Was tun wenn Baby nachts jede Stunde aufwacht?

In­fos und Tipps: Wie Sie Ih­rem Baby das Ein­schla­fen und Durch­schla­fen er­leich­tern - und sich selbst ru­hi­ge­re Näch­te ver­schaf­fen

Was tun wenn Baby nachts jede Stunde aufwacht?

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Be­ob­ach­tun­gen ha­ben ge­zeigt, dass sich Säug­lin­ge nach ein paar Wo­chen auf den Tag-Nacht-Rhyth­mus ein­stel­len. Fix­punk­te wie das Auf­ste­hen mor­gens, das Zu­bett­ge­hen abends, Es­sens­zei­ten, Ak­ti­vi­täts­pha­sen und Ru­he­pha­sen, Ta­ges­licht und Dun­kel­heit kön­nen dazu bei­tra­gen, dass Ihr Kind lernt, in der Nacht durch­zu­schla­fen.

In­halt

  • Geräusche im Hintergrund helfen beim Einschlafen
  • Rituale auch schon für Babys
  • Mahlzeiten richtig timen
  • Warum schläft ein Baby nicht durch?
  • Was tun, wenn Ihr Baby nachts erwacht?

Ge­räu­sche im Hin­ter­grund hel­fen beim Ein­schla­fen


Sind sie ein­mal ein­ge­schlum­mert, schla­fen Säug­lin­ge für ge­wöhn­lich sehr tief. Sie wer­den fest­stel­len, dass das Kind durch die üb­li­chen Ge­räu­sche in ei­nem Haus­halt nicht er­wacht. Oft kön­nen Kin­der bei nor­ma­lem Ge­räusch­pe­gel ru­hig schla­fen. Es ist auch für das Kind selbst bes­ser, wenn es sich von An­fang an dar­an ge­wöhnt, nicht nur bei ab­so­lu­ter Stil­le zu schla­fen. Eine plötz­li­che Ver­än­de­rung der Ge­räusch­ku­lis­se – ein lau­ter Knall oder plötz­li­che Stil­le – wird das Baby eher er­wa­chen las­sen als re­gel­mäs­si­ge, nicht über­lau­te Hin­ter­grund­ge­räu­sche. So schla­fen vie­le Ba­bys be­son­ders gut ein, wenn der Staub­sauger oder die Dunst­ab­zugs­hau­be brummt. Im Han­del gibt es Ge­rä­te, die ein kon­stan­tes lei­ses Ge­räusch ma­chen, so­ge­nann­tes "white noi­se".

Ri­tua­le auch schon für Ba­bys


Doch nicht alle Ba­bys kön­nen so ein­fach ein- und durch­schla­fen. Man­che brau­chen viel Ruhe und ein ab­ge­dun­kel­tes Zim­mer, um in den Schlaf zu fin­den. Eben­falls hilf­reich sind Ri­tua­le: Er­zäh­len Sie eine Ge­schich­te, sin­gen Sie ru­hi­ge Lie­der oder ge­hen Sie mit dem Baby vor dem Zu­bett­ge­hen noch et­was an die fri­sche Luft – ein Spa­zier­gang mit dem Kin­der­wa­gen oder mit Kör­per­kon­takt ganz nahe bei Mami im Tra­ge­tuch.

Mahl­zei­ten rich­tig timen


Man­che ge­sun­den Ba­bys schaf­fen es etwa mit sechs Mo­na­ten, ohne Nacht­mahl­zeit durch­zu­schla­fen. Be­reits wäh­rend der ers­ten Le­bens­wo­chen kann sich ein Baby an eine spä­te Abend­mahl­zeit, zum Bei­spiel zwi­schen 22 und 24 Uhr, ge­wöh­nen. Dazu kön­nen Sie das Kind we­cken und es aus­gie­big trin­ken las­sen, be­vor Sie selbst ins Bett ge­hen. Die Zeit bis zur nächs­ten Mahl­zeit wird so län­ger und Sie kom­men auch zu Ih­rem Schlaf.

Nor­ma­ler­wei­se dehnt sich die Zeit­span­ne bis zur nächs­ten Mahl­zeit im­mer mehr aus, weil Ihr Baby tags­über ste­tig sei­ne Nah­rungs­auf­nah­me ver­grös­sern kann.

War­um schläft ein Baby nicht durch?


Es ist lei­der so, dass nur etwa die Hälf­te der Kin­der mit 6 Mo­na­ten nachts durch­schla­fen und kei­ne Nah­rung mehr brau­chen. Auch Ba­bys, die eine Zeit­lang durch­ge­schla­fen habe, kön­nen nachts plötz­lich wie­der er­wa­chen. Vie­le El­tern be­ob­ach­ten, dass Ihr Kind in den ers­ten zwei Le­bens­jah­ren im­mer wie­der Pha­sen hat, in de­nen es plötz­lich so­wohl schlecht ein- als auch durch­schläft, ob­wohl dies vor­her ziem­lich gut ge­klappt hat. Die­ses Phä­no­men wird Schlaf­re­gres­si­on ge­nannt und geht oft mit ei­nem Ent­wick­lungs­schub des Kin­des ein­her.

Soll­te Ihr Baby nachts er­wa­chen, kann dies ver­schie­de­ne Grün­de ha­ben:

  • Das Baby macht ei­nen Wachs­tums­schub, ist dar­um un­ru­hig und braucht wie­der mehr Nah­rung.

  • Das Baby ist krank und fühlt sich un­wohl. 

  • Zah­nen

  • Blä­hun­gen

  • Grös­se­re Ba­bys be­gin­nen zu träu­men, schla­fen un­ru­hig oder stos­sen sich den Kopf.

Was tun, wenn Ihr Baby nachts er­wacht?


Über­le­gen Sie sich eine für Sie als El­tern pas­sen­de Stra­te­gie, wie Sie kon­se­quent vor­ge­hen wol­len, soll­te Ihr Baby nachts er­wa­chen. Es gibt nicht rich­tig oder falsch, aber Sie müs­sen sich ge­mein­sam an die Ver­ein­ba­rung hal­ten.

  • Möch­ten Sie, dass Ihr Baby nachts al­lei­ne im Bett­chen schläft, dann le­gen es vor dem Zu­bett­ge­hen wach hin­ein und las­sen es dort ein­schla­fen. Nachts ver­su­chen Sie es dar­in zu be­ru­hi­gen, in­dem Sie es strei­cheln, ihm die fla­che Hand sanft auf die Brust le­gen oder ein­fach nur an­we­send sind. Soll­te das Baby nicht wei­ter­schla­fen, muss es viel­leicht auf­stos­sen oder fühlt sich un­wohl. In die­sem Fall neh­men Sie es kurz hoch. Das ist aber auch schon al­les – kein Schmu­sen, kei­ne Ak­ti­vi­tä­ten, al­les ganz ru­hig. So­bald es sich be­ru­higt hat, le­gen Sie es wie­der ins Bett­chen und wenn ihm wohl ist, wird es wei­ter­schla­fen.

  • Be­den­ken Sie im­mer, dass Spie­len, Schmu­sen und Sin­gen ein Baby zwar glück­lich, aber nicht wie­der schläf­rig macht. Las­sen Sie es am bes­ten im Bett­chen lie­gen, be­rüh­ren Sie es und spre­chen Sie ganz lei­se und be­ru­hi­gend. Mehr Kör­per­kon­takt ist in der Re­gel nicht nö­tig, denn es soll nicht zur Ein­schlaf­rou­ti­ne ge­hö­ren, trös­tend in den Schlaf ge­wiegt zu wer­den. Da­mit Sie kein Licht ma­chen müs­sen, las­sen Sie von vorn­her­ein eine klei­ne Nacht­lam­pe in der Steck­do­se bren­nen, die Ih­nen den Weg zum Bett­chen be­leuch­tet. Win­del­wech­seln soll­te nach den ers­ten Le­bens­wo­chen nachts nicht mehr nö­tig sein, es sei denn Ihr Baby hat­te Stuhl­gang. 

  • Die Emp­feh­lung von Still­be­ra­te­rin­nen und Müt­ter­be­ra­te­rin­nen lau­tet, das Baby nach Mög­lich­keit nicht an der Brust ein­schla­fen las­sen, auch tags­über nicht. Es ver­bin­det sonst Trin­ken mit Ein­schla­fen und braucht die­se Hil­fe auch nachts. Aus lau­ter Ge­wohn­heit ent­wi­ckelt es ein Hun­ger­ge­fühl ohne ein ech­tes Be­dürf­nis nach Nah­rung. Die­ser an­ge­lern­te Hun­ger be­wirkt, dass das Kind im­mer wie­der auf­wacht. Ver­su­chen Sie in dem Fall nachts so­wohl beim Stil­len als auch aus dem Schop­pen im­mer klei­ne­re Mahl­zei­ten an­zu­bie­ten, oder er­set­zen Sie die Milch durch et­was Tee oder Was­ser.  

  • Hal­ten Sie Ihr Baby bei der letz­ten Abend­füt­te­rung nach Mög­lich­keit wach, bis Sie es ins Bett­chen le­gen. Wenn es beim Stil­len oder Schöp­peln ein­schläft, we­cken Sie es wie­der auf, in­dem Sie es zum Bei­spiel wi­ckeln. Es soll­te auch ohne di­rek­ten Kör­per­kon­takt ein­schla­fen kön­nen. So fällt es ihm spä­ter leich­ter, in ei­ner nächt­li­chen Wach­pha­se wie­der al­lei­ne und ohne zu­sätz­li­chen Schop­pen ein­zu­schla­fen.

  • Fra­gen Sie bei grös­se­ren Schlaf­pro­ble­men Ihre Müt­ter- und Vä­ter­be­ra­te­rin. Mög­li­cher­wei­se kann ein Schlaf­pro­to­koll über zwei bis drei Wo­chen auf­de­cken, was hin­ter dem Schlaf­pro­blem steckt.  

Oben ge­nannt sind vie­le Din­ge, die funk­tio­nie­ren kön­nen und doch gibt es noch an­de­re Wege. Vie­le Müt­ter ent­schei­den sich, das Baby die ers­ten Mo­na­te ne­ben sich in ei­nem Bei­stell­bett schla­fen zu las­sen. Das Baby hört die Atem­ge­räu­sche der Mut­ter und für die­se er­leich­tert sich das nächt­li­che Er­wa­chen. Sie kön­nen ein­fach Ih­ren Arm aus­stre­cken und das Baby be­rüh­ren.  

Kin­der sind In­di­vi­du­en, eben­so die Müt­ter und Vä­ter. Für das Durch­schla­fen von Ba­bys gibt es des­halb kei­ne Stra­te­gie, die auf alle Kin­der und El­tern glei­cher­mas­sen an­wend­bar ist. Oft­mals nüt­zen die auf­ge­führ­ten Tipps oder gar Schlaf­trai­nings nichts und ver­un­si­chern El­tern und Baby. Co-Slee­ping – das Baby schläft im El­tern­zim­mer oder so­gar im Fa­mi­li­en­bett –, Stil­len nach Be­darf und be­wuss­tes Tra­gen und Wie­gen sind eben­so gang­ba­re Wege zu ver­su­chen, das Baby mit ei­nem Rhyth­mus und Ri­tua­len zum selb­stän­di­gen Schla­fen zu be­glei­ten. (Wir be­dan­ken uns bei ei­ner en­ga­gier­ten Le­se­rin für die wert­vol­len Er­gän­zun­gen aus Sicht ei­ner Mut­ter)

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Schlaf­pro­to­koll App

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FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Mei­ne Toch­ter stram­pelt manch­mal so wild im Schlaf. Ist das nor­mal?

Es be­steht kein Grund zur Be­un­ru­hi­gung, wenn Ihr Baby wäh­rend des Schla­fes hef­tig stram­pelt. Da­durch wer­den sei­ne Mus­keln und auch sei­ne grau­en Zel­len trai­niert. El­tern soll­ten nicht bei je­dem Stram­peln oder kur­zem Au­gen­öff­nen zum Bett­chen lau­fen. Prof. An­net­te Kar­mi­loff-Smith vom In­sti­tu­te of …

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War­um kön­nen Ba­bys durch Wie­gen bes­ser ein­schla­fen?

Die Schlaf­for­schung bie­tet dazu kei­ne ein­deu­ti­ge Er­klä­rung. Es lässt sich aber bei vie­len Ba­bys be­ob­ach­ten, dass nicht nur das Wie­gen, son­dern auch vie­le an­de­re For­men ei­ner rhyth­mi­schen Sti­mu­la­ti­on, wie Fahr­ten in ei­nem Zug oder mit dem Auto, "schlaf­för­dernd" wir­ken. Schon ein Aus­flug im gut …

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Buch­tipp zum The­ma

Was tun wenn Baby nachts jede Stunde aufwacht?

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Warum wacht mein Baby nachts jede Stunde auf?

Mein Baby wacht jede Stunde auf: Ist das normal? Für ein Baby ist das nächtliche Aufwachen nicht nur vollkommen normal, sondern auch sehr wichtig für die Entwicklung. Babys befinden sich in der unruhigen und leichten Schlafphase für eine längere Zeit als Erwachsene.

Wie schaffe ich es dass mein Baby nachts länger schläft?

Bereits während der ersten Lebenswochen kann sich ein Baby an eine späte Abendmahlzeit, zum Beispiel zwischen 22 und 24 Uhr, gewöhnen. Dazu können Sie das Kind wecken und es ausgiebig trinken lassen, bevor Sie selbst ins Bett gehen. Die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit wird so länger und Sie kommen auch zu Ihrem Schlaf.

Was tun wenn Kind nachts ständig wach wird?

Viele 1-jährige und sogar 2-jährige Kinder schlafen nachts immer noch nicht durch..
Einschlafrituale einführen. ... .
Zuwendung. ... .
Kuscheltier im Bett. ... .
Nachtlicht. ... .
Monster-Abwehrspray. ... .
Belohnung. ... .
Co-Sleeping..