Kann man einfach so aufhören zu stillen?

Wie lange Mütter ihre Babys stillen, ist sehr unterschiedlich: Einige hören nach wenigen Wochen auf, andere später. Wann der beste Zeitpunkt für die Entwöhnung ist und wie das Abstillen gelingen kann.

Kann man einfach so aufhören zu stillen?

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Muttermilch: Superfood für Babys

Muttermilch ist die optimale Nahrung für den Säugling. Denn es enthält alle wichtigen Nährstoffe, die das Baby in den ersten Monaten benötigt: Es schützt das Neugeborene vor Infekten und senkt das Risiko für Allergien und Asthma. Auch Mütter profitieren: So verringert sich bei ihnen das Risiko für Gebärmutter- und Eierstockkrebs. Zudem stärkt Stillen die Bindung zwischen Mutter und Kind und schafft eine wichtige Vertrauensbasis für den Start ins Leben. 

Wann abstillen? Den besten Zeitpunkt bestimmen Sie und Ihr Kind

Die meisten Mütter nehmen sich vor, ihr Baby zu stillen. Bei den einen klappt es von Anfang an nicht so recht – Ursache dafür können Krankheit oder Brustschmerzen sein. Bei anderen Frauen kann Stillen auch zu Stress führen – denn ein Neugeborenes hält frisch gebackene Eltern besonders in der Anfangszeit ganz schön auf Trab. Da ist es wichtig, erstmal einen Rhythmus für den neuen Alltag zu finden. Auch an das Stillen müssen sich Mütter erstmal gewöhnen. 

Irgendwann steht jede Stillende vor der Entscheidung, wann sie abstillen sollte. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, Babys für sechs Monate voll zu stillen, danach mit Beikost anzufangen und bis zum Alter von zwei Jahren Muttermilch ergänzend zu geben. Laut der Nationalen Stillkommission beenden die Hälfte der stillenden Mütter nach etwa sechs Monaten die Stillzeit. Etwa 90 Prozent geben direkt nach der Geburt die Brust. Nach zwei Monaten sind es noch 70 Prozent und nach einem halben Jahr stillen zwischen 40 und 50 Prozent der Mütter ihr Baby. Die Empfehlungen von deutschen und europäischen Instituten und Behörden können Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts gebündelt nachlesen. 

Gründe fürs Abstillen gibt es viele. Der richtige Zeitpunkt könnte sein, wenn …

… Sie wieder arbeiten gehen (müssen),

… Ihr Kind Kaubewegungen nachahmt und Interesse an Lebensmitteln zeigt,

… Ihr Baby zahnt,

… nicht mehr viel Interesse an der Brust zeigt,

… Sie wissen, dass Sie bald länger nicht stillen können, zum Beispiel durch einen Krankenhausaufenthalt,

… wenn Sie einfach das Bedürfnis spüren, nicht mehr stillen zu wollen.

Wie lange Sie ihr Baby stillen, ist Ihnen überlassen. Schauen Sie, was sich gut und richtig anfühlt und wenden Sie sich bei Fragen gerne an eine Stillberaterin.

Welche Leistungen bietet die AOK vor, während und nach der Geburt an?

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Schnell oder langsam abstillen: Diese Abstill-Methoden gibt es

Natürlich, langsam und plötzlich – es gibt drei Arten, wie das Baby sich von der Brust entwöhnt:

1. Natürliches Abstillen:

Bedeutet, dass Mütter auf den Zeitpunkt keinen Einfluss nehmen, sondern ihr Baby das Ende bestimmen lassen. Bei dieser sanften Methode möchten einige Kinder ein Jahr gestillt werden, andere bis zu drei Jahren. Nach und nach verringert sich so auch die Milchproduktion.

2. Langsames Abstillen:

Bedeutet, dass die Mutter den Zeitpunkt der Brustentwöhnung bestimmt. Dafür ist eine gute Vorbereitung wichtig. Über längere Zeit reduziert die Mutter das Stillen und ersetzt die Milchmahlzeiten nach und nach mit Beikost – bis das Baby drei vollwertige Mahlzeiten zu sich nimmt.

3. Plötzliches Abstillen:

Ist meistens nicht geplant und gewollt, aber notwendig, wenn die Mutter beispielsweise erkrankt und das Stillen unmöglich ist. Wer abrupt aufhört, sollte sich an eine Hebamme wenden, da diese Abstill-Methode zu Problemen beim Baby führen kann, sowohl körperlich als auch emotional. Alternativ können sich betroffene Frauen auch an eine Stillberaterin wenden.

Abstillen: Wie entwöhne ich mein Kind von der Brust?

Kann man einfach so aufhören zu stillen?

Stillen versorgt das Kind nicht nur mit Muttermilch, es stärkt auch sein Urvertrauen.

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Vor dem sechsten Monat sollen Sie möglichst nur abstillen, wenn es gesundheitlich nicht anders geht. Denn an der Brust Muttermilch zu saugen, ist für Babys das gesündeste und natürlichste der Welt – und stärkt sie fürs Leben. Stillen Sie vor dem sechsten Monat ab, füttern Sie Ihr Kind bis zur Vollendung des vierten Monats mit Mutter- oder Ersatzmilch im Fläschchen – gerne im Wechsel mit der Brust, damit sich Ihr Baby an die Flaschennahrung gewöhnen kann. Bitten Sie Ihren Partner, auch mal das Fläschchen zu geben. Denn Babys riechen die Milch der Mutter, wenn sie in der Nähe ist. Frühestens mit Beginn des fünften Monats können Sie Beikost einführen – auch das nur allmählich. Am besten beginnen Sie, die Milchmahlzeit zum Mittag schrittweise durch Babybrei zu ersetzen. Wie das geht, erfahren Sie hier. 

Kann ich sofort aufhören zu stillen?

Den idealen Zeitpunkt, um mit dem Stillen aufzuhören gibt es nicht. Allerdings empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ersten sechs Lebensmonate ausschließlich zu stillen. Ist dein Kind 6 Monate alt, kann es mit Veränderungen seiner Ernährung insgesamt besser umgehen.

Was passiert wenn man aufhört zu stillen?

Wenn die Brust nicht entleert wird, wird die zurückgebliebene Milch wieder in die Blutbahn aufgenommen und vom Körper verstoffwechselt. Die Milchdrüsen bilden sich langsam zurück, bleiben aber für mindestens einen Monat teilweise funktionsfähig.

Wie kann ich ganz schnell Abstillen?

Pumpen Sie wenn möglich nicht ab, denn das regt die Milchbildung an. Brust kühlen: Dafür eignet sich am besten ein Kühlpad, umwickelt mit einem Stofftuch. Kühlen verringert die Milchproduktion. Kräutertee: Frischer Salbei- oder Pfefferminztee helfen, das Abstillen zu unterstützen.

Wie schnell darf man Abstillen?

Perfekter Zeitpunkt zum Abstillen Den Zeitpunkt zum Abstillen bestimmen Sie und Ihr Baby. Einen festen Zeitpunkt zum Abstillen gibt es nicht. Manche Kinder wollen länger gestillt werden, als die Mutter dies vorhat. Aber auch die persönlichen Bedürfnisse sollten hier den Ausschlag geben.