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Vom sogenannten Verwahrentgelt auf Tagesgeld- und Girokonten waren viele Kundinnen und Kunden betroffen. Die meisten Banken und Sparkassen haben die Negativzinsen jedoch wieder abgeschafft. Die von den Verbraucherzentralen
geführten Gerichtsverfahren laufen aber weiter. Für die Zukunft wollen wir Rechtssicherheit für Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen. Bücher und BroschürenZinswende: Endet die Strafzinsen-Ära 2022?Seit dem Frühjahr 2022 und verstärkt seit der ersten Erhöhung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli kehrt sich der Trend zu Negativzinsen um. Die Banken streichen ihre Verwahrentgelte entweder ganz oder erhöhen die Grenzen der Freibeträge. Im September stieg der EZB-Leitzins erneut. Es ist davon auszugehen, dass das Ende der Negativzinsen bevorsteht. Die ING hat zum 1. August 2022 ihre Negativzinsen abgeschafft. Auch bei der Sparkassen-Gruppe gibt es keine Negativzinsen mehr. Die Deutsche Bank, Norisbank und die Postbank strichen am 15. August das Verwahrentgelt. Die Commerzbank nimmt die Gebühren rückwirkend ab dem 1. Juli zurück. 90 % der Volks- und Raiffeisenbanken erheben ebenfalls keine Strafzinsen mehr. Experten gehen davon aus, dass zunehmend mehr Banken ohne Negativzinsen um Privatkunden werben. Begründet werden die Maßnahmen mit der Anpassung an das allgemein steigende Zinsniveau in Deutschland. Lange mussten die Banken Zinsen bezahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Diese Kosten gaben viele Geldinstitute über Negativzinsen an ihre Kunden weiter. Die EZB hat diesen Strafzins jedoch im Juli gestrichen. Damit müssen die Banken kein Geld mehr für Einlagen bei der EZB zahlen, erhalten seit dem 14. September 2022 sogar 0,75 % Zinsen von der EZB. Hintergrund der neuen, strafferen Geldpolitik ist die hohe Inflation, die im Euroraum weit über dem von der EZB angestrebten Ziel von 2 % liegt. Experten erwarten, dass die Banken nachziehen und ihrerseits auf Strafzinsen für ihre Kunden verzichten. Deutsche Sparer dürfen sich also auf eine komplette Abschaffung von Negativzinsen freuen. Welche Banken verlangen keine Negativzinsen von ihren Privatkunden?Fragen Sie sich: Welche Bank verlangt keine Negativzinsen? In der folgenden Liste finden Sie eine Auswahl der überregionalen Banken ohne Negativzinsen (Stand: 15. August 2022). Diese Geldinstitute erheben für Privatkunden keine Strafzinsen oder Verwahrentgelte, auch keine Negativzinsen aufs Sparbuch. Dies schließt Angebote für ein Tagesgeldkonto ohne Negativzinsen ein.
Welche Banken verlangen Negativzinsen von ihren Privatkunden?Es gibt noch einige Banken, die von ihren Privatkunden Negativzinsen verlangen. Es handelt sich dabei um überregionale Banken ebenso wie Online-Banken, regional tätige Institute und Genossenschaftsbanken, aber keine Sparkassen mehr. Verbraucherschützer bemängeln: In vielen Fällen werden diese Negativzinsen als "Verwahrentgelt" bezeichnet, so dass Kunden auf dem ersten Blick die Zinsen nicht wahrnehmen. In der folgenden Tabelle können Sie die großen überregionalen Banken nachlesen, die den Strafzins noch erheben. Diese überregionalen Banken erheben aktuell Negativzinsen
Quelle: Vergleich.de, Stand: 10. Oktober 2022 Darüber hinaus nehmen zahlreiche regionale Genossenschaftsbanken Negativzinsen. Das liegt daran, dass gerade Genossenschaftsbanken stärker von den Einlagen ihrer Genossenschaftsmitglieder abhängig sind und weniger in riskante Kreditgeschäfte investieren als andere Geschäftsbanken. Daher machen sie bei sinkenden Einlagen ihrer Kunden auch höhere Verluste und sind eher gezwungen Negativzinsen zu erheben. In einigen Fällen wird nicht ausdrücklich ein Negativzins erhoben. Da der Zinssatz aber sehr niedrig ist, beziehungsweise bei 0 % liegt und zusätzlich eine Gebühr erhoben wird, wirkt diese Gebühr faktisch wie ein Strafzins. Hinzu kommen Banken, die Negativzinsen von Unternehmen, Kommunen und Geschäftskunden verlangen. Wer seiner Bank Strafzinsen für sein Guthaben zahlen soll, erleidet einen finanziellen Verlust. Allerdings kann er diesen Betrag bei seiner Steuerklärung nicht als Verlust angeben, um diesen dann mit Gewinnen anderer Art zu verrechnen. Nach Ansicht des Bundesfinanzministeriums handelt es sich bei Negativzinsen nicht um Zinsen im Sinne des Gesetzes, sondern um eine Gebühr. Und diese sei bereits über den Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 € jährlich abgegolten, so das Ministerium in einer Mitteilung. Wie kann ich Verwahrentgelt vermeiden?Nach einer Umfrage der Bundesbank wären 50 % der Banken bereit, Negativzinsen auf die Einlagen von Privatkunden zu erheben, wenn die Zinsen niedrig blieben. Inzwischen hat die EZB den Leitzins aber auf 0,5 % erhöht und den Strafzins für Banken abgeschafft. Auch viele Banken haben seitdem die Negativzinsen für ihre Kunden gestrichen. In Zukunft ist davon auszugehen, dass Negativzinsen für Sparer ganz entfallen. Gefährdet von Negativzinsen sind derzeit bei einigen Geldinstituten noch das Girokonto, das Tagesgeld- und das Festgeldkonto sowie das Sparbuch. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, um möglichen Strafzinsen zu entgehen. Girokonto kündigen und wechselnWenn Sie mit Negativzinsen Ihrer Bank beim Girokonto nicht einverstanden sind, können Sie problemlos Ihr Girokonto kündigen und sich eine andere Bank suchen. So würden nach einer Umfrage des internationalen Online-Marktforschungsinstitutes YouGov übrigens 54 % der Bankkunden vorgehen. Bei der Suche nach einem neuen Girokonto ist ein Girokonto Vergleich hilfreich. So können Sie auf einen Blick sehen, welche Gebühren erhoben werden, wie hoch die Dispozinsen sind und an wie vielen Automaten Sie kostenlos Geld abheben können. In unserem Ratgeberartikel zeigen wir Ihnen ausführlich, wie Sie beim Girokonto-wechseln am besten vorgehen und was Sie alles beachten müssen. Tagesgeldkonto auflösenAuch ein Tagesgeldkonto kann von Negativzinsen betroffen sein, weil der Zinssatz jederzeit von den Banken geändert werden kann. Der Tagesgeldzins könnte also unter 0 % sinken. In diesem Fall ist ein Wechsel Ihres Tagesgeldkontos jederzeit von einem Tag zum anderen möglich. Es bestehen keine Kündigungsfristen. Falls ein Freistellungsauftrag besteht, sollten Sie diesen unbedingt kündigen und auf Ihrem neuem Tagesgeldkonto einrichten. Bei der Suche nach einem besser verzinsten Tagesgeldkonto hilft Ihnen unserer Tagesgeld Vergleich weiter. Laufzeit beim Festgeldkonto beachtenDer Vorteil eines Festgeldkontos ist, dass die Bedingungen, zu denen Sie Ihr Geld anlegen, für die Laufzeit des Vertrages festgelegt sind. Die Bank kann also nicht einfach den Zinssatz verändern und einen Negativzins erheben. Wenn die Laufzeit Ihres Vertrages allerdings endet, ist das unter Umständen möglich. Dabei müssen zwei Varianten unterschieden werden:
Bessere Anlagen als das Sparbuch nutzenDas Sparbuch ist in Deutschland immer noch beliebt, obwohl es nur noch sehr geringe Zinsen von unter 0,1 % einbringt. Wenn Sie die Inflationsrate bedenken, die deutlich darüberliegt, machen Sie beim Sparen mit dem Sparbuch sogar Verluste. Daher wird – auch unabhängig von möglichen Negativzinsen – empfohlen, bestehende Sparbücher aufzulösen und sich eine lukrativere Form des Sparens zu suchen, wie zum Beispiel ein Festgeldkonto. Bei der Kündigung eines Sparbuches bestehen in den meisten Fällen Kündigungsfristen von drei Monaten. Erst danach können Sie frei über Ihr Geld verfügen. Ausweichen auf Geldanlagen ohne NegativzinsenNach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung würde sich knapp die Hälfte aller Kontonutzer in Deutschland neue Geldanlagen suchen, wenn ihre Bank Negativzinsen berechnen würde. Aber Investitionen mit einer hohen Renditechance besitzen auch ein erhöhtes Risiko. Zu den Alternativen, die nicht vom Negativzins betroffen sind, gehören:
Ausführliche Informationen zu Gewinnerwartungen und Risiken der verschiedenen Anlageformen finden Sie in unseren Anlagetipps. Was sind Negativzinsen?Einige Banken in Deutschland verlangen von ihren Kunden Zinsen für deren Spareinlagen, sogenannte Negativzinsen. Die Kunden dieser Banken müssen also Zinsen zahlen, wenn sie dort ihr Geld anlegen. Sie werden „bestraft“, deshalb werden Negativzinsen auch Strafzinsen der Bank genannt. Die Banken sprechen gerne schönfärberisch von einem „Verwahrentgelt“. Den Auftakt machte im Mai 2017 die Volksbank Reutlingen. Als erste Bank in Deutschland führte sie Negativzinsen von 0,5 % ein, die für jeden Sparer ab dem ersten Euro auf ihren Girokonten greifen sollten. In den folgenden Jahren zogen Hunderte Banken nach und führten Negativzinsen für kleinere Guthaben ein. Meist liegen die Strafzinsen bei 0,5–1 %. Während sich Sparer über Negativzinsen ärgern, können sich Kreditnehmer freuen. Denn wer sich zu diesen Konditionen Geld von der Bank leiht, muss am Ende der Laufzeit weniger zurückzahlen, als er aufgenommen hat. Solche Angebote gab es bereits im Bereich Ratenkredit. Es gibt zwei verschiedene Arten von NegativzinsenBei Negativzinsen werden zwei Formen unterschieden. Zum einen negative Nominalzinsen und zum anderen negative Realzinsen. Der negative Nominalzins bezieht sich auf das konkrete Zinsangebot einer Bank. Der Zinssatz der Bank liegt dann im negativen Bereich, also unter 0 %, beispielsweise bei -0,5 %. Diesen Zinssatz auf die Einlage muss nicht die Bank an den Kunden zahlen, der sein Geld bei ihr anlegt, sondern der Kunde an die Bank. Für sein bei der Bank eingezahltes Ersparte bezahlt der Kunde also laufend 0,5 % Negativzinsen, die auch Verwahrentgelt oder Strafzinsen genannt werden. Beim negativen Realzins ist die Inflationsrate höher als der Marktzins für Sparguthaben. Der Zinssatz, den ein Kunde auf sein Geld erhält, kann also über 0 % liegen, zum Beispiel bei 2 %. Wenn die Inflationsrate aber 7 % beträgt, dann verliert sein Erspartes trotz des positiven Zinssatzes 5 % an Wert. Wegen Inflation: Negative Realzinsen steigen weiterAngesichts der hohen Inflation verliert Ihr Erspartes auf dem Konto zurzeit auch dann an Wert, wenn Sie keine Negativzinsen an die Bank zahlen müssen. Negative Realzinsen liegen immer dann vor, wenn die Inflation höher ist als der Zinssatz, den Sie für Ihr Geld erhalten. Im Folgenden berechnen wir beispielhaft, wie hoch der negative Realzins ist, dem ein Sparer in Deutschland in diesem und im letzten Jahr ausgesetzt war. Der Realzins zu verschiedenen Zeiten
Nehmen wir an, Sie mussten im Sommer 2021 Strafzinsen von -0,5 % auf Ihr Erspartes zahlen, und die Inflation betrug 3,8 %. Dann lagen die negativen Realzinsen bei 3,3 %. Gehen wir davon aus, dass Sie heute keine Negativzinsen mehr an Ihre Bank zahlen müssen. Die Inflation ist jedoch auf 10 % angestiegen. Dann sind die Realzinsen weiterhin negativ. Die negativen Realzinsen sind jetzt sogar höher als im letzten Jahr. Statt 3,3 % betragen sie nun 10 %. Das Geld verliert als weiter an Kaufkraft, und Sie können mit Ihrem Geld zunehmend weniger kaufen als vorher. Negativzinsen für Neu- und BestandskundenNegativzinsen für Sparer sind nur bei Neuverträgen zulässig. Das entschied das Landgericht Tübingen am 08.12.2017. Wer bereits ein Konto besitzt, darf nicht mit Negativzinsen belastet werden. Eine nachträgliche einseitige Anpassung der Vertragsbedingungen ist bei Bestandskunden unzulässig. Bei Neukunden sei dies anders: Sie würden sich bewusst auf die entsprechenden Konditionen einlassen. Um dem Urteil zu entsprechen, haben viele Geldinstitute ihre Bankkunden angeschrieben und dazu aufgefordert, neuen Preismodellen (die oft einen Negativzins enthielten) schriftlich zuzustimmen. Stimmte ein Kunde dem zu, handelte es sich nicht mehr um eine „einseitige Anpassung der Vertragsbedingungen“ und der Negativzins war damit auch bei Bestandskunden rechtens. Weigerten Sie sich, diese Vereinbarung zu unterschreiben, konnte die Bank Ihnen kündigen. Denken Sie über einen Wechsel zu einer Bank ohne Negativzinsen nach. Wieso gibt es Negativzinsen?Jahrzehntelang funktionierte das Prinzip des Sparens und der Geldanlage ganz einfach. Sie zahlen Geld ein, zum Beispiel auf ein Sparbuch oder auf ein Festgeldkonto, und bekommen dafür von der Bank Zinsen. Die Höhe der Zinsen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein wichtiger Punkt ist bei der Festsetzung des Zinssatzes der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Leitzins gibt vor, was die Banken selbst an Zinsen zahlen müssen, wenn sie sich Geld von den Zentralbanken der Länder leihen. In den vergangenen Jahren hatte die EZB die Leitzinsen immer weiter herabgesetzt, um damit die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Der Gedanke hinter der Niedrigzinspolitik: Wenn die Zinsen niedrig sind, dann werden mehr Kredite aufgenommen und dadurch Investitionen gefördert, weil die Banken die günstigen Zinssätze an ihre Kunden weitergeben. Von Banken, die ihr Geld dagegen bunkern und nicht in Form von Krediten an Ihre Kunden weitergeben, verlangte die EZB einen Strafzins. Da in der Praxis aber nicht alle Banken genügend Eigenkapital zur Refinanzierung der vergebenen Kredite haben, gaben Sie den Negativzins an Ihre Kunden weiter oder erhöhten bei Girokonten die Kontoführungsgebühren. Im Juli 2022 hat die EZB die Leitzinsen zum ersten Mal nach 11 Jahren wieder erhöht. Den Strafzins für Banken schaffte sie ab und ersetzte ihn im September 2022 durch Zinsen in Höhe von 0,75 %. Sind Negativzinsen auf Sparkonten erlaubt?Allerdings können auch andere Banken später Strafzinsen erheben. Schichten Sie Ihr Guthaben auf Sparkonten um. Auf diese dürfen Banken und Sparkassen aus Sicht der Verbraucherzentrale Hamburg keine Negativzinsen erheben. Auch manche Tagesgeldkonten bieten sich an, um Guthaben umzuschichten.
Welche Konten haben keine Negativzinsen?Banken für Privatkunden ohne Negativzinsen. Fidor Bank.. KT Bank.. Openbank.. Renault Bank.. Santander.. Sparda-Bank Hessen.. Volkswagen Bank.. Was passiert wenn man mehr als 100000 Euro auf dem Konto hat?August 2021 Konten bei der DKB eröffnet haben, zahlen ab einem Betrag von 100 000 Euro 0,5 Prozent Strafzinsen. Nach dem 31. August 2021 hat die DKB die Freigrenzen für Kontoguthaben binnen drei Monaten gleich zweimal halbiert.
Sollte man sein Geld von der Bank holen?Was umfasst die gesetzliche Einlagensicherung? Die gesetzliche Einlagensicherung ist EU-weit vorgeschrieben. Bei allen Banken in der Europäischen Union ist das Geld bis 100.000 Euro geschützt. In die Einlagensicherung fallen klassische Einlagen wie Gelder auf Girokonten, Sparbücher, Tagesgeld, Festgeld oder Sparbriefe.
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