Wie viel geld sollte man auf dem konto haben

Die Autoinspektion wird teurer als gedacht, die Waschmaschine gibt ihren Geist auf oder eine andere Notsituation steht an: Gut, dass Sie Geld gespart haben für solche Momente. Das haben Sie doch, oder?

Für die Rente wird gespart, für die Klassenfahrt der Kinder, für ein neues Auto oder für den Urlaub: Geld auf die hohe Kante zu legen, fällt nicht leicht. Entweder ist schlichtweg nicht genug Geld da, um es zu sparen. Oder aber das Sparen an sich ist eine Belastung. Warum Geld in den Sparstrumpf stecken, wenn man es auch heute ausgeben kann.

In der Coronakrise haben die Deutschen so viel gespart wie noch nie. Das private Vermögen ist auf unglaubliche 7,1 Billionen Euro angestiegen, ein absoluter Rekordwert. Laut der DZ Bank haben die Deutschen im Pandemiejahr 2020 rund 393 Milliarden Euro gespart. Berechnungen zeigen, dass von 100 Euro verfügbarem Einkommen 17 Euro zurückgelegt werden. 

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Grund für das erhöhte Sparaufkommen ist aber nicht vorausschauende Planung, sondern Unsicherheit. Kurzarbeit, Einkommenseinbußen oder sogar Verlustangst beim Job: All diese Sorgen ließen das Sparschwein anschwellen. 

Notgroschen: So viel sollten Sie sparen

Dabei soll eigentlich nur für den Notfall vorgesorgt werden. Doch wie viel Geld sollte man für kaputte Haushaltsgeräte oder die Autoreparatur in der Hinterhand haben?

Wie viel Geld als Notgroschen  gespart werden sollte, ist nicht einfach zu beantworten. Auch Profis geben unterschiedliche Auskünfte. Einige Experten empfehlen einem Singlehaushalt, mindestens drei, besser sechs verfügbare Monatsnettogehälter zu sparen. Bei voll berufstätigen Paaren sollten drei Monatseinkommen gespart werden. Andere Banker setzen eine fixe Summe, meist 10.000 Euro an, um die Höhe des Notgroschens zu beziffern.

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Wichtig ist, im Vorfeld zu wissen, welche Funktion der Notgroschen haben soll. Wird das Sparschwein regelmäßig geplündert, für Urlaube oder einen neuen Laptop, ist es kein richtiger Notfallfonds, der nur in Krisenzeiten helfen soll. Die unterschiedlichen Funktionen des Ersparten sollten getrennt werden. Den Notgroschen parkt man am besten auf einem Extra-Konto, gerne auch nicht bei der üblichen Bank, um das Geld gar nicht erst in Griffweite zu haben. Um eine Idee zu haben, wie viele Euros gespart werden sollen, ist ein Haushaltsbuch hilfreich, das genau zeigt, wofür Geld ausgegeben wird und wie viel im Monat reinkommt. Denn: Ein nicht unerheblicher Teil des Nettoeinkommens wird für Kleinkram ausgegeben. 

Wie viel Geld sollten Sie jetzt schon auf der hohen Kante haben, damit Sie später Ihren Lebensstandard halten können? Eine Untersuchung kommt zu diesen Ergebnissen.

Wie lässt sich der eigene Lebensstandard bis zur Rente halten? Und wieviel Geld* müsste man dafür im Monat sparen? Diesen Fragen ist die Geldanlage-Plattform „Weltsparen“ nachgegangen. Die Experten haben dafür nach eigenen Angaben anhand der Durchschnittsgehälter verschiedener Altersklassen deren voraussichtliche Rentenlücke analysiert und ermittelt, wieviel Erspartes 30- bis 60-Jährige bereits heute auf der hohen Kante haben sollten.

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Als Hinweis zu der Berechnung heißt es unter anderem: „Das Nettogehalt aller Altersstufen wurde für eine bessere Vergleichbarkeit anhand folgender Annahmen berechnet: unverheiratet, keine Kinder, Steuerklasse 1, wohnhaft in einem alten Bundesland, gesetzlich pflichtversichert, zahlt Kirchensteuer.“ Und weiter: „Eine heute 30- bis 60-jährige Person hat mit 67 voraussichtlich einen höheren Lebensstandard und wird dementsprechend mehr Geld benötigen. Die zu schließende Lücke wird damit noch größer.“ Zur Vereinfachung werde bei der Berechnung davon ausgegangen, dass der „jeweilige aktuelle Lebensstandard im Alter gehalten“ werden soll. Hier einige der in der Untersuchung genannten Ergebnisse:

So viel Geld sollten Sie mit 30 Jahren bereits gespart haben

Die 30-Jährigen werden bei der Berechnung als Erstes genannt. Zugrunde liege der Untersuchung ein durchschnittliches Einkommen der 30-Jährigen, das laut einer Studie von Gehalt.de, bei 45.213 Euro pro Jahr liege, heißt es in der Mitteilung. Das entspreche einem monatlichen Nettogehalt von 2.319 Euro und ergebe einen gesetzlichen Rentenanspruch für eine unverheiratete Person ohne Kinder von rund 1.400 Euro pro Monat. „Damit fehlen im Schnitt monatlich über 900 Euro, um im Alter den heutigen Lebensstandard eines 30-Jährigen halten zu können. Bei 15 Jahren Rentenbezug fehlen im Alter hochgerechnet 165.000 Euro unter Berücksichtigung der Inflation.“

Viele Finanzexperten würden empfehlen, mindestens zehn Prozent des Einkommens zu sparen, heißt es in der Mitteilung. Das seien somit „bei heute 30-Jährigen bis zum Renteneintritt“ rund 125.000 Euro - Gehaltssprünge inklusive. Das Fazit der Experten: „Das bedeutet, auf dem Konto eines 30-Jährigen sollten sich heute bereits rund 40.000 Euro befinden, um die verbleibende Lücke zu schließen.“ Dabei seien noch nicht die Einkommenssteigerungen bis Renteneintritt berücksichtigt worden, die diese Lücke noch vergrößern würden.

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So viel Geld sollten Sie mit 40 Jahren bereits gespart haben

Bei heute 40-Jährigen sieht die Rechnung unter bestimmten Annahmen so aus: „40-Jährige verdienen in Deutschland derzeit im Schnitt 55.627 Euro, also circa 2.723 Euro netto im Monat“, heißt es in der Mitteilung. Die daraus resultierende gesetzliche Rente liege, gemäß aktuellen Prognosen, später einmal bei rund 1.650 Euro monatlich. Um den aktuellen Lebensstandard eines 40-Jährigen halten zu können, würden somit bei Renteneintritt im Schnitt 1.070 Euro pro Monat fehlen, so die Beispielrechnung. „Bei 15 Jahren Rentenbezug, unter Berücksichtigung der Inflation, macht das im Alter insgesamt 190.000 Euro an fehlendem Kapital.“

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Die Experten haben berechnet: Wer mit 40 Jahren ab sofort und bis zum Renteneintritt zehn Prozent des Nettoeinkommens spare, könne zwar „noch rund 95.000 Euro“ ansparen. Davon einmal abgesehen bedeutet das der Beispielrechnung zufolge immer noch: „Es bleibt dennoch eine Lücke von 95.000 Euro. Das bedeutet, eine 40-jährige Person sollte bereits jetzt 95.000 Euro für die Altersvorsorge auf dem Konto haben. Auch hier seien die Einkommenssteigerungen bis zum Renteneintritt noch nicht berücksichtigt.

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So viel Geld sollten Sie mit 50 und 60 bereits gespart haben

Bei einem Alter von 50 Jahren gehen die Experten in ihrer Untersuchung von einem durchschnittlichen Einkommen von 58.121 Euro brutto im Jahr und somit einem Monatsnetto von 2.826 Euro auf dem Konto aus. Die gesetzliche Rente würde bei etwa 1.700 Euro im Monat liegen. „Es ergibt sich ein für heute 50-Jährige im Ruhestand ein Minus von 1.130 Euro monatlich zum aktuell verfügbaren Budget. Bei 15 Jahren Rentenbezug, unter Berücksichtigung der Inflation, fehlen im Alter insgesamt 193.000 Euro.“ Weiter heißt es in der Mitteilung jedoch auch: „Werden ab sofort und bis zum Renteneintritt monatlich zehn Prozent des jeweiligen Nettogehalts für die finanzielle Absicherung gespart, können noch 61.000 Euro angespart werden.“ Das Fazit der Experten: „50-Jährige sollten demnach zu diesem Zeitpunkt also bereits mindestens 132.000 Euro für das Alter auf dem Konto haben.“ Auch hier sei zu beachten, „dass Gehaltssteigerungen die Rentenlücke vergrößern“.

Wieviel Geld sollte man der Untersuchung zufolge dann mit 60 Jahren gespart haben? „Das monatliche Einkommen 60-Jähriger liegt durchschnittlich bei 2.845 netto bei einem Jahresgehalt von 58.658 Euro“, so die Grundannahme laut der Mitteilung. Bei einem unveränderten Verdienst entstehe daraus ein Rentenanspruch von rund 1.700 Euro. Die Lücke zwischen bisherigen Einkommen und bisherigen Lebensstandard betrage 1.145 Euro monatlich, rechnen die Experten vor. „Bei einer 15-jährigen Rentenzeit ergibt das eine Rentenlücke von insgesamt 190.000 Euro. Wenn ab sofort, und bis zum Renteneintritt mit 67, zehn Prozent des Nettoeinkommens gespart werden, können noch rund 27.000 Euro beiseite gelegt werden.“ Fazit: „Wer im Alter nicht knausern möchte, sollte heute als 60-jährige Person bereits 163.000 Euro angespart haben.“ (ahu) *merkur.de ist Teil des Ippen-Zentral-Netzwerks.

Zur Methode:

Die Berechnungen basieren laut der Mitteilung auf einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 81 Jahren von Männern und Frauen. Im Durchschnitt betrage die Rentenzeit und Zeit mit Rentenlücke davon ausgehend 14 bis 15 Jahre. „Die angegebene Rentenlücke wurde mithilfe des fairr-Cockpits unter der Annahme eines Berufseinstiegs mit 25, einem Renteneintrittsalter von 67 und einem Rentenbezug bis 81 Jahren berechnet“, heißt es weiter in der Mitteilung. „Das fairr-Cockpit ist ein Online-Rentenrechner zur Berechnung der Rentenprognose. Die Daten wurden am 23.07.2020 erhoben." Die Rentenprognose berücksichtige Steuern und die Inflation, sie gehe davon aus, dass das Gehalt proportional steigt.

Wie viel Geld hat man mit 30?

Als Minimum sollte jeder mit 30 genug Geld gespart haben, um 4 Monatsausgaben zu decken. Gibt man 1800€ pro Monat aus, ist das ein Notgroschen von 7200€. Wer zu den oberen 50% der 30-Jährigen Deutschen gehören möchte, muss bereits 17.800€ gespart haben.

Wie viel Geld sollte man als Rücklage haben?

Rücklagen bilden: 3 Monatsgehälter als Notgroschen Als Faustregel für eine finanzielle Rücklage empfehlen wir 3 Monatsgehälter – netto. So kannst Du zum Beispiel größere Anschaffungen, Reparaturen, die Überbrückungszeit bei einem Jobverlust oder Kosten für Krankheitsfälle problemlos bewerkstelligen.

Wie viel Geld hat man mit 25?

Beispielsweise mit dem Durchschnittsvermögen. Eine Auswertung des Portals finanzen100.net hat im Jahre 2017 ergeben, dass die unter 25-Jährigen durchschnittlich rund 4.600 Euro besaßen. Wohingegen die Altersgruppe 25 bis 34 21.570 Euro, die nächsten Altersgruppe 61.340 und über 110.200 Euro besaßen.

Warum sollte man nicht viel Geld auf dem Konto haben?

Das große Problem dabei: Die niedrigen Zinsen machen eine Geldanlage auf dem Girokonto wenig lukrativ – meist verliert das Geld der Sparer dort durch Inflation und Teuerung stärker an Wert, als die Zinsen es ausgleichen können. Die meisten Banken berechnen zudem bei hohen Kontoguthaben auch ein Verwahrentgelt.