Ich habe als Pflegestelle und Adoptantin von Tierschutzhunden immer wieder selbst mit Hunden zusammen gelebt, die sich gar nicht oder nur ungern haben anfassen lassen. Auch als Trainerin begegnen mir immer wieder solche Hunde. Show Zwischen „wasch mich, aber mach mich nicht nass“ und „ganz oder gar nicht“Hunde sind so unterschiedlich in ihren Bedürfnissen und Verhaltensweisen, wie wir Menschen auch. Ich habe Hunde kennen gelernt, die sich gar nicht anfassen lassen wollen, weder vom eigenen noch von fremden Menschen. Davon zeigen einige sehr deutliches Abwehrverhalten, andere dagegen Meideverhalten. Wieder andere suchen durchaus die Nähe zum Menschen, wenn dieser dann aber aktiv kuschelt oder anfasst, hauen sie ab und meiden den Menschen, oder sie zeigen dann plötzlich Abwehrverhalten und schnappen z.B. ab. Es ist für ihre Menschen manchmal super schwierig, das richtig einzuschätzen oder verstehen zu können. Und manchmal gibt es Hunde, die sehr aktiv auf Menschen zu gehen, so wirken als ob sie Kontakt aufnehmen wollen und dann doch keifen und abwehren. Was kann dahinter steckenEs kann etliche Ursachen dafür geben, dass Hunde sich nicht anfassen lassen wollen. Einige davon will ich hier einmal auflisten Der Hund hat schlechte Erfahrungen mit Händen gemacht. Der Hund hat keine Erfahrungen mit Menschen Gesundheitliche Einschränkungen Und nun? Was tun?Der erste ganz wichtige Schritt ist es, den Hund beobachten zu lernen. Je früher man erkennen kann, dass der Hund sich unwohl zu fühlen beginnt, um so eher kann man die Situation wieder so verändern und anpassen, dass sich der Hund wieder wohlfühlt. Eine Orientierungsmöglichkeit ist die Eskalationsleiter Es ist sinnvoll und wichtig, auch die Signale im grünen Bereich der Eskalationsleiter wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Auch wenn Hunde es aushalten, angefasst zu werden, fühlen sie sich dabei nicht wohl, wenn diese Signale zu sehen sind. Wenn die frühen Signale ignoriert werden und die Situation bestehen bleibt, ist es normal und nachvollziehbar, dass dann die nächsten Stufen der Eskalationsleiter gezeigt werden. Wenn man die frühen Signale, das Kleingedruckte der Körpersprache, nicht kennt oder bewusst nicht beachtet, muss der Hund quasi in Großbuchstaben kommunizieren und Abwehrverhalten oder massives Angstverhalten zeigen. Manche Hunde lassen auch einzelne Stufen aus oder zeigen die Stufen in einer sehr schnellen Abfolge. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht Und wie dann? Wenn ein Hund vor der Nähe zu Menschen zurückschreckt, ist es sinnvoll eine Annäherung nicht zu erzwingen und jede Annäherung in einer Kombination aus
zu belohnen. Das bedeutet, dass, wenn der Hund freiwillig auf den Menschen zugeht, oder diesen vielleicht auch nur anschaut, das Markersignal gegeben wird und zum Beispiel super gute Leckerchen Richtung Hund geworfen werden. Oder aber, wenn die Armbewegung zu viel wäre für den Hund, einfach nur fallen gelassen werden und dann geht der Mensch weg. Das kann man bei fremden Menschen so machen, aber auch wenn die Nähe des eigenen Menschen ein Problem ist. Wenn ein Hund vor den eigenen Menschen zurückschreckt, kann es auch sinnvoll sein, dass sich die Menschen ankündigen. Bei uns ist das ein „Ich bin´s“, dann taucht der Mensch auf. Wenn der Hund schaut, wird gemarkert und belohnt. Der Belohnungskeks fliegt zum Hund hin oder so weit weg, dass der Hund vom Menschen, der sich weiter annähert, weggehen kann, wie er es braucht, um sich wohl zu fühlen. In unseren Anfängen mit unserem Rüden, haben wir auch angekündigt, dass wir nur vorbeigehen wollen und nicht in seine Nähe kommen werden. Auch da haben wir ihn nach der Ankündigung „ich will nur vorbei“ und einer Körperdrehung vom Hund weg, so weggekekst, dass er in aus seiner Sicht sicherem Abstand zu uns Menschen sein konnte. Das schafft Sicherheit und eine gute Emotion, sobald der Mensch auftaucht. Denn immer, wenn der Mensch kommt, bin ich weiter in Sicherheit und außerdem bekomm ich noch was Tolles dazu. Die Unsicherheit und Angst dem Menschen gegenüber wird zunehmend kleiner und es kann immer mehr Nähe ausgehalten bzw. sogar genossen werden.Viele Hunde suchen dann immer mehr die Nähe. Sie kommen vielleicht sogar und drücken sich an die Menschen oder legen sich neben den Menschen auf den Sofa. Diesen Körperkontakt können sie genießen. Das ist jedoch nicht immer gleichbedeutend damit, dass sie auch gestreichelt oder gekuschelt werden wollen. Manche Hunde können z.B. im Stehen Kuscheln ganz gut aushalten, aber liegend nicht. Manche können wach auch liegend kuscheln, aber wenn sie schlafen und dann angefasst werden, schrecken sie hoch und meiden oder schnappen ab. Unerwartete Berührungen lösen häufig Schreckreaktionen aus, übrigens auch bei uns Menschen. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, sehr kleinschrittig und vorsichtig zu agieren, wenn es noch schwer ist, genau die Situationen zu benennen, die für den Hund noch zu schwierig sind. Wenn Hunde die Nähe zu Menschen gut aushalten, aber nicht angefasst werden wollen, arbeite ich ebenfalls über Ankündigung. Das bedeutet, dass ich alle Handlungen, die mit Greifen nach dem Hund verbunden sind, ankündige. Anleinen, Ohren anschauen, Kuscheln, usw.. Das Prinzip kennt der ein oder andere vielleicht schon aus dem Bereich des Medical Training. Kuscheln ankündigen Im Laufe der Zeit lässt sich das durchaus ausbauen. Unser schwarzer Rüpelrocker lies sich zu Anfangszeiten nicht anfassen. Heute kann er kuscheln richtig genießen, fordert es sehr oft ein und kann es in immer mehr Körperbereichen zulassen und genießen. Es lohnt sich sehr, diesen Weg zu gehen und ist unglaublich beglückend zu erlebe, wie Hunde dann von sich aus kommen und die Nähe zum Menschen suchen. Auch wenn der Weg anfänglich mühselig sein kann, lohnt er sich unglaublich. Martina Maier-Schmid lebt und arbeitet im Schwarzwald und hat ihre Hundeschule Tandem (www.hundeschule-tandem.de) in Loßburg. Warum drückt mein Hund mich weg?hunde pflegen untereinander das sogenannte „kontaktliegen“, also sich so hinzulegen, dass sich die körper berühren. das gibt nähe, zusammengehörigkeit, wärme und drückt zuneigung aus. hunde machen das auch mit dem menschen. der nur dann immer gleich seine hände ins spiel bringt.
Warum distanziert sich mein Hund von mir?Wenn der Hund sich plötzlich merkwürdig verhält, sich von dir distanziert, versteckt und zurückzieht, kann das verschiedene Ursachen haben. Häufiger Grund für eine plötzliche Wesensveränderung beim Hund sind Schmerzen, Angst, Stress oder allgemeines Unwohlsein.
Wie merkt man das man die Bezugsperson vom Hund ist?Wie merke ich, dass ich die Bezugsperson meines Hundes bin? Nimmt dich dein Hund als seine Bezugsperson war, wird er sich an dir orientieren, egal in welcher Situation er sich befindet. Er wird vermehrt rückfragen und sich vollkommen auf dich verlassen.
Was fühlt ein Hund wenn man ihn streichelt?Nicht jeder Hund will oft gestreichelt werden.
Es gehört zur Form der taktilen Kommunikation, also der durch Berührungen. Streicheleinheiten wirken belohnend auf den Hund und fördern den Zusammenhalt zwischen ihm und seinem Menschen. Auf die Streichelnden wirkt es zudem entspannend.
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