Was bieten die gesetzlichen Krankenkassen?Als Arbeitnehmer sind Sie im Regelfall gesetzlich krankenversichert. Ihr Beitrag richtet sich nach der Höhe Ihres Einkommens, Familienmitglieder ohne eigene Einkünfte sind kostenlos mitversichert. Show
Bei allen Krankenkassen gilt grundsätzlich der gleiche Basis-Beitragssatz. Je nach Wirtschaftslage darf Ihnen die Kassen einen Zusatzbeitrag aufbürden. Durch die Wahl der richtigen Krankenkasse können Sie also echtes Geld sparen. Wahltarife, Prämien und BonusprogrammeWeiteres Sparpotential bieten die sogenannten Wahltarife über Hausarzt-, Vorsorge- und Bonusmodelle. Die zusätzlichen Leistungen können beispielsweise naturheilkundliche Behandlungsverfahren umfassen. Einige Krankenkassen erstatten auch die Kosten für Sport- oder Ernährungskurse, die der Gesundheit zuträglich sind. So lassen sich einige hundert Euro an Ausgaben sparen. Manche Krankenkassen erstatten die Kosten für solche Maßnahmen nicht nur. Durch spezielle Prämienprogramme kann man unter Umständen sogar mit Sachprämien für Präventivmaßnahmen belohnt werden.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, ob die private Krankenversicherung auch eine gute Option für Dich ist. Aber gleich zu Beginn reden wir Tacheles, für wen eine private Krankenversicherung keine Lösung ist und wen wir auch nicht beraten würden:
Eine Private Krankenversicherung kommt für Dich in Frage, wenn…
Diese Fragen musst Du vorab auf jeden Fall klären. Wir vermitteln keine Private Krankenversicherung zum Geld sparen, sondern aus dem Grund, dass Du von diesem nachhaltigen System (im Gegensatz zur GKV) und den weitaus besseren Leistungen überzeugt bist. Du wirst auf diversen anderen Internetportalen zwar etwas anderes lesen, aber lieber ziehen wir unseren ehrlichen Weg durch und können am nächsten Morgen noch in den Spiegel sehen. ...findest Du gleich zu Beginn in Paragraph 12 des Sozialgesetzbuches
Klingt es nicht etwas makaber, wenn man mit Deinem wichtigsten „Gut“ (Deiner Gesundheit) so umgeht, dass die Behandlungen „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“ sein müssen? Zudem dürfen Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, nicht beansprucht werden. Wenn es in einem Leasing Vertrag um Dein Auto geht, würdest Du selbstverständlich mit der Nase rümpfen über diese Formulierungen. Geht es um Deine Gesundheit, dann nimmt man es schulterzuckend so hin. Bei der Behandlung von einer Grippe oder einem banalen Muttermal wirst Du sicherlich keine großen Unterschiede merken. Aber denken wir mal etwas weiter und Du erkrankst an einer schweren Krankheit. Möchtest Du Dir vorschreiben lassen, welche Behandlung „nicht mehr notwendig oder unwirtschaftlich“ ist? Zahlt die Gesetzliche Krankenversicherung die ärztlichen Kosten nicht, weil diese im Leistungskatalog fehlt, welcher vielleicht nicht auf dem aktuellsten Stand der Medizin ist? Dies ist bei einem guten Tarif der Privaten Krankenversicherung ausgeschlossen.
2. Der Leistungskatalog in der Gesetzlichen Krankenversicherung wird immer mehr eingeschränktKurzer Blick zur Thematik Beitragssteigerungen. Diese sind bekannterweise in der GKV höher als in der PKV (!!). Aber eines wird gerne vergessen. In der GKV können Leistungen jederzeit gekürzt werden. Dies hat man auch nicht in der eigenen Hand, da diese Kürzungen vom Gesetzgeber ausgehen (& in wenigen Fällen direkt von der gesetzlichen Krankenversicherung). Bei der PKV sind Kürzungen des Leistungsniveaus ausgeschlossen. Die Vertragsbedingungen gelten bis an das Lebensende. Einzig Du kannst Leistungen herausnehmen, falls Du diese nicht mehr als notwendig ansiehst (z.B. Ein-Bett Zimmer, Chefarztbehandlung, geringeres Krankentagegeld etc.). Eine Kürzung vonseiten der PKV Versicherung ist ausgeschlossen. Weitere Informationen findest Du auch in unserem Artikel "Beitragssteigerungen in der PKV – ein Mythos oder ein wahrer Schrecken?" Schauen wir uns eine vereinfachte Graphik an, was sich in den letzten Jahren getan hat. Die Älteren unter uns bzw., die Eltern kennen noch eine Zeit, wo es noch nicht massive Zuzahlungen gab:
Die demographischen Probleme machen auch nicht vor der GKV halt. Glaubst Du, dass es künftig wieder Mehrleistungen geben wird oder wird eher wieder etwas gekürzt? Frag mal bitte ein bisschen im Bekanntenkreis, wie groß eine Zahnarztrechnung ausfallen kann und wie viel davon die GKV übernimmt? Das ist schon besorgniserregend und kann vielleicht auch mal auf andere medizinische Bereiche umgeändert werden. In der GKV wirst Du also ein Spielball der Politik und bist weiteren Kürzungen hilflos ausgeliefert. Natürlich kannst Du Private Zusatzversicherungen der Krankenversicherer abschließen um diese Lücken zu schließen, aber irgendwann wirst Du dann auf einem Beitragsniveau sein, welches in keinem vernünftigen Rahmen mehr liegt. Noch detaillierter sehen wir die Kürzungen an folgender Graphik:
Quelle: Broschüre Signal Iduna Ein Ende wird hierbei nicht in Sicht sein, vor allem, wenn die Demographie noch stärker einschlägt & die Wirtschaft mal nicht mehr so rund läuft wie im letzten Jahrzehnt. Die GKV muss jetzt schon gestützt werden vom Staat! Um die Beiträge und die Leistungsversprechen nicht komplett aus dem Ruder laufen zu lassen, unterstützt der Staat aus Steuermitteln seit Jahren die GKV, wie man an folgender Graphik sieht:
Lag die Unterstützung 2004 noch bei einer „überschaubaren“ Milliarde Euro, sind wir in den letzten Jahren schon bei 14,5 Milliarden Euro angekommen. Wir sprechen in den letzten Jahren übrigens von einem Jahrzehnt mit einer starken Wirtschaft, steigenden Löhnen und quasi Vollbeschäftigung. Dies wird nicht immer ein Dauerzustand bleiben und so bleibt die Finanzierung der GKV weiterhin auf löchrigen Füßen.
3. Die GKV ist ein Umlageverfahren und es werden keine Rückstellungen gebildet!Beim System der GKV herrscht das Umlageverfahren. Die Einnahmen, welche Monat für Monat eingenommen werden, dienen direkt der „Umlage“ auf die aktuellen Ausgaben. In folgender Graphik sieht man es eigentlich recht gut und anschaulich:
Quelle: Auszug Broschüre Barmenia Private Krankenversicherung Die Einnahmen werden direkt für die Leistungsausgaben verwendet. Grob gesagt ist dies ein ähnliches System wie die gesetzliche Rentenversicherung. Niemand spart also „für sich selber“ an, sondern es kommt alles in einen großen Topf, welcher direkt wieder verteilt wird. Bei der PKV ist dies anders:
Hier sparst Du individuell durch einen Sparanteil für später an. Ebenso gibt es einen gesetzlichen Zuschlag, welcher derzeit 10 % des Beitrages ausmacht. Währenddessen die gesetzliche Krankenversicherung über keinerlei Altersrückstellungen verfügt, sind es bei den privaten Kassen mittlerweile 255 Milliarden Euro!
Quelle: https://www.pkv.de/service/zahlen-und-fakten/ Welches System dürfte nachhaltiger und besser ausfinanziert sein? Die Summen der Altersrückstellungen steigen übrigens auch Jahr für Jahr, wie man auch an folgender Graphik sieht:
4. Das Prinzip der Sachleistung (GKV) vs. Kostenerstattungsprinzip (PKV)Auch eine sehr wichtige Thematik im Systemunterschied der beiden Versicherungsformen. Die GKV schreibt Dir vor, wie Du zu versorgen bist. Die Entscheidungsfreiheit ist hierbei sehr gering.
Quelle: Broschüre Signal Iduna Nochmal gesagt: Bei einer normalen Grippe wirst Du keinen großen Unterschied merken. Wir sprechen aber von Deiner Gesundheit, Deinem wichtigsten Gut. Eine schwere Krankheit ist schlimm genug. Möchtest Du dann nicht die bestmöglichste Versorgung haben? In jungen Jahren denkst Du vielleicht noch nicht daran. Aber man wird älter und die kleinen und großen Wehwehchen nehmen zu. Bitte beachte aber: Wir sprechen immer von sehr guten Tarifen, Bedingungen und vernünftigen Versicherungsgesellschaften. Du musst Dir die Mehrleistungen auch leisten wollen. Die PKV ist für mich die passende Lösung, wenn Dir ein umfassender Versicherungsschutz wichtig ist. Nicht, wenn Du schnell ein paar Hundert Euro sparen möchtest. Das ist der falsche Ansatz, welcher Dir auch vor die Füße fallen wird. Alles was vorher zu günstig war, wird später stark ansteigen. Zudem ist ein löchriger Versicherungsschutz im Zweifel existenzbedrohend.
5. Was eventuell für die GKV spricht – die FamilienversicherungIn der PKV zahlt jedes Mitglied seinen eigenen Beitrag und hat somit eine optimale Absicherung für seine medizinische Versorgung. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind Familienangehörige, welche kein eigenes Einkommen besitzen, im Rahmen der Familienversicherung beitragsfrei mitversichert. Bei einer Familie mit 5 Kindern und dem nicht berufstätigen Ehepartner wären also alle Personen in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenfrei mitversichert. Grundsätzlich gilt folgende grobe Rechnung:
Wie schon öfters erwähnt – es geht um die bestmöglichste Absicherung im Krankheitsfall und nicht um einen detaillierten Vergleich auf Euro und Cent. Erst, wenn eine größere Krankheit kommen sollte, schätzt man die umfangreiche Versorgung.
6. Das Versichertenkollektiv ist in der PKV viel besser als in der GKV!Ja, wir wissen. Die nächsten Zeilen sind verdammt unsolidarisch, entsprechen aber der Wahrheit. In der PKV gibt es eine umfangreiche Gesundheitsprüfung, wie man auch im Artikel „Risikovoranfrage in der Privaten Krankenversicherung – sehr wichtig vor der Antragsstellung!“ nachlesen kann. Die Annahme bezgl. der Gesundheitsfragen ist bei der PKV recht streng gehandhabt. Dies ist für Personen mit (erheblichen) Vorerkrankungen sehr ärgerlich, für das bisherige Versichertenkollektiv nüchtern gesehen aber sinnvoll. Je mehr Leistungen abgerufen werden, desto teurer ist auch der Beitrag. Im Prinzip hat jede Person in der PKV eine umfassende Gesundheitsprüfung hinter sich (ausgenommen ist der frisch geborene Nachwuchs, welcher direkt nach der Geburt über die Kindernachversicherung in die PKV kann ohne Gesundheitsprüfung). Tendenziell sind zudem in der Privaten Krankenversicherung Besserverdiener wie Ärzte, Juristen, gutverdienend Selbstständige und weitere Personen, die evtl. mehr auf ihre Gesundheit achten als der durchschnittliche Bürger. Das Versichertenkollektiv und somit die Beitragsausgaben sind geringer. In der GKV gibt es
keine Gesundheitsprüfung und somit wird jede Person aufgenommen. Nicht falsch verstehen. Wir finden es absolut wichtig und richtig, dass die Politik eine flächendeckende Gesundheitsversorgung für sämtliche Berufsgruppen gewährleistet. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Vorsicht vor Privaten Krankenversicherern mit einer zu laschen AnnahmequoteEs gibt aber auch Private Krankenversicherungen, welche eine sehr, sehr leichte Annahmequote haben. Für den einzelnen ist dies durchaus positiv, für den Gesamtbestand kann dies aber eine mittlere Katastrophe werden. Wir denken hier vor allem an einen großen Beamtenversicherer aus Koblenz, der praktisch alles versichert, was bei drei nicht auf dem Baum ist. Ob man sich für eine lebenslange Absicherung unbedingt dafür versichern muss, steht auf einem anderen Blatt.
7. Ein Arzt dürfte Dich in der PKV besser behandeln als in der GKVAuch hier bitte nicht falsch verstehen. Grundsätzlich sollte jeder die gleiche medizinische Versorgung bekommen. Aber schauen wir uns mal das System der GKV an. Zitieren wir mal das Internetportal „Praktischarzt.de“
Bitte lies Dir das nochmal in Ruhe durch. Denkst Du, dass so ein Arzt eigentlich vernünftig arbeiten kann? Wir könnten es nicht. Von diesen Einnahmen muss ein Arzt noch die Kosten der
Praxismiete, Nebenkosten, Personal und Ausstattung für die Praxis finanzieren. Und zuletzt kommt noch die Steuer dazu… Ein PKV Patient ist sehr solidarisch für das System!Ein PKV-Patient wäre auch in dieser Hinsicht viel solidarischer, da der Arzt teilweise das Zehnfache mehr verdient. Nicht umsonst gibt es den besorgniserregenden Trend, dass manche Ärzte (besonders in größeren Städten) nur noch Privatpatienten betreuen. Rein wirtschaftlich gesehen müssen wir dafür sogar Verständnis aufbringen. Viele Arztpraxen können auch nur noch überleben, indem die PKV-Versicherten sie über die Runden halten. Wir wissen, perfide. Es ist aber so… Hinter vorgehaltener Hand (auch wenn es die Politik verschweigt) bekommen Privatpatienten auch viel schneller und einfacher einen Termin beim (Fach) Arzt. Der Grund dürfte so banal wie einfach sein. Vielleicht würden wir genauso vorgehen als Arzt… Immerhin muss dieser ja auch seine Angestellten und seine gesamte Praxis bezahlen und letztendlich muss hierbei am Monatsende auch etwas übrigbleiben. Im Gespräch mit vielen Ärzten (wir versichern viele Ärzte in der Berufsunfähigkeitsversicherung & PKV) können wir klar bestätigten, dass die Situation unbefriedigend ist. Den Mythos, dass ein Arzt im Monat zwei Wochen Golf spielt und mit dem Ferrari vorfährt, können wir definitiv nicht bestätigen. Viele Ärzte arbeiten am Maximum ihrer Möglichkeit, was auch etwas dem derzeitigen System der GKV geschuldet ist.
8. Bist Du angestellt und sorgst mit einer Betrieblichen Altersvorsorge vor?Dann kann Dir die PKV mehrere Zehntausend Euro retten! Es ist ein perfides Spiel, welches die Politik mit den Bundesbürgern spielt. 2004 wurde (auch rückwirkend) ein Gesetz eingeführt, worauf mit Rentenbezug Du die eingesparten Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung nachzahlen musst. Nicht nur aber Deine Beiträge, auch die, welche Dein Arbeitgeber vorher übernommen hat. Das Portal Finanztipp gibt Auskunft darüber mit
„Wie Krankenkassenbeiträge Ihre Betriebsrente schmälern“. Auch in der Fernsehsendung „Marktcheck“ wird umfangreich darüber berichtet mit dem Tenor „Bei der Betrieblichen Altersvorsorge wird dann im Alter abkassiert“. Fazit zum Systemunterschied GKV vs. PKV:Nüchtern betrachtet gibt es keinen vernünftigen Unterschied in der GKV zu bleiben, wenn folgende Faktoren auf Dich zutreffen:
Das System der nachhaltigen Finanzierung, des individuell passenden Versicherungsschutzes und der langfristig geringeren Beitragssteigerungen sind einfach Argumente für die PKV. Für wen lohnt sich eine private Krankenversicherung?Ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung steht nur bestimmten Personen offen, die nicht der Versicherungspflicht in der GKV unterliegen, wie beispielsweise Selbstständigen, Beamtinnen und Beamten sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einem Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze ...
Welche Krankenkasse hat die beste Leistung?Die Techniker Krankenkasse ist die beste Krankenkasse Deutschlands: Das ist das Ergebnis des Krankenkassen-Tests von Focus Money in der Ausgabe Nr. 7, 2022. Das siebte Jahr in Folge kommt der Krankenkassen-Test 2022 zu diesem Ergebnis. Die Plätze zwei und drei wurden dagegen neu vergeben.
Welche Vorteile hat man bei private Krankenversicherung?Tarife teilweise günstiger als in der GKV (vor allem Einsteigertarife). Vertraglich zugesicherte Leistungen bleiben erhalten.. Altersrückstellungen teilweise individuell bestimmbar, um die höheren Beiträge im Alter bereits in jungen Jahren zu finanzieren.. Möglichkeit des Selbstbehalts, um die Beitragshöhe zu senken.. Was passiert wenn man die PKV nicht mehr bezahlen kann?Wer seine Beiträge für die Private Krankenversicherung (PKV) nicht zahlen kann, verliert seine Versicherung nicht. Es ist eine Umstellung in den Notlagentarif vorgesehen. Ihre Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten in einem solchen Fall sollten Sie kennen.
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