Daniel Häni / Philip Kovce Was fehlt, wenn alles da ist? Warum das bedingungslose Grundeinkommen die richtigen Fragen stellt Zürich 2015 (Orell Füssli); 190 Seiten; ISBN 978-3-280-05592-2
Warum haben wir noch kein bedingungsloses Grundeinkommen? Weil wir noch nicht auf den Gedanken verzichten wollen, dass die anderen nichts mehr tun würden, wenn ihre Existenz bedingungslos gesichert wäre. Weil wir noch nicht darauf verzichten wollen, dass die anderen etwas tun müssen, damit ihre Existenz gesichert ist. Weil wir den anderen noch nicht die Eigenverantwortung zusprechen, die wir für uns selbst in Anspruch nehmen.
Das
bedingungslose Grundeinkommen ist keine Revolution. Früher haben wir das Wasser am Dorfbrunnen geholt. Heute gibt es überall dort Wasserhähne, wo wir Wasser brauchen. Als die Idee aufkam, Wasserleitungen zu verlegen, waren die Bedenken groß: Dann reffen wir uns nicht mehr am Brunnen. Das Miteinander fällt auseinander. Und wer bitte kontrolliert, dass die anderen den Wasserhahn auch abstellen und nicht missbrauchen? Genauso selbstverständlich, wie der Wasserhahn heute für uns ist, wird das
Grundeinkommen nach seiner Einführung sein.
Das bedingungslose Grundeinkommen ist nichts Zusätzliches, sondern der Verzicht auf überflüssige Bedingungen. Es lässt den Möglichkeiten freien Lauf. Wer sich selbst nicht beherrschen kann, der herrscht gern über andere. Das Grundeinkommen fördert die Selbstbeherrschung.
Daniel Häni
ist Unternehmer, Mitbegründer des Baseler Kultur- und Kaffeehauses unternehmen mitte sowie Mitinitiator der Schweizer Volksinitiative „Für ein bedingungsloses Grundeinkommen“.
Philip Kovce
forscht am Baseler „Philosophicum“. Er gehört der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ als Stipendiat sowie dem „Think Tank 30“ des Club of Rome als Mitglied an und schreibt als freier Autor für die ZEIT, die FAZ und die Süddeutsche Zeitung.
Inhaltsverzeichnis
Vorspiel
Worum es geht
1 ARBEIT
Was würden Sie tun, wenn alle anderen für Sie arbeiten? Die Wirklichkeit der Arbeitsteilung — Volle Leere — Wer kein Geld hat, schadet der Wirtschaft — Sozial ist, wer Arbeit abschafft — Voll beschäftigt oder sinnvoll tätig — Was fehlt, wenn es an Fachkräften fehlt? — Was folgt automatisch? —
Work-Life-Schizophrenie — In Teufels Küche oder: Wer nicht isst, kann auch nicht arbeiten — Im Paradies auf Erden oder: Wer nicht denken will, fliegt raus — Wer nicht arbeiten will, ist krank — Maschinen funktionieren, Menschen agieren — Ich bin fleißig, du bist faul — Arbeitslooser und Freizeitweltmeister — Was motiviert? — Konkurrenz der Konkurrenzen — Vom Druck, der zum
Sog wird — Lust oder Frust? Über Unternehmertum — Faulheit I — Faulheit II — Falsche Freunde: Scheinalternativen — Von der Führung zur Selbstführung — Die Befreiung der Arbeit
Zwischenspiel I
Wer dagegen ist
2 MACHT
Wer bestimmt, wenn jeder selbst bestimmt? Warum die Volksinitiative der richtige Weg ist — Wer nicht fragt, bleibt stumm — Souverän ist der Bürger — Nicht mehr regeln, sondern besser — Schweiz, Deutschland, USA — Grundeinkommen für Politiker — Einer für alle, alle für einen — Die Bedingungen der Bedingungslosigkeit — Wir sind (k)eine Familie — Emanzipation für alle
— Leistung als Sozialleistung — Was ist gerecht? — Wer nichts wagt, wird waghalsig — Wer kommt, wenn das Grundeinkommen kommt? — Grundeinkommen als Grundeigentum — Und wer bezahlt das alles? — Die Machtumverteilung
Zwischenspiel II
Wer dafür ist
3 FREIHEIT
Wie frei sind wir, wenn wir niemanden mehr zwingen? Der Zwang der Freiheit — Vertrauen als Leitwährung — Nur wer sicher ist, ist frei — Geld als liberaler Gutschein — Wie frei ist der Markt, wenn der Mensch unfrei ist? — Befreit Konsumfreiheit? — Das einzig Notwendige ist das
Überflüssige — Ich und die anderen Tiere — Ohne Hilfe geht es besser — Wer sich selbst bestimmt, befreit andere — Nur der Sklave, der Herr wird, wird frei — Meine Freiheit wächst mit deiner — Wer nicht zwingen kann, muss überzeugen — Weltwirtschaft als Gastwirtschaft — Freiheit I — Freiheit II — Verbindlichkeit durch Freiheit — Scheitern für
Fortgeschrittene — Der Tanz der Freiheit
Nachspiel
Wie es weitergeht Anhang Grundlagen der Volksabstimmung Glossar der Missverständnisse Anmerkungen, Literatur, Dank