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Das Zusammenleben mit Alzheimer-Erkrankten ist oft schwierig. Die Stimmung kann sehr stark schwanken und den Alltag zu einer Herausforderung machen. Wir haben Ihnen einige hilfreiche Hinweise und Tipps zusammengestellt. Die Kommunikation mit Alzheimer-Patienten und Patientinnen verlangt viel Aufmerksamkeit und Mühe. Wegen der nachlassenden geistigen und körperlichen Fähigkeiten kann der Patient oder die Patientin nicht mehr so gut sprechen, zuhören und verstehen. Wichtig sind Ruhe und Geduld. Lassen Sie sich auf seine Realität ein und verbessern Sie ihn nicht, wenn er Dinge behauptet, die nicht stimmen. Über Themen zu sprechen, an die sich Erkrankte nicht mehr erinnern können, ist für sie oder ihn frustrierend und verunsichernd. Wechseln Sie besser das Thema und sprechen über Dinge, die weiter zurückliegen. Denn an Erlebnisse aus Kindheit und Jugend können sich Erkrankte meist noch lange erinnern. Nimmt der Patient oder die Patientin immer weniger an Gesprächen teil, kann das auch daran liegen, dass er nicht mehr so gut hört. Lassen Sie das durch einen Arzt oder eine Ärztin überprüfen. KommunikationSprechen Sie langsam und deutlich in einfachen und kurzen Sätzen. Vermeiden Sie eine komplizierte Sprache. Auch wenn eine richtige Unterhaltung im Krankheitsverlauf immer schwieriger wird, sollten Sie immer versuchen, im Gespräch zu bleiben. Blick- und Körperkontakt können dabei helfen. Beim Gespräch von Nutzen sein können auch Bilder von Familienangehörigen, Freunden oder Freundinnen. Alzheimer-Erkrankte können sich oft nicht mehr an Namen erinnern, aber die Gesichter sind
ihnen häufig noch vertraut.
Aggressives VerhaltenDie Alzheimer-Krankheit verändert nicht nur die Gedächtnisleistung, sondern führt auch zu Verhaltens- und Persönlichkeitsänderungen. Erkrankte leben mehr und mehr in ihrer eigenen Realität. Sie verstehen gewohnte Abläufe nicht mehr und können das Handeln ihrer Mitmenschen immer weniger nachvollziehen. Das kann zu Angst und Unsicherheit und in der Folge auch zu Wutanfällen und Aggressionen führen. Auch das Gefühl von Abhängigkeit und Hilflosigkeit kann aggressives Verhalten auslösen. Patientinnen und Patienten können sich in Pflegesituationen von Angehörigen oder pflegenden Personen bedrängt fühlen, weil sie eine Situation als ungewohnt oder bedrohlich wahrnehmen.
Tägliche PflegeEs kommt vor, dass die tägliche Pflege – insbesondere das Baden oder Duschen – zu einem Problem wird. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Vielleicht findet der Patient oder die Patientin die Körperpflege zu kompliziert oder aufwendig, er schämt sich oder hat plötzlich Angst vor Wasser. Vielleicht kann er auch die Umrisse der Dusche oder Wanne nicht mehr richtig erkennen, weil auch das Sehvermögen nachlässt. Es kann auch sein, dass Menschen mit Alzheimer einfach nicht mehr wissen, wie ein Wasserhahn funktioniert oder was sie mit Seife und Waschlappen anfangen sollen. Im Verlauf der Krankheit verschlechtert sich auch das Koordinationsvermögen, was zusätzlich Unsicherheiten und Sicherheitsrisiken mit sich bringt.
Feste AbläufeDa das Kurzzeitgedächtnis bereits früh nachlässt, ist es für die oder den Erkrankten oft hilfreich, wenn er sich an bekannten Routinen orientieren kann. Halten Sie eingespielte Abläufe so lange wie möglich aufrecht, denn sie geben der erkrankten Person ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit. Alle Aktivitäten, die dem oder der Betroffenen Angst machen, sollten Sie möglichst in kleinen Schritten vorbereiten und durchführen. So behält der Patient oder die Patientin eher den Überblick über die Situation und Gefühle der Angst und Panik können nicht so leicht aufkommen. Das kann beispielsweise beim Baden oder Duschen, aber auch beim Anziehen helfen.
Mahlzeiten
Schlafprobleme
ZeitgefühlMenschen mit Alzheimer verlieren nach und nach ihr Zeitgefühl. Der Unterschied zwischen Tag und Nacht verblasst immer mehr. Es kommt häufig vor, dass Erkrankte mitten in der Nacht aufstehen und sich anziehen und dafür am Tag schlafen wollen. Sie können versuchen, durch eine klare Tagesstruktur Abhilfe zu schaffen. Neben festen Essenszeiten können zum Beispiel Spaziergänge oder andere Tätigkeiten immer zur gleichen Zeit ausgeführt werden.
AnziehenErmutigen Sie die Patientin oder den Patienten, sich so lange wie möglich selbst anzuziehen. Sie können sie oder ihn dabei unterstützen, indem Sie die Kleidung vorher zurechtlegen. Vielleicht hilft es, kleine Knöpfe durch größere zu ersetzen oder Klettverschlüsse anstelle von Reißverschlüssen einzunähen. Wichtig ist, dass die Kleidung richtig passt. Ansonsten kann sie den Patienten oder die Patientin behindern und dadurch zu einem Risiko werden.
Baden und Duschen
Lesen Sie dazu auch unsere BroschüreSicher Auto fahren im Alter -
Ein Ratgeber für Senioren Bestellen
Auto fahrenIn einem frühen Stadium fallen Alzheimer-Patienten und Patientinnen nicht zwingend durch eine unsichere Fahrweise auf. Trotzdem sind bereits früh besonders Orientierungsschwierigkeiten problematisch. Die Erkrankten verfahren sich, biegen falsch ab und können so den Verkehr gefährden. Später kommt es dann zu immer größeren Beeinträchtigungen der Urteilsfähigkeit, des Einschätzens von Entfernung und Geschwindigkeit, der Konzentration und Aufmerksamkeit, der Psychomotorik, der Informationsverarbeitung, des Filterns von Reizen und des Verstehens abstrakter Symbole. Der Patient oder die Patientin ist dann nicht mehr in der Lage, sicher Auto zu fahren. Oft sieht er dies jedoch nicht ein, weil Autofahren auch für persönliche Unabhängigkeit steht. Sie sollten deshalb versuchen, ruhig mit dem Patienten oder der Patientin über die Situation zu sprechen. Wenn das nicht erfolgreich ist, der Erkrankte oder die Erkrankte einfach vergisst, dass er oder sie nicht mehr fahren kann, sollten Sie weitere Maßnahmen ergreifen. Sie können zunächst versuchen, die erkrankte Person abzulenken oder das Auto außer Sichtweite zu parken. Wenn das nicht hilft, können Sie den Autoschlüssel verstecken oder austauschen. Darüber hinaus kann das Auto fahruntüchtig gemacht oder eine Wegfahrsperre installiert werden. Ausführliche Informationen bietet die Broschüre Sicher Auto fahren im Alter, die Sie kostenfrei bestellen können.
Haben Sie Fragen?Was vergisst man bei Alzheimer?Was ist eine typische altersbedingte Veränderung? Sporadisches Vergessen von Namen oder Terminen, an die man sich später wieder erinnert. Eines der häufigsten Anzeichen von Alzheimer ist der Gedächtnisverlust, im Besonderen das Vergessen von kürzlich erlernten Informationen.
Wie erkenne ich ob mein Mann Alzheimer hat?10 Warnsymptome der Alzheimer-Demenz. Häufige Erinnerungslücken und Wiederholungen. ... . Probleme bei gewohnten Abläufen. ... . Sprachstörungen. ... . Orientierungslosigkeit. ... . Zeitliche Verwirrung. ... . Beeinträchtigung der Urteilsfähigkeit. ... . Verlorene, falsch abgelegte Gegenstände. ... . Stimmungsschwankungen.. Wie denken Menschen mit Alzheimer?Die Schwierigkeit, sich Dinge zu merken, steht in der Regel am Beginn einer Demenzerkrankung. Den Betroffenen gelingt es nicht mehr, neue Informationen im Langzeitgedächtnis zu speichern – sie vergessen Termine, verlegen Gegenstände oder erinnern sich nicht an die Namen entfernter Bekannter.
Wieso wirkt sich Alzheimer auf das Merken und Erinnern aus?Veränderungen im Gehirn. Bei der Alzheimer-Krankheit sterben nach und nach immer mehr Nervenzellen ab. Patienten leiden deshalb an Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit.
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