Wer ist beim giro ditalia dabei

Giro d’Italia: Das Radrennen um das Rosa Trikot

Der Giro d’Italia läutet die Rennsaison der großen Rundfahrten ein und führt die Fahrer ins Land der Ebenen, Hügel und Berge. Das Etappenrennen begeistert sowohl Sportler als auch Zuschauer mit einer abwechslungsreichen Strecke, die durch ihr extremes Höhenprofil als besonders hart gilt. TOUR erklärt Ihnen das Wichtigste, was Sie zum Giro d’Italia wissen sollten und hält Sie mit Neuigkeiten zur aktuellen Italien-Rundfahrt auf dem Laufenden.

Giro d’Italia: Radsport-Highlight zwischen Alpen und Mittelmeer

Der Giro d’Italia (italienisch für: Italien-Rundfahrt) zählt mit der Tour de France und der Vuelta a España zu den drei wichtigsten Radrennen der Welt - den sogenannten Grand Tours. Schon seit seinem Beginn im Jahr 1909 findet die Corsa Rosa, wie der Giro d’Italia noch genannt wird, traditionell im Mai statt und läutet somit den Höhenpunkt der Radrenn-Saison ein.

Die Rundfahrt geht über drei Wochen und umfasst meist 21 Etappen, die durch ganz Italien führen. Dabei lassen die Teams oftmals mehr als 3000 Kilometer hinter sich und überwinden insgesamt rund 50000 Höhenmeter. Während die Rundfahrt in den frühen Jahrzehnten nach ihrem erstmaligen Start immer in Mailand begann und endete, gibt es nun keine festlegte Start- und Ziellinie mehr. In den vergangenen Jahren waren zum Auftakt und Ende häufig Zeitfahren vorgesehen.

Immer wieder macht die Italien-Rundfahrt auch Abstecher ins Ausland: So startete der Giro in der Vergangenheit zum Beispiel in Griechenland, Israel oder in den Niederlanden. Je nach Saison führen einzelne Etappen außerdem durch angrenzende Nachbarländer wie die Schweiz, Österreich oder Frankreich. Aufgrund der nötigen Transferzeiten für die Reise der Profi-Radsportler gibt es immer häufiger drei und nicht nur zwei Ruhetage.

Die Etappen: Topfebene Flachetappen, moderate Hügelstrecken und schwierige Alpenpässe

Das italienische Etappenrennen ist für viele die klare Nummer zwei im Profi-Radsport – direkt nach der Tour de France. Dies hängt nicht nur mit der langen Tradition der Italien-Rundfahrt zusammen, sondern auch mit der einmaligen Topgraphie des Landes und den imposanten Schauplätzen: Der Giro setzt sich meist aus wenigen Flachetappen, hügeligen Rennabschnitten und einigen fordernden Bergetappen zusammen. Durch das extreme Höhenprofil und die zahlreichen Hochgebirgsetappen gilt der Giro als die schwerste der Grand Tours.

Bekanntes Bild beim Giro: Im Mai liegt an den hohen Alpenpässen, die das Fahrerfeld passiert, oft noch Schnee.

Sprinten, klettern, beißen: Ein abwechslungsreiches Rennen quer durchs Land

Der Giro d’Italia startet in der ersten Woche meistens mit einigen Sprintankünften und einer Fahrt entlang des Mittelmeers - vom Süden des Landes nach Norden. Die Flachetappen kommen besonders den Sprintern entgegen, während die mittelschweren Etappen meistens die Ausreißergruppen unter sich ausmachen. Allerdings können Sprinter bei der Gesamtwertung häufig nicht punkten - der Giro wird eben von den italienischen Gebirgszügen dominiert.

Im Landesinneren warten auf die Teams einige dieser harten Anstiege mit oftmals steilen Steigungen, beispielsweise über den Apennin, einen 1500 Kilometer langen Gebirgszug. Bei diesen Hochgebirgsetappen erklimmen die Radrennprofis jedes Jahr aufs Neue die höchsten Gipfel: Den Vesuv, den Passo Lanciano und schließlich den über 2000 Meter hohen Monte Blockhaus.

In der letzten Woche der Tour gelangen die Fahrer dann in der Regel in den Norden des Landes und es wird in den Alpen geklettert. Einmal quer durch die Dolomiten müssen die Spitzensportler beinahe täglich mehrere Tausend Höhenmeter absolvieren. Dabei messen sich die Konkurrenten unter anderem am Stilfser Joch, Mortirolo und Passo Pordoi.

Meistens entscheidet sich bei diesen letzten Bergetappen, wer den Kampf um das Rosa Trikot und die berühmte Trophäe des Giro - die Trofeo Senza Fine - gewinnt. Doch auch bei der letzten Etappe kann es noch einmal richtig eng werden, wenn die Radsportler im Einzelzeitfahren allein gegen die Uhr antreten und die starken Zeitfahrer auf ihre Kosten kommen.

Anspruchsvolle Etappen der Italien-Rundfahrt

Dass sich jedoch meistens in den Bergen entscheidet, wer mit dem Rosa Trikot ins finale Einzelzeitfahren geht, hat gute Gründe: Da die Corsa Rosa im Mai stattfindet, werden die Fahrer manchmal vor besondere Schwierigkeiten gestellt. Während die Rundfahrt im Süden häufig durch hochsommerliche Etappenfahrten geprägt ist, sind auf den Gipfeln der Alpen und den Dolomitenpässen durchaus Schneefall und Minusgrade möglich. Dieses wechselhafte Wetter und die teils sehr schmalen Straßen, auf denen die Teamfahrzeuge kaum fahren können, fordern die Sportler und das gesamte Team in besonderem Maß.

Zudem unterscheiden sich die Berge in Italien von den französischen Alpen und den Pyrenäen: Zwar sind die Dolomiten ein weitaus kompakterer Gebirgszug, jedoch sind die Anstiege meistens steiler und übertreffen nicht selten die 15- und manchmal auch die 20-Prozent-Marke.

Wegen seiner zahlreichen Hochgebirgsetappen gilt der Giro als die schwerste der Grand Tours im Profiradsport.

Giro d’Italia 2023: Die 106. Auflage beginnt in Fossacesia Marina

Der Giro d’Italia 2023 startet am 6. Mai mit einem Einzelzeitfahren von Fossacesia Marina nach Ortona. Profi-Radsportler und Zuschauer können sich auf 21 abwechslungsreiche Etappen freuen, die das Fahrerfeld nach dem Start an der Costa dei Trabocchi durch ganz Italien führen. Drei Zeitfahren, wenige Sprintetappen, viele steile Bergankünfte - die Kletterer und Bergfahrer dürfen sich auch bei diesem Giro auf viele Höhenmeter freuen, während die Sprinter nur bei einzelnen Flachetappen zum Zug kommen werden. TOUR fasst für Sie die Strecke und Etappen des Giro d’Italia 2023 genau zusammen.

Die Wertungen und Trikots des Giro d‘Italia

Wie auch bei den anderen Grand Tours, kämpfen die Fahrer beim Giro nicht nur um den Gesamtsieg, sondern auch um Trikots. Die Wertungen richten sich hierbei nach den Vorschriften des Internationalen Radsport-Verbands (UCI) und dem Sonderreglement des Veranstalters RCS Sport. Mit den Jahren wurden immer wieder verschiedene Änderungen am Regelwerk vorgenommen. So haben sich zum Beispiel die Farben mancher Trikots geändert. Allerdings bleiben die Grundzüge der Wertungen stets erhalten.

Gesamtwertung

Die Gesamtwertung gibt Auskunft darüber, wer gewinnt, wer auf den nächsten Plätzen folgt und mit welchem Abstand die Verfolger über die Ziellinie fahren. Die Fahrzeiten der einzelnen Etappen werden dabei addiert, sodass immer derjenige das Rosa Trikot der Gesamtwertung trägt, der im Gesamtklassement vorne liegt. Zudem erhalten die Sieger der einzelnen Etappen und die ersten drei der Zwischensprints Zeitbonifikationen.

Der Führende der Gesamtwertung trägt beim Giro das Rosa Trikot - das Maglia Rosa. Es ist das Gegenstück zum Gelben Trikot bei der Tour de France.

Punktewertung

Die Punktewertung ist eine separate Wertung im Radsport, die auf den Etappenplatzierungen basiert. Sie richtet sich nicht nach der Zeit der Zieleinfahrt, sondern der Platzierung im Rennen. Zudem können die Fahrer weitere Punkte bei den Zwischensprints sammeln, die es zweimal auf jeder Etappe gibt. Die genaue Punktezahl richtet sich dabei nach der Art der Etappe. So erhalten die schnellsten Fahrer bei einer Flachetappe deutlich mehr Punkte als bei einer Bergetappe - für die es eine gesonderte Wertung gibt.

Der Führende der Punktewertung trägt seit 2017 das Maglia Ciclamino - ein lilarotes Trikot. In den Jahren zuvor war das Trikot der Punktewertung in einem klassischen Rot gehalten. Haben zwei oder mehrere Radsportler die gleiche Punktzahl, entscheidet die Anzahl der Etappensiege und gewonnenen Zwischensprints, wer das Trikot tragen darf.

Bergwertung

Von 1974 bis 2011 trug der Führende der Bergwertung das Grüne Trikot (Maglia Verde). Seit 2012 ist dieses nun azurblau - das Maglia Azzurra. Auch die Bergwertung wird in Punkten gemessen, die die Fahrer durch das Erklimmen der Hügel und Berge erhalten. Die Punktzahl richtet sich dabei nach der Platzierung und der Länge beziehungsweise Schwierigkeit des Anstiegs. So erhält der Radsportler, der den höchsten Punkt der Italien-Rundfahrt als Erster erreicht, die meisten Punkte. Diese Wertung wird Cima Coppi genannt, in Anlehnung an den fünfmaligen Sieger des Giro d’Italia: Fausto Coppi.

Nachwuchswertung

Der beste Fahrer unter 25 Jahren wird seit 1976 mit dem Weißen Trikot (Maglia Bianca) ausgezeichnet. Dieser wird mithilfe der Gesamtwertung ermittelt, wobei alle Radsportler über 25 ausgeschlossen sind.

Darüber hinaus gibt es noch zwei Mannschaftswertungen und verschiedene Einzel- sowie Punktewertungen, bei denen meistens die ersten fünf Fahrer eines Zwischensprints oder einer Bergwertung Punkte erhalten. Hierfür gibt es allerdings keine speziellen Trikots.

Das Maglia Ciclamino trägt beim Giro der Führende der Punktewertung, das Rosa Trikot der Gesamtführende. Daneben die Führenden in der Bergwertung (blau) und der beste Nachwuchsfahrer in weiß.

Bisherige Sieger der Italien-Rundfahrt

In der Geschichte der Corsa Rosa haben es drei Fahrer geschafft, den Giro d’Italia fünf Mal zu gewinnen: Die Italiener Alfredo Binda (zwischen 1925 und 1933) und Fausto Coppi (zwischen 1940 und 1953) sowie der belgische Radrennfahrer Eddy Merckx (zwischen 1968 und 1974). Die meisten Etappensiege kann Mario Cipollini verbuchen. Dieser feierte im Jahr 2003 seinen 42. Erfolg und löste damit Alfredo Binda mit 41 Etappensiegen ab. Bisher haben Sportler aus 34 Ländern einen Etappensieg errungen, wobei die Trofeo Senza Fine meistens in Italien blieb. Den ersten Sieg im Jahr 1909 konnte der Italiener Luigi Ganna für sich verzeichnen. 2022 holte der Australier Jai Hindley vom deutschen Team Bora-Hansgrohe die begehrte Trofeo Senza Fine.

Überblick über die letzten elf Gesamtsieger beim Giro d’Italia

2022 Jai Hindley (Australien)

2021 Egan Bernal (Kolumbien)

2020 Tao Geoghegan Hart (Großbritannien)

2019 Richard Charapaz (Ecuador)

2018 Christopher Froome (Großbritannien)

2017 Tom Dumoulin (Niederlande)

2016 Vincenzo Nibali (Italien)

2015 Alberto Contador (Spanien)

2014 Nairo Quintana (Kolumbien)

2013 Vincenzo Nibali (Italien)

2012 Ryder Hesjedal (Kanada)

2011 Michele Scarponi (Italien) (nachdem Alberto Contador des Dopings überführt wurde)

2010 Ivan Basso (Italien)

Die Sieger des Giro d’Italia seit 2010 zum Durchklicken

Preisgelder beim Giro d‘Italia

Beim Giro d'Italia 2021 standen insgesamt genau 1499510 Euro zum Gewinn. Davon verteilten sich 27540 Euro auf die ersten 20 Etappen, wobei allein der Etappensieger 11000 Euro erhielt. Für jeden Tag im Rosa Trikot geht dem Fahrer außerdem eine Prämie von 2000 Euro zu. Nach den Regeln der UCI, dem Internationalen Radsport-Verband, werden unter den 20 Top-Fahrern der Gesamtwertung insgesamt 289170 Euro verteilt - der Sieger erhält ein Preisgeld von 115668 Euro, der Zweite 58412 Euro und der Dritte 28801 Euro. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Sonderprämien sowie die Preisgelder für die Punkte-, Berg-, Nachwuchs- und Mannschaftswertung, die meistens zwischen 1000 und 10000 Euro für den Gesamtsieger des Klassements liegen.

Entstehung des Giro d’Italia

Mit Frankreich und der Tour de France als großem Vorbild wünschten sich auch die Italiener eine landesweite Rundfahrt für Radrennfahrer. Und ebenso wie im Nachbarland, war es auch in Italien ein Wettstreit zweier Tageszeitungen, der zur Entstehung des Giro beitrug: Der Corriere della Sera und die Gazetta dello Sport – zwei Mailänder Blätter mit der Idee, eine Italien-Rundfahrt zu veranstalten.

Die Gazetta dello Sport konnte den Wettstreit durch schnelleres Agieren für sich entscheiden und schrieb das Rennen 1908 aus. Die erste Italien-Rundfahrt startete am 13. Mai 1909, führte in acht Etappen von Mailand bis Neapel und auf einer anderen Strecke wieder zurück: Der damalige Sieger und mehrfache Etappengewinner, Luigi Ganna, durfte sich nach 2448 Kilometern Stecke über ein hohes Preisgeld von 5325 Lire (heute umgerechnet etwa 23.000 Euro) freuen. In Anlehnung an das rosa Papier der Zeitung trägt der Führende der Giro-Gesamtwertung ein Rosa Trikot, das Maglia Rosa – und kein gelbes, wie es bei der Tour de France der Fall ist.

In Anlehnung an das rosa Papier der Gazetta dello Sport trägt der Führende der Giro-Gesamtwertung ein Rosa Trikot, das Maglia Rosa.

Der Giro findet seit 1909 jährlich statt - mit Ausnahme der Zeit während des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Erst seit den 30er-Jahren enthält der Giro auch Bergetappen durch die Alpen und Dolomiten, die seit 1933 auch in einer speziellen Bergwertung gezählt werden. Seit 1966 existiert zudem die Punktewertung.

Im Jahr 2020 wurde die Rundfahrt aufgrund der COVID-19-Pandemie auf Oktober verschoben und startete nicht mehr wie geplant im ungarischen Budapest. Stattdessen wurde sie auf Sizilien ausgetragen. 2021 fand der Giro wie gewohnt im Frühling in Italien statt. Der Giro 2022 startete doch in Ungarn und markierte damit den 14. Auslandsstart der Italien-Rundfahrt. 2023 beginnt das Rennen wieder in seinem Heimatland.

Seit 1988 gibt es den Giro d’Italia Donne (vorher Giro Rosa und Giro d’Italia Femminile) - die Italien-Rundfahrt für Frauen. 2005 wurde der Giro der Männer Teil der UCI Pro Tour, einer Serie von wichtigen Radrennen im Straßenradsport. Jedoch wurde die Italien-Rundfahrt nach nur drei Jahren aus der Rennserie genommen, bis sie 2011 zur Nachfolgerserie UCI WorldTour gehörte.

Welche Schweizer fahren am Giro d Italia?

Am Donnerstag beginnt auf Sardinien mit dem 33. Giro d'Italia Donne die längste und eine der wichtigsten Rundfahrten im Frauen-Kalender. Die Genferin Elise Chabbey hat sich in Italien einen Etappensieg zum Ziel gesetzt.

Wer fährt den Giro 2022?

Giro d'Italia 2022
Bergwertung
Koen Bouwman (Jumbo-Visma)
Nachwuchswertung
Juan Pedro López (Trek-Segafredo)
Kämpferischster Fahrer
Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix)
Metas volantes
Filippo Tagliani (Drone Hopper-Androni Giocattoli)
Giro d'Italia 2022 - Wikipediade.wikipedia.org › wiki › Giro_d’Italia_2022null

Wie viele Fahrer beim Giro d Italia?

Beim Giro d'Italia 2022 starten insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams am 6. Mai in Budapest ins Rennen.

Wer führt beim Giro?

Giro d'Italia 2022.