Was darf ich in der Frühschwangerschaft nicht tun?

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Was darf ich in der Frühschwangerschaft nicht tun?

© iStock / Eva-Katalin

Lesezeit: 5 Minuten01.07.2020

Werdende Mamas sollten nicht für zwei essen, sondern einfach abwechslungsreich und gesund –Ernährung in der Schwangerschaft ist nicht so kompliziert, wie viele denken. Die einzige schwierige Frage: Was darf ich als Schwangere essen und welche Lebensmittel sind tabu?

In der Schwangerschaft ist kaum etwas so wichtig wie die richtige Ernährung. Denn der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen steigt in der Schwangerschaft stark an. Fehlen bestimme Nährstoffe, kann sich das auf die Entwicklung des Kindes niederschlagen. Das ist Grund genug, um Kartoffelchips und Schokocreme durch Vollkornbrot und griechischen Joghurt zu ersetzen. Wie genau gesunde Ernährung in der Schwangerschaft aussieht und um welche Lebensmittel Schwangere einen großen Bogen machen sollten, ist jedoch oft nicht klar.

Wie sollte die Ernährung in der Schwangerschaft aussehen?

Bis auf wenige Ausnahmen gelten für Schwangere die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für Nicht-Schwangere. Bei Gemüse und Obst dürfen Sie herzhaft zugreifen. Wenn es um Schokolade, Kekse und Co. geht, sagen Sie lieber öfter mal Nein. Und bei Brot oder Nudeln sind die Vollkornvarianten gesünder als die mit Weißmehl. 

Ihr Ernährungsplan auf einen Blick:

Viel frisches Gemüse, Salat und Obst: dazu zählen auch Säfte und Suppen. Ganz wichtig: Obst, Gemüse und Salat unter fließendem Wasser gut waschen!

Täglich Vollkornprodukte: zum Beispiel Brot, Nudeln oder Reis.

Täglich Milchprodukte: Sie enthalten Kalzium, Eiweiß und zahlreiche Vitalstoffe, die eine gesunde Entwicklung und den Knochenaufbau des Babys fördern. Ideal sind drei Portionen über den Tag verteilt, etwa zwei Scheiben Käse, ein Glas Milch und ein Becher Joghurt oder Quark.

Fleisch und Fisch: wöchentlich 300 bis 600 Gramm fettarmes Fleisch oder fettarme Wurst sowie zwei Portionen frischen Seefisch, mindestens einmal davon eine fettreiche Fischsorte wie Lachs oder Makrele. Denn fetter Seefisch ist eine hervorragende Eiweißquelle und liefert Jod und wertvolle Omega-3-Fettsäuren.

Fettes und Süßes sparsam: täglich nur zwei Esslöffel Butter oder Sahne. Auch Salz und Zucker nicht zu oft essen. Ernährungsexperten empfehlen maximal eine kleine Portion Süßigkeiten oder ein Snackprodukt pro Tag.

Verteilen Sie das Essen auf fünf kleine Mahlzeiten am Tag – so beugen Sie Sodbrennen und Übelkeit in der Schwangerschaft vor. Vergessen Sie außerdem nicht, ausreichend zu trinken. Es sollten mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit pro Tag sein. Am besten eignen sich neben (kalziumreichem) Wasser auch ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Aber auch Kaffee können Sie in Schwangerschaft trinken. Bis zu drei Tassen am Tag gelten als unbedenklich.

Welche Leistungen bietet die AOK zur Ernährungsberatung an?

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Was darf ich als Schwangere nicht essen und trinken?

Während der Schwangerschaft sollten Sie von folgenden Speisen in jedem Fall die Finger lassen, denn sie können Ihrem Baby ernsthaften Schaden zufügen

Schon geringe Mengen können dem Ungeborenen schaden und zu Fehlentwicklungen führen. Deshalb ist Alkohol in der Schwangerschaft absolut tabu! Beachten Sie, dass auch manche Lebensmittel und Speisen Alkohol enthalten können.

Rohe Fisch-, Fleisch- oder Milchprodukte können gefährliche Bakterien enthalten, zum Beispiel Listerien. Sie können dem ungeborenen Kind schaden und zu einer Früh- oder Totgeburt führen. Bei einer Erstinfektion der Schwangeren mit der durch rohes Fleisch ausgelösten Infektionskrankheit Toxoplasmose kann das Ungeborene ebenfalls schwer geschädigt werden. Deshalb gilt: alle Fleischgerichte vollständig durchgaren. Und verzichten Sie auf alles, was roh oder geräuchert ist. Nicht nur Mettwurst, roher Schinken, Carpaccio und Mett, sondern auch Salami und Leberwurst sind in der Schwangerschaft tabu. Erlaubt sind aber gekochte Wurstsorten, wie Fleischwurst, Mortadella und Kochschinken. 

Auch Fisch sollte immer durchgegart sein. Meiden Sie Sushi, Sashimi und Austern. Auch kalt geräucherte oder gebeizte Fischprodukte, wie Forelle, Lachs oder Hering, stehen in der Schwangerschaft auf der roten Liste der Lebensmittel.

Essen Sie keine Käsesorten mit dem Hinweis „Rohmilch“ oder „Vorzugsmilch“, zum Beispiel Weichkäse oder halbfesten Käse wie Camembert. Weichkäse aus pasteurisierter Milch und Hartkäse können Sie hingegen ohne Bedenken verzehren. Aber sagen Sie Nein zu Rotschimmelkäse wie Esrom, Handkäse oder Tilsiter sowie Raspelkäse aus der Kühltheke.

Bei der Zubereitung von Eiern und Eierspeisen darauf achten, dass diese gut durchgegart sind, denn roh können die Eier Salmonellen enthalten. Vorsicht: Rohe Eier stecken oft in selbst gemachten Speisen,  wie Tiramisu, Mousse au Chocolat, Mayonnaise, Sauce Hollandaise oder Eis. Industriell gefertigte Produkte sind dagegen unbedenklich, weil darin nur pasteurisierte Eier enthalten sind, die ausreichend erhitzt wurden. 

Sie sind nicht nur süß und enthalten ungesunde Zusatzstoffe, sondern auch zu viel Koffein für Schwangere. Daher täglich maximal zwei kleine Gläser Cola trinken. Chininhaltige Getränke, wie Tonic Water oder Bitter Lemon, wenn überhaupt nur in Maßen genießen. Chinin ist ein natürliches Pflanzengift, das in großen Mengen, Erbrechen, Sehstörungen und sogar vorzeitige Wehen auslösen kann. 

Er gehört zu den Zweifelsfällen, wenn es um die Ernährung während der Schwangerschaft geht. Der Grund: Experten raten davon ab, Babys unter einem Jahr Honig zu geben, da sich darin das Bakterium Clostridium Botulinum befinden kann. Die Magensäure im Körper einer Schwangeren tötet das Bakterium schnell ab – und damit besteht keinerlei Gefahr für das Ungeborene. Die zahlreichen Spurenelemente und Vitaminen machen Honig in der Schwangerschaft zu einem richtigen Powerfood. Wegen des hohen Zuckeranteils sollten Schwangere jedoch nur wenig davon verzehren – maximal ein Teelöffel am Tag. 

Jod, Eisen und Folsäure: Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft

Wenn Sie sich in der Schwangerschaft vielseitig und ausgewogen ernähren, bekommt Ihr Baby alles, was es braucht. Eine Ausnahme bilden die Mikronährstoffe Folsäure, Jod und in manchen Fällen auch Eisen. Folsäure ist am Zellwachstum und der Ausprägung von Gehirn und Rückenmark des Ungeborenen beteiligt. Jodmangel kann zu Entwicklungsstörungen des Babys führen.

Schwangeren und stillenden Frauen wird daher empfohlen, täglich 100 bis 150 Mikrogramm Jod sowie 400 Mikrogramm Folsäure in Form von Tabletten einzunehmen – idealerweise vier Wochen vor der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels. Experten empfehlen Frauen, die mit der Einnahme von Folsäure erst kurz vor oder nach der Befruchtung beginnen, Präparate mit höherer Dosierung. Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt. Eisenpräparate sollten Sie ebenfalls nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, wenn Ihr Eisenwert zu niedrig ist.

Was darf ich in der Frühschwangerschaft nicht tun?

Schwangere essen für zwei: sich selbst und das Baby, weshalb es umso wichtiger ist, sich möglichst ausgewogen und gesund zu ernähren.

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Vegetarisch oder vegan ernähren in der Schwangerschaft

  • Vegetarische Ernährung stellt auch für Schwangere kein Problem dar. Um einem Eisenmangel vorzubeugen, essen Sie viele Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, Eier und Milchprodukte. Im Einzelfall kann es jedoch sein, dass Sie Nahrungsergänzungsmittel oder Schwangerschaftsvitamine benötigen.
  • Eine vegane Ernährung ist während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Milchprodukte und Eier sind wichtige Nährstofflieferanten für werdende Mütter. Sie enthalten neben Eiweiß auch lebenswichtige Vitamine wie das Vitamin B12, das über eine rein pflanzliche Kost nicht aufgenommen werden kann.

Was sollte man in der frühen Schwangerschaft vermeiden?

Während Ihrer Schwangerschaft sollten Sie rohe tierische Lebensmittel meiden..
rohes oder halb rohes Fleisch..
rohen Fisch..
Rohwurst (z. B. Salami).
Rohmilch und Rohmilchprodukte (z. B. Weichkäse).
rohe Eier..
Räucherfisch..

Was schadet in der frühen Schwangerschaft?

In den ersten vier Schwangerschaftswochen wirken schädigende Einflüsse, z. B. Alkohol, nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip: entweder der Embryo entwickelt sich ungestört weiter oder es kommt zu einer sehr frühen Fehlgeburt.