Was ist der unterschied zwischen unterhalt und beistandschaft

Es läuft teilweise ineinander.

Die Beistandschaft kümmert sich zum einen um die Feststellung der Vaterschaft (Vaterschaftstest, Anerkennung) und um die Festlegung der Unterhaltshöhe (der höher als der UV ist) und auch um die Durchsetzung der Forderung durch Pfändung. Geht freiwillig nichts, gehen sie über das Gericht.

Die UV Abteilung zahlt den UV aus und versucht das Geld wieder zurück zu bekommen vom Vater.

Nehmen wir mal ein Beispiel: Ein uneheliches Kind wird geboren, Vater will keinen Kontakt, zahlt nicht, Mutter bezieht kein Alg2, arbeitet. Beantragt UV und errichtet Beistandschaft.

Sie bekommt daher gleich das notwendige Geld per UV für das Kind. Zurückfordern kann das Amt das Geld nicht, steht ja kein offizieller Vater fest.

Die Beistandschaft kümmert sich nun um die Eintragung des Vaters. Fordert ihn erst dazu auf, erwirkt notfalls zwangsweise per Gericht, Vaterschaftsfeststellung und Eintragung. Das kann schon mal ein Jahr und länger dauern. Dann geht es weiter mit der Unterhaltsfestsetzung, Gehaltsnachweise einfordern, notfalls per Gericht, Unterhalt festsetzen oder halt feststellen, dass die Person nicht leistungsfähig ist. Kann auch noch mal ein Jahr dauern.

Nehmen wir mal an, der Vater hat ein gutes Einkommen. Nach 2,5 Jahren ist alles durch, da er immer noch nicht bereit ist, zu zahlen, wird er nun erfolgreich gepfändet. Der Unterhalt ist deutlich höher als der UV. Der laufende Unterhalt geht nun per Lohnpfändung ein und Raten für die Nachzahlung, denn der UV war ja geringer als der festgesetzte Unterhalt.

Die UV Kasse ihrerseits pfändet dann den UV, den sie gezahlt hat.

Die UV Kasse hat nicht die Kapazität, sich um Vaterschaftsanerkennungen zu kümmern und auch den Unterhalt festsetzen tut sie nicht. Dazu braucht man die Beistandschaft. Oder die Mutter will einfach Sicherheit und will den Unterhalt schriftlich festgehalten haben, obwohl der Vater zahlt, einfach, das sie was in der Hand hat, falls er mal nicht mehr zahlt (dann könnte man gleich pfänden).

Da Mutter und Kind aber gleich Geld brauchen, dafür gibt es die UV Kasse.

Steht hingegen der Vater schon fest, bzw. man kann davon ausgehen, dass der Vater eh kein oder wenig Einkommen hat, dann reicht auch erst mal UV. Die schreiben dann den Vater an wegen Gehaltsnachweisen und es wird dann festgestellt, er kann nicht zahlen oder es wird eine geringe Summe festgesetzt, die er zahlen kann (unterhalb es gezahlten UV).

Das wird dann auch alle paar Jahre mal wieder neu überprüft, ob er immer noch nichts hat.

Die UV kümmert sich nur um Zahlung und Eintreibung des Rückstands.

Die Beistandschaft kümmert sich um Vaterschaftsanerkennung, Unterhaltsfestsetzung und Pfändung auch des höheren Unterhaltsbetrages.

Wann zahlt die Beistandschaft Unterhalt?

Die Beistandschaft des Jugendamtes kann helfen, den Kindesunterhalt durchzusetzen. Sie vermeiden damit, dass Sie sich direkt mit Ihrem Ex-Partner auseinandersetzen müssen. Sie sind antragsberechtigt, wenn sich das Kind in Ihrer Obhut befindet und Sie das Kind wenigstens überwiegend betreuen.

Was bedeutet Beistandschaft Unterhalt?

Die Beistandschaft ist ein freiwilliges Hilfsangebot für allein sorgeberechtigte (oder tatsächlich allein sorgende) Elternteile. Die Beistandschaft umfasst zwei mögliche Aufgabenkreise: die Feststellung der Vaterschaft und die Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen sowie die Verfügung über diese Ansprüche.

Was ist eine Beistandschaft für ein Kind?

Die Beistandschaft ist eine spezielle Form der gesetzlichen Vertretung eines minderjährigen Kindes. Die Beistandschaft ist freiwillig. Sie ist möglich für eheliche und nichteheliche Kinder.

Was passiert nach der Beistandschaft?

Durch die Beistandschaft wird die elterliche Sorge nicht einge- schränkt. Innerhalb seines Aufgabenkreises vertritt der Beistand das Kind und kann im Namen des Kindes außergerichtlich und vor Gericht tätig werden. Neben ihm bleibt auch der antragstellende Elternteil in vollem Umfang zur Vertretung des Kindes befugt.