Was sagt Uli Hoeneß zu Lewandowski?

Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß (r.) erklärt Hasan Salihamidžić wie Fußball-Manager geht.Bild: picture alliance / SvenSimon

Am vergangenen Montag war offizieller Trainingsstart beim FC Bayern an der Säbener Straße. Während in der vergangenen Woche bereits zahlreiche Stars wie Joshua Kimmich, Serge Gnabry und die Neuzugänge um Sadio Mané ins Training starteten, stoßen die weiteren Nationalspieler am Dienstag zum Team. Darunter soll auch Robert Lewandowski sein – zumindest erwarten das die Bayern-Bosse.

Barças Transferangebot bleibt unbeantwortet

Der 33-Jährige hat zwar seinen Wechselwunsch bei der sportlichen Leitung klar hinterlegt, bei den Ablöseverhandlungen sind sich der FC Bayern und der FC Barcelona bisher aber noch kein Stück näher gekommen.

Was sagt Uli Hoeneß zu Lewandowski?

Ob Lewandowski trotz Wechselwunsch am Dienstag zum Training erscheinen wird, weiß akutell nur er selbst.Bild: SVEN SIMON / Frank Hoermann/SVEN SIMON

Die "Bild"-Zeitung schreibt seit enigen Tagen, dass die bisher aus Barcelona eingegangenen Angebote nicht einfach nur von Hasan Salihamidžić abgelehnt wurden, sondern komplett unbeantwortet blieben. Mittlerweile soll das ursprüngliche Angebot (32 Millionen Euro Plus 5 Millionen Euro Bonuszahlungen) deutlich nachgebassert worden sein. Allerdings wohl noch nicht genug, um den Bayern einen vorzeitigen Abgang ihrer Tormaschine schmackhaft zu machen.

Nach einem jüngsten Bericht der "Bild" macht die Lewandowski-Seite dem 45-jährigen Sportvorstand für das Ignorieren der Barca-Funktionäre jedoch keinen Vorwurf. Demnach würden Salihamidžić und der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn beim Thema Lewandowski langsam aufweichen und "Kompromissbereitschaft andeuten".

Lewandowski und Berater "zittern" angeblich vor Hoeneß

Dem Bericht zufolge vermuten Lewandowski und seine Berater stattdessen den Grund für den Verhandlungsstillstand bei Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß.

Was sagt Uli Hoeneß zu Lewandowski?

Die einstigen Bayern-Bosse Uli Hoeneß (l.) und Karl-Heinz Rummenigge haben sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen.Bild: sampics / Stefan Matzke

Hoeneß hat derzeit als Aufsichtsratsmitglied formal kaum noch Befugnisse im Verein, sein Wort hat bei den Verantwortlichen an der Säbener Straße jedoch nach wie vor Gewicht – insbesondere bei seinem Nachfolger und Schützling Hasan Salihamidžić.

Hoeneß hatte sich im Zuge des verbalen Schlagabtauschs im Vorfeld der Transferverhandlungen mehrfach öffentlich über die Vorstellungen der Lewandowski-Berater ausgelassen. "Es geht nur ums Geld", hatte er ihnen im Mai im "Kicker" vorgeworfen. Lewandowski-Berater Pini Zahavi hatte er schon vor einem Jahr – im Zusammenhang mit dem Transfer von dessen Klienten David Alaba – als "geldgierigen Piranha" bezeichnet.

Was sagt Uli Hoeneß zu Lewandowski?

Lewandowski-Berater Pini Zahavi (l.) gilt bei Vereinen als schwieriger Verhandlungspartner. Bild: abaca / Liewig Christian/ABACA

Zuletzt beschwerte er sich zudem vermehrt über das Vorgehen des FC Barcelona. "Das müssen Künstler sein, wie man aus 1,3 Milliarden Miese, (...), jetzt dem Robert Lewandowski, dem Weltfußballer des Jahres, auch nur den Mut haben kann, ein Angebot zu machen", polterte er bei RTL/n-tv über den schuldengeplagten Fußballgiganten.

FC Bayern fordert wohl 50 Millionen Euro für Lewandowski

Inzwischen ist der von Uli Hoeneß angekündigte Trick klar erkenntlich: Derzeit liquidieren die Katalanen TV- und Marketing-Rechte für teilweise Jahrzehnte im Voraus. Im Gegenzug kassiert Barça wohl um die 700 Millionen Euro, mit denen der Verein vorerst arbeiten kann.

Dementsprechend kann der Klub wohl auch im Werben um den polnischen Stürmerstar noch ein paar Millionen nachlegen. Den öffentlichen Beteuerungen von Uli Hoeneß zufolge haben die Bayern jedoch auch grundlegende Bedenken, den Weltfußballer zu verkaufen. "So wie der Stand jetzt ist, kann sich Barcelona ein weiteres Angebot sparen", zitiert ihn die Boulevardzeitung. "Die Aussagen des FC Bayern waren eindeutig. Sie besagen, dass Robert den Vertrag in München erfüllen soll."

Medienberichten zufolge sollen die Bayern bereit sein, ihre grundlegenden Bedenken im Falle eines Transferangebots über 50 Millionen Euro beiseite zu legen. Bis dahin ist Lewandowski jedoch weiter Profi des FC Bayern München.

Ob er tatsächlich am Dienstag auf dem Trainingsgelände auftaucht, bleibt abzuwarten. Zuletzt verriet Lewandowskis Ex-Berater Maik Barthel, dass er ihm auch einen Streik zutrauen würde. Auch Lewandowski hat ja schon mehrfach klargemacht, dass er auf noch eine Saison im Bayern-Trikot überhaupt keine Lust hat.

München - Robert Lewandowski und kein Ende: Die Personalie verfolgt den FC Bayern München weiter munter durch die Sommerpause. Der Pole will weg, der Transfer des vermeintlichen Ersatzmanns Sadio Mane ist aber weiterhin nicht in trockenen Tüchern. 

Der FC Liverpool hat das erste Angebot der Bayern für Mane offenbar abgelehnt. Wie englische Medien berichten, ist der deutsche Rekordmeister demnach mit einer Ablösesumme von 25 Millionen Pfund (29,2 Millionen Euro) in den Transferpoker eingestiegen.

Mit Mane (30) selbst ist sich der FC Bayern angeblich schon einig. 

Uli Hoeneß bleibt optimistisch

Doch Ehrenpräsident Uli Hoeneß macht den Bayern-Fans Hoffnung, denn er ist trotz der holprigen Transferphase mit Abgängen von Leistungsträgern wie Niklas Süle oder Corentin Tolisso optimistisch, dass der FC Bayern in der kommenden Saison eine schlagkräftige Mannschaft auf dem Platz haben wird - mit Lewandowski.

"Ich glaube, es wird sehr intensiv an der neuen Mannschaft gebastelt. Und wenn das alles kommt, was sie mir dieser Woche vorgestellt haben, dann sehe ich eine gute Chance, dass wir nächste Saison eine attraktive Mannschaft haben - mit Robert Lewandowski", sagte Hoeneß bei "Sport1". Ins Detail ging Hoeneß nicht.

Hoeneß ist mangels Alternativen weiterhin dafür, den Top-Torjäger zu halten, auch wenn der eigentlich ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags weg will. "Wenn man keine Alternative hat, von der man glaubt, dass sie ihn einigermaßen ersetzen kann - das sieht im Moment so aus, dass das schwierig ist - dann würde ich dafür plädieren, wie alle anderen in unserem Verein, dass er noch ein Jahr bleibt", so Hoeneß.

Wie es danach dann weitergeht, müsse man dann sehen, so der 70-Jährige, "ob er ablösefrei geht oder vielleicht noch mal verlängert. Das weiß ja kein Mensch."

Dazu verriet Hoeneß, dass im Binnenverhältnis Bayern und Lewandowski in den vergangenen Wochen "gar nichts" passiert sei. "Robert ist so, wie er immer war. Er schaut, dass er seine Interessen erfüllt kriegt. Das ist jetzt im Moment nicht ganz so gelaufen, wie er und speziell sein Spezialagent das wollen. Und dann ist man sauer", so Hoeneß.

Dann scheint auch wieder die Sonne

Sein Ratschlag: "Ich würde allen Beteiligten empfehlen, sachlich zu bleiben, die Sache nicht eskalieren zu lassen. Dann wird auch über dem Haus Lewandowski/Bayern München wieder die Sonne scheinen."

Dass Lewandowski sich hängen lassen könnte, sollte er nicht gehen dürfen, glaubt Hoeneß indes nicht. Da habe er überhaupt keinen Zweifel, betonte Hoeneß, der den Profi Lewandowski ausdrücklich lobte.

"Robert ist ein Mann, der Erfolg haben will. Er hat auch in Dortmund ein Jahr bewiesen, als er uns schon zugesagt hatte, dass er überragend spielen kann, wenn er eine andere Entscheidung getroffen hat", so Hoeneß, der klarstellte: "Ich gehe davon aus, dass er bleibt, und wenn er bleibt, wird er eine ganz tolle Saison spielen."

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