Was bedeutet wenn die rechte Hand immer einschläft?

Etwa jeder Zehnte erkrankt im Laufe seines Lebens am Karpaltunnelsyndrom. Die schmerzhafte Verengung des Nervenkanals führt zu Kribbeln und Taubheit in der Hand. Wer sein Handy exzessiv nutzt, vergrößert sein Risiko für die Erkrankung.

Kribbelnde, taube Finger und Schmerzen beim Greifen sind die typischen Anzeichen des Karpaltunnelsyndroms. Etwa 1,5 Millionen Menschen sind davon in Deutschland betroffen, Frauen drei- bis viermal so oft wie Männer.

Bei dem Syndrom ist der sogenannte Karpaltunnel verengt. Das ist ein Nervenkanal im Handgelenk, durch den unter anderem der Mittelnerv der Hand läuft, der Daumen- Zeige- und Mittelfinger versorgt. Ist der Karpaltunnel zu eng, wird Druck auf den Nerv darin ausgeübt, was sich in Missempfindungen in den Fingern äußert. Besonders nachts kommt es häufig zu schmerzhaft . Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu dauerhaft gefühllosen Fingern und Muskelschwund kommen.

Verengung des Karpaltunnels durch Überlastung: intensive Handynutzung als Auslöser

Neben der anatomischen Anlage sind es vor allem Entzündungen und Überlastungen, die die Sehnenscheiden anschwellen lassen und den Druck im Karpaltunnel erhöhen.

Hier ist auch die intensive Handynutzung als Übeltäterin zu nennen: Das Wischen und Tippen bei einhändiger Benutzung führt zur Überlastung, die in einem Karpaltunnelsyndrom enden kann. In einer chinesischen Studie klagten Vielnutzer um rund 50 Prozent häufiger über Schmerzen und Taubheitsgefühle als Wenignutzer.

Behandlung: Schiene oder Operation

In frühen Stadien der Erkrankung kann eine Schiene vor allem nachts Besserung verschaffen. Sie verhindert das Abknicken der Hände im Schlaf. Zusätzlich wird oft Kortison verabreicht, um Schwellungen entgegen zu wirken. Bei sehr starken Schmerzen führen Ärzte eine Operation durch, bei der das Bänderdach des Karpaltunnels gespalten wird, um den Nerven mehr Platz zu verschaffen.

Gelegentliches Kribbeln und Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen? Dieses "Einschlafen" ist oft harmlos, doch es gibt auch ernste Ursachen. Wann Sie zum Arzt müssen

Von Stephan Soutschek, Aktualisiert am 31.08.2021

Verharren wir beim Sitzen zu lange in einer Position, stellt sich manchmal ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Beinen ein. "Mein Fuß ist eingeschlafen", heißt es dann umgangssprachlich. Dieses Kribbeln oder taube Gefühl ist fast immer harmlos. Es geht schnell wieder weg, wenn wir uns bewegen. Ähnliches passiert oft an den Händen, aber im Prinzip kann jedes Körperteil "einschlafen".

Ursache für eingeschlafene Hände und Füße

Auslöser ist meist ein Nerv, der eingeklemmt oder dessen Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen beispielsweise durch eine ungünstige Sitzhaltung gestört ist. Das stört seine Fähigkeit, Informationen richtig weiterzuleiten.

Sensible Fasern des leidenden Nervs senden Signale an das Gehirn. Das ist das Kribbeln, das wir spüren. Es dient uns als Hinweis, dass der Nerv so bald wie möglich aus seiner Lage befreit werden sollte. Ist die falsche Haltung schuld, genügt es, die Körperlage zu ändern und so den Druck von der betroffenen Stelle zu nehmen. Geschieht das nicht sofort, kommt es allmählich zu Taubheitsgefühlen.

Verschwindet der Druck rechtzeitig, zieht das Ganze keine bleibenden Schäden nach sich. Das unangenehme Kribbeln dauert zwar noch eine Zeit lang an, vergeht aber wieder.

Verschiedene Krankheiten als Ursache

Anders ist das bei Menschen, die unter einer sogenannten tomakulösen Neuropathie leiden. "Bei dieser Erbkrankheit sind die Nerven besonders empfindlich für Druckstellen", erklärt Dr. Gunther Karlbauer, Neurologe aus München. In diesem Fall können Quetschungen durchaus langfristige Schäden verursachen. Zwar erholt sich der Nerv meist mit der Zeit, doch der Heilungsprozess zieht sich manchmal über Monate hin.

Wer feststellt, dass seine Arme und Beine besonders leicht oder häufig "einschlafen" beziehungsweise sich nicht mehr erholen, sollte auf jeden Fall eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Hinter der unangenehmen Empfindung können auch andere Ursachen stecken, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall, eine Migräne mit Aura oder eine Multiple Sklerose. Ein Hinweis könnte es sein, wenn solche Symptome plötzlich auftreten, ohne dass der Betroffene die Ursache genau zuordnen kann.

Beim Verdacht auf einen Schlaganfall müssen Sie sofort einen Notarzt rufen! Halbseitige Lähmungen, Sprachstörungen oder die Unfähigkeit, etwas zu greifen, sind hierfür ein Warnzeichen.

Sonst ist der erste Ansprechpartner meist der Hausarzt oder die Hausärztin. Der wird bei Bedarf zum Neurologen oder zur Neurologin überweisen. Er oder sie kann zum Beispiel die Nervenleitgeschwindigkeit messen, um festzustellen, ob womöglich eine Polyneuropathie die Ursache der Beschwerden ist. Bei dieser Erkrankung sind die Nerven geschädigt, was nicht nur zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen, sondern auch zu einem gestörten Schmerzempfinden führen kann. "In vielen Fällen ist Diabetes die Ursache für eine Polyneuropathie", sagt Karlbauer. Doch auch andere Faktoren wie chronischer Alkoholmissbrauch, Infektionen oder bestimmte Medikamente kommen infrage.

Restless Legs und Karpaltunnelsyndrom

Eine weitere mögliche Ursache für Kribbelgefühle in den Beinen ist das sogenannte Restless Legs Syndrom (ruhelose Beine). Bei dieser Erkrankung verspüren Betroffene in Ruhemomenten Missempfindungen und / oder einen Bewegungsdrang in den Beinen, seltener auch in den Armen. Das Syndrom lässt sich mit Medikamenten behandeln. Mehr darüber lesen Sie in unserem Ratgeber Restless Legs Syndrom.

Schlafen die Finger ein, kann auch eine Einengung des Mittelnervs (Nervus medianus) dafür verantwortlich sein. Dieser läuft mit verschiedenen Sehnen der Hand an der Innenseite des Handgelenks durch den engen Karpaltunnel, wo der Nerv wegen des begrenzten Raumangebots manchmal eingequetscht wird. Die Beschwerden treten häufig nachts beim Schlafen mit angewinkelten Händen auf. Hat der Mittelnerv dauerhaft zu wenig Platz, entsteht ein Karpaltunnelsyndrom.

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Ist es schlimm wenn die Hand einschläft?

Solange solche Missempfindungen sporadisch und in größeren Abständen auftreten, sind sie in der Regel eher harmlos und lagerungsbedingt. Ein ernstes Warnsignal stellen sie dar, wenn sie hingegen regelmäßig auftreten oder von Dauer sind.

Was tun wenn Hand ständig einschläft?

„Betroffene können eine Zeit lang nachts eine Unterarmschiene anlegen, die ein Abknicken des Handgelenks verhindert. Ergänzend können Physiotherapie und alternative Methoden wie Taping mit elastischen Klebestreifen hilfreich sein sowie die kurzfristige Anwendung eines Glukokortikoids“, berichtet der Neurologe.

Welcher Arzt Wenn die Hand einschläft?

Kribbelt oder brennt wiederholt die Hand, kann das auf einen eingeengten Nerv im Handgelenk hindeuten. Betroffene sollten dann einen Neurologen aufsuchen.