Wann geht die Wirkung von Augentropfen nach?

Aktualisiert am 30.01.2019

Über die Kunst des Eintropfens. Und: Wie lange sind Augentropfen haltbar? Mit oder ohne Kontaktlinsen?

Bei der Behandlung von Augenerkrankungen werden üblicherweise Arzneistoffe lokal ins Auge eingebracht, meistens in Form von sterilen Augentropfen oder Augensalben. Das ist aber nicht immer so leicht.

Die Kunst des Eintropfens besteht darin, auf kleinstem Raum eine ausreichende Wirkstoffmenge hinzubringen, dabei nicht allzu viel daneben zu tropfen und gleichzeitig auf eine absolute Hygiene bei der Verabreichung zu achten. Denn nur, wenn Arzneimittel richtig angewendet werden, können sie auch richtig wirken.

Bereits ein Tropfen zusätzlich bewirkt, dass die Flüssigkeitsmenge, welche normalerweise im Auge vorhanden ist, auf das 3-Fache ansteigt. Durch den Lidschlag wird der größte Teil der Augentropfen jedoch meistens gleich wieder über Lidrand und Tränenkanal abgeleitet, und es besteht die Gefahr, dass der Wirkstoff nicht lange genug auf dem Auge verweilen kann, um eine Wirkung zu entfalten.

Um das Auge nicht zu überfordern, ist es wichtig, nur kleine Mengen − das bedeutet maximal ein Tropfen pro Auge − einzutropfen. Müssen mehrere Sorten Augentropfen gleichzeitig angewendet werden, so sollte eine Pause von mindestens zehn Minuten, besser noch eine halbe Stunde, zwischen den Anwendungen liegen.

Die richtige Anwendung:

  • Augentropfen und -salben verabreicht man am besten im Liegen oder man legt den Kopf zurück in den Nacken.
  • Hände waschen oder desinfizieren. Danach wird das Unterlid leicht heruntergezogen und der Tropfen in den Bindehautsack hinein fallengelassen, dabei darf der Tropf- bzw. Tubenrand Auge und Augenlid nicht berühren, um Verunreinigungen zu vermeiden.
  • Nach dem Eintropfen wird das Arzneifläschchen oder die Tube sofort wieder verschlossen und das Auge einige Sekunden geschlossen gehalten.
  • Jede Flasche bzw. Tube darf nur von einem Patienten benutzt werden.
  • Für ältere Patienten oder Patienten mit Beweglichkeitseinschränkungen in den Fingern bzw. Sehproblemen empfiehlt es sich, den so genannten Schlüsselgriff anzuwenden, d.h. das Fläschchen zwischen Daumen und Mitte des Zeigefingers zu positionieren. So kann es leichter zusammengedrückt werden. Für einige Produkte gibt es auch Applikationshilfen, hier berät Sie Ihr Apotheker gerne.

Mit oder ohne Kontaktlinsen?

Viele Patienten tragen Kontaktlinsen, die bei der Anwendung von Augenarzneimitteln grundsätzlich herausgenommen und erst 30 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden sollten.

Linsen sind sehr empfindlich. Salben und ölige Tropfen verkleben ihre Oberfläche und schränken ihre Beweglichkeit ein. Ebenso können unangenehme Verfärbungen an der Linse auftreten, vom hygienischen Aspekt ganz zu schweigen.

Wirkstoffe von wässrigen Präparaten können sich in den Kontaktlinsen anreichern und später wieder unkontrolliert abgegeben werden, was unter Umständen zu unangenehmen Nebenwirkungen führen kann.

Ausnahme: Tränenersatzpräparate ohne Konservierungsmittel bzw. homöopathische Augentropfen sind linsenverträglich, da kann man diese am Auge belassen.

Bei entzündlichen Augenerkrankungen empfiehlt sich jedoch auf alle Fälle der Griff zur Brille, um das Auge zu entlasten.

Wie sieht es mit der Haltbarkeit von Augentropfen aus?

Prinzipiell sind Augentropfen und -salben nur eine kurze Zeit haltbar, um die Sterilität zu gewährleisten. Besonders Reste von einzelverpackten, konservierungsmittelfreien Augentropfen müssen gleich nach Gebrauch entsorgt werden, da hier die Gefahr der Verkeimung besonders hoch ist.

Wässrige Augentropfen mit Konservierungsmitteln dürfen nach dem ersten Öffnen maximal vier Wochen verwendet werden, manche auch bis zu sechs Wochen. Dies gilt auch für Augensalben.

Salben ohne Konservierungsmittel sollten nicht länger als eine Woche am Auge verwendet werden. Informationen darüber sind in der Gebrauchsinformation nachzulesen, oder Sie fragen einfach Ihren Apotheker.

Apotheker-Tipp

Einen Sonderfall stellen konservierungsmittelfreie Augentropfen in so genannten COMOD®- oder 3-Kammer-Behältnissen dar. Durch eine spezielle Bautechnik der Flasche wird verhindert, dass nach der Tropfenentnahme Luft in die Flasche hineinströmt und sich dort Keime ansiedeln können. Diese Arzneimittel halten trotz Konservierungsmittelfreiheit bis zu sechs Monate nach der ersten Anwendung, eignen sich besonders für eine Dauertherapie und zeichnen sich darüber hinaus durch eine einfache Handhabung aus.

Wichtig dabei: Vermerken Sie beim ersten Öffnen das Datum auf der Flasche, um die Verwendungsdauer im gut gepflegten und versorgten Auge zu behalten.

Alle Medikamente laufen irgendwann ab, und es ist grundsätzlich nicht ratsam, entgegen des ausdrücklichen Hinweises in Form des Haltbarkeitsdatums irgendein Medikament unbedingt noch zwei Jahre nach Ablauf dessen verwenden zu wollen. Im besten Fall ist das Medikament dann nicht mehr wirksam, aber manche Medikamente verderben auch auf eine Art und Weise, die der Gesundheit des Verbrauchers noch zusätzlichen Schaden zufügen kann.

Augentropfen zum Beispiel sind sehr anfällig dafür. Dabei sind sie, wenn sie verkauft werden, steril. Das heißt, sie enthalten keine Bakterien, die sich vermehren könnten. Warum verderben sie also so schnell?

Das liegt zum Teil daran, dass Bakterien grundsätzlich in wässrigen Lösungen leichter wachsen als in anderen Umgebungen, zum Beispiel fettigen. Fett kann höchstens ranzig werden.

Dass Augentropfen so leicht verderben, liegt aber auch vor allem an der Art und Weise, wie sie verwendet werden. Ganz egal, wie vorsichtig man ist – Augentropfen kommen ab dem Zeitpunkt der Öffnung unweigerlich mit Bakterien in Berührung, wenn sie bei der Anwendung Lid, Wimpern oder auch Haut berühren. Bestimmte Verhaltensweisen wie beispielsweise Händewaschen vor der Anwendung der Tropfen können die Hygiene verbessern, die Anwesenheit von Bakterien aber nicht vollständig verhindern. Auch in den Tropfen enthaltene Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit, aber das funktioniert nicht beliebig lange. Denn nach dem Öffnen lässt die Wirkung dieser Stoffe nach.

Das Haltbarkeitsdatum gilt daher auch immer ab dem Zeitpunkt, zu dem die Augentropfen erstmals verwendet werden, in der Regel liegt es etwa vier Wochen nach der Öffnung. Augentropfen können in manchen Fällen aber auch bis zu sechs Wochen nach der Öffnung noch verwendet werden, in anderen allerdings nur bis zu eine Woche. Es muss also grundsätzlich auf die Hinweise jeder Packung einzeln geguckt werden. Sollte jemand nach dem Ablauf dieser Zeit die Augentropfen trotzdem weiterhin verwenden, drohen schlimmstenfalls Entzündungen und Infektionen an den Augen. Bei den Leuten, die die Tropfen täglich verwenden, kann das kein Problem sein, weil sie eine Flasche nach der Öffnung immer relativ schnell aufbrauchen. Aber für Menschen, die Augentropfen nur sehr unregelmäßig benötigen, ist es wichtig zu wissen.

Eine Alternative zu den normalen Fläschchen, in denen Augentropfen meistens verkauft werden, sind Pipetten. Diese enthalten die Dosis, mit der man sich die Augen nur jeweils einmal tropft. Nach der Verwendung werden sie sofort entsorgt. Weil bei jeder Anwendung eine neue Pipette genommen wird, ist das Haltbarkeitsdatum daher in der Regel kein Problem. Solche Einzeldosis-Pipettenfläschchen enthalten zudem oft gar keine Konservierungsstoffe. Für Patienten, die an Allergien leiden und auf solche Stoffe empfindlich reagieren, ist das von Vorteil. Es bedeutet aber auch, dass die Pipette nach dem Öffnen innerhalb von wenigen Stunden verwendet werden muss. Rumliegenlassen darf man sie also nicht.

Solche Pipetten gibt es als Alternative zu den normalen Fläschchen für die meisten Präparate.

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Wann geht die Wirkung der Augentropfen weg?

Die Wirkung der Tropfen hält bis zu 24 Stunden an. In dieser Zeit sehen die Kinder vor allem in der Nähe unscharf. In aller Regel normalisiert sich der Zustand bis zum nächsten Tag. Mögliche, durch die Tropfen verursachte Nebenwirkungen, sind vorübergehend gerötete Wangen, Müdigkeit oder Fieber.

Wie schnell sind nach Augentropfen die Pupillen wieder normal?

Die Pupillenerweiterung erfolgt mit Augentropfen, die wenigstens 15-30 Minuten einwirken müssen, je nach individueller Veranlagung. Die Pupillenerweiterung hält in der Regel mehrere Stunden an. Blendempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, insbesondere in der Nähe sind normale Folgen der Pupillenerweiterung.

Wie lange sind die Pupillen geweitet nach Augentropfen?

Die Pupillenerweiterung erfolgt mit Augentropfen, die mindestens 15 - 30 Minuten einwirken müssen, je nach individueller Veranlagung. Die Pupillenerweiterung hält, auch individuell sehr unterschiedlich, mehrere Stunden an.

Wie lange halten Augentropfen im Auge?

Wässrige Augentropfen mit Konservierungsmitteln dürfen nach dem ersten Öffnen maximal vier Wochen verwendet werden, manche auch bis zu sechs Wochen. Dies gilt auch für Augensalben. Salben ohne Konservierungsmittel sollten nicht länger als eine Woche am Auge verwendet werden.