Kann ich meine Zahnprothese selbst unterfüttern?

Bei optimalen Voraussetzungen sitzt eine technische einwandfrei hergestellte Prothese fest im Mund. Allerdings gibt es viele Faktoren, die den Sitz einer Prothese sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Aber auch bei ungünstigen Voraussetzungen gibt es Möglichkeiten den Halt der Prothese zu verbessern.

Welche Faktoren beeinflussen den Sitz einer Prothese?

Der Kieferknochen
Nach einem Zahnverlust erfolgt automatisch ein Umbau des Kieferknochens. Die Zurückbildung des Knochens wird durch das Tragen einer Prothese und dem damit zusammenhängenden Druck auf die Schleimhaut weiter verstärkt. Daher sollten Sie ungefähr alle 6 Monate zur Kontrolle zum Zahnarzt gehen und gegebenenfalls Ihre Prothese unterfüttern lassen, um sie an die veränderte Mundsituation anzupassen. Ansonsten kann die Prothese anfangen zu wackeln oder sogar brechen.

Der Speichel
Der Speichelfluss spielt bei dem Halt einer schleimhautgetragenen Prothese eine wichtige Rolle, da Speichel für die Adhäsionskräfte zwischen Schleimhaut und Prothese maßgeblich verantwortlich ist. Durch abnehmenden Speichelfluss im Alter und der damit zusammenhängenden Mundtrockenheit wird der Saugeffekt reduziert und die Prothese hält nicht mehr so gut.

Passung der Prothese
Eine gut passende Prothese beginnt mit einer präzisen Abformung in der Zahnarztpraxis und endet mit der sorgfältigen Herstellung im Dentallabor. Aber natürlich kann sich die Passung im Laufe der Zeit beispielsweise durch Veränderungen der Mundsituation oder durch Beschädigungen verschlechtern. Lassen Sie Ihre Prothese im Zweifelsfall am Besten von einem Zahnarzt überprüfen. Dieser kann dann gegebenenfalls eine Anpassung im Dentallabor in Auftrag geben.

Wie kann man den Sitz einer Prothese nachhaltig verbessern?

Unterfütterung der Prothese
Durch die Veränderungen des Kieferknochens muss die Zahnprothese in regelmäßigen Abständen – ungefähr alle 6 Monate – vom Zahnarzt überprüft und im Dentallabor unterfüttert werden. Bei einer Unterfütterung wird die Prothese der veränderten Kieferform angepasst. Dadurch wird der Saugeffekt zwischen Mundschleimhaut und Prothesenbasis wieder verstärkt und die Stabilität verbessert.

Implantate
Zahnimplantate können den Halt einer herausnehmbaren Prothese bedeutend verbessern. Die Implantate dienen dabei als künstliche Zahnwurzeln und verankern die Prothese mit Hilfe von Locatoren, Teleskopen oder Stegen mit dem Kieferknochen. Je eher Implantate gesetzt werden desto größer ist die Chance, dass kein Knochenaufbau stattfinden muss. Lassen Sie sich am besten frühzeitig von Ihrem Zahnarzt beraten.

Warum Haftcreme keine dauerhafte Lösung ist

Wenn sich der Halt Ihrer Prothese verschlechtert kann Haftcreme eine kurzzeitige Lösung sein. Allerdings sollte die Anwendung keine Dauerlösung darstellen, da sich an der klebenden Haftcreme auch Speisereste und Bakterien ansiedeln können und dadurch die Entwicklung einer Schleimhautentzündung gefördert wird. Daher sollten Sie Ihre Prothese umgehend von einem Zahnarzt kontrollieren und von einem Dentallabor an die veränderte Mundsituation anpassen lassen, damit sie auch ohne Haftcreme einen festen Sitz hat.

» Sitzt eine Zahnprothese nicht optimal, nimmt der Arzt eine Unterfütterung vor, um deren Halt und somit die Funktion zu verbessern.

» Die Unterfütterung stellt eine einfache Methode dar, die mit geringem Aufwand die Funktionsfähigkeit der Prothese gewährleistet.

» Im Zuge der Behandlung führt der Zahnarzt Kunststoff in die Mundhöhle ein, die den Leerraum ausfüllt.

» Der ausgehärtete Kunststoff stabilisiert die Prothese wieder.

» Über die Zeit bildet sich der Kieferknochen zurück - daher besteht der Bedarf, die Unterfütterung zu wiederholen.

» Die Kosten der Unterfütterung liegen zwischen 100 und 300 Euro, die Krankenkasse leistet einen Zuschuss.

Durch die so genannte Prothesenunterfütterung können der Halt, der Sitz und somit auch die Funktion einer bereits vorhandenen bzw. älteren Zahnprothese optimiert werden. Die Notwendigkeit, eine Prothese zu unterfüttern, ergibt sich in der Regel durch Veränderungen in der Mundhöhle bzw. am Kieferknochen. So können sich das Zahnfleisch oder der Kieferknochen mit der Zeit zurückbilden, was den Prothesenhalt verschlechtert. Bei einer Prothesenunterfütterung wird entweder ein hartes oder ein weichbleibendes Unterfütterungsmaterial auf die Unterseite der Prothesenbasis aufgebracht. Dafür müssen die Zahnärztin oder der Zahnarzt die aktuellen Verhältnisse im Mund bzw. Kiefer durch einen Gebissabdruck abbilden. Die Zahnprothese wird dann mit dem Abdruck in Dentallabor gesandt, wo die passgenaue Unterfütterung vorgenommen wird.

Autor: Zahnersatzsparen.de Online Redaktion

Kann ich meine Zahnprothese selbst unterfüttern?

Harte oder weichbleibende Unterfütterung bei Zahnprothesen

Wenn die Zahnprothese, beispielsweise eine Vollprothese oder eine Geschiebeprothese, mittels Unterfütterung den veränderten Verhältnissen im Mund angepasst wird, betrifft das nur die Prothesenbasis und nicht die künstlichen Zahnreihen. Das Unterfütterungsmaterial kann entweder weichbleibend oder hart sein.

Das Unterfüttern direkt in der Zahnarztpraxis wird auch als Chairside-Unterfütterung bezeichnet. Hierbei ist natürlich wichtig, dass das Unterfütterungsmaterial schnell aushärtet und während der Verarbeitung keine hohen Temperaturen benötigt. Direkte Unterfütterungen punkten durch geringen Zeitaufwand für die Patientinnen bzw. Patienten, komfortable Resultate und wird in der Regel bei Teilprothesen angewendet. Zur Anwendung kommen hierbei biokompatible Silikone oder weichbleibende Acrylate. Bei einer harten Unterfütterung kommt der gleiche Kunststoff zum Einsatz, aus dem auch die Prothese gefertigt wurde. 

Für eine Unterfütterung geeignet sind die Totalprothese oder Vollprothese, Teilprothesen und kombinierter Zahnersatz wie eine Teleskopprothese. Der Teil einer klassischen Klammerprothese, der von der Schleimhaut (Zahnfleisch bzw. Kieferkamm) getragen wird, kann ebenfalls unterfüttert werden.

Wann ist eine Unterfütterung der Zahnprothese notwendig?

Kann ich meine Zahnprothese selbst unterfüttern?

Eine Voll- oder Teilprothese muss gleichmäßig auf Kieferkamm und Zahnfleisch aufsitzen, um ihre Funktion voll erfüllen zu können. Bereits kleine Veränderungen im Kiefer können jedoch dazu führen, dass der Prothesenhalt nicht mehr optimal ist, die Prothese wackelt dann beim Sprechen oder Kauen. Auch kann nicht mehr richtig sitzender, herausnehmbarer Zahnersatz auf Dauer zu Problemen wie Entzündungen oder schmerzhaften Schwellungen in der Mundhöhle führen.

Da sich die Knochensubstanz im Kiefer auch bei einer optimal eingepassten Prothese verändert und im Laufe der Zeit immer weiter abbaut, kann sich der Prothesenhalt schleichend verschlechtern. Bei älteren Menschen ist dieser Knochenabbau zudem beschleunigt, daher sollte der korrekte Sitz einer Prothese regelmäßig von einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt überprüft werden.

Bereits bei kleinen Veränderungen ist eine Unterfütterung sinnvoll und sollte zeitnah vorgenommen werden. So können schwerere Probleme vermieden und der Komfort beim Tragen der Prothese wieder hergestellt werden.

Kann ich meine Zahnprothese selbst unterfüttern?

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Kann ich meine Zahnprothese selbst unterfüttern?

Wie läuft die Unterfütterung einer Zahnprothese ab?

Um eine nicht mehr optimal sitzende Vollprothese unterfüttern zu lassen, müssen Sie etwas Geduld mitbringen. Denn diese erfolgt nicht in der Zahnarztpraxis, sondern im Dentallabor. Die Zahnärztin bzw. der Zahnarzt nimmt dazu zunächst einen Abdruck des Kiefers, wobei die Prothese als individueller Abdrucklöffel genutzt wird. So entsteht ein exaktes Abbild des zahnlosen Kiefers und seiner Oberflächenstruktur. 

Die Prothese wird dann ins Dentallabor geschickt und unterfüttert, um sicherzustellen, dass der Rand der Prothese wieder überall optimalen Kontakt zum Zahnfleisch hat und nach dem Einsetzen stabil sitzt.

Warum ist eine Unterfütterung bei Zahnprothesen so wichtig?

Kann ich meine Zahnprothese selbst unterfüttern?

Vollprothesen im zahnlosen Kiefer, aber auch beispielsweise Teilprothesen müssen perfekt auf dem Zahnfleisch, der Mundschleimhaut oder dem Gaumen aufliegen. Vollprothesen beziehen ihren kompletten Prothesenhalt aus dem Ansaug- bzw. Unterdruck, der nur bei perfekter Passung optimal ist. Wenn Hohlräume bleiben oder Luft zwischen Haut und Prothese eindringen kann, lockert sich der Zahnersatz.

Die Notwendigkeit, eine Prothese zu unterfüttern, ergibt sich in der Regel durch Veränderungen in der Mundhöhle bzw. am Kieferknochen.So können sich das Zahnfleisch oder der Kieferknochen mit der Zeit zurückbilden oder verformen, was den Prothesenhalt verschlechtert oder zu einer Über- bzw. Fehlbelastung der Pfeilerzähne führt. So können Freiendprothesen, die durch die eigenen Zähne gehalten werden, durch Knochenschwund am hinteren Ende zu weit einsinken, was auf Dauer dazu führt, dass die Kaukräfte abgeleitet werden und die abstützenden Zähne dadurch schief oder instabil werden.

Das Unterfütterungsmaterial ist kein Reparaturmaterial, um beschädigte oder zerbrochene Prothesen zu reparieren. Auch eine ältere Zahnprothese muss noch grundsätzlich intakt und funktionsfähig sein, damit sich die Unterfütterung lohnt. Je nach Alter des Zahnersatzes, aktuellem Befund und zahnärztlichem Rat kann es sinnvoller sein, eine neue Prothese anfertigen zu lassen.

Was kostet die Unterfütterung einer Prothese?

Die Kosten für die weiche oder harte Unterfütterung einer Teil- oder Vollprothese liegen zwischen 100 und 300 Euro, je nach Einzelfall. Die gesetzlichen Krankenkassen leisten einen Zuschuss für die Behandlung, sodass sich der Eigenanteil reduziert. Wer im Alter nur über eine geringe Rente verfügt, gilt zudem möglicherweise als finanzieller Härtefall und erhält den doppelten Festzuschuss der Krankenkassen, wodurch der Eigenanteil für die Prothesenunterfütterung nochmals deutlich gesenkt wird.

Kommentare (4)

4 Kommentare

Lothar Respondek

09. April 2019

Welche Zahnarztpraxen im Landkreis 79761 Waldshut-Tiengen kooperieren mit dem

MDH-Labor? - Ich brauche eine Alternative!


H.Terbeck

21. Januar 2019

Kostenübernahme bei Unterfütterung

Der gewährte Festzuschuss zu einer notwendigen Unterfütterung einer Oberkiefer-Zahnprothese ist wahrlich ein Witz. Man lässt doch wohl seinen Zahnersatz nicht aus Langeweise unterfüttern, sondern weil sich der Oberkiefer im Laufe der Zeit verändert hat, ohne Zutun des Patienten. Die Krankenkasse gewährt einen sog. Festzuschuss, der knapp 50 % des Zahnarzt-Honorars ausmacht. Für einen Rentner ist der Eigenanteil finanziell nicht unbeträchtlich, auch wenn die Krankenkasse gern die Brutto-Rente als Ansatz nimmt. Brutto natürlich einschl. des Krankenkassen-Beitrags. Hört man sich um, darf man erfahren, dass für alle möglichen sinnvollen und unsinnigen Leistungen großzügig mit den Beiträgen umgegangen wird, vor Allem, wenn es sich um Nichtrentner handelt. Wir aber haben all die Jahre dazu beigetragen, dass nicht nur die exorbitant gewachsenen Verwaltungen der Krankenkassen, sondern auch die üppige Altersversorgung der Vorstände großzügigst gestiegen sind, auch die Zahl der unnützen gesetzl. Krankenkassen.


DIE 32

08. September 2015

Wo finde ich einen Zahnarzt in 51109 Köln?

Hallo Herr Schaefer,

wir werden Ihnen die gewünschten Adressen per Mail zukommen lassen. Sollten Sie dann noch weitere Fragen haben, so können Sie gerne auch unseren Patientenservice kontaktieren. Die Mitarbeiter des Patientenservice erreichen Sie unter der kostenlosen Rufnummer 0800-160 0 170. Beste Grüße, Ihr Team von DIE 32.

Wie oft kann man eine Zahnprothese unterfüttern?

Die Unterfütterung ist eine günstige Leistung, die in der Regel alle 1-2 Jahre wiederholt werden muss, je nachdem, wie schnell der Zahnfleischschwund voranschreitet.

Was tun wenn die Zahnprothese wackelt?

WAS KANN ICH TUN, WENN ICH ZU LOCKEREN ODER SCHLECHT SITZENDEN ZAHNERSATZ HABE?.
LASSEN SIE IHREN ZAHNERSATZ NEU ANPASSEN..
LASSEN SIE IHREN ZAHNERSATZ UNTERFÜTTERN..
VERWENDEN SIE EINE ZAHNERSATZ-HAFTCREME..

Wie lange dauert Unterfütterung Zahnprothese?

Wie lange dauert eine Unterfütterung der Prothese? Eine weiche Unterfütterung dauert etwa 30 Minuten. Eine harte Unterfütterung kann an ein Labor geschickt werden. Das kann ein paar Wochen dauern.

Kann man ein Provisorium unterfüttern?

Der provisorische Zahnersatz kann nur bei einem bezahnten Restgebiss eingesetzt werden. Beim zahnlosen Kiefer wird fast immer eine Immediatprothese hergestellt. Diese ersetzt alle Zähne, allerdings wird noch eine Unterfütterung nach der Heilungsphase durchgeführt, sodass sie gut sitzt.