Was ist erlaubt bei inzidenz unter 100

In Berlin liegt die Sieben-Tage-Inzidenz auch am Sonntag unter der kritischen Marke von 100. Wenn das so bleibt, sind auch Lockerungen im Kulturbereich möglich. 

Was ist erlaubt bei inzidenz unter 100

Norbert Koch-Klaucke

07.05.2021 | aktualisiert am 09.05.2021 - 11:42 Uhr

Was ist erlaubt bei inzidenz unter 100
Was ist erlaubt bei inzidenz unter 100

Bei dem wärmeren Wetter zieht es mehr Menschen nach draußen. Die Inzidenz liegt am Sonntag knapp unter 100.Imago/Jens Schicke

Berlin- Die Nachricht gibt Hoffnung. Erstmals ist der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Berlin unter die kritische Marke 100 gefallen, er lag am Freitag bei 98,6.  Auch am Sonntag lag die Inzidenz knapp unter 100. Seit Tagen schon sinkt der Wert für die Corona-Neuinfektionen, die innerhalb einer Woche auftreten, gemessen auf 100.000 Einwohner. Hält der Trend an, könnte die Ausgangssperre in Berlin nach Himmelfahrt aufgehoben werden.

Was besagen die Regelungen?

Seit dem 24. April gilt bundesweit die Corona-Notbremse, die auch eine Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr beinhaltet. Sie trat in Berlin in Kraft, nachdem der Inzidenzwert in der Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 lag. Das Aufheben der  Ausgangssperre ist etwas komplizierter. Das passiert erst, wenn in kreisfreien Städten (wie Berlin) und Landkreisen an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen der Inzidenzwert unter 100 gefallen ist. Sonn- und Feiertage werden dabei nicht einberechnet. Das bedeutet: Bis einschließlich 12. Mai muss der Berliner Inzidenzwert unter 100 liegen.

Auch dann wird die Bundesnotbremse samt Ausgangssperre noch nicht aufgehoben. Vereinbart ist, dass dies erst am übernächsten Tag geschieht. Im Berliner Fall könnte dies dann am 14. oder am 15. Mai sein – je nachdem, ob der dazwischen liegende Feiertag (Himmelfahrt) eingerechnet wird oder nicht. Das ist derzeit unter Experten strittig.

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Was bedeutet der Wegfall der Ausgangssperre für Berlin?

Fällt die Bundesnotbremse weg, werden die aktuellen Ausgangsbeschränkungen hinfällig. Das bedeutet zumindest, dass die Berliner sich zwischen 22 und 5 Uhr allein oder zu zweit wieder uneingeschränkt im Freien aufhalten dürfen. Die eigenen Kinder dürfen zusätzlich dabei sein.

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Gibt es weitere Lockerungen?

Im Freien dürften sich tagsüber wieder maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen – plus Kinder. Bei einem wärmer werdenden Wetter wäre ein kleines Familientreffen oder ein Grillabend mit Freunden unter freiem Himmel, etwa im Garten, möglich. In geschlossenen Räumen dürften sich nur Angehörige eines Haushalts oder Lebenspartner plus eine weitere Person zusammen aufhalten. Kinder bis 14 Jahre werden nicht dazu gezählt. Aber: Besuche nach 21 Uhr könnten weiter nicht erlaubt werden. Angehörige eines Haushalts oder Lebenspartner müssten weiter unter sich bleiben.

Was gilt beim Einkaufen?

Modegeschäfte, Elektromärkte und weitere Läden, die Waren außerhalb des täglichen Bedarfs verkaufen, dürften wieder Kunden einlassen. Einkaufen darf man dort allerdings weiterhin nur nach der Vorlage eines tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltests. Von der Testpflicht sind vollständig Geimpfte und Genesene ausgenommen. Sie müssen einen Nachweis vorzeigen.

Ist eine Öffnung der Restaurants möglich?

Mit einem stabilen Absinken des Inzidenzwertes unter 100 in den kommenden Tagen wäre auch das möglich. Der Senat plant, dass zu Pfingsten die Außenbereiche von Cafés und Restaurants in Berlin wieder öffnen dürfen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte dies bereits am Dienstag angekündigt. „Wir werden uns selbstverständlich mit Brandenburg abstimmen“, sagte er. Über die Vorgehensweise bei der Lokalöffnung wolle man sich mit dem Gastronomen-Verband Dehoga abstimmen.

Was ist mit Theatern, Konzerten und Kinos?

Konzerte, Kino- oder Theateraufführungen im Freien wären, wenn die Inzidenzwerte entsprechend gesunken sind, möglich. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deutete dies jedenfalls am Freitag an. Wenn mit Lockerungen bei einem Inzidenzwert unter 100 begonnen werde, dann sollte es diese im Außenbereich von Lokalen und Restaurants oder bei Kulturveranstaltungen im Freien geben und zwar „testgestützt auf breiter Front“, hat Spahn erklärt. Allerdings warnte er auch vor zu schnellen Lockerungen. „In dieser Phase der Pandemie geht es weiterhin darum, das Erreichte nicht zu verspielen“, so Spahn. Zu viel Ungeduld helfe nur dem Virus. Es gelte, den positiven Trend zu verstetigen. Der wachsende Optimismus dürfe jetzt nicht dazu führen, dass sich die Menschen nicht mehr an die Regeln halten.