Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?

Kein Strickstück ohne Randmasche – eine ist schließlich immer die erste beziehungsweise die letzte Masche auf der Nadel! Aber wusstet Ihr, dass die Art und Weise, wie sie gearbeitet werden, das Aussehen und die Funktionalität der entstehenden Ränder beeinflusst? Wir zeigen Euch hier vier verschiedene Varianten für unterschiedlichste Zwecke!

Kraus rechte Randmaschen

Dieser Rand eignet sich sehr gut für Muster, die sich in der Höhe zusammenziehen sowie für offene Kanten, da er sehr sauber aussieht. Er kann über eine, zwei oder je nach Bedarf auch über mehr Maschen gearbeitet werden – im nebenstehenden Bild wurden zwei Maschen gearbeitet. Die Randmaschen werden bei dieser Variante kraus rechts, also sowohl in Hin- als auch in Rückreihen rechts gestrickt.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?

 

Strickkordel-Randmaschen

Diese dekorative Variante, auch aIs I-Cord-Rand bekannt, bildet eine Kordel entlang der Kante – super für Schals und Tücher, aber auch für andere Kanten, die offen bleiben, etwa Jackenblenden. Dafür in Hinreihen die ersten 3 Maschen mit vorne liegendem Faden links abheben, im Muster stricken. In Rückreihen die ersten 3 Maschen mit vorne liegendem Faden links abheben, die letzten 3 Maschen rechts stricken.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?

 

Kettrand

Insbesondere für Schals und Tücher ist dieser Rand eine gute Wahl, denn wie der Name schon verrät, sieht er aus wie eine Maschenkette, die zu den Seiten geneigt am Rand verläuft. Dadurch wirkt der Kettrand sehr sauber und edel. Heben Sie dafür die erste Masche jeder Reihe mit vorne liegendem Faden links ab und stricken Sie die letzte Masche jeder Reihe rechts. Achtet hier besonders darauf, den Rand eher fest zu arbeiten.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?

 

Knötchenrand

Bei dieser Randmasche entsteht ein sehr stabiler, fester Rand, daher wird sie bevorzugt bei Kanten benutzt, die später zusammengenäht werden sollen. Auch für Kanten, aus denen Maschen herausgestrickt werden, eignet sich der Knötchenrand sehr gut. Dafür wird die erste Masche jeder Reihe mit hinten liegendem Faden rechts abgehoben, die letzte Masche jeder Reihe wird rechts gestickt.

Wahrscheinlich gibt es bei kaum einer Stricktechnik so viele unterschiedliche Möglichkeiten wie bei Randmaschen. Für jeden Verwendungszweck gibt es meistens nicht nur eine, sondern gleich mehrere Optionen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Heute möchte ich Euch eine Randmasche zeigen, von der ich ganz begeistert bin, wenn es um Strickstücke geht, die offen bleiben sollen, so wie etwa Schals. Dabei handelt es sich um eine Variation des klassischen Kettrandes.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Im Gegensatz zu diesem wird nicht die erste Masche jeder Reihe rechts gestrickt und die letzte Masche jeder Reihe abgehoben, sondern genau umgekehrt: Die erste Masche jeder Reihe wird mit vorne liegendem Faden links abgehoben (d.h. es wird von rechts nach links in die Masche eingestochen), so wie auf dem Foto  zu sehen. Die letzte Masche jeder Reihe wird rechts gestrickt.

 

 

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Das Ergebnis ist ein sehr schöner Rand, bei dem die Randmaschen eine glatte Kante bilden, die sich nicht wellt. Für Strickstücke, die nicht vernäht werden sollen oder aus deren Rand keine Maschen herausgestrickt werden sollen, ist das optimal. Gerade für Schals finde ich diese Lösung sehr gut. Und im Gegensatz zum klassischen Kettenrand ist diese Variante einfacher zu stricken, da nicht am Anfang jeder Reihe der Faden umständlich von der zweitletzten Masche der Vorreihe geholt werden muss. So werden die Maschen fester.

Mein erstes Projekt, bei dem ich diese Randmasche verwende, ist der Lace-Schal „Pfeil ins Herz“ aus der Simply Stricken 02/2015 und damit bin ich super zufrieden.

Die erste und die letzte Masche in einer Reihe bezeichnet man als Randmaschen. Dabei können Randmaschen ganz unterschiedliches Aussehen und Einsatzgebiete haben. Die einen eignen sich, um zwei Strickstücke zusammenzunähen, andere wiederum um etwas anzustricken und weitere sind reine Zierränder. Wir zeigen dir, wie du die unterschiedlichen Randmaschen stricken kannst.

Der Nahtrand

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Die Nahtmasche vom der Seite gesehen.

Der Nahtrand ist ein fester gleichmäßiger Rand, der über jede Reihe eine Masche hat. Dadurch ist er hilfreich beim Zusammennähen zweier Strickstücke, wie zum Beispiel Vorder- und Rückenteil eines Pullis.

In den Hinreihen werden die Nahtrandmaschen am Anfang und auch am Ende der Reihe rechts, in den Rückreihen links gestrickt.

Werbung

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Nahtmaschen von der Rückseite

Der Kettrand

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Der Kettmaschenrand – wie eine Luftmaschenkette.

Kettrandmaschen werden immer in jeder zweiten Reihe gestrickt. Übereinander sehen sie wie eine gehäkelte Luftmaschenkette aus. Beim Patentstricken werden sie gerne genutzt. Aber auch als Zierrand eignen sich die Kettrandmaschen.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Der Kettmaschenrand von der Rückseite

Die erste Masche einer Reihe wird immer rechts gestrickt. Die letzte Masche der Reihe wird, wie zum Linksstricken, nur abgehoben.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Bei der Kettmasche wird die letzte Masche einer Reihe wie zum Linksstricken abgehoben. Der Arbeitsfaden liegt vorne.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Bei der Kettmasche wird die erste Masche einer Reihe rechts gestrickt.

Der Knötchenrand

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Knötchenmaschen

Der Knötchenrand eignet sich gut für kraus rechts gestrickte Projekte. Aber auch beim Sockenstricken ist der Knötchenrand bei der Fersenwand zur Käppchenferse angesagt. Zum einen kann die Anzahl der Reihen gut an Hand der Knötchen gezählt werden. Zum anderen werden aus den Knötchen Maschen für den Zwickel herausgestrickt.

Für den Knötchenrand werden sowohl in den Hin- wie auch in den Rückreihen die erste und die letzte Masche rechts gestrickt.

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?
Randmaschen stricken: Knötchenmaschen von der Seite gesehen

Der I-Cord-Rand

Wie bekomme ich einen schönen Rand beim stricken?

Randmaschen stricken: Der I-Cord-Rand ist dick und voluminös.

Die seitlichen Kanten eines Strickstücks können voluminös mit einem I-Cord-Rand versehen werden. Bei Tüchern und Schals ist das ein sehr schöner Abschluss. Er kann aus zwei, drei oder vier Maschen bestehen. Da sich der Rand einrollt, sollten bei der Maschenaufnahme entsprechend mehr Maschen aufgenommen werden. Praktisch: Wer mit unterschiedlichen Farben strickt, kann das Garn, das aktuell nicht gebraucht wird, in dem kleinen Kanal, der beim Stricken des I-Cords entsteht, unsichtbar mitlaufen lassen. Das erspart ungeliebtes Fädenvernähen.

Werbung

Am Ende einer Reihe werden die zwei, drei oder vier Maschen für den I-Cord-Rand rechts gestrickt. Am Anfang werden diese Maschen nur abgehoben.

Wie strickt man einen schönen Rand?

Du strickst die letzte Masche links. Drehst du um, dann liegt der Arbeitsfaden hinter der Nadel am Anfang der Reihe. Jetzt kannst du die erste Masche rechts stricken oder abheben. Hebst du sie ab, egal ob von vorne oder hinten, bekommst du wieder einen Kettrand, wahlweise mit verschränkten Maschen.

Welche sind die besten Randmaschen beim stricken?

Die unsichtbare Randmasche ist die geläufigste und erleichtert Dir das zusammennähen Deiner Teile ungemein, ganz egal in welchem Muster Du strickst. Ungerade Reihen (rechte Seite): Stricke die erste und letzte Masche der Reihe rechts. Gerade Reihen (linke Seite): Stricke die erste und letzte Masche der Reihe links.

Wie stricken dass sich der Rand nicht rollt?

Etwas verspielt, aber sehr trickreich und einfach. Wenn ein ganz kleiner oder kontrollierter Rollrand okay ist, könnt Ihr auch prima einige Reihen glatt links stricken und dann in einer Rückreihe alle Maschen einmalig rechts stricken. So ergibt sich quasi ein Stopp und das Strickstück rollt sich nicht noch weiter ein.

Wie wird ein Patentrand gestrickt?

Patentrand stricken in Bildern: Die erste Masche einer Hinreihe wird rechts verschränkt gestrickt, d.h. mit der Nadel von hinten einstechen und abstricken. Zum Abheben der Masche mit Faden vorne, verfährt man so. Den Faden wie zum Linksstricken vor die Nadel legen und von rechts nach links mit der Nadel einstechen.