dirk1980 Registrierter Benutzer
Hallo, Mich würde einmal interessieren wo die genauen Unterschiede liegen... Ich hatte vor 20 Jahren mal Orgelunterricht aber das zählt wohl nicht mehr
Anmerkung der Moderation: Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: 01.03.15 lil Helpful & Friendly User
uff, das ist mit wenigen Worten eine sehr umfangreiche Frage gestellt. Die 3 verschiedenen Bauarten hast Du ja schon erkannt. Ich fange mal mit dem an, mit dem ich mich am wenigsten auskenne. Die Instrumente mit für die rechte Hand ("Diskant") oft nur wenigen Knopfreihen und links ("Bass") noch weniger Knöpfen sind Harmonikainstrumente. Die sind wechseltönig (wird oft auch
"diatonisch" genannt, auch wenn das technisch nicht ganz korrekt ist), auf Zug und Druck (wenn Du den Balg auf- oder zumachst) erklingen beim gleichen Knopf unterschiedliche Töne. Das sind die von der Bauart her ältesten Akkordeoninstrumente und werden hauptsächlich im Bereich der (internationalen) Volksmusik eingesetzt - von der Steirischen Harmonika oder dem Schwyzerörgeli im Alpenraum über Französische Folklore und der irischen Button Box bis hin zum Cajun oder dem Bandoneon im argentinischen
Tango. Das sind vermutlich (mit Ausnahme des Bandoneon) die am einfachsten zu lernenden Instrumente, Du bist aber von den spielbaren Tonarten her eingeschränkt und ein wenig auch von der sinnvoll spielbaren Literatur. Und Achtung: wenn Du eine Art der Harmonikas spielen kannst, heißt das nicht, dass Du automatisch auch alle anderen spielen kannst. Die sehen sich zwar äußerlich alle mehr oder weniger ähnlich, unterscheiden sich aber von der Spielweise her mehr oder weniger stark. Und wenn Du
Notenspieler bist: diese Art der Instrumente wird selten nach herkömmlichen Noten gespielt, sondern nach Griffschrift, einer Art Tabulator. Oder eben gleich nach Gehör. Wenn Du spezielle Fragen zu diesen Instrumenten hast, stellt Du sie sinnvollerweise in diesem Subforum:
https://www.musiker-board.de/forum/steirische-clubharmonikas-bandoneons-etc.753/ Die anderen Instrumente, mit entweder Tasten oder viiiielen Knöpfen im Diskant und vielen Knöpfen im Bass sind die sogenannten
chromatischen (oder gleichtönigen) Akkordeons. Die unterscheiden sich (natürlich) von der Spielweise in der rechten Hand her, sind vom Aufbau und der Bauweise her aber grundsätzlich gleich (bauartbedingte Unterschiede mal außen vor, die erkennt man von außen eh nicht). Im Gegensatz zu den wechseltönigen Harmonikas klingt bei den gleichtönigen Akkordeons pro Taste bzw. Knopf immer nur ein Ton. Dafür braucht man aber halt mehr Tasten / Knöpfe als bei den Harmonikas, weil man ja für jeden
spielbaren Ton eine Taste / einen Knopf benötigt. Vorteil der Akkordeons gegenüber den Harmonikas ist, dass sämtliche Tonarten gespielt werden können, da innerhalb des durch die Anzahl der Tasten definierten Tonumfangs alle Töne vorhanden sind (bei den Harmonikas nur die, die zur jeweiligen Tonart gehören). Deshalb sind die chromatischen Akkordeons von der Spielmöglichkeit her quasi grenzenlos. Sie werden von Klassik über Jazz bis zur Volksmusik in allen Stilrichtungen eingesetzt, vom Ländler
bis zur Bach-Toccata ist im Prinzip alles möglich. Natürlich gibt es Spielweisen, die auf entweder Knopf oder Taste besser gehen als mit der jeweils anderen Griffweise - grundsätzlich lässt sich aber alles auf beiden Instrumenten spielen. Und was sich leichter lernen lässt, kommt auf den Einzelnen an: jemand der bereits Klavier spielt, wird vermutlich eher zum Pianoakkordeon tendieren, ein Gitarrist möglicherweise zum Knopfakkordeon. Und noch ein anderer macht es evtl. davon abhängig, wofür er einen Lehrer findet ... Zuletzt bearbeitet: 01.03.15
Arrigo Registrierter Benutzer
Hallo Dirk, Inge hat das wirklich gut zusammengefasst. Die diatonischen haben den Vorteil, dass sie kleiner, leichter und billiger sind und wenn du mit einer Tonart auskommst, die Töne günstiger liegen. Die Tonanordnung ähnelt übrigens der von Mundharmonikas (Richter-Stimmung, Blues-Harp). Jede Reihe ist eine Tonart. Jede Tonart spielt sich (meistens) genauso oder zumindest ähnlich wie die anderen. Deshalb meine Empfehlung zu einem chromatischen Akkordeon. Viel Erfolg. lil Helpful & Friendly User
Das war die rechte Hand, jetzt kommt die linke ;-) zum Bass der Harmonikas kann ich Dir nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus. Es muss da also jemand anderes einspringen. bei den Akkordeons sieht die Bassseite grundsätzlich erst mal immer gleich aus. Es sind Knopfreihen, die in horizontaler Richtung leicht schräg angeordnet sind und vertikal übereinander stehen. Die einzelnen
Instrumente unterscheiden sich in der Anzahl der Knöpfe pro Reihe und der Anzahl der Reihen. Das fängt an mit 6 Reihen mit je 2 Knöpfen (Kinder- und/oder Spielzeugakkordeons) und endet bei großen Instrumenten bei normalerweise 20 Reihen mit je 6 Knöpfen pro Reihe. Dabei handelt es sich sehr oft um den sogenannten "Standardbass", auch "Stradella-Bass" genannt. Eine Erklärung des Aufbaus gibt es bei
Wikipedia. Es gibt also Knöpfe mit Einzeltönen und solche mit Akkorden. Als Akkordeon-Anfänger beginnst Du "normalerweise" mit dem Standardbass und erst wenn Du in Richtung klassischer Musik oder Originalwerke für Akkordeon entwickelst entscheidest Du Dich für oder gegen das Dazulernen des Melodiebasses. Es gibt viele Spieler (mich
eingeschlossen), die mit MIII (für sich selbst) nichts am Hut haben, weil auch "nur" der Standardbass sehr viele Möglichkeiten bietet. Z.B. kannst Du durch das Kombinieren mehrerer Akkordknöpfe oder eine Akkordknopfs mit anderem Basston durchaus auch Akkorde bilden, die nicht standardmäßig "verdrahtet" sind wie z.B. m7 und andere Jazzakkorde. Jetzt wünsche ich Dir viel Spaß beim Lesen ;-)
zum Bass der Harmonikas kann ich Dir nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus. Es muss da also jemand anderes einspringen. Dann will ich da mal kurz einspringen. Offensichtlich ist, daß Harmonikas deutliche weniger Baßknöpfe haben als chromatische Akkordeons. So ist es z. B. möglich, viele einfache Volks- und Kinderlieder zu spielen, ohne in der linken Hand die Knöpfe wechseln zu müssen, weil einfach nur durch Änderung der Balgrichtung zwischen Tonika und Dominante gewechselt werden kann. Das soll jetzt die Harmonikas nicht "schlechtreden", sondern nur darauf hinweisen, daß man nicht einfach so wie beim chromatischen Akkordeon ohne weiteres "alles" (ähem...) spielen kann. @dirk1980: Kurzum - an Deiner Stelle würde ich würde ich mir vor allem
Gendanken machen, welche Art von Musik Du spielen möchtest und dann davon ausgehend das passende Instrument (d. h. Werkzeug) wählen. Viele Grüße Ist ein Akkordeon eine Ziehharmonika?Das Akkordeon (von französisch accordéon), auch Ziehharmonika, Handharmonika oder Schifferklavier genannt, ist ein Handzuginstrument, bei dem der Ton bei Zug oder Druck auf einen Balg durch freischwingende, durchschlagende Zungen erzeugt wird und das nicht nur Einzeltöne hervorbringt, sondern auch (mechanisch ...
Was ist ein Ziehharmonika?Ziehharmonika. Bedeutungen: [1] Musikinstrument mit einem Balg, bei dem Töne durch den Luftzug, der durch das Ziehen und Drücken entsteht, erzeugt werden.
Wie heißt ein Akkordeon ohne Tasten?Das vor allem als Tango-Instrument bekannte Bandoneon ist ebenfalls ein Handzuginstrument mit Knöpfen auf beiden Seiten, im Unterschied zum Akkordeon hat es aber keine abgewinkelte Tastatur. Außerdem können mit dem Bandoneon keine mechanisch voreingestellten Akkorde gespielt werden, sondern nur Einzeltöne.
Wie viele Tasten hat eine Ziehharmonika?Der Diskant ist zweichörig und hat 55 Knöpfe und 48 Bassknöpfe, wovon 12 gekoppelt sind. Franz Zechner aus Graz baute bereits 1913 eine Harmonika mit 12 Helikonstimmplatten und 48 Begleiterstimmplatten.
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