Mein Mann und meine Mutter verstehen sich nicht

Völlig normal?: Warum Männer sich Frauen suchen, die Mutter ähneln - und wann es zum Problem wird

Sein wie die eigene Schwiegermutter, für viele ist das die absolute Horror-Vorstellung. Trotzdem suchen sich Männer häufig Partnerinnen, die ihrer Mutter ähneln. Paartherapeutin Carina Holthoff sagt, was dahintersteckt – und was es heißt, wenn die Frau das Gegenteil ist.

Die eigene Schwiegermutter ist für viele ein rotes Tuch. Selbst wer ein gutes Verhältnis zur Mutter seines Partners hat – so sein wie sie, möchten die wenigsten. Doch finden viele Männer Frauen anziehend, die ihrer Mutter in gewisser Weise ähneln. Das konnten Studien bereits mehrfach zeigen. Ein britisches Dating-Portal hatte etwa seine Nutzer zum Ähnlichkeitsgrad ihrer Partnerinnen und Mütter befragt.

Zwei von drei Männer wünschten sich demnach Ähnlichkeiten zwischen den zwei wichtigsten Frauen in ihrem Leben. Auch Paartherapeutin Carina Holthoff kennt das Phänomen. „Kaum jemand würde sagen: Ich suche mir jetzt gezielt jemanden wie Mama. Aber unbewusst passiert das tatsächlich oft.“

Mein Mann und meine Mutter verstehen sich nicht

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Gerade zwischen Müttern und Söhnen besteht meist eine besonders innige Beziehung, erklärt die Expertin. Viele Männer würden ihre Mutter glorifizieren, sie, wenn auch nicht zwingend gewollt, als Nonplusultra wahrnehmen. „Entsprechend wollen Männer häufig, dass ihre Partnerinnen bestimmte Eigenschaften auch haben“, erklärt Holthoff.

Die meisten Übereinstimmungen sind wesensbedingt

Ähnlichkeiten können dabei sowohl bezüglich des Charakters als auch optisch bestehen. „Das geben die meisten natürlich nicht gerne zu“, erklärt die Therapeutin. „Denn das würde ja bedeuten, dass Männer ihre Mutter optisch gut finden. Das findet kaum jemand als Stempel gut.“

Äußerliche Parallelen zwischen Partnerin und Mutter seien der Psychologin zufolge allerdings deutlich weniger zu beobachten als solche auf Charakter-Ebene. Andersherum sei dies eindeutig öfter der Fall: „Wenn sich Frauen Männer suchen, die an ihren Vater erinnern, sind diese Ähnlichkeiten oftmals äußerlich“, sagt Holthoff. „Haben Frauen etwa einen Vater, der sehr groß ist oder Bart trägt, finden sie das bei potenziellen Partnern häufig auch attraktiv.“

Über die Expertin

Carina Holthoff ist Paartherapeutin und Psychologin. In ihrer Praxis am Chiemsee berät sie Paare zu Beziehungs-, Ehe- und Trennungsfragen. Außerdem bietet sie Trainings zur Stressprävention und Achtsamkeit an.

Wer sich ähnlich ist, versteht sich besser

Generell seien Ähnlichkeiten des Partners zu den eigenen Eltern nichts Problematisches, erklärt die Psychologin. In den meisten Fällen sind sie Holthoff zufolge vielmehr Ausdruck einer besonders innigen Eltern-Kind-Beziehung mit wenigen Konflikten. Ähneln sich Partner und Eltern hinsichtlich bestimmter Eigenschaften, hat dies im Gegenteil auch praktische Vorteile, meint die Therapeutin: „Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich gut verstehen, ist dann besonders hoch.“

Schwierig kann eine große Ähnlichkeit zwischen Partner und Elternteil hingegen sein, wenn Vergleiche stattfinden. „Wenn Kommentare kommen mit der Botschaft: Du kannst meiner Mutter oder meinem Vater nicht das Wasser reichen“, erklärt Holthoff. „Auch wenn ich vorgeworfen bekomme, ich würde ja nur einen Mama- oder Papa-Ersatz suchen, sollte ich wachsam werden und meine Beziehung hinterfragen.“

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Fragwürdig sei das Beziehungsschema außerdem dann, wenn es in der Eltern-Kind-Beziehung im Kindesalter an Zuneigung gemangelt hat, an Liebe und Anerkennung. „Manche versuchen dann das, was sie in der Kindheit nicht bekommen haben, mit ihrer Paarbeziehung zu kompensieren“, meint Holthoff. „Das ist der Partnerschaft in keinem Fall zuträglich.“

Besonders konträre Typen sind häufig ebenfalls Ausdruck der Eltern-Kind-Beziehung

Ähnliches steckt oft auch dahinter, wenn sich Menschen Partner suchen, die ihren Eltern überhaupt nicht ähneln beziehungsweise dem absoluten Gegenteil der von zuhause gewöhnten Typen entsprechen. „Hier ist es häufig so, dass die Eltern-Kind-Beziehung wenig innig ist und sich die Einstellungen im Laufe der Jahre sehr weit auseinanderentwickelt haben“, erklärt die Psychologin.

„Wenn ich gar nicht mehr hinter dem stehe, was meine Eltern ausmacht, tendiere ich dazu, mir jemanden zu suchen, der menschlich ganz anders ist.“ Oft ist es in diesen Fällen so, dass die Eltern generell sehr kritisch gesehen werden.

Hinterfragt werden muss nur, was problematisch ist

Egal ob Kopie von Mutter oder Vater oder aber das komplette Gegenteil: Solange sich vorhandene oder eben nicht vorhandene Ähnlichkeiten zu den Eltern nicht auf die Paarbeziehung auswirken, hält Holthoff es nicht unbedingt für nötig, sich damit überhaupt auseinanderzusetzen.

„Wer aber merkt, dass die eigene Mutter oder der Vater immer wieder Thema innerhalb der Beziehung ist und die Partnerschaft negativ beeinflusst, sollte sein Beziehungsverhalten hinterfragen. Sprich: Bin ich wirklich mit der für mich richtigen Person zusammen oder bin ich nur auf der Suche nach Kompensation“, erklärt Holthoff. „Hinterfragt werden muss immer nur das, was die Partner als problematisch betrachten.“

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Was tun wenn man sich mit der Mütter nicht mehr versteht?

Lernen Sie, Ihrer Mutter zu vergeben. Auf diese Weise befreien Sie nicht nur Ihre Mutter von der Last Ihrer Fehler, sondern befreien Sie auch sich selbst von der Macht, die die Erfahrungen Ihrer Kindheit über Sie haben. Für beide Seiten und insbesondere für Töchter ist es wichtig, sich abzugrenzen.

Was kann man tun wenn man zuhause nicht mehr klar kommt?

Stress mit den Eltern: Das hilft.
Sprich mit deinen Eltern. ... .
Erklär ihnen, was mit dir los ist. ... .
Sprich immer nur von dir. ... .
Frag nach, wie deine Eltern die Dinge sehen. ... .
Versetz dich mal in ihre Lage. ... .
Mach ihnen Angebote und Kompromissvorschläge. ... .
Trefft klare Vereinbarungen. ... .
Versprich nur, was du halten kannst..

Warum interessiert sich meine Mütter nicht für mich?

Es gibt viele Gründe, warum Mütter ihre Töchter nicht so lieben können, wie es für sie gut wäre, um sie stark und selbstsicher für das Leben zu machen. Die Mütter sind distanziert, inkonsequent, extrem kritisch oder grausam. Die Geschichten dahinter sind sehr verschieden, die Folgen für die Kinder aber oft ähnlich.

Was tun wenn die Familie einem nicht gut tut?

Das können Sie tun, wenn Ihre Familie Ihnen nicht guttut In so einem Fall sollten Sie gut überlegen, wie und ob Sie den Kontakt zu Ihrer Familie weiterführen möchten. Fallen Ihnen immer wieder toxische Verhaltensweisen innerhalb der Familie auf, ist es sinnvoll, diese zunächst bei den beteiligten Personen anzusprechen.