Knallt die Sonne im Sommer auf zwei Quadratmeter Fensterfläche, hat das einen ähnlichen Effekt wie ein 1 500-Watt-Heizlüfter. Manche Dachgeschosszimmer heizen sich schier unerträglich auf. Klimageräte befördern die Wärme nach draußen. Noch besser ist es, wenn die Hitze gar nicht in den Raum gelangt. Sonnenschutzfolien können das verhindern. Sie werden am
Fenster (außen) angebracht und schicken einen Großteil der Sonnenstrahlen direkt wieder gen Himmel. Im Raum bleibt es kühl. Modellrechnungen der Stiftung Warentest zeigen, dass Sonnenschutzfolien das schaffen: Mit Ihnen lassen sich die Hitzestunden über 26 Grad um bis zu 76 Prozent reduzieren. Wie funktionieren die Sonnenschutzfolien aus unserem Test?Sonnenschutzfolien bestehen aus mehreren Schichten, die teils hauchdünn mit Metall bedampft sind. Sie spiegeln große Teile der auftreffenden Strahlung und die Wärme dringt nicht durch das Fenster. Stark reflektierende Sonnenschutzfolien ließen in unserem Test nur 13 bis 20 Prozent der Sonnenstrahlen in den Raum. Um wie viel Grad sinkt die Raumtemperatur?Um zu verdeutlichen, welch großen Unterschied die Folien machen, ermittelte die Stiftung Warentest die Temperaturen in einem Dachgeschoss: Durch vier Quadratmeter große schräge Fenster heizt sich der Raum im Hochsommer auf bis zu 56 Grad Celsius auf. Das ist extrem, aber in Deutschland durchaus möglich. Mit den Testsiegern aus der Gruppe der sieben stark reflektierenden Folien würde die maximale Temperatur 34 Grad Celsius betragen. Für welche Räume eignen sich Hitzeschutzfolien?Dunkle Sonnenschutzfolien eignen sich vor allem für stark überhitzte Räume im Dachgeschoss. Wir haben für verschiedene nach Süden gerichtete Zimmer mit großen Fenstern ermittelt, wie viele Stunden im Jahr die Raumtemperatur 26 Grad überschreitet, und wie sie mit Wärmeschutzfolien sinkt. Die stark Reflektierenden senken die Überhitzungsstunden um etwa zwei Drittel. Auf schrägen Dachfenstern stört die starke Spiegelung der Folien keine Nachbarn. Für Wohnräume mit vertikalen Fenstern sind weniger stark reflektierende Folien die bessere Wahl. Die spiegeln nicht so stark und stören Gegenüberwohnende weniger. Trotzdem hielten sie 55 bis 60 Prozent der Sonnenenergie ab. Damit verringern sie die Überhitzungsstunden im Raum um mehr als ein Drittel. Die Sicht ist kaum getrübt, Farben erscheinen natürlich. Welche Nachteile haben die Folien?Stark reflektierende Folien verdunkeln den Raum, in der Dämmerung oder mit bewölktem Himmel schalten Bewohner vermutlich früher das Licht ein. Die Sicht durch das Fenster ist wie durch eine Sonnenbrille. Vor allem rötliche Farben erscheinen verändert. Außerdem braucht der Raum im Winter zusätzliche Heizenergie – denn die Folien bleiben dauerhaft auf den Fenstern. Können Laien Sonnenschutzfolien selbst anbringen?Drei der elf Folien verkaufen die Anbieter nur mit Montage durch geschultes Personal. Die übrigen acht Produkte lassen die Wahl zwischen Selbstmontage und Anbringung durch Experten. Der Service ist mit einem deutlichen Preisaufschlag verbunden – wer die Folien selber anbringt, verwirkt meist die Garantie. Im Test hatten aber auch Laien kein Problem damit, die Folien fachgerecht aufzukleben. Sie gaben durchweg gute oder sehr gute Noten für die Montage. Fehler in der Handhabung verzeihen die Folien nicht. Einmal falsch geklebt oder verknickt, schon ist die teure Folie hinüber. Sonnenschutzfolien im Test Testergebnisse für 11 Sonnenschutzfolien 06/2021 Ist die Erlaubnis des Vermieters notwendig?Veränderungen des Erscheinungsbilds einer Immobilie erfordern meist die Zustimmung des Eigentümers oder der Eigentümergemeinschaft. An Dachgeschossfenstern, die vom Boden und von umliegenden Gebäuden aus nicht sichtbar sind, sollten stark spiegelnde Folien kein Problem sein. An allen anderen Fenstern fallen weniger stark reflektierende Folien kaum auf. Ob Nachbarn Blendungen akzeptieren müssen, hängt von der Dauer und Intensität ab. Schon 30 Minuten am Tag über einen längeren Zeitraum sehen manche Gerichte kritisch. Lassen sich die Folien leicht entfernen?Im Test ließen sich alle rückstandsfrei entfernen. An manchen Fenstern blieben Klebereste zurück, die sich mit etwas Montageflüssigkeit und einem Schaber lösten. Was ist besser für die Umwelt? Folie oder Klimagerät?Sonnenschutzfolien sind eine klimafreundlichere Lösung als Klimageräte. Sie sind selbst unter Einbeziehung der höheren Heizkosten deutlich günstiger als Klimageräte. Ein Allheilmittel sind sie aber nicht. Große schattenlose Fenster nach Süden oder schlechte Dämmung gleichen sie nicht aus. Wer in solchen Räumen mit sehr hoher Wärmelast dauerhaft weniger als 26 Grad Celsius haben will, muss umbauen (Dachdämmung) oder ein Klimagerät kaufen. Ist letzteres bereits vorhanden, können Folien dafür sorgen, dass die Klimaanlage im Sommer seltener zum Einsatz kommt. Das spart mehr Treibhausgase, als im Winter für die zusätzliche Heizung wieder verbraucht wird. Die Umweltbilanz der zusätzlich aufgebrachten Sonnenschutzfolie ist in diesem Fall also positiv. Am Beispiel eines Dachgeschossraums haben wir ausgerechnet, wie sich die Temperatur und die Heizkosten mit Sonnenschutzfolien ändern (Bis zu 76 Prozent weniger Hitzestunden). Ventilatoren: Für frische LuftNicht überall sind Klimagerät oder Sonnenschutzfolien möglich. Für schnelle Abkühlung ohne Umbauten sorgen Ventilatoren. Sie bringen die Luft in Bewegung und erzeugen so ein Gefühl von Kühle auf feuchter oder verschwitzter Haut. Große Preisunterschiede. Im Sommer 2020 hat die Stiftung Warentest Ventilatoren getestet: Tisch-, Stand- sowie Turmgeräte zu Preisen von 20 bis 400 Euro. Die meisten Tisch- und Standmodelle arbeiten klassisch mit Propeller, die Turmgeräte mit schaufelradartigen Walzen. Die Ventilatoren von Dyson saugen die Luft über ein Gebläserad im Sockel an. Alle können horizontal schwenken. Sechs Gute. Die wenigsten Modelle erzeugen einen angenehmen Luftstrom. Einige sind laut oder lassen sich schwer zusammenbauen. An einem Modell können Kinder mit dem Finger in den Rotor fassen. Am Ende finden sich in jeder Produktgruppe gute, leise Geräte. Wenn Sie unseren Sonnenschutzfolien-Test freischalten, finden Sie im PDF zum Testbericht eine Tabelle mit guten Ventilatoren. Kühlen, Lüften, Dämmen – was wirklich gegen Hitze hilft, fassen wir in unserem Hitzeschutz-Special zusammen. Nutzerkommentare, die vor dem 26.05.2021 gepostet wurden, beziehen sich auf den Vorgängertest. Wie kann man Fensterscheiben vor Kälte schützen?Folie ist eine günstige Lösung um Fensterscheiben nachträglich gegen Kälte zu isolieren. Durch Isolationsfolie können je nach Fenster 30 % und mehr Heizkosten und Energie gespart werden.
Was bringt Thermofolie am Fenster?Die Isolierfolie wirkt wie eine zusätzliche Scheibe und verstärkt die Dämmwirkung der Fenster. Durch die zusätzliche Luftschicht ist das Fenster deutlich besser isoliert, die Energieverluste und die Heizkosten verringern sich spürbar.
Welche Folie hält Wärme ab?Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Hitzeschutzfolien: Blickdichte verspiegelte bzw. reflektierende Folien werfen das Licht der Sonne und die damit einhergehende Wärme zurück; transparente bzw. absorbierende Fenster-Folien nehmen die Wärme auf, ohne sie von draußen ins Innere weiterzuleiten.
Kann man Fensterscheiben isolieren?Einfach verglaste Fenster isolieren
Einfach verglaste Fenster lassen sich leicht nachträglich isolieren: mit Isolierfolie, auch Luftkissenfolie genannt. Die Kälteschutz- und Wärmeschutzfolie reflektiert die Sonnenstrahlen im Sommer vom Fenster nach außen zurück und wehrt so die Wärmeenergie ab.
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