Welcher Wert ist wichtiger Eisen oder Ferritin?

Welcher Wert ist wichtiger Eisen oder Ferritin?

Eisen Blutwerte: Normwerte, Referenzwerte, Optimalwerte

Leider ist die Auswertung von Blutwerten in Bezug auf Eisen nicht ganz so leicht, wie etwa bei Vitamin D. Es gibt verschiedene Marker (Ferritin, Transferrin, Hämoglobin), die auf einen Eisenmangel oder -überschuss hindeuten und besonders verwirrend: Der Eisenwert hilft bei dieser Diagnose nicht weiter…

Für einen besseren Durchblick in diesem Blutwerte-Dschungel, findest du hier alle relevanten Infos, einfach & verständlich mit einer Tabelle erklärt. 

Inhalt

  • Welche Eisen Blutwerte gibt es?
  • Relevante Eisen Normwerte
  • Normwert heißt nicht Optimalwert
  • Was sagen die Werte aus?
  • Was tun wenn die Eisen Blutwerte zu niedrig oder zu hoch sind?

Welche Eisen Blutwerte gibt es? 

1. Serum-Eisen:

Die Messergebnisse von Eisen im Blutserum werden herangezogen, wenn der Verdacht auf eine Stoffwechselstörung von Eisen vorliegt. Dieser Wert schwankt sehr stark im Tagesverlauf. Für eine Bestimmung von Eisenmangel oder Eisenüberladung ist Serum-Eisen nur zur Berechnung der Transferrinsättigung notwendig. 

2. Transferrinsättigung

Transferrin transportiert das Eisen über die Blutbahnen durch den Körper. Gemessen wird jedoch nicht die Anzahl, sondern die Sättigung von Transferrin, sprich wie stark diese Proteine mit Eisen gefüllt sind. Während die Menge an Transferrin im Blut konstant ist, kann die Auslastung mit Eisen, schwanken. 

3. Ferritin

Ferritin, auch Speichereisen genannt, ist der wohl wichtigste Wert in der Eisenmangel Diagnostik. Wie der Name schon sagt, gibt der Ferritinwert Auskunft über unsere Eisenspeicher und kann eine mögliche Eisenüberladung oder einen Mangel frühzeitig anzeigen. 

4. C-reaktives Protein (CRP):

Da der Ferritinwert durch eine Entzündung falsch hoch sein kann, wird bei einem akuten Eisenmangelverdacht trotz normalem Ferritinwert der CRP-Wert (Entzündungswert) mitbeachtet.  

5. Hämoglobin:

Der Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) zeigt die Menge an roten Blutkörperchen an. Ist der Ferritinwert weit unter dem Normbereich, sprich die Eisenspeicher (fast) vollständig entleert, können rote Blutkörperchen nicht mehr ausreichend gebildet werden. 

Diesen Zustand nennt man Blutarmut (Eisenmangelanämie) und kann durch den Hb-Wert aufgedeckt werden. Allerdings können Symptome eines Eisenmangels bereits früher entstehen (Hb-Wert im Normbereich), weshalb der Hämoglobin-Wert nicht als einziges Merkmal für eine Eisenmangel-Diagnostik herangezogen werden sollte. 

Welcher Wert ist wichtiger Eisen oder Ferritin?

Relevante Eisen Normwerte 

Für eine Diagnose von Eisenmangel oder Eisenüberladung ist der erste Anhaltspunkt der Ferritinwert. Dieser sagt aus, wie gut unsere Eisenspeicher gefüllt sind.  

Die Transferrinsättigung ist nur in Kombination mit anderen Werten (Ferritin, Hämoglobin) hilfreich. Ist der Ferritinwert sehr hoch und die Transferrinsättigung eher niedrig kann ein Eisenmangel vorliegen, der durch eine chronische Entzündung ‘verdeckt’ wird. 

Der Hämoglobinwert wird im Prinzip erst dann relevant, wenn der Ferritinwert sehr niedrig ist. Sind die Eisenspeicher stark geleert, wird die Bildung von roten Blutkörperchen reduziert und es entsteht Blutarmut. 

BlutwertNormbereich FrauenNormbereich MännerFerritin15-200  μg/L15-300  μg/LTransferrinsättigung16-45%16-45%Hämoglobin (Hb)12-16 g/dl14-18 g/dlrelevante Normwerte bei Eisen Diagnostik

Normwert heißt nicht Optimalwert

In der Labordiagnostik werden Normwerte aus dem statistischen Durchschnitt errechnet. Das heißt ein Normbereich wird mit den Werten festgelegt, die 95% aller getesteten, gesunden Menschen erzielen. Allerdings kann das dazu führen, dass Symptome auch oberhalb des Schwellenwerts auftauchen können. 

Auch im Fall von Ferritin, können Eisenmangel Symptome bereits bei einem Wert unter 100 µg/L auftreten. Besonders Männer (die aus biologischer Sicht höhere Ferritinwerte haben) sollten bereits bei einem Ergebnis <30  µg/L die Ursachen für einen Eisenmangel abklären lassen.

Wenn diese Zahlen auch nicht über eine Norm festgelegt sind, gilt ein Ferritinwert um 100 µg/L als optimal. 

Was sagen die Werte aus? 

Erstes diagnostische Anzeichen für einen Eisenmangel ist ein niedriger Ferritinwert. Die Zufuhr an Eisen über das Essen reicht nicht aus, um den täglichen Bedarf zu decken und der Körper schöpft die Eisenspeicher aus. 

Gleichzeitig sinkt auch die Transferrinsättigung: Es wird weniger Eisen im Blut transportiert, weil weniger zur Verfügung steht. 

Hält dieser Zustand langfristig an, werden die Eisenspeicher geleert und weniger rote Blutkörperchen gebildet. Der Hämoglobinwert sinkt. Sobald dies passiert, ist der Eisenmangel bereits sehr weit fortgeschritten und es kommt zu Blutarmut (Eisenmangelanämie).

Welcher Wert ist wichtiger Eisen oder Ferritin?

Eisenmangel und die einhergehenden Symptome sind ein sehr schleichender Prozess. Oft werden Anzeichen auch nicht oder zu spät wahrgenommen, sodass die anschließende Behandlung auch sehr langwierig ist.

Durch die richtige Interpretation der Blutwerte, kann ein Eisenmangel jedoch bereits in seiner Frühphase erkannt oder sogar vorab verhindert werden. 

In gesundem Zustand liegen alle drei relevanten Blutwerte (Ferritin, Transferrin & Hämoglobin) im Normbereich (am besten nicht nah an der Untergrenze). 

Welcher Wert ist wichtiger Eisen oder Ferritin?

Was tun wenn die Eisen Blutwerte zu niedrig oder zu hoch sind?

Werte im unteren Normbereich:

Wenn dein Ferritinwert im unteren Drittel liegt, kannst du vor allem deinen Speiseplan gezielt mit eisenhaltigen Lebensmitteln zusammenstellen. Welche das sind und was du bei der Zubereitung beachten solltest, kannst du im passenden Artikel nachlesen. Zusätzlich können hochwertige Eisenpräparate richtig dosiert die Eisenversorgung unterstützen.

Um zu überprüfen, ob sich dadurch bereits eine Besserung gezeigt hat, kannst du mit dem Ferritin schnelltest von kiweno in nur 15 Minuten deinen Ferritinwert mit deinem Smartphone messen.

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Werte unter dem Normbereich: 

Liegt dein Ferritinwert unter dem Normbereich, sollten weitere Werte zur Diagnose herangezogen werden, um die Stufe des Eisenmangels herauszufinden. Liegen weitere Werte (Hämoglobin) auch unter dem Normbereich, ist es wichtig die Ursache für den Eisenmangel ärztlich festzustellen.

Werte deutlich über dem Normbereich:

Im Fall einer Überversorgung gilt es gemeinsam mit deinem Hausarzt den Ursachen auf den Grund zu gehen. Zu hohe Ferritinwerte können auf bestimmte Krankheiten wie Eisenspeicherkrankheit oder Leberentzündungen hindeuten, die ärztliche Behandlung benötigen. 

Wenn du bereits Eisenpräparate zu dir nimmst, empfehle wir die Supplementierung zu beenden. Es können sonst schwere körperliche Schäden entstehen.

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    Was ist der Unterschied zwischen Ferritin und Eisenwert?

    Eisen wird im Körper durch Ferritin gespeichert, ein Hohlkugel ähnliches Eiweiß mit bis zu 4500 Eisenteilchen im Innern. Ferritin gilt als sensibelster Marker für die Eisensituation, denn die Werte im Blut repräsentieren die im Gesamtkörper vorhandenen Vorräte und die sinken sofort, wenn dem Körper Eisen fehlt.

    Welcher Eisenwert ist der wichtigste?

    Referenzwert.

    Welcher Wert ist wichtig bei Eisenmangel?

    Normal sind 6,3-30,1 Mikromol pro Liter bei Männern und 4,1-29,5 Mikromol pro Liter bei Frauen. Bestimmt wird dabei die Eisenmenge im Transferrin, dem Transporteiweiß des Eisens im Blut. Sinkt dieser Wert unter 10% und ist darüber hinaus der Ferritin-Spiegel niedrig, liegt ein Eisenmangel nahe.

    Welcher Ferritinwert ist bedenklich?

    Antwort: Ein Ferritinwert von > 1.000 µg/l sollte bei der Häufigkeit der hereditären Hämochromatose Typ 1 immer Anlass sein, über eine erbliche Eisenspeicherkrankheit nachzudenken und dann ggf. eine Analyse auf die C282Y- und H63D-Mutation im HFE-Gen zu veranlassen.