Kribbeln auf der kopfhaut an einer stelle

Kribbeln auf der kopfhaut an einer stelle

Über die Trichodynie

2. August 2012 | Haarpflege, Haut

Kribbeln, Brennen, Spannen und Schmerzen an Kopfhaut und Haarwurzeln, das sind die typischen Missempfindungen der Trichodynie, die auch als Kopfhautschmerz bezeichnet wird. Betroffen sind Männer und Frauen gleichermaßen. Für diese schmerzhaft, irritierenden Phänomene sind allerdings meistens keine schlüssigen Erklärungen zu finden, eine krankhafte Veränderung an der Kopfhaut liegt bei den meisten Betroffenen nicht vor.

Berichte von Betroffenen weisen darauf hin, dass lang anhaltende Belastung, Stress oder Phasen höchster Konzentration durch aus als Ursache in Betracht kommen. Denn diese Faktoren können zu einer starken Verspannung der über den oberen Schädel verlaufenden Muskulatur führen. Der menschliche Schädel ist von Sehnen- und Muskelsträngen umspannt. Außerdem verläuft ein astartiges Geflecht von feinen Blutgefäßen über dem Schädel, das die Muskulatur, die Haut und die Haarfollikel mit Blut und Nährstoffen versorgt.

Welche Auswirkungen Verspannungen, Stress und Belastungssituationen ist für Kopfschmerzen oder Rückenbeschwerden mittlerweile hinlänglich bekannt. Im Fall der Trichodynie liegt auch dieser Mechanismus nahe, ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht.

Linderung erfahren Betroffene des Kopfhautschmerzes durch Kopfhautmassagen, Entspannungsübungen und auch den Einsatz von Haarwasser, das zumindest das unangenehme Kribbeln und Jucken mindern kann. Da die Trichodynie oft auch mit Haarausfall einhergeht, empfiehlt es sich zur medizinischen Abklärung der Kopfhautschmerzen spezielle Haarsprechstunden bei Dermatologen aufzusuchen.

Quelle: haut.de

Empfindliche & irritierte Kopfhaut behandeln

Von empfindlicher Kopfhaut sind Frauen häufiger als Männer betroffen. Die Kopfhaut juckt, spannt und schmerzt bei Berührungen. Die Ursachen sind vielfältig. Da es in der Folge zu Haarausfall kommen kann und sich die Beschwerden immer weiter verstärken, ist die geeignete Behandlung erforderlich.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Die Kopfhaut
  2. Symptome empfindlicher Kopfhaut
  3. Ursachen empfindlicher und irritierter Kopfhaut
  4. Behandlung von empfindlicher Kopfhaut
  5. Empfindliche Kopfhaut vorbeugen

Die Kopfhaut als sensibler Bereich

Frauen und Männer unterschiedlichen Alters leiden unter empfindlicher Kopfhaut. Bei den Frauen sind ungefähr 60 Prozent, bei den Männern nur etwa 40 Prozent betroffen. Wie die übrige Haut am Körper besteht die Kopfhaut aus drei Schichten, die sich ständig erneuern. In der unteren Schicht bilden sich neue Zellen, die bis zur oberen Schicht wandern und dort verhornen. Beim Kämmen, Haarewaschen oder Berührungen mit den Händen werden diese Zellen abgetragen. In der Kopfhaut befinden sich Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Haarfollikel, Nerven- und Immunzellen.

Symptome empfindlicher Kopfhaut

Die Kopfhaut ist ein sensibler Bereich der Haut, schmerzt aber im Normalfall nicht. Symptome empfindlicher Kopfhaut sind

  • Juckreiz
  • Spannungsgefühl
  • Trockenheit
  • Rötungen
  • Schuppenbildung
  • Schmerzen bei Berührungen.

Sind alle diese Symptome verstärkt ausgeprägt, handelt es sich um eine extrem empfindliche oder hypersensible Kopfhaut. Sie schmerzt bereits beim Kämmen. Der Fachbegriff dafür ist Trichodynie (Haarschmerz). Aufgrund der Empfindlichkeit beim Kämmen wird das Problem im Volksmund als Haarwurzelkatarrh bezeichnet.

Empfindliche Kopfhaut und Haarausfall

Haarausfall kann die Folge einer empfindlichen oder hypersensiblen Kopfhaut sein. Schuppen begünstigen einen Haarverlust, da die Kopfhaut und die Haarfollikel nicht genügend mit Sauerstoff versorgt werden. Durch das Kratzen bei starkem Juckreiz werden Haare ausgerissen. Eine erhöhte Gefahr für Haarausfall besteht bei einer ernsthaften Ursache der sensiblen Kopfhaut, beispielsweise bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder Pilzbefall. Ist die Kopfhaut trocken, werden die Haare nicht genügend mit Nährstoffen versorgt und können ausfallen.

Ursachen empfindlicher und irritierter Kopfhaut

Eine empfindliche oder hypersensible Kopfhaut hat verschiedene Ursachen. Häufig wird die Kopfhaut durch falsche Pflege geschädigt. Einige Gründe sind harmlos und lassen sich schnell beseitigen. Es gibt jedoch auch krankhafte Ursachen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen.

Falsche Pflege

Tägliche Haarwäsche und die Verwendung eines aggressiven Shampoos, schädigen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Die im Shampoo enthaltenen Tenside (waschaktive Substanzen) führen zu Reizungen und lassen die Kopfhaut austrocknen. Auch auf zu häufiges und zu heißes Föhnen reagiert die Kopfhaut empfindlich. Sie verliert an Spannkraft, bekommt kleine Risse und bildet dadurch eine Angriffsfläche für Bakterien und Pilze. Das führt wiederum zu Schmerzen und Entzündungen.

Färben und Dauerwellen

Färbemittel und Dauerwellen-Produkte enthalten viele aggressive Stoffe, die zu Hautreizungen führen und die Kopfhaut austrocknen. Ist die Kopfhaut bereits empfindlich, können Rötungen und Entzündungen auftreten, die sich mit Juckreiz und Brennen äußern. Die überstrapazierte Kopfhaut gerät aus dem Gleichgewicht.

Häufiges Tragen von Kopfbedeckungen

Mützen und Fahrradhelme können auf der Kopfhaut scheuern und Reizungen verursachen, vor allem, wenn sie zu eng sitzen. Tragen Sie häufig eine Kopfbedeckung, können die Haarfollikel in den betroffenen Bereichen mechanisch stark strapaziert werden. In der Folge kommt es oft zu Haarausfall. An den Reibungspunkten zwischen Kopf und Kopfbedeckung kann sich die Kopfhaut entzünden. Zudem führt eine Kopfbedeckung vermehrt zu stärkerem Schwitzen. Schweiß bildet einen idealen Nährboden für Bakterien.

Falsche Frisuren

Unter Hochsteckfrisuren, Pferdeschwänze, Dutt-Frisuren oder zu heftigem Haare kämmen leiden vor allem die Haarfollikel. Denn beim Ziehen oder Reißen an den Haaren sowie bei starkem Aufdrücken mit der Bürste, können winzige Verletzungen der Kopfhaut auftreten, an denen sich Bakterien ansiedeln und zu Entzündungen führen. Außerdem werden dabei häufig einzelne Haare ausgerissen.

Sonnenbrand

Menschen mit heller Haut und dünnem Haar neigen häufiger zu Sonnenbrand auf der Kopfhaut. Die UV-Strahlen können die Kopfhaut austrocknen. Ein Sonnenbrand verursacht Schmerzen und kann die Haarfollikel auf Dauer schädigen. Die gerötete Haut schält sich und die neu gebildete Haut ist empfindlich. Häufig kommt es in der Folge zu Haarausfall.

Umweltfaktoren

Verschiedene Umweltfaktoren wie Chemikalien, Chlorwasser, Kälte, Hitze oder Wind machen nicht nur den Haaren zu schaffen. Auch die Kopfhaut kann austrocknen und anfälliger gegen Entzündungen werden.

Allergien und Unverträglichkeiten

Lebensmittelallergien, aber auch Allergien und Unverträglichkeiten auf bestimmte Substanzen in Pflegeprodukten können zu Hautreizungen und Ausschlägen führen. Davon kann auch die Kopfhaut betroffen sein. Aufgrund von Ausschlägen wird die Kopfhaut empfindlich und schmerzt.

Unausgewogene Ernährung

Einseitige und ungesunde Ernährung versorgt die Kopfhaut nicht genügend mit Vitaminen, Mineralstoffen und wichtigen Nährstoffen. Sie wird anfälliger gegen Bakterien sowie Pilze und trocknet aus.

Verspannungen

Nacken- und Schulterverspannungen können bis in die Kopfhaut vordringen. Die Kopfhaut wird angespannt und schlechter durchblutet. Auch Spannungskopfschmerz und Migräne machen die Kopfhaut berührungsempfindlich, sodass sie schmerzt. In schwerwiegenden Fällen kann Haarverlust die Folge sein.

Körperlicher und psychischer Stress

Körperlicher Stress infolge einer Krankheit oder einer medizinischen Behandlung, aber auch psychischer Stress können zu Verspannungen und einer schlechteren Durchblutung der Kopfhaut führen. Die durch Stress freigesetzten freien Radikalen wirken aggressiv und begünstigen Entzündungen.

Hormonelle Veränderungen

Aus verschiedenen Gründen kann es zu hormonellen Veränderungen kommen:

  • Pubertät
  • Absetzen oder Wechsel der Pille
  • Schwangerschaft
  • Wechseljahre

Häufig geraten die Talgdrüsen durch die hormonellen Umstellungen aus dem Gleichgewicht. Die Folge ist eine erhöhte oder verminderte Talgproduktion, verbunden mit Reizungen oder Entzündungen der Kopfhaut.

Läusebefall

Läuse sind aggressive kleine Blutsauger, die Verletzungen der Kopfhaut verursachen. Die Kopfhaut juckt, rötet sich und schmerzt. An den kleinen Verletzungen können sich Bakterien ansiedeln, die das Problem verstärken.

Pilzbefall

Ein Befall der Kopfhaut mit Hautpilzen ist oft erst im fortgeschrittenen Stadium zu erkennen, wenn es bereits zu einem Haarausfall gekommen ist. Pilzbefall kann sich mit Juckreiz bemerkbar machen. Wird er nicht behandelt, kann es zu Narbenbildung an den befallenen Stellen kommen. Haare wachsen an diesen Stellen dann nicht mehr nach.

Hautkrankheiten

Schuppenflechte oder Neurodermitis auf der Kopfhaut machen sich mit Juckreiz, Rötungen, Ausschlägen und Schuppenbildung bemerkbar. Sie reizen dauerhaft das Nervensystem der Haut. Das Kratzen an den betroffenen Stellen führt zu kleinen Verletzungen und kann Entzündungen verstärken. Häufig ist ein Haarverlust die Folge.

Nervenschäden

Nervenschäden sind als Ursache einer irritierten Kopfhaut nicht sofort sichtbar. Nervenschädigungen können durch eine Gürtelrose (Herpes Zoster) verursacht werden, die an verschiedenen Stellen des Körpers, auch auf dem Kopf und im Gesicht, auftreten kann. Anzeichen der Gürtelrose sind brennende Schmerzen, Juckreiz, Rötungen und Bläschenbildung.

Mikro-Entzündungen der Kopfhaut als Ursache

Mikro-Entzündungen der Kopfhaut sind so winzig, dass sie meist mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Die natürliche Hautbarriere ist gestört. An den betroffenen Stellen sind Immunzellen und Entzündungsmediatoren nachweisbar. Sie weisen darauf hin, dass Abwehrreaktionen stattgefunden haben. Diese Mikro-Entzündungen machen sich mit Juckreiz, Brennen und Berührungsempfindlichkeit bemerkbar.

Werden Mikro-Entzündungen nicht behandelt, entstehen daraus größere, sichtbare Entzündungen. Sie verursachen stärkere Beschwerden als die Mikro-Entzündungen. Solche Entzündungen können beispielsweise durch Läusebefall, Pilzbefall, Hautkrankheiten oder Verletzungen der Kopfhaut auftreten.

Behandlung von empfindlicher, gereizter und extrem empfindlicher Kopfhaut

Bevor Sie Ihre irritierte Kopfhaut behandeln, sollten Sie darüber nachdenken, ob Ihr Problem durch die Pflege, Frisur oder eine falsche Ernährung entstanden sein könnte. Dauern die Symptome über mehrere Tage an und bemerken Sie Schuppenbildung, sollten Sie einen Hautarzt konsultieren. Er kann feststellen, ob eine krankhafte Ursache oder ein Pilzbefall dahinter steckt. Die Ursache muss entsprechend behandelt werden.

Geeignete Pflegeprodukte

Bei einer gereizten Kopfhaut sollten Sie auf stark chemische Pflegeprodukte verzichten und zu einem milden Shampoo greifen. Der Wirkstoff Dexpanthenol lindert den Juckreiz, ist entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Milchproteine und Lecithin pflegen auf milde Weise und verhindern das Austrocknen der Kopfhaut. Linolsäuren wirken entzündungshemmend. Die heilende und beruhigende Wirkung von Shampoos und Pflegetinkturen wird durch verschiedene pflanzliche Stoffe wie Maiskeimöl oder Echinacea-Wurzel-Extrakt unterstützt.

Allgemeine Maßnahmen

Mit einigen Maßnahmen können Sie Ihrer gereizten Kopfhaut den Kampf ansagen:

  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen, damit die Kopfhaut ausreichend mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt wird.
  • Massagen der Kopfhaut regen die Durchblutung an.
  • Tragen Sie Ihre Haare nicht den ganzen Tag über zusammengebunden. Gönnen Sie Ihrer Kopfhaut immer wieder „Entspannungspausen“.
  • Leiden Sie unter Stress, eignen sich Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training zur Stressbewältigung.

Empfindliche Kopfhaut vorbeugen

Empfindliche Kopfhaut können Sie mit einer Reihe einfacher Mittel vorbeugen:

  • Beim Kämmen und Frisieren nicht zu stark ziehen und aufdrücken.
  • Auf chemische Shampoos und Pflegeprodukte verzichten.
  • Haare nicht täglich waschen und nicht zu heiß föhnen.
  • Sonnenbrand mit einer Kopfbedeckung vermeiden.
  • Möglichst nicht kratzen.

Bitte beachten Sie: Die ggf. im Ratgeber aufgeführten Produkte stellen keine Empfehlungen dar. Es handelt sich hierbei lediglich um eine lose Auswahl von Präparaten, die einen bestimmten Wirkstoff enthalten und/oder einer speziellen Produktkategorie zugeordnet werden. Diese werden über unsere Seite direkt eingepflegt und sind keineswegs eine Aufforderung zum Kauf eines bestimmten Produkts.

Stand: 19.04.2021

Wann ist Kribbeln gefährlich?

Der Mediziner empfiehlt, bei dauerhaftem Kribbeln unbedingt einen Facharzt aufzusuchen. Dieser misst nicht nur die Leitgeschwindigkeit der Nervenbahnen, sondern entnimmt gegebenenfalls auch eine Nervenwasser-Probe. „Eine Nervenentzündung erkennt man nicht im Blut“ , betont er.

Kann die Psyche Kribbeln auslösen?

Seelische Spannung, unterdrückte Gefühle und Überforderung lassen den Blutdruck der sensiblen Patienten sinken. Als Folge davon fühlen sie sich schwindelig, schwach und antriebslos. Sie können sich nicht konzentrieren, haben Atembeschwerden und Ohrensausen, frieren und spüren ein Kribbeln in Armen und Beinen.

Können Muskelverspannungen Kribbeln auslösen?

Unter dem Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom) werden Symptome wie Nackenschmerzen und Verspannungen im Schulterbereich bei gleichzeitigem Auftreten neurologischer Symptome wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle zusammengefasst. Das HWS-Syndrom kann akut auftreten, bei ausbleibender Behandlung aber auch chronisch werden.

Warum bekommt man Gänsehaut am Kopf?

Bei einer "Gänsehaut" kommt es durch Kälte, Angst oder Erregung zu einer durch das vegetative Nervensystem gesteuerten Kontraktion des kleinen Muskels an der Basis jedes Haares (lat. musculus erector pili), so dass sich der Haarfollikel über die Hautoberfläche erhebt und das Haar sich aufrichtet.