Wie viel Müll darf ich entsorgen

Ob Restmüll, Biomüll, Gelber Sack oder Papier - in regelmäßigen Abständen werden die Mülltonnen vor der Haustür durch die Müllabfuhr geleert. Dabei passiert es immer wieder, dass in den letzten Tagen vor dem nächsten Abholtermin der Abfall in der Tonne überquellt. 

Was nicht mehr in die Tonne passt, stellen viele Menschen dann einfach in Extra-Säcken neben die Tonnen. Doch: Wird der Müll dann auch abgeholt, wenn ich ihn neben die Mülltonnen stelle? Auf keinen Fall sollten Sie versuchen den Abfall noch irgendwie in die Tonne reinzustopfen. Überfüllte Mülltonnen dürfen von der Müllabfuhr stehen gelassen werden, das besagt die Abfallwirtschaftssatzung

Darf ich meinen Abfall neben eine volle Mülltonne stellen?

Ist die Mülltonne bereits voll, ist es laut Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) grundsätzlich nicht erlaubt, den Abfall danebenzustellen. Bei kleineren Mengen Müll sind die meisten Entsorgungsbetriebe jedoch kulant und nehmen den zusätzlichen Abfall trotz Mehraufwand mit. Bei größeren Mengen kann es durchaus vorkommen, dass die Müllabfuhr den Müll stehen lässt - und das zu Recht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um die Grüne Tonne, den Gelben Sack oder die Restmülltonne handelt.

Zum Video "3 Tipps für weniger Müll"

Wie viel Müll darf ich entsorgen

Es gibt jedoch unterschiedliche Regelungen in den jeweiligen Städten. So erlaubt das Landratsamt Coburg beispielsweise, dass zusätzlich ein voller Karton oder ein Bündel mit Zeitungen und Kartons rausgestellt werden darf. Bei den meisten Landratsämtern können Sie sich online über Sonderregelungen informieren.

Kommt es häufiger zu überfüllten Mülltonnen, sollten Sie sich an ihren Vermieter wenden. Dieser ist verpflichtet, ausreichend Mülltonnen zur Verfügung zu stellen. Durch die Bereitstellung größerer oder zusätzlicher Tonnen könnten jedoch höhere Entsorgungskosten anfallen, die letztendlich wieder auf den Mieter zurückzufallen. 

Windeltonnen entlasten den Restmüll

Einen besonderen Service, um den Restmüll zu entlasten, bieten sogenannte Windeltonnen, die es bereits in vielen Städten und Gemeinden gibt. Interessant ist das Angebot für Inkontinenz-Patienten und für Eltern von Wickelkindern, die den zusätzlich anfallenden Windelmüll darin entsorgen können. Nachfragen lohnt sich, in Kitzingen kann man die Windeltonne zum Beispiel online beantragen.

Das A und O bei der Müllentsorgung ist die richtige Trennung. Wer den Abfall ordnungsgemäß entsorgt, kann die Überlastung eines Mülleimers durch Verteilung eventuell vermeiden. Daher ist es wichtig sich ausreichend zu informieren, was überhaupt in die Altpapiertonne, den gelben Sack, den Restmüll und den Biomüll gehört.  Hier habe viele Landkreise und Städte wie zum Beispiel die Stadt Nürnberg ein Abfall-ABC erstellt, in denen die Bewohner nachlesen können, wo welcher Müll entsorgt werden muss.

Tagtäglich fällt Müll und Abfall in deutschen Privathaushalten und Betrieben an. Die jeweiligen Städte und Landkreise haben hohe Kosten, um illegalen Müll aus Wäldern zu entsorgen und falsch getrennten Abfall richtig zu recyceln. Das „Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfall“, oder kurz Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), regelt die Fragen danach, wer Abfälle entsorgen muss und wie sie beseitigt werden müssen.

FAQ: Müll

Was ist der Unterschied zwischen Müll und Abfall?

Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Müll und Abfall synonym verwendet. Dabei entsteht Abfall bei Produkten bzw. Arbeitsprozessen und hat noch einen Wert. So ist in diesem Fall zum Beispiel das Recycling möglich. Müll muss hingegen verbrannt, vergraben oder gelagert werden.

Was gehört alles in den Restmüll?

In der schwarzen Tonne wird der Haus- bzw. Restmüll gesammelt, der nicht getrennt gesammelt oder wiederverwendet werden kann. Besondere Vorgaben für die Entsorgung gelten zudem für Elektroschrott, Bauschutt, Batterien oder Schadstoffe.

Was droht bei einer unsachgemäßen Müllentsorgung?

Wer seinen Müll nicht vorschriftsgemäß entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Wie hoch das Bußgeld dabei im Einzelnen ausfällt, variiert je nach Bundesland, wobei der Höchstbetrag bei bis zu 50.000 Euro liegt.

Weitere spezifische Ratgeber zum Thema Müllentsorgung

Bereits im Juni 1972 verabschiedete die damalige Bundesrepublik ein Abfallbeseitigungsgesetz, um die Abfallentsorgung zu klären. Nach einigen Änderungen trat im Juni 2012 das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft.

Zweck des Gesetzes ist es, die Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen sicherzustellen. (Quelle: § 1 KrWG)

Das KrWG gilt für

  • die Vermeidung,
  • die Verwertung und
  • die Beseitigung von Müll sowie
  • sonstige Maßnahmen der Abfallbewirtschaftung

Abfall und Müll in Deutschland

Die Müllentsorgung in Deutschland teilt das KrWG in zwei Begriffe: Beseitigung und Verwertung. Abfall, welcher nicht weiter verwertet wird, weil er keinen Verwendungszweck mehr erfüllt, wird beseitigt. Alles andere gehört zur Verwertung. Unter diesem Begriff versteht die Rechtsprechung zum einen die Wiederverwendung. Hierfür sind Baumaterialen ein Beispiel, wie etwa Nägel und Muttern aus einem auseinandergebauten Schrank, welche für den erneuten Zusammenbau von einem Möbelstück verwendet werden. Auch das Pfandflaschen-System ist ein Beispiel für die Wiederverwendung.

Müllrecycling schützt zum Beispiel die Bäume, da sie weniger angeholzt werden müssen.Müllrecycling schützt zum Beispiel die Bäume, da sie weniger angeholzt werden müssen.

Zum anderen ist das Recyceln ein Teil der Müllverwertung. Der Begriff definiert ein Verfahren, bei dem Müll entweder zu seinem ursprünglichen Zweck oder für einen anderen aufbereitet wird.

Beispiele hierfür sind das Einschmelzen von altem Schmuck, um neuen daraus zu machen oder die Verwertung von alten Verpackungen zu neuen Gegenständen.

Der Unterschied zwischen der Wiederverwendung und dem Recycling besteht darin, dass der Gesetzgeber davon ausgeht, dass nur Produkte wiederverwendet werden, wenn sie vorher nicht als Abfall bezeichnet wurden.

Der letzte Teil der Wertschöpfungskette ist die thermische Verwertung des Mülls. So wird der Vorgang bezeichnet, bei dem Müllverbrennungsanlagen den Abfall in Energie umwandeln. Selten werden Teile vom anfallenden Müll auch zur Befüllung von Hohlräumen genutzt. Damit können beispielsweise Bergschäden verhindert werden, damit die Berge nicht abrutschen. Eine Abwandlung davon sind sogenannte Schutt- oder Müllberge, welche meist nach der Zeit des Zweiten Weltkriegs aufgebaut wurden. Die künstlich aufgeschütteten Berge bestehen zu großen Teilen aus Trümmern der vom Krieg zerstörten Gebäude. Ein berühmtes Beispiel für diese Müllentsorgung ist der Teufelsberg in Berlin.

Abfallwirtschaft in Deutschland

Unter dem Begriff Abfallwirtschaft versteht der Gesetzgeber die Gesamtheit aller Vorgänge, die das Verwerten, Beseitigen, Verringern oder Vermeiden von Müll betreffen. Die Abfallwirtschaft ist ein Zweig der deutschen Wirtschaft und kann von öffentlichen, privaten oder gemischten Unternehmen betrieben werden.

Die Abfallwirtschaft kümmert sich um Abfall aus dem Gewerbe-, dem Industrie- und dem Dienstleistungssektor. Zudem zählt auch der Müll aus privaten Haushalten und öffentlichen Plätzen (z.B. Parks, Straßen) in das Tätigkeitsfeld der Abfallwirtschaft hinein.

Die Abfallwirtschaft richtet sich im Rahmen des § 6 KrWG nach folgender Hierarchie in ihrem Vorgehen:

  1. Abfallvermeidung: Aufklärung von Abfallentsorgungsbetrieben, wie Müll in Deutschland vermieden werden kann bzw. Verbote von der Bundesregierung, umweltgefährdende Stoffe bei Produktionen zu nutzen
  2. Vorbereitung zur Wiederverwendung: die erneute Nutzung diverser Abfallgegenstände
  3. Recycling des Mülls: die Aufbereitung von Abfall, um aus ihnen Sekundärrohstoffe zu gewinnen
  4. sonstige Verwertung: die energetische Verwertung mittels der Müllverbrennung bzw. Verfüllung von beispielsweise Bergen
  5. Beseitigung: die Verbringungen in beispielsweise Deponien

Jeder Schritt in der Abfallhierarchie stellt eine Möglichkeit dar, wie die Abfallwirtschaft mit der Müllentsorgung umgehen soll. Dabei ist die Liste nur ein kurzer Überblick, über das Tätigkeitsfeld moderner Abfallbehandlungsbetriebe. Der Müll in Deutschland durchläuft diese Schritte in einer entsprechenden Anlage und wird so sortiert. Vorrang hat immer diejenige Option, welche am besten verträglich für die Umwelt ist und dem Umweltschutz am nahsten kommt.

Die Abfallwirtschaft wird nach Angaben des Umweltbundesamtes „konsequent auf die Abfallvermeidung und das Recycling ausgerichtet“. Um dies gewährleisten zu können, müssen die deutsche Bevölkerung sowie die Betriebe den Abfall trennen. Im Jahr 2015 erneuerte die Bundesregierung das Kreislaufwirtschaftsgesetz, um sicherzustellen, dass der Abfallprozess immer weiter optimiert wird. Demnach ist die Abfallwirtschaft verpflichtet, den Müll von Anfang an getrennt einzusammeln.

Das Netto-Abfallaufkommen in Deutschland beträgt jährlich rund 325 bis 350 Millionen Tonnen. Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Straßenaufbruch) machen mit rund 60 Prozent den Großteil dieses Abfallaufkommens aus. Rund 14 Prozent sind Siedlungsabfälle. Der Anteil der auch als „Sonderabfälle“ bekannten gefährlichen Abfälle beträgt rund fünf Prozent. (Quelle: Abfallstatistik 2013, Umweltbundesamt)

Mit Verabschiedung eines Abfallvermeidungsprogrammes des Bundeskabinetts im Juli 2013 legte der Bund das vorrangige Ziel der Abfallwirtschaft fest. Demnach wird die Abfallvermeidung mit folgenden Absichten angestrebt:

  • Verringerung der Müllmenge
  • Verringern der schädlichen Auswirkungen des Mülls auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit
  • Verringerung des Gehalts der schädlichen Stoffe in Produkten und Materialien

Weiterführendes zum Recycling:

Mülldeponien in Deutschland

Müll wie Reifen lagert auf Deponien in Deutschland.Müll wie Reifen lagert auf Deponien in Deutschland.

In einer Deponie lagert die Abfallwirtschaft Müll langfristig. Mit Verabschiedung der Deponieverordnung im April 2009 hat die Bundesregierung 5 Deponieklassen beschlossen, die sich nach der Gefährlichkeit der Abfälle gliedern.

Deponieklasse 0 bezeichnet Inertabfall. Der Begriff inert bezeichnet Stoffe, die unter den jeweils gegebenen Bedingungen nicht mit anderen Partnern reagieren. Dieser Partner kann etwa Wasser sein. Ein Beispiel für einen Inertstoff bildet Holz. Unter normalen Bedingungen ist es inert, da es nicht von selbst Feuer fängt. Inertmüll besteht aus gering belasteten mineralischen Substanzen, welche als kaum gefährlich gelten.

Auch die Deponieklassen I und II betreffen nicht gefährlichen Abfall mit sehr geringem bzw. geringem organischem Anteil. Auf diesen Deponien landet Haus- und Gewerbeabfall, welcher verbrannt oder gerottet wird. Zudem zählen auch Industriemüll sowie Einlagerungsstoffe ohne Überwachungsbedarf dazu. Die Klasse III bezeichnet gefährliche Abfälle wie etwa Altlack, Säuren, Altpestizide, Laborchemikalien, Lösungsmittel sowie teilweise Krankenhausabfälle. Im allgemeinen Sprachgebrauch haben sich hier die Begriffe Sondermüll oder Giftmüll , wie etwa Atommüll, verbreitet.

Im Kreislaufwirtschaftsgesetz ist von „besonders überwachungsbedürftigem Abfall“ die Rede. Diese Stoffe werden oberirdisch gelagert. Die Deponieverordnung stellt besondere Anforderungen an diese Deponie. So darf die sogenannte geologische Barriere nicht den Wert von 5 m unterschreiten. Diese Barriere besteht meist aus Gesteinen, die Schadstoffe zurückhalten. Sie verhindert somit, dass gefährliche Stoffe in das Grundwasser durchsickern und so eine Wasserverschmutzung herbeiführen. Außerdem müssen sie regelmäßig kontrolliert werden, damit Lecks rechtzeitig behoben werden können.

Die Deponieklasse IV bezeichnet unterirdische Mülllagerungen, welche auch aus gefährlichen Stoffen bestehen. Der Abfall darf in Bergwerken mit einem eigenständigen Ablagerungsbereich gelagert werden. Dieser Bereich muss sich getrennt von der möglichen Mineralgewinnung des Werks befinden. Die zweite Möglichkeit ist eine Kaverne, also ein unterirdischer Hohlraum, der vollständig von Gestein eingeschlossen ist. Der hier entsorgte Müll ist meist radioaktiver Abfall. Häufig wird hier auch von der Endlagerung gesprochen. Diese bezeichnet die jahrelange Mülllagerung an einem Ort.

Eine Mülldeponie durchläuft immer vier Stadien: die Errichtung, der Betrieb, die Stilllegung und die Nachsorge. Dabei müssen einige Maßnahmen zur Kontrolle, Verminderung sowie Vermeidung von Emissionen und Immissionen, Belästigungen und Gefährdungen getroffen werden.

Elektronisches Abfallnachweisverfahren für gefährliche Abfälle ab 2010

Die Abfallwirtschaft besteht aus vielen Berufsgruppen bzw. Beteiligten. Diese sind:

  • Erzeuger
  • Besitzer
  • Beförderer
  • Einsammler
  • Entsorger

All diese Beteiligten sind dazu verpflichtet, Nachweise über den Abfall zu führen. Dabei interessiert den Gesetzgeber, wo der Müll verbleibt und wie er entsorgt wurde. Zudem müssen die Entsorgungsvorgänge für eine bestimmte Zeit archiviert werden.

Ein elektronisches Nachweisverfahren ist Pflicht in Deutschland, um die Entsorgung von Müll mittels elektronischer Karten nachzuweisen.Ein elektronisches Nachweisverfahren ist Pflicht in Deutschland, um die Entsorgung von Müll mittels elektronischer Karten nachzuweisen.

Am 1. April 2010 führte die Bundesregierung ein elektronisches Abfallnachweisverfahren ein. Die Gründe hierfür sind die erhöhte Effizienz der abfallrechtlichen Überwachung seitens des Betriebes und des Staates bzw. der zuständigen Behörden, die Kostensenkung sowie der nachhaltige Bürokratieabbau.

Davor mussten die Abfallwirtschaftsbeteiligten die Nachweise per Fax erbringen bzw. die Papierdokumente archivieren, was viel Platz verbrauchte. Die Bundesregierung führte die elektronische Variante über Nachweise der Müllentsorgung bereits im Februar 2007 ein. Dabei beruhte das System noch auf einer freiwilligen Teilnahme, die einer behördlichen Zustimmung bedurfte. Ab 2010 ist das elektronische Abfallnachweisverfahren für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Pflicht.

Anfangs war das Nachweisverfahren lediglich für nachweispflichtigen, also gefährlichen, Müll in Deutschland gedacht. Mittlerweile ist das Angebot auch für nicht gefährlichen Abfall freigeschalten. Für eine Müllentsorgung dieser Art besteht keine Nachweispflicht, sondern lediglich eine Auskunftspflicht. Hierbei gibt es jedoch die Regelung, dass die zuständige Behörde in Einzelfällen einen Nachweis über nicht gefährlichen Müll verlangen kann.

Privathaushalte sind von der Nachweispflicht ausgenommen. Diese kann jedoch von der zuständigen Behörde verhängt werden, sobald der Abfall nicht mehr in haushaltsüblichen Mengen anfällt.

Das Verfahren besteht aus dem elektronischen Entsorgungsnachweis, dem elektronischen Begleitschein, der elektronischen Registerführung und der elektronischen Signatur.

Elektronischer Entsorgungsnachweis (eEN): Dieser besteht noch einmal aus der elektronischen Verantwortlichen-Erklärung (eVE), der elektronischen Annahmeerklärung (eAE) und der eindeutigen Identifikationsnummer (ID). Letzteres ermöglicht die Zuordnung eines Vorgangs. Der Erzeuger sendet die eVE an den Entsorger. Dieser prüft, ob er den Müll fachgerecht entsorgen kann. Sollte dies der Fall sein, schickt der Entsorger die eAE an den Erzeuger. Zudem wird eine Kopie an die zentrale Koordinierungsstelle der Länder (ZKS-Abfall) übermittelt. Die Stelle sendet die Daten wiederum an die zuständige Behörde, welche ihre Bestätigung oder Ablehnung auf dem elektronischen Entsorgungsnachweis vermerkt. Jeder Übermittlungsvorgang erfordert außerdem eine elektronische Signatur.

Elektronischer Begleitschein (eBGS): Sobald der Müllbeförderer und -entsorger mit gefährlichem Abfall hantieren, muss der eBGS erstellt werden. Dieser erfasst alle Informationen über den Abfall. Dabei erstellt die ZKS-Abfall automatisch eine ID. Wird der Müll abgeholt, bestätigen Erzeuger und Beförderer die Übergabe. Der Entsorger trägt nach Ankunft wiederum seine Informationen auf dem eBGS ein. Der ausgefüllte Schein wird danach automatisch an die zuständige Behörde übertragen.

Elektronische Registerführung: Die Verordnung über die Nachweisführung bei der Entsorgung von Abfällen regelt die Art und den Umfang der Nachweispflicht für Müll. Dabei wird auch die Registerführung bestimmt. Die Daten müssen in einer bestimmten Verzeichnisstruktur auf der Festplatte abgespeichert werden, so dass der Benutzer die einzelnen Dokumente schneller findet, sobald die Behörde einen Auszug fordert. Die Verordnung sieht für folgende Dokumente eine Aufbewahrungsfrist von 3 Jahren vor:

  • Entsorgungsnachweise
  • Sammelentsorgungsnachweise
  • Begleitscheine
  • Übernahmescheine

Elektronische Signatur: Der Abfallwirtschaftsbeteiligte ist in der Pflicht, die jeweiligen Nachweise über die Müllentsorgung zu unterschreiben. Die Signatur besitzt die Form einer Karte, die in einem Kartenlesegerät die elektronische Unterschrift erzeugt.

Die Müllabfuhr in Deutschland

Die Abfallwirtschaft kümmert sich um den anfallenden Müll und Abfall.Die Abfallwirtschaft kümmert sich um den anfallenden Müll und Abfall.

Jedes Jahr werden etwa 380 Millionen Tonnen Müll in Deutschland „produziert“. Der größte Teil des Mülls in Deutschland fällt dabei aus Bau- und Abbruchabfällen an. Im Jahr 2012 waren es etwa 52 Prozent, also rund 200 Millionen Tonnen. Müll aus der Produktion und dem Gewerbe machte zirka 14 Prozent aus. Der Abfall aus Haushalten betrug 9 Prozent gegenüber dem Gesamtaufkommen von Müll in Deutschland. Genauer gesagt, waren es etwa 36,6 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Dies sind etwa 4,8 Millionen ausgewachsene afrikanische Elefanten. Pro deutschen Einwohner macht das im Durchschnitt etwa 160 Kilogramm Haushaltsabfall.

Der Begriff Müllabfuhr definiert den Vorgang, bei dem Spezialfahrzeuge in städtischer oder kommunaler Hand für die Müllentsorgung verantwortlich sind. Dabei haben sich 4 Formen des Besitzes herausgebildet:

  • Müllabfuhr-Zweckverband für ländliche Kommunen
  • kommunaler Eigenbetrieb
  • Unternehmen im kommunalen Besitz
  • Privatfirma

Der Verband kommunaler Unternehmen veröffentlichte im Jahr 2013 die Zahl der Müllautos in Deutschland, die sich in kommunaler Hand befinden. Zwischen 6.000 und 8.000 Autos sind auf deutschen Straßen unterwegs, um den Müll einzusammeln. Die Berliner Straßenreinigung beispielsweise besitzt 300 Fahrzeuge, die täglich die Müllentsorgung erledigen.

Da die Müllentsorgung in Deutschland laut Kreislaufwirtschaftsgesetz die Aufgabe der Vermeidung von Abfall innehat und jährlich hohe Summen für die Sammlung von Müll in der Öffentlichkeit zahlt, weisen die Betriebe regelmäßig auf den Missstand hin. Die Berliner Müllabfuhr beispielsweise sammelt jährlich 87.000 Tonnen Müll von den Straßen der Hauptstadt. Mit verschiedenen Marketingaktionen versucht der Betrieb, darauf aufmerksam zu machen.

Restmüll, Sondermüll und Co.: Die verschiedenen Arten

Restmüll und Sondermüll richtig entsorgenRestmüll und Sondermüll richtig entsorgen

Anfang 2015 entschied die Regierung, die Biotonne bundesweit zur Pflicht zu machen. Diese ist besonders wertvoll, da Biogas oder Dünger für die Landwirtschaft daraus entstehen kann.

Nun liegt es an den Kommunen und Städten, die Biotonne ans Entsorgungsnetz anzuschließen. Doch bereits vor Beschließung der Pflicht hatten bereits 340 der etwa 400 Stadt- und Landkreise die Biotonne eingeführt. Was alles in die Biotonne und andere Mülltonnen kommt, soll nachfolgend geklärt werden.

Der beste Abfall ist derjenige, der erst gar nicht anfällt. (Quelle: Ratgeber Abfall, Umweltbundesamt)

Der Restmüll

Städte und Kommunen legen selbst fest, was alles zu Restmüll gehört und in die graue Tonne gehört. Aus diesem Grund ist es zu empfehlen, besonders auf die Beschriftungen auf der Tonne zu achten. Zum Restmüll gehören beispielsweise Asche, Tapetenreste, Fotos, Spiegel- und Fensterglas, Geschirr, Windeln, Tierstreu und Hygieneartikel.

Die Abfallbilanz 2011 des Statistischen Bundesamtes zeigt deutlich, dass Papier, Pappe und Kartonage am häufigsten in die Restmüll-Tonne gelangt ist (21,5 Prozent).

Die Restmüllentsorgung erfolgt auf zwei Wegen:

  • mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) und
  • Abfallverbrennung (thermische Abfallbehandlung)

Die mechanisch-biologische Müllentsorgung zerkleinert den Restmüll zuerst und führt ihm verschiedene Stoffe zu. Der Hauptvorgang der MBA ist die Spaltung der Stoffe. Sie werden getrennt, um sie danach einer spezifischen Verwertung zuführen zu können. Beide Entsorgungsarten sparen Deponieraum ein und verhindert, dass klimaschädliche Stoffe wie beispielsweise Methan entstehen. Das System der MBA verarbeitet den Restmüll zu Erstbrennstoffen und Metallen. Die Müllverbrennungsanlage produziert Energie. In Deutschland gibt es derzeit 69 Abfallverbrennungsanlagen, welche etwa 19 Millionen Tonnen Müll verwerten (Stand: April 2014).

Müll verbrennen produziert Energie und ist gut für die Umwelt.Müll verbrennen produziert Energie und ist gut für die Umwelt.

Verbrennungsanlagen haben einige Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Zuführen einer Deponie. Sie verringern das Volumen des Abfalls beträchtlich, so dass Platz gespart wird. Außerdem entsteht bei der Verwertung Energie, die weiter genutzt werden kann. Schädliche organische Substanzen werden durch die hohen Temperaturen (etwa 850 Grad Celsius) beim Verbrennen zerstört.

Die restlichen Schadstoffe werden konzentriert und später gezielt abgeschieden werden. Metalle wie etwa Eisen kann zurückgewonnen werden. Außerdem produziert der Brennvorgang bei manchem Müll Schlacke. Dieser Stoff wird für den Straßenbau genutzt. Die Gase, die bei diesem Vorgang anfallen, werden sicher in unterirdischen Deponien abgelagert. Aufgrund von hochwertigen Filter- und Wäschesystemen können die Abgase gereinigt werden.

Das Verbrennen von Haushaltsabfällen in Öfen oder offenen Kaminen ist strafbar und gefährlich. Diese Geräte erreichen nicht die Temperaturen einer Verbrennungsanlage, so dass nicht alle Stoffe verbrannt werden. Dieser Vorgang ruft giftige Gase hervor, welche die Gesundheit schädigen.

Der Biomüll

Der Begriff Bioabfall definiert folgende Arten:

  • Müll aus der Bioabfalltonne
  • Pflanzlicher Müll aus Garten und Parks wie etwa Baum-, Strauch- und Rasenschnitt
  • Speisereste aus Restaurant und Kantinen
  • Biomüll aus der Landwirtschaft
  • Biomüll aus der Industrie wie etwa Lebensmittel- und Holzverarbeitung

Die Bioabfallverordnung regelt die Stoffe, die in der entsprechenden Tonne entsorgt werden dürfen. Diese Abfälle können beispielsweise sein: Heu und Stroh in kleinen Mengen, Heckenschnitt, Blumen und Blumenerde, Brot- und Backwarenreste, Eierschalen, Gemüse- und Salatreste, Haare, Federn, Holzwolle, Taschentücher, Knochen, etc.

In die Biotonne dürfen nicht: Medikamente, Ruß, Milch, Asche, Blumentöpfe, Glas, Hygieneartikel, Staubsaugerbeutel, Textilien, Watte, Windeln, etc. Die Städte und Kommunen haben die Möglichkeit, die Liste einzuschränken. Dies ist u.a. möglich, wenn sie nicht das spezifische Verfahren anwenden können, welches die Verwertungsanlage benötigt.

Müll besteht u.a. aus Bioabfall.Müll besteht u.a. aus Bioabfall.

Bioabfall wird seitens der Müllabfuhr getrennt behandelt. Das liegt an den unterschiedlichen Endprodukten, die aus dem Biomüll entstehen. Einerseits stellen die Betriebe Kompost und Gärrest als Ersatz für Torf oder Dünger in der Landwirtschaft oder dem Gartenbau her. Diejenigen organischen Abfälle, die die meisten Nährstoffe und Humus enthalten, kommen für diesen Weg in Frage. Der Rest wird für die Energieerzeugung benötigt und verbrannt.

Ab dem 1. Januar 2015 müssen Bioabfälle getrennt gesammelt werden. Diese Verordnung reduziert das Aufkommen des Restmülls um etwa ein Drittel.

Warum dürfen Gartenabfälle nicht im eigenen Garten verbrannt werden?

In Verbrennungsanlagen herrschen kontrollierte Bedingungen bzw. moderne Technik, die Ihr Garten nicht besitzt. Beim Verbrennen von Biomasse entstehen Schadstoffe, welche in der Anlage gefiltert werden. Im eigenen Garten gelangen diese in die Umwelt. Außerdem kann die freigesetzte Energie nicht genutzt werden.

Sind Bakterien oder Schimmelpilze aus der Biotonne gefährlich?

Die Bakterien und Schimmelpilze haben keine Auswirkungen. Ihre enthaltenen Mikrororganismen, die sich über die Luft verbreiten, können jedoch gefährlich werden. Dies sind größtenteils Schimmelsporen, die bei gesunden Menschen nach einer kurzen Zeit sofort wieder aus dem Körper verschwinden und zu kurzzeitigen Belastungen führen. Menschen mit einem geschädigten Immunsystem wie etwa nach einer Chemotherapie sollten ihren Biomüll nicht über längere Zeit in der Wohnung stehen lassen. Das Gleiche gilt für Schimmelpilzallergiker oder Asthmatiker.

Gibt es Möglichkeiten, die Fliegen über der Biotonne zu vermeiden?

Feuchter Fleisch-, Fisch- und Speisemüll wirkt anziehend auf kleine Fliegen. Aus diesem Grund können Sie nasse, faule oder geruchsintensive Abfälle in Zeitungspapier einwickeln. Dieses kann dann auch problemlos mit im Biomüll landen. Außerdem sollte der Biomüllbehälter im Schatten und nicht in der direkten Sonne aufgstellt werden. Zudem sind dicht schließende Gefäße zu empfehlen. Biotonnen sollten außerdem nicht in Innenräumen aufgestellt werden, damit die Gefahr vor Ratten und Fliegen im Haus nicht steigt.

Wie werden die Nahrungsmittel aus Großküchen, Kantinen und Restaurants entsorgt?

Diese anfallenden Speiseabfälle müssen getrennt vom Abfall der Privathaushalte gesammelt und entsorgt werden. Mit dieser Verordnung verhindert die Bundesregierung, dass sich Tierseuchen ausbreiten. In der Regel entsorgen private Unternehmen den Müll. Zudem beschloss die EU ein Verbot zur Weiterverarbeitung von Biomüll zu Tierfutter. Als Folge werden die Speiseabfälle zur Energieerzeugung verbrannt oder zu Dünger weiterverarbeitet.

Das Altpapier

Papier in Deutschland wird vorrangig recycelt. Das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz und die Verpackungsverordnung regeln die Verwertungsquoten für Altpapier. Im Jahr 2010 wurden so etwa 82 Prozent des recycelten Altpapiers wieder für Kartonagen, Pappe oder Papier benutzt.

In die blaue Papiertonne gehören u.a.:

  • Zeitschriften und Zeitungen
  • entleerte Verpackungen aus Karton, Pappe oder Papier
  • Bücher und Borschüren
  • Geschenkpapier (unbeschichtet)
  • Eierkartons

Tapeten, Kohlepapier, Kleber enthaltende Pappen oder Papiere und alle Papiere oder Pappen, die mit Öl, Wachs, Kunststoff, etc. beschichtet wurden, gehören nicht in die blaue Tonne.

Müllrecycling wird oft bei Papier angewendet.Müllrecycling wird oft bei Papier angewendet.

Eine Zellstofffaser, beispielsweise aus Hygeniepapier, kann bis zu sechsmal wiederverwendet werden. Beim Müllrecycling müssen jedoch in der Regel neue Fasern dem Kreislauf zugeführt werden, um Altpapier herzustellen. Deutsche Betriebe schaffen es aufgrund des hohen Standes der Technik, Zeitungs- und Verpackungspapiere aus nahezu 100 Prozent Altpapier zu produzieren.

Nachdem die die Müllabfuhr die Papiertonne entleert hat, wird der Inhalt manuell oder teilautomatisiert sortiert. Dabei wird besonders auf die Qualitätsmerkmale des Papiers geachtet. Danach lösen die Unternehmen das Papier in Wasser auf, um so die Fasern zu erhalten. Auch hier lösen die Anlagen die unerwünschten Bestandteile wie Glas, Sand oder Kunststoffe aus.

Danach wird das Papier noch einmal mit bestimmten Chemikalien gewaschen, um die Druckfarben zu entfernen. Spezielle Umweltzeichen zeigen dem Verbraucher, dass das Altpapier nicht mit chlorhaltigen Bleichmitteln hergestellt wurde. Müllrecycling spart außerdem CO2, Wasser und Energie im Vergleich zur primären Herstellung der Produkte.

Das Altglas

Altglas wird in Deutschland größtenteils für Lebensmittelgläser recycelt, welche Getränke oder andere Nahrungsmittel enthalten. Die Verpackungsverordnung schreibt vor, dass die jährliche Recyclingquote mindestens 75 Prozent betragen muss. In Deutschland liegt der Wert bei über 85 Prozent.

Bevor die Glasscherben eingeschmolzen werden, müssen sie aufbereitet werden. Zuerst sieben große Geräte das Glas und die enthaltenen Metalle aus. Im zweiten Schritt entfernt ein Sauger Papier und Kunststoff. Schwere Materialien wie Steine, Keramik oder Porzellan machen den Prozess sehr schwer und müssen mit besonderen Sensoren erkannt und aussortiert werden.

Wohin gehören Flaschen mit einer anderen Farbe als Weiß, Grün oder Braun?

Alle Gläser, welche nicht eindeutig in einen der drei Container passen, müssen in den Grünglas-Container geworfen werden. Diese Farbe kann beim Wiedereinschmelzen den größten Teil der anderen Farben absorbieren.

In welchem Zustand muss das Glas im Container landen?

Das Glas sollte vorher grundsätzlich entleert werden. Papier, Metall oder Kunststoff können am Glas bleiben, da sie beim Prozess vom Müllrecycling entfernt werden. Deckel sollten separat entsorgt werden.

Darf auch Fensterglas in den Altglascontainer?

Fensterglas gehört in den Restmüll-Behälter. Diese Art von Glas könnte Probleme beim Einschmelzungsprozess verursachen. Aus diesem Grund dürfen auch keine Steingutflaschen, Porzellangeschirr, Glühbirnen und Bleikristallgläser in die Glascontainer. Diese Stoffe gehören in den Restmüll.

Die gelbe Tonne

Faustregel bei der Müllentsorgung: Ist ein grüner Punkt auf dem Produkt, kommt es in die gelbe Tonne.Faustregel bei der Müllentsorgung: Ist ein grüner Punkt auf dem Produkt, kommt es in die gelbe Tonne.


Verpackungen gehören in die gelbe Tonne. Im Jahr 1991 erließ die Bundesregierung die Verpackungsverordnung, um den ständigen Anstieg von Verpackungen entgegen zu wirken. Diese lassen sich nämlich nur schwer von der Umwelt verarbeiteten bzw. besitzen zum größten Teil giftige Stoffe. Viele Unternehmen setzen jedoch schon länger auf umweltverträgliche Verpackungen. Verbraucher können auf den Begriff Mehrfachverpackung achten. Diese wird wie Mehrwegflaschen mehrmals benutzt.

Sämtliche Verpackungen gehören in die gelbe Tonne. Verpackungen aus Glas oder Papier müssen in den Glas- bzw. Papiercontainern entsorgt werden. Leichtverpackungen aus Aluminium, Weißblech, Kunststoffen und Verbundstoffen kann also in die gelbe Tonne geworfen werden. Dies kann jedoch nicht so pauschal gesagt werden, da die Kommunen in Ihrer Region auch noch einmal Änderungen in der Abfallliste vornehmen können.

Was alles in den gelben Sack gehört, finden Sie in der Regel im Abfallkalender oder auf den Internetseiten der Region. Die Restmengen aus den Kartons müssen entfernt, aber nicht ausgespült werden. Zudem rät das Umweltbundesamt die Verpackungen nicht ineinander zu stecken, da sie die Förderbänder in den Entsorgungsbetrieben einzeln durchlaufen.

Wo gibt es gelbe Säcke?

Gelbe Säcke gibt es entweder in Supermärkten, Drogerien oder Discountern sowie beim Gemeindeamt oder Rathaus. Dies ist jedoch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Aus diesem Grund lohnt es sich, beim örtlichen Gemeindeamt nachzufragen.

Gehören Batterien auch in die gelbe Tonne?

Auf gar keinen Fall. Der Handel ist verpflichtet, Altbatterien und Altakkus unentgeltlich zurückzunehmen. Achten Sie deshalb auf Sammelstellen in Ihrer Nähe, wie etwa beim Supermarkt, Discounter, Baumarkt, etc.

Plastik entsorgen? Wo geht das?

Bei Plastik kommt es auf die Größe des Gegenstands an. Ein Gartenstuhl beispielsweise sollte auf der lokalen Mülldeponie abgegeben werden und gehört nicht in die gelbe Tonne. Handelt es sich um mehrere oder größere Gegenstände aus Plastik kann der Sperrmüll gerufen werden. Als Faustregel gilt: Hat es den grünen Punkt auf der Verpackung, können Verbraucher das Plastik in der gelben Tonne entsorgen.

Die Altfahrzeuge

Illegale Müllentsorgung von Altfahrzeugen und Anhängern kostet viel Geld für die Gemeinden und Kommunen.Illegale Müllentsorgung von Altfahrzeugen und Anhängern kostet viel Geld für die Gemeinden und Kommunen.


Ein Altfahrzeug wird als solches bezeichnet, wenn grundlegende Bauteile wie der Motor oder die Achsen stark beschädigt sind. Akute Sicherheits- und Umweltgefahren an einem Auto sind außerdem Indizien für ein Altfahrzeug. Läuft Betriebsflüssigkeit aus, kann dies eine erhebliche Gefahr für die Umwelt sein.

Jährlich werden eine halbe Million Altfahrzeuge in Deutschland entsorgt. Die Müllentsorgung erfolgt in Deutschland in einem zweistufigen System. Zuerst wird das Fahrzeug „trocken gelegt“. Das bedeutet, dass ein Demontagebetrieb alle Betriebsflüssigkeiten wie Kältemittel, Motoröl, etc. entfernen. Zudem bauen Fachkräfte alle schadstoffhaltigen Bauteile wie die Starterbatterie aus. Der letzte Schritt ist das Schreddern. Etwa 97 Prozent der im Altfahrzeug enthaltenen Stoffe können recycelt werden.

Das Altfahrzeug kann in einem anerkannten Demontagebetrieb oder einer anerkannten Rücknahmestelle abgegeben werden. Dies ist meist kostenlos. In der Praxis bekommt der Fahrzeughalter noch ein wenig Geld für das Fahrzeug. Dies ist jedoch vom Fahrzeugzustand abhängig.

Der Elektroschrott

Elektronische Geräte enthalten viele gefährliche Stoffe, weshalb die Abfallentsorgung dieser schwer ist. Aus diesem Grund verfasste die Bundesregierung im Jahr 2005 das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Das Gesetz bestimmt, dass elektronische Gerätegetrennt vom Hausmüll erfasst werden müssen. Sie enthalten wichtige Metalle, die zu Sekundärrohstoffen recycelt werden.

Aus diesem Grund werden die Geräte getrennt gesammelt. Wo Sie diese abgeben können, erfahren Sie bei Ihrem lokalen Anbieter. Meist kann der Elektroschrott auf dem Recyclinghof abgegeben werden.

Der Sondermüll

Gefährliche Abfälle bzw. Abfallstoffe, die Gefährlichkeitsmerkmale aufweisen, wie es die EU nennt, definieren meist Giftmüll oder Sondermüll. Die Sondermüllentsorgung ist sehr schwierig, da die Substanzen gefährlich für die Umwelt sind.

Sondermüll besteht beispielsweise aus:

  • Farbresten
  • Pflanzenschutz– und Schädlingsbekämpfungsmittel
  • Motoröle
  • Altmedikamente
  • Altbatterien
  • Elektroschrott
  • Kühlschränke

Die Kommunen legen meist selbst fest, was sie unter Sondermüll oder Restmüll definieren. Wo dieser abgegeben werden kann, erfahren Sie also in ihrer Gemeinde, Kommune bzw. den örtlichen Reinigungsbetrieben. Die Kommunen richteten Sammelstellen für die Sondermüllentsorgung ein, bei denen Sie Ihren Sondermüll abgeben können.

Die Müllentsorgung von Sondermüll ist in Berlin beispielsweise für Privathaushalte kostenlos, wenn der Sondermüll unter 20 Kilogramm beträgt. Diese Informationen finden Sie auf der Internetseite Ihrer Stadt- bzw. Gemeindereinigung.

Illegale Müllentsorgung gefährdet nicht nur den Menschen, sondern auch die Tiere.Illegale Müllentsorgung gefährdet nicht nur den Menschen, sondern auch die Tiere.

Am besten ist es natürlich, den Müll ganz zu vermeiden. Hierbei sind jedoch auch die deutschen bzw. internationalen Betriebe angehalten. Immer noch werden Verpackungen produziert, die schadlos verwertet werden können. Wenn dies aber nicht möglich ist, kommt es darauf an, wie der angefallene Müll entsorgt wird. So müssen Städte und Kommune mehrere tausend Euro zahlen, um Kühlschränke aus dem Wald und Hundekot von den Straßen zu entfernen. Diese Kosten werden teilweise aus Steuergeldern finanziert.

So vermeiden Sie Abfall

Diese Tipps sind nicht vollständig, geben aber ein Bild von dem, was jeder gegen das steigende Müllaufkommen tun kann:

  • Plastiktüten vermeiden: Plastik ist ein Stoff, der nur sehr schwer von der Umwelt abgebaut werden kann. Dabei zersetzt er sich in immer kleinere Teilchen, welche Substanzen wie beispielsweise Weichmacher freisetzen. Diese Stoffe gelangen dann unter Umständen in das Grundwasser und schädigen Mensch und Tier. Kleine Plastikteile sind darüber hinaus sehr gefährlich für wild lebende Tiere. Sie verschlucken diese und sterben meist daran, da das Plastik zu inneren Verletzungen führen kann. Um dies zu vermeiden, können Verbraucher zu jedem Einkauf eine Einkaufstasche mitnehmen, anstatt eine neue Tüte zu kaufen. Außerdem empfiehlt sich ein Beutel aus Stoff oder ein stabiler Einkaufskorb.
  • >Mehrweg einkaufen: Nach Einführung des Pfandsystems im Jahr 2003 bedeutete für viele Verbraucher der Begriff Pfand gleich Mehrweg. Dennoch sind nicht alle Pfandflaschen auch Mehrweg-Flaschen. Mehrweg bedeutet, dass diese Flaschen noch bis zu 50-mal befüllt werden können. Um also überflüssigen Müll zu vermeiden, sollten Verbraucher auf die Mehrweg-Kennzeichnung achten.
  • Aufladbare Batterien nutzen: Diese Art von Batterien, auch Akkus genannt, können mehrmals aufgeladen werden. Damit sparen sie viele Batterien, die in der Zeit gekauft worden wären, ein.
  • Papierverbrauch einschränken: In der heutigen Zeit sind die Papierpreise sehr niedrig. Dies nehmen viele Personen bzw. Unternehmen zum Anlass, um mehrere Seiten pro Tag zu drucken. Um Müll zu vermeiden, sollte darüber nachgedacht werden, ob es ausgedruckt werden muss oder auch eine E-Mail mit den Daten genügt. Viele Drucker bieten in ihren Einstellungen eine Toner- bzw. Tintensparfunktion an. Außerdem ist es zu empfehlen, ein Blatt Papier beidseitig zu bedrucken bzw. die leere Rückseite für Notizen zu benutzen.
  • Möbel, Hausrat und Co. anbieten: Im täglichen Leben gehen Gegenstände kaputt. Meist werden sie einfach weggeworfen. Dennoch gibt es Recyclingbörsen oder Reparaturnetzwerke, welche kaputte Möbel, Fahrräder, etc. reparieren und anschließend an Second-Hand-Shops weitergeben.
  • Bewusster einkaufen: Abfälle können direkt beim Einkauf vermieden werden. Daher empfiehlt es sich, auf Siegel wie „Blauer Engel“ zu achten. Dieses informiert Verbraucher über wichtige Eigenschaften des Produkts. Meist lohnt es auch, teurere Produkte zu kaufen, da diese häufig langlebiger sind oder weniger Energie verbauchen.
  • Lebensmittel besser einteilen: Häufig landen ungeöffnete Lebensmittel in den Mülltonen der deutschen Privathaushalte. Um dies zu vermeiden, lohnt es sich, eine Einkaufsliste zu schreiben, welche dem Bedarf angepasst ist.
  • Brotdosen statt Alufolie verwenden: Eine Brotdose kann wiederverwendet werden, was bei der Alufolie in der Regel nicht der Fall ist. Außerdem benötigen Fabriken, welche Alufolie herstellen, viel Energie.

Ein erheblicher Teil des Mülls aus Privathaushalten ist der Biomüll. Dieser benötigt bei Anbau, Ernte, Transport, Einkauf und Beseitigung vom Abfall entweder Wasser, Energie oder Boden. Das Umweltbundesamt verglich die Zahlen des anfallenden Biomülls in Deutschland. Dabei kam heraus, dass der Anbau der Lebensmittel, die ein Mensch pro Jahr einkauft, ein halbes Fußballfeld für die Anbaufläche benötigt.

Außerdem benötigt die Landwirtschaft etwa 84 Badewannenfüllungen mit Wasser, um die Lebensmittel anzubauen. Und auch die CO2-Produktion ist erheblich. Ein Hin- und Rückflug von Frankfurt nach New York produziert die gleiche Anzahl an Kohlenstoffdioxid.

Doch nicht nur in den Privathaushalten fällt viel Lebensmittelabfall an. Der meiste Bioabfall wird in der Landwirtschaft verursacht. Aufgrund einiger europäischer Bestimmungen werden Lebensmittel noch vor dem Transport weggeschmissen, da sie angeblich mangelhaft sind. Um diesen Müll zu entsorgen, fallen etwa 5 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands an.

In den Privathaushalten werden pro Jahr etwa 430 Kilogramm Lebensmittel laut Umweltbundesamt eingekauft. Rund 17 Prozent, also 82 Kilogramm, so schätzt das Amt, werden zu früh entsorgt.

Bioabfälle können einfach vermieden werden. Herstellerfirmen geben dem Verbraucher mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum zwar eine Orientierung, dennoch ist der Wert nur das “mindeste” Datum bzw. der frühesteste Termin. Deshalb sollten sich Verbraucher auf ihre Sinne verlassen und nicht einfach wahllos Müll entsorgen. Achten Sie auf die richtige Lagerung der Nahrungsmittel beispielsweise im Kühlschrank.

Und sollte ein Produkt bald verderben, gibt es viele Internetseiten mit interessanten Rezepten, die sich auf die “Resteverwertung” spezialisiert haben. So können Sie mit den restlichen Produkten noch leckere Gerichte zubereiten. Sollten Sie in den Urlaub fahren oder länger nicht Zuhause sein, müssen Sie die restlichen Produkte nicht entsorgen. Auf sogenannten “Foodsharing”-Plattformen im Internet finden Sie Informationen, wie Sie Lebensmittel spenden können. In Berlin beispielsweise stehen derzeit drei Kühlschränke im Stadtgebiet, in die freiwillige Helfer jeden Tag Nahrungsmittel aus Supermärkten, Imbissen und Privathaushalten hineintun.

Waren aus der Region sind laut Umweltbundesamt besser für die CO2-Bilanz. Das liegt daran, dass Waren aus Übersee Kohlenstoffdioxid beim Transport ausstoßen. Fleisch benötigt in der Produktion mehr klimaschädliches CO2 sowie Wasser. Deshalb sollte öfter auf Gemüse und Obst zurückgegriffen werden.

Die Entsorgungskosten

Sperriger oder gefährlicher Müll kann Entsorgungskosten verursachen.Sperriger oder gefährlicher Müll kann Entsorgungskosten verursachen.

Die Preisunterschiede für Gewerbe und Privathaushalte sind sehr groß. Meist liegt dies an der zu entsorgenden Menge des Abfalls. Möchte eine Privatperson Sperrmüll entsorgen und bringt sie selbst zu einem Entsorgungsbetrieb, kostet dies in der Regel 5 Euro unter 50 Kilogramm. Wer einen Entsorgungscontainer bestellt, muss mehr bezahlen. Doch auch hier lohnt es sich, Preise zu vergleichen, da es große Unterschiede in den Städten und Gemeinden gibt.

Die Müllcontainer-Preise berechnen sich meist pro angefangenen Kubikmeter. Für Sperrmüll beträgt dieser etwa 50 Euro. Um die Entsorgungskosten niedrig zu halten, haben viele Städte und Gemeinden bereits ein Schadstoffmobil eingerichtet, bei denen auch Sondermüll entsorgt werden kann.

Illegale Abfallentsorgung

Ein Teil der Bevölkerung möchte die verlangten Preise nicht zahlen oder ist einfach zu bequem, um bis zum Recyclinghof zu fahren. Aus diesem Grund landen mehrere Millionen Tonnen an illegalem Müll auf deutschen Straßen oder in den Wäldern. Die Umwelt kann viele Stoffe nicht so schnell abbauen. Manchmal gelangen giftige Stoffe in das Grundwasser und können so die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen.

Um das Verhalten der Menschen zu ändern, wurden Bußgelder für die illegale Abfallentsorgung eingeführt. Diese variieren von Bundesland zu Bundesland. Wer beispielsweise in Bayern einen Lkw oder Anhänger stehen lässt und nicht entsorgt, kann bis zu 8.000 Euro dafür zahlen. In Sachsen kostet das Ablagern von Klärschlamm über 5 Kubikmetern bis zu 25.000 Euro.

Wie oft stellt man den Müll raus?

Wie oft kann ich meine Restabfalltonne leeren lassen? Die Sammlung von Restabfällen erfolgt im 14-täglichen Rhythmus. Sie können also alle 2 Wochen Ihren Restabfallbehälter bereitstellen.

Wird Müll neben der Tonne mitgenommen?

Wer seinen Müll einfach in einem haushaltsüblichen Müllbeutel oder in irgendeinem verfügbaren Behältnis neben die Tonnen stellt, muss damit rechnen, dass dieser ebenfalls nicht mitgenommen wird, denn das ist verboten. Dabei geht es aber mehr um die Behältnisse als um den Müll selbst.

Was darf man in den Restmüll werfen NÖ?

Was gehört in die Restmülltonne?.
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