Wie oft kann man Kartoffeln auf die gleiche Stelle Pflanzen?

Kartoffeln aus dem eigenen Garten – da weckt schon das Pflanzen der Saatkartoffeln die Vorfreude auf die frische Knolle. Große Vorkenntnisse werden nicht benötigt, um Kartoffeln zu pflanzen. Die notwendigen Arbeiten sind gut zu bewältigen und jedes Jahr aufs Neue wird mit Spannung die Ernte erwartet.

Wie oft kann man Kartoffeln auf die gleiche Stelle Pflanzen?

Platz für den Kartoffelacker

Ein Beet in sonniger Lage mit einem lehmigen oder sandigen Boden ist ideal für den Kartoffelanbau. Geeignet sind auch alle anderen Böden, schwere Böden kann man z.Bsp. mit Sand auflockern. Ob Du gleich den ganzen Garten umgräbst oder eher ein kleineres Beet anlegst, hängt davon ab, welche Kartoffelmenge Du anbauen willst.

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In einer 3m langen Zeile haben 10 Saatkartoffeln Platz bei einem Abstand von 30 cm. Legst Du im Abstand von 60 cm eine zweite Zeile an, macht das 20 Saatkartoffeln. Die Erntemenge beträgt ungefähr das Zehnfache.

Vorbereitung des Beetes

Ist der Standort gewählt, beginnst Du im Herbst mit dem tiefen Umgraben des Kartoffelbeetes für das nächste Jahr. Auf die groben Erdschollen bringst Du Mist auf und lässt das Ganze den Winter über liegen.

Im Frühjahr zerkleinerst Du die Schollen mit einem Grubber und arbeitest dabei den restlichen Mist unter.
Hast Du alles glatt geharkt, ziehst Du Furchen im Abstand von 60 cm.

Einhaltung der Fruchtfolge

Willst Du mit dem Kartoffelanbau jedes Jahr optimale Erträge erzielen, hast Du die Wahl zwischen einer kontinuierlichen Düngung mit Mineraldünger oder der Einhaltung der Fruchtfolge.

Die Fruchtfolge, insbesondere in der VIerfelderwirtschaft, nutzt die Nährstoffe im Boden optimal aus, schützt vor einer Überdüngung und erhält auf natürliche Weise die Ertragskraft des Bodens. Dazu benötigst Du vier Beete, auf denen Du Gemüse abwechselnd anbaust.

Für den Anbau der Kartoffel bedeutet das:

  • Im 1. Jahr werden Kartoffeln angebaut. Sie sind Starkzehrer und laugen den Boden aus.
  • Im 2. Jahr folgen Mittelzehrer, z.Bsp: Möhren, Spinat und Salat.
  • Im 3. Jahr reichen die Nährstoffe noch für Schwachzehrer aus wie Zwiebeln, Bohnen und Kräuter.
  • Brachliegen oder Gründüngung im 4. Jahr mit Wicken, Klee oder Lupinen

Beetwechsel als Schutz vor Krankheiten

Krankheitserreger können im Boden überwintern und im nächsten Jahr erneut auf die Knollen übergehen, vor allem wenn nicht geerntete Knollen im Boden bleiben. Deshalb ist es ungünstig, Kartoffeln zwei Jahre hintereinander auf dem gleichen Beet anzubauen.

Beetnachbarn

Bei der Bebauung Deiner Gartenbeete solltest Du außerdem auf eine ausgeglichene Mischkultur achten. Nebeneinander wachsende Pflanzen teilen sich Boden und Nährstoffe und brauchen Platz, um Wurzeln und Blätter auszubreiten. Deshalb solltest Du rund um die Kartoffel solche Pflanzen anbauen, die mit ihnen harmonieren.

  • gute Nachbarn: Bohnen, Kohl, Kohlrabi, Spinat, Tagetes
  • schlechte Nachbarn: Tomaten, Gurken, Zucchini, Erbsen, Sellerie, Kürbis

Tipps & Tricks

Die Führung eines Gartenbuches erleichtert Dir das Einhalten der Fruchtfolge. Hier notierst Du jedes Jahr, welches Gemüse Du auf welchem Beet angebaut hast.

Kann mich denn nicht mal jemand zurückhalten? Am vergangenen Wochenende habe ich Kartoffeln gepflanzt. Ich hoffe, ich verbringe jetzt nicht die Zeit bis zu den Eisheiligen damit, ständig Frostschutz-Planen durch den Garten zu schleifen. Natürlich habe ich vor dem Pflanzen erst mal in den einschlägigen Foren nachgeschaut, wie weit meine Hobbygärtner-Kollegen mit ihren Kartoffeln sind. Dabei sind mir einige Kartoffel-Pflanz-Mythen aufgefallen, zu denen ich einfach mal etwas schreiben muss:

Speisekartoffeln auspflanzen

Immer wieder musste ich lesen, dass es völlig problemlos ist, sich einfach ein paar Speisekartoffeln aus der Vorratskiste zu nehmen und die dann auszupflanzen. Mal im Ernst, was soll sowas bringen? Wir haben bei unserem Raiffeisenmarkt in Fischerhude für 12,5 Kilogramm zertifiziertes Pflanzgut (Sorten Belana und Laura) 15 Euro bezahlt. Dafür haben wir Kartoffeln aus Beständen bekommen, die auf nematodenfreien Standorten gewachsen sind und die über ihre gesamte Vegetationsperiode hinweg immer wieder auf Viruserkrankungen und Blattläuse (Hauptüberträger von Kartoffel-Viren) überprüft wurden. Es ist doch wirklich nicht einzusehen, wieso man sich bei einer derartig geringen Preisdifferenz ungeprüftes und wahrscheinlich mit Nematoden behaftetes Pflanzgut in den Garten legen sollte.

Später Pflanzzeitpunkt

Zugegeben, mit unserer Pflanzaktion (keine Frühkartoffeln) sind wir in diesem Jahr etwas früh dran. Andererseits finde ich einen Termin nach den Eisheiligen – wie es mehrfach geraten wurde – sehr spät. Klar, man muss bis Mitte Mai noch mit Bodenfrösten rechnen, aber richtig späte Bodenfröste kommen (zumindest hier bei uns) sehr selten vor. Die Kartoffel ist zwar frostempfindlich, aber sie liegt doch geschützt in ihrem Damm und vorgekeimte Kartoffeln wachsen dort sogar noch bei einer Temperatur von zwei Grad weiter. Sollte tatsächlich die Gefahr von nächtlichen Bodenfrösten bestehen, muss man die Kartoffeln eben noch etwas anhäufeln oder sogar mit einer Folie abdecken. Wenn doch einmal oberirdische Teile abfrieren, dann verzögert das natürlich die Entwicklung der Kartoffel, gewöhnlich wird sie aber sofort beginnen, neue Blätter auszutreiben.

Große Kartoffeln durchschneiden

Oh Mann, da hat man eine wunderbar gesunde und unverletzte Kartoffelknolle, und dann schneidet man sie in der Mitte durch und schafft eine riesige Eintrittsöffnung für alle möglichen Krankheitserreger. Ich würde eine Pflanzknolle wirklich nur durchschneiden, wenn ich mit der anderen Hälfte meine gesamte Familie vor einem qualvollen Hungertod retten könnte.

Da übergroße Pflanzknollen nicht wesentlich viel mehr Ertrag bilden als durchschnittliche Knollen, kann es natürlich sinnvoll sein, schon beim Kauf der Pflanzkartoffeln etwas auf die Größe der Knollen zu achten. Einzelnen größeren Knollen kann man dann einen etwas größeren Pflanzenabstand gewähren.

Keime abbrechen

An mehreren Stellen habe ich gelesen, dass man immer nur drei Keime stehen lassen soll, den Rest soll man einfach abbrechen. Auch mit dem Abbrechen der Keime hinterlässt man eine offene Wunde, die Krankheitserreger gerne nutzen werden, um sich über die Kartoffel her zu machen.

Anstatt Keime abzubrechen sollte man lieber versuchen die Anzahl der Keime durch optimales Vorkeimen der Kartoffeln etwas zu steuern. Die Reaktion der Kartoffeln auf das Abbrechen von Keimen scheint allerdings sortenabhängig zu sein. Erste Versuche bei der Landwirtschaftskammer NRW (unten auf der Seite) legen zumindest die Vermutung nahe, dass die Sorte Belana das Abbrechen der Keime wesentlich besser verkraftet (oder sogar honoriert) als zum Beispiel die Sorte Laura.

Wie oft kann man Kartoffeln hintereinander anbauen?

Kartoffeln pflanzen: Abstand und Tiefe Kartoffeln sollten nur alle vier Jahre an derselben Stelle im Beet wachsen. So wird die Gefahr von Krankheiten reduziert. Gepflanzt wird in einem Abstand von 30 bis 35 Zentimetern. Der Reihenabstand im von Unkraut befreiten Beet sollte etwa 70 bis 80 Zentimeter betragen.

Kann man Kartoffeln zweimal auf die gleiche Stelle Pflanzen?

Auch mit sich selbst ist die Kartoffel nicht gut verträglich: Mindestens vier Jahre sollten vergehen, bis auf dem gleichen Stück Beet erneut Kartoffeln angebaut werden, ansonsten können Schaderreger, die im Boden überwinterten, die neuen Pflanzen zerstören.

Kann man Kartoffeln nach Kartoffeln Pflanzen?

Weil Kartoffeln als Starkzehrer den Boden stark auslaugen, sollten nach der Ernte nicht erneut Kartoffeln gesät werden. Durch den hohen Nährstoffbedarf vermindert sich während der Erst-Aussaat auch die Bodenstruktur, sodass eine zweite Aussaat geringe Chancen auf ein kräftiges Wachstum verspricht.

Was nach Kartoffeln Pflanzen im gleichen Jahr?

Kartoffeln selber sollte man nur alle vier Jahre an die gleiche Stelle setzen. Sie sind Starkzehrer, daher sollte die Folgekultur ein Mittel- bzw..
Bohnen und Erbsen..
Endividen und andere Salate..
Erdbeeren..
Feldsalat..
Knoblauch..
Kohl, bspw. ... .
Lauch..
Mangold und Spinat..