Wie lange darf man hecken schneiden

  • Hecken und Büsche
  • Wallhecken (Erd- und Steinwälle, die von Gehölz bewachsen sind)
  • Sträucher und Gebüsche mit einem kleinen Stamm
  • Röhricht und Schilfrohr
  • lebende Zäune (Weidezaun, Kirschlorbeeren, kleine Fichten, die als Sichtschutz dienen)

Für Haus- oder Kleingärten gibt es Ausnahmen, allerdings sollten Sie dabei ebenfalls den Tierschutz beachten (§ 39 Bundesnaturschutzgesetz). Haben sich Tiere in den Pflanzen bereits einen Nistplatz gesucht, dürfen Sie auch hier keinen Heckenschnitt durchführen.

Warum ist das Heckenschneiden verboten?

Durch das Gesetz sollen vor allem die Brut- und Niststätten vieler Tiere wie beispielsweise heimischer Vögel und Insekten geschützt werden. Aufgrund der veränderten Landwirtschaft gibt es nur noch wenige natürliche Brutstätten, die ihnen entsprechenden Schutz vor Feinden und der Umwelt bieten. Die Tiere haben es zunehmend schwer, geeignete Plätze zu finden. Es ist also wichtig, auch als Hobbygärtner, die Nistplätze auf privatem Gelände ausreichend zu schonen und zu schützen.

Was passiert bei einem Verstoß?

Ein Verstoß gegen das Gesetz gilt als Ordnungswidrigkeit und wird entsprechend geahndet. Die Höhe des Bußgelds ist von Bundesland zu Bundesland verschieden und auch von der Höhe der Hecke abhängig. So können für das Beschädigen oder Beseitigen einer Hecke in entsprechenden Gebieten teilweise bis zu 15.000 Euro fällig werden. In Mecklenburg-Vorpommern droht sogar eine Strafe von bis zu 100.000 Euro.

Welche Arbeiten sind erlaubt?

Auch wenn die Vorgaben im BNatSchG sehr streng sind, ist ein schonender Pflege- und Formschnitt im Frühling und Sommer gestattet. Allerdings nur, wenn es der Pflanze und ihrem Wachstum zugute kommt und Sie dadurch unerwünschten Wildwuchs eindämmen. Das bedeutet beispielsweise, dass Sie Sträucher und Hecken zurückschneiden dürfen, wenn Sie dadurch die Verkehrssicherungspflicht bewahren. Ragen also die Äste auf den Gehweg oder die Fahrbahn und werden dadurch Verkehrsteilnehmer gefährdet, dürfen Sie zur Schere greifen.

Zur Verkehrssicherungspflicht zählt ebenfalls das Beseitigen von Schäden durch Stürme und andere Witterungsbedingungen. Droht durch ein abgeknicktes oder herausgerissenes Pflanzenteil eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer oder Anwohner, muss also ein Heckenschnitt durchgeführt werden.

Ebenfalls gestattet ist der Pflegeschnitt für Obstbäume und -gehölze. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Sie darauf achten, Nist- und Brutstätten von Vögeln und Insekten durch Ihre Arbeiten nicht zu stören oder gar zu gefährden.

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Darüber hinaus dürfen teilweise naturnahe Hecken, wie beispielsweise Schwarzer Holunder oder Hagebutte, auch zwischen März und September geschnitten werden. Achten Sie auch hier auf das Tierwohl.

Sollten Sie vorsorglich zur Schere greifen?

Das Gesetz bedeutet nicht, dass Sie Ihre Hecken vorsorglich – also vor dem 1. März – entsprechend stark stutzen, zurückschneiden oder gar roden müssen, damit Sie die in den Nachbarrechtsgesetzen der Bundesländer bestimmte Maximalhöhen für Hecken, Sträucher und Sichtschutze einhalten. Das entschied das Landgericht Freiburg (Az.: 3 S 171/16) in einem Urteil. Zudem sei das Wachstum der Pflanze nicht vorhersagbar, sodass ein vorsorglicher Schnitt nicht praktikabel sei.

Bußgeldkatalog für unerlaubtes oder untersagtes Beseitigen oder Beschädigen von Hecken der einzelnen Bundesländer in Naturschutzgebieten und geschützten Wäldern

Bundes­landbis 10 mbis 100 mü­ber 100 m
Baden-Würt­tem­berg keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.
Bayern 50 - 1.000 € 250 - 5.000 € 1.000 - 15.000 €
Berlin keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.
Branden­burg 50 - 1.000 € 250 - 4.000 € ab 1.000 €
Bremen 50 - 500 € 250 - 2.000 € 1.000 - 7.500 €
Hamburg keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.
Hessen keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.
Mecklen­burg-Vorpom­mern 100 - 1.000 € 500 - 4.000 € 3.000 - 100.000 €
Nieder­sachsen 50 - 2.500 € 250 - 12.500 € 500 - 25.000 €
Nordrhein-West­falen 40 - 750 € 200 - 3.000 € 750 - 12.500 €
Rhein­land-Pfalz 51,13 - 511,29 € 102,26 - 1.533,88 €1 255,65 - 10.225,84 €2
Saarland 50 - 2.000 € 250 - 7.500 € 1.000 - 10.000 €
Sachsen 50 - 1.000 € 100 - 2.500 € 250 - 15.000 €
Sachsen-An­halt keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.
Schles­wig-Hol­stein keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.
Thüringen keine Angabek.A. keine Angabek.A. keine Angabek.A.

1: bis 200 m
2: über 200 m

    • FAQ: Hecke schneiden
  • Wann ist der beste Zeitraum und was ist erlaubt?
    • Das Bundesnaturschutzgesetz in puncto Heckenschnitt
    • Hecke zum Nachbarn: Was gilt hier?

FAQ: Hecke schneiden

Bis wann dürfen im Frühjahr Hecken geschnitten werden?

Grundsätzlich ist es von Anfang März bis Ende September verboten, die Hecke zu schneiden. Damit ist allerdings das komplette Abschneiden gemeint; schonende Form- und Pflegeschnitte sind in diesem Zeitraum dennoch gestattet. Wer sich nicht daran hält, kann ein Bußgeld aufgebrummt bekommen, das je nach Bundesland variiert. Detaillierte Infos dazu finden Sie in dieser Tabelle.

Wann sollte man am besten Hecken schneiden?

Experten empfehlen, zweimal im Jahr die Hecke zu schneiden. Umfangreiche Beschneidungen sollten dabei Mitte bis Ende Februar stattfinden, weitere schwächere Rückschnitte wiederum zum Sommeranfang. So stören Sie auch die Vögel nicht, die möglicherweise in der Hecke nisten.

Wie hoch darf die Hecke zum Nachbarn sein?

Wie hoch die Hecke zum Nachbarn im Garten sein darf, regelt das Ordnungsrecht. In den meisten Bundesländern ist die zulässige Höhe der Hecke zum Nachbarn abhängig vom Abs‌tand zur Grundstücksgrenze. In Bayern beispielsweise darf die vorgeschriebene Höhe maximal 2 Meter betragen, wenn der Abs‌tand bei 50 Zentimetern liegt. Dasselbe gilt für Berlin, Hessen, Niedersachsen, NRW und Sachsen.

Wann ist der beste Zeitraum und was ist erlaubt?

Wie lange darf man hecken schneiden
Wann dürfen Sie die Hecke schneiden?

Hecken sind eine beliebte Form, um das eigene Grundstück zu umzäunen oder den Garten zu verschönern. Experten empfehlen, die Sträucher der Hecke zweimal im Jahr zu schneiden. Wer sich aber nicht an den gesetzlich vorgegebenen Zeitraum hält oder die vorgeschriebene Heckenhöhe zum Nachbarn ignoriert, muss mit einem Bußgeld rechnen. Dieses variiert von Bundesland zu Bundesland, da jedes Land eigene Gesetze zum Hecke-Schneiden verordnet. Über diesen Verordnungen steht jedoch das Bundesnaturschutzgesetz, welches den Heckenschnitt definiert.

Das Bundesnaturschutzgesetz in puncto Heckenschnitt

Im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) finden deutsche Bürger zahlreiche Regelungen zum richtigen Umgang mit Tieren und Pflanzen. Das Ziel der Bestimmungen ist der Erhalt der Umwelt als Ressource und zur Erholung.

Paragraph 39 des BNatSchG definiert den allgemeinen Schutz und Umgang von wild lebenden Tieren und Pflanzen in Deutschland. Dabei bestimmt das Gesetz u.a., dass wild lebende Tiere nicht mutwillig verletzt oder getötet werden dürfen. Zudem regelt Paragraph 39, wann Sie Ihre Hecke schneiden können.

Es ist verboten, […] Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen. (Quelle: § 39 Abs. 5 S. 2 BNatSchG)

Wann Personen ihre Hecke schneiden dürfen, regelt also dieser Paragraph. Während beispielsweise nur Bäume von öffentlichen Alleen und Straßen in der Zeit von März bis September einer Genehmigung zum Fällen bedürfen, ist das Hecke-Schneiden in dem Zeitraum strikt verboten. Die Heckenschere muss jedoch nicht gänzlich im Schrank bleiben. Gartenbesitzer dürfen einen pflegenden Schnitt vornehmen.

Zusätzlich regelt das Bundesnaturschutzgesetz zum Heckenschnitt, dass die Hecken weder abgebrannt noch so behandelt werden, dass die Tier- und Pflanzenwelt dadurch erheblich gestört ist. Beim Hecke-Schneiden spielt auch der Vogelschutz eine Rolle. Nisten beispielsweise Vögel oder andere Tiere in einer Hecke, dürfen Sie sie nicht schneiden. Wann also der richtige Zeitpunkt für den Heckenschnitt ist, regelt nicht nur das BNatSchG, sondern auch zahlreiche weitere Natur- und Tierschutzverordnungen. Das Bundesartenschutzgesetz regelt zum Beispiel, welche Tiere und Pflanzen gefährdet und dementsprechend geschützt sind. Das Bußgeld für das Töten dieser Tiere oder das Ausreißen der seltenen Pflanzen ist hierbei höher.

Hecken schneiden: Die Ausnahmen vom Verbot

Wie lange darf man hecken schneiden
Wer die Hecke schneiden will, muss den Vogelschutz und Naturschutz beachten.

Von Anfang März bis Ende September dürfen Sie keine Hecken schneiden. Dennoch gibt es Ausnahmen von diesem Verbot. Im Rahmen von Baumaßnahmen dürfen Gehölzbeseitigungen durchgeführt werden. Außerdem regeln die Baumschutzverordnungen der Bundesländer verschiedene Ausnahmen. In Berlin beispielsweise sind folgende Verfahren an Hecken genehmigungs- und verbotsfrei:

  • fachgerechte Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen sowie Totholz und beschädigte Äste entfernen
  • fachgerechtes Entfernen von Ästen und Zweigen mit einem maximalen Umfang von 15 cm unter bestimmten Bedingungen, wie z.B. zur Verhinderung von sogenannter Verschattung und zum Freiräumen von Feuerwehrzufahrten
  • fachgerechtes Entfernen von Ästen (bis zu einem maximalen Umfang von 15 cm), welche das Nachbargrundstück überragen

Gesetzgebung in anderen Bundesländern

Wer seine Hecke schneiden will und in Hamburg wohnt, muss beachten, dass hier ein Schutz für bestimmte Pflanzen besteht. Grundsätzlich sind alle Bäume und Hecken geschützt. Die Hecke zu schneiden ist in Hamburg also teilweise verboten, sofern keine Genehmigung bei der zuständigen Dienststelle in den Bezirksämtern eingeholt wurde. Das „übliche Beschneiden der Hecke“ ist wiederum erlaubt. Hierbei definiert das Land Hamburg jedoch das Abschneiden des jeweiligen Jahreszuwachses.

Handelt es sich jedoch um eine Baumaßnahme dürfen Sie Ihre Hecke schneiden in Hamburg.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) gilt auch der 39. Paragraph des BNatSchG. Die Landesverordnung verbietet neben dem Hecke-Schneiden in NRW auch das Auf-den-Stock-setzen. Dies zählt nämlich als Formschnitt und ist somit keine Ausnahme.

Richtig Hecke schneiden, aber wann?

Experten raten dazu, die Hecke zweimal im Jahr zu schneiden. Dabei muss auch auf den richtigen Zeitpunkt geachtet werden. Diesen regelt jedoch kein Gesetz. Bis zu einem Drittel der tatsächlichen Größe der Hecken kann ein Gärtner wegnehmen. Wird es mehr, kann die Hecke in der Regel nicht mehr richtig nachwachsen.

Die Sächsische Landesanstalt für Gartenbau empfiehlt, die Hecke folgendermaßen zu schneiden: ein umfangreicher Heckenschnitt Mitte bis Ende Februar sowie ein weiterer schwächerer Rückschnitt zum Sommeranfang. Damit bleibt die Hecke perfekt in Form.

Hecke zum Nachbarn: Was gilt hier?

Wie lange darf man hecken schneiden
Wer ein Haus mit einer Hecke zum Nachbar besitzt, muss diese auch schneiden

Viele Grundstückbesitzer „teilen“ sich eine Hecke mit ihrem Nachbarn. Im rechtlichen Sinne wird hier von einer Grenzbepflanzung gesprochen. Die Hecke ist also auf der Grenze beider Grundstücke. Aber wer muss die Hecke schneiden? Und welche Heckenhöhe zum Nachbarn ist zulässig? Das Nachbarschaftsrecht ist in puncto Hecke der Ratgeber, welcher über diese Themen informiert.

Es gibt kein bundeseinheitliches Nachbarschaftsrecht, welche die Hecke definiert. Diese Verordnung ist Sache der Bundesländer, weshalb auch hier keine pauschalen Aussagen gemacht werden können.

Die Hecke zum Nachbarn gehört grundsätzlich beiden Parteien. Im Anwaltsjargon wird hier von einer Grenzeinrichtung geredet. Das kann nicht nur eine Hecke sein, sondern auch ein Baum etc., wenn es beispielsweise um das Baum-Fällen geht. Beide Nachbarn sind zur gemeinschaftlichen Nutzung berechtigt. Das Bundesgesetzbuch schreibt jedoch vor, dass ein Nachbar zur alleinigen Verfügung berechtigt ist, wenn die äußeren Merkmale darauf hinweisen, also zum Beispiel der Großteil der Hecken auf einem Grundstück stehen.

Wer die Hecke schneiden will, muss mit dem Nachbar reden und sich einig werden, wer die Aufgabe übernimmt. Natürlich ist auch eine Aufgabenteilung üblich. Will der Nachbar die Hecke schneiden, muss er beachten, dass ihm das Gewächs nicht gänzlich gehört. Die Unterhaltskosten tragen beide Nachbarn laut Bundesgesetzbuch gemeinsam. Die Antwort auf die Frage: „Wer muss die Hecke schneiden?“ ist also, dass beide gemeinschaftlich für die Grenzeinrichtung zuständig sind.

Wer nicht nur die Hecke vom Nachbar geschnitten hat, sondern das Gewächs gänzlich entfernen möchte, muss mit einem Schmerzensgeldrechnen. Denn solange die Hecke zum Nachbarn im Interesse dessen liegt, darf sie nicht ohne die Zustimmung des anderen Grundstücksinhabers beseitigt werden. Andernfalls bricht der Nachbar ein Verbot, welches mit Schadenersatz ausgeglichen werden kann.

Die gesetzliche Heckenhöhe zum Nachbarn

Das Ordnungsrecht regelt die Heckenhöhe zum Nachbarn. Dieses Recht liegt jedoch in der Verantwortung der Bundesländer, weshalb diese selbst bestimmen können. Die meisten Länder setzen die Heckenhöhe zum Nachbarn in Relation zum Abstand zur Grundstücksgrenze.

Beträgt der Abstand in Bayern beispielsweise 50 cm, darf die vorgeschriebene Höhe maximal 2 m betragen. Diese Regelung trifft außerdem noch auf Berlin, Hessen, Niedersachsen, NRW und Sachsen zu. In Rheinland-Pfalz beträgt der Mindestabstand 75 cm und die maximale Höhe der Hecken 2 m. Das Saarland spricht von einem Abstand von 50 cm von einer Orientierungshöhe von 1,5 m. Auch Sachsen-Anhalt bestimmt diese Maße.

Doch nicht nur jedes Bundesland bestimmt eine Heckenhöhe zum Nachbarn. Auch jede Gemeinde oder Kommune kann diese klar regeln. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vor der vermeintlichen Anzeige des Nachbars wegen der hohen Hecken zur zuständigen Behörde zu gehen und sich zu informieren.

Wie lange darf man hecken schneiden
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Wann schneidet man Sträucher und Hecken zurück?

Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen". Ein "schonender Form- und Pflegeschnitt" dagegen ist ganzjährig zugelassen.

Was darf man im Sommer nicht schneiden?

Das Verbot umfasst sämtliche größere Schnitt- oder Rodearbeiten an Hecken, Bäumen und Sträuchern im Garten sowie an Wallhecken, Gebüschen, Röhricht und Schilf in der freien Natur.

Wann darf eine Thuja Hecke geschnitten werden?

Der ideale Zeitpunkt zum Schneiden liegt zwischen Mai und September. Nach einem Rückschnitt müssen sich Heckenpflanzen erst wieder erholen und in diesen Monaten ist immer noch genug Sonnenlicht vorhanden, um diesen Regenerationsprozess zu unterstützen. Außerdem kommt Frost in dieser Periode kaum vor.