Was bedeutung hdl und ldl cholesterin

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Was bedeutung hdl und ldl cholesterin
Immer noch fragen die Patienten in erster Linie nach der Höhe ihres Gesamt-Cholesterins, obwohl dieser Wert nur wenig über das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall aussagt. Dagegen kommt dem LDL-Cholesterin für die Risikobeurteilung eine überragende Bedeutung zu.
Die anderen Fettwerte wie Gesamt-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride, Non-HDL-Cholesterin, Apolipoprotein B, Lipoprotein (a), Apolipoprotein B/Apolipoprotein A1 können je nach individuellen Umständen in die Bewertung mit einbezogen werden.

Normaler LDL-Cholesterinwert 50-70 mg/dl?

Die durchschnittliche Cholesterinwerte in modernen westlichen Zivilisationen sind aufgrund des Lebens- und Ernährungsstils wesentlich höher als in den Zivilisationen, die eine deutliche geringere Häufigkeit von Herzinfarkt oder Schlaganfall aufweisen. Die aus diesen Studien als „normal“ oder „physiologisch“ abgeleiteten LDL-Werte liegen bei 50 bis 70 mg/dl.

Das meiste Cholesterin stammt nicht aus der Nahrung

Nur etwa 25% des Cholesterins wird mit der Nahrung zugeführt. 75% der Cholesterinmenge produziert der Körper selber in der Leber. Leider kommt es bei einer Reduktion der Cholesterinzufuhr in der Nahrung durch eine Gegenregulation zu einer gesteigerten Produktion des Cholesterins in der Leber. Hieraus erklärt sich, dass eine cholesterinarme Diät nicht selten nur geringe Erfolge bei der Senkung des Cholesterinspiegels zur Folge hat. Dennoch gehört eine Ernährungsumstellung im Hinblick auf die Senkung des Risikos für Herzinfarkt und Schlaganfall zu den Basismaßnahmen bei der Behandlung von zu hohen Cholesterinwerten.

HDL und LDL: Gutes und schlechtes Cholesterin

HDL ist die Abkürzung für High- Density-Lipoprotein. HDL-Cholesterin ist eine Substanz, deren Molekül aus einem Gemisch aus Fetten und Eiweiß mit hoher Dichte (englisch: density) besteht. Die hohe Dichte beim "guten" HDL-Cholesterin resultiert aus dem geringen Anteil von Lipiden (Fetten). 
LDL steht für Low- Density-Lipoprotein. Das "schlechte" LDL-Cholesterin besteht zu 75% aus Lipiden und hat deshalb eine relativ geringe Dichte. Je höher der LDL-Wert ist, je mehr Cholesterin wird an den Gefäßwänden abgelagert. Dies führt zu Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose), Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen der Beine.
Das gute HDL-Cholesterin ist der Gegenspieler des LDL-Cholesterins. Es sorgt dafür, dass das Cholesterin aus den Gefäßen in die Leber transportiert wird. Dort wird das Cholesterin dann abgebaut und als Baustoff für die Bildung von Hormonen verwendet. Man ging Jahrzehnte davon aus, dass das HDL-Cholesterin deswegen möglichst hoch sein soll. Eine Studie aus dem Jahre 2018 zeigte aber, dass Patienten mit einer Koronaren Herzerkrankung (KHK) ein um fast 50 % erhöhtes Risiko haben, einen Herzinfakt oder Schlaganfall zu bekommen, wenn ihr HDL über einem Wert von 60 mg/dl liegt. Das Risiko folgt also einer U-Kurve, d. h. sowohl zu viel als auch zu wenig HDL-Cholesterin bedeuten ein erhöhtes Risiko.Deshalb ist sowohl ein niedriger  HDL-Wert unter 30 mg/dl als auch ein sehr hoher LDL-Wert über 60 mg/dl mit einem höheren Risiko verbunden. HDL-Werte über 90 mg/ dl gelten auf jeden Fall als Risikofaktor. Wahrscheinlich sind solch hohe HDL-Werte ein Hinweis darauf, dass dieses HDL funktionell minderwertig ist.  Am besten sind mittlere HDL-Werte zwischen 40-60 mg/dl, denn in diesem Bereich ist das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall am geringsten. 

Ein niedriger HDL-Wert findet sich häufig bei Patienten mit metabolischen Syndrom oder Diabetes mellitus. Niedrige HDL-Spiegel weisen außerdem auf eine systemische Entzündung hin, z. B. bei Rauchern oder chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Rheuma.
HDL kann durch eine Reihe von Änderungen des Lebensstils angehoben werden wie mehr Bewegung , leichter Alkoholkonsum, Rauchstopp, Gewichtsabnahme und mediterrane Ernährung. Ob man damit wirlich eine Schutzwirkung für Herz und Gefäße erzielen kann, ist aber zweifelhaft. Deshalb ist das HDL-Cholesterin kein Ziel mehr für eine medikamentöse Behandlung. Das primäre Ziel ist die Senkung des LDL-Cholesterins.

Bestimmung des HDL/LDL-Quotienten nicht immer sinnvoll

Die Berechnung des Quotienten aus HDL und LDL wurde bis vor kurzem empfohlen, weil man davon ausging, dass hohes HDL einen erhöhten LDL-Wert kompensieren würde. Nach den Ergebnissen der oben genannten Studie aus 2018 ist dies aber nicht der Fall, weil hohe HDL-Werte über 60 mg/dl das Risiko sogar erhöhen. Möglicherweise sind sehr hohe HDL-Werte durch dysfuntionelles HDL bedingt. Man geht davon aus, dass dieses HDL durch eine Fehlfunktion zu vermehrten Gefäßablagerungen führt. Die Bestimmung des HDL / LDL-Quotienten kann deshalb bei HDL-Werten über 60 mg/dl dazu führen, dass das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall zu niedrig geschätzt wird.

Wie hoch darf der HDL und LDL wert sein?

Auch wenn es keine generellen Cholesterin-Normalwerte gibt, können folgende Werte als Orientierung angesehen werden: Gesamtcholesterin: < 200 mg/dl (5,2 mmol/l) HDL-Cholesterin: > 40 mg/dl (1 mmol/l) LDL-Cholesterin: < 100 mg/dl (2,5 mmol/l)

Was ist der gute Wert HDL oder LDL?

Das gute HDL-Cholesterin ist der Gegenspieler des LDL-Cholesterins. Es sorgt dafür, dass das Cholesterin aus den Gefäßen in die Leber transportiert wird. Dort wird das Cholesterin dann abgebaut und als Baustoff für die Bildung von Hormonen verwendet.

Welcher HDL Wert ist gefährlich?

Eine amerikanische Kohortenstudie kratzt am guten Image des HDL-Cholesterins, das bis dato mit positiven kardioprotektiven Eigenschaften punkten konnte. Denn es zeigte sich, dass bei Werten über 60 mg/dl die Gesamtmortalität und das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ansteigen.

Wie sollte das Verhältnis von HDL zu LDL sein?

Bei gesunden Erwachsenen ohne Risikofaktoren, so gibt die Europäische Atherosklerose Gesellschaft an, gelten LDL/HDL-Werte bis 3,5 als in Ordnung. Wer zwar gesund ist, aber Risikofaktoren aufweist, sollte einen LDL/HDL-Wert unter 3,5 haben.