in, russischen Medien auf Russisch, der wirklich der Hammer. Ist so. Der wirklich auf den Punkt. Genau äh vorhergesagt hat, was passieren würde. Ja? Also wäre ich Putin äh den Mann, würde ich sofort als General einstellen oder sagen wir mal, nein, nicht wäre ich Putin, sondern wäre ich irgendwie regierender äh in in in Russland so, das wäre irgendwie einfach mein Mann weil also der ist der ist so gut äh dass ich da jetzt eigentlich äh ja ein paar Passagen aus äh einfach vorlesen möchte. Also die deutsche Übersetzung äh zumindest, weil also. Ähm der Artikel äh Titel ist Vorhersagen, Blutdrünstiger äh Politologen. So und äh Untertitel von begeisterten Falken und hastigen Kuckucken. Ähm so ähm ja und äh dort, wie gesagt. Vier Wochen vor dem Krieg äh. Schreibt er darüber, ja, einige Vertreter der russischen politischen Klasse argumentieren heute, dass Russland in der Lage ist. Der Ukraine in wenigen Stunden und kürzere Zeiträume werden auch genannt, eine vernichtende Niederlage zuzufügen, wenn ein militärischer Konflikt ausbricht. Mal sehen, wie solche Aussagen der Realität entsprechen. Und. Dann ja ja und mächtiger, russischer Feuerschlag, so wird alle Überwachungs- und Kommunikationssysteme Artillerie und Panzerverbände zerstören und äh äh selbst ein vernichtender Schlag aus Russland ausreichen wird, um einen Krieg. Solchen Krieg zu beenden, dass man sogar noch nicht mal mit Panzern rein müsste so. Und außerdem betonen einige Analysten, dass niemand in der Ukraine das Regime verteidigen werde, so. Und dann ja, da beginnen wir mit dem Letzten. Ähm zu behaupten, dass niemand in der Ukraine das Regime verteidigen werde, bedeutet in der Praxis völlige Ignoranz der militärpolitischen Lage und der Stimmung der breiten Volksmasten im Nachbarstaat. Darüber wird das, Darüber hinaus wird das Ausmaß des Hasses. Der, wie Sie wissen, der wirksamste Treibstoff für bewaffneten Kampf sind. In der Nachbarrepublik gegenüber Moskau offen unterschätzt. Niemand wird die russische Armee in der Ukraine mit Brot, Salz und Blumen treffen. So ja äh ja begrüßen, genau. Es scheint, dass die Ergebnisse im Südosten der Ukraine im Jahr 2014 niemanden etwas gelehrt haben. Schließlich erwarteten sie auch, dass die gesamte Linksuf-Rege, in einem einzigen Impuls und in Sekundenschnelle Novous Russia verwandeln würde verwandelt würde. Wir haben bereits Landkarten gezeichnet, das Personal zukünftiger Verwaltungen von Städten und Regionen ausgerechnet und staatsflaggen entwickelt. Ähm. Aber selbst die russischsprachige Bevölkerung dieses Teils der Ukraine einschließlich Städte wie Saporisch, Mariopol unterstützt solche Pläne in ihrer großen Mehrheit nicht. Projekt Novorussia wurde irgendwann unmerklich weggeblasen und starb leise. So, der. Und dann zitiert da noch irgendwie äh Arkadi Gaider mit, es ist klar, dass wir jetzt keinen leichten, sondern einen harten Kampf haben werden. So und dann räumt er dann im nächsten Abschnitt so ein bisschen ein, das irgendwie dieser mächtige Feuerschlag äh der irgendwie praktisch alle Überwachungs- und Kommunikationssysteme und Panzerverbände und Artillerie zerstören werde. Dass das äh halt Politikergequatsche ist. Also er sagt, allein dieser Ausdruck zeigt, dass nur Politiker so etwas sagen können so. Also erstens meint er. Das irgendwie äh einem mächtigen Feuerschlag gibt es im militärischen Jargon nicht, so Feuerangriffe äh äh können. Halt ähm ja entweder massiv Gruppen oder Einzelangriffe sein, aber nicht mächtig, mittel oder schwach oder so, ja? Ähm. Und ähm ja Deswegen sagt er, okay, wenn man jetzt sagt, okay, was äh ist denn jetzt ein massiver Feuerschlag und dann sagt er, okay, also erstmal Feuerschläge können halt im Rahmen der Front erfolgen, also von der Front. Äh aus, die noch nicht existiert oder eben irgendwie innerhalb des des Einsatzgebietes, wobei er dann auch noch sagt, es gibt gar kein Oberkommando, der Streitkräfte im Einsatzgebiet äh bisher, was dann ja auch erst mal noch sechs Wochen im Krieg andauerte, das fand ich dann auch noch mal bemerkenswert. So. Und dann sagt er schlicht einfach äh ja. So einen, so einen massiver Schlag wird dem potenziellen Feind schwere Verluste zufügen, aber zu erwarten, dass die Streitkräfte eines ganzen Staates mit nur einem solchen Schlag, vernichtet werden können, nennt der schlichtweg ungezügelten Optimismus bei der Planung und Durchführung von Kampfhandlungen. So äh sondern und man müsse halt irgendwie auf, alle Dinge gucken und äh insbesondere halt, sagt er dann auch, ja, dass in den russischen Streitkräften es an hochpräziven Waffenmangel, Hyperschallraketen von Typ Zirkon sind noch nicht im Einsatz. Die Kaliber und die Kinnsalze, die luftgestützten Marschflugkörpers, äh, haben hat Russland nur ein paar hundert oder. Paar Dutzend im Fall von von Kinsalz und das Arsenal reicht absolut nicht aus, um einen Start von der Größe Frankreichs mit über 40 Millionen Einwohnern vom Erdboden zu vernichten, und äh ja so und dann äh sagt er noch okay zur Luft zum Thema Luftüberlegenheit also erstens. In Ländern, wo Russland Luftüberlegenheit. Hat das jetzt nicht wirklich geholfen, also im Afghanistan hatten sie Luft, Überlegenheit und die Gegner hatten kein einziges Flugzeug und keinen einzigen Kampfhubschrauber und trotzdem zog sich der Krieg zehn Jahre hin und die Tschetschenen hatten auch kein einziges Flugzeug und haben auch mehrere Jahre äh gekämpft und dann sagt er, na ja und die Streitkräfte der Ukraine haben noch Kampfflugzeuge und äh eben Mittel zur Luftabwehr und äh die äh die ukrainischen Besatzungen äh der Flugabwehrraketen seien zweitausend, äh auch schon ziemlich gut gewesen und hätten der russischen Luftwaffe extreme Probleme äh bereitet und äh ihr damals schon schockierende Verluste beigefügt und das sollte man nicht vergessen. So um ein Teer dann noch ja und ähm im Übrigen so ja. Ja dann so.

Tim Pritlove

Zustand der äh Streitkräfte der Ukraine sei äh ja angeblich in einem beklagenswerten Zustand, würde er ja immer irgendwie hören, aber davon ähm äh, das da da ging er auch von vornherein davon aus, dass das überhaupt nicht äh so ist, sondern dass die Ukraine sehr wohl, sehr gut aufgestellt ist und ähm auch wenn sie leicht unterliegen sind, da haben sie also trotzdem doch noch äh einiges zu bieten um den Russen irgendwie Probleme zu bereiten ne.

Pavel Mayer

Und dann zitiert er auch nochmal irgendwie Alex äh verachte niemals deinen Feind, betrachte ihn nicht als dümmer und schwächer als dich, so und äh dann äh ja sagt er dazu, okay zu der Behauptung, dass die westlichen Länder keinen einzigen Soldaten in den Tod für die Ukraine schicken werden. Da sagt er, ja, wahrscheinlich werden sie keine Soldaten schicken. So, aber hat er im Falle einer russischen Invasion schließt es jedoch keineswegs eine massive Unterstützung der Streitkräfte der Ukraine durch den kollektiven Westen mit einer Vielzahl von Waffen militärischer Ausrüstung sowie Massenlieferungen aller Art von Material aus. In dieser Hinsicht hat der Westen bereits eine bisher beispiellos so gefestigte Position gezeigt, die anscheinend in Moskau nicht vorhergesagt wurde. So. Es besteht kein Zweifel, dass die Vereinigten Staaten und die Länder dann. NATO eine Art Reinkarnation von nach dem Vorbild des zweiten Weltkriegs beginnen werden. Ja. Darin besteht kein Zweifel. Ein Zuzug von Freiwilligen.

Tim Pritlove

Zustrom von Freiwilligen aus dem Westen kann ich ausgeschlossen werden so. Also mit anderen Worten er beschreibt hier exakt aber wirklich so aufn Punkt genau, was dann passiert ist seitdem. Also so vollständig komplett genau exakt genau das Ding.

Pavel Mayer

Dann genau, dann sagt er noch was und irgendwie dann noch das Thema Partisanen äh und so äh und erobere die Stadt äh mit einem Luftregimment in zwei Stunden, ist bereits zu einem Klassiker des Genres geworden und auch das hat sich dann, Ich beweide, die haben's trotzdem versucht mit Kiew und haben da ja die äh komplette Fallschirmjägerbataillone äh verloren. Ähm. So ja und äh ja dann auch, dass eben selbst der Mächtige stalinistische NKWD und die Sowjetarmee mehr als zehn Jahre lang ging. Den nationalistischen Untergrund in der Westukraine gekämpft haben, so. Und jetzt gibt es eine Option, dass die ganze Ukraine leicht in den Kampf gehen kann. So, darüber hinaus könnte diese Formation bereits auf dem Territorium Russlands leicht zu operieren beginnen. So. Und dann sagt er noch auch, der bewaffnete Kampf in ukrainischen Großstädten ist im Allgemeinen schwer vorhersehbar äh und es ist bekannt, dass die Großstadt das beste Schlachtfeld für schwache und technisch weniger fort, eine Seite des bewaffneten Konflikts ist und so und dass man eben, ja, er sagt dann auch noch mal Städtekampf äh wird auch ganz ganz schlecht. So und außerdem so äh in der Ukraine gibt es irgendwie mehr als genug Großstädte auf solche mit, einer Million Einwohnern und so können die russische Armee im Verlauf eines Krieges mit der Ukraine auf mehr. Nur Stalingrad und Grozeny äh treffen. Und äh dann äh sagt er äh. Auch noch ähm ja also Blitzkrieg wird nichts, ganz klar. Vergesst Blitzkrieg und dann meint er noch zum Schluss, dass ein bewaffneter Konflikt mit der Ukraine nicht im nationalen Interesse Russlands äh liegt und sagt dann irgendwie ja einige überdrehte russische Experten sollten doch ihre Hassfantasien vergessen und äh eben auch um weiteren Reputationsverlusten vorzubeugen äh nie wieder an Sie erinnern, ja. Wieder erwähnen, ja. So aber äh also mit anderen Worten. Da war jemand in Russland, der irgendwie genau. Geschrieben hat oder oder einfach bescheid wusste. Aber ähm ja. Auf den ganz offensichtlich dann zumindest Putin äh nicht gehört hat. Aber äh. So, was dieser Artikel einfach zeigt, ist, äh er hätte es wissen können, ja, das ist äh sozusagen, Das ist äh also das zeigt dieser Artikel, dass die Russen nicht alle nur Idioten und und und Vollpfosten sind, sondern dass es da auch Leute gibt, die einfach mitdenken können und die realistisch äh Dinge auch einschätzen können, aber äh das sind halt nicht die, die dort grade die Entscheidungen treffen, aber ja interessanter Einblick finde ich der mich wirklich weggehauen hat und auch. Ja also selbst im Westen hat das niemand so, in der Form, also so präzise eingeschätzt, selbst der Westen wusste nicht so genau, wie er sich verhalten würde, wie halt dieser. Russische Oberste, also wirklich Chapeau. Äh ja.

Tim Pritlove

Ja, jetzt gibt es äh noch Gerüchteküche. Ich weiß nicht, inwiefern man da überhaupt drauf eingehen sollte, aber. Das reißt ja irgendwie nicht ab so dieses Gerücht ist irgendwie Putin. Ähm. Medizinische Probleme hat so und bei solchen Informationen muss man ja immer sehr aufpassen. Weil man nie genau weiß, wo das jetzt eigentlich raus tickert und aus welchem Grund das irgendwie raus sickert, sondern an wen äh das jetzt irgendwie ein Signal ist, ob das irgendwie nur so eine Wurst ist. Die den Medien im Westen zu fressen gegeben wird oder ob das tatsächlich äh interne Informationen sind, die einfach rausgeraten, weil irgendjemand, was weiß ich damit beabsichtigen will aber gibt durchaus solche Berichte dass er, krank ist, dass er irgendwie an Blutkrebs erkrankt sei, dass er irgendwie auf seinen Reisen immer von Spezialärzten begleitet wird, die auch für solche Fälle sind, dann wird irgendwie auch schon seinen Gang analysiert. Also er läuft irgendwie komisch, äh bewegt irgendwie nur den einen Arm dabei, also das ist natürlich schon nachvollziehbare Dinge. Da kann man dann seine eigenen ähm Schlüsse draus ziehen, aber äh. Kann auch darauf hinweisen, dass es irgendwie Rückenprobleme hat, was sehr wohl auch irgendwie auf dieses Krankheitsbild äh passen würde. Und ähm ja äh Das geht dann bis hin zu seinem leicht aufgeblasenen Gesicht. Ich meine, das kann man auch wie auch auf anderem Wege äh bekommen. Interessant fand ich dann am Schluss hier noch in dieser einen Sache, äh könnte also auch alles darauf hinweisen, dass er irgendwie irgendwie Blutkrebs entgegenzuwirken, so Steroide äh nimmt und ähm. Als Seiteneffekte unter anderem auch so das Bild irgendwie, dass man dann äh vertieft irrational und paranoides äh Verhalten an den Tag legt.

Pavel Mayer

Ja mein, ja die ist Thema Gesundheit äh des des Herrschers ist natürlich äh ja klassisch äh und ähm deswegen, ich meine, die Amerikaner hatten ja, im kalten äh Krieg dann auch einen erfolgreichen Angriff auf die Toilettenanlage in einem Hotel gefahren, wo sie dann äh die. Ja äh die Scheiße des äh damals äh russischen äh General äh Sekretärs, ich glaube Grußschaft war's äh dann erfolgreich abgegriffen haben und dann untersucht haben und dann auch festgestellt haben, dass er unter anderem wie Krebs hat. Äh weshalb äh der amerikanische Präsident auch ja immer mit einer eigenen Toilette nur ins Ausland verreist, also der amerikanische Präsident darf nicht einfach irgendwo ins Klo kacken. Sondern das ist also der Code des amerikanischen Präsidenten ist Staatsgeheimnis.

Tim Pritlove

Heilig.

Pavel Mayer

So. Genau äh diesen, Gründen und äh wenn da gibt's dann immer irgendwie im Hotel wird dann halt speziell eine Toilette für ihn installiert, auf die er dann äh dann gehen darf und wo dann nichts irgendwie ins ins. Äh System geht oder irgendjemand dann das analysieren könnte. Was jetzt Putin angeht? Also ich finde. So jetzt unabhängig von von von Berichten, wenn ich mir jetzt angucke, sieht der für mich jetzt auch nicht tottiger aus äh als jetzt Biden oder Trump, So, ja so jetzt nur auf den ersten Blick. Ich meine, das sind alles äh keine keine jungen, Leute mehr aber klar natürlich für für Putin ist das natürlich besonders wichtig und er sah auch tatsächlich nicht nicht gut aus aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl was auch immer er jetzt hat, äh dass Ihnen das jetzt in dem Maße beeinträchtigen würde, dass er jetzt nicht mehr in der Lage ist ähm ja zu funktionieren. Das das denke ich.

Tim Pritlove

Da habe ich schon gesehen, das war, also ich meine manchmal werden ja irgendwie Länder von so Leuten äh regiert hier äh wie hieß noch der Vogel, den Simbabwe Mugabe, also der war ja auch, am Schluss zu zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Aber hat sich also wirklich bis an seinen letzten Tag noch irgendwie an der Macht gehalten. Na ja, so funktioniert das halt. Ich äh will jetzt auch gar nicht damit sagen, dass es ähm. So ist, sondern dass das so Teil der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung ist, dass so was halt herumgeschoben wird und es ist sehr schwierig ist, dem in irgendeiner Form jetzt äh Wahrheit oder Bedeutung gar. Zuzuschieben und unter Umständen gehört das einfach auch nur zur allgemeinen Verwirrung und Kriegspropaganda. Äh was auch immer man damit bezwecken möchte, aber es kann natürlich auch durchaus sein dass sich äh Widerstände innerhalb des russischen Machtkomplexes äh langsam formieren. Man weiß es nicht.

Pavel Mayer

Ja, also ich weiß nicht, wenn man, wenn man sich einfach nur durchliest, welche auf der Wikipedia Seite, welche Krankheiten, Hitler alles zugeschrieben wurden äh so von psychischen also dreißig, 40 verschiedene psychische Krankheiten, je nachdem immer was grade eben in war, äh so in dem Bereich und dann natürlich alle möglichen organischen Erkrankung wahrscheinlich ja irgendwas wird wird dran äh sein, also es gibt. Muss das jetzt nicht alles alles abtun, aber äh die Frage ist natürlich immer äh so, inwieweit ist das jetzt tatsächlich entscheidend äh so für das was was passiert so inwieweit beeinflusst das jetzt den den weiteren Verlauf und da ja finde ich finde ich schwierig zu sagen daraus jetzt äh irgendwelche Schlüsse zu ziehen aus jetzt möglicherweise organischen Erkrankungen dar. Denke ich sind seine grundsätzlichen Überzeugungen, die er ja auch in den letzten Jahren geäußert hat, reichen da vollkommen aus, um sein Verhalten im Moment äh zu verstehen. Sage ich mal.

Tim Pritlove

Kommen wir dann vielleicht zum Ende äh auch noch mal auf ein mögliches äh Ende. Wie sieht's denn jetzt so aus? Also, Alle wollen natürlich, dass das vorbei ist, deswegen ist es immer sehr leicht, sich an an alle möglichen Nachrichten ranzuklemmen und zu sagen, das ist jetzt ein klares Indiz dafür, äh dass es bald vorbei ist, aber, mehren sich schon so ein wenig die Einschätzungen die sagen am Ende ist das jetzt nichts was irgendwie die nächsten fünf Jahre lang wird. Ich meine das haben wir bei Corona auch gesagt ähm.

Pavel Mayer

Also interessant in dem Zusammenhang ist äh sagen sich einfach mal beide Seiten anzugucken, weil natürlich ein Frieden nur dann funktioniert, wenn beide Seiten irgendwie zu der Erkenntnis kommen, äh dass eine Fortführung äh. Jetzt ja schlechter ist äh als ähm ja ein Waffenstillstand unter den aktuellen Bedingungen. Und. Ähm wenn man sie jetzt erstmal die Ukraine äh anschaut, dann äh war das so, dass, ja am Anfang, glaube ich, in den ersten zwei, drei Wochen gab es dann durchaus die Bereitschaft der Ukraine äh zu sagen, okay, äh für den Frieden, also für einen schnellen Frieden oder Waffenstillstand, werden wir durchaus auch bereit, irgendwelche territorialen Konzessionen. Zu machen, ja. Das war, So also wir können über alles reden so. Wir werden sicherlich nichts dauerhaft abtreten, aber sagen über den Status äh und und so äh ja. Aber das hat sich mittlerweile jetzt gewandelt. Einmal natürlich. Aufgrund der bereits erbrachten Opfer und Zerstörungen durch Russland und natürlich insbesondere dann den Kriegsverbrechen, die da passiert sind, äh. Ist jetzt die Stimmung in der Ukraine, also äh, unter Rückzug auf Vorinvasionslinien läuft gar nichts. Ja, also das ist sozusagen das absolute äh Minimum, äh glaube ich, was jetzt äh wo auch Selensky in der Lage wäre ähm, oder willens wäre, äh dass eben zu verkaufen auch auch in der. In der Ukraine ja. Also drunter äh geht's nicht, aber mittlerweile hm so wie die strategische Situation. Jetzt für die Ukraine aussieht, sieht's halt eher so aus, dass Russland tendenziell schwächer wird äh und. Die Ukraine tendenziell stärker. So das heißt äh trotz der ganzen. Opfer natürlich, Öl spielt die Zeit im Moment, eher für die Ukraine und das weiß die Ukraine auch und deswegen ist halt jetzt erklärtes äh Kriegsziel äh die Russen äh, komplett aus dem Land zu vertreiben. Was die Krim angeht äh, ja äh ist die Stimmung in der Ukraine zumindest bei vielen auch so, dass sie die Krim jetzt auch wieder haben wollen. Dass sie jetzt äh da, ist dann so ein bisschen eben gibt's dann im Westen von amerikanischer Seite so ein bisschen Vorbehalte noch, ob man äh das wirklich will, weil die, sozusagen, weil Russland ja die Ukrain äh äh die die Krim als russisches Staatsgebiet jetzt betrachtet und das Ganze äh sagen als Angriff auf russisches Staatsgebiet. Äh oder als Invasion in russisches Staatsgebiet sehen könnte und dass das dann halt zu einer Eskalation führen könnte, aber. Am Ende äh betont halt. Auch die USA, das ist letztlich eine Entscheidung der Ukrainer, ja. Wir. Werden äh also die Ukraine muss sagen, wenn's genug ist. Ja so das ist das ist die Haltung jetzt der einen Seite. Bei den Russen ähm ja ist. Wahrscheinlich das das Ziel irgendwo ähm man da das war jetzt auch schon ganz schön teuer, hat halt eine Menge gekostet und. Deswegen möchte man natürlich einen einen Deal jetzt, wo man möglichst viel Land noch dazu bekommen, so und dann einen Rückzug auf alte Position scheint derzeit aber auch nicht nicht wirklich. Denkbar zu sein. Dazu ähm ist dann die Position Russlands, jetzt ist die militärische Position Russlands noch zu gut. So, das heißt ähm dann Verhandlungen von beiden, also beide Seiten im Moment wollen keine Fahndung, wobei der Eindruck so ein bisschen besteht, dass Putin sich zumindest, den das Ganze jetzt offen halten möchte und jetzt nicht versucht ähm sich unnötig Türen äh zu verbauen. Also er weiß, dass auch irgendwann mhm. Dieser Krieg beendet werden muss. So. Und äh dass das Ergebnis nicht eine komplette Übernahme der Ukraine sein wird, ist ihm jetzt, glaube ich auch klar geworden so. Ja das heißt, das sind glaube ich die Parameter, unter denen er operiert und er geht davon aus, äh jetzt äh er versucht, so viel Land wie möglich zu gewinnen noch und dann irgendeinem Punkt äh dann zu sagen okay, dann lass uns jetzt mal ernsthaft reden und aber bis dahin eben eine möglichst gute Verhandlungsposition zu haben, nur, müsste sich dazu auch seine Verhandlungsposition verbessern und das hat sie sich im letzten Monat nicht wirklich, sondern sie hat sich eher tendenziell leicht verschlechtert äh würde ich sagen. Over overall äh wie's wie's aussieht. Und ähm ansonsten ist aber dieser Konflikt, noch weit entfernt davon sagen zu einem Konflikt zu werden, also der ist definitiv äh alles andere als frozen, sondern geht eben grade mit hoher Intensität. Weiter, wo klar ist, dass sich der in dieser Intensität Licht wird fortsetzen lassen. Man sieht es ja an einigen Fronten auch schon, wo dann relativ Ruhe eingekehrt sind, weil einfach beide Seiten. Gerade nicht so versessen äh sind auf auf Kampf im im Moment, aber, das gilt halt nicht für die nicht für alle Fronten und einigen Fronten ähm haben wir wahrscheinlich jetzt durchaus Gefechte äh oder eine Intensität, die dem entspricht, was im Zweiten Weltkrieg äh so auch gelaufen ist an.

Tim Pritlove

In sehr viel kürzerer Zeit, muss man dazu sagen. Also ich äh für mich sieht es so aus Russland wäre jetzt ganz froh, wenn sie äh Jazzon. Könnten, diesen ganzen äh Streifen, Landstreifen von der Krim am Asophschen Meer über Mario Pool hin bis zu Donetsk und äh Luhansk. Im Prinzip noch dieses äh Spirit äh fehlt. Sehr viel mehr scheint. Nicht mehr drin zu sein. Also große Vorstöße, Einkesselung et cetera. Äh und das ist so ein bisschen der aktuelle Zustand und es könnte jetzt sein dass wir jetzt so ein militärisches Kippen beobachten können. Im Prinzip haben wir es schon, um in so und je nachdem, wie gut Ukraine jetzt ihre äh dort gewonnenen Vorteile ausspielt und es in irgendeiner Form schafft, an die Versorgungslinien ranzugehen oder überhaupt generell hinter die Linien zu kommen, durch die neuen Haubitzen und ähm ähnliche Waffen. Und weitere Schwächungen natürlich der Russen glaube ich. Wie du's ja auch schon gesagt hast, also ich glaube, dass die Ukraine daran glaubt, dass sie in der Lage sind, die Russen noch weiter zu schwächen und die werden einfach Probleme haben, diese ganzen gewonnenen Gebiete zu halten. Zumindest im Osten. Im Süden müsse halt die Ukraine sich selbst noch mal äh verstärken. Keine Ahnung wie jetzt die Lieferungen verteilt werden und wo sie jetzt ihre äh Prioritäten setzen, das wird man dann halt äh sehen. Aber sie sind bisher relativ intelligent vorangegangen. Sie haben die Möglichkeiten. Sie kriegen eine Verstärkung äh des Militärs. In allen Fähigkeiten, ja, was die Aufklärung betrifft, was Angriff betrifft, was Verteidigung betrifft. Wir hatten ja vorhin die Liste allein der Amerikaner, das ist ja noch lange nicht alles. Da kommen ja Lieferungen überall aus Europa, aus Australien, et cetera und das wird auch so weitergehen. Einfach weil jetzt irgendwie der Wespen beschlossen hat, Russland muss besiegt werden und im Prinzip kämpft. Ukraine, mit ihren Fähigkeiten der NATO oder zumindest mit einem Teil der Fähigkeiten der NATO ähm und dem Arsonal, äh gegen Russland und so wie unser Militärexperte da äh das im Februar schon erklärt hat äh ja das liegt alles schon nicht mehr im Interesse Russlands. Parallel dazu läuft immer noch weiter eine permanente Verschärfung der Sanktionen und ähm. Wenn eben manche Länder nicht unbedingt dem Westen jetzt so ohne Weiteres äh beispringen werden. Ist jetzt auch nicht so, dass sich jetzt alle besonders drum bemühen, Russland den Rücken zu sterben zu stärken. Ja, also das ist halt eher so ein ein verhaltener Support.

Pavel Mayer

Ja Also auch äh sagen, was wohl aus China äh da gekommen ist, äh ist äh ja auch eher enttäuschend, also äh so selbst. Soweit ich das mitbekommen habe ist dieses chinesische Bezahlsystem. Was da in die Bresche gesprungen ist sie haben sich wieder zurückgezogen aus Russland ja also diese Kreditkarten Ersatz für westliche Kreditkarten, die man die Russen haben immer noch ihre eigenen Systeme und so. Aber ja, selbst an der Front äh glaube ich, möchten die Chinesen gerade nicht unbedingt Geschäfte mit Russland machen und der Punkt, ist halt auch, dass ja Russland zumindest als Außenhandelspartner für China relativ unbedeutend ist. So und äh dass sie halt dann eher durch also Chinesen äh da spielt Geld gerade auch einfach eine große Rolle und die haben eigentlich keine Lust jetzt äh für Russlands Krieg mit zu bezahlen. Ja ähm sondern auch aus Chinas Sicht ist es natürlich nicht so schlecht, wenn Russland jetzt geschwächt wird, weil im Grunde genommen. Ja sind. Verbindet Russland und China auch eine langjährige Rivalität und der einzige Grund, warum die jetzt grade so miteinander äh. Können. Äh es halt, weil's beides grade relativ totalitäre Systeme sind, wobei das in Russland eher totalitärer ist und sich da schon mit seiner seiner Partei rumschlagen muss. Äh also im größeren Ausmaß denke ich. Und äh ja, also bis bislang sagt steht, also stehen die Länder nicht gerade Schlange, jetzt Russland zu unterstützen. Ein oder andere wird irgendwie vielleicht ein gucken können, so jetzt etwas billiger an an Öl zu kommen oder. China dann auch wie. Gucken einen guten Gaststil zu kriegen äh jetzt aber im Grunde genommen ja äh. Ist da auch China mehr oder weniger eine No-Show, was auch eine große Erleichterung für die Amerikaner äh war, weil das war ja so ein bisschen die Befürchtung, dass da. China jetzt einspringen äh äh könnte und den Russen irgendwie unter die Arme greifen, aber danach sieht's im Moment gar nicht aus. Ja und wenn man jetzt mal noch abschließend vielleicht. In die Weite Ferne äh guckt, nämlich ähm. Was denn jetzt die Folgen für Russland eigentlich sein könnten oder sollten ähm bin ich auf einen äh, ja interessanten Dokumentationsbeitrag gestoßen, der ganz gut, argumentiert, dass es eigentlich für Russland nur einen wirklich positiven Ausgang geben kann, nämlich wenn es zerfällt, So das klingt natürlich erstmal wie die Horrorvorstellung, oh mein Gott äh so, aber. Ähm so er argumentiert da halt auch ganz schön, dass hm ja im Moment ist Russland halt Moskau. So also oder Moskau ist halt alles und der Rest des Landes ist so ja ähm nicht nicht wirklich äh bedeutend so. Ja oder also es gibt halt ganz, ganz viele Regionen, die ja sich auch nicht entwickeln können einfach unter. Moskaus Dominanz. Natürlich trägt Moskau auch eine ganze Menge zum zum Ausgleich äh bei und in Sowjetzeiten hatte man ihm auch versucht, die Produktion im Land so zu verteilen, dass alle voneinander abhängig sind, dass eben niemand sich so wirklich selbstständig machen kann, was dann natürlich auch nochmal ein Riesenproblem war, als der die Sowjetunion zerfallen ist, dass er dann alles noch schlimmer gemacht, aber das ist wohl heute teilweise eben eben auch noch äh so und hm es herrscht aber gleichzeitig eben, auch wohl tatsächlich einen Ethnozentrismus äh in der Moskauer Bevölkerung. Es ist zwar nicht so offen, rassistisch, aber wenn man dann ein bisschen tiefer guckt, stellt man halt dann schon fest, dass die Russen eigentlich sich als etwas Besseres sehen als jetzt ich sage mal die nicht Russen, so die ganzen ja äh Bevölkerung in den Stars und die ganzen Muslime und also auch da, gibt es ähm. Ja einen zumindest sagen einen unterschwelligen Rassismus äh und einen unterschwelligen ja natürlich auch oder oder einen klaren Führungsanspruch, dass man selber es die Russen wissen, was am besten ist auch für diese Völker. So und ähm ja, wenn man äh aber dann. Auch sieht, wie Russland denn jetzt mit der Ukraine umgeht, die ja angeblich auch irgendwie wir alle Verwandte sind und eigentlich auch wieder Teil von Russland äh sein äh soll, kann man sich halt ganz gut vorstellen oder oder sieht man halt, dass äh ja dieser russische Föderalismus äh dann nicht wirklich ein echter Föderalismus äh ist oder eben einen sehr zentralisierter Föderalismus. Im Gegensatz. Zu Deutschland beispielsweise und da das eine nette historische Beispiel, dass ja die Franzosen vor allem darauf bestanden haben, dass Deutschland eine starke föderale Struktur kriegt. Damit äh es eben militärisch und politisch geschwächt. Ist so damit sozusagen die Zentralregierung nicht nicht viel machen kann und deswegen äh haben wir halt auch die Polizei äh Kräfte, die halt den Ländern unterstellt sind äh unter anderem und nur. Stellte sich dann raus, dass das aber genau das richtige Rezept war so für Deutschland, dass Deutschland nun mal schon immer so ein bisschen viel Völkerstaat war und das einfach so eine föderale Struktur, wo, halt es eben keine Zentrale gibt, die fürs ganze Land entscheidet, dann wesentlich mehr Zufriedenheit und Prosperität und vor allen Dingen ja wirtschaftliche Entwicklung. Gebracht hat. Ähm als wenn man äh das Ganze jetzt zentralisiert hätte, so und. Und das Argument ist eben auch, dass also Russland sagen, so solange Russland dieses Russland ist in dieser russischen Föderation mit diesem starken Zentralismus, dass dort halt nie wirklich Ruhe sein wird. Und äh dass es sich eben auch wirtschaftlich sich die Region nicht so werden entwickeln äh können und dabei gibt es eben sehr, sehr viele Regionen auch in Russland, wenn die, autonom wären und es halt äh irgendwie dann trotzdem Frieden gäbe ähm. Wo äh ja Russland und die Russen in auch in Freiheit und Prosperität leben könnten und ich fand zumindest diese These. Ähm ja hatte was für sich, wobei natürlich dahin zu kommen. Also wenn äh dann äh Russland wirklich zerfällt äh so, das birgt natürlich unglaubliche Gefahren dann auch äh in sich und äh dürfte dann auch nicht äh wirklich friedlich ablaufen, so das ist das einzige Problem. An der Sache. Aber ansonsten.

Tim Pritlove

Sonst.

Pavel Mayer

Aber ansonsten.

Tim Pritlove

Ja.

Pavel Mayer

Für die Leute, für Leute, aber wenn wenn sich dann mal berappelt haben, äh wär's eigentlich ganz, ganz super und im Grunde genommen äh lebt ja auch Russland jetzt durchaus mit mit bestimmten ehemaligen Nachbarn dann doch in Frieden zumindest so. Aber ähm ja.

Tim Pritlove

Also alles, was ich so gehört habe. Über den Zustand der russischen Gesellschaft und was wir hier auch schon so diskutiert haben, dann bin ich irgendwie relativ ähm pessimistisch, was so eine positive gesellschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren betrifft. Das ist ein Land, was einfach sich dermaßen unter. Äh Einfluss von Propaganda äh befindet gerade, das das dauert lange und es gibt vor allem auch diese ganze. Demokratische Tradition ist vielleicht jetzt ein etwas großes Wort. Die Erfahrung damit und. Vor allem auch wenig positive Erfahrungen damit man kennt's nicht anders. Das ist so das, was ich sagen möchte. Und äh ob so ein Land sich da schnell in eine andere Richtung entwickeln kann. Das hat in Deutschland nur funktioniert, weil wir einfach. Einerseits schon ein bisschen Vorgeschichte hatten, aber dann eben auch einfach der die Niederlage so total und spürbar und unausweichlich war. Und das wird ja so in diesem Krieg nicht stattfinden. Ob es überhaupt gefühlt eine Niederlage für die Russen gibt, das hängt im Wesentlichen davon ab, was da äh im. Fernsehen verkündet wird, ja? Also du kannst halt auch einfach sagen ähm die ganze Diskussion auch mit irgendwie ja, wir müssen irgendwie für Putin eine ein eine Option anbieten der Gesichtswahrung. Vielleicht gar nicht erforderlich, weil da sowieso eine totale VR. Findet und äh da wird dann einfach gesagt, ist es jetzt so und so. Am Ende sagt er einfach, wir haben gewonnen. Der Donbass ist unser, fertig.

Pavel Mayer

Ja ähm ja grundsätzlich stimmt das so? Also sein seine, seine Offroad äh kann er sich halt da zurecht basteln, äh äh wie er will, also wie es so schön heißt, nur das geht halt auch nur zu. Gewissen äh in einem gewissen Maß in gewissen Grenzen. Mhm ein, Szenario ist halt, dass jetzt Russland, beziehungsweise Putin halt das jetzt pushen und pushen und pushen und ähm, Ja, äh trotzdem aber irgendwann an den Punkt kommen, wo hm die Ukraine, eine solche militärische Übermacht hat, hm dass. Das russische Militär regelrecht kollabiert. Das kann dann. So durchaus schnell gehen, ja? Gut, die haben immer noch die Möglichkeit sich äh hinter die Grenze äh zurückzuziehen und dann zu hoffen, dass die Ukrainer an der Grenze stehen bleiben. Ähm aber das lässt sich natürlich dann schwierig verkaufen, wenn dann deine Armee am Ende, ich weiß nicht 50.000 Tote Soldaten äh oder hunderttausend Tote, Verwundete und Kriegsgefangene zusammen oder so. Und die und die Hälfte des des äh der Ausrüstung. Verloren und unzerstört. Das stößt halt dann auf Grenzen, das als Sieg zu verkaufen, so. Ähm ja und wie gesagt, wenn die russische Armee zusammenbrechen sollte, was jetzt nicht vielleicht nicht das Wahrscheinlichste ist, aber ein mögliches Szenario, zumindest wenn. Sie sich nicht rechtzeitig zurückziehen und dann na ja und dann die Sache noch mit der mit der Krim, also ich kann mir gut vorstellen, dass auch dann äh wieder die Ukraine dann erstmal den Russen auf der Krim, solange es da keinen Friedensvertrag gibt äh irgendwann das Leben auch sehr unangenehm äh machen kann. Mit entsprechender militärischer Übermacht und vor allem wenn dann auch noch ja die Luftwaffe sich dann weiter erholt und sich in sechs Monaten sie dann auch irgendwie fünfzig, hundert oder 150 F 16 Tammflugzeug haben? Gut, sie werden nicht so viele Piloten haben, also insofern aber ja ähm ich denke äh es gibt. Ein Szenario, das nicht völlig unrealistisch ist, wo hm das russische Militär so was wie einen Kollaps erleidet. Der den dann Putin auch nicht mehr schönreden kann. Ja.

Tim Pritlove

Ja, das stimmt sicherlich. Also. Wir sind jetzt noch ein bisschen weit weg von diesem möglichen Zustand. Es macht so ein bisschen den Eindruck, als könnte es so ein. Das könnten wir so kurz vor so einem Tipping Point stehen. Kann auch sein, dass es noch ein paar Wochen. Hinnes, aber was man auf jeden Fall sicher sagen kann, ist die Dynamik des Krieges. Im Sinne von die Russen stoßen in ukrainisches Gebiet vor, was wir jetzt die letzten drei Monate quasi im Wesentlichen dokumentiert haben hier. Die es zum Stillstand gekommen. Es gibt keine Dynamik mehr in diesem Krieg. Die Russen sind irgendwie mehr oder weniger an den Positionen, wo sie jetzt sind, fest und was wir so an Bewegung sehen, bewegt sich so im 1hundert Meter pro Tag äh Bereich, wenn überhaupt Aber da, wo es nach vorne geht, geht's auch mal wieder zurück. Also im Wesentlichen tut sich eigentlich gar nix. So mit anderen Worten, wir sind so an so einem Punkt gekommen, wo jetzt einfach die Beschleunigung auf null ist und es kann jetzt eben sein, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen so eine Gegenbewegung sehen. Vielleicht sehen wir sie schon da in Sharkiv, vielleicht äh geht's jetzt auch erst richtig los. Vielleicht dauert's auch noch so ein bisschen. Aber äh es ist zumindest schon mal so ein Zustand, wo man auch so ein bisschen die Hoffnung kann, das haben kann, dass die, Flüchtlingsströme zurückgehen, vielleicht auch mehr Leute zurückkehren und das äh ja äh ist ab jetzt schon wieder ein bisschen besser wird.

Pavel Mayer

Also wäre ich, jetzt ähm sagen in der Ukraine für die Taktik zuständig mit meinen eigens begrenzten Einblicken jetzt von hier aus äh würde ich erstmal sagen und, denke, das machen die Ukraine auch, dass die sagen, gut, grundsätzlich äh brauchen wir. Für einen Vormarsch oder um Enjoffensive zu gehen, einfach eine Übermacht, weil äh ohne Übermacht ähm ist eine Offensive zu verlustreich. So, das heißt, hm. Sie werden halt auch weiter ihr behutsam vorgehen äh noch bis sie eine Übermacht haben und werden erstmal versuchen weiter letztlich zu verteidigen und ein bisschen äh nach vorne zu verteidigen und ein bisschen auch im Hinterland zu stören, aber ähm ich glaube nicht, dass wir in kürzerer Zeit. Eine ukrainische Großoffensive äh sehen werden. Anders äh würde ich das, so in zwei oder drei Monaten, sehen, dann halte ich es durchaus für möglich, dass in dem Zeitraum spätestens bis zum Winter äh vor dem Winter äh die Ukraine hm tatsächlich eine Stärke aufgebaut haben, könnte, wo sie dann äh äh wirklich richtig in die Offensive äh gehen kann. Ja, also wo sie dann in einigen Teilen eben nicht in der Unterzahl, sondern dann eben auch in doppelter oder dreifacher Überzahl ist äh und äh dann wirklich in der Lage ist, weil ähm es den Russen ähm äh weil es den Ukrainern, auch nicht an kampfwilligen Personal mangelt. Die können im Moment mhm haben sie glaube ich eine halbe Million Leute mehr oder weniger, die sie äh noch in die Armee eingliedern könnten. Und äh es dauert halt nur, die jetzt auszubilden und die zu bewaffnen, aber ja, äh im Zeitraum von einigen Monaten, so stehen alle Zeichen so, dass dass die Ukraine in der Lage sein könnte, eine Übermacht aufzubauen während äh Russland eben bestenfalls mhm. Das halten kann äh an an Kampfkraft. Äh was jetzt da ist, aber eben nicht in der Lage ist, jetzt noch mal großartig.

Tim Pritlove

Ja ich würde sagen, dabei können wir uns jetzt erstmal äh belassen.

Pavel Mayer

Joa.

Tim Pritlove

Dann lassen wir das auch einfach mal dabei und sagen ähm vielen Dank fürs äh Zuhören. Wir werden zu gegebener Zeit wieder mal ein Update äh zur Situation zusammenfegen. Freuen uns auf eure äh Kommentare und ähm ja sagen tschüss.

Shownotes

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Christo Grozev on Twitter: "..and Ukraine won, predictably, thanks to the European popular vote. The "institutional jury vote" had placed it at #5. In a way, corroborating what we said on a panel at #LMC today - that the EU population is more radicalized - for the first time - than the EU political elites. https://t.co/3K9iXc2ILo" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    YouTube Kalush Orchestra - Stefania (Official Video Eurovision 2022) - YouTube

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Michael Weiss 🌻🇺🇸🇮🇪 on Twitter: "It's that time again. @holger_r and I have just consulted "Karl," our now-famous Estonian analyst of Russia's military campaign in Ukraine. We picked his brain about Kharkiv, Severodonetsk, Transnistria and the health of Valery Gerasimov. 🧵 https://t.co/yamtupFnje" / Twitter

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    the Guardian Ukraine repels Russia’s attempt to cross Donbas river, and drives invaders away from Kharkiv | Ukraine | The Guardian

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    Newsweek Putin's Military Officers Refusing to Obey Orders in Ukraine: U.S. Official

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Trent Telenko on Twitter: "It looks like @PhillipsPOBrien just saved me a really long thread measuring my predictions versus on the ground reality regards Russian trucks. Let's do a different logistical-history thread🧵instead. 1/ https://t.co/dkHXiHmF9X" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Trent Telenko on Twitter: "This thread🧵 will be my Ukraine War overview. Russia is losing 2/3 of a battalion combat group of equipment a day and we are into day 79. That's over 52.6 full battalion equipment sets out of the 120 initially sent into Ukraine & ~180 over all in the Russian Ground Forces 1/" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Rob Lee on Twitter: "Ukraine published documents reportedly from Russia's 1st Tank Army showing its losses through March 15. It lists: 61 KIA, 209 WIA, 44 MIA, and 96 taken POW. Incredibly, the 2nd Motorized Rifle Division's 1st Tank Regiment allegedly lost 45 T-72B3M tanks. https://t.co/Qh0CWECA9S https://t.co/qbm2gMlnDo" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Trent Telenko on Twitter: "This map was direct messaged to me and was taken from a forum. It is a heat map of Russian SIM cards roaming Ukrainian cellphone networks. Logistics Thread🧵 This is symbolic of several things. 1. Why you have to take away cellphones from your troops before battle. 1/ https://t.co/xxYCLnTZY7" / Twitter

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    Twitter Dr Mike Martin ⛵️ on Twitter: "Russian SIMs roaming in Ukraine. Gives you a good idea of the concentration of their forces. https://t.co/L5gzD10oR3" / Twitter

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    Twitter Trent Telenko on Twitter: "This is going to be a long thread🧵 on Ukraine's unique 21st century fighting style based on Uber style C3I software, why Western intelligence is plug ignorant of it due to CROWDSTRIKE cybersecurity firm, & the implications of SpaceX's Starlink satcom for the future... 1/ https://t.co/k5DK3G7AhB" / Twitter

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    Twitter John Spencer on Twitter: ""The Russians don't have the capability to enter those tunnels [#Azovstal]...this isn't just a normal tunnel, this is a deep tunnel complex...they don't have the training, equipment, or will to enter that...they would lose thousands of soldiers." watch my full @CNN w/@AnaCabrera https://t.co/HIHbAUXa9R" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Kamil Galeev on Twitter: "May 9, the Victory Day is a crucial symbolic date. We should expect the Victory Parade and Putin's speech to the nation on that day. What is he gonna say? Many are pondering whether he will: 1. Declare war on Ukraine 2. Declare mass mobilisation in Russia Let's discuss both🧵 https://t.co/LUvqRyUsLu" / Twitter

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    Twitter Phillips P. OBrien on Twitter: "Surreptitious mobilization does seem to be taking place, though what it means for Putin's view of his own people is probably more important than what it means militarily." / Twitter

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    Twitter Igor Sushko on Twitter: "#WindofChange has reached the #RussianPeople. This is how they feel about #Putin's #fascist regime, #mobilization, & war crimes in Ukraine. Please share with everyone - the world must see this. https://t.co/9o2FKhWDws" / Twitter

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    Twitter Stefan Schaak on Twitter: "Verheerende Brände in #Sibirien (Krasnoyarsk). Hier brennen 350 Wohnhäuser. Es fehlt Personal, die Feuer zu bekämpfen. #Russland ist zu beschäftigt, die #Ukraine zu zerstören." / Twitter

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    Twitter How a M777 howitzer is used

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    tagesschau.de Hilfe für die Ukraine: Deutschland liefert Panzerhaubitzen | tagesschau.de

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    U.S. Department of Defense Fact Sheet on U.S. Security Assistance for Ukraine > U.S. Department of Defense > Release

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    Twitter ChrisO on Twitter: "Video of an apparent Ukrainian attack on a Russian tank on 6 May is getting much attention for the turret's attempt to go to the Moon. It should be getting a lot more attention, though, for where it happened and what this means for Russia. A short 🧵. /1 https://t.co/93yZXO2E37" / Twitter

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    Twitter ChrisO on Twitter: "If there's one thing that's become a signature of the war in Ukraine, it's the flying tank turret - a problem for both sides, as their Soviet-era tanks have the same flawed designs. But has the wrong suspect been fingered as the murderer? A CSI: UA thread. / 1 https://t.co/VebF8335yy" / Twitter

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    Twitter Tomi T Ahonen Standing With Friggin Laser On Head on Twitter: "Mappy Thread About NATO 1/ Today Finnish government announced intent to apply to NATO (Finnish Parliament will vote on it likely already Monday). Sweden will also apply. Both will be welcomed with open arms at NATO There is talk of NATO-Russian border doubling. Let's do Thread https://t.co/tqbP2LWgng" / Twitter

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    Twitter Tomi T Ahonen Standing With Friggin Laser On Head on Twitter: "Baltic Thread About NATO 1/ So as Finland & Sweden join NATO, some are looking aft the land border but few are talking about the sea lane. A FAR worse problem for Russia. The Baltic Sea stops being a free passage to the Atlantic, and becomes a NATO lake without free passage https://t.co/i8X9hKlG7Q" / Twitter

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    Twitter Tomi T Ahonen Standing With Friggin Laser On Head on Twitter: "Coca Kola Thread 1/ So where is the biggest pain to Putin, when Finland joins NATO? Let's study the map a little bit. Let's do some Coca Cola. Or.. Kola. As in Kola peninsula This place: https://t.co/I7zckCm9oj" / Twitter

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    Twitter Kamil Galeev on Twitter: "That's Mikhail Khodaryonok. Out of all people in the room he is the most sober one. Why? Well, may be because he's the only one with the substantial military experience. He's a career officer of the air defence who turned to a pundit career only after retirement (not a thread)" / Twitter

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    YouTube 'We need a way out': Former Russian colonel criticizes war efforts in Ukraine - YouTube

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    nvo.ng.ru Прогнозы кровожадных политологов / Реалии / Независимая газета

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    New Lines Magazine Is Putin Sick – Or Are We Meant to Think He Is?

  • Youtube über sieben brücken musst du gehen

    YouTube Is the war in Ukraine a frozen conflict? — Attrition and stalemates 17MAY2022 - YouTube

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    YouTube Is Russia's collapse in the interest of the Russians? - YouTube

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    Twitter Timothy Snyder on Twitter: "It is senseless to shelter Putin from the sense that he is losing. He will figure that out for himself, and he will act to protect himself. 1/17" / Twitter

    Warum muss man über sieben Brücken gehen?

    Die 7 gilt als heilige Zahl. Sie verbindet die Zahl 3, die für Gott steht und die 4, die Zahl für die Welt. Siebenmal über eine Brücke gehen – das erfordert Mut, Abgründe zu übertreten – alles mit dem Ziel, am Ende neue Ufer zu erreichen.

    Wer ist der Original Sänger von über sieben Brücken musst du gehen?

    Peter Maffay

    Welche Gruppe singt Über sieben Brücken musst du gehen?

    Die ostdeutsche Band Karat hat mit "Über sieben Brücken" den wohl bekanntesten deutsch-deutschen Hit geschrieben. Mitte der 1970er-Jahre bekommt die ostdeutsche Band Karat den Auftrag, die Musik für einen Liebes-Film mit dem Titel "Über sieben Brücken musst Du geh´n" zu schreiben.

    Wann wurde das Lied Über sieben Brücken musst du gehen?

    Über sieben Brücken mußt du gehn ist ein 1978 von der DDR-Rockband Karat veröffentlichtes Lied. Die Komposition stammt von Ed Swillms, der Text von Helmut Richter.