Verkleidet als geheimnisvoller Voodoo-Totengott und mit einer Körpergröße von über 1,95m sorgt Samedi dafür, dass die Bevölkerung von San Monique in abergläubischer Furcht Dr. Kanangas Opiumfelder bewirtschaftet und sich nicht gegen den Diktator auflehnt. Dargestellt wurde er vom US-amerikanischen Tänzer und Schauspieler karibischer Herkunft Geoffrey Holder (*1930; †2014). CharakterbiographieGeoffrey Holder als Baron Samedi - Publicityfoto von 1973. Der geheimnisvolle Baron Samedi, der zunächst als Schauspieler in einer Voodoo-Tanzshow zur Unterhaltung von Touristen auftritt, entpuppt sich bald als einer von Dr. Kanangas Verbündeten. Er bespitzelt James Bond während dieser auf San Monique ermittelt und warnt seinen Boss mit dem in seine Querflöte eingebauten Funkgerät als der britische Agent im Begriff ist, die gut versteckten Mohnfelder zur Heroingewinnung zu entdecken. Kurz darauf ist er zugegen als Kananga Solitaire auf ihren Betrug mit Bond zur Rede stellt. Als dieser erklärt, dass es dafür nur eine angemessene Strafe geben kann, zieht Baron Samedi die Karte des Todes von ihrem Tarot-Deck während er in finsteres, manisches Gelächter ausbricht. Im Finale erhebt er sich mit dramatischem Bühnenzauber aus einem präparierten Grab, um Solitaire in einer Voodoo-Zeremonie von einer Giftschlange töten zu lassen. Nach Bonds eingreifen und einem kurzen Handgemenge, stürzt der Baron in einen offenen Sarg voller Giftschlangen, wo er allem Anschein nach zu Tode gebissen wird. Nach dem heil überstandenen Abenteuer fahren James Bond und Solitaire mit dem Zug einem vermeintlichen Happy End entgegen, nicht ahnend, dass Baron Samedi vorne auf der Lock sitzt und manisch lachend den Hut zum Abschiedsgruß lüftet. Ob dies lediglich als Abschluss-Gag gedacht war oder tatsächlich auf die Beteiligung übernatürlicher Mächte hinweisen soll, ist bis heute Gegenstand von Diskussionen. ErscheinungsbildDer Baron ist ein knapp zwei Meter großer sehnig-schlanker Mann unbestimmbaren Alters mit stechenden dunklen Augen und völlig kahl geschorenem Kopf. Gekleidet ist er in einen gut geschnittenen schwarzen Anzug mit ebensolchem Hut und einem weiß gepunkteten schwarzen Hemd. Als Accessoire führt er gelegentlich einen Spazierstock mit sich. Für seine Auftritte wählt er zwischen verschiedenen Make-Ups, wobei er seine rechte Gesichtshälfte meist weiß tüncht. Bei zumindest einer Gelegenheit, hat er sich einen weißen Totenkopf aufgeschminkt. Dazu passend trägt er entweder einen weißen Zylinder und einen purpurgefütterten weißen Frack mit Stehkragen und einem weißen Lendenschurz oder einen wallenden weiten, vielfach geflickten Patchwork-Mantel und einen schwarzen Zylinder. WissenswertesBaron Samedi ungeschminkt
NachweiseDieser Artikel wurde zuletzt am 29. Oktober 2022 um 20:09 Uhr geändert. Nach dem finanziellen Fast-Fiasko "On Her Majesty's Secret Service" und "Diamonds Are Forever", der für viele Fans als schwächster Connery-Bond gilt, brauchte das Franchise einen frischen Start - und den zu liefern bereitet weder Regisseur Guy Hamilton noch Hauptdarsteller Roger Moore ein Problem. Nach den umwerfenden Opening Credits, die mit Feuer, Totenköpfen und massig dunkler Haut den Ton des Films anschlagen, darf sich der (noch) knackige Moore in einen Plot voller mysteriöser Voodoo-Zauber und giftiger Schlangen werfen. Trotz des zuweilen sehr rassistischen Untertons kommt dabei ein charmanter, leichtherziger und angenehm alberner Bond heraus, der vor allem durch seine tollen Farben und spektakulären Actionszenen zu begeistern weiß: Die ganze fünfzehn Minuten lange Rennboot-Verfolgungsjagd bietet die bis dato waghalsigsten Stunts der Reihe. Nach Charles Grays enttäuschender Blofeld-Darbietung im direkten Vorgänger kriegen wir mit Dr. Kananga dieses Mal auch wieder einen durchaus einschüchternden Bösewicht zu sehen, der zur teils bedrohlichen Atmosphäre des Films beiträgt. Ebenfalls großartig ist die musikalische Untermalung von George Martin, die einigen Szenen erst den richtigen Pfiff Dynamik verleiht und auch immer wieder das "Live and Let Die"-Thema einfließen lässt. Roger Moore macht bei seinem Bond-Debüt derweil eine sehr gute Figur. Ihm fehlt die Melancholie von George Lazenby, in puncto Charme übertrumpft er aber locker alle seine Vorgänger. So englisch waren weder 007 selbst, noch die ganze James-Bond-Reihe je zuvor. von Nikolas Friedrich |