Warum ist der richtige Luftdruck im Reifen wichtig?

Richtiger Reifendruck beim Auto ist nicht nur eine Frage der Fahrsicherheit. Optimaler Reifenluftdruck verlängert auch die Haltbarkeit der Reifen, spart Kraftstoff und erhöht den Fahrkomfort. Dank Reifendrucktabellen und verschiedener Kontrollmechanismen ist es gar nicht schwer, den Luftdruck an den eigenen Reifen zu kontrollieren und die korrekten Werte einzustellen.

Wir verraten dir, wo und wie du herausfindest, wieviel Reifendruck dein Auto braucht und unter welchen Umständen der Reifendruck am Auto die empfohlenen Werte überschreiten darf.

Warum ist der richtige Reifenluftdruck so wichtig?

Sei es der Großeinkauf am Wochenende, die Fahrt mit fünf Insassen zum Kino oder der Transport der halben Wohnungseinrichtung beim Umzug: Die Reifen tragen das ganze Gewicht deines Fahrzeugs. Entsprechend wichtig ist es, sich Gedanken über den Zustand der vier Reifen am Auto zu machen.

Neben der Profiltiefe, dem Reifenalter und möglichen Einfahrschäden ist der Reifendruck für eine sichere Fahrt entscheidend. Du solltest ihn alle zwei Wochen kontrollieren. Ein korrekter Reifenluftdruck sorgt für einen optimalen Bremsweg, verringert den Materialverschleiß, spart Sprit und senkt die Gefahr von Einfahrschäden.

Welche Folgen hat falscher Reifendruck?

Richtiger Reifendruck sorgt dafür, dass die gesamte Reifenbreite über die Fahrbahn rollt. Bei erhöhtem Druck liegt die Hauptlast auf der Reifenmitte, bei zu niedrigem auf den Rändern. Das führt in beiden Fällen zu erhöhtem Materialverschleiß und instabilem Fahrverhalten.

Zu niedriger Reifendruck am Auto

Bereits ein halbes Bar zu wenig Reifenluftdruck steigert deinen Spritverbrauch um 0,3 Liter pro 100 Kilometer. Rollt der Reifen durch zu geringen Luftdruck nur auf den Flanken über die Fahrbahn, führt das zudem zu weniger Bodenhaftung, mehr Materialverschleiß an den Rändern und schwammigem Fahrverhalten.

Schon 0,4 bar konstant zu wenig Reifendruck am Auto führt zu 30 Prozent mehr Verschleiß und zu einer Überhitzung der Reifen bei schneller Fahrt. Ein Ablösen der Reifenlauffläche kann hier die Folge sein. Durch mangelnde Bodenhaftung verlängert sich zudem der Bremsweg. Ist der Luftdruck im Reifen ein Bar zu gering, verlängert sich der Bremsweg bei 100 km/h um 10 Prozent.

Zu hoher Reifendruck am Auto

Ist der Reifenluftdruck um 0,6 bar über dem Sollwert, verliert der Reifen in seiner Breite an Bodenkontakt. Rollt nur der Mittelbereich des Autoreifens über die Fahrbahn, verringert sich automatisch der Rollwiderstand. Die Folge klingt nach einem erfreulichen Nebeneffekt, denn der Kraftstoffverbrauch wird dadurch geringer.

Die unerfreulichen Folgen sind jedoch wie bei zu wenig Reifenluftdruck eine verringerte Bodenhaftung und ein verlängerter Bremsweg. Dazu kommt das Risiko einer Über- oder Untersteuerung in den Kurven. Du läufst also Gefahr, durch falschen Reifenluftdruck die Kontrolle über dein Auto zu verlieren und deine Reifen vor ihrer Zeit zu verschleißen.

Woran erkenne ich falschen Reifendruck?

Falscher Reifendruck lässt sich auf den ersten Blick gar nicht so leicht bemerken. Das Auto steht nicht gleich auf leeren Schläuchen wie ein vergessenes Fahrrad in einer Seitenstraße. Doch Reifendruck, der beim Pkw nicht im Sollbereich liegt, macht durch verschiedene Signale auf sich aufmerksam und sollte von Autofahrern nicht ignoriert werden.

Dazu gehört vor allem das offensichtlichste Signal: ein verändertes Fahrverhalten. Sobald du das Gefühl hast, dass dein Wagen sich schwammig fährt, das Heck sich in Kurven unruhig verhält oder ausbricht oder wenn dein ESP-Bremssystem auffällige Bremseingriffe durchführt und ESP-Leuchten anspringen, deutet das auf zu niedrigen Reifendruck hin.

Zu hohen Reifendruck erkennst du hingegen nicht so leicht wie zu niedrigen. Der Spielraum für erhöhten Reifenluftdruck ist größer und zu viel Druck nicht gleich eine Gefahr für die Fahrsicherheit. Tatsächlich erhöhen einige Fahrer bewusst ihren Reifendruck um 0,2 oder 0,3 bar, um Kraftstoff zu sparen. Auch wenn sich dadurch nicht gleich das Fahrrisiko erhöht, führt erhöhter Reifendruck zu weniger Bodenhaftung, einer stärkeren Belastung der mittleren Reifenfläche und schnellerem Aquaplaning bei nasser Fahrbahn.

An Tankstellen kann man den Reifendruck messen und den Reifen befüllen (Bild: iStock)

Obwohl die meisten Fahrzeuge über ein eingebautes Kontrollsystem für Reifendruck am Auto verfügen, ersetzen Warnsysteme nicht eine regelmäßige Kontrolle der Reifen. Vor allem Fahrzeuge ohne Kontrollsystem fahren häufig mit zu niedrigem Reifendruck, ohne dass die Fahrer es merken. Am besten kontrollierst du deine Reifen regelmäßig beim Tanken. Tankstellen bieten für gewöhnlich einen kostenlosen Check des Reifenluftdrucks an. Alternativ kannst du auch spezielle Druckmessgeräte kaufen oder in der Kfz-Werkstatt danach fragen.

Wo finde ich Angaben zu richtigem Reifendruck?

Selbst wenn du den Luftdruck deiner Reifen kennst, gilt es zu wissen, wieviel Reifendruck am Auto zu viel oder zu wenig ist. Glücklicherweise machen Autohersteller klare Vorgaben zum optimalen Reifenluftdruck. Diese Vorgaben findest du in einer Reifenluftdrucktabelle an folgenden Stellen:

  • In der Betriebsanleitung deines Pkw

  • An der B-Säule der geöffneten Fahrer- oder Beifahrertür

  • Auf einem Aufkleber im Handschuhfach

  • Auf der Innenseite des Tankdeckels

  • In der Online-Reifendrucktabelle des Herstellers

In der Tabelle für den Reifendruck findest du für gewöhnlich vier Angaben zum Teillastdruck und zum Volllastdruck für jeweils Vorder- und Hinterreifen. Der Teillastwert gilt für normal beladene Fahrzeuge bei normaler Geschwindigkeit. Der Volllastdruck zeigt dir an, wie viel Druck deine Reifen haben sollten, wenn du voll beladen über längere Strecken und bei hoher Geschwindigkeit fährst.

Die Reifendrucktabelle vom Hersteller bezieht sich auf die in der Zulassungsbescheinigung vermerkten Reifen. Bei anderen Reifen gelten die Angaben des jeweiligen Reifenherstellers z.B. in der Reifendrucktabelle für Continental Reifen. Richtiger Reifendruck lässt sich also problemlos anhand einer Tabelle und mittels entsprechender Messgeräte ermitteln.

Reifendruck bei Sommer- und Winterreifen

Angaben zum Reifenluftdruck unterscheiden sich nicht nur nach Vorder- und Hinterreifen. Auch Abweichungen beim Reifendruck von Winterreifen, Sommerreifen und Allwetterreifen sind zu beachten. Die Außentemperatur hat ebenfalls entscheidenden Einfluss auf den Reifendruck am Auto.

Bei kalten Temperaturen sinkt der Reifendruck im Winterreifen (Bild: iStock)

Der Reifendruck von Winterreifen sinkt bei kalten Temperaturen, daher wird empfohlen, den Druck im Reifen in der kalten Jahreszeit um 0,2 bis 0,3 bar zu erhöhen. Der Grund dafür ist, dass der normale Druck im Reifen um 0,2 bar fallen kann, wenn die Außentemperatur auf 0 Grad sinkt. Empfehlungen für den Reifendruck deiner Winterreifen, Sommerreifen und Allwetterreifen findest du ebenfalls in der Tabelle des Auto- oder Reifenherstellers.

Reifendruck richtig messen und befüllen

Da du jetzt weißt, wo du alle nötigen Angaben zum Reifenluftdruck findest, stellt sich die eigentliche Frage: Wie misst du an deinem Auto den Luftdruck deiner Reifen? Den Reifenluftdruck ermittelst du am besten vor der Fahrt oder nach einigen gefahrenen Kilometern. Die optimale Außentemperatur für die Messung liegt bei 20 Grad, denn so kannst du ausschließen, dass kalte Temperaturen die Werte der Druckmessung verfälschen. Ebenso ist es wichtig, dass die Reifen nach der Fahrt abgekühlt sind und die Messwerte dem Ruhezustand entsprechen.

Messgeräte für den Luftdruck von Reifen findest du für gewöhnlich an Tankstellen. Die Messung ist kostenlos und lässt sich schnell erledigen. Die Messung erfolgt, indem du das Ventil deiner Reifen abschraubst und den Schlauch des Messgeräts an das offene Ventil ansteckst. Das Gerät besitzt jeweils einen Plus- und Minus-Regler, um den Luftdruck zu erhöhen oder zu verringern. Ein kurzer Knopfdruck zeigt dir den Ist-Zustand deines Reifendrucks an, den du dann entsprechend anpassen kannst. Bei der Messung solltest du immer an alle vier Reifen und dein Ersatzrad denken, die Beladung des Fahrzeugs beachten und eventuell Minusgrade berücksichtigen.

Es empfiehlt sich, den Reifendruck am Auto alle zwei Wochen zu überprüfen, daher raten wir zur regelmäßigen Messung beim Tanken, mittels privater Druckmessgeräte oder mit dem Kompressor aus dem Pannenhilfe-Set.

Wann darf Reifendruck zu hoch sein?

Erhöhter Reifenluftdruck ist nicht so schädlich für dein Auto wie zu niedriger Reifendruck. Tatsächlich fahren viele gezielt mit erhöhtem Reifendruck, um Sprit zu sparen. Dazu raten wir dir nicht unbedingt, auch wenn 0,2 bis 0,3 über dem Soll nicht schaden.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen für einen erhöhten Luftdruck. Reifendruckempfehlungen können beispielsweise überschritten werden, wenn es um lange Fahrten bei hoher oder andauernder Geschwindigkeit oder um eine volle Fahrzeugbeladung geht. Hier empfiehlt es sich den Druck um 0,2 bar über dem Sollwert einzustellen.

Bei einem vollbeladenen Auto ist es ratsam den Reifendruck zu erhöhen (Bild: iStock)

Bei Geländefahrten über anspruchsvolle, unebene und ruppige Strecken kann der Reifendruck am Auto sogar um 0,2 bis 0,5 bar über dem Richtwert liegen. Eine weitere Ausnahme machen Motorsportler beim sogenannten Drifting oder Driftsport. Um das Fahrzeug gezielt zu übersteuern, erhöhen Fahrer bewusst den Luftdruck in den Hinterreifen.

Wie funktionieren Reifendruck-Kontrollsysteme?

Seit 2014 sind Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS) für alle neu zugelassenen Autos in der EU-Vorschrift. Die Kontrollsysteme warnen Autofahrer vor zu hohem oder zu niedrigem Reifenluftdruck. Die Art der Warnsysteme variiert je nach Hersteller, sobald jedoch das RDKS ein Signal gibt, solltest du so einen Reifencheck nicht aufschieben und so bald wie möglich eine Druckmessung und Anpassung des Luftdrucks durchführen.

Durch ein Reifendruck-Kontrollsystem hast du zwar immer den Ist-Zustand deiner Vorder- und Hinterreifen im Auge und kannst den Druck einfach kontrollieren. Trotzdem raten wir dir aber zu einer regelmäßigen Reifenprüfung.

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Warum ist der richtige Reifendruck so wichtig?

Ein zu hoher Reifendruck kann verursachen, dass ein Fahrzeug mehr Kraftstoff verbraucht. Durch den niedrigen Druck hat ein Fahrer auch mit kurzer Lebensdauer des Reifens zu tun. Ein zu niedriger Reifendruck kann verursachen, dass die Aufhängung und die Felgen sich schneller verschleißen.

Warum sollte der Reifendruck nicht zu hoch sein?

Denn ein zu hoher Reifendruck führt dazu, dass der Reifen die Fahrbahn nur mit der Mitte der Lauffläche berührt. An dieser Stelle fährt er sich stärker ab und er nutzt sich ungleichmäßig ab. Außerdem zieht ein zu hoher Reifendruck negative Folgen mit sich: Verlängerter Bremsweg durch geringe Aufstandsfläche.

Welchen Einfluss hat der Reifendruck?

Auch der Reifendruck hat erheblichen Einfluss auf Komfort, Fahreigenschaften, Sicherheit und Kraftstoffverbrauch. Die Pneus können noch so leistungsfähig und robust sein, wenn der Reifendruck am Auto nicht stimmt, leidet die Fahrstabilität erheblich.

Was passiert wenn der Reifendruck zu niedrig ist?

Ist der Reifendruck zu niedrig, hat dies eine erhöhte Rollreibung des Reifens zur Folge, der sich dadurch stark erhitzt. Es droht ein gefährlicher "Reifenplatzer", der im Extremfall zu einem Unfall führt. 2) Schwerwiegende Materialschäden! Eine erhöhte Walkarbeit setzt zudem der Struktur des Reifens zu.