Kinder unter drei Jahren erkunden ihre Welt, indem sie möglichst viel in den Mund stecken. Von der Fremdkörperaspiration sind deshalb meist Kleinkinder im Alter zwischen sechs Monaten und vier Jahren betroffen; Knaben etwa doppelt so häufig wie Mädchen. Show Sobald Ihr Kind Symptome zeigt, die auf einen eingeatmeten oder verschluckten Gegenstand hinweisen: plötzlich einsetzender Husten mit Atemnot ohne Anzeichen eines Infekts, Atemnebengeräusche wie Giemen, Pfeifen, Keuchen oder rasselnde Atmung. Auch Heiserkeit, Würgen, unklares Erbrechen, Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Unruhe, Schmerzen im Hals und hinter dem Brustbein oder Bauchschmerzen können bei einem verschluckten Gegenstand auftreten. Eventuell verfärbten sich die Lippen als Zeichen des einsetzenden Sauerstoffmangels bläulich. Einatmung und/oder Verschlucken von Fremdkörpern bei Säuglingen und Kleinkindern mit der beschriebenen Symptomatik sind ein Notfall und erfordern sofortigen ärztlichen Beistand! Rufen Sie umgehend die Notfallnummer 144 an und erwähnen Sie, dass es sich um einen Säuglings- oder Kindernotfall handelt. Als Eltern müssen Sie Ihrem Kind möglichst rasch helfen, denn das Warten auf den Rettungsdienst dauert zu lange:
Hat Ihr Kind einen Gegenstand verschluckt, aber keinerlei Symptome, bleiben Sie ganz ruhig. Die meisten kleinen Gegenstände, die verschluckt werden, passieren ohne Probleme den Verdauungstrakt. Dies sind zum Beispiel Nahrungsmittel (v.a. Erdnüsse, Weintrauben, Rüeblistücke), Spielzeugteile, aber auch Schrauben und Nadeln, kleine Kunststoffteilchen und Folien (kaputte Luftballons, Plastiklaschen von Taschentüchern). Ist der Übergang von der Speiseröhre in den Magen geschafft, werden sie mit dem Stuhl innerhalb von einigen Stunden ausgeschieden. Unterstützen kann man diesen Prozess mit faserreicher Nahrung und viel trinken. Auch wenn sich Ihr Kind beim Essen verschluckt, aber nicht hustet und noch sprechen kann, machen Sie erst einmal nichts. Eventuell lassen Sie das Kind husten, denn so kann es sich am besten selbst helfen. Hilfreich ist es dann, gemeinsam mit dem Kind zu husten. Gefährlich wird es, wenn der Fremdkörper in den Atemwegen, also Luftröhre oder Lunge, landet. Es kann zur kompletten Verlegung der Luftröhre kommen, das Kind bekommt keine Luft mehr und erstickt. Bereits fünf Minuten ohne Sauerstoff können das Gehirn schädigen. Aber schon wenn der Fremdköper "nur" im oberen Teil der Speiseröhre in gefährlicher Nähe zur Luftröhre stecken bleibt, kann der Kehlkopf und/oder die Luftröhre einengt werden und so zu Atembeschwerden beitragen oder gar zum Ersticken führen. Im Notfall muss ein Kind in Vollnarkose untersucht und der Gegenstand entfernt werden. Dies geschieht im Spital mit einer Zange oder, bei tieferem Sitz, mit einem Katheter oder flexiblen Endoskop unter Allgemeinanästhesie. Auch können sich innerhalb von 24 Stunden eine Lungenentzündung oder andere Komplikationen entwickeln. Je länger ein steckengebliebener Fremdkörper an einer Stelle verbleibt, desto grösser ist die Gefahr von Folgeschäden wie Schleimhautverletzung, Blutung und Entzündung. Wenn sich die Objekte in der Speiseröhre verkeilen, sind es eher grössere, unregelmässige, spitze oder scharfrandige Fremdkörper, die beim Verschlucken Verletzungen verursachen oder hängenbleiben können. Häufig sind das Knopfbatterien, Münzen, Spielmagnete sowie grössere Nahrungsmittel. Unbedingt entfernt werden müssen:
Mit der Einführung der Beikost wird Verschlucken häufiger. Besonders gefährlich aufgrund ihrer Form und Grösse sind ganze Nüsse, die Kinder deshalb erst ab drei Jahren essen sollten. Blaubeeren, Weintrauben und anderes prallelastisches Obst kann man halbieren. Gekochter Mais, Erbsen und andere Hülsenfrüchte sind in der Regel weich genug und kein Problem. Am wichtigsten ist es, dass ein Baby den Mahlzeiten nicht unbeaufsichtigt ist. Bleiben Sie immer aufmerksam in der Nähe des Kindes. Eine sichere Essumgebung hilft zusätzlich. Dazu gehört aufrechtes Sitzen (nicht in der Babywippe), Essen in Ruhe und ohne Zeitdruck. Dagegen ist die Kombination aus Aktivität (also Herumumrennen und Spielen) und Essen immer gefährlich. FAQHäufige Fragen zum ThemaWarum haben Babys (meine Tochter ist 7 Wochen alt) oft den Schluckauf? Muss man etwas dagegen tun? Knopfzelle verschluckt? Kleinkinder haben so schnell etwas verschluckt – sehr gefährlich wird das bei den immer häufiger auch in Spielzeug …
Damit Sie im Notfall rasch und richtig reagieren können - das Info-Büchlein der Schweizerischen Samariter. Zum Download » In einem Online Erste-Hilfe-Kurs lernen Sie ausführlich, wie Sie Ihrem Kind beim Verschlucken schnell und sicher helfen können: www.diekinderarztin.de/online-kurse/ Was passiert wenn Kind Stein verschluckt?Kleinkinder stecken oft kleinere Gegenstände in den Mund und können diese in der Folge versehentlich verschlucken. Die meisten Fremdkörper werden auf natürlichem Weg ausgeschieden und tauchen im Stuhl wieder auf. Ein medizinisches Eingreifen ist oft nicht erforderlich.
Wie lange dauert es bis man etwas Verschlucktes ausscheidet?“ Die meisten der verschluckten Fremdkörper sind harmlos und werden nach unterschiedlich langer Passage-Dauer, die bis zu zehn Tagen dauern kann, auf natürliche Weise wieder ausgeschieden. Auch spitze Gegenstände können den Darmtrakt durchwandern ohne eine Verletzung zu verursachen.
Wann zum Arzt nach Verschlucken?Fremdkörper verschluckt: Wann zum Arzt? Wenn die Erste Hilfe beim Verschlucken wirkungslos bleibt, sollten Sie umgehend den Notarzt rufen. Vor allem, wenn der Betroffene kaum / keine Luft bekommt, darf man keine Zeit verlieren - es besteht akute Lebensgefahr!
Was passiert wenn man Stein schluckt?Meist gehen kleine Teile durch und kommen wie- der raus, wenn sie direkt im Magen landen. Es kann aber auch sein, dass sie im Magen liegen bleiben. Da empfehlen wir, faserige Lebensmittel wie Sauerkraut zu füttern. Die Fa- sern nehmen die Fremdkörper meist wieder mit raus.
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